Strukturfonds Aktuell - Publikationen
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Strukturfonds Aktuell - Publikationen
3. JAHRGANG • HEFT 4/2006 Strukturfonds Aktuell EFRE: Chancen für problematische Stadtgebiete ESF: Förderung für Existenzgründer Interreg: Ziel-3-Programme auf dem Weg Freistaat Sachsen Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit INHALT Inhalt „In benachteiligten Stadtteilen bieten nur integrierte Entwicklungsprogramme einen Erfolg versprechenden Ansatz“ Sachsens Innenminister Dr. Albrecht Buttolo über Bilanz und Perspektiven der EFRE-geförderten Entwicklung benachteiligter Stadtgebiete 3 EFRE STADTENTWICKLUNG Stärken – Schwächen – Potenziale – 25 Städte in Sachsen haben mit Hilfe des EFRE die wirtschaftliche und soziale Entwicklung problematischer Stadtgebiete angeschoben „Viel Potenzial“ – Im Dresdner Weißeritzgebiet hat sich mit Hilfe des Stadtentwicklungsprogramms schon viel getan Alte Stadt – neues Leben – Die EFRE-Förderung hat die Verdichtete Altstadt Torgaus mit Multikulti, Museumslandschaft und Geschäfte-Vielfalt bereichert „Im Osten geht die Sonne auf“ – Eine neue Einkaufsmeile, eine grüne Oase und Arbeitsplätze gehören zur Bilanz der EFRE-Förderung im Leipziger Osten Kreativität in den Weberhäusern – Plauen: Ein Kinderkunstzentrum, Radwege und der neue „Schwarze Steg“ machen das Stadtgebiet Elsteraue attraktiver Priorität: Bildung und Integration – Delitzsch sorgt mit verschiedenen innovativen Projekten für die Entwicklung des Stadtgebietes „Delitzsch Nord-West“ Jetzt locken bunte Geschäfte – EFRE-Förderung für Gründungen, Erweiterungen, Investitionen: Impressionen aus der Limbacher Straße in Chemnitz Bewegung in der „Filze“ – Sporthalle und Vereinshaus sorgen für Freizeitangebote in Pegau 4 6 7 9 10 11 12 13 EFRE AKTUELL Im IZI wird`s zu eng – Das Fraunhofer Institut für Zelltherapie und Immunologie erhält neben der Bio City Leipzig ein neues Gebäude 14 „Knallharter Wettbewerb“ – Die SKS Gruppe liefert von Stollberg aus Kontakttechnik in alle Welt 15 EFRE FIRMENPORTRÄT ESF EXISTENZFÖRDERUNG Seminare, Zuschüsse und Mikrodarlehen – Vom ESF können angehende und bestehende Selbstständige profitieren 16 ESF AKTUELL Neues Wissen ab 50 – ESF fördert Qualifizierungen für ältere Arbeitnehmer (und weitere aktuelle Informationen) 18 EAGFL-A VORGESTELLT Titelseite Bild oben: EU-Förderung für die Existenzgründung: Katrin Daubner eröffnete die Pension „Villa Alte Molkerei“ in Görlitz Bild Mitte: EU-Förderung für den Bootsanleger in Neuhirschstein Bild rechts unten: EU-Förderung für Stadtentwicklung: Eisenbahnstraße im Leipziger Osten Bild unten: EU-Förderung für Investitionen und Technologie: SKS Kontakttechnik in Stollberg „Entscheidender Schub“ – Die Gemeinde Hirschstein hat sich in den letzten Jahren auch dank EU-Fördermitteln gut entwickelt 20 EU-GEMEINSCHAFTSINITIATIVEN – LEADER+, INTERREG, EQUAL „Sächsische Parkträume“ – Park(er)leben zwischen Mulde und Elbe wird mit Hilfe von LEADER+ verwirklicht Skulpturen für Frauenstein und Mutzschen – Bei einem Symposium entstanden Kunstwerke von Künstlern aus ganz Europa Ziel 3 löst Interreg III A ab – An „Europäische Territoriale Zusammenarbeit“ im Förderzeitraum 2007 bis 2013 werden hohe Anforderungen gestellt – Sachsen bereitet sich vor „Grenzenloser Baustein“ – Der grenzüberschreitende Lehrpfad „Natur live erleben“ in Erlbach fördert den Tourismus und das deutsch-tschechische Zusammenleben Arbeit aktiv gestalten – EQUAL-Entwicklungspartnerschaft „BAF“ will Beschäftigung sichern und schaffen 22 23 24 25 26 INFO STRUKTURFONDS 5,1 Mrd. Euro für Sachsen – EU-Strukturfondsförderung im Freistaat Sachsen 2000–2006 27 „In benachteiligten Stadtteilen bieten nur integrierte Entwicklungsprogramme einen Erfolg versprechenden Ansatz“ EFRE STADTENTWICKLUNG Sachsens Innenminister Dr. Albrecht Buttolo über Bilanz und Perspektiven der EFRE-geförderten Entwicklung benachteiligter Stadtgebiete Der fundamentale Strukturwandel in den neuen Ländern hatte regional unterschiedlich ausgeprägte sozio-ökonomische Veränderungen zur Folge, die in einigen Städten Sachsens eine Konzentration wirtschaftlicher, städtebaulicher, sozialer und ökologischer Probleme in bestimmten Stadtteilen verursachten. Insbesondere überdurchschnittliche wirtschaftliche Defizite sowie eine hohe Arbeitslosigkeit hatten und haben teilweise in diesen Stadtteilen noch immer eine mangelnde Lebensqualität zur Folge und begründen einen besonderen Entwicklungsbedarf. Vorrangig betroffen von diesen negativen Entwicklungen sind Stadtteile, die hochverdichtet und einwohnerstark sind, deren sektorale Wirtschaftskraft durch ungenügend vorhandene Arbeitsplatzangebote geprägt ist, in denen sich niedrige Einkommen und ein niedriger Bildungsstand konzentrieren, die auch weiterhin Qualitätsverbesserungen im Bereich Wohnraum und Wohnumfeld erfordern und die defizitäre soziale und kulturelle Infrastrukturen aufweisen. In der Vergangenheit haben wir die Erfahrung gemacht, dass zur Lösung dieser komplexen Probleme benachteiligter Stadtgebiete nur integrierte Stadtentwicklungsprogramme einen Erfolg versprechenden Ansatz bieten. Nach unserer Auffassung war es daher nur folgerichtig, in der EUStrukturfondsförderperiode 2000 – 2006 in städtischen Problemgebieten physische Maßnahmen der Stadtsanierung bzw. -entwicklung mit wirtschaftlichen, sozialen, arbeitsmarktund umweltpolitischen sowie kulturellen Interventionen zu verknüpfen. Aus diesem Grund wurde in der gegenwärtigen Strukturfondsperiode im Schwerpunkt „Infrastrukturmaßnahmen“ die Maßnahme „Städtische und lokale Infrastrukturen“ in das Operationelle Programm des Freistaates Sachsen aufgenommen und zu Beginn des Jahres 2001 ein Förderprogramm zur Entwicklung von benachteiligten Stadtquartieren aufgelegt (VwVStadtentwicklung). Ziel dieses Förderprogramms ist es, durch den Einsatz von EU-Strukturfondsmitteln Stadtquartiere mit besonderen Problemlagen mit Hilfe eines integrierten Ansatzes zu fördern. Den integrierten Ansatz haben wir definiert als ganzheitliche Gebietsentwicklungsstrategie in den Handlungsfeldern „Wirtschaft und Beschäftigung“, „Infrastruktur und Städtebau“, „Soziokultur und Freizeit“, „Wohnumfeld“ und „Bürgerbeteiligung/Öffentlichkeitsarbeit“. nung hat uns in unserem Ansinnen bestärkt, durch den Einsatz von EU-Strukturfondsmitteln Stadtquartiere mit besonderen Problemlagen mittels eines integrierten Ansatzes zu fördern. In das neue Operationelle Programm für den EFRE wurde deshalb in die Prioritätsachse 3 unser Vorhaben zur nachhaltigen Stadtentwicklung aufgenommen, die den Titel „Ausbau und Verbesserung der Infrastruktur für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum“ trägt . Neben städtebaulichen Maßnahmen sollen auch zukünftig vorrangig vor allem wirtschaftliche Aktivitäten, aber auch Umweltschutzmaßnahmen und soziokulturelle Projekte zu einer Verbesserung der Wohn-, Lebensund Arbeitsverhältnisse im Stadtteil beitragen. Hierfür werden uns im Förderzeitraum 2007 bis 2013 aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung 110 Mio. Euro zur Verfügung stehen. Ich denke, die nachfolgenden Beispiele in der Broschüre sind ein sehr guter Beleg dafür, dass dieses Förderprogramm erfolgreich umgesetzt wurde. Nach der Genehmigung des neuen Operationellen Programms werden wir die sächsischen Kommunen voraussichtlich im Frühsommer 2007 auffordern, uns ihre auf der Grundlage ihrer städtischen Entwicklungskonzepte erarbeiteten Vorschläge und Programme zur Quartiersentwicklung vorzulegen, die die besondere Benachteiligung des ausgewählten Stadtquartiers aufzeigen und einen Handlungsrahmen zur Entwicklung des Gebietes vorstellen sollten. Die Größe des Quartiers sollte dabei mindestens 3.000 Einwohner/-innen umfassen. Wir erwarten von den zukünftigen Programmkommunen, dass sie uns die Benachteiligung des Stadtquartiers anhand von Indikatoren, wie z.B. einer im Vergleich zur Gesamtstadt höheren Arbeitslosigkeit, einem geringeren Arbeitsplatzangebot, einer geringeren Wirtschaftstätigkeit, einer problematischen Bevölkerungsentwicklung, fehlenden Infrastruktureinrichtungen oder einer in besonderem Maße geschädigten Umwelt nachweisen. Grundanliegen unseres Programms bleibt die Initiierung von Impulsen auf Quartiersebene durch einen integrierten Ansatz. Darüber hinaus verfolgen wir sehr aufmerksam die neuen Initiativen der Europäischen Kommission für die nächste Strukturfondsperiode wie JASPERS, JEREMIE und JESSICA. Obwohl noch nicht alle Details zu diesen Instrumenten von Seiten der Europäischen Kommission bekannt gegeben worden sind, haben wir uns dennoch entschlossen, durch entsprechende Formulierungen im zukünftigen Operationellen Programm die Möglichkeit offen zu halten, eventuell Strukturfondsmittel in revolvierende Fonds zugunsten einer nachhaltigen Stadtentwicklung einzustellen. Wir werden die weitere Entwicklung zu diesem Thema daher sehr genau verfolgen. Gegenwärtig laufen die Vorbereitungen für die Strukturfondsperiode 2007–2013. Der Artikel 8 der neuen EFRE-Verord- Dr. Albrecht Buttolo Dr. Albrecht Buttolo, Sächsischer Staatsminister des Innern EFRE STADTENTWICKLUNG Stadtbibliothek – Entwicklung des Gründerzeitgebietes in Görlitz Eselsnest – soziokulturelles Projekt in Dresden Pieschen Stärken – Schwächen – Potenziale 25 Städte in Sachsen haben mit Hilfe des EFRE die wirtschaftliche und soziale Entwicklung problematischer Stadtgebiete angeschoben Ob ganz im Osten oder Westen, südlich oder nördlich in Sachsen gelegen und mit völlig unterschiedlicher geschichtlicher Entwicklung, haben sie doch viele ähnlich gelagerte Schwierigkeiten: „Problematische“ Stadtgebiete sind, grob zusammengefasst, in der Regel gekennzeichnet durch einen hohen Leerstand an Wohnungen und Gewerbeflächen, eine überdurchschnittlich hohe Arbeitslosigkeit, soziale Probleme, schlechte Bausubstanz und verfallende Brachen. Oft wird die Situation durch eine hohe Verkehrsbelastung, wenig Grünanlagen und fehlende Freizeitmöglichkeiten noch zusätzlich verschärft. Die Ausgangsbedingungen für eine wirtschaftliche Entwicklung, z.B. für Kleingewerbe oder das Lebensmittelgeschäft um die Ecke, sind schlecht. Ansiedlungen und Zuzüge zeichnen sich nicht ab. Im Gegenteil: die Bevölkerung geht stärker zurück als im städtischen Durchschnitt. soziokulturellen und Freizeitangeboten, die Anlage von Grünflächen, Wohnumfeldverbesserungen und Umweltschutz oder die Stärkung der lokalen kleinen und mittleren Unternehmen fest. Auch Bürgerbeteiligung, Integrationsprojekte und Netzwerkarbeit waren und sind wichtige Bausteine des so genannten integrierten Entwicklungsansatzes. Wegen des begrenzten Fördermittelvolumens wurden gezielte Einzelprojekte umgesetzt, die wichtige Signale für die Gebietsentwicklung setzen sollen. Neben den Bewohnerinnen und Bewohnern sind ortsansässige kleine und mittlere Unternehmen wichtige Adressaten des EFRE-Programms. Mit ausgewählten Projekten sollen auch Kinder und Jugendliche in die städtische Entwicklung eingebunden und ihre Identifikation mit dem Stadtteil gestärkt werden. Auf alle benachteiligten Stadtgebiete in Sachsen – von denen es trotz anderweitig prosperierender Gebiete eine ganze Reihe gibt – treffen diese Merkmale mehr oder weniger ausgeprägt zu. 18 solcher Stadtviertel wurden im Förderzeitraum 2000 bis 2006 in das EFRE-Stadtentwicklungsprogramm aufgenommen und erhielten Förderungen für Projekte, die der Gebietsentwicklung und der wirtschaftlichen Aufwertung dienen. Sieben weitere Stadtgebiete in Aue, Döbeln, Eilenburg, Flöha, Frankenberg, Grimma und Olbernhau, die besonders unter den Folgen des Hochwassers vom August 2002 zu leiden hatten, wurden 2003 zusätzlich in das Programm aufgenommen. Eine wichtige Voraussetzung zur Förderung von Projekten ist ein integriertes Handlungskonzept, das die Stärken und Schwächen, die Risiken und Potenziale eines Gebietes analysiert und daraus eine Entwicklungsstrategie ableitet. Das Handlungskonzept soll ökonomische, ökologische, soziale und städtebauliche Ziele formulieren und vor Ort mit möglichst vielen Beteiligten entwickelt und umgesetzt werden. 150 Mio. Euro EFRE-Mittel, kofinanziert durch 50 Mio. Euro nationale Mittel, standen seit 2001 für die Verbesserung der Stadtgebiete zur Verfügung. Die Kommunen schätzen besonders die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des EFRE sowohl im investiven als auch im nicht investiven Bereich. So wurden im Umweltschutzbereich ein Solardach auf einer kirchlichen Jugendeinrichtung in Meißen errichtet oder überbaute Bachläufe in Reichenbach freigelegt und renaturiert. Zahlreiche innerstädtische Industriebrachen wurden beräumt und Schadstoffe in Böden beseitigt. Die Gelände sind seitdem als Gewerbeflächen oder öffentliche Grünflächen wieder nutzbar. Als Ziele und Handlungsfelder legten die Städte entsprechend der örtlichen Probleme z.B. die Schaffung von Zwischenbilanz Defizite an Freizeitangeboten behoben Viele Städte sahen in den betroffenen Stadtgebieten Defizite in der Ausstattung mit Freizeiteinrichtungen, soziokulturellen Zentren oder Angeboten für Kinder und Jugendliche. Sie nutzten die Möglichkeiten des EFREProgramms, diese Defizite zu beheben. In Torgau und Grimma konnten sanierungsbedürftige, leer stehende Gebäude zu soziokulturellen Zentren umgenutzt werden. In Johanngeorgenstadt, Meißen, Flöha, Dresden, Görlitz, Pirna, Eilenburg und Torgau wurden Einrichtungen für Projekte realisiert. Insgesamt kann jedoch schon jetzt ein positives Fazit für den integrierten Ansatz gezogen werden. Dies belegen auch die Zahlen der laufenden Evaluierung. Gefördertes Jugendhaus in Johanngeorgenstadt Kinder und Jugendliche geschaffen oder aufgewertet. Alle diese Projekte weisen einen hohen pädagogischen Wert auf und haben sich zu gut angenommenen Treffs entwickelt. In der Regel halten die Zentren ein vielfältiges Programm für verschiedene Zielgruppen vor. Eine erwünschte Nebenwirkung dieser Förderung ist die Beteiligung von Vereinen und anderen Akteursgruppen im Stadtteil. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Aktiven vor Ort wird die Nachhaltigkeit der Förderung zusätzlich gestärkt. Die Erhöhung der Attraktivität der Stadtgebiete ist eine wichtige Voraussetzung, um den Wegzug aus den betroffenen Vierteln zu stoppen. Hierzu setzten alle Städte Maßnahmen um, die das Wohnumfeld aufwerten und die Freizeitinfrastruktur langfristig verbessern. Projektbeispiele sind der Ausbau von Fuß- und Radwegen, die Anlage von öffentlich nutzbaren Grünflächen, Spiel- und Bolzplätzen, aber auch die Aufwertung von Sporthallen und -plätzen zur Nutzung durch Vereine. Auf diese Art konnten bislang mehr als 3.000 Hektar verbaute Fläche wieder genutzt werden. Damit trägt das Programm neben seinen sonstigen Effekten zu einer Reduzierung des Flächenverbrauchs bei. Im künftigen Förderzeitraum misst auch die EU-Kommission der Stadtentwicklung auf europäischer Ebene, der sogenannten „Städtischen Dimension“, eine hohe Bedeutung zur Verwirklichung der Lissabon-Strategie bei. Wichtige Merkmale der „Städtischen Dimension“ sind der integrierte Ansatz (d.h., die Kombination verschiedener Zielsetzungen in einem Programm) und die Einbeziehung der Bevölkerung bei der Projektkonzeption – die in Sachsen bereits erprobte Vorgehensweise. Auf Grund der positiven Erfahrungen im Freistaat Sachsen wurde bereits zur Halbzeit des Strukturfondsprogramms der integrierte Ansatz der städtischen Entwicklung positiv bewertet. Deswegen nimmt dieses Förderprogramm auch in der künftigen Strukturfondsperiode einen hohen Stellenwert im Operationellen Programm für den EFRE in Sachsen ein. Ausblick In den 25 Programmstädten werden bis zum Abschluss der Strukturfondsperiode die letzten noch ausstehenden Gefördert: Solardach in Meißen Martina Gapp, isw Institut Halle Handlungsfelder „Städtische Entwicklung“ Gezielte Förderung von KMU Im Rahmen der gezielten Förderung von kleinen und Kleinstunternehmen konnten über 230 Unternehmen in 16 der 26 Gebiete unterstützt werden. Mit insgesamt 3,42 Mio. Euro EFRE-Förderung wurden 780 Arbeitsplätze gesichert und 330 neu geschaffen. Gleichzeitig wurden wichtige infrastrukturelle Voraussetzungen in den Gebieten realisiert: Straßen wurden aufgewertet, in manchen Stadtzentren konnte die Parkplatzsituation verbessert werden. Zur gelungenen Umsetzung des Programms trugen neben den Städten selbst auch das SMI, die Regierungspräsidien und das Begleitbüro isw Institut gGmbH aus Halle bei. Alle Partner legten großen Wert auf eine enge Zusammenarbeit und einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch. Das unterstreichen auch die immer gut besuchten, zwei bis dreimal jährlich stattfindenden thematischen Netzwerktagungen. EFRE STADTENTWICKLUNG Gefördert wurden Stadtgebiete in Aue, Bad Schlema, Chemnitz, Crimmitschau, Delitzsch, Döbeln, DresdenPieschen, Dresden-Weißeritz, Eilenburg, Flöha, Frankenberg, Freiberg, Görlitz, Grimma, Johanngeorgenstadt, Leipzig, Meißen, Olbernhau, Pegau, Pirna, Plauen, Regis-Breitingen, Reichenbach, Torgau. Auf den folgenden Seiten werden einige der geförderten Stadtgebiete mit ihren Entwicklungsschwerpunkten und Projektbeispielen vorgestellt. EFRE STADTENTWICKLUNG KMU-Förderung: Änderungsschneiderei Grumpelt „Viel Potenzial“ Im Dresdner Weißeritzgebiet hat sich mit Hilfe des Stadtentwicklungsprogramms schon viel getan Gleich mehrere Röcke und Kostüme hat die ältere Dame mitgebracht. Sie sind ein bisschen weit geworden. Jetzt wird abgesteckt und probiert. Die Änderungsschneiderei Grumpelt in der Poststraße in Dresden Weißeritz lebt von solchen Stammkunden. Seit 2004 ist Sabine Grumpelt nun in dem Stadtteil mit ihrem Geschäft ansässig und beschäftigt eine Mitarbeiterin. Bei der Geschäftseröffnung erhielt sie aus dem KMUFörderprogramm im Rahmen des EFRE-Stadtteilentwicklungsprojekts einen finanziellen Zuschuss zum Kauf von Nähmaschinen, die mittlerweile im Dauereinsatz sind. „Das war eine große Unterstützung für den Anfang“, sagt sie. Es sind rund 50 kleine und mittlere Unternehmen im Weißeritzgebiet, die diese Förderung für ihren Geschäftsstart, Umsiedlungen oder Weiterentwicklungen genutzt haben – darunter zahlreiche kleine Geschäfte wie der „Eine-Welt-Laden „Quilombo“, Pixelfotoexpress oder die Tischlerei „Sinnesmagnet“ im Felsenkeller, aber auch Unternehmen mit mehreren Beschäftigten wie das Vermessungsbüro Kaden, das traditionsreiche Kupplungswerk oder das Sächsische Druck- und Verlagshaus. Tischlerei „Sinnesmagnet“ im Felsenkeller-Areal Stadtgebiet DD Weißeritz: geprägt von alter Industriekultur Mit der Förderung für KMU wird die wirtschaftliche Entwicklung in dem durch soziale Probleme, Brachen und wenig Grünflächen gekennzeichneten Stadtviertel angekurbelt. „Die oft geringen Fördersummen lösen ein Mehrfaches an eigener Investition der KMU aus“, sagt Iris Gleichmann vom Büro für Umweltplanung und Stadtentwicklung B.U.S. Dresden, das in Zusammenarbeit mit dem Stadtplanungsamt Dresden die Umsetzung des Weißeritzprojektes koordinierend begleitet. besserung der Verkehrsbedingungen sind weitere Projektschwerpunkte. Ein wichtiges Element ist dabei die den Stadtteil prägende Industriekultur. In einem ehemaligen, mit EFRE-Mitteln sanierten Industriegebäude bietet das „KIF“, Kino in der Fabrik, in drei Sälen täglich ein abwechslungsreiches Filmprogramm. Behutsam wurde hier eine beeindruckende Verbindung zwischen dem Fabrikcharakter, Zweckmäßigkeit und Modernität geschaffen. Der Entwicklung der Bienertmühle hat sich die Stiftung Hofmühle Dresden verschrieben. Das ehemalige Mühlengebäude mit erhaltener Mühltechnik wurde kürzlich als Museum Hofmühle Dresden eröffnet. Hier soll die Geschichte der für die Stadt historisch bedeutenden Mühle erlebbar werden. Ergänzt wird das Museum durch das Bistro „Bienerts Laden“. Das Gewerbeareal „Bienertmühle“ wurde saniert Im benachbarten alten Gewerbeareal Bienertmühle, dessen Sanierung ebenfalls mit EFRE-Mitteln gefördert wurde, sind mehrere KMU ansässig. Die Reproplan GmbH, ein Reprografieunternehmen mit 20 Beschäftigten, erhielt für die Anschaffung einer modernen und vielseitig einsetzbaren Plattendruckmaschine KMU-Förderung und Das „KIF“ sorgt für ein abwechslungsreiches Kinoprogramm in Dresden Weißeritz Die Schaffung von Einkommens- und Beschäftigungsmöglichkeiten im Gebiet ist nur ein, wenn auch sehr wichtiger, Aspekt des „Weißeritzprojektes“. Wohnumfeldaufwertungen, die Verbesserung des kulturellen und des Freizeitangebots, aber auch die Ver- zog kürzlich innerhalb der Bienertmühle in größere Räume. Vieles mehr ist bereits verwirklicht. Es gibt Sport- und Spielmöglichkeiten, originell und kinder- bzw. jugendnah gestaltet. Kindergärten wurden saniert bzw. neu gebaut. All das wird unter Beteiligung der Bürger realisiert. Der „Bürgertreff“ in der Gambrinusstraße ist eine Anlaufstelle für Information und Beratung zum Weißeritzprojekt. Die Mitarbeiter des Treffs haben mit Nachbarn und weiteren Interessierten Ausstellungen, Feste und sonstige Aktionen im Viertel initiiert. Arbeitslose Jugendliche erfahren hier Unterstützung bei Bewerbungen. Der Gewerbeverein Kesselsdorfer Straße setzt sich für die Belange von Händlern und Gewerbetreibenden ein. Zwischen den Zeugnissen der vergangenen Industriekultur schlängelt sich die Weißeritz durch den Stadtteil. Ziel ist es, die Landschaft entlang des Flusses zu einem grünen Band vom Plauenschen Grund bis in die Innenstadt für Spaziergänger, Radfahrer und zur Freizeitgestaltung zu entwickeln. Die ersten Abschnitte dieser Vision sind schon fast fertig. So ist im südlichen Bereich mit der Wiederherstellung des Bienertwanderwegs und dem Hohen Stein ein großzügiger Rundgang im Plauenschen Grund entstanden. Bis zum Sommer 2007 wird ein weiterer Abschnitt des Grünzugs über den ehemaligen Kohlebahnhof bis zum Weißeritzknick führen. „Das Weißeritzgebiet hat große Potenziale, die sich nach und nach entwickeln“, ist Iris Gleichmann überzeugt. Neuer Spielplatz im Stadtteil Reproplan GmbH in der Bienertmühle Alte Stadt – neues Leben Die EFRE-Förderung hat die Verdichtete Altstadt Torgaus mit Multikulti, Museumslandschaft und Geschäfte-Vielfalt bereichert Schon Martin Luther wusste das Torgauer Bier zu schätzen: „Torgauer Bier ist viel besser als Wein“, pflegte er als häufiger Gast in Torgau bei seinen Tischreden den hiesigen Gerstensaft zu loben. Gebraut wird zwar in Torgau noch, aber nicht mehr in historischen Gemäuern. Eines der vielen der beeindruckenden Objekte, dessen Besitzer zur damaligen Zeit das Privileg hatte, Bier zu brauen, konnte aber mittlerweile als Braumuseum zu neuem Leben erweckt werden. Ermöglicht wurde das durch das EFRE-Stadtentwicklungsprogramm. Ein Eckpfeiler der Torgauer Konzeption dafür ist die Entwicklung einer Museumslandschaft, um die reichhaltigen kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten der Stadt für den Tourismus zu erschließen. Dazu gehört insbesondere auch das Bürgermeister-Ringenhain-Haus, das wegen seiner plastischen und malerischen Ausstattung zu den bedeutendsten Bürgerhäusern der Renaissance in Mitteldeutschland zählt. Kultur- und Lebensweise einer reichen Ratsherrenfamilie in der Zeit vom 16./17. Jahrhundert wird dort derzeit erlebbar gemacht. Ein weiterer wichtiger Entwicklungsschwerpunkt im Stadtteil widmet sich der Belebung der Soziokultur. Der Verein KAP – Kulturelles Aktionsprojekt Torgau e.V. entwickelte auf Anregung der Stadt ein Nutzungskonzept für einen Teil der denkmalgeschützten napoleonischen Festungsanlage. Die Idee des soziokulturellen Zentrums „Kulturbastion“ war geboren. In den Tonnengewölben entstanden eine Veranstaltungstonne für Tanz, Konzerte, Kabarett und Lesungen; eine Gastrotonne, eine Versammlungs- Das Braumuseum in Torgau EFRE STADTENTWICKLUNG Bürgerttreff in der Gambrinusstraße EFRE STADTENTWICKLUNG Übergabe des Kulturpreises 2005 tonne, eine Ausstellungstonne und ein Mehrzwecksaal, der einzige Neubau im Objekt, in dem regelmäßig Programmkino, Theaterproben, Aufführungen etc. stattfinden. Gefördert wurde ebenfalls der Umbau der Kasematten. Hier sind neben dem KAP-Büro das Jugendzentrum kap.puze sowie Seminar- und Vereinsräume untergebracht. „Seit der Eröffnung der Kulturbastion ist hier in der Altstadt ein regionales Zentrum für die alternative Kulturszene entstanden, die sparten- und altersübergreifend agiert und dabei kulturelle Lücken schließt. Für dieses bürgerschaftliche Engagement erhielt der Verein den Kulturpreis 2005 der deutschen kulturpolitischen Gesellschaft, ein großer Erfolg.“, sagt Dagmar Rausch von der Stadtverwaltung Torgau, die das Stadtentwicklungsprogramm betreut. Ein weiteres wichtiges Ziel des Entwicklungskonzeptes für den Stadtteil „Verdichtete Altstadt“ ist die Unterstützung der Wirtschaft, insbesondere des innerstädtischen Handels und der Dienstleistungen. Mit rund 230.000 Euro EFRE-Mitteln wurden hier Existenzgründungen, Ansiedlungen oder Erweiterungen von KMU gefördert, insgesamt 30 Vorhaben in breit gefächerter Vielfalt. Ein Zahntechniklabor, Schmuckwaren, Textilien, Blumen, Angel- und Sportbedarf, Backwaren, Gastronomie, Friseur und Physiotherapie sind einige Beispiele. Kerstin Reiche und Kerstin Benning wagten 2004 den Schritt in die Selbstständigkeit und eröffneten eine Oase für Ayurveda und Wellness, die physiotherapeutische Praxis „Vital Balance“. „Die Förderung war und ist eine sehr große Hilfe für uns auf dem Weg in die Selbstständigkeit“, sagt Kerstin Reiche. Die Kulturbastion vor der Sanierung dass die Kunden Zeit finden, sich das passende Buch in aller Ruhe auszusuchen. „Das EFRE-Programm mit der Möglichkeit der KMUFörderung hat maßgeblich dazu beigetragen, dass sich die Attraktivität der Innenstadt durch den deutlichen Rückgang von Ladenleerständen und das breite Angebotsniveau erhöht hat“, betont Dagmar Rausch. „Insgesamt konnten wir durch das Programm geeignete Rahmenbedingungen für einen wirtschaftlichen Aufschwung im Gebiet schaffen. Die historisch wertvolle Bausubstanz der Stadt konnte außerdem für die Entwicklung von Tourismus und kulturellem Angebot genutzt werden. Damit sind wir unseren Zielen wieder ein Stück näher gekommen.“ Malerei im Ringenhain-Haus Blick ins Braumuseum In disponierter Lage am Markt von Torgau gibt es eine moderne „Wohlfühl-Buchhandlung“. Regina Hagen bietet Bürgern und Besuchern der Stadt ein großes Sortiment an Büchern und Hörbüchern. Helle und warme Töne, Pflanzen, Licht und Dekoration sollen dazu beitragen, Veranstaltung in der Kulturbastion KMU-Förderung für „Wohlfühl-Buchandlung“ Blick ins Bürgermeister-Ringenhain-Haus „Im Osten geht die Sonne auf“ EFRE STADTENTWICKLUNG Eine neue Einkaufsmeile, eine grüne Oase und Arbeitsplätze gehören zur Bilanz der EFRE-Förderung im Leipziger Osten „Im Osten geht die Sonne auf“, in diesem Fall im Leipziger Osten. Der Slogan steht für den Willen, dieses Gebiet trotz seiner Probleme zu einem unverwechselbaren, konkurrenz- und zukunftsfähigen Stadtteil zu entwickeln. Baulich ist der Leipziger Osten durch gründerzeitliche Blockstrukturen und einen großen Anteil an Plattenbauten geprägt. Mehr als 30.000 Menschen leben hier. Trotz der Potenziale, die der Stadtteil bietet – wie junge Bevölkerung, multikulturelle Vielfalt, preiswerte Wohnungen, viel Grün und Freiräume – gibt es auch Probleme wie die hohe Arbeitslosigkeit, eine schlechte Gewerbeinfrastruktur, hohen Wohnungsleerstand und eine hohe Anzahl an Transfergeldempfängern. Mehrere verschiedene Förderprogramme des Bundes, des Landes und der EU, darunter auch die EFRE-geförderte Stadtteilentwicklung, greifen im Leipziger Osten effektiv ineinander, um die Lebensqualität im Stadtteil zu verbessern. Insgesamt wurden dafür bisher rund 11,2 Mio. Euro EFRE-Mittel eingesetzt. Stadtumbau und Stadterneuerung, Förderung der unternehmerischen Investitionen und die Ankurbelung von Beschäftigung sowie die Verbesserung des sozialen Lebens sind die Säulen des Entwicklungskonzeptes für den Leipziger Osten. Wichtig ist dabei die Einbeziehung und aktive Beteiligung der Bürger. So wurde als eines der ersten Projekte das ICE-Info-Center Eisenbahnstraße verwirklicht, seit März 2002 eine Anlaufstelle für Bewohner, Unternehmen und Organisatoren. Eine wichtige Unterstützung zur Belebung der wirtschaftlichen Aktivitäten im Gebiet ist auch im Leipziger Osten das EFRE-geförderte KMU-Programm. Bisher haben 54 Unternehmer im Stadtteil diese finanzielle Hilfe genutzt. Mit 750.000 Euro Fördermitteln wurden Investitionen von etwa 1,6 Mio. Euro angeschoben, 115 neue Arbeitsplätze entstanden und ebenso viele konnten gesichert werden. Zuschuss zu ihren Sanierungsaufwendungen erhalten, wenn es bereits ein Unternehmen gibt, das die Räume anschließend mieten wird – zu einer günstigen Miete. Damit wird Leerstand abgebaut und kleinen Unternehmern und Existenzgründern das Überleben bzw. der Start erleichtert. Eine Friseurmeisterin, ein Optiker und ein Café sind erfolgreiche Beispiele für diesen Ansatz. Beide Fördermöglichkeiten verwandelten auch die vom Leerstand geprägte Eisenbahnstraße, die Magistrale im Leipziger Osten, in eine attraktive Einkaufsmeile. Zum neuen Erscheinungsbild der Eisenbahnstraße trägt zudem der umfassende Straßenumbau bei, von dem Fußgänger, Straßenbahn und Autoverkehr gleichermaßen profitieren. Mit dem Freizeitpark Rabet wurde mitten in der Stadt eine grüne Oase geschaffen. Der Park zwischen NeustadtNeuschönefeld und Volkmarsdorf wurde erweitert und komplett neu gestaltet und setzt jetzt wichtige Akzente bei Freizeit und Erholung für den gesamten Leipziger Osten. Ob für Spiel, Sport, Freizeittreff, Veranstaltungsbühne, zukünftig auch Wochenmarkt oder einfach zum Ausruhen – der Park hält für jeden ein Angebot bereit. Freizeitpark Rabet www.leipziger-osten.de Mit Hilfe der KMU-Förderung übernahm Günther Kleinwechter einen Schreibwarenladen in der Eisenbahnstraße Der Erwerb der Schleifmaschine für den Optiker Maul wurde über die KMU-Richtlinie gefördert Ein weiterer Ansatz ist die Revitalisierung der zahlreichen brachliegenden Gewerbeflächen. Eigentümer solcher Gewerberäume in unvermietbarem Zustand können einen Die Einkaufsmeile „Eisenbahnstraße“ nach dem Umbau IKT-Tanzgruppe auf der Veranstaltungsbühne im Freizeitpark Rabet EFRE STADTENTWICKLUNG Die Halle für den Nutzfahrzeugservice vor und nach der Sanierung Kinderkunstzentrum: Die „Weberhäuser“ in Plauen Kreativität in den Weberhäusern Plauen: Ein Kinderkunstzentrum, Radwege und der neue „Schwarze Steg“ machen das Stadtgebiet Elsteraue attraktiver Unikate werden beim UNIKAT e.V. reihenweise hergestellt: Im Kinderkunstzentrum des Vereins wird gefilzt und geschneidert, getöpfert, gedrechselt und gedruckt. Kinder und Jugendliche können hier auch mit Holz arbeiten oder backen und sich in der Schreibwerkstatt versuchen. Vier arbeitslose Frauen haben den Verein im Jahr 2003 im Plauener Stadtgebiet Elsteraue gegründet und das Kinderkunstzentrum geschaffen. Die jungen Besucher können dort ihre Fähigkeiten und Geschicklichkeit entwickeln und erhalten so die Möglichkeit einer sinnvollen Freizeitgestaltung. Durch so manches Erfolgserlebnis wird das Selbstwertgefühl gesteigert. Auch der Rahmen passt: Ansässig ist das Kinderkunstzentrum in den historischen „Weberhäusern“, den ältesten in Plauen erhaltenen Wohngebäuden, die einen ganz eigenen Charme besitzen. Unterstützt wird das Projekt durch EFRE-Mittel im Rahmen des Stadtentwicklungsprogramms für die Elsteraue. Zu den wirtschaftlichen und sozialen Problemen dieses Stadtteils gehören hoher Leerstand im Wohn- und Gewerbebereich, fehlende soziokulturelle und Freizeiteinrichtungen, viele gewerbliche Brachflächen. Während mit dem Kinderkunstzentrum ein wichtiges Freizeit- und Betreuungsangebot im Stadtteil Einzug gehalten hat, das rege angenommen wird, widmen sich weitere EFRE-Projekte der Stärkung des Gewerbestandorts „Elsteraue“, der Entwicklung von Grünbereichen und der Beseitigung von Brachen und Altlasten. Inzwischen wurden im Gebiet eine Ansiedlung und vier Erweiterungen von KMU unterstützt. So konnte beispielsweise die Firma Nutzfahrzeug-Service Reiher GmbH mit Hilfe der Förderung den Abbruch einer alten und den Bau einer neuen Halle für ihren Nutzfahrzeugservice realisieren. Schnellere Auftragsbearbeitung durch mehr Platz, weniger Betriebskosten dank moderner Dämmung, bessere Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter – das sind die positiven Effekte für den Unternehmer, der jetzt auch an weitere Einstellungen denkt. Auch für Bewohner des Gebiets, die mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs sind, haben sich die Möglichkeiten in der Elsteraue stark verbessert. Entlang des Mühlgrabens ist ein Geh- und Radweg neu entstanden. Er lockt durch einen schönen Blick auf viele historische Gebäude in die Plauener Altstadt. Damit wird die Verknüpfung zwischen dem überregional verlaufenden Radweg entlang der Weißen Elster und dem Stadtzentrum von Plauen hergestellt. Beim „Schwarzen Steg“, der kürzesten Brückenverbindung zwischen Innenstadt, Plauener Stadtbad und der Plattenbausiedlung „Mammengebiet“ im Süden war eine umfangreiche Erneuerung der Brücke unumgänglich. Die Gesamtkosten von 582.000 Euro wurden aus dem EFRE mit 437.000 Euro gefördert. Entlang der Weißen Elster wurde mit finanzieller Beteiligung des EFRE ein Geh- und Radweg gebaut, der mittlerweile von der Gösselbrücke bis zur Stresemannstraße führt. Damit ist jetzt für die Bewohner des Gebiets eine gute Anbindung an die Innenstadt gegeben und auch Berufsschüler aus dem Plauener Süden, die das Berufsschulzentrum e.o. plauen besuchen, haben nun einen gefahrloseren Schulweg. Sanierter Weg entlang der Weißen Elster Verbindung zum Stadtzentrum: Erneuerter „Schwarzer Steg“ 10 Priorität: Bildung und Integration Delitzsch sorgt mit verschiedenen innovativen Projekten für die Entwicklung des Stadtgebietes „Delitzsch Nord-West“ Spaziergänger, Radfahrer, Schulkinder nutzen ihn rege: Der Dr. Laue-Weg führt als grünes Band vom Stadtteil Delitzsch Nord-West über die Loberaue in das Stadtzentrum, zur Kultur- und Begegnungsstätte sowie zum Bildungsstützpunkt im Tiergarten. Der in den Jahren 2005/ 2006 angelegte Weg erfüllt mehrere Funktionen für das Gebiet. Grünes Band: Dr. Laue-Weg Es wurden damit die Infrastruktur verbessert, gefahrlose Wege zur Schule und Arbeit ermöglicht und eine Wanderund Erholungsmöglichkeit gerade auch für ältere und körperbehinderte Menschen geschaffen. Delitzsch Nord-West ist ein besonders benachteiligtes Stadtgebiet, das mit starkem Einwohnerrückgang, Defiziten an soziokulturellen Einrichtungen, hoher Arbeitslosigkeit, unattraktivem Wohnumfeld und wenig Wirtschaftstätigkeit zu kämpfen hat bzw. teilweise hatte, denn mit einigen EFRE-geförderten Projekten wurde hier inzwischen viel erreicht. Dabei stellt die Stadt Delitzsch vor allem soziale Integration und Bildung in den Mittelpunkt ihrer Vorhaben. Mit der Einrichtung der Kultur- und Begegnungsstätte steht nun allen Generationen ein Kommunikationsraum und Aktivitätszentrum zur Verfügung. „Die Lage zwischen der historischen Altstadt und dem Plattenbaugebiet Delitzsch West symbolisiert gleichzeitig das Spannungsfeld zwischen alt und jung, arm und reich“, sagt Karl-Heinz Koch von Werkstätten im Bildungszentrum 11 EFRE STADTENTWICKLUNG der Stadtverwaltung, Koordinator des EFRE-Stadtentwicklungsprogramms. Ein besonders innovatives, mit EFRE-Mitteln gefördertes Projekt ist der neue multifunktionale Bildungsstützpunkt im Tiergarten. Hier werden Vorschulkindern Tierbeobachtungen ermöglicht. Schulklassen können den Stützpunkt für Praktikumstage und Fachvorträge nutzen, geistig behinderten Kindern wird die Tier- und Pflanzenwelt näher gebracht. Für Besuchergruppen werden Vorträge und Veranstaltungen angeboten. In der ehemaligen Mittelschule West entstand außerdem ein Bildungs- und Integrationszentrum mitten im Stadtteil. Vereine und Verbände nutzen die Räume; Bildungsträger werden hier unterschiedlichste Bildungsmöglichkeiten anbieten. Im Keller wurden Werkstätten eingerichtet, die arbeitslosen Jugendlichen und Emigranten eine praktische Ausbildung im metall- und holzverarbeitenden Bereich ermöglichen. Auch die Kindervereinigung, die Verkehrswacht und der Radsportverein Germania Delitzsch werden in dem Haus ein Domizil finden. „Ein wichtiges Anliegen dieses Projektes ist es auch, Ausländer, Emigranten und sozial schwache Randgruppen besser in die Bevölkerung zu integrieren“, betont Karl-Heinz Koch. Der Bildungsstützpunkt im Tierpark Feierliche Eröffnung des Bildungsstützpunktes im Tiergarten Bildungs- und Integrationszentrum EFRE STADTENTWICKLUNG Investiert: Konditorei Gränitz Jetzt locken bunte Geschäfte EFRE-Förderung für Gründungen, Erweiterungen, Investitionen: Impressionen aus der Limbacher Straße in Chemnitz Der Erhalt von 114 Arbeitsplätzen und 42 neue Beschäftigungsverhältnisse – diese Bilanz der KMU-Förderung in Chemnitz kann sich sehen lassen. Seit 2003 wird das Fördergebiet Limbacher – Leipziger – Hartmann- und Schloßstraße im Rahmen der EFRE-Stadtentwicklung aus der KMU-Förderrichtlinie unterstützt. Die Stadt Chemnitz beteiligte sich an dem Fördermitteleinsatz von 365.000 Euro mit 25 Prozent. Insgesamt wurden Nettoinvestitionen von über 1 Mio. Euro ausgelöst. „Unser erklärtes Ziel bestand darin, mit Hilfe der Zuschüsse Unternehmen in ihrem Bestand zu sichern und darüber hinaus neue Beschäftigung zu initiieren. Das ist uns gelungen“, erklärt Gert Klaus von der Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH, der die KMU-Förderung im Gebiet betreut. „Der Erfolg des Programms ist vor allem entlang der Limbacher Straße sichtbar, denn allein an dieser jetzt wieder belebten Geschäftsstraße haben sich 19 Firmen neu angesiedelt, darunter die Hälfte als Existenzgründer. Dabei ist ein bunter Branchenmix entstanden, womit sich die Angebotsvielfalt für die Anwohner deutlich verbessert hat.“ Einige Beispiele: Neue Baumkuchenmaschine Neues Büro: ELEKTRO GRAF Seit 70 Jahren locken frische Torten, Kuchen, Petit Fours, Pralinen und filigrane Kunstwerke aus geblasenem und gezogenem Zucker die Chemnitzer in die Konditorei Gränitz mit dem kleinen Café. Mit Zuschüssen aus dem KMU-Programm schaffte Konditormeisterin Christine Noack eine neue Kaffeemaschine, eine neue Baumkuchenmaschine und kürzlich auch eine neue Pralinen-Verkaufsvitrine an. Damit können die nach eigenen Rezepturen hergestellten Köstlichkeiten perfekt präsentiert werden. „Auch in der Konditorbranche ist es wichtig, in neue Technik zu investieren, um beste Qualität zu bezahlbaren Preisen anbieten zu können und so schließlich auch Arbeitsplätze zu sichern“, sagt Christine Noack. Besseres Büro Erweitert: Foto Studio West Noch relativ neu, aber doch schon heimisch in der Limbacher Straße ist Bernd Graf mit seinem Ingenieurbüro ELEKTRO Graf. Er hat hier ein neues Domizil gefunden, nachdem seine alten Büroräume aufgrund schlechter Auftragslage zu groß wurden. Die KMU-Förderung bot Bernd Graf die Möglichkeit, sein Unternehmen in kleineren Räumlichkeiten zu stabilisieren, in moderne Technik und Ausstattung zu investieren und einen Arbeitsplatz für einen Zeichner zu schaffen. Bernd Graf realisiert Elektroplanungsleistungen beim Neubau oder Umbau von Gebäuden. sitenkarten, Digitaldruck für Kleinauflagen sowie Druck auf Textil und Karton usw. – alles aus einer Hand. Mit Hilfe der EFRE-Förderung konnte die Werbekiste in größere und komfortablere Räume in der Limbacher Straße 94 ziehen. Zweigstelle Schon seit 1990 betreibt René Enge eine Fahrschule in Flöha. Weil viele Kunden aus Chemnitz kamen, eröffnete er im November 2005 eine Zweigstelle in der Limbacher Straße. Durch die EFRE-Förderung wurde er bei der Innensanierung und der Anschaffung von Schulungsmitteln unterstützt. life nature Das wichtigste Lebensmittel, Wasser, steht bei live nature im Mittelpunkt. Michael Kern verkauft in seinem in der Limbacher Straße neu gegründeten Geschäft Osmose-Anlagen, die das Leitungswasser aufbereiten und alle schädlichen Stoffe herausfiltern. Außerdem werden mit Massagen und MagnetResonanz-Therapie in einem separaten Raum Heilung und Entspannung angestrebt. Angeboten werden auch verschiedene Salzprodukte – z.B. Himalaja-Kristallsalz – und andere Bioprodukte. Gefördert wurde vor allem die Innenausstattung. Rund ums Foto Ob Pass- oder Bewerbungsfotos, Portraitaufnahmen, Hochzeitsbilder, erotische Fotografie oder Werbefotos – von der Aufnahme bis zum fertigen Bild bietet das Foto Studio West alles aus einer Hand. Nach dem Umzug in neue, attraktivere und größere Räume in der Limbacher Straße 85 ist Platz für einen zweiten Bildbearbeitungsplatz, um die Verarbeitung digitaler Produkte zu intensivieren. Da das Unternehmen sich am neuen Standort weiter gut entwickelte, wurde wiederholt – mit Hilfe der KMU-Förderung – in neue Technik investiert. TABERG OST GmbH Altlastenmanagement, Umweltplanungen, Ingenieurgeologie, Baugrunduntersuchungen und sonstige technische Planungen sind Unternehmensgegenstand der TABERG OST GmbH. Das Unternehmen ist seit seiner Gründung im Jahr 2003 in der Limbacher Straße ansässig. Mit der Anschaffung neuer Technik war seit 2003 auch ein Anstieg der Arbeitsplätze von sechs auf neun verbunden. „Werbekiste“ Gegründet: Life nature Bild rechts: Mehr Arbeitsplätze: TABERG OST GmbH „Alles, was mit Werbung zu tun hat“, bietet Christine Siegert mit ihrem Unternehmen „Werbekiste“ vorwiegend für Privatpersonen und kleine Unternehmen. Dazu zählen Plottfolien für die Schaufensterwerbung, Autobeschriftungen, Logos, Vi- 12 Apfelring Liebhaber von Trockenfrüchten und Nüssen kommen im „Apfelring“ auf ihre Kosten. Existenzgründerin Kerstin Heß bietet in ihrem Geschäft, das sie 2005 gründete, außerdem ayurvedische Kräuter, Gewürze und eine Auswahl an losem Tee an. Dem Trend zur gesunden Lebensführung folgend, Gründung: Apfelring spricht sie mit ihrem Angebot Kunden mit Qualitätsbewusstsein, Diabetiker, aber auch Schüler und Studenten an. Gefördert wurde neben der Ausstattung des Geschäfts auch neue Technik und Leuchtwerbung. konnte Gabriele Pinks ihr Angebot erweitern und mit Hilfe der Förderung auch in neue Geräte investieren. Grüne Inseln EFRE STADTENTWICKLUNG Es gibt auch weitere EFRE-Projekte, die zur Verbesserung der Wohn- und Lebenssituation im Umfeld der Limbacher Straße beitragen. So fehlten im dicht bebauten Gründerzeitgebiet vor allem Grün- und Freiflächen zur Verbesserung der Wohnumfeldsituation. Mit dem neuen Stadtplatz an der Richterstraße, der Anlage eines Schulgartens in der Luisenschule oder der Gestaltung des Uferparks konnten kleine grüne Inseln geschaffen werden. Kinder- und Jugendprojekte und weitere soziale Projekte werden durch das zeitgleich realisierte Programm „Soziale Stadt“ angeboten. Auf diese Art werden im Chemnitzer Stadtgebiet „Stadteingang Limbacher Straße/ Hartmannstraße“ erste Erfolge der Stadtentwicklung sichtbar. Radschuppen Bild links: Limbacher Straße „Radschuppen“ Bereits 1999 eröffnete Gabriele Pinks ihren „Radschuppen“ in der Limbacher Straße. Neben einer großen Auswahl an Zweirädern werden auch Fahrradkleidung und Zubehör sowie Service rund ums Rad angeboten. Durch den Umzug in ein größeres Geschäft, ebenfalls in der Limbacher Straße, Bewegung in der „Filze“ Sporthalle und Vereinshaus sorgen für Freizeitangebote in Pegau „Obgleich ich anfänglich nicht die geringste Lust spürte für Filzschuhfabrikation, so musste ich wohl, da ich auf Hüte keine tüchtigen Leute bekommen konnte, ich mehr verbuffte, als ich verdiente, deshalb sagte ich mir, es muss doch den Filzschuhen auch ein Reiz abzugewinnen sein und fing an... Das Geschäft wurde mit Macht größer“. Das schrieb der Hutmacher Ferdinand Fischer 1896 in einem Brief an einen Jugendfreund. Fischer war, um die Familie zu versorgen, gezwungen, auf die Filzschuhproduktion umzusteigen. Damit legte er den Grundstein für die nahezu 100-jährige Geschichte der Filzschuhproduktion in Pegau. Die „Filze“, wie die Fabrik seit jeher genannt wurde, wurde nach ihrer Schließung 1992 in mehreren Losen verkauft. Die Gebäude wurden saniert oder abgerissen. Für das brach gefallene Industrieareal bot sich im Jahr 2001 mit dem EFRE-Programm „Städtische Entwicklung“ die große Chance auf eine sinnvolle Nachnutzung: Die in Pegau vorhandenen Sportstätten waren in einem sehr schlechten Zustand und eine moderne Sporthalle dringend erforderlich. Ein Teil der ehemaligen Werkhalle konnte mit EFRE-Mitteln zu einer modernen Sporthalle, der „Filze“ umgebaut werden. Hier finden nun zahlreiche Vereine optimale Trainingsmöglichkeiten. Die „Filze“ ist das größte von mehreren EFRE-Projekten in Pegau. Am Tagebaurand gelegen und geprägt von hoher Arbeitslosigkeit, Überalterung, Bevölkerungsrückgang, 13 Neue Sporthalle anstelle der alten Filzfabrik einer geringen wirtschaftlichen Dynamik, Industriebrachen, und Defiziten bei Freizeitflächen setzt die Stadt Pegau mit den Möglichkeiten des EFRE-Programms vor allem auf die Schaffung von Rahmenbedingungen, um das Vereins- und kulturelle Leben und damit den innerstädtischen Zusammenhalt zu stärken. Hier reihen sich auch die Sanierung und der Umbau des ehemaligen leer stehenden „Volkshauses“ zu einem Haus der Kultur und der Vereine ein. Inzwischen gibt es im „Volkshaus“ regelmäßig Kulturveranstaltungen und ein reges, von Vereinen organisiertes Freizeitangebot. Abgerundet wird das Pegauer Stadtentwicklungskonzept durch die Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen im Programmgebiet. Volkshaus, Haus für Kultur und Vereine EFRE AKTUELL Im IZI wird´s zu eng Das Fraunhofer Institut für Zelltherapie und Immunologie erhält neben der Bio City Leipzig ein neues Gebäude Mehr Platz für Forschungslabore und Reinräume: Nach rund eineinhalb Jahren unter dem Dach der Bio City Leipzig wurde im September 2006 der Grundstein für den Neubau des IZI gelegt. Das Fraunhofer Institut für Zelltherapie und Immunologie (IZI) befasst sich mit der Suche nach speziellen Problemlösungen an den Schnittstellen von Medizin, Biowissenschaften und Ingenieurwissenschaften. Kernkompetenzen liegen dabei in der Modell des neuen Gebäudes für das Fraunhofer Institut für Zelltherapie und Immunologie in Leipzig regenerativen Medizin, d.h. bei zelltherapeutischen Ansätzen zur Herstellung funktionsgestörter Gewebe und Organe bis hin zum biologischen Ersatz durch in vitro gezüchtete Gewebe. Auch in der Bio City war das IZI bisher mit Reinräumen und Laboren gut ausgestattet, doch allmählich wird es zu eng. Für den Neubau, der sich in direkter Nachbarschaft zur Bio City befindet, wurde ein Architekturwettbewerb durchgeführt. Gebaut wird das zweitplatzierte Modell zweier Stuttgarter Architekten. Der fünfstöckige Komplex wird auf 4.200 Quadratmetern Nutzfläche genügend Platz und modernste Forschungsbedingungen bieten. Die Anzahl der IZI-Mitarbeiter wird mit dem Einzug im Jahr 2008 von derzeit 40 auf 100 aufgestockt. Die Kosten von 25 Mio. Euro für Bau und Erstausstattung werden vom Freistaat Sachsen, der Europäischen Union und Eigenmitteln der Fraunhofer Gesellschaft getragen. Der EUAnteil aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) beträgt 14,8 Mio. Euro. Entlastung für Liebertwolkwitz Neue Autobahnzubringer sind fertig: Die S 38 a führt zur A 38; die S 106 bei Bautzen zur A 4 Die neue S 38 a umfährt Liebertwolkwitz Auch nachts wurde an der S 38 a gearbeitet Die 3,15 Kilometer schlagen mit rund 16 Mio. Euro zu Buche. Dafür können Anwohner und Autofahrer an der S 38 bei Liebertwolkwitz jetzt aufatmen. Mit der im September 2006 fertig gestellten Verlegung der S 38 um den Leipziger Vorort, der S 38 a, wurde ein leistungsfähiger Autobahnzubringer zur A 38 geschaffen. Die S 38 führt von Oschatz über Grimma nach Leipzig und ist eine der am stärksten belasteten Staatstraßen in Sachsen. Die neue Trasse führt von der Anschlussstelle Leipzig-Südost der A 38 an Liebertwolkwitz vorbei und schließt nördlich davon an die vorhandene S 38 an. Geplant war die Freigabe bereits vor der Weltmeisterschaft 2006, was jedoch durch den langen Winter und erforderliche Mehraufwendungen im Grundbau nicht möglich war. Die neue Straße, die teilweise aufwendig als Trogbauwerk ausgeführt wurde, wurde zu 75 Prozent aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Bei Bautzen wurde ein weiterer Abschnitt der S 106 fertig gestellt: Die neue Straße führt von der B 96 vor Cölln jetzt direkt zur Autobahnauffahrt Salzenforst der A 4 und entlastet damit die Anwohner von Cölln und Kleinwelka vom Durchgangsverkehr. Die Wege von und nach Hoyerswerda zur Autobahn und umgekehrt verkürzen sich damit um etliche Minuten. S 106 vor Cölln bei Bautzen 14 „Knallharter Wettbewerb“ Die SKS Gruppe liefert von Stollberg aus Kontakttechnik in alle Welt – Förderung für neues Firmengebäude „Nur nicht zu sehr loben, wir sind ganz bodenständig geblieben“, darauf legt Martin Schweitzer großen Wert. Der Geschäftsführer der SKS-Gruppe hat sich 1986 mit Werkzeugbau und Stanzerei in Thalheim/Erzg. selbstständig gemacht und bis 1990 „unter extremen Garagenbedingungen“ schon auf zehn Mitarbeiter erweitert. Dem Zusammenbrechen des Absatzmarktes nach der Wende versuchte der Firmengründer mit dem Knüpfen neuer Geschäftskontakte entgegenzuwirken. In einem kleinen Fabrikgebäude wurden es bis 1998 schon 40 Beschäftigte; die SKS Gruppe wurde gegründet. Weiterentwicklungen und neue Geschäftsfelder machten die Anmietung weiterer Produktionsflächen erforderlich, doch auch hier wurde es bald zu eng. 2001 erfolgte der erste Spatenstich für ein neues Firmengebäude in Niederdorf bei Stollberg, direkt an der Autobahnabfahrt A72 Stollberg Nord. „Eine Entscheidung, die auch aus heutiger Sicht richtig und zukunftsweisend war“, sagt Martin Schweitzer. Der Neubau wurde, wie auch Investitionen in neue Maschinen und Anlagen, aus dem GA-/EFRE-Programm unterstützt. Unternehmensgegenstand sind kundenspezifische elektromechanische und elektronische Komponenten von der Entwicklung bis zur Produktion. „Wir liefern in 45 Länder auf allen Kontinenten und stehen in einem knallharten Wettbewerb. Nur durch konsequente Anwendung neuester Technologien und innovative Produkte können wir uns auf dem Weltmarkt behaupten. Heute wird kompromisslos höchste Qualität verlangt. Ideenfindung, Entwicklung, Konstruktion, Produktion, Montage und Service erfordern erhebliche Investitionen, aber auch vor allem rundum fähige und engagierte Mitarbeiter.“ Für diese – derzeit sind es 250 – tut SKS einiges. Das Gebäude hat Fußbodenheizung, helle Arbeitsplätze, viele Fenster. Es gibt Zuschüsse bei Hochzeit und Geburt, Tankgutscheine, kostenlose Getränke, Hilfe in Notsituationen, drei große Belegschaftsfeiern im Jahr. „Wir wollen, dass unsere Mitarbeiter gerne auf Arbeit kommen und so jeden Tag ihr Bestes geben.“ Einfache Produktion wurde aufgegeben oder an die Lebenshilfewerkstätten vergeben. Neue Arbeitsplätze bei SKS werde es nur für hochqualifizierte Arbeitskräfte geben – Applikationsingenieure für Elektromechanik, Elektronik und Anlagenbau, Erodierer, Werkzeugkonstrukteure, Elektronikfertiger, so der Firmenchef. Für qualifizierten Fachkräftenachwuchs sorgt das Unternehmen tatkräftig mit: Regelmäßig wird für den eigenen Bedarf, aber auch darüber hinaus, ausgebildet. 24 Auszubildende sind derzeit bei SKS beschäftigt sowie vier Studenten, die hier nebenbei arbeiten oder ihre Diplomarbeit schreiben. 15 Firmenchef Martin Schweitzer beim Rundgang durch das Unternehmen Die Produkte gehen z.B. als Sensoren in LKWs, Bahnanlagen von Bombardier, Gabelstapler, Kreuzfahrtschiffe der Meyer Werft sowie in viele Maschinen und Anlagen der Fabrikautomation. „Bei der Produktgruppe Verteilerboxen für Aktoren und Sensoren gelang es uns, als OEM-Produzent in die Weltspitze vorzudringen“, berichtet Martin Schweitzer. „Mit der Metalldetektion im technischen und seit kurzem auch im Lebensmittelbereich haben wir uns ein neues, hoffnungsvolles Geschäftsfeld eröffnet.“ Im Jahr 2006 wurden mehrere abgeschlossene, ebenfalls über den EFRE geförderte Forschungsvorhaben in die Produktion überführt, wofür in neue Maschinen, Werkzeuge, Hardware und ein Prüffeld investiert wurde. Insgesamt hat SKS in den Stollberger Standort bisher rund 40 Mio. Euro investiert. „Ohne die Unterstützung durch die GA-/ EFRE-Förderung und die EFRE-Förderung bei den Entwicklungsvorhaben hätten wir nicht so schnell wachsen können“, betont der SKS-Geschäftsführer. Das SKS-Gebäude im Gewerbegebiet Niederdorf bei Stollberg EFRE FIRMENPORTRÄT ESF VORGESTELLT Seminare, Zuschüsse und Mikrodarlehen Vom ESF können angehende und bestehende Selbstständige profitieren Die Idee wäre ja da, aber wie weiter? Oft fehlt es Gründern an grundlegenden Kenntnissen, um ihr Konzept auf betriebswirtschaftlich sichere Füße zu stellen, an Startkapital für erforderliche Investitionen oder an finanziellen Mitteln, um die ersten Monate als Selbstständiger zu überbrücken. Hier setzt der Europäische Sozialfonds (ESF) mit unterschiedlichen Fördermöglichkeiten an und ergänzt andere Fördermöglichkeiten wie z.B. die der Bundesagentur für Arbeit, um das Gründergeschehen in Sachsen weiter anzukurbeln. Zum Förderspektrum des ESF im Bereich Existenzgründung gehören Basisseminare für Gründer, ESF-Mikrodarlehen und Zuschüsse zum Lebensunterhalt in der Startphase. Aber auch bereits tätigen Selbstständigen, die sich Wissen aneignen möchten, um ihre Existenz zu sichern oder Mittel für weitere Investitionen benötigen, stehen Qualifizierungen und auch das ESF-Mikrodarlehen offen. Zwei relativ neue ESF-Programme widmen sich speziell Jugendlichen bis 27 Jahre und Hochschülern, um hier gezielt den Unternehmergeist zu stärken. Basisseminare für Gründer Themen wie Betriebswirtschaft, Steuerrecht, Fördermöglichkeiten, persönliche Voraussetzungen, die Vertiefung des Konzeptes etc. stehen auf dem Programm der fünftägigen Basisseminare für angehende Selbstständige, die aus dem ESF gefördert werden. Die Seminare werden von Bildungseinrichtungen als Projektträger durchgeführt, die auch für die Teilnehmergewinnung zuständig sind. Die Projektträger beantragen die Seminare bei der Sächsischen Aufbaubank. Geplante ESFSeminare sind unter www.bildungsmarkt-sachsen.de zu finden. Adressen und Profile von Bildungseinrichtungen sind unter www.lvv.de einzusehen. ESF-Mikrodarlehen Mit dem ESF-Mikrodarlehen erhalten Existenzgründer und junge kleine und mittlere Unternehmen einen finanziellen Anschub für Investitionen und Betriebsmittel. Für diese Zwecke kann in den ersten drei Jahren nach Geschäftsaufnahme ein zinsgünstiges Darlehen über maximal 20.000 Euro direkt bei der Sächsischen Aufbaubank (SAB) beantragt werden. Voraussetzung: Für das Vorhaben muss ein Eigenanteil von mindestens 30 Prozent selbst aufgebracht werden. Für die Rückzahlung bleibt bis zu fünf Jahre Zeit, die Tilgung beginnt spätestens im zweiten Jahr nach Darlehensabschluss. Das Mikrodarlehen wird bei der Sächsischen Aufbaubank (SAB) beantragt. Informationen zu den Förderbedingungen und von der Förderung ausgeschlossenen Branchen unter www.sab.sachsen.de oder unter www.amt24.sachsen.de. Informationen auch telefonisch im Callcenter unter 0351/4910-4950. Übernachten in der „Villa Molkerei“ Das „Lob der Milch“ empfängt die Gäste in der stilgerecht restaurierten Eingangshalle. Der Eingang mit dem Milch-Gedicht und alten Bildern an der Wand, geflieste Fußböden, Lampen und Türen im ganzen Haus – alles ist wie anno 1882, als die Molkerei im Görlitzer Gründerzeitviertel errichtet wurde. „Es war mir wichtig, die alten Elemente zu bewahren“, sagt Katrin Daubner, Inhaberin der Pension „Alte Molkerei“ in Görlitz. Schon immer wurde in dem Haus produziert, aber in den oberen Geschossen auch übernachtet. Bei der Restaurierung hat die Existenzgründerin selbst kräftig mit Hand angelegt. Im Oktober 2005 eröffnete Katrin Daubner die Pension mit 15 freundlichen Doppelzimmern und einem großen Frühstücksraum im Erdgeschoss. Private Unterstützung, die KMU-Förderung aus dem EFRE für Investitionen und der Existenzgründerzuschuss aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) als Beitrag zum Lebensunterhalt ermöglichten es der jungen Gründerin, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen und aus dem halb verfallenen Gebäude ein Schmuckstück zu machen. „Es war eine Riesenchance für mich“, sagt Katrin Daubner, die nach über einem Jahr mit der Entwicklung der Auslastungszahlen sehr zufrieden ist. „Seit der Kulturhauptstadtbewerbung kommen noch mehr Touristen nach Görlitz, auch viele Radler machen in der Neißestadt Station“, sagt sie. Katrin Daubner hat mit ihrer Gründerzeit-Pension den Weg in die Selbstständigkeit gewagt 16 Existenzgründerzuschüsse Angehenden Existenzgründern kann zur Überbrückung der schwierigen Startphase ein Zuschuss zum Lebensunterhalt in Höhe von bis zu 1.050 Euro monatlich für ein halbes Jahr gewährt werden. Die Förderung können Personen erhalten, die arbeitslos registriert sind bzw. von Arbeitslosigkeit bedroht sind. Förderungen anderer öffentlicher Stellen, wie der Bundesagentur für Arbeit, werden gegengerechnet. Ausgeschlossen von der Förderung sind Empfänger von Arbeitslosengeld II. Genaue Informationen zu den Fördervoraussetzungen können bei der Sächsischen Aufbaubank (SAB) unter www.esf-in-sachsen eingesehen werden. Auf dieser Seite können die Anträge auch elektronisch gestellt werden. Information auch telefonisch im Call-Center der SAB unter 0351/ 4910 4930. Existenzsicherungsseminare Durch spezielle Existenzsicherungsseminare sollen Selbstständige durch die Vermittlung entsprechender Kenntnisse dazu befähigt werden, ihr Unternehmen erfolgreich weiterzuführen. Auch diese Seminare werden von Bildungseinrichtungen als Projektträger durchgeführt, die für die Teilnehmergewinnung zuständig sind. Die Projektträger beantragen die Seminare bei der Sächsischen Aufbaubank. ESF VORGESTELLT Projekte für Jugendliche Speziell an junge Leute bis 27 richten sich sechsmonatige Existenzgründerprojekte, in denen die Jugendlichen ihre unternehmerischen Ideen und Fähigkeiten entwickeln können. Zielgruppe der Initiative sind arbeitslose oder von Arbeitslosigkeit bedrohte Jugendliche. Die Projekte werden von insgesamt 13 Bildungseinrichtungen in Sachsen durchgeführt. Informationen zu den Projekten gibt es bei den Consultbüros der Kommunalentwicklung Sachsen GmbH (s. Seite 19). Gründung aus dem Hochschulbereich Um die Gründungsneigung von Studierenden an sächsischen Hochschulen zu erhöhen und konkrete Gründungsvorhaben zu unterstützen, werden vier solcher modular aufgebauter Projekte durchgeführt. Es handelt sich um das Projekt „SAXEED“ der TU Chemnitz in Kooperation mit anderen Hochschulen, „Dresden exists“ der TU Dresden, „Leipzig Lernt Gründen“ der Uni Leipzig sowie „Unternehmensgründungen aus dem Hochschulbereich“ der Hochschule Zittau/Görlitz. Gründerberatung Die SAB bietet im KES-Büros in Leipzig und in der Außenstelle der SAB in Chemnitz an bestimmten Tagen sowie täglich im Kundencenter der SAB in Dresden (Adressen Seite 19) und regelmäßig in den IHK- bzw. HWK-Geschäftsstellen verschiedener Städte Beratung zu Existenzgründerzuschüssen und ESF-Mikrodarlehen an. Termine bitte telefonisch absprechen. Das Konzept muss stimmen – Junge Gründer werden in der garage ostsachsen auf die Selbstständigkeit vorbereitet Eine alte Dame hat ihn einmal um Hilfe bei der Bedienung ih- unterstützt wird das Projekt von Vattenfall Europe und der sen zehn Projektträger, die diese res Handys gebeten. Das war für Tony Boche sozusagen das Ostsächsischen Sparkasse, die Räumlichkeiten zur Verfügung ESF-Existenzgründerkurse für jun- Schlüsselerlebnis für die Entwicklung seiner Gründer-Idee. „Ich stellt. Die angehenden Gründer werden in der garage bis zu ge Leute bis 27 anbieten. möchte ältere Menschen mit den modernen Medien vertraut sechs Monate lang auf dem Weg zur Gründung durch erfahrene machen“, erläutert der 25-jährige Wirtschaftsassistent für Infor- Dozenten und individuelles Coaching begleitet, es stehen mationsverarbeitung einen Aspekt seines Existenzgründungs- ihnen mehrere Räume, Telefone und Computer für die Re- konzeptes. Handy- und Computerkurse möchte er anbieten, cherche zur Verfügung – eine Unterstützung, ohne die die aber auch weitere Möglichkeiten der Freizeitgestaltung für Seni- meisten der teilnehmenden Jugendlichen den Schritt in die oren wie z.B. Sportkurse. Selbstständigkeit nicht wagen würden. Insgesamt gibt es in Sach- Das soll in einer Art Begegnungsstätte stattfinden, wofür ihm bereits eine bestimmte Örtlichkeit in Hoyerswerda vorschwebt. Keine sterile Altenheimatmosphäre, sondern ein Ort zum Wohlfühlen soll entstehen. Außerdem plant der angehende Gründer eine Seniorenmesse in Hoyerswerda, die für ältere Menschen wichtige Themen – wie Reisen, Freizeitgestaltung, Sport, Wohnen und Gesundheit – abdeckt. Derzeit feilt Tony Boche in der „garage ostsachsen“ mit Hilfe eines Unternehmensberaters an seinem Businessplan. Er ist einer von zwölf Jugendlichen, die sich in der garage in Hoyerswerda im Rahmen eines aus dem ESF und Landesmitteln geförderten Existenzgründerprojektes für junge Gründer bis 27 auf die Selbstständigkeit vorbereiten. Er gehört zum zweiten Kurs. Der erste lief von April bis September 2006; der dritte hat Anfang Dezember begonnen. Aus dem ersten Durchgang haben sechs junge Leute mittlerweile ein Unternehmen gegründet, zwei haben eine feste Arbeitsstelle gefunden, die übrigen bemühen sich um einen Wiedereinstieg in den 1. Arbeitsmarkt. Träger der garage ostsachsen ist der RAA Sachsen e.V.; 17 Feilen derzeit in der garage ostsachsen in Hoyerswerda an ihren Geschäftsideen: Tony Boche (li.) will Senioren etwas bieten, Thomas Schmidt (Mitte) setzt auf Veranstaltungs- und Sportmarketing, Marcel Kruppa will mit „Car Perfomance“ Kunden ansprechen, die Dellen, Rost und Lackschäden an ihren Autos nach einem speziellen, preisgünstigen Verfahren beseitigen lassen wollen Neues Wissen ab 50 ESF AKTUELL ESF fördert Qualifizierungen für ältere Arbeitnehmer Informationen zum ESF unter www.esf-in-sachsen.de ServiceCenter der SAB: 0351/ 4910 4930 Das Sächsische Amtsblatt ist einzusehen unter www.recht-sachsen.de In Kürze ... ESF-Flyer aktualisiert Ein Faltblatt mit einer Übersicht zu den Fördermöglichkeiten des Europäischen Sozialfonds (ESF) in Speziell an ältere Beschäftigte richtet sich ein neuer ESFProjekttyp. Unternehmensorientierte, berufsbegleitende Qualifizierungskurse sollen dazu beitragen, dass ältere Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz sichern, indem sie sich an die Veränderungen in der Arbeitswelt anpassen. Es kann sich dabei um Anpassungsqualifizierungen, zertifizierte Abschlüsse, die Vermittlung von Sprachkenntnissen, Zusatzqualifikationen und insbesondere auch Praktika in anderen Unternehmen handeln. Dabei kann auch die Möglichkeit der Job-Rotation genutzt werden. Im Vorfeld der Weiterbildung werden die erforderlichen Fortbildungen des Einzelnen durch Tests und Gespräche ermittelt. Gerade bei Sprachkenntnissen im Zusammenhang mit der EU-Erweiterung, im Umgang mit neuen Technologien und modernen Kommunikationsmedien besteht ein Nachholbedarf in sächsischen Unternehmen. Zielgruppe der Projekte sind Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen ab 50 Jahre, vorrangig aus Kleinstunternehmen sowie kleinen und mittleren Unternehmen. Die Projekte können Bildungsträger oder auch die Unternehmen selbst durchführen. Gefördert werden können aus dem ESF und Landesmitteln die Kosten, die dem Projektträger für die Durchführung des Projektes entstehen. Die Antragstellung erfolgt beim Consultbüro im zuständigen Regierungsbezirk. Im Internetportal der SAB (www.esfin-sachsen.de) sind nähere Fördermodalitäten sowie die einzureichenden Unterlagen zu finden. Die Bekanntmachung zu diesem Projekttyp ist im Sächsischen Amtsblatt Nr. 40 vom 5. Oktober 2006 veröffentlicht. Sachsen wurde jetzt aktualisiert. Der Flyer ist beim Broschürenversand der Sächsischen Staatsregierung erhältlich (Adresse Seite 28) und Am Ball bleiben in Umwelt und Landwirtschaft steht zum Download unter www.smwa.sachsen.de (Publikationen) bereit. Projektkoordinatoren Die Fördermodalitäten zum ESFProjekttyp „Projektkoordinatoren“ wurden leicht verändert. Die Bekanntmachung dazu erschien im Sächsischen Amtsblatt Nr. 43 vom 26. Oktober 2006. Es wurden mögliche themenorientierte Projekte benannt, zum Beispiel solche mit werterhaltendem und wertschöpfendem Charakter im Bereich des Erhalts von Sakralbauten und anderen denkmalgeschützten Bauten. Mit der Koordinierung arbeitsmarktpolitischer Projekte, beispielsweise an denkmalgeschützten Gebäuden, werden fachspezifische Kenntnisse erworben, die die Vermittlungschancen für die Teilnehmer erheblich steigern. Die Teilnehmer arbeiten bei Vergabemaßnahmen direkt mit auf dem ersten Arbeitsmarkt Neuer ESF-Projekttyp fördert Qualifizierungen in den Bereichen Landund Ernährungswirtschaft, Forstwirtschaft, Ländlicher Raum und Umwelt Die Humanressourcen im ländlichen Raum zu entwickeln ist Ziel eines weiteren neuen ESF-Projekttyps. Gefördert werden können berufsbegleitende Qualifizierungen in den Bereichen Land- und Ernährungswirtschaft, Forstwirtschaft, Ländlicher Raum und Umwelt für Beschäftigte in den branchenspezifischen Unternehmen. Die Weiterbildungen sollen zur Erhöhung und Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit sowie zur Sicherung von Arbeitsplätzen beitragen. Sie sollen das berufsspezifische Wissen und Können stärken, das Verständnis für agrar- und forstwirtschaftliche, ökologische sowie regional- und umweltpolitische Fragestellungen verbessern und somit der ganzheitlichen Entwicklung des ländlichen Raumes in Sachsen dienen. Nachhaltige Entwicklung erfordert neben der sozialen und wirtschaftlichen Dimension eine immer stärkere Berücksichtigung der ökologischen Aspekte. Durch Qualifizierung in umweltrelevanten Bereichen werden die Beschäftigten und Unternehmen befähigt, das neue Wissen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit einzusetzen und gleichzeitig einen Beitrag für die nachhaltige Entwicklung zu leisten. schaftlicher Erzeugnisse sein, im Bereich Forstwirtschaft naturnahe Waldbewirtschaftung. Beim Themenbereich „Ländlicher Raum“ können Landtourismus oder integrierte ländliche Entwicklung als Weiterbildungsinhalte unterstützt werden, im Bereich Umwelt Abwasserbeseitigung bzw. Abfallentsorgung, Energieeffizienz oder radonsicheres Bauen und Sanieren. Genauere Fördermodalitäten finden Projektträger in der Bekanntmachung des SMWA und des SMUL zum Projekttyp „Berufsbegleitende Qualifizierungen für die ländliche Entwicklung und im Bereich Umwelt“, veröffentlicht im Sächsischen Amtsblatt Nr. 43 vom 26. Oktober 2006. beschäftigten Arbeitnehmern zusammen, so dass ihre Reintegration in den Arbeitsmarkt besser gelingen kann. Qualifizierungsinhalte im Bereich Land- und Ernährungswirtschaft können Unternehmensmanagement oder Produktion, Verarbeitung und Vermarktung landwirt- Berufsbegleitende Qualifizierungen auf dem Gebiet der Produktion, Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse werden aus dem ESF gefördert 18 Bessere Aussichten für Akademiker ESF AKTUELL ESF fördert Projekte zur Verbesserung der Berufseinstiegschancen von Hochschulabsolventen Mit ESF-geförderten Projekten können Hochschulabsolventen ihre Chancen auf einen Berufseinstieg in den Akademikerarbeitsmarkt verbessern. Bisher war nur die Förderung von Qualifizierungen für arbeitslose Hochschulabsolventen möglich. Der neue Projekttyp richtet sich an Studierende unmittelbar vor ihrem Eintritt ins Erwerbsleben. Durch die Vermittlung von Zusatzqualifikationen, die Befähigung zur gezielteren Karriereplanung oder durch zielgerichtete Hilfe bei frühzeitiger Kontaktaufnahme künftiger Hochschulabsolventen zu sächsischen Unternehmen oder Einrichtungen sollen die weitere Abwanderung junger Akademiker aus Sachsen verhindert und die Wettbewerbsfähigkeit sächsischer Unternehmen bzw. Einrichtungen durch die Vermittlung hochqualifizierter Fachkräfte gestärkt werden. Auch der Wissenstransfer zwischen Hochschulen und Unternehmen wird so unterstützt. Die Projekte können von Trägern einschließlich Unternehmen (natürliche Personen, Personenvereinigungen oder juristische Personen, insbesondere sächsische Hochschulen und hochschulnahe Einrichtungen) vorrangig mit Sitz in Sachsen durchgeführt werden. Bevor die formgebundenen Anträge bei der SAB eingereicht werden, sind beim zuständigen Consultbüro Projektvorschläge einzureichen. Die Bekanntmachung zu diesem Projekttyp wurde im Sächsischen Amtsblatt Nr. 40 vom 5. Oktober 2006 veröffentlicht. Workshops mit Wirtschafts- und Sozialpartnern der Arbeitslosigkeit/Langzeitarbeitslosigkeit. Das Thema Jugend und ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt waren Gegenstand des letzten Workshops. Die Fachkonferenzen hatten zum Ziel, Wirtschafts- und Sozialpartner, Verbände und Organisationen über den Stand der Programmierung der neuen Förderperiode zu informieren und in die weitere Gestaltung einzubeziehen. Außerdem wurden die Teilnehmer auf die Besonderheiten gegenüber dem laufenden Förderzeitraum hingewiesen. Demnach wird es ein eigenes OP des ESF geben, das in erster Linie ein strategisches Planungsdokument darstellt. Die konkreten Projekte und Maßnahmen bleiben der Richtliniengestaltung der einzelnen Fachressorts und Fachreferate vorbehalten. Insgesamt stießen die vorgestellten Strategien auf breite Akzeptanz der Wirtschafts- und Sozialpartner. Der Entwurf des ESF-OP ist im Internet unter www.smwa.sachsen.de (EUFlagge anklicken) einzusehen. 19 Elisenstr. 10 09111 Chemnitz Tel. 0371/ 4500112 [email protected] Teubnerstraße 11 04317 Leipzig Tel. 0341/ 22287341 [email protected] Informationen für interessierte Teilnehmer zu Weiterbildungsangeboten bzw. Bildungseinrichtungen: www.bildungsmarkt- sachsen.de www.arbeitsagentur.de– KURSNET www.lvv.de In Kürze ... Competence 50 plus Im September 2006 fand in Leipzig der Abschlusskongress des europäischen Projektes „Competence 50 plus“ statt. Das Projekt mit einer Laufzeit von zwei Jahren und zwei Monaten endet am 31. Dezember 2006. Der Projektmittelpunkt stand unter dem Thema: „Bewältigung des demographischen Wandels“. Unter der Leitung des Projektträgers Consultbüros der Kommunalentwicklung Sachsen GmbH Am Waldschlösschen 4 01099 Dresden Tel. 0351/ 2105147 [email protected] Das neue ESF-OP nimmt Gestalt an Im Rahmen der ex-ante-Evaluierung zum Operationellen Programm (OP) für den ESF in der Förderperiode 2007-2013 fanden im Auftrag des SMWA unter Leitung des Evaluators, Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik Dresden, vier themenbezogene Workshops bzw. Fachkonferenzen statt. Zwei wurden in Dresden, je einer in Chemnitz und Leipzig durchgeführt. Sie bezogen sich auf die Themenschwerpunkte des künftigen OP. So wurde im ersten Workshop die Strategie für den Bereich Innovation, Transfer und Humankapitalentwicklung durch das Wissenschaftsressort vorgestellt. Der zweite Workshop hatte die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zum Inhalt. Hier wurde der Bereich berufliche Weiterbildung aus Sicht von Unternehmen und Beschäftigten betrachtet. Ebenso ging es um das Thema Existenzgründung, unter anderem aus dem Hochschulbereich. Die dritte Fachkonferenz beschäftigte sich mit dem Thema der Bekämpfung Information, Beratung und Einreichung von Projektvorschlägen für Bildungsträger und Unternehmen, die Qualifizierungsprojekte durchführen möchten: Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Sachsen e.V. (AUL) konzentrierten sich fünf nationale und drei transnationale Bildungsträger auf die Schwerpunkte: Konzipierung und Erprobung neuer Möglichkeiten für die Fortbildung älterer Arbeitskräfte; Sensibilisierung für das Potenzial älterer Arbeitskräfte. Das Projekt war im Förderprogramm Artikel 6 ESF „Innovative Ansätze zur Bewältigung des Wandels“ angesiedelt. Ein erfolgreicher Abschluss des Projektes wurde durch die Gäste der Europäischen Union anlässlich des Abschlusskongresses bestätigt. Nähere Informationen über das Projekt erhalten Sie über die Webseiten: www.arbeitundleben-sachsen.de, www.vsbi.de und www.competence50plus.de. EAGFL-A VORGESTELLT Gefördert: Neue Straße in Heyda „Entscheidender Schub“ Die Gemeinde Hirschstein hat sich in den letzten Jahren auch dank EU-Fördermitteln gut entwickelt „Wir haben in den vergangenen Jahren das geschafft, was möglich war“, sagt Christine Gallschütz, Bürgermeisterin der 2.600-Seelen-Gemeinde Hirschstein. Eine Rundtour durch die elf Ortsteile, die sich auf immerhin 3.400 Hektar Land erstrecken, macht das deutlich: Die Straßen sind in einem guten Zustand, es gibt Gehwege und Beleuchtung, fast alle Einwohner sind ans Abwassernetz angeschlossen, viele private und kommunale Gebäude sind saniert, es gibt mehrere renovierte Dorfgemeinschaftshäuser. In Boritz wurde die Gaststätte „Goldenes Lamm“ außen verschönt. In Prausitz wurde vor dem Kindergarten, den rund 100 Kinder besuchen, ein Parkplatz angelegt. In Neuhirschstein, direkt an der Elbe und dem Elberadweg gelegen, wird derzeit die Sehenswürdigkeit der Gemeinde, das Schloss Neuhirschstein, saniert. Es thront auf einem Felsvorsprung über dem Fluss und hat eine bewegte Geschichte hinter sich, bei der Brände, Beschlagnahmung durch die SS und die Internierung von König Leopold III zu den unrühmlichen Höhepunkten zählen. Ab 1946 wurde das Kleinod schon für Kinder genutzt, u.a. als Erholungsheim. Seit dem Jahr 2000 betreibt der Verein Rehabilitationsklinik Neuhirschstein e.V. hier eine Re www.hirschstein.de haklinik für Kinder und Jugendliche. Das sehenswerte Schloss, um das sich unzählige Sagen ranken, kann nach Anmeldung besichtigt werden. An der Elbe unterhalb des Schlosses wurde ein Bootsanleger installiert. Das „Drescherhaus“, ein ehemaliges Wohnhaus für Landarbeiter, wurde saniert und dient jetzt als Wohnhaus. Die Maßnahmen wurden über die Ämter für Ländliche Entwicklung aus Mitteln des Europäischen Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft, Abteilung AusrichVerschönerungen im Dorfgemeinschaftshaus Mehlteuer tung (EAGFL-A), und des Freistaates gefördert. „Diese und weitere Fördermittel haben der Gemeinde in den letzten zehn Jahren einen entscheidenden Schub gegeben“, sagt die Bürgermeisterin, „wenn es auch noch ein paar Sorgen gibt wie das alte Gebäude in Mehltheuer, das die Gemeinde erwarb, um zu verhindern, dass die rechte Szene dies als Treffpunkt ausbaut. Nun muss ein Konzept erstellt und vor allem die Finanzierung geklärt werden.“ Gefördert: Umnutzung eines Dreiseithofes zur Heilpraktikerpraxis in Heyda Gefördert: Beleuchtung in Schänitz Wohnzwecke herrichteten oder ländliche Bausubstanz für gewerbliche Zwecke umnutzten. Wiedereinrichter Karl-Heinz Werner z.B. baute einen ehemaligen Pferdestall vorbildlich zu einem Wohngebäude um. Jürgen Große sanierte einen Seitenflügel seines Hofes und richtete darin eine Heilpraktiker-Praxis ein. Gabriele Günther, Inhaberin der „Sächsischen Kunststube“, erwarb einen stark sanierungsbedürftigen Teil des ehemaligen Rittergutshofes, früher Ochsenstall, Garage und Brennerei, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schloss und baute diesen denkmalgerecht zu einem großen Lager um. „Wir brauchten dringend mehr Lagerkapazitäten für das Holz“, erklärt ihr Mann Detlef Günther. In der Sächsischen Kunststube stellen mittlerweile zehn Mitarbeiterinnen sächsisches Kunsthandwerk aus Holz her, in der Zweigstelle in Seiffen wird auch Erzgebirgische Volkskunst produziert. Das erfolgreiche Unternehmen hat sich nach und nach erweitert und moderne Maschinen angeschafft, wofür es auch Fördermittel aus dem GA-/EFRE-Programm gab. Verkauft wird direkt im Geschäft in Neuhirschstein, auf Weihnachtsmärkten und es wird weltweit exportiert. Die Milch-Center „Dorfheimat“ Prausitz e.G. mit rund 60 Mitarbeitern und die Elbfrost Tiefkühlkost GmbH in Mehltheuer mit ca. 40 Beschäftigten sind die größten Arbeitgeber der Gemeinde. Daneben gibt es zahlreiche kleinere Gewerbebetriebe und Geschäfte, die sich recht gemischt präsentieren. Es finden sich darunter: ein Fliesenfachbetrieb, Blumenhandel, Landwirtschaftsbetriebe, Elektroinstallation, Bautenschutz, Bäckerei, Fuhrbetrieb, Tischlerei, Werbeservice, Töpferei, Landtechnik, Malerbetrieb, Baum- und Landschaftspflege, Pferdezucht, Sanitärbetrieb und mehrere Gaststätten, zwei alleine in Neuhirschstein. Neuhirschstein ist, durch Schloss Neuhirschstein und die Ein wichtiger Arbeitgeber für die Gemeinde: Die Milch-Center „Dorfheimat“ Prausitz e.G. Von den Fördermitteln profitierten auch private Investoren, die ihre Häuser und Höfe sanierten, Stallgebäude für 20 EAGFL-A VORGESTELLT Gefördert: Früher Pferdestall, jetzt Wohnung Gefördert: Senioren- und Jugendtreff unter einem Dach in Bahra Lage direkt an der Elbe, der touristische Anziehungspunkt in der Gemeinde. Aber auch die anderen Ortsteile haben, jeder auf seine Weise, etwas Besonderes zu bieten. Das gilt auch für Historisches. „Hier ist überall Geschichte“, sagt Christine Gallschütz. Da gibt es die TurmholländerWindmühle in Pahrenz, ein über 100 Jahre altes technisches Denkmal und Wahrzeichen der Gemeinde, das seine Besitzer von April bis Oktober an den Wochenenden für Interessierte zugänglich machen und zudem für Bewirtung im Biergarten sorgen. Auch Schänitz hat eine Turmwindmühle zu bieten, die Anfang der 90er Jahre von Familie Großmann grundlegend restauriert wurde. Beide verbindet der „Hirschsteiner Mühlen-Radweg“, der an den Elberadweg anknüpft. Boritz ist mit einer ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 983 das älteste Dorf im Regierungsbezirk Dresden. Sehenswert sind das spätmittelalterliche Steinkreuz an der Straße Richtung Schänitz und die 1754 erbaute Kirche. Horst Loose hat in seinem Dreiseithof ein Landwirtschaftsmuseum eingerichtet, das nach Anmeldung besichtigt werden kann. Sehenswert:Schloss Neuhirschstein, hier vor der Sanierung, thront über der Elbe Das beschauliche Böhla schließlich ist mit 90 Einwohnern der kleinste Ortsteil der Gemeinde Hirschstein. Wer also Schloss Hirschstein, die Windmühle Pahrenz, den Museumshof Loose oder die Kanonenkugel in Althirschstein besichtigen möchte: Hirschstein liegt zwischen Meißen und Riesa und ist auch über den Elberadweg am linken Flussufer zu erreichen. Althirschstein hat das wohl kurioseste historische Erinnerungsstück aufzuweisen: Im Giebel eines Hauses am Dorfplatz steckt eine Kanonenkugel, die von den Franzosen am 26. August 1813 auf dem Rückzug aus Russland von der anderen Elbseite aus gegen das Haus geschossen wurde. Prausitz, Gemeindesitz, ist Geburtsort des Heimatdichters und Komponisten Franciscus Nagler. Sein Geburtshaus steht, ebenso wie die Kirche mit der überlebensgroßen Heilandsfigur, unter Denkmalschutz. In Bahra, das einen besonders hübschen Dorfanger aufzuweisen hat, teilen sich Jugendliche und Senioren mit ihren Clubs das sanierte Dorfgemeinschaftshaus – das gibt es wohl auch selten. Besonders sehenswert in Mehltheuer ist die Kirche von 1747 mit ihrer kulturhistorisch wertvollen Innenausstattung. Auch in Heyda ist eine 1901 errichtete Kirche zu sehen. In Kobeln wurde der so genannte „Groschenfund“ gemacht, der im Heimatmuseum Riesa zu besichtigen ist. Am Kobelner Dorfteich 13 steht eine zweitorige Kumthalle aus dem 19. Jahrhundert. 21 Bildunterschrift Gefeiert: 800 Jahre Prausitz Investiert: Detlef Günther zeigt ein Produkt der „Sächsischen Kunststube“ in Neuhirschstein Gefördert: Bootsanleger an der Elbe in Neuhirschstein Wahrzeichen: Windmühle Pahrenz EU-GEMEINSCHAFTSINITIATIVEN – LEADER+ Kontakt: Regionalmanagement „Sächsisches Zweistromland“ eG Anja Terpitz Tel.: (0 34 35) 6 66 79-14 E-Mail: [email protected] In Kürze ... Statistisches Jahrbuch 2006 Die Ausgabe 2006 des von Eurostat herausgegebenen Statistischen Jahrbuches der Regionen ist online verfügbar. Es deckt die 254 Regionen der 25 EU-Mitgliedstaaten, die auf der Ebene 2 der Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik (NUTS 2003) definiert werden, und die 14 statis- „Sächsische Parkträume“ Park(er)leben zwischen Mulde und Elbe wird mit Hilfe von LEADER+ verwirklicht „Rosen, Rasen und Rabatten“ – unter diesem Motto stand der diesjährige Tag des offenen Denkmals. Eröffnet wurde er in Hof, Ortsteil der Gemeinde Naundorf im Landkreis Torgau-Oschatz. Hier präsentieren sich auf engstem Raum ein Barock- und ein Renaissanceschloss sowie ein historischer Park im Stil der englischen Landschaftsgärten. „Wir wollen das Augenmerk auf die Denkmalgattung der ländlichen Parkanlagen lenken. Wir haben großartige Zeugnisse reicher sächsischer Adelskultur. Hof ist ein Beispiel für viele ähnliche Anlagen in Sachsen. Ein wichtiger und richtiger Schritt, aber eben nur ein erster Schritt, und ein Beispiel für bürgerschaftliches Engagement ist die Initiative Sächsische Parkträume“, so der Sächsische Innenminister Dr. Albrecht Buttolo bei seiner Eröffnungsrede. Der Park in Hof gehört zu zehn ländlichen historischen Anlagen in der LEADER+ -Region „Sächsisches Zweistromland“, die in Verbindung mit der diesjährigen Landesgartenschau in Oschatz (LAGO) als Umlandprojekt gestaltet, belebt und präsentiert wurden. Mit diesem Projekt sollte etwas geschaffen werden, das über die LAGO hinaus den touristischen Wert der Region steigert. Im September 2003 gründete sich mit diesem Ziel eine Arbeitsgruppe, in der jede dieser zehn Parkanlagen durch kommunale Beteiligte und Vereine vertreten war. Außer dem Park in Hof gehören dazu Anlagen aus dem Landkreis Torgau-Oschatz in Dahlen und Großböhla, Wermsdorf und Kötitz, Lampertswalde und der Stadtpark Oschatz sowie aus dem Landkreis Riesa-Großenhain die Anlagen in Strehla, Ragewitz und Seerhausen. Dringende Maßnahmen wurden bereits im ersten Quartal 2004 durchgeführt. Weitere Arbeiten schlossen sich an, zum Teil über LEADER+ gefördert, aber auch aus eigener Kraft wie in Dahlen und Großböhla. Bei einer Veranstaltung im Juli 2005 im Park Seerhausen wurde die engagierte Arbeit der AG vorgestellt – der erste Schritt in Richtung Vermarktung der „Sächsischen Parkträume“. Die Erstellung eines Marketingkonzeptes, erweiterbar auf andere Anlagen, wurde beschlossen. „Es ist ein Vorhaben, das zeigt, wie man mit projektbezogenen Arbeitsgruppen und der LEADER+ -Methodik Berge versetzen kann“, so der Aufsichtsratsvorsitzende des Regionalmanagements eG, Gotthard Deuse. Ein weiterer Schritt war die Kooperation mit der LAG „Westlausitzer Heidebogen“. Dabei festigte sich der Gedanke zum Aufbau der „Sächsischen Parkträume“ – einem Gartennetzwerk mit gemeinsamem Marketing und der Schaffung einer Gartenmarke schrittweise für ganz Sachsen. Parkanlagen nicht mehr als Last, sondern als Lust. Die Anlagen im Sächsischen Zweistromland und im Westlausitzer Heidebogen wurden kürzlich von einer unabhängigen Kommission besucht, um zu prüfen, ob sie den qualitativen Anforderungen an einen „Sächsischen Parktraum“ genügen. Als solche dürfen sich jetzt der Barockgarten Zabeltitz, die Parkanlagen in Lauterbach, Schönfeld, Königsbrück, Bischheim, Naunhof, Strehla, Hof, Ragewitz und Oberlichtenau, der Schlosspark Seerhausen und der Stadtpark Oschatz bezeichnen. Zu „Anwärtern“ wurden die Parks in Oberlichtenau und Großböhla sowie der Schlosspark Dahlen. Anja Terpitz, Regionalmanagement „Sächsisches Zweistromland“ eG tischen Regionen der Beitrittsländer Bulgarien und Rumänien ab. Das Jahrbuch enthält Kapitel über die Themen Bevölkerung, BIP, Haushaltskonten, Arbeitsmarkt, Städtestatistik, Wissenschaft, Technologie und Innovation, Gesundheit, Verkehr und Landwirtschaft. Neu hinzugekommen ist dieses Jahr ein Kapitel über die Arbeitsproduktivität. Mehr unter http://ec.europa.eu/regional_ policy/ newsroom/index_de.htm (Mitteilung vom 8.11.2006). http://ec.europa.eu/eurostat 22 Skulpturen für Frauenstein und Mutzschen EU-GEMEINSCHAFTSINITIATIVEN – LEADER+ Bei einem Symposium entstanden Kunstwerke von Künstlern aus ganz Europa Kunstwerke aus sächsischem Sandstein und Zöblitzer Serpentin, geschaffen von 30 Steinbildhauern aus 13 europäischen Ländern, sind seit kurzem in Frauenstein und Mutzschen zu bewundern. Die Skulpturen entstanden im Rahmen eines Kunstsymposiums zum Thema „Network – Art und Landschaft“, für das eine Jury der sächsischen Künstlerhäuser die Teilnehmer auswählte. Das Symposium ist Bestandteil und Ergebnis eines LEADER-Projektes, bei dem die lokale LEADER-Aktionsgruppe (LAG) „Osterzgebirge“, die Partner-LAG „Sächsisches Zweistromland“, der Landesverband Künstlerhäuser Sachsen e.V., der Förderverein Künstlergut Prösitz e.V. sowie die Städte Frauenstein und Mutzschen unter Federführung der LAG Osterzgebirge eng kooperierten. Zweistromland bietet bei der effektiven touristischen Vermarktung dieser Attraktionen die besten Voraussetzungen. Die Finanzierung des Projektes erfolgte durch LEADER+, die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, den Kulturraum Mittelsachsen und die Sparkasse Muldentalkreis. Forschung Für das 7. Forschungsrahmenprogramm stehen in der Finanziellen Vorausschau der EU-Kommission 2007 bis 2013 rund 50,5 Mrd. Euro zur Verfügung. Das Programm zielt darauf ab, der EU in möglichst vielen Technologie- und Forschungsbereichen zu Spitzenpositionen zu verhelfen. http://ec.europa.eu/research/fp7 Zu Beginn des Symposiums im Juni 2006 lebten und arbeiteten die 30 Künstler fast drei Wochen lang in sächsischen Künstlerhäusern. Anfang Juli folgte dann die Präsentation und Vollendung der Arbeiten in Form zweier Open Air auf dem Marktplatz in Frauenstein und im Stadtpark Mutzschen unter den Augen zahlreicher interessierter Besucher. Unterschiedlichste Aktionen von Kindern und Jugendlichen flankierten das Ereignis, das so zu einem regen Austausch zwischen Beteiligten und Besuchern wurde: Kunst in Europa wurde erlebbar gemacht. Die Künstler sind zwar längst in ihre Heimatländer zurückgekehrt, geblieben aber sind die Kunstwerke – ein Kunstwanderweg in Frauenstein, ein Skulpturenpark in Mutzschen. Damit wurden zwei touristischeAnziehungspunkte für beide Regionen geschaffen. Die begonnene Zusammenarbeit zwischen den LEADER+-Regionen Osterzgebirge und Sächsisches In Kürze ... Strategische Leitlinien Rekordjahr 2005 Die gemeinschaftlichen strategischen Leitlinien für Im Jahr 2005 hat die Ausführung der Zahlungen der Kohäsion wurden im Oktober 2006 verabschiedet. EU einen Rekord von 104,8 Milliarden Euro bzw. Diese Leitlinien beinhalten die Grundsätze und 0,97 % des Bruttonationaleinkommens (BNE) der Prioritäten der Kohäsionspolitik und geben Anregun- Europäischen Union erreicht, und laut des von der gen, auf welche Weise die europäischen Regionen Europäischen Kommission veröffentlichten Finanz- die 308 Mrd. Euro, die während der nächsten sieben berichts 2005 haben alle 25 Mitgliedstaaten davon Jahre für nationale und regionale Förderprogramme profitiert. Wie im Vorjahr gingen zwei Drittel der Mit- verfügbar sind, voll nutzen können. Gemäß den telzuweisungen an die „großen Mitgliedstaaten“ wie Leitlinien und im Einklang mit der überarbeiteten Spanien, Frankreich, Deutschland, Italien und das Lissabon-Strategie sollten die im Rahmen der Vereinigte Königreich, während Deutschland, Frank- Kohäsionspolitik kofinanzierten Programme darauf reich, Italien und das Vereinigte Königreich knapp ausgerichtet werden, dieAttraktivität von Mitgliedstaa- zwei Drittel der Gesamtzuweisungen finanzierten. ten, Regionen und Städten zu erhöhen, Innovation Spanien hat mit Abstand die meisten Mittel für und Unternehmertum zu ermutigen, das Wachstum Strukturmaßnahmen (fast 1/4 des Gesamtbetrags) der wissensbasierten Wirtschaft zu fördern und mehr erhalten, gefolgt von Deutschland, Italien und dem und bessere Arbeitsplätze zu schaffen. Vereinigten Königreich. Polen ist der achtgrößte http://ec.europa.eu/regional_policy/sources/docoffic/ Empfänger europäischer Mittel geworden. 2007/osc/index_de.htm 23 In Kürze ... EU-GEMEINSCHAFTSINITIATIVEN - INTERREG Kontakt: Gemeinsames Technisches Sekretariat Sächsische Aufbaubank – Förderbank Pirnaische Straße 9 01069 Dresden Tel.: +49-(0)351-4910 1860 Fax: +49-(0)351-4910 1870 E-Mail: [email protected] [email protected] www.interreg3a.info www.ziel3-cil3.eu Auftaktveranstaltung zu den neuen Fördermöglichkeiten im Ziel-3-Gebiet im Oktober 2006 in Bischofswerda Ziel 3 löst Interreg III A ab An „Europäische Territoriale Zusammenarbeit“ im Förderzeitraum 2007 bis 2013 werden hohe Anforderungen gestellt – Sachsen bereitet sich vor Die derzeitige Förderperiode der Europäischen Union neigt sich dem Ende zu. Noch bis Dezember 2006 werden grenzüberschreitende Projekte in den beiden Interreg III A-Programmen Freistaat Sachsen – Tschechische Republik und Freistaat Sachsen – Republik Polen (Woiwodschaft Niederschlesien) von den jeweils bilateral besetzten Lenkungsausschüssen bestätigt und bis Ende 2008 umgesetzt. Parallel zur Arbeit am erfolgreichen Abschluss des Programms laufen die inhaltlichen und organisatorischen Vorbereitungen zum Start der neuen Förderperiode der EU-Strukturfonds ab 2007 unter Federführung der Gemeinsamen Verwaltungsbehörde bereits seit Monaten auf Hochtouren. – Mindestens ein Projektpartner pro Land arbeiten in ei nem gemeinsamen Vorhaben zusammen. – Einer der Projektpartner übernimmt die Federführung und damit die Verantwortung für die Umsetzung des gemeinsamen grenzübergreifenden Projektes als so genannter Lead-Partner. – Die Partner erfüllen mindestens zwei der vier genann ten Anforderungen: • gemeinsame Ausarbeitung bzw. Planung des Projektes • gemeinsame Durchführung des Projektes • gemeinsames Personal für das Projekt • gemeinsame Finanzierung des Projektes Die zukünftige EU-Strukturpolitik ist im Vergleich zum aktuellen Förderzeitraum durch wesentliche strategische Änderungen gekennzeichnet. Die neuen gesamteuropäischen Schwerpunkte bzw. Ziele lauten wie folgt: Konvergenz → Ziel 1 Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung → Ziel 2 Europäische Territoriale Zusammenarbeit → Ziel 3 In folgenden Prioritäten können im Rahmen des sächsisch-tschechischen Ziel 3-Programms ab 2007 grenzübergreifende Vorhaben unterstützt werden: • Prioritätsachse 1: Entwicklung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen im Fördergebiet • Prioritätsachse 2: Entwicklung der Wirtschaft und des Tourismus • Prioritätsachse 3: Verbesserung der Situation von Natur und Umwelt Die EU-Gemeinschaftsinitiative Interreg III mit ihren drei Ausrichtungen wird es in der bisherigen Form nicht mehr geben. Die grenzübergreifende Zusammenarbeit, die Kooperation transnationaler Räume sowie die interregionale Zusammenarbeit zwischen Regionen und Städten zum Aufbau von Netzwerken und zum Erfahrungsaustausch werden zukünftig unter dem Ziel 3 „Europäische Territoriale Zusammenarbeit“ subsumiert. Ziel 3/Cíl 3-Programm Freistaat Sachsen –Tschechische Republik Die grenzübergreifende Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik wird für die Förderperiode 2007–2013 in dem Ziel 3/Cíl 3-Programm fortgesetzt. An die Qualität der Kooperation zwischen sächsischen und tschechischen Einrichtungen werden ab 2007 höhere Anforderungen gestellt. Voraussetzung für die Gewährung von Fördermitteln für grenzübergreifende Vorhaben ist die Einhaltung folgender Kriterien: Das Gemeinsame Technische Sekretariat (GTS) wird auch in der neuen Förderperiode für die Projektberatung und -qualifizierung sowie eine umfassende Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich sein. Um die lokal und regional engagierten Akteure in der gemeinsamen Grenzregion gut vorzubereiten, startete das GTS dafür bereits im Herbst 2006 eine Informationskampagne. Zunächst im Rahmen von Veranstaltungen und eines deutsch-tschechischen Internetauftritts unter www.ziel3-cil3.eu wird über die Programminhalte, das Verfahren und die Ansprechpartner unterrichtet. Die bisher sehr erfolgreich durchgeführten regelmäßigen Beratungstage vor Ort in den sächsischen Geschäftsstellen der vier Euroregionen und in den drei Bezirksämtern Liberec, Ústí nad Labem und Karlovy Vary in Tschechien werden weitergeführt. Interessenten können sich für eine Beratung auch direkt an das GTS wenden. Ziel 3-Programm Freistaat Sachsen – Republik Polen Die Arbeiten an der Programmierung des zukünftigen Förderprogramms für die grenzübergreifende Zusammenarbeit im sächsisch-polnischen Grenzraum befinden sich derzeitig in der Phase intensiver Abstimmungen. Über mögliche Förderinhalte und Strukturen wird zu gegebener Zeit in einem eigenen Beitrag informiert. 24 „Grenzenloser Baustein“ Der grenzüberschreitende Lehrpfad „Natur live erleben“ in Erlbach fördert den Tourismus und das deutsch-tschechische Zusammenleben Klaus Herold ist ein begeisterter Wandersmann und Naturfreund. Auch die guten nachbarschaftlichen Kontakte zur tschechischen Partnergemeinde Luby pflegt er intensiv. Der Bürgermeister der Gemeinde Erlbach im Vogtland war deshalb schnell für die Idee seines Lubyer Kollegen zu haben, einen Lehrpfad grenzüberschreitend auszubauen. „Natur live erleben“ heißt der jetzt fertig gestellte und mit Unterstützung aus Interreg III A finanzierte Erlebnispfad. Für Bürgermeister Herold ein Grund mehr, Gästen einen Besuch in seiner Gemeinde mit ihrer schönen Umgebung zu empfehlen. „Über bequeme Wegführung geben wir Ihnen die Möglichkeit, das Tal des Schwarzbaches und das Eubabrunner Tal, den Höhenort Wernitzgrün sowie den Galgenberg mit schönster Aussicht auf den Erholungsort Erlbach zu erwandern“, lädt er Naturfreunde ein. „Unsere Wanderung beinhaltet zwei Teilabschnitte. Während der Ringweg im vorderen Landesgemeindetal eine Länge von vier Kilometern hat und in einer Stunde bequem erwandert werden kann, sollten Sie sich für den Südring mit grenzüberschreitender Anbindung ca. 2,5 Stunden Zeit nehmen.“ Der Lehrpfad ist besonders für Familien geeignet. Es gibt viel Natur zu entdecken, aber auch Erlebnisbereiche und Ruhezonen. Allein über 20 verschiedene Baumund Straucharten wechseln auf der kurzen Wegstrecke. „Der Lehrpfad möchte dazu anleiten, die Natur mit allen Sinnen aktiv zu erleben. Spielerische Aktivitäten sollen die Neugier und das Verständnis von Groß und Klein für die Natur und die Umwelt fördern“, sagt der Bürgermeister. Der Lehrpfad hat über den Wandergrenzübergang Wernitzgrün Verbindung zum tschechischen Lehrpfad „Schönbacher Land“ (Lubsko). Der Lehrpfad ist, ebenso wie der Erlbacher Erlebnispfad, zweisprachig beschriftet. Am Spielplatz in der Nähe des Freilichtmuseums Eubabrunn ist ein Ruhe- und Kommunikationsort für alle Generationen entstanden. Es wurde ein Spielhäuschendorf mit Handwerkerhaus, Schule, Mühle und Köhlerhütte integriert. Ein Pfahllabyrinth, eine Seilbahn und Ruhezonen ergänzen das „Familienzentrum“. Seit 2003 findet hier jährlich zum internationalen Kindertag ein Kinderfest gemeinsam mit Kindern aus der Partnergemeinde Luby statt. Daneben gibt es weitere gemeinsame Veranstaltungen und Treffen, z.B. Gemeinderatssitzungen, ein Grenzfest – bereits zwölf Mal – Kinderfeste in Luby, Weihnachtstreffen und Sportfeste. Die Musikschule Luby und Musikgruppen musizieren in Luby und Erlbach, die traditionelle Erlbacher Bergwanderung ist seit 2004 grenzüberschreitend, viele persönliche Freundschaften sind entstanden. „Der grenzüberschreitende Lehr- 25 pfad wird diese gemeinsamen Aktivitäten noch bereichern und die Investition in Höhe von 130.000 Euro, mit 75 Prozent über Interreg III A gefördert, ist ein weiterer ´grenzenloser` Baustein für das Zusammenleben“, betont Klaus Herold. Der Erholungsort Erlbach ist ein beliebtes Ausflugsund Wandergebiet. Die markante, bewaldete Bergsilhouette, durchbrochen von drei Seitentälern mit natürlichen Bachläufen, zieht viele Urlauber an. Veranstaltungen im Freilichtmuseum Eubabrunn, im Naturhof Riedelhof, einem deutsch-tschechischen Begegnungszentrum oder im Erlbacher Brauhaus sind Besuchermagnete, die jetzt noch durch den Erlebnispfad bereichert werden. EU-GEMEINSCHAFTSINITIATIVEN - INTERREG Klaus Herold (links), Bürgermeister von Erlbach und sein ehemaliger Amtskollege Jan Kreuzinger aus Luby www.erlbach-vogtland.de Neue Interreg-Projekte Zentrum am Friedrich-Schiller-Gymnasium Pirna“, „Ent- Im Oktober 2006 bewilligten die Lenkungsausschüsse wicklung eines Navigationssystems für die Bergwacht Sachsen – Tschechische Republik und Sachsen – Re- Sachsen in den sächsisch-tschechischen Mittelgebir- publik Polen neue Interreg-Projekte mit einem Umfang gen“, „Zusammenarbeit bei der grenzüberschreitenden von rund 5,8 Mio. Euro. Davon entfallen auf sächsisch- Kriminalitätsbekämpfung zwischen den Polizeidirektio- tschechische Projekte 4,3 Mio. Euro für 25 Vorhaben nen Oberes Elbtal-Osterzgebirge und der Bezirkspoli- und auf sächsisch-polnische Projekte ca. 1,5 Mio. Eu- zeiverwaltung Nordböhmen Ustì n.L.“, „Gemeinsames ro für acht Vorhaben. Damit wurden seit Beginn der Streifenboot für den grenzüberschreitenden Einsatz Förderung im Jahr 2001 mehr als 164 Mio. Euro auf der Elbe/Labe“. Zu den neuen sächsisch-polni- EU-Mittel für grenzübergreifende Vorhaben zwischen schen Vorhaben gehören: „Konzeption für die Nutzung Sachsen und der Tschechischen Republik und rund 40 der Umgebindehäuser als Motor für die Entwicklung Mio. für sächsisch-polnische Projekte umgesetzt. des Dreiländerecks Polen-Deutschland-Tschechische Zu den neuen sächsisch-tschechischen Projekten Republik“, „Aufbau einer PONTESWerkstatt Lernen gehören: „Sächsisch-tschechisches Hochschulkolleg: für den euroregionalen Arbeitsmarkt“, „Umweltbildung Hochschule – Wirtschaft – Gesellschaft“ der TU Chem- für die Landwirtschaft“, „Schüleragentur zur Vertiefung nitz; „Berufsbegleitende grenzüberschreitende Qualifi- des Interesses am Kulturleben in Niederschlesien im zierung zum Tourismusfachmanager in der Euroregion grenznahen Gebiet“; „Netzwerk arbeitsprozessorien- Neiße“, „Konzeptentwicklung für ein geistig-kulturelles tierter Ausbildungskooperation“. EU-GEMEINSCHAFTSINITIATIVEN – EQUAL Die EU-Gemeinschaftsinitiative EQUAL ist ein arbeitsmarktpolitisches Förderprogramm mit modellhafter Ausrichtung. Ziel ist es, EU-weit neue Wege zu erproben, um Diskriminierung und Benachteiligung auf dem Arbeitsmarkt zu bekämpfen. EQUAL wird aus dem ESF finanziert. In Sachsen sind in der laufenden zweiten Förderrunde acht Entwicklungspartnerschaften aktiv, die ihre Handlungsansätze in verschiedenen Teilprojekten testen. www.equal.de Kontakt Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH Dr. Tamara Uhlig Tel. 03733/ 145112 [email protected] www.equal-baf.de Arbeit aktiv gestalten EQUAL-Entwicklungspartnerschaft „BAF“ will Beschäftigung sichern und schaffen Einerseits wird zunehmender Fachkräftebedarf prognostiziert, andererseits besteht nach wie vor ein ungebrochener Trend zu Arbeitsplatzabbau und Abwanderung. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) sowie Arbeitslose benötigen in diesem Kontext besondere Unterstützung. Vor diesem Hintergrund haben sich unter dem Titel „Benachteiligung überwinden – Arbeit gestalten – Fachkräfte entwickeln“ (BAF) mehrere Partner der Regionen Erzgebirge, Vogtland, Chemnitzer und Zwickauer Land unter Leitung der Wirtschaftsförderung Erzgebirge (WFE) GmbH im Jahr 2005 zu einer EQUAL-Entwicklungspartnerschaft zusammengeschlossen. Sie bieten KMU und deren Beschäftigten sowie Arbeitslosen Qualifizierungsmaßnahmen an, um Beschäftigung zu sichern bzw. zu schaffen. „Die Palette der Unterstützungsmöglichkeiten durch das Projekt ist sehr vielfältig“, berichtet Projektleiterin Dr. Tamara Uhlig von der WFE. So besteht für Unternehmen neben der Qualifizierung für Führungskräfte auch die Möglichkeit, gering Qualifizierte weiterzubilden oder Beschäftigte gezielt zu qualifizieren, um deren Arbeitsplatz zu sichern. Außerdem werden Unternehmens- und Lernworkshops sowie Beratungen für KMU angeboten. Nicht nur Unternehmen kommen die Unterstützungsmöglichkeiten des Projektes zu Gute. „Langzeitarbeitslosen fällt es besonders schwer, aktuelle Anforderungen an Arbeitnehmer einzuschätzen und ihre Kompetenzen entsprechend anzupassen und zu vermarkten. Sie brauchen ´Wege in Arbeit´“, sagt Tamara Uhlig. Sie werden deshalb beispielsweise in Zusammenarbeit mit der ARGE des Landkreises Annaberg in einem gleichnamigen Seminar auf den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt vorbereitet. Im Zentrum der Weiterbildung steht das Training von persönlichen Kompetenzen und das Erlangen von berufsübergreifenden Fähigkeiten. Zusätzlich wird den Teilnehmern Wissen zur regionalen Wirtschaftsstruktur und zur Existenzgründung vermittelt. Sie erlernen den Um- gang mit Präsentationstechniken und nehmen an Telefontrainings sowie einem Unternehmensplanspiel teil. Ein weiteres Angebot an Langzeitarbeitslose in der Region Chemnitz unterstützt diese Personen durch die Vermittlung von Kompetenzen im Bereich „Kunden- und serviceorientierte Kommunikation“. In der Region Vogtland werden nach einer umfassenden Kompetenzbewertung Arbeitslose in passende Jobs oder Weiterbildungsmaßnahmen vermittelt. Die Entwicklungspartnerschaft bietet noch mehr. „Eine wichtige Möglichkeit zur Beendigung von Arbeitslosigkeit und Schaffung von Beschäftigung in der Region kann auch eine Existenzgründung bzw. eine Ausgründung aus einem bestehenden Unternehmen sein“, meint die Projektleiterin. Damit diese gelingt und nachhaltig Bestand hat, bieten die Partner auch in diesem Kontext Begleitung an. Potentielle Existenzgründer werden durch vorbereitende Seminare gezielt unterstützt. „Die erreichte Gründungsquote im Anschluss an diese Seminare liegt derzeit bei 40 Prozent.“ Junge Gründerinnen und Gründer können sich in der Region Zwickau dem „Netzwerk für kleine Unternehmen“ anschließen, um Kontakte aufzubauen, Informationen und Ressourcen auszutauschen und wichtiges Know-how zur Existenzsicherung zu erwerben. „Denn nur qualifizierte Existenzgründer haben Chancen, im Wettbewerb zu bestehen und perspektivisch Arbeitsplätze zu schaffen“, betont Tamara Uhlig. Die Qualifizierungsangebote nutzten seit Projektstart im Juli 2005 insgesamt 576 Personen. 150 Beschäftigte aus 95 KMU profitierten vom Projekt. In Kürze ... Beihilferegelung Strukturfonds-Kalender Auch in Phasing-out-Regionen, die im Rahmen des Ziels Kon- Ein Kalender im Format A 3 mit Eindrücken aus der Struk- vergenz aufgrund des statistischen Effekts im Förderzeitraum turfondsförderung in Sachsen in den Jahren 2000 bis 2006 kann 2007–2013 eine Übergangsunterstützung erhalten, können beim Broschürenversand der Sächsischen Staatsregierung (Adres- zunächst bis 2010 Beihilfen wie die Konvergenz-Gebiete gewährt se Seite 28) kostenfrei bestellt werden. Zur Ansicht im Internet unter werden. Für die Förderung von Investitionen bei KMU bedeutet www.smwa.sachsen.de das einen Beihilfesatz von bis zu 30 %. Diese Regelung ist bis zum Jahr 2010 befristet, dann erfolgt eine Überprüfung. Das beschloss die EU-Kommission im November 2006. 26 5,1 Milliarden Euro für Sachsen EU-Strukturfondsförderung im Freistaat Sachsen 2000 – 2006 Sachsen erhält in den Jahren 2000 bis 2006 rund 5,1 Mrd. Euro aus den EU-Strukturfonds. Wie die anderen ostdeutschen Bundesländer ist der Freistaat Ziel 1-Gebiet der EU. Zum Einsatz kommen in Sachsen der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), der Europäische Sozialfonds (ESF) und der Europäische Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft (EAGFL-A). Aus dem EFRE stehen 3,43 Mrd. Euro zur Verfügung, aus dem ESF rund 0,94 Mrd. Euro und aus dem EAGFL-A 0,71 Mrd. Euro. Mit der erforderlichen Kofinanzierung durch nationale Mittel (private, öffentliche, Landes- und Bundesmittel) kann insgesamt ein Kostenvolumen von rd. zehn Mrd. Euro eingesetzt werden. Mit der Strukturfondsförderung werden in Sachsen – eingebettet in die Wirtschafts-, Arbeitsmarkt-, Umwelt und Landwirtschaftspolitik des Freistaates – die Ziele verfolgt, das Wirtschaftswachstum nachhaltig zu fördern, die Arbeitslosigkeit zu senken und die Entwicklung der ländlichen Räume zu fördern. INFO STRUKTURFONDS Ziel 1-Gebiete sind Regionen mit einem BIP-Durchschnitt von weniger als 75 Prozent des EU-Durchschnitts. Sie erhalten, um den Entwicklungsrückstand zu anderen Regionen der Gemeinschaft aufholen zu können, den größten Anteil der Strukturfondsförderung der EU. Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung Die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der sächsischen Wirtschaft zur Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen ist das Ziel des Einsatzes der EFRE-Mittel in Sachsen. Zu den Fördermöglichkeiten gehören: Förderung der Wettbewerbsfähigkeit der sächsischen Wirtschaft, insbesondere kleiner und mittlerer Unternehmen Förderung produktiver Investitionen – Forschungs- und Entwick lungsprojekte – FuE-Kooperation – Technologietransfer – Elek tronischer Geschäftsverkehr, Übergang zur Informationsgesell schaft – Marktzugang, Teilnahme an Messen – Wachstumsfonds Förderung der Infrastruktur Infrastrukturen in den Bereichen Wissenschaft, Forschung, Entwicklung – in der beruflichen Aus-, Fort- und Weiterbildung; Informations- und Kommunikationstechnik an Schulen – bei städtischen und lokalen Infrastrukturen – Verkehrsinfrastruktur – Straßenverkehrsinfrastruktur Schutz und Verbesserung der Umwelt Wasserversorgung/Abwasserentsorgung – Abfallvermeidung, -verwertung, -beseitigung – Revitalisierung von Industriebra chen/Konversionsflächen – Hochwasserschutzmaßnahmen – Klimaschutz/Erneuerbare Energien Europäischer Sozialfonds (ESF) Förderung des Arbeitskräftepotenzials und der Chancengleichheit Zukunftsfähige und bedarfsgerechte Aus- und Weiterbildung, die Unterstützung von Existenzgründern, mehr Beschäftigung und Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt sind die Ziele des ESF in Sachsen. Der ESF ist das wichtigste Instrument der EU zur Unterstützung der Europäischen Beschäftigungsstrategie. Zu den geförderten Maßnahmen gehören u.a.: Aktive und präventive Arbeitsmarktpolitik Zusätzliche Ausbildungsplätze – Unternehmensorientierte Qua lifizierung und berufliche Orientierung Jugendlicher – Zuschüs se für die Einstellung Jugendlicher – Unternehmensorientierte Qualifizierung Arbeitsloser Maßnahmen gegen Ausgrenzung auf dem Arbeitsmarkt Qualifizierung von auf dem Arbeitsmarkt Benachteiligten – Kombinierte Qualifizierungs- und Beschäftigungsprojekte – Zuschüsse für die Einstellung von Behinderten, allein Erziehen den Berufliche und allgemeine Bildung; Lebenslanges Lernen Verbesserung der Systeme der beruflichen Aus- und Weiterbil dung – Pilot- und Entwicklungsprojekte im Bereich Aus- und Weiterbildung – Ausbildung im Verbund Erhöhung der Anpassungsfähigkeit von Beschäftigten und Unternehmen; Förderung des Unternehmergeistes Unternehmensorientierte Weiterbildung für Beschäftigte – Un ternehmensorientierte Qualifizierung für Hochschulabsolventen – Existenzgründerseminare – Zuschüsse zum Lebensunterhalt für Existenzgründer Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern Förderung spezifischer Projekte zur Verbesserung der Chan cengleichheit, z.B. Weiterbildung während Erziehungszeiten – Qualifizierung für Berufsrückkehrer – Zuschüsse für die Einstel lung von Frauen ab 50 Jahre Europäischer Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft, Abteilung Ausrichtung (EAGFL-A) Ländliche Entwicklung und Fischerei Die nachhaltige Entwicklung einer wettbewerbsfähigen, umweltgerecht arbeitenden Landwirtschaft und die ganzheitliche Entwicklung des ländlichen Raumes werden in Sachsen durch den EAGFL-A unterstützt. Zu den förderfähigen Maßnahmen gehören: Verbesserung der Agrarstruktur Einzelbetriebliche Maßnahmen: Umweltgerechte Lagerung/ Ausbringung von Gülle/Mist – Investitionen in Stallanlagen – Re generative Energien – Umweltgerechte Pflanzenbehandlung – Baumobstpflanzungen Verarbeitung und Vermarktung von landwirtschaftlichen Erzeug nissen: Rationalisierungs- und Modernisierungsmaßnahmen in Unternehmen – Anpassungsinvestitionen an Umwelt- und Hy gienestandards – Sektorspezifische Schaffung neuer Kapazi- 27 täten – Erschließung innovativer Möglichkeiten der Verarbeitung/ Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte Naturnahe Waldbewirtschaftung: Waldbauliche Maßnahmen, Wegebau, Schutz- und Pflegemaßnahmen – Vermarktung von Forsterzeugnissen – Waldmehrung – Waldschadenssanierung Entwicklung des ländlichen Raums Ganzheitliche Dorfentwicklung: Erhaltung der ländlichen Infra struktur – Schaffung von Beschäftigungs- und Einkommens möglichkeiten, Erhaltung der Bausubstanz sowie der sozialen, kulturellen und historischen ländlichen Potenziale Landtourismus: Freizeitangebote, Fremdenverkehrsinfrastruk tur – Umbau/Ausbau von Ferienwohnungen Ökologische Landschaftsgestaltung: Schutzpflanzungen – Streu obstbestände – Kulturlandschaftselemente – Biotope Informationen im Internet: Strukturfondsförderung in Sachsen mit Links zu EFRE, ESF u. EAGFL- A : www.smwa.sachsen.de (Sachsen in Europa). Auf den Internetseiten der einzelnen Fonds sind alle Fördermöglichkeiten sowie sämtliche Förderrichtlinien aufgeführt. Internetseite der SAB zum ESF: www.esf-in-sachsen.de Internetseite der Generaldirektion Regionalpolitik der Europäischen Kommission mit Erläuterungen und Strukturfondsverordnungen: http://www.europa.eu.int/comm/ regional_policy/index-de.htm Informationsmaterial, erhältlich bei der Verwaltungsbehörde für die EU-Strukturfondsförderung (Adresse S. 28): •Operationelles Programm zur Struk turfondsförderung des Freistaates Sachsen 2000 – 2006 •ESF & Co – Der Europäische Sozi alfonds in Sachsen, alle Ausgaben 2000 – 2002 • Flyer zur Strukturfondsförderung so wie zum EFRE und zum ESF •Plakate zum EFRE, ESF und EAGFL-A •Im Dienst der Regionen – Broschüre der Europäischen Kommission zur Regionalpolitik NÜTZLICHE ADRESSEN EU-Strukturfondsförderung in Sachsen im Internet – Informationen, Ansprechpartner Impressum: Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE): Herausgeber: Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit Referat 15, Verwaltungsbehörde der EU-Strukturfonds Wilhelm-Buck-Straße 2 01097 Dresden www.smwa.sachsen.de → Wirtschaft → Sachsen in Europa Redaktion: Andrea Decker Referat 15, Verwaltungsbehörde der EU-Strukturfonds Wilhelm-Buck-Straße 2 01097 Dresden Tel. 03 51/ 5 64 - 81 53 Fax 03 51/ 5 64 - 81 08 E-Mail: [email protected] Fotonachweis: Titel, 4 (oben), 6, 7 (Mitte oben u. oben rechts), 9 (oben), 13 (oben); 14 (unten rechts), 15, 16, 17, 20; 21: Decker; Titel (Mitte links), 20 (unten links u. 2. v. unten), 21 (oben rechts, unten u. unten rechts): Gemeinde Hirschstein; 4 (unten), 5: isw Halle; 6 (rechts Mitte): B.U.S. 7 (links): Gleichmann; 7 (unten), 8: Stadtverwaltung Torgau; 9: Titel (unten rechts): Kaufmann; 10: Stadtverwaltung Plauen; 11: Stadtverwaltung Delitzsch; 12: Zellmer; 13: Stadtverwaltung Pegau; 14: IZI; 14 (unten links): Straßenbauamt Leipzig; 15 (unten): SKS; 18: Borthener Obst; 22: Regionalmanagement „Sächsisches Zweistromland“ 23, 24: SAB; 25: Gemeinde Erlbach; 26: Wirtschaftsförderung Erzgebirge Satz: PSW Schulung & Werbung GmbH, Hoyerswerda Druck: Maxroi Graphics GmbH, Görlitz „Strukturfonds Aktuell“ erscheint mehrmals jährlich unentgeltlich. 14. Ausgabe: Dezember 2006 Wirtschafts- und Technologieförderung: Sächsische Aufbaubank – Förderbank Pirnaische Straße 9, 01069 Dresden Tel. 0351/49 10-0, www.sab.sachsen.de Europäischer Sozialfonds (ESF): www.smwa.sachsen.de → Arbeit → Europäischer Sozialfonds →Aus- und Weiterbildung Information, Beratung, Antragstellung, Bewilligung für Zuschüsse und Projektförderung: Sächsische Aufbaubank – Förderbank Pirnaische Straße 9, 01069 Dresden Tel. 0351/49 10-49 30, www.esf-in-sachsen.de Europäischer Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft, Abteilung Ausrichtung (EAGFL-A): www.smul.sachsen.de → Förderung Der Freistaat Sachsen im Internet: www.sachsen.de Sachsen in Europa www.sachsen.de → Bürger und Freistaat → Sachsen in Europa Die Europäische Union online http://europa.eu.int Namentlich gekennzeichnete Beiträge und Leserzuschriften geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck von Beiträgen (mit Quellenangaben) ist ausdrücklich erwünscht. Um die Zusendung eines Belegexemplars wird gebeten. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte, Fotos usw. wird keine Gewähr übernommen. Strukturfonds http://europa.eu.int/comm/regional_policy/index_de.htm Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier. „Strukturfonds Aktuell“ wird aus Mitteln der Europäischen Strukturfonds und des Freistaates Sachsen finanziert. 28