willowtree - Zukunftsmusik

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willowtree - Zukunftsmusik
Album „What A Way To Go!“, VÖ Oh My Sweet Records/Al!ve, 11.08.2006
„What a way to go!“
WILLOWTREE
Fünf Jungs, baumlang, gertenschlank – eine Band mit einer Durchschnittsgröße um 1,90 m. Das sind die schwedischen Willowtree, der Name ist sozusagen zumindest auf den ersten Blick tatsächlich Programm. Doch während Weidenbäume in der Regel ziemlich stoisch und unbeweglich in der Gegend herumstehen und sich höchstens mal vom Wind ein wenig wiegen lassen, sind Willowtree quietschfidel und höchst beweglich. Und ihre Musik klingt auch nicht gerade nach leisem Geflüster in den Blättern ihres hölzernen Namensgebers, sondern geht ziemlich in die Beine – Wurzeln schlägt da so schnell niemand. 1998 gründeten die Brüder John und Olle Grönlund gemeinsam mit ihrem Freund Joel Ekelöf mal eben eine Band, um im Stockholmer Kafe 44 aufzutreten. Kumpel Johan Blomberg stand lieber im Publikum – er hatte es aus der ihm angeborenen Vorsicht erst mal abgelehnt, sich seinen Bass umzuhängen und einfach mitzumachen. Doch die Live‐Leistung seiner Freunde überzeugte ihn schnell. Sechs Monate später stieß Drummer Andreas „Adde“ Holgren dazu, Willowtree waren komplett. Fortan ging es steil aufwärts für das junge Quintett. Da ihr grenzenloser Optimismus sich schon beim ersten Gig als prima Idee erwiesen hatte, nahmen sie an so gut wie jedem verfügbaren Band‐Wettbewerb teil – und gewannen nicht nur die meisten Contests, sondern auch eine stetig wachsende Fanschar, die vergnügt mitfeierte, als ihr Demo am 28.08.1999 erstmals im schwedischen Radio gespielt wurde. 2001 krönten die fünf ihren DIY‐Aufstieg, als sie sich beim Emergenza‐Wettbewerb gegen rund 2000 Konkurrenten durchsetzten und sich somit mit Fug und Recht als beste ungesignte Band Europas bezeichnen konnten. Darauf lief alles wie von selbst: Auftritte im Vorprogramm der Sahara Hotnights und The Soundrack Of Our Lives folgten, und einige Gigs bei der Vans Warped Tour sowie im legendären New Yorker CBGB’s entschädigten die Band dafür, in Schwedens größter Tageszeitung fälschlicherweise als „Yellowtree“ vorgestellt zu werden. Es kann ja nicht immer alles glatt gehen. Im Mai 2003 veröffentlichten die Bäume ihr Debütalbum „Sofia Sofia“, ein rockiges, energetisches Werk, das schon www.willowtree.se
Album „What A Way To Go!“, VÖ Oh My Sweet Records/Al!ve, 11.08.2006
durchblicken ließ, wo sie später bzw. heute einmal stehen würden. Ganz schön weit haben sie es schon gebracht. Und „What A Way To Go“ heißt ihr zweites Album folgerichtig, mit dem Willowtree nun nicht nur die ohnehin schon wohlgesonnene Heimat, sondern auch den Rest der Welt endgültig und nachhaltig in ihren Bann zu schlagen gedenken. Produziert hat Ronald Bood, der auch schon Keane, Mando Diao und den Shout Out Louds zum guten Ton verhalf. Dass diese Kollaboration eine ganz und gar hervorragende Idee war, zeigt sich in den Songs, die wesentlich ausgereifter und runder sind als noch auf dem Debüt und eine hervorragend passierbare Brücke zwischen jugendlich‐
leichtsinniger Rockattitüde und griffigen, ins Ohr gehenden Popmelodien schlagen. Ein bisschen Beat, eine Menge Rock, der eine oder Booking: andere Ohrwurmkandidat und Joel Ekelöfs sexy sonore bis raue Stimme, die zuweilen ein wenig an Julian Casablancas erinnert, sind ein ziemliches Erfolgsrezept. Und da die fünf Freunde schon einen ganzen Weg gemeinsam zurückgelegt haben, braucht auch keiner Angst haben, dass sie wie einige der aktuellen Instant‐Erfolg‐Kollegen aus Schweden den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen, wenn ihnen endlich auch von allen Seiten die Begeisterung entgegenschlägt, die sie zweifelsohne verdienen. Sie haben sich genug Zeit zum Wachsen genommen, diese sympathischen Weidenbaumjungs – da stimmt der Name dann wieder. Also her mit Erfolg und Lobgesängen! (Text: Sonja Müller)
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