Ganztagskonzept - Friedrich-Ebert
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Ganztagskonzept - Friedrich-Ebert
Schule: Schulträger: Friedrich-Ebert-Schule Stadt Eppelheim Grund- und Werkrealschule Richard-Wagner-Straße 42 Schulstraße 2 69214 Eppelheim 69214 Eppelheim Pädagogische Konzeption zur Einrichtung einer gebundenen Primarstufe der Gemeinschaftsschule an der Friedrich-Ebert-GWRS Schulleitung: Verena Wittemer, Rektorin Peter Brauch, Konrektor Sekretariat: Heike Sartison Richard–Wagner–Straße 42 69214 Eppelheim Telefon: (06 22 1) 76 33 01 Fax: (06 22 1) 76 81 64 e-mail: [email protected] Seite 2 I. Aktuelle Schulsituation an der FES Umfeld der Schule Die aufstrebende Stadt Eppelheim hat ca. 15.000 Einwohner, die Rudolf Wild Werke, ein renommiertes mittelständiges Unternehmen mit Weltruf, viele Dienstleistungsbetriebe sowie ein breites kulturelles und sportliches Vereinsangebot. Die Friedrich-Ebert-Schule ist eine zweizügige Grund– und Werkrealschule. Sie umfasst zurzeit 21 Klassen mit 485 Schülern und Schülerinnen. In diesem Schuljahr ist die Klasse 5 ist einzügig. Das 10. Schuljahr beherbergt zwei Klassen. 39 Kolleginnen und Kollegen arbeiten an der Grund– und Werkrealschule. Zusammen bildet die Friedrich-Ebert-Schule mit der Käthe-Kollwitz-Schule, der Humboldt Realschule und dem Dietrich Bonhoeffer Gymnasium ein Schulzentrum. Auf dem zugehörigen Schul- und Sportgelände sind noch drei Sporthallen, eine Anlage mit Kunststoffplätzen und die Stadtbibliothek vorhanden. In der Nähe gibt es ein Hallenbad, eine Eissporthalle, eine Reit- und eine Tennisanlage. In der Nähe der Schule befindet sich eine Bushaltestelle. • Schülerzahlen und Schulsituation ¾ 2 zügige GS ¾ etwa 200 Schüler und Schülerinnen ¾ Schüler und Schülerinnen aus 29 Nationalitäten • Betreuung durch die Stadt Eppelheim ¾ Hortangebot von 07.00 Uhr – 08.40 Uhr und 12.30 - 17.00 Uhr ¾ Kernzeitangebot an der Schule von 07.00 Uhr – 08.40 Uhr und von 12.30 Uhr – 14.00 Uhr Seite 3 • bisherige Kooperationspartner im Grundschulbereich ¾ Kindergärten ¾ Stadtbibliothek Eppelheim ¾ Gymnasium Eppelheim im naturwissenschaftlichen Bereich ¾ Ballschule der Uni Heidelberg ¾ Schiklub Eppelheim ¾ ASV Abt. Judo ¾ ASV Abt. Fußball ¾ Schwimmgemeinschaft Poseidon Eppelheim ¾ Badischer Fußballverband ¾ Rugbyverein Heidelberg ¾ • Bereits bestehende Angebote im Ganztag für unsere Grundschüler- und schülerinnen Rhythmisierung des Schulvormittags, zwei Bewegungspausen, Schule ohne Läuten zwischen den einzelnen Unterrichtsstunden, möglichst Unterrichtsblöcke. ¾ Kernzeitbetreuung: tägl. von 7.00 Uhr – 8.40 Uhr und von 12.30 Uhr – 14.00 Uhr ¾ Hort: von 07.00 Uhr – 08.40 Uhr und 12.30 - 17.00 Uhr ¾ Üben und Vertiefen in der 7. Std. ¾ Themenkurse aus vielen verschiedenen Fachbereichen II. Schulprofil der Friedrich-Ebert-Schule Unser Motto lautet: Erfolgreich lernen - Gemeinschaft leben - Zukunft gestalten Seite 4 Unsere Schule soll Wohlfühlraum für Kinder, Jugendliche, Lehrer und Lehrerinnen und Eltern sein. Alle am Schulleben Beteiligten sollen als Personen anerkannt und geschätzt werden. In unserem Unterricht unterstützen wir unsere Schüler und Schülerinnen mit handlungsorientierten Verfahren, Freiarbeit und selbstständigem Arbeiten. Wir arbeiten binnendifferenziert nach individuellen Förderplänen. Die Planung der Unterrichtseinheiten erfolgen in Fach- und Jahrgangsteams, teilweise jahrgangsübergreifend. Der Werkstatt- und Projektgedanke gehört zum Profil der Friedrich-Ebert-Schule. Themenorientierter Unterricht mit ganzheitlichem Ansatz gibt den Schülerinnen und Schülern Gelegenheit zu eigenverantwortlichem Handeln. Außerschulische Kooperationspartner und eine intensive Einbindung der Eltern in Projekte und Entscheidungen sind in unseren Schulalltag selbstverständlich integriert. Der 45-Minuten Rhythmus ist zu Gunsten von Stundenblöcken aufgehoben. Innerhalb dieser Lernzeit werden Bewegungs- und Entspannungspausen nach den individuellen Lernrhythmen der Schülerinnen und Schüler ermöglicht. Mit der Einrichtung einer gebundenen Gemeinschaftsschule mit Primarstufe wird der Schultag entzerrt und rhythmisiert. Zum Schuljahresbeginn findet eine Trainingswoche statt, die der Klasse das Ankommen im neuen Schuljahr ermöglicht. Methoden– und soziale Kompetenzen sowie Rituale werden eingeübt und aufgefrischt. Organisatorisches wird geklärt. Im Schuljahresplan fest verankert sind eine Projekt- und eine Werkstattwoche. In jahrgangsgemischten Gruppen werden Themen angeboten zu denen sich die Schülerinnen und Schülern eigenständig anmelden können. Die Woche endet mit Präsentationen der Projektergebnisse. Jahreszeitenabhängige Projekte in der Klassengemeinschaft finden ebenso ihren Platz. III. Inhaltliche Grundlagen des zukünftigen pädagogischen Konzepts 1. Öffnungszeiten der GTS Wunsch der Schule ist eine Ganztagsschule in gebundener Form. Seite 5 In dieser Art der Ganztagschule nehmen alle Schülerinnen und Schüler der Grundschule verpflichtend an 4 Tagen am Ganztagsbetrieb teil. Der Ganztagsbetrieb wird im Rahmen der Genehmigung der Gemeinschaftsschule sukzessiv in Klasse 1 bzw. 5 eingeführt. Von 7.55 Uhr – 16.00 Uhr finden Unterricht, Themenkurse und Betreuungsangebote statt. Damit werden die geforderten 8 Zeitstunden an 4 Tagen abgedeckt. Freitags endet der Unterricht um 12.30 Uhr. Früh- und Spätbetreuung (7.00 Uhr- Unterrichtsbeginn/ 16.00 Uhr- 17.00 Uhr) liegen in den Händen der Kommune. Das gilt auch für Ferienzeiten. 2. Förderprogramme Sprachförderung Organisation der Sprachfördermaßnahmen In der Grundschule haben wir zurzeit eine VKL-Klasse mit 15 Schülerinnen und Schülern gebildet. Die Organisation der Sprachförderung findet als integratives Sprachfördermodell statt. Der Unterricht der Sprachförderkinder findet mit der Sprachförderlehrkraft hauptsächlich in der Kleingruppe statt. Der SF-Unterricht kann jedoch auch als Tandemunterricht im Klassenverband stattfinden, wenn das jeweilige Unterrichtsthema es anbietet. Über die Sprachstandsentwicklung der Kinder tauschen sich die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer, die Fachlehrer und Fachlehrerinnen sowie die Sprachförderlehrkraft regelmäßig aus. Feststellung des Sprachförderbedarfs In Tandemstunden werden die Kinder der Regelklasse zunächst in ihrem Sprachhandeln von den Deutschlehrerinnen und Lehrern und der Sprachförderlehrkraft beobachtet. Die Beobachtungen werden in einem informellen Beobachtungsbogen festgehalten. Die Sprachförderkinder werden auf dieser Seite 6 Grundlage ausgewählt. Die Informationen über die häusliche Sprache der Kinder aus der Abfrage des Landes Baden-Württemberg werden miteinbezogen. Auszuwählen sind Kinder, „…die mit der deutschen Sprache erst spät oder nicht ausreichend in Kontakt gekommen sind, also um solche, für die Deutsch eine Zweitsprache ist und um Kinder mit deutscher Erstsprache, die in einem wenig anregenden Sprachumfeld aufgewachsen sind.“ 1 Die Eltern der Kinder werden von der Klassenlehrerin oder dem Klassenlehrer zu einem Gespräch eingeladen. Hier erhalten sie Informationen über die Sprachentwicklung ihres Kindes und über die Arbeit der Sprachförderklasse. Ein Elternbrief der Sprachförderlehrkraft wird an die Eltern ausgegeben. Dieser enthält Informationen über die Arbeit der Sprachfördergruppe sowie eine Einverständniserklärung zur individuellen Sprachstandsüberprüfung. Die Sprachförderlehrkraft führt nun mit dem Einverständnis der Eltern eine differenzierte Sprachstandsermittlung durch. Die Sprachförderlehrkraft informiert die Eltern über das Ergebnis. Die Sprachförderlehrkraft erstellt auf der Grundlage der Testung und Informationen aus dem Elterngespräch einen individuellen Förderplan und dokumentiert die sprachliche Entwicklung. Ein Beiblatt zum Schulbericht / Zeugnis wird von der Sprachförderlehrkraft erstellt. Die Klassenkonferenz entscheidet über einen Statuswechsel von der SF-Klasse in die Regelklasse. Inhaltliche und didaktische Schwerpunkte Grundlage der inhaltlichen Arbeit bildet die Handreichung des Kultusministeriums Baden-Württemberg „Deutsch als Zweitsprache in der Grundschule“ von 11/2009. Die Sprachförderlehrkraft kooperiert eng mit der Klassenlehrer/in oder der Deutschlehrer/in der Regelklasse, so dass die Unterrichtsinhalte der Sprachfördergruppe (Lernfelder zur Unterrichtspraxis) auf die Themen im Fach Deutsch abgestimmt werden. In den Stunden, in denen die SF-Kinder am Unterricht der Regelklasse teilnehmen, unterstützt die Lehrerin die einzelnen Schülerinnen und Schüler intensiv bei der Mitarbeit im Unterricht. Bei der Sprachförderarbeit stehen Wortschatzerweiterung und das Bilden grammatisch korrekter Sätze im Vordergrund. Grammatische Phänomene und Strukturen werden integrativ und themenorientiert vermittelt. Die Lehrkraft Seite 7 orientiert sich dabei am Kenntnisstand der einzelnen Kinder und gibt individuell auf die unterschiedlichen Bedürfnisse abgestimmte Hilfestellungen. Über die Wortschatzerweiterung in den Themengebieten des Deutschunterrichtes wird den Kindern ermöglicht, auch im fächerübergreifenden MNK-Unterricht besser mitzulernen. 1 (D.Kucharz,K.Mackowiak „Sprachförderung als Aufgabe der Grundschule“ in „Die Grundschulzeitschrift“ Heft 242.243 April 2011) Musisch-ästhetische Förderung In Projekt- und Werkstattwochen sowie in Themenkursen, aber auch im regulären Fachunterricht werden musische und ästhetische Fähigkeiten und Begabungen gefördert. Aktuell bietet die Schule den Grundschulkindern zwei Chöre, eine Kunst- sowie einen Schwarzlichttheater Themenkurs an. Im Theaterspiel z.B. wird die Kommunikationsfähigkeit verbessert, durch die mimischen Übungen das Selbstvertrauen gestärkt. Im Rollenspiel lernen Kinder, wie sie sich in bestimmten Situationen verhalten können. Die musische Erziehung wird gepflegt. Im Schulchor erleben die Kinder nicht nur die Freude am Gesang, sondern auch klare Artikulation und Wortschatzerweiterung. Förderung im sozialen Bereich Aus familienpolitischen Gründen wird mehr Zeit für Kinder gefordert, da durch den Wandel der Familienstrukturen (Berufstätigkeit der Eltern / der allein erziehenden Elternteile) ein erhöhter Betreuungsbedarf entsteht. So ist es auch sinnvoll, der Jugend- und Elternarbeit an einer Ganztagsschule einen festen Standort des sozialen Dienstes über die Sozialarbeit zu schaffen. In einem hierfür eingerichteten Raum, mit verbindlichen Öffnungszeiten, sollte dort für Eltern und Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit bestehen einen kompetenten Gesprächspartner für familiäre und erzieherische Fragen anzutreffen. Leseförderung Eine Grundschule im Ganztag benötigt ein Lesezimmer als einen Ort der Stille und des Rückzugs für Kinder, zum Abschalten und Erholen. Für jeden Lesetyp sollte in Seite 8 der „Leseoase“ eine vielfältige Auswahl von Lektüre zur Verfügung stehen, um die Leselust zu wecken. Ein breites Angebot an Sachbüchern zur Beschaffung von Informationen sollte ebenso vorhanden sein. Das soziale Lernen in Gruppen (v.a. Rücksichtnahme) und das selbstgesteuerte, interessengeleitete Lernen werden dadurch gefördert. Bereits implementiert sind eine regelmäßige und intensive Kooperation mit der Stadtbibliothek sowie das Projekt „Leseeltern“, bei dem Eltern regelmäßig im Unterricht in Kleingruppen mit den Kindern das sinnerfassende Lesen üben. Auch das Projekt „Antolin“ ist an der Schule vorhanden. Medienerziehung Im Ganztagsschulangebot sollen Schüler und Schülerinnen auch die Möglichkeit haben, selbstständig am Computer zu arbeiten: eigene Texte verfassen, Präsentationen erstellen, mit Lernprogrammen arbeiten, im Internet recherchieren, Tabellen und geometrische Figuren zeichnen, E-Mails schreiben etc. Hierzu wird vornehmlich die Lernwerkstatt genutzt. Die Schüler und Schülerinnen können mit Passwörtern in ihrer freien Zeit an den Computern arbeiten. Die Nutzung des Internets erfolgt selbstverständlich eingeschränkt und kontrolliert. Die Arbeit mit „Active Boards“ in einigen Klassen- und Fachräumen sowie vernetzten PC -Arbeitsplätzen in jedem Klassenzimmer runden das Angebot ab. Gesundheitserziehung In der heutigen Zeit wird Gesundheit häufig thematisiert, geht im Alltag jedoch oft unter. Die Ernährung ist einseitig und ungesund, viele verlieren die Lust an der Bewegung und die Medien treten immer stärker in den Vordergrund. Die Folgen sind Konzentrationsmangel, Gewichtszunahme, Lustlosigkeit und Überforderung. Viele unserer Schüler und Schülerinnen leiden an Übergewicht und/oder ernähren sich ungesund. Sie zeigen Anzeichen von Bewegungs-Mangel-Erkrankungen wie z.B. Adipositas und Haltungsschäden. Das Essverhalten hat sich durch die Berufstätigkeit der Eltern und veränderte Familienstrukturen stark gewandelt. Seite 9 Die Schule muss auf die neue Situation reagieren und das Thema Gesundheit stärker und bewusster in den Schulalltag integrieren. Nur so kann sie den Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrern eine gute, kontinuierliche Entwicklung ermöglichen und auch langfristig präventiv wirken. Zu diesem Wandel gehören das Informieren und Integrieren der Eltern ebenso wie die Einbeziehung des sozialen Umfelds der Schülerinnen und Schüler durch Vorträge, „Mitmach-Hausaufgaben“ und Sportinformationstage. Schülerinnen und Schüler sollen in einer Schulküche eigene Erfahrungen in der Nahrungszubereitung sammeln können. Ein Schwerpunkt unserer pädagogischen Bemühungen soll auf einer ökologischen, ernährungs-physiologischen und ökonomischen Erziehung liegen. Ein Verständnis der unterschiedlichen Kulturen kann durch eine solche Arbeit vertieft werden. Hierzu ist geplant, spezielle Unterrichtskurse anzubieten. Weitere Bausteine unserer Ernährungserziehung sind • eine Obstkiste vom Bauern an 2 Tagen für die Pausenzeit (Schulfruchtprogramm) • tägliches gemeinsames Frühstück in den Grundschulklassen • Wasser-Trinkstationen in den Klassenzimmern • Einbeziehung der BEKI-Initiative, Fachfrau für Ernährung • Ernährungsführerschein/ -auffrischung in Kl. 3/4 • einmal pro Woche „Gesunder Pausenverkauf – gesunde Pausenbrote für uns!“ Das gemeinsame Mittagessen der Gemeinschaftsschulkinder in der sich auf dem Campus befindenden Mensa, bietet den Raum für Kommunikation, gemeinsame Essenskultur und soziales Miteinander. Neben der Ernährung spielen in unserer Gesundheitserziehung weitere Bausteine eine große Rolle. Seite 10 • Kleidung (Unterrichtsthema) • Hygieneregeln (Unterrichtsthema) • Medienumgang für GS-Kinder • Zahnkunde in Kl. 1/2 Auch das Thema Bewegungserziehung soll stärker in den Fokus gerückt werden. Folgende Angebote wollen wir ausbauen: • bewegter Beginn – wir starten gemeinsam in den Schulalltag • Bewegung im Schulalltag ritualisieren • zusätzliche Bewegungsräume, die auch während der Unterrichtszeit genutzt werden können • zusätzliche Sportangebote am Vor- und Nachmittag • Nutzung von Spielgeräten und Ausgabe von Spieltonnen in den Pausen („Bewegte Pause“) • Liefekinetik* • Laufender Schulbus* • 3 Bewegungstage im Schuljahr im Klassenverband oder übergreifend • Kooperationspartner Sportvereine *Lifekinetik ist eine Methode, neuronale Verbindungen im Gehirn zu aktivieren, indem koordinative und visuelle Übungen mit kognitiven Aufgaben gekoppelt werden. Dabei werden jeweils beide Gehirnhälften angesprochen. Nicht das Beherrschen einer Übung steht im Mittelpunkt, sondern die Herausforderung, sich mit etwas Neuem auseinander setzen zu müssen. Ziel ist es, geistig reger zur werden, um den Alltag besser meistern zu können. Das kann sich in verbesserter Konzentrationsfähigkeit, mehr Durchhaltevermögen, strukturierterem Denken etc. äußern und trägt schon deshalb zum Wohlbefinden bei, weil die Übungen, die für alle Altersstufen geeignet sind, vor allem viel Spaß machen. Für Grundschulkinder stellen die Übungen, die durch ihren Einsatz von Material sehr attraktiv sind, einen guten Bewegungsanreiz dar und sie sind einfach in der Seite 11 Durchführung. Gemeinsame Auf- und Abwärmübungen fördern die bewusste Körperwahrnehmung. Zudem wird durch die Reflexionsrunde am Ende einer Stunde ein positives Bewusstsein geschaffen. In der Grundschule bietet es sich an, mit Gruppen von bis zu 12 Kindern (= halbe Klasse) zu arbeiten oder im Teamteaching zusammen mit der Klassenlehrerin/dem Klassenlehrer. Ein Trainingszyklus sollte 12 Einheiten à 45 Minuten oder 2x 6 Einheiten pro Schuljahr umfassen (mit einer Einheit pro Schulwoche). Nach Abschluss der Trainingseinheit sollte es eine Wiederholungsstunde pro Monat geben, um den Trainingseffekt zu erhalten. *Laufender Schulbus Im Projekt „Laufender Schulbus“ gehen Kinder morgens zusammen zu Fuß zur Schule und nach dem Unterricht zurück nach Hause. Zumindest am Anfang ist ein erwachsener Freiwilliger der „Busfahrer“, der die Kinder auf dem Schulweg begleitet. Der laufende Schulbus läuft wie ein Linienbus nach einem festgelegten Fahrplan fest eingerichtete Haltestellen auf dem Schulweg an. Die Gruppe kommt zu festgelegten Zeiten an der Haltestelle vorbei und die Schülerinnen und Schüler können „ein- und aussteigen“. IV. Umsetzung Ganztagsbetrieb macht die Schule zum Lebens- und Lernraum für die Schülerinnen und Schüler, für Lehrerinnen und Lehrer und alle am Schulleben Beteiligten. Raum und Platz zu haben ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine Schule, in der man sich den ganzen Tag aufhält und die Wohlfühlcharakter haben muss. Die Kinder sitzen im Stuhlkreis, sie arbeiten in Gruppen. Differenzierungsräume sind dafür unerlässlich. Sie musizieren im Musiksaal, malen und gestalten in kreativer Umgebung im „ Kunstatelier“. Sie werken, modellieren, bauen im Werkraum mit den unterschiedlichsten Materialien. Sie beobachten, analysieren, Seite 12 planen, untersuchen und experimentieren im Experimentierraum. Alle Fachräume Räume müssen mit entsprechenden Waschbecken und Tischen ausgestattet sein. In einem Bewegungsraum können tägliche Bewegungsspiele, Rhythmikunterricht und Kreisspiele stattfinden. Räume für Auszeit, Besinnung und des „Zur-RuheKommens“ sind unverzichtbar, um Motivation und Konzentration über den Tag aufrechterhalten zu können ( Snoezele-Raum“ ). Die Flure, Treppen und Innenhöfe bieten sich als Orte der Bewegung, der Kommunikation, aber auch des Rückzugs an. Hierfür sollte entsprechend passendes Mobiliar vorhanden sein, um eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen. Der Ganztagsschulbetrieb fordert bauliche Konsequenzen, es sollte keine Fläche geben, die nicht zugleich pädagogisch genutzt werden kann. Die Flure sollten mit Nischen für Arbeitsgruppen ausgestattet werden, verbreiterte Fensterbänke zum Lesen oder Ausruhen einladen. Sinnvolle Freizeitbeschäftigung fördert die Identifikation mit der Schule, den Gemeinschaftsgedanken und die Freude am Schulleben. Für den kindgerechten Freizeitbereich ist zusätzlicher Raum erforderlich. Spiel-, Bau– und Ruheräume für Grundschüler sowie Lauf- und Bewegungszonen im Außenbereich sind unerlässlich. Eine Neugestaltung des Außengeländes muss dringend in der Planung der neuen Räumlichkeiten und des Gesamtgeländes mit einbezogen werden. Der Schulhof sollte umfangreiche und anregende und zum Austoben geeignete Freiflächen (Hügel, Tunnel), sowie weitere fest installierte Spielangebote (Rutsche, Schaukeln, Klettergerüste) bereitstellen. Dazu muss auch der Bodenbelag den Anforderungen der einzelnen Elemente angepasst sein und Verletzungsgefahren minimieren. Eine Überdachung von Außenanlagen und Spielhütten soll das Verweilen auf dem Außengelände auch bei schlechterer Witterung ermöglichen. In der Mensa muss für die Grundschule ein gesonderter Raum (mit der Größe der Kinder entsprechendem Mobiliar) eingerichtet sein, in dem die Kinder mit pädagogischer Betreuung zu Mittag essen. Alle Bereiche sollen hell und in freundlichen Farben gehalten und der Zielgruppe entsprechend gestaltet sein. Seite 13 V. Pädagogische Ziele • Bildung und Unterricht o weitere Rhythmisierung des Schultages o Wechsel von Anspannung und Entspannung: Wechsel von Unterricht und Themenkursen über den Schultag verteilt o effizienter Unterricht, Methodentraining o Förderung zum Ausgleich schulischer Defizite o Förderung besonderer Begabungen und Fähigkeiten o Freies Lernband (anstatt „Üben und Vertiefen“) : differenzierte Übungsaufgaben für Schülerinnen und Schüler mit ausreichendem Zeitfenster o Verbesserung des sozialen Klimas o Lernen in Kleingruppen o Gewaltprävention o Erweiterung der Sprachkompetenz o erweitertes Sportangebot o Intensivierung von Theaterpädagogik und Musik o Erlebnispädagogik o Erweiterung der Angebote in Kunst/Musik/Kreativität • Erziehung und Betreuung o Förderung sozial benachteiligter Kinder o Ausgleich mangelnder familiärer Förderung o intensive Betreuung zum Ausgleich sozialer Defizite o Förderung besonderer Begabungen o Inklusion o Elternarbeit o Integration von Kindern mit Migrationshintergrund o interkulturelle Erziehung o sinnvolle Freizeitgestaltung o offener Beginn Seite 14 Unser Konzept zur Ganztagsschule soll eine sinnvolle und stete Weiterentwicklung des bereits Bestehenden aufzeigen. Vorhandene Strukturen werden genutzt und erweitert. Mit einer Ganztagsschule wird eine ganzheitliche Förderung der Kinder angestrebt. Die Primarstufe der Gemeinschaftsschule soll die Schülerinnen und Schüler in ihrer Selbstständigkeit stärken, verschiedene Lernformen entdecken lassen und einen sanften Übergang in die Sekundarstufe der GMS anbahnen. • Kooperation mit außerschulischen Partnern Im Hauptantrag der GMS sind bereits unsere Kooperationspartner aufgelistet. In der Primarstufe sollen folgende Kooperationen zusätzlich ein festes Angebot bilden: o Theaterpädagogik Da die Sprachförderung ein Teil unseres Schulprofils ist, wird ein kreativer und gestalterischer Umgang mit Sprache angeboten werden. Dies soll mit Hilfe von Theaterpädagogen umgesetzt werden. Im darstellenden Spiel werden Fantasie, kreatives Handeln freigesetzt und eine schöpferische Einstellung gefördert. o Musikalische Grundbildung Ausbau des Schulchors, Kooperation mit der Musikschule, um eine Flöten-AG und Gitarren-AG einzurichten und Musikalität anzubahnen und zu fördern . o Englisch für Grundschüler Spielerisches Erlernen von Sprache unterstützt durch Rollenspiele. Einsatz unserer Native-Speakers. o Weitere Partner Verein Mathematik – Olympiade e.V. Die Mathematik-Olympiade ist ein jährlich bundesweit angebotener Wettbewerb, der Schülerinnen und Schüler der Klassen 3 und 4 mit dem Ausblick auf eine Kooperation/ einen Wettbewerb mit anderen Grundschulen. Seite 15 VI. Pädagogisches Personal • Lehrkräfte Die Lehrkräfte werden anhand der zusätzlichen Lehrerwochenstunden neben der Abdeckung von Themenkursangeboten in Tandems und zur individuellen Förderung eingesetzt. • Betreuungspersonal der Stadt Der Schulträger ist für das Mittagessen der Primarstufe zuständig. Dies gilt auch für die personelle Mittagsbandbetreuung. Der Schulträger schafft die räumlichen, sächlichen und zum Teil personellen Voraussetzungen. Weiterhin ist die Kommune für das Raumprogramm zuständig. Für die Schulen mit ganztägiger Konzeption ist neben den Räumen für Schüler auch ein erweiterter Raumbedarf für Lehrer notwendig. Dem Lehrpersonal sind ausreichend Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen. Der Schulträger überprüft, welche Maßnahmen der Jugendhilfe mit dem schulischen Angebot vernetzt werden können. Orientiert an den lokalen Gegebenheiten muss sich der Schulträger an den personellen Ressourcen für das ganztägige Angebot beteiligen. Erwünscht ist eine Übernahme der Kosten durch den Schulträger für: ¾ erhöhte Präsenz der Hausmeister für die Friedrich-Ebert-Ganztagsschule ¾ erhöhtes Stundenkontingent im Sekretariat ¾ die Vollzeitstelle eines Schulsozialarbeiters/ Schulsozialarbeiterin ¾ die Gebäudereinigung muss wegen der erhöhten Nutzungszeit intensiviert werden (Sanitäranlagen) VII. Raumnutzungsplan Klassenzimmer - Fachräume - Zusatzräume für die Ganztagsschule werden dringend benötigt. Nach Genehmigung des GMS-Antrags plant die Kommission Seite 16 vor Ort den erhöhten Bedarf. Auf Grundlage dieses Bedarfs wird der Schulträger das SMFZ ausstatten. VIII. Rhythmisierung Exemplarischer Stundenplan für Klasse 1/2 Mo Di Mi 7.00-7.40 Frühbetreuung 7.55-8.25 Offener Beginn 8.25-9.10 Unterricht Unterricht Unterricht Do Unterricht 9.10-9.25 Frühstücks- und Vorlesezeit 9.25-9.45 Bewegte Pause mit Spieltonnen Fr Unterricht 9.50-10.35 Unterricht Unterricht Klassen-AG Unterricht Unterricht 10.35-11.20 Unterricht Unterricht Unterricht Unterricht Unterricht 11.20-11.40 Bewegte Pause mit Spieltonnen 11.45-12.30 Offene Lernzeit / Förderband 12.30-14.00 Mittagspause Mittagessen / Spiel- und Ruhepause 14.00-15.30 15.30-17.00 Unterricht TK Unterricht TK Unterricht TK Unterricht TK Unterricht Spätbetreuung In die offene Lernzeit sind Stunden der Kontingentstundentafel mit eingerechnet (4 Stunden). Für Klasse 1/2 sind dies 23 Stunden pro SJ. Der offene Beginn erleichtert das Ankommen. An zwei Nachmittagen (Mo und Do) finden Themenkurse/AGs statt, die die Schülerinnen und Schüler nach ihren individuellen Interessen wählen können. Die Klassen-AG am Vormittag soll unter dem Aspekt des Sozialen Lernens konzipiert sein. Alle Pausen sollen Bewegungsfreude fördern, aber auch Platz zum Ausruhen lassen. Seite 17 IX. Organisation des Mittagessens Die Schule stellt, organisiert von der Stadt, für alle Schülerinnen und Schüler ein kindgerechtes, schmackhaftes Mittagessen zur Verfügung. Die Teilnahme am Mittagessen ist für alle Kinder eine wichtige Zeit des Miteinanders, in der die Sozial- und Kommunikationskompetenz trainiert und gestärkt wird. Eine gute, gesundheitsfördernde Mittagsverpflegung unterstützt die Leistungsfähigkeit und Gesundheit unserer Schülerinnen und Schüler und kann der Entwicklung von Übergewicht und anderen Ernährungsproblemen vorbeugen. Gemeinsames Essen motiviert zu einer bewussten Lebensmittelauswahl und nimmt positiv Einfluss auf die Esskultur und auf geltende Tischsitten. Das bedeutet, dass auch eine entsprechend großzügig angelegte und eine ästhetisch ansprechende Mensa vorhanden sein muss. Gesonderte Raumteile für Grundschulkinder schaffen Vertrautheit und Gemeinschaft. Die Konzeption der Primarstufe GMS entspricht im Wesentlichen der Gesamtkonzeption des GMS-Antrags. Ziel ist es, ein durchgängiges Konzept für alle Schülerinnen und Schüler zu haben, selbstständiges Arbeiten und Einblicke in das eigene Leistungsvermögen bereits in der GS zu installieren, um eine fließenden Übergang in die Sekundarstufe 1 zu ermöglichen. Daher halten wir es für wichtig, bereits die Grundschule als Primarstufe der GMS mit in die Konzeption aufzunehmen.