Baltimore, USA - Joachim Gerhard

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Baltimore, USA - Joachim Gerhard
Wissenswertes
GESCHICHTE
1706 beschloss die Kolonieverwaltung von Maryland, am Locust Point
einen Tabakhandelsposten zu errichten. Als Baltimore 1729 gegründet
wurde und den Namen des 1. und 2. Lords of Baltimore erhielt, der
beiden britischen Gründer der Maryland-Kolonie, standen dort nur
einige wenige Blockhäuser.
Die Stadt wuchs jedoch schnell, weil sie gut am Zwischenhandel mit
Zuckerprodukten aus der Karibik verdiente und Handelswege auf den
Alten Kontinent erschloss. Auch am Sklavenhandel verdiente die Stadt
gut. Im Unabhängigkeitskrieg spielte die Stadt eine wichtige Rolle. So
tagten die Kongressabgeordneten 1777 in Baltimore, als Philadelphia von
den Engländern besetzt war. Weil Baltimore 1812 eine der größten Städte
in den USA war, geriet sie im Amerikanisch-Britischen Krieg besonders
unter Beschuss, hielt der Belagerung jedoch stand. Die Industrialisierung
nach dem Bürgerkrieg ließ die Stadt wachsen. Weil die Eisenbahnverbindung in den Mittleren Westen und die Dampfschifffahrtsverbindung
von Bremerhaven nach Baltimore gut waren, entwickelte sich Baltimore
nach New York zum zweitgrößten Einwanderungshafen der USA.
Mehrfach wurde die Stadt von verheerenden Bränden heimgesucht. Am
schlimmsten war aber die Feuersbrunst, die am 7. Februar 1904 fast 30
Stunden lang in der Stadt wütete und als „Baltimore Ablaze“ bis heute
unvergessen ist. Sie zerstörte fast die gesamte Innenstadt.
Dem schwierigen Wiederaufbau folgte im Verlauf des 20. Jahrhunderts
ein steter wirtschaftlicher Niedergang. Arbeitslosigkeit, soziale Unruhen
und eine der höchsten Verbrechensraten in den USA: Baltimore stand
vor dem Kollaps.
Erst seit den 70er Jahren geht es dank vieler Initiativen wieder voran.
Einer der größten Arbeitgeber ist die John-Hopkins-Universität mit mehr
als 23.000 Beschäftigten.
BADEN & STRÄNDE
Klein, aber fein – so könnte das Motto der Strände in der Nähe Baltimores lauten. Der Miami Beach Park an der Chesapeake-Bucht und der
Rocky Point Beach and Park haben jeweils nur einen 200 Meter langen,
sandigen Strandabschnitt, sind aber dennoch überaus beliebt. Schwimmvergnügen im Binnensee ist besonders angesagt im Oregon Ridge Park
and Beach, wo der kühle See immer für eine prima Erfrischung sorgt.
Das sollten Sie noch wissen:
• Bitte beachten Sie, dass Sie bei jedem Landgang in Kanada und in
den USA einen gültigen Lichtbildausweis (Personalausweis, Reisepass
oder Führerschein) mit sich führen müssen.
• Kraft der hohen Sicherheitsbestimmungen in den USA dürfen im
Hafenterminal innen und außen keine Fotos gemacht werden. Das Fotografieren von Mitarbeitern und Behörden ist ebenfalls nicht erlaubt.
• Aufgrund einer gesetzlichen Auflage in den USA sind wir dazu verpflichtet, Sie darauf hinzuweisen, dass der Verzehr von rohem oder
halbgegartem Fleisch wie zum Beispiel Hamburger, Steaks und so weiter, Fisch wie zum Beispiel Sushi, Räucherfisch und so weiter und Eierspeisen wie zum Beispiel weichgekochte Eier eventuell ein gesundheitliches Risiko darstellen kann.
Baltimore, USA
Hafencheck
BALTIMORE IM ÜBERBLICK
Baltimore ist mit 650.000 Einwohnern die größte Stadt des US-Staates
Maryland und ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt zwischen der Landeshauptstadt Washington D.C. im Südwesten und dem nordöstlich
gelegenen Philadelphia. Die Hafenstadt liegt im Osten der Vereinigten
Staaten von Amerika auf 238,5 km2 an der riesigen Chesapeake-Bucht.
Die Entfernung zum offenen Meer beträgt fast 300 Kilometer. Baltimore
besitzt mit der John-Hopkins-Universität eine auf dem Gebiet der Medizin
und Medizintechnik weltweit führende Hochschule.
Taxis
Taxis stehen in der Regel an der Anlegestelle zur Verfügung.
Touristeninformation
Das Baltimore Visitor Center befindet sich am Westufer des Inner Harbor
in der 401 Light Street.
Öffnungszeiten: April bis September täglich von 09:00 –17:00 Uhr,
im März und Oktober bis 16:00 Uhr, von November bis Februar nur
Mittwoch bis Sonntag von 10:00 –16:00 Uhr.
Währung
Zahlungsmittel ist der US-Dollar. Aktuelle Währungskurse erfahren Sie
an der Rezeption.
Notfallnummern
Allgemeiner Notruf: Tel. 911
AIDA Hafenagentur:
Intercruises Shoreside and Port Services, 2001 E. McComas Street, 21230
Baltimore, MD, Tel. +1/212/459 92 63
Hinweis: Die Angaben in dieser Hafeninfo wurden sorgfältig zusammengetragen und geprüft. Aber die Zeit
kann Veränderungen bringen. Sollte eine Aktualisierung notwendig sein oder möchten Sie uns eigene Informationen zukommen lassen, dann schreiben Sie bitte an:
[email protected] oder AIDA Cruises, Infotainment, Seilerstr. 41– 43, 20359 Hamburg
13/02/15
In einem Notfall an Land erreichen Sie das Schiff über die Telefonnummer auf Ihrer Bordkarte.
Unsere Tipps
ESSEN UND TRINKEN
Selbstverständlich lieben die Baltimoreans wie alle US-Amerikaner
die schnelle Küche. Fast Food erhält man deshalb überall, doch neben
Steak, Sandwich, Burger und French Fries gibt es hier natürlich auch eine
lokale Spezialität. Die Stadt trägt nämlich nicht umsonst voller Stolz die
Bezeichnung Crab Town, Stadt der Meerestiere. Blaue Krabben aus der
Chesapeake-Bucht gelten in ganz Maryland als besondere Delikatesse.
Sie sind etwas kleiner und – nach Ansicht der Einheimischen – auch
schmackhafter als andere Schalentiere. Meistens werden die Krabben
in der traditionellen Old Bay-Marinade so lange gedämpft, bis sie rot
werden. Bevor Sie jedoch das Fleisch genießen können, müssen Sie erst
den Panzer knacken. Das ist einfacher gesagt als getan. Als Hilfsmittel
wird Ihnen gern ein Holzhammer gereicht, aber zur Sicherheit steht das
Personal überall mit Rat, notfalls aber auch mit Tat zur Seite.
Einfacher funktioniert der Verzehr der beliebten Maryland-Krabbensuppe
oder einer Krabben-Crèmesuppe. Und wer so richtig auf den Geschmack
gekommen ist, sollte sich überbackene Crab Imperial, natürlich im Baltimore Style, nicht entgehen lassen.
SEHENSWÜRDIGKEITEN
Es ist ein buntes Bild, für das Ausflügler und Touristen rund um den
Inner Harbor sorgen: Jubel, Trubel, Heiterkeit.
Das National Aquarium mit seiner modernen Glaspyramide und mehr
als 10.000 Meeresbewohnern auf sieben Stockwerken sammelt Lobeshymnen aus aller Welt. Das
Schifffahrtsmuseum an Pier 3 ist mit drei
historischen Schiffen eine Hommage an die maritime Vergangenheit des
einstmals wichtigsten Einwandererhafens nach New York. Das vierte
Museumsschiff ist eine Attraktion für sich. Die
USS Constellation,
ein Dreimaster aus der Zeit, in der diese noch die Meere beherrschten,
zieht Jahr für Jahr unzählige Besucher in seinen Bann.
Ein Imax-Kino und ein Planetarium erfreuen die Besucher des
Maryland Science Centers, eines topmodernen Museums der Wissenschaften.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Baltimore zu überblicken. Wer es eilig
hat, nimmt im World Trade Center, dem höchsten fünfeckigen Gebäude
der Welt, den Fahrstuhl in den 27. Stock zur Aussichtsplattform „Top of
the World“. Aus 123,5 Metern Höhe reicht der Blick kilometerweit über
die Innenstadt hinaus. Gerade einmal 27 Meter nach oben geht es am
Federal Hill, der Hügel ist locker per pedes zu erklimmen. Doch es gibt
noch einen weiteren wunderschönen Ort, von dem aus Ihnen Baltimore
zu Füßen liegt. Das
Washington Monument ragt am Mount Vernon
Square, einem wohlhabenden Stadtbezirk mit großen alten Villen und
vielen kleinen Geschäften, 60 Meter in die Höhe, um den ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten zu ehren. 227 Stufen führen hinauf. Wer
oben ankommt, wird mit einem herrlichen Panoramablick belohnt. Die
große Kirche in der Stadtmitte ist die mächtige
Baltimore Basilika,
erstes römisch-katholisches Gotteshaus, das in der Neuen Welt gebaut
worden ist. Auch der elegante Stadtteil
Fells Point östlich des Inner
Harbor fällt von oben auf.
Baltimore gilt als Geburtsstätte der amerikanischen Nationalhymne.
Als das in der Form eines fünfzackigen Sterns angelegte Fort McHenry
1814 im Krieg gegen England auch härtesten Attacken standhielt und
schließlich der Wind des Sieges die junge US-Flagge umwehte, brachte
der Dichter Francis Scott Key im Zuge einer nationalen Aufwallung jene
Zeilen zu Papier, die später das ganze Land einen sollten. Jene 9 x 13
Meter große Flagge ist im Flag House & Star-Spangled Banner Museum im historischen Stadtteil Jonestown zu sehen. Es ist das Wohnhaus
von Mary Pickersgill, die das historisch wertvolle Stoffstück genäht hat.
Drei andere berühmte Söhne der Stadt haben eine eigene Gedenkstätte
erhalten. Edgar Allan Poe, der Meister der schaurigen Kurzgeschichte
und Erfinder des modernen Kriminalromans, lebte von 1832 bis 1835
im
Edgar-Allan-Poe-Haus. Baseballer Babe Ruth wird in diesem USNationalsport als bester Spieler aller Zeiten verehrt. Das Museum der
Sportlegenden widmet Ruth eine eigene Ausstellung.
Ein Museum für Eisenbahn-Fans ist das
Baltimore and Ohio Railroad
Museum. Hier dürfen die alten Lokomotiven nicht nur angeschaut und
angefasst werden: Manche fahren auch noch.

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