Wenn die „Ente“ Liegestütze anordnet

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Wenn die „Ente“ Liegestütze anordnet
Wenn die „Ente“ Liegestütze anordnet
… dann macht ein prominentes Fußball-Lager in Beucherling Station – 78 Kinder machen mit
Beucherling (ggl): Die KlausFischer-Fußballschule gastiert bis
zum Freitag in Beucherling bei der
DJK. Es ist ein Event der Extraklasse. Thomas Fleischmann Zweiter. Vorstand der DJK konnte
einen prominenten Trainerstab um
Klaus Fischer begrüßen. Willi
„Ente“ Lippens, Wolfgang Kleff,
Vlado Saric und Aki Khalil wollen
an 78 Kinder, in einem dreitätigen
Lehrgang, echte Profitipps weitergeben.
Schon im Vorfeld wurden an die
begeisterten Kinder Shirts und
Bälle ausgegeben. Die Nervosität
bei den jungen Fußballern stieg
zusehends. Aber sie mussten doch
noch Grußworte von den Offiziellen über sich ergehen lassen. Der
Vizebürgermeister der Gemeinde
Zell, Josef Janker, zeigte sich erfreut über den Besuch der KlausFischer-Fußballschule in Beucherling und dankte hierfür im Namen
der Gemeinde Zell. Die Kinder
und Jugendlichen können von den
ehemaligen National- und Bundesligaspielern viel lernen. Vielleicht
wird aus einem heutigen Fußballschüler einmal ein großer Nationalspieler.
Karl Wenzl aus Frauenau, Organisator und Manager der Fußballschule hob die stolze Zahl von 78
teilnehmenden Kindern hervor und
dankte allen Sponsoren für ihre
Unterstützung.
Klaus Fischer gab vor dem Trainingsbeginn noch ein paar Richtlinien an die Kinder. Es sei wichtig
richtig zu trainieren, Konzentration
wäre gefragt, auf den Trainer ist zu
hören, Disziplin wird erwartet.
Wer nicht voll bei der Sache ist,
bekommt eine kleine Strafe aufgebrummt, gemeint waren Liegestützen. Die Platzverhältnisse und das
Wetter sind optimal und deshalb
kann sich jeder voll einsetzen.
Die Kinder wurden in fünf Gruppen aufgeteilt.
Aki Khalil übernahm die kleinsten
Fußballer. Eine andere Gruppe
konnte unter Anleitung eines besonderen Promitrainers Erfahrungen sammeln. Wolfgang Kleff,
Weltmeister 1974, Europameister
1972, 2. Platz mit Borussia Mönchengladbach in der Champions
Günther Glitschenstein,
League 1977, zweimaliger Sieger
des UEFA Cup (1975 und 1979),
Deutscher Pokalsieger 1973 und
fünfmaliger Deutscher Meister.
Für die Jungen ein einmaliges
Erlebnis.
Vlado Saric von Rot-Weis Essen
ein erfolgreicher Bundesligaspieler, korrigierte bei seiner Truppe
sofort jeden Fehler.
Willi „Ente“ Lippens unvergesslich mit seinen 92 Bundesligatoren, bekannt durch seinen Entenhaften Laufstil und vor allem lockeren Sprüchen. Ein Spruch von
ihm, der ihm als Schiedsrichterbeleidigung ausgelegt wurde und
eine Sperre nach sich zog, wurde
sein Markenzeichen. Er trägt ihn
stolz auch auf seinem Shirt. „Ich
verwarne Ihnen – ich danke Sie“.
Als Trainer zeigte er sich Knüppelhart. Wer nicht gleich spurte
oder sich einen Fehler leistete,
wurde zu fünf Liegestützen verdonnert.
Er machte seinen Schülern gleich
klar, dass der Ball am Fuß geführt
und nicht getragen wird, wir spielen hier nicht Handball. Es wird
auch nicht gequakt. Alle haben gut
zuzuhören. Nachdem die Sätze
anfänglich noch nicht bei jeden
ankommen waren, war auch einiges an Liegestützen wegzupumpen. Alle Kinder waren aber begeistert und voll bei der Sache. Es
ist, trotz erheblichen Schweißverlustes, ein Wahnsinnserlebnis von
der „Ente“ in den Liegestütz geschickt zu werden. Der Meister
ordnete aber nicht nur an, er machte auch vor. Den Ball im liegen
von Bein zu Bein zu kicken, war
nicht einfach nachzumachen.
Ständige Tipps und Hinweise
wurden gegeben. Den Ball immer
im Blick haben, abschirmen. Jeder
Ballverlust bedeutet, du musst ihn
wieder erkämpfen. Dem Gegner
muss klar gemacht werden, dass
der Ball dir gehört. Der Ball ist
dein Freund, ihr müsst euch ständig mit der Kugel beschäftigen,
nicht nur am PC hocken.
Dann wieder Rufe wie, abspielen
in Bewegung bleiben, wir sind hier
nicht in der Pampersliga.
Auch Klaus Fischer zeigte die
lockere Ballführung, Außenspann
beim geradeaus Laufen, auf die
Raumaufteilung achten, Kopf
heben.
Wolfgang Kleff, Vlado Saric und
Aki Khalil hielten ihre Truppe
ebenfalls auf Trapp. Da wurde
nicht gekleckert, sondern geklotzt.
Wolfgang Kleff meinte im Gespräch, dass die Einsatzbereitschaft
und vor allem die Disziplin im
ländlichen Bereich besser als in
den Städten seien. Die Jugendlichen wären auf dem Lande mehr in
Vereine und Organisationen eingebunden, deshalb spüre man auch
ein besseres Zusammengehörigkeitsgefühl und Engagement.
Nach zwei Stunden Training ging
es dann in die verdiente Mittagspause. Große Portionen Spagetti
standen bereit. Kraft wurde getankt
für das Training am Nachmittag.
Klaus Fischer stellte nach dem
Training sein Buch „Fallrückzieher“ vor und gab noch viele Hinweise und Tipps.
Am Donnerstag geht es mit zwei
weiteren Trainingseinheiten in die
zweite Runde.
Bilder:
Fußballschule:
Gesamtbild
Grußwort:
Klaus Fischer begrüßte seine Schüler und forderte volle Einsatzbereitschaft.
Beleidigung:
Wille „Ente“ Lippens trägt die
Schiedsrichterbeleidigung
noch
heute auf der Brust