Amsterdam - Grand Resort Bad Ragaz

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3/2016 DER FEINSCHMECKER AMSTERDAM ·COMER SEE·„ NAGAYA“, DÜSSELDORF ·CEVICHE ·MESSERDORFSCARPERIA · DARJEELING
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NEUERÖFFNUNG
DES MONATS
Kaminfeuer, Messing und Holz: Wohlfühlatmosphäre wie in einem Nest, entworfen von der Interior-Designerin Patricia Urquiola
IGNIV BY ANDREA CAMINADA: AB INS NEST!
Die Revolution der Spitzengastronomie kommt – Achtung! – aus
der Schweiz. Andreas Caminada, in „Schloss Schauenstein“ bester Koch der Eidgenossen, hat ein zweites Restaurant eröffnet:
Das „Igniv“ ist der Nachfolger der „Äbtestube“ im „Grand Resort
Bad Ragaz“. Auf Rätoromanisch heißt das „Nest“, und ein solches
soll das „Igniv“ mit nur 30 Plätzen sein, ein modernes allerdings.
Dafür hat die Designerin Patricia Urquiola eine Wohlfühlwelt geschaffen: Ein Materialmix aus Holz (Parkett an den Wänden), Messing und Stoff sowie ein Kamin machen den Raum behaglich, drei
Wandlampen spenden sanftes Licht, Teppich und viel Platz zwischen den Tischen optimieren die Akustik. Nestwärme allenthalben.
Caminada will, dass gemeinsames Essen wieder mehr zum
verbindenden Erlebnis wird, und setzt auf das Prinzip des Teilens –
auf höchstem Niveau. Es gibt ein À-laKongeniales Trio: Andreas Caminada,
carte-Angebot, der Star aber ist das
Küchenchef Silvio Germann und RestaurantMenü, das in drei oder vier Gängen
leiter Francesco Benvenuto (v. l.) erfreuen im
zehn beziehungsweise 14 Hauptkom„Igniv“ mit soulfood auf höchstem Niveau
ponenten enthält, dazu kann man einen
128 D ER F EINSCHMECKER 3/2016
FOTOS: VERA HARTMANN (3),
MAURICE HAAS
Spitzenküche ganz modern: In Andreas Caminadas „Igniv“ in Bad Ragaz sorgt
Teilen für gemeinschaftlichen Hochgenuss – und für herrlich heitere Atmosphäre
„Surprise“-Gang bestellen. Alles kommt auf kleinen Platten oder
in Schälchen mit aparten Vogelmotiven in die Mitte des Tisches.
Das liefert Gesprächsstoff, zumal man sich schon bei der Bestellung auf gemeinschaftliche Gerichte einigen muss.
Wie hochwertig das Ganze ist, machen auch Zalto-Gläser klar,
die erstklassige Champagnerauswahl, die wohl größte RomanéeConti-Jahrgangstiefe der Schweiz und 600 Weine mit regionalem
Schwerpunkt. Sommelier und Restaurantleiter Francesco Benvenuto, der schon die „Äbtestube“ betreut
hat, ordnet die Weine der Vielfalt der Gerichte unter: Bei drei Gängen plus Überraschung zählten wir stolze 31 Kompositionen, die Caminadas Statthalter Silvio
Germann, von „Schloss Schauenstein“
hierher gewechselt, aus der Küche
schickte. Jede einzelne war ein Meisterwerk der Aromen mit hervorragenden
Produkten, sowohl bei heimischen Zutaten wie Saibling oder fein marmoriertem
Fleisch des Ormalinger Schweins als
auch beim Kaisergranat im SurpriseGang. Caminadas Stil ist überall zu er-
fffff perfekt
ffffh herausragend
fffhh exzellent
kennen: opulente, bestens ausbalancierte Geschmacksfülle mit
eleganter Leichtigkeit. Köstlich ein knackiges Stück Kopfsalat mit
Trüffel, dem eine zarte Säurenote Frische gab; die Mini-Pilztarte
mit nussig-süßlichem Lardo war eine Wonne. Zu Scheiben von der
Königsmakrele, über Apfelholz geräuchert, setzte feine Estragoncreme einen kräuterig-würzigen Akzent, die Jakobsmuschel begleiteten in Salzteig gebackener Sellerie, Selleriesalat und -püree
sowie Trüffel. Kleine Spareribs waren delikat mariniert, der Bauch
vom Schwein blieb unter der knackigen Knusperkruste schön saftig, dazu stellte der hochklassige und entspannte Service Chicorée-Rotwein-Risotto und Kürbis auf den Tisch.
Top-Niveau bis zur verführerischen Dessertparade: sehr fein die
leicht karamellisierte Tarte Tatin. Am Ausgang dürfen sich die
Gäste noch Süßes einpacken lassen – Andreas Caminada beweist
im „Igniv“ auch Großzügigkeit. Ein himmlisches Ei, das er da ins
Nest gelegt hat!
Deborah Gottlieb
ffffh „Igniv“
im „Grand Resort Bad Ragaz“, BernhardSimon-Strasse, CH-7310 Bad Ragaz, Tel. 0041-81-303 30 30,
www.igniv.com, außer So nur Abendessen, Mo, Di geschl.,
Menüs € 127-143 ademvüw
Tipp: nach Kombipaket mit „Schloss Schauenstein“ fragen! Q
ffhhh sehr gut
fhhhh gut
s interessante Location