Paraplegiker 3/2011
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Paraplegiker 3/2011
B , n i l er B lin r e a d – ic l l wi n! i hh Vereint mit Humanis Verlag für Gesundheit GmbH • Silcherstrasse 15 • D-67591 Mölsheim • Deutsche Post AG • Entgelt bezahlt • ZKZ D 05475 • ISSN 0723-5070 29. Jahrgang 3/ 2011 Ein Audi. Ohne Kompromisse. Die Audi Fahrhilfen. Unser Motto „Vorsprung durch Technik“ spiegelt sich im Bereich Fahrhilfen auf besondere Weise wider. Für Menschen, die im Alltag hinsichtlich ihrer Mobilität Kompromisse machen müssen, ist der Audi A1* mit Mobilitätshilfe eine erstklassige Lösung. Individuell. Hochwertig. Voller Sportlichkeit. Setzen Sie auf die vielen Möglichkeiten, Technologien und Ausstattungsvarianten, die Ihrer Mobilität neue Horizonte eröffnen. Hinweise auf spezielle Konditionen sowie aktuelle Sonderaktionen erhalten Sie unter unserer Servicenummer 0800/5 51 11 11. Weitere Informationen auf www.audi.de/fahrhilfen oder per E-Mail an [email protected] * Kraftstoffverbrauch in l/100 km: kombiniert 5,9–3,9; CO2-Emission in g/km: kombiniert 139–103. editorial sozialen Schandtaten wieder zurück zu nehmen, z.B. Wiedereinführung einer fairen Erwerbsunfähigkeitsrente für behinderte Arbeitnehmer, eine Chance für diejenigen, die seit Jahrzehnten arbeiten, aber jetzt nicht mehr können oder dürfen. Aufreger Liebe Leserin, lieber Leser, wie Sie das halten weiß ich nicht. Ich rege mich immer wieder auf, über die Ungerechtigkeit in der Welt, über Krieg, Ausbeutung und Hunger – aber auch über zwischenmenschliches Unvermögen. Dabei bin ich ganz sicher, dass ich auch Anlass gebe zu manchem Verdruss… Man kann es halt auch nicht allen Recht machen. Wer z.B. Missstände anprangert, bekommt mit Sicherheit Gegenwind, denn jedes Elend wird ja auch von jemandem mindestens mit verantwortet. In dieser Ausgabe ist es ein kritischer Leserbeitrag zum Thema (un)menschliche Behandlung in den Kliniken. Sicher geht es da nicht um ein flächendeckendes Problem. Die meisten, die dort arbeiten, tun das mit all ihrer Kraft, mit Überzeugung und auch mit der notwendigen Zuwendung an die Patienten. Jeder, der in einer Rehaklinik Patient war, kann Geschichten erzählen von hilfreichen Menschen, die ihm zur Seite gestanden haben. Aber leider gibt es auch immer noch die andere Seite. Die Brutalen, die einen behandeln wie ein Stück Fleisch. Die Rücksichtslosen, die Schmerzen und Tränen missachten. Die Gleichgültigen, die Angst und Fragen zur Seite wischen. Man wird das auch künftig nicht vollständig verhindern können, gerade in diesen Zeiten, wo Klinikgesellschaften in staatlichem Auftrag Kranke und Behinderte als Kostenfaktor sehen und möglichst billig – manchmal ohne Rücksicht auf Verluste – abfertigen. Aber zur Sprache kommen sollte das Thema. Und wenn sich viele darüber aufregen, kann man auch was erreichen. Wichtig ist doch, warum man sich aufregt. Erwachsene Menschen mit mangelnder sozialer Kompetenz sind oft nicht mehr zu ändern, da kann man nur versuchen allzu großen Schaden zu verhindern. Man muss ihnen nur entgegen treten – das geht auch im Rollstuhl… Und was passiert stattdessen. Die Zocker vom „Finanzmarkt“ sind mal wieder in Schwierigkeiten, Griechenland braucht Hilfe, der EURO schwächelt… Wer durchschaut den Zirkus schon? Die alten Römer hatten dafür eine Frage: Wem nützt es? Sicher dem großen Geld, sicher uns nicht… Ein besonders absurdes Beispiel, wie an uns gespart werden soll, können Sie mal wieder unserer Serie „Das silberne Sparschwein“ entnehmen. Ansonsten finden Sie in dieser Ausgabe sicher auch etwas, worüber Sie sich aufregen können. Dass wir auch in diesem Heft zahlreiche andere Info- und Servicethemen bieten, sind Sie von uns gewohnt. Ein komplettes Angebot, so soll es sein. Wenn Sie sich darüber freuen, wenn etwas fehlt oder nicht so gelungen ist, schreiben Sie uns. Wir würden uns freuen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Ihr P.S. Auch Sebastian Schulze, stellvertretender Behindertenbeauftragter der Airberlin Düsseldorf Flughafen, Rollstuhlfahrer und gelernter Flugzeug-Elektroniker hatte Grund sich aufzuregen. Die Agentur für Arbeit tat sich unbegreiflich schwer damit, behinderte Bewerber für seine ehemalige Ausbildungsstelle zu finden. Sebastian Schulze will aber erreichen, dass u.a. der für ihn umgerüstete Ausbildungsplatz wieder mit einem Rollstuhlfahrer (mit gutem Schulabschluss und in der Lage einen Lötkolben zu handhaben) besetzt wird und bat uns um Unterstützung. Machen wir gern: Bitte beachten Sie die Stellenanzeigen auf S. 32! In der Weltpolitik wird’s schon schwieriger mit der Gegenwehr. Jetzt haben wir schon mal wieder höhere Steuereinnahmen. Wäre ja sicher sinnvoll, weniger Staatsschulden zu machen. Wäre ja schön, wenigstens die gröbsten 21. bis 24. September in Düsseldorf ABOTELEFON (0 62 43) 900 704 3$5$3/(*,.(5 3 inhalt editorial 3 Aufreger forum 6 7 10 Nicht alle Schulleiter faul Brief an Klinik XYZ, Rückenmarkstation, Stationsarzt Danke meinung 12 Seite 14 Der neue Stern am Integrationshimmel heißt Inklusion! bericht 14 Neues Online-Archiv: 34 50 52 Helden zweiter Klasse? PARA, „B“ und FGQ-Broschüren Seite 16 Hilfsmittel, Homecare und Hausärzte REHAB 2011: „Kostenkiller“ Rehabilitation kurzgeschichte 29 Das Meer q – querschnitt spezial 37 Das silberne Spar-Schwein: 40 Eindrücke vom DMGP-Kongress in Bad Wildbad: Kurioser geht’s nimmer Berufliche Reha schon auf der Intensivstation? 44 Neue OP-Methode bei Skoliose: 46 Serie: Dekubitus (3) Der Zauberstab Vorbeugende Hautpflege markt 16 Deutsche Bahn: 54 Sportwagen statt Abwracken: 55 Toilettenstuhl Barrierefreie Zukunft? Mobilmacher von der Schwäbischen Alb Mietwagen KADOMO im Düssseldorfer Meilenwerk 56 Urlaub in Bad Herrenalb: 58 Design-Aktivrollstuhl Von Wellness bis Biowein Ladehilfe 4 PARAPLEGIKER 3/11 Seite 24 Seite 34 inhalt markt 59 Zusatzantrieb 60 Partner für Inkontinenz Sportrollstuhl nach Maß 61 Origineller Minivan 62 Verladesystem Akku-Power für große Reichweite Seite 40 63 Schnelles Trike 64 PKW-Fahrhilfen 65 Allround-E-Rollstuhl 66 Fort-Schritte für Querschnittgelähmte Altes ROHO Kissen gesucht unterwegs Seite 44 20 Elbsandsteingebirge 24 Berlin, Berlin – da will ich hin! Natur, Kultur & Freizeitspaß für alle glosse 26 Peinlich… kultur 31 Karikaturen von Barbara Früchtel 32 kleinanzeigen hilfsmittel 48 Treppenlift: Es geht aufwärts recht Seite 52 68 Hilfsmittelversorgung in der Privaten Krankenversicherung: 70 Der ärztliche Behandlungsfehler (Teil 2) 73 abo 74 impressum „Zwei-Klassen-Medizin?“ In dieser Ausgabe befindt sich eine Beilage der Firma: Astra Tech GmbH Seite 59 Titelfoto: Harry Baus PARAPLEGIKER 3/11 5 Anzeige forum Nicht alle Schulleiter faul Sehr geehrter Peter Mand, ich bin oft entsetzt über Ihre groben Verallgemeinerungen in Ihrem Editorial-Teil. Aber jetzt reicht‘s - ich schreibe Ihnen. Gleich bei Ihrem küschall® Fachhändler probefahren. Mit Sicherheit mehr als ein einmaliges Erlebnis! Die neue küschall® K-Series: Noch leichter Mehr Anpassungsmöglichkeiten Viele neue Optionen Erhältlich in 3 hochwertigen Materialien: 13 22 6 AI Ti C Aluminium Titanium Carbon Vertrieb in Deutschland durch: INVACARE®AQUATEC GmbH Alemannenstraße 10 88316 Isny / Deutschland Tel. +49 (0) 75 62 / 7 00-0 E-Mail [email protected] Web www.invacare-aquatec.de küschall® ist ein registrierter Markenname. Copyright© 2010, Küschall AG, Schweiz – Alle Rechte vorbehalten. Im letzten Heft schrieben Sie: „Jetzt mauern sie überall, ...die stinkfaulen Schulleiter mit ihrer Angst vor arbeitsintensiven behinderten Schülern...“ Ich bin Grundschullehrerin und Rollstuhlfahrerin (inkomplette Tetraplegie nach HWSTrauma) und die überwiegende Mehrheit meiner Kollegen, und da schließe ich auch die Schulleiter ein, arbeitet fleißig, engagiert und oft an der Grenze ihrer Belastbarkeit. Es gibt hunderte von Schulen in Deutschland, die schon heute unterschiedlichste Kinder aufnehmen und optimal fördern wollen. Ich arbeite an einer ganz normalen Schule in Brandenburg und wir unterrichten Kinder mit Körperbehinderungen, mit Sprachauffälligkeiten, lernbehinderte Kinder (auch LRS und Diskalkulie), Kinder mit den unterschiedlichsten chronischen Krankheiten, mit ADS/ADHS, Kinder mit Problemen im sozial-emotionalen Verhalten, Kinder aus wirklich ganz schlimmen Familienverhältnissen, Kinder ohne Deutschkenntnisse und so weiter. Wenn Lehrer oder Schulleiter Kritik an der „Inklusion“ üben, dann nicht, weil sie behinderte Kinder nicht unterrichten wollen, sondern weil sie Bedingungen fordern, die eine bessere Differenzierung und ein individuelleres Lernen für alle Kinder an unseren Schulen ermöglichen. Sie sind sicher ein intelligenter, lebenserfahrener Mann und sollten wissen, dass die Welt nicht schwarz oder weiß, nicht alle Rollstuhlfahrer selbstmordgefährdet, nicht alle Schulleiter faul und nicht alle Redaktionsleiter dumm sind. Barbara Weise, Lehrerin für Mathematik und Geografie an der Grundschule „Erich Weinert“, Eisenhüttenstadt. Hallo Frau Weise, Sie haben recht, meine Editorials sind oft provokativ, das mag nicht jede/r – andere aber sehr, wie ich weiß... Es ist wohl möglich meine Formulierung bzgl. Schulleiter miss zu verstehen, aber wenn Sie noch mal genau nachlesen, habe ich nicht behauptet, dass alle Schulleiter stinkfaul sind. Ich habe allerdings mehrere (auch behinderte) Pädagogen in meinem Umfeld und deshalb einige Informationen über deutsche Schulen. Schwarz/Weiß ist sicher eine journalistische Farbe, aber ihre ausschließlich positive Zeichnung stimmt auch nicht. Dass Schulleiter sich ablehnend zur Integration behinderter Schüler äußern ist mir mehrfach berichtet worden. Dass Anzeige Eltern mit schwer körperbehinderten Kindern Probleme mit der Einschulung haben (vor allem auch an weiterführenden Schulen), passiert auch immer wieder. Auch hier ist also keineswegs alles Gold. Dass Sie und Ihre Kollegen sich einsetzen glaube ich Ihnen. Dass noch viel zu tun bleibt denke ich allerdings auch. Verzeihen Sie mir also bitte, dass ich wohl im Eifer des Gefechts (ich sehe die Inklusion lediglich als Begriff in einem langjährigen Kampf um die Rechte behinderter Menschen) wohl etwas zu sehr verallgemeinert habe. Über gelungene pädagogische Ansätze haben wir übrigens in unserer Zeitschrift „B-kids“ häufig berichtet (siehe auch www. Humanis-Verlag.de). Zum Thema Selbstmordgefährdung verweise ich auf unsere Publikation „FGQ-Info“, über die Intelligenz von Redakteuren dürfen sich Leser ihre eigene Meinung bilden... Fachmesse und Kongress Mit freundlichem Gruß Peter Mand Selbstbestimmt leben Paula Wings, Musterstadt: Brief an Klinik XYZ, Rückenmarkstation, Stationsarzt Anm.d.Red.: Diesen (von uns gekürzten) Brief hat eine Leserin (Name geändert) an die betreffende Klinik und in Kopie an uns geschickt. Sie wendet sich gegen Missstände, unter denen sie als inkomplett Querschnittgelähmte zu leiden hatte. Sie will niemanden an den Pranger stellen, auch diese Klinik nicht, von der sie sagt: „Die OP war super.“ Und über den Chefarzt: „Er weiß wohl nichts“ (von den Missständen). Unsere Leserin findet aber, dass diese Art, wie mit ihr umgesprungen wurde, zur Sprache kommen sollte. Das finde ich auch. Und – so etwas dürfte meines Erachtens in einer deutschen Rückenmarkstation oder -klinik nicht passieren. Auch nicht, wenn es sich um einen seltenen oder gar einen Einzelfall handelt. In der Regel sieht es in unseren Kliniken sicher nicht so aus, der Umgang mit den Patienten ist sicher menschlicher als in diesem Fall. Aber ähnliche Vorkommnisse sind mir schon mehr als einmal zu Ohren gekommen. Grund genug, das Thema aufs Tapet zu bringen. Düsseldorf, 21. – 24. Sept. 2011 www.rehacare.de Messe Düsseldorf GmbH Postfach 10 10 06 40001 Düsseldorf Germany Tel. +49 (0)2 11/45 60-01 Fax +49 (0)2 11/45 60-6 68 www.messe-duesseldorf.de forum Was mir besonders auffiel: Vorausschicken will ich zunächst, dass Sie mir gleich sympathisch waren und mir hat imponiert, dass Sie auch alternative Wege suchen, um Ihren Patienten zu helfen (wie Ihre Idee der Schmerzbehandlung durch Akupunktur bei Frau X., die aber leider Angst vor den Nadeln hat). Und Sie wissen, dass Sie mit der Sprache ein wirksames Medikament zur Heilung nutzen, Patienten zu ermutigen. Ich kann mich erinnern, wie schwierig ich selbst es fand, nach dem Studium nicht mehr einer von vielen Studenten zu sein, sondern dann ein Team zu leiten, wobei jede Entscheidung unter die Lupe genommen wird. Darauf waren wir kaum vorbereitet worden. Um wie viel schwieriger muss es wohl für Sie sein, täglich außerdem mit Menschen in mehr oder minder problematischen Lebenssituationen zu tun zu haben, welche auf unterschiedliche Weise versuchen, in dem Klinikalltag einen Rest Würde zu bewahren. Beispielsweise o.g. Patientin Frau X., eine beachtliche junge Frau, die ihr Leben nach dem Schicksalsschlag erstaunlich meistert. Nach außen hin überaus selbstbehauptend, kämpferisch, auch auffallend distanzlos. Dahinter eine verletzte Seele, verletzlich, empfindsam, herzlich, mitfühlend. Dabei hat der äußere Anschein oft nichts mit der inneren Wirklichkeit zu tun. Gefühle wie Angst dürfen nicht mit dem Verstand bekämpft, geringgeschätzt, weggeredet werden, unabhängig davon, ob eine gefühlte Bedrohung real ist (und z.B. in einer Kliniksituation ist Angst, sogar realistisch betrachtet, durchaus berechtigt). Versucht man sie mit Gewalt zu vertreiben, versteckt sie sich und bestimmt unsere Gedanken und Handlungen aus dem „Untergrund“, unbemerkt. Wird sie überhaupt nicht beachtet, herrscht sie offen. Indem man die Gefühle aufspürt, bewusst fühlt, würdigt und akzeptiert, ist der Weg frei für ein Verhalten, welches davon nicht beherrscht wird. In dem Licht der Bewusstheit, des Verstehens können sie ihren Schrecken verlieren. Als ich das Gespräch mit Ihnen suchte, ging es mir überhaupt nicht darum, irgendwem irgendwelche Schuld zuzuweisen. Mir schien, als würden Sie das glauben. Das hier in aller Deutlichkeit: Ich habe letztlich der Klinik, besonders dem OP-Team viel zu verdanken und will nicht, dass ein Schatten darauf fällt. Deshalb würde ich die Klinik gegen derlei notfalls persönlich mit Zähnen und Klauen verteidigen. Fakt ist aber auch, dass es Komplikationen geben kann. Leider verschwinden diese selten dadurch, dass man sie ignoriert wie ein kleines schmutziges Geheimnis, über das zu reden niemand wagt. Nur sachliche Analyse der Umstände (bzw. ein Feedback) gibt überhaupt die Chance künftiger Vermeidung, wie auch Dr. X. bei der Visite einmal sagte. Dafür sind in so einer Klinik die Bedingungen eigentlich günstig durch die Kraft der Gruppe. Das Wissen und die Fähigkeiten gut ausgebildeter Fachkräfte und das Wissen der Patienten (z.B. über ihren Körper, den sie meist schon lange kennen) kann sich potenzieren in der gemeinsamen Absicht. 8 PARAPLEGIKER 3/11 „Nach einer Intubation (…) kann ein Reizzustand im Hals mit Schmerzen und Husten bestehen. Nicht auszuschließen sind Verletzungen (…) an den Stimmbändern(…).“ (www.chirurgie-portal.de/ anaesthesie/narkose-allgemeinanaesthesie). Da ich vor der OP im Vorbereitungsraum offensichtlich das Missfallen der Anästhesistin erregt hatte, woraufhin sich diese genötigt sah, eine Auseinandersetzung mit mir vom Zaun zu brechen, während der sie mich heftig beschimpfte. Vermutlich wirkte sich das dann anschließend beim Einführen des Tubus eher nachteilig auf ihr Konzentrationsvermögen aus. Welche anderen Informationen hatten Sie, um in der Visite Ihre Schlussfolgerung zu äußern, meine Probleme mit der Stimme könnten keinesfalls davon verursacht sein, sondern kämen von „dem Syndrom da“? Wieso habe Sie mir eigentlich nicht einfach gesagt „Frau W., Sie haben ein Medikament (Oxycodon) bekommen, welches als Nebenwirkung Verstopfung hervorruft, was nicht ganz ungefährlich ist. Nehmen Sie doch zur Sicherheit mal dieses leichte Abführmittel.“? Da hätte ich keinen Augenblick diskutiert. Was die Körperpflege und -reinigung betrifft: So, wie ich das von meiner Mutter lernte und es an meine Töchter weitergab, steht das auch in der einschlägigen Literatur: Beim „…streng auf die Einhaltung der Waschrichtung achten – von der Symphyse zum Anus, von oben nach unten und von innen nach außen.“ (www.pflegewiki.de/ wiki/Intimpflege) Das habe ich auf der Station anders erfahren: Da wurde dieser Waschlappen (von der einen Pflegekraft, deren Namen ich nicht weiß – war zu geschockt – kurze dunkle Haare) von hinten (Anus) nach vorn durchgezogen und zwar mit einer Gewalt, als würde sie die Reißleine (den Anlasser) eines Rasenmähermotors ziehen. Abgesehen davon, dass das höchst schmerzhaft war, werden dadurch Keime übertragen und ich war über den Harnwegsinfekt einige Tage später nicht sehr verwundert. Ursache des Harnwegsinfekts war keinesfalls der Einmalkatheter (wie im Bericht vermerkt), da dieser erst zur Entnahme von Urin zum Einsatz kam, als ich die Beschwerden schon hatte. Ziemlich unberechenbar Das Problem ist inzwischen weniger meines, da ich dann aufstehen konnte und durfte und so der Folter entkam. Anders die anderen Patientinnen, die viel länger stationär sind und nicht aufstehen können, Patientinnen mit (kompletter; Anm.d.Red.) Querschnittlähmung. Da könnte man sagen, sie hätten dadurch keine Schmerzen. Aber die Schleimhäute können geschädigt werden und Keime werden auch übertragen, allerdings wundert sich da auch niemand über einen Harnwegsinfekt. Was tun? Etwas zu sagen, traut sich keiner (ich hatte es das eine Mal versucht und wurde von der Frau übelst angegiftet, so wie meine Bettnachbarin, als sie dringend umgebettet werden musste (wg. Schmerzen, Dekubitus u.s.w.) und nach ½ Stunde es wagte, noch einmal nach der Schwester (das war wieder diese Rasenmäherfrau) zu klingeln. Beim nächsten Mal, als ich sie (meine Bettnachbarin) fragte, was los sei, sagte sie mir ganz nebenbei, sie hätte vor 1 ½ Stunden nach der Schwester geklingelt Begleitung macht stark Maßgeschneiderter Service für MS-Patienten X Patiententasche zum Therapiestart X Individuelle Injektionsschulung mit dem Wochen-Pen oder dem AVOJECT® X Kompetente telefonische Ansprechpartner X Informations- und Serviceartikel X Patientenzeitschrift „MS Life & News“ X E-Mail-Newsletter Kostenfreie Servicenummer zum AVOSTART-1a Team und zum Biogen Idec Schwesternservice: 0800 37 37 000 Besuchen Sie unsere Patienten-Homepage: www.ms-life.de forum und hätte Angst vor der Reaktion, wenn sie das noch einmal täte. Als ich vorn Bescheid sagte, war die nette Schwester da, die sich entschuldigte und meinte, sie hätte unbekümmert nochmals klingeln können. Leider ist das Ganze ziemlich unberechenbar, da man nicht weiß, wer gerade Dienst hat und für die Bettlägerigen gibt es halt keine Möglichkeit, dem zu entrinnen. Schwierige Situation – sich irgendwo beschweren geht auch nicht, könnte ja dann noch schlimmer werden und man wird ohnehin extrem dünnhäutig – allein wegen der Schmerzen. Meine Bettnachbarin hat wie auch ich oft genug nachts in ihre Kissen geweint, weil sie vor Schmerzen nicht schlafen konnte und dachte, sie könne niemanden rufen. Akuter Schmerz mag im Allgemeinen ganz nützlich sein, als Signal des Körpers. Aber nach einem chirurgischen Eingriff wohl kaum. Da bin ich nun der festgefahrenen Meinung, man könnte die postoperativen Schmerzen auf ein leicht erträgliches Maß reduzieren. Stattdessen ist Betteln angesagt, was meist in zähe Diskussionen mündete, als sei man ein Junkie, der nach der nächsten Dröhnung geiert. Es ist äußerst deprimierend, zudem noch als Weichei oder Simulant da zu stehen. Wirklich unmenschlich Deshalb nochmals meine Frage nach den Stunden nach der OP. Zunächst hier, woran ich mich erinnere: Wie ein Alptraum, Schmerzen, Übelkeit, ein Tunnel mit Lichtblitzen von Wachheit, Gesichter, manchmal nur halbwach währenddessen alles noch schlimmer wurde, ich jammernd nach Schmerzmitteln, die eine ganz deutliche Erinnerung: Ich erwachte wieder einmal, (da war schon Nacht) und hatte überall Schmerzen, konnte nicht den Druck des MP3Players, den ich noch auf den Ohren hatte, ertragen, riss ihn ab, sogar die Bettdecke schmerzte auf der Haut. Später irgendwann kam eine Schwester, gab mir eine kleine bunte Pille in den Mund (inzwischen als Oxycodon identifiziert) und meinte, nun würde es besser werden. Ich dachte nicht, dass das möglich wäre – es wurde noch schlimmer. Irgendwann am Morgen sollte ich gewaschen werden. Ich sagte deutlich NEIN, ich habe schlimme Schmerzen. Ich konnte deren Gesichter nicht sehen – hörte nur, während diese zwei Frauen mich herumwälzten und überall kräftig rubbelten, insbesondere die Haut über der Rippenfraktur: „Sie wollen doch wohl für die Visite schön sauber sein.“ Das war wirklich unmenschlich. Ich hatte ja einigen Ungemach wegen dieser widerspenstigen Rippe (ein Schmerzpflaster auf der Stelle wäre nett gewesen). Wissen Sie, für mich ga ritzen verordnet bekam. (Bis Sie mir vorrechneten, welche Unmengen von Schmerzmitteln ich konsumiere und diese Spritzen wieder absetzten (für mich höchst fatal)). Von ein bis zwei Wochen ausreichender sachgerechter Schmerzmedikation wird noch keiner süchtig. Ja, Sie hatten ganz Recht, es ist vorbei. Es verfolgt mich weiter in meine Träume und bestimmt meine Handlungen. Ich weiß, dass der Boden der Wahrheit der einzige ist, auf dem ich sicher stehe und falle dennoch oft genug in dieses vertraute Muster Verdrängen, was letztlich auch unfair Ihnen gegenüber ist. Wie sollten Sie wissen, was mit Ihren Patienten so los ist, wenn niemand darüber spricht. Nun können ja Medikamente bei jedem Menschen anders wirken und da wäre es doch für Ihr Schmerzmanagement recht förderlich, Schmerzen und Medikamentengabe zu protokollieren. (Vordruck unter http://www.forum-schmerz.de/service/schmerzkalender.html) Das könnten die Patienten z.T. selbst machen und Sie wären in der Lage, wirksamer zu agieren. Ich hatte auch mal einige Tage lang protokolliert und dabei herausgefunden, dass eines der Schmerzmittel bei mir überhaupt nicht wirkte. Und nun zu meinem eigentlichen Anliegen: Da es, anders als für allergische Reaktionen (soweit ich weiß) keine Möglichkeit gibt, auf paradoxe Medikamentenwirkung zu testen, bin ich auf Ihre Beobachtungen und Dokumentation angewiesen. Sicher gibt es ein Protokoll, woraus ersichtlich ist, welches Medikament ich wann bekam und mit welcher Reaktion und ich bitte Sie hiermit, mir diese Aufstellung zuzusenden. Nur so gibt es eine Chance für mich, vor etwaiger weiterer OP auf unerwünschte Wirkungen bestimmter Medikamente hinweisen zu können. Vielen Dank im Voraus. Am Tag nach der OP hatte ich Sie schon gefragt, was eigentlich gewesen wäre (ich weiß auch bis heute nicht, wieso ich nicht wie verabredet diese PCA-Pumpe bekam) und Sie meinten, das wäre ja vorbei. Sie hatten ganz Recht, es ist vorbei und zwar jedes Mal wieder. Nun hatte ich bereits die eine oder andere OP, zwei davon mit auch so einem Horrortrip wie nach dieser letzten. Während einer OP war ich zeitweise wach, was ich überhaupt nicht witzig fand. Dort (das war in XY) sagte man mir, ich würde mir das nur einbilden, das gäbe es oft – Halluzinationen nach einer Narkose – inzwischen habe ich die alte Akte eingesehen und dort das harmlos klingende Wort Awareness (das heißt, der Patient erwacht trotz Narkose während der OP; Anm.d.Red.) gefunden und darf mich fragen, was das soll. Welchen Sinn hat es überhaupt, den Patienten vor einer OP nach Unverträglichkeiten usw. zu fragen, wenn dieser über solcherlei Vorkommnisse zuvor nicht unterrichtet wurde? 10 PARAPLEGIKER 3/11 Mit freundlichen Grüßen Anm.d.Red.: Die Beiträge dieser Rubrik geben die Meinungen der jeweiligen Autoren wieder, die nicht mit denen von Redaktion und Verlag übereinstimmen müssen. Manuela Gücker-Braun: Danke Begeistert habe ich (45 Jahre – C 6 - seit `79 querschnittgelähmt) den Artikel gelesen „Gesunde Ernährung ab 40 – Aspekte für querschnittgelähmte“. (…) Danke für den PARAplegiker, der mich seit 30 Jahren mit wertvollen Tipps und tollen Artikeln begleitet. www.volkswagen-mobil.de Wenn Mobilität eine Frage der Ausstattung ist, haben wir die Antwort. Seit langem ist Volkswagen die beliebteste Automarke Deutschlands. Das liegt nicht zuletzt am grenzenlosen Fahrspaß, den unsere Fahrzeuge vermitteln. Und weil wir wollen, dass jeder diesen Fahrspaß erleben kann, bietet Volkswagen eines der größten Fahrhilfeprogramme. Direkt ab Werk, mit einem Sondernachlass*, inklusive Volkswagen Garantie und mit flächendeckendem Service. Denn für alles rund um Ihr Auto stehen Ihnen über 1.200 Volkswagen Händler zur Verfügung. Mehr Informationen unter www.volkswagen-mobil.de Besondere Bedürfnisse. Besondere Volkswagen. * Voraussetzung: Grad der Behinderung mind. 50 % und Merkzeichen G, aG, H, Bl, B oder Gl, Conterganschädigung oder im Führerschein eingetragene Fahrhilfe. Nicht auf Sondereinbauten. meinung Der neue Stern am Integrationshimmel heißt Inklusion! Seit einiger Zeit begegnet uns immer wieder der Begriff „Inklusion“. Inklusion stammt von dem lateinischen Wort „inclusio“ ab und bedeutet Einschluss, Einbeziehung, Eingeschlossenheit, Dazugehörigkeit. S eine wissenschaftliche Verwendung fand er in der amerikanischen Forschung zur Verbesserung der Betriebsführung und gelangte damit auch nach Deutschland. Aufgrund seiner Bedeutung führte sein Weg zwangsläufig zu den Pädagogen und damit auch in den behindertenpolitischen Gesellschaftsbereich. Er wurde zur Zielsetzung des Wandels erhoben, weg von einer Aussonderungspolitik hin zu einer Gleichstellungspolitik im Behindertenbereich. Eingliederung (Integration) trifft es nun nicht mehr, sondern eingeschlossen und einbezogen bleiben, als Teil des Ganzen anerkannt und als dazugehörig begriffen! Das ist jetzt Sache! Was Integration nicht geschafft hat soll Inklusion richten? Zunächst fragt man sich, wie entwickelt sich eine solche Erkenntnis? Dazu ist ein kleiner Einblick in die Herkunft und Entstehung dieses Verständnisses notwendig. Nachdem im Wissenschaftssektor die Thematik der Gleichstellung von Mann und Frau in der Gesellschaft jahrzehntelang unerschöpfliches Material lieferte und auch die entsprechenden Gesetze nachzogen, entwickelte sich vor allem in der Betriebswirtschaft allgemein auch das Selbstverständnis für die gleiche Vergütung für die Arbeit einer Frau und eines Mannes; unterschiedliche Bezahlung und benachteiligende Behandlung aufgrund des Geschlechtsunterschiedes verschwanden. Weiterhin entwickelte sich eine multikulturelle Gesellschaft und die Alterspyramide kehrte sich um. Die Gesellschaft wurde toleranter; gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften erfuhren gesetzliche Gleichstellung. Die Unterschiedlichkeit und damit die Vielfalt (Diversität = Diversity) der Menschen erfuhr zunehmend an Bedeutung und damit an Beachtung. Auf der Grundlage des demographischen Wandels (immer mehr ältere Menschen) wurde „Diversity Management“ als ein Konzept der personellen Vielfalt entwickelt, weil es einen wesentlichen Beitrag zur 12 PARAPLEGIKER 3/11 Entstehung von inklusiven Arbeitsbedingungen leisten kann, die den Wünschen der unterschiedlichsten Mitarbeiter eines Betriebes Rechnung tragen. Den „Stärken“ des Einzelnen wird auf diese Weise die notwendige Geltung verschafft und damit die betriebliche Produktion im Endeffekt optimiert. Entwickelt, um eine Verbesserung des Personalmanagements in Unternehmen zu erzielen, wurde dieses Konzept eines Diversity Managements auf gesellschaftliche Strukturen übertragen. Der Weg dorthin führt über die pädagogische Orientierung in Bildungseinrichtungen; beginnend im Kindergarten, über Grundschule und Gymnasium bis zur Hochschule. Letztendlich soll es zu einem gesamtgesellschaftlichen inklusiven Staatsprinzip mutieren. Als Beispiel kann z.Z. die Bemühung um eine „Einheitsschule“ angesehen werden. Große Ziele, kleine Hoffnung? Entwickelt vor über 20 Jahren in den USA ist diese Idee nun auch bei uns angekommen und begeistert die Wissenschaft. Es ist vergleichbar mit der Thematik der Gleichstellung der Geschlechter. Sie setzte sich in den 80ern auch in der Administration durch. Damals wurde überall in den staatlichen und öffentlichen Dienststellen die Funktion einer Gleichstellungsbeauftragten geschaffen. Es scheint nun auch endlich akzeptiert zu werden, dass anderen Gesellschaftsgruppen mit ihrer Zugehörigkeit zu Alter, Geschlecht, Nationalität, Behinderung, sexuellen Orientierung oder anderem ein besonderes Augenmerk zu widmen ist. Die personelle Vielfalt von Nationen und Gesellschaften ist keine homogene (einheitliche), sondern eine heterogene (vielfältige) pulsierende Gemeinschaft. Es entsteht der Verdacht, als würde uns hiermit wieder eine neue „unendlichen Geschichte“ vorgesetzt werden. Nun aber stellt sich die Frage nach seiner Effizienz. Lohnt es sich für dieses Ziel und werden wir wirklich damit unsere Situation, wenn auch nur langfristig, verbessern? meinung Blickt man in diesem Kontext auf die Gesellschaftsgruppe der Behinderten, kann sich hier die Vielfalt mit Hilfe des Inklusionsprinzips vielleicht als Optimierung der Strukturen erweisen. Seit dem UNOJahr der Behinderten 1981 war unsere Forderung: „Weg mit den Sonderschulen, weg mit den Heimen, Schluss mit der Sonderbehandlung!“ Das Strukturprinzip der Inklusion scheint diese Forderung der Behindertenbewegung zu unterstützen. Keiner soll mehr am Rande stehen müssen, alle tragen wir gemeinsam unsere Besonderheiten als Individuen gemeinschaftlich. Normalität definiert sich durch die Vielfalt, durch das Vorhandensein von Unterschieden. Der Begriff Inklusion ist der erste Begriff, der von Seiten behinderter Bürger akzeptiert werden kann. Nur so kann der einzelne Behinderte als Individuum eine gesellschaftliche Zugehörigkeit auch empfinden. Finstere Vergangenheit Was haben wir von unseren Regierungen alles erdulden müssen. Angefangen von der Betitelung als „unwertes Leben“ im Dritten Reich, als „praktisch bildbar“, als „lernschwach“ oder „soziokulturell depriviert“ wurden Menschen mit einem niedrigeren Intelligenzquotienten bezeichnet und „sonderschulbedürftig“ war ebenfalls eine Zuschreibung, der wir uns nicht entziehen konnten. Alles mit dem Ziel, Personengruppen der Staatsgemeinschaft zu beschreiben und sie aber damit gleichzeitig auszugrenzen. Das ganze hatte ebenfalls eine wissen- schaftliche Begründung und wurde dann später als Integration und Rehabilitation bezeichnet. Wie war das? Strafgefangene werden nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis auch wieder rehabilitiert. Schon ganz schön – ja, wie wäre die treffende Bezeichnung für ein solches Verhalten? So war die Aussonderung eines Schulkindes mit „sonderpädagogischem Förderbedarf“ aus der Regelschule pädagogisch damit begründet, dass es in der ausgelagerten Förderschule (frühere Sonderschule) besser zu bilden ist als in der Regelschule. Alles mit dem Ziel der sogenannten „Rücküberweisung“ nach vollzogenem Erfolg. Dies fand aber fast nie statt. Nun soll es das neue Zauberwort „Inklusion“ endlich richten, dass wir uns als Mensch unter Gleichen fühlen können, akzeptiert werden und gleichgestellt teilhaben können. Wie auch immer. Handeln wir doch nach dem Motto einer früheren Behindertenzeitschrift aus der bewegten deutschen Behindertenbewegung: „Du hast keine Chance, nutze sie!“. Man könnte auch denken „Warum nicht, wir haben nichts zu verlieren!“ Tatsache ist, dass diese neue Entwicklung ihre Chance verdient hat. Mindestens steht hinter der Inklusionsthematik ein deutlich unterstützungswürdigeres Konzept als es früher mit Integration und Rehabilitation zu Ausdruck kam. Warten wir‘s ab – und immer schön wachsam bleiben! Text: Harry Baus Anzeige . Automobile Freiheit Ihr Ansprechpartner in NRW für behindertengerechte Fahrzeugumbauten Für Selbstfahrer, Beifahrer und Familien mit behinderten Kindern Eigener Verkehrsübungsplatz, Fahrschulfahrzeuge, Kräftemessungen, Bewegungsanalyse ntrum tenzze e p m er Ko auf üb W R N in qm 7.000 Auf dem Taubenkamp 12 41849 Wassenberg Telefon: 0 24 32 - 933 890 www.Handicapfahrzeuge.eu [email protected] LIZENZPARTNER NRW bericht Neues Online-Archiv: PARA, „B“ und FGQ-Broschüren Mittlerweile erscheint der „Neue PARA“ bereits im dritten Jahr. 2009 übernahm der eigene Verlag der FGQ in Mölsheim die Herausgabe. Aus diesem Anlass verschmolz damals das Organ für Querschnittgelähmte mit der Zeitschrift „B“ zum neuen PARAplegiker, der sich seit dieser Zeit als Nachrichtenmagazin an alle Menschen mit einer Körperbehinderung richtet. G eprägt durch spannende, interessante und nicht zuletzt zeitkritische Beiträge wurde auch der neue PARA schnell seinem Anspruch gerecht und bildet mit den jährlich erscheinenden „FGQ“-Broschüren eine umfassende Informationsquelle für Behinderte. Damit sich aber die Inhalte der bis zum Jahr 2008 erschienenen Ausgaben der Behindertenzeitschriften „Paraplegiker“ und „B Journal für behinderte Menschen“ nicht in Vergessenheit geraten, gibt es jetzt ein Archiv. Die komplette Ausgabe bleibt somit für Interessenten erhalten und steht ab sofort für jeden sowohl online als auch im Original zum nachlesen zur Verfügung. Auch die häufig vergriffenen Broschüren sind ebenfalls ab sofort auf der Homepage der FGQ zu finden und können heruntergeladen werden. Die Mitarbeiter des Servicezentrums für Behinderte an der Ruhr-Universität Bochum haben die gesamten Ausgaben der thematischen „FGQ“-Broschüren (außer der INFO-Reihe), der Zeitschrift B und des Paraplegikers archiviert und ins WWW gestellt. Jeder kann dort nun alle früheren Ausgaben sofort nachlesen. Zum Online-Archiv des Paras und der B gelangt man über die Homepage der FGQ (www.fgq.de). Dann in der Kopfzeile auf den Link „Paraplegiker“ klicken und danach auf der linken Seite auf „Archiv“. Dann steht das Online-Archiv des „Paras“ und der „B“ auf PDF-Dateien zur Verfügung. Jede Zeitschrift ist nach Ausgabe chronologisch aufgeführt und einzeln abgelegt. Auch die gesamten Inhaltsverzeichnisse sind gesondert in zwei Dateien abgelegt und können „überflogen“ werden. 14 PARAPLEGIKER 3/11 Zum Online-Archiv der Broschüren gelangt man ebenfalls über die Homepage der FGQ (www.fgq.de), durch Klick in der Kopfzeile der Homepage auf den Link „Broschüren“. Danach auf die entsprechende Abbildung des ausgewählten Heftes. Dann öffnet sich eine weitere Seite. Auf das Bild des Heftes klicken und das Archiv stellt die komplette Ausgabe zum Lesen zur Verfügung; auch zum Herunterladen. Wer aber den modrigen Geruch alten Papiers liebt und gerne noch ein kleines Stück Zeitgeschichte in den Händen halten möchte, der muss nach Bochum fahren. Dort kann er auch alle Ausgaben in Papierform lesen. Denn parallel zur Online-Archivierung hat das Team auch alle Ausgaben im Original gesammelt und für die Nachwelt aufgehoben. Während das Para-Online-Archiv durch die Unterstützung von Hannes Heiler komplett vorhanden ist, fehlt dem Papier-Archiv leider immer noch eine einzige Zeitschrift. Daher bitten wir alle Leser zu Hause einmal das Unterste zu Oberst zu kehren und mit Luchsaugen nach der fehlenden Ausgabe Nr. 2, Juni 1983, Ausschau zu halten. Ein großes Dankeschön wäre dem Finder gewiss. Das Servicezentrum für Behinderte an der RuhrUniversität Bochum ist die FGQ-Kontaktstelle für das Ruhrgebiet. Sie befindet sich im Studierendenhaus der Uni. Wer also hautnah in die Annalen dieser Zeitschrift eintauchen möchte, kann dies nach vorheriger telefonischer Anmeldung und Terminabsprache sehr gerne tun. Interesssenten melden sich beim: Servicezentrum für Behinderte (SZB) tel 02 34-970 231-0 eMail: [email protected] Im Erdgeschoss des Studierendenhauses, Ebene 0 Universitätsstraße 150, 44801 Bochum Text und Foto: Harry Baus Das Leichtgewicht: 9.200 Gramm in PURE METAL BLUE* 3 NEXT GENERATION AVANTGARDE Besuchen Sie uns auf der REHACARE 21.– 24. Sept. 2011 in Düsseldorf Halle 04, Stand 4G03 DER NEUE AVANTGARDE CLT Ultraleicht: fest verschweißt, gekröpfter 80° Rahmen, 4" Leichtrollen, kurze Gabeln, Antriebsräder Infinity, Kniehebelbremse, gerader Rücken, AGW Rückenbespannung, kurze Schiebegriffe, Carbon-Kleiderschutz, offener Fußbügel. * Den neuen Avantgarde von Otto Bock gibt’s in neunzehn attraktiven Farben ©Otto Bock OK2090_3_AltA4-DE-02-1108 und drei unterschiedlichen Modellvarianten. Durch vielstufige individuelle Feinabstimmung ist er perfekt justierbar für optimales Handling. Vorbildliche Ergonomie und sportliches Design zeichnen den neuen Avantgarde aus. Und leichter kann schön eigentlich nicht mehr sein. Mehr Infos ab sofort unter www.avantgarde3.de oder live bei Otto Bock Fachhandelspartnern – jetzt testen. markt Deutsche Bahn: Barrierefreie Zukunft? troffenen voller Hindernisse, auch beim Thema Urlaub sieht es nicht anders aus. Noch immer gibt es viele Stolpersteine zu überwinden, angefangen bei der Suche nach einer geeigneten Unterkunft, einem behindertengerechten Verkehrsmittel oder bequem erreichbaren Kultur-, Sport-, und Ausflugs-angeboten. Das fängt bei der Bereitstellung zuverlässiger Informationen an, etwa über vorhandene Verkehrs- und Kommunikationsmittel, über Unterkunfts-, An- und Abreisemöglichkeiten sowie über die Fortbewegungsmöglichkeiten am Urlaubsort. Laut einer Studie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie „Ökonomische Impulse eines barrierefreien Tourismus für alle“, könnte die Tourismusbranche in Deutschland fünf Milliarden EURO mehr erwirtschaften, wenn sie auf die Bedürfnisse von Behinderten und älteren Menschen besser eingehen würde. Barrierefreie Reiseangebote setzen sich nur langsam durch. Dabei könnten Rampen, Leitstreifen und integrative Führungen für alle komfortabel sein. Die Serviceleistungen der Bahn wollen Zeichen setzen. Anzeige F ehlende barrierefreie Angebote schrecken viele Behinderte davon ab, sich auf Reisen zu begeben. Dabei kommt dem behindertengerechten Reisen in unserer alternden Gesellschaft immer größere Bedeutung zu. Es gibt aber zunehmend auch erfreuliche Angebote. Rund 20 Prozent der Bevölkerung gelten nach Einschätzung der Nationalen Koordinierungsstelle Tourismus für alle (NatKo), die sich mit barrierefreiem Reisen befasst, als in ihrer Mobilität eingeschränkt. So ist nicht nur der Alltag der Be- Durch den demographischen Wandel (immer mehr ältere Menschen) kommen barrierefreie Angebote immer mehr Menschen in der Bevölkerung zugute. Zudem helfen Rampen nicht nur den Rollstuhlfahrern, sondern auch Eltern mit Kinderwagen. In gut gestalteten Hotels fallen die Vorrichtungen für Sehbehinderte meist gar nicht auf: Die Sprachausgabe im Aufzug, verschiedenfarbig gestaltete Etagen, taktile Zimmernummern oder ein Leitsystem aus Kieselsteinen vor dem Hotel. markt Die Praxis ist oftmals ganz schön kompliziert: Häufig fehlen verlässliche Informationen. Es kommt vor, dass Hotels zwar rollstuhlgerechte Zimmer mit breiter Tür anbieten, in den Räumen dann aber aus Nachlässigkeit oder Unkenntnis der Abstand zwischen Tür und Bett zu gering ist. Markt der Zukunft Menschen mit Behinderungen müssen ihre Reise sorgfältig planen. Die Bahn bietet einen Mobilitätsservice an, der mindestens einen Tag zuvor angemeldet werden muss. Seit 2009 sanieren Bund und Bahn mit rund 300 Mio. EURO aus staatlichen Konjunkturprogrammen mehr als 1 500 der rund 4 200 Bahnhöfe in Deutschland. Dabei geht es um Verbesserung der Barrierefreiheit (u.a. Aufzüge zu den Bahnsteigen), bessere Information der Kunden und mehr Wetterschutz, wie die Bahn und das Bundesverkehrsministerium mitteilten. Treppenlifte und Elektromobile sowie zusätzliche mobile Teams sorgen dafür, dass die Fahrgäste in und aus dem Zug kommen. 1 400 Servicemitarbeiter im Bahnhof sind für die Unterstützung mobilitätseingeschränkter Menschen speziell geschult. Auch bei der Ausstattung der bundesweit über 400 Reisezentren legt man Wert auf persönliche Unterstützung mobilitätseingeschränkter Kunden. Zudem ist die Nutzerfreundlichkeit der DB Automaten in Hinblick auf Barrierefreiheit optimiert worden. Die in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut entwickelte und seit 2010 eingeführte neue Benutzerfläche erleichtert die Bedienung durch größere Buttons und Schriften sowie durch stärkere Kontraste. Darüber hinaus ermöglicht ein niedrigeres Display kleinwüchsigen Menschen und Rollstuhlfahrern die Bedienung. Neue Freifahrtregelung Durch die diesjährigen Verbesserungen kann sich vor allem die Bahn das Gütesiegel „barrierefrei“ auf ihre Fahnen schreiben. Damit bekennt sich der Konzern zu seiner gesellschaftlichen Verantwortung gegenüber den mehr als neun Millionen Bundesbürgern mit Behinderungen, die für die Deutsche Bahn eine wichtige Kundenund Zielgruppe ist. An den wichtigsten Bahnhöfen wird den Menschen mit Behinderung ein Ein-, Um- und Aussteigservice angeboten. Hubgeräte, Rampen, Durch die diesjährigen Verbesserungen kann sich vor allem die Bahn das Gütesiegel „barrierefrei“ auf ihre Fahnen schreiben. Ab September 2011 wird die Freifahrtregelung für die schwerbehinderten Menschen in Deutschland wesentlich erweitert. Alle Nahverkehrszüge der Deutschen Bahn können dann bundesweit ohne zusätzlichen Fahrschein mit dem grünroten Schwerbehindertenausweis und dem Beiblatt mit gültiger Wertmarke genutzt werden. Damit können behinderte Reisende bundesweit durchgängig mit allen Nahverkehrszügen der DB-Regionalbahnen (RB), Regionalexpress (RE) und S-Bahn in der 2. Klasse kostenlos fahren. „Wir Anzeige Einfach ankuppeln und abfahren, wohin Sie wollen! Machen Sie eine Probefahrt! ATEC Ing. Büro AG Tel. +41 41 854 80 20 Fax +41 41 854 80 21 CH-6403 Küssnacht a.R. R E H A C A R E ¤ ‚ ⁄⁄ www.swisstrac.ch ¤⁄.– ¤›. Sept. Halle ‹, A·› markt Mit dem neuen Serviceangebot sind erstmals grenzenlose Reiseerlebnisse für den Tagestrip, den Kurz- und Jahresurlaub buchbar. freuen uns, mit dieser Regelung das Leben für schwerbehinderte Bahnfahrer ein kleines bisschen einfacher machen zu können“, so Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG. „Es ist der deutschen Bahn und mir persönlich ein echtes Anliegen, auch behinderten Menschen möglichst grenzenlose Mobilität zu bieten.“ Menschen mit Behinderung können jetzt ihren Urlaub komfortabler planen und buchen, indem sie ihre Reise, die Unterbringung und das Rahmenprogramm individuell aus dem Baukastenprinzip zusammenstellen. In Kooperation mit der „Arbeitsgemeinschaft „Barrierefreie Reiseziele in Deutschland“ hat die Bahn Mobilitätspakete geschnürt, die sowohl in An- und Abreise mit möglicher Ein- und Ausstiegshilfe, die Anschlussmobilität am Urlaubsort und die Übernachtung, als auch ein mögliches Ausflugs- und Kulturprogramm beinhalten. Die Reiseangebote richten sich vorzugsweise an Rollstuhlfahrer, sowie seh- und hörbehinderte Personen, aber auch an ältere Menschen sowie Familien mit kleinen Kindern. Mit dem neuen Serviceangebot sind erstmals grenzenlose Reise- erlebnisse für den Tagestrip, den Kurz- und Jahresurlaub buchbar. Die vor drei Jahren von der Eifel, der Stadt Erfurt, dem Fränkischen Seenland, der Insel Langeoog, der Niederlausitz, dem Ruppiner Land und der Sächsischen Schweiz gegründete Arbeitsgemeinschaft bietet ihre Leistungen gemeinsam unter anderem im Internet an. Beispielhaftes Erfurt Barrierefreiheit könnte ein wesentliches Qualitätsmerkmal und ein Imagefaktor im Deutschland-Tourismus werden – wenn er nicht ausschließlich als spezielles Behinderten- bzw. Seniorensegment behandelt wird. „Für zehn Prozent der Bevölkerung ist barrierefreier Tourismus zwingend erforderlich, für 30 bis 40 Prozent notwendig und für hundert Prozent komfortabel“, heißt es in der Studie, die das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie in Auftrag 18 PARAPLEGIKER 3/11 markt gegeben hat. Ein Behindertentourismus speziell für die zehn Prozent lohne sich aber nicht, meint Dr. Rüdiger Leidner. Er ist mit 16 Jahren erblindet und arbeitet heute im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und ist Beauftragter für barrierefreies Reisen vom DBSV (Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband) und Vorstandsvorsitzender der NatKo. „Man ist sehr freundlich und hilfsbereit bei der Bahn“, sagt Leidner. „Nur die Servicezeiten an kleineren Bahnhöfen stellen noch Probleme dar“. „Tourismus für alle! Man sollte das Angebot so gestalten, dass es allen nutzt.“ lautet die Zauberformel, gemäß der Erkenntnis, dass die Barrierefreiheit für viele Menschen notwendig – und für alle komfortabel ist. Mehr Komfort, mehr Bequemlichkeit und gute und zuverlässige Organisation bedeuten eine bessere Reisequalität für alle, befindet auch der „Deutsche Tourismusverband (DTV)“. Viele beispielhafte Reiseangebote sind unterdessen geschaffen worden: Vom Stadtrundgang für Blinde und Sehbehinderte in Erfurt bis zu tastbaren Relieflandkarten plus Autoguide für den Rundgang mit allen Sinnen auf Hallig Hooge, von ausleihbaren Strandrollstühlen auf Langeoog bis zu barrierefrei ausgebauten Wanderwegen in der Eifel oder rollstuhlgerechten Hausboottouren im Ruppiner Land. Die Arbeitsgemeinschaft Barrierefreie Reiseziele schreibt den Mitgliedern verbindliche Leitlinien vor. Ein gemeinsames Marketingziel, Budget und Konzept fördert Aktionen zum Wohle des barrierefreien Reisens. Ein gutes Vorbild ist Thüringens Hauptstadt Erfurt. Erfurts Zentrum braucht den Vergleich mit Heidelberg oder Rothenburg ob der Tauber nicht zu scheuen. Der hübsch restaurierte Altstadtkern verzaubert mit seiner Krämerbrücke, den verwinkelten Straßen und Gassen. Niederflurstraßenbahnen, Rampen zu den Sehenswürdigkeiten, Altstadtbus mit Hebebühne und rollstuhlgerechtes Altstadtpflaster machen auch den Behinderten die Stadterkundung zum Vergnügen (www.erfurt-tourist.de). Die Mobilitätszentrale der DB ist übrigens montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr, samstags, sonntags und an bundeseinheitlichen Feiertagen von 8 bis 16 Uhr unter der Nummer 018 05-512 512 oder über die Servicenummer der Deutschen Bahn 018 05-99 66 33, Stichwort „Betreuung“ erreichbar. Weitere Informationen und die Möglichkeit der Anmeldung gibt es auch im Internet unter www.bahn.de/handicap. Wertvolle Tipps rund um das Reisen mit der Bahn für mobilitätseingeschränkte Reisende liefert darüber hinaus die Informationsbroschüre „Mobil mit Handicap – Services für mobilitätseingeschränkte Reisende“. Die Nationale Koordinationsstelle Tourismus für alle (NatKo, Telefon 0211-3 36 80 01, www.natko.de) hilft ein passendes barrierefreies Angebot zu finden. Die AG „Barrierefreie Reiseziele in Deutschland“ stellt auf der Internetseite www.barrierefreie-reiseziele.de sechs deutsche Urlaubsregionen mit barrierefreien Angeboten vor. „Tourismus für alle! Man sollte das Angebot so gestalten, dass es allen nutzt.“ Text: Heike Stüvel Fotos: DB AG Anzeige -JGUBEFS5SFQQFOMJGU Jetzt preiswert mieten! ufen. 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Denn entgegen so manchem Vorurteil, Rei- sen in eine Gebirgslandschaft wie die Sächsische Schweiz, seien nichts für mobilitätseingeschränkte Menschen, gibt es hier für jeden etwas zu entdecken. Und gerade vom ebenerdigen Plateau der Bastei aus, das man über ebene Straßen bzw. Betonsteinplatten ohne besondere Steigungen gut erreichen kann, erschließt sich diese grandiose Landschaft mit ihren bizarren Felsformen südöstlich von Dresden beiderseits der Elbe. Für die Aktiven empfiehlt sich der Elberadweg – der beliebteste Radweg Deutschlands. Der asphaltierte Weg ohne nennenswerte Höhen- Blick auf die Elbe unweit des Apparthotels Am Schlossberg. 20 PARAPLEGIKER 3/11 unterschiede ist sehr gut mit dem Rolli oder dem Handbike zu befahren. Darüber hinaus hat die Sächsische Schweiz als Aktivregion noch weitere Rad- und Wanderwege im Nationalpark Sächsische Schweiz zu bieten, die für Handbiker und Rollstuhlfahrer geeignet sind. Der zertifizierte Nationalparkführer und Rollifahrer Veit Riffer hat auf seiner Internetseite viele Routen mit Verlauf, Streckenbeschaffenheit und Höhenprofilen dargestellt. Er gibt aber den Rat, dass man sich immer in Begleitung von Freunden und Verwandten ohne Behinderung auf den Weg machen sollte. Denn viele Routen sind aufgrund der Geländebeschaffenheit nur teilweise befahrbar. unterwegs Fantastische Ausblicke Zu entdecken gibt es auch viel auf der Festung Königstein, der größten Festung Deutschlands, die auf einem 9,5 ha großen Felsplateau am Ufer der Elbe thront und seit 1955 der Öffentlichkeit als militärhistorisches Freilichtmuseum zugänglich ist. Dabei ist es nicht alltäglich, dass auch mobilitätseingeschränkte Touristen eine Festung besuchen können. Hier ist es möglich. Mit dem Pkw darf man mit Berechtigung direkt hoch bis zur Festung fahren, wo Behindertenparkplätze eingerichtet sind. Von dort bringt ein Fahrstuhl die Besucher auf 247 Meter über die Elbe auf einen 2,2 km langen BrustwehrGang, von wo sich ein fantastischer Ausblick auf das Elbsandsteingebirge bietet. Neben unterirdischen Befestigungsanlagen gibt es mehr als 50 verschiedenartige Bauwerke, wobei mitunter Rampen den Zugang zu historischen und thematischen Ausstellungen erleichtern, wie zum Beispiel im Brunnenhaus mit dem 152,5 m tiefen Brunnen und der restaurierten Fördertechnik. Die Festung Königstein hält für Rollifahrer eine kleine Faltbroschüre mit Tipps bereit. Darin sind alle zugänglichen Bereiche, Aussichtspunkte, aber auch Abschnitte mit Hindernissen bzw. starken Steigungen gekennzeichnet. Eine Begleitperson wird für den Rundgang empfohlen. Naturschutzinfos Als Unterkunft empfiehlt sich das Apparthotel Am Schlossberg im Kneippkurort Bad Schandau. Das Vier-Sterne-Hotel direkt an der Elbe beeindruckt durch die geräumige Gestaltung der 29 Zimmer und Apartments, deren Größe zwischen zwei bis sieben Betten variiert. Eine Besonderheit sind dabei die abgetrennten Schlafzimmer, wodurch die Apartments ideal sowohl für Familien mit Kindern als auch für Rollstuhlfahrer geeignet sind. Durch die meist integrierte Küchenzeile hat man die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, ob man im Restaurant „Zu den Jahreszeiten“ speist oder sich lieber selbst etwas zubereitet. Das Haus verfügt darüber hinaus über niedrige Tür- & Fenstergriffe, einen abgesenkten Rezeptionsbereich, automatisch öffnende Durchgangstüren und eine Tiefgarage mit Behindertenparkplätzen. Direkt neben dem Hotel befindet sich das Nationalparkzentrum Sächsische Schweiz, durch einen überdachten Verbindungsgang leicht zu erreichen. Das Zentrum ist eines der modernsten Naturschutzinformationszentren Deutschlands. Eine interaktive Erlebnisausstellung und eine große Multivisionsschau vermitteln den Gästen einzigartige Eindrücke aus dem Nationalpark Sächsische Schweiz. Als besonderen Service für mobilitätseingeschränkte Besucher bietet das Nationalparkhaus ein Informationssystem für den barrierefreien Tourismus an und in Form einer internetfähigen interaktiven Karte am Computerterminal die Möglichkeit der Planung von Routen mit entsprechenden Verkehrsanbindungen oder auch für einen allgemeinen Überblick über die barrierefreie Zugänglichkeit der Region. Anzeige Die EDAG Rollstuhlladehilfe für VW, OPEL, Skoda, Audi* und Renault Möchten Sie unser System einmal testen? Wir besuchen Sie gern kostenlos und unverbindlich mit einem unserer umgebauten Fahrzeuge. Rufen Sie uns an oder senden Sie eine E-Mail! * auf Anfrage EDAG GmbH & Co. KGaA · Geschäftsbereich Ladehilfe Reesbergstraße 1 · 36039 Fulda Telefon: +49 661 6000-240 · E-Mail: [email protected] www.edag-rollstuhl-ladehilfe.de unterwegs beachten, dass nur ein Teil der Schiffe für sie zugänglich ist. Es empfiehlt sich deshalb, sich vor Fahrtantritt bei der Sächsischen Dampfschifffahrt zu informieren, welches Schiff auf welcher Fahrt im Einsatz ist. Beim Zustieg ist eine Begleitperson ratsam, da die Wege zu den Anlegestellen größtenteils an den Uferböschungen bergab führen. Seit Mai dieses Jahres schnürt die Arbeitsgemeinschaft „Barrierefreie Reiseziele in Deutschland“ in Kooperation mit der Deutschen Bahn nun individuelle Reisepakete für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Nach einem Baukastensystem werden die unterschiedlichen barrierefreien Angebote der verschiedenen Urlaubsregionen – unter anderem in die Sächsische Schweiz – ergänzt durch die Beförderung und den Service der Deutschen Bahn vom Start bis zum Ziel der Reise, um Fahrgästen mit Behinderungen eine selbstständige Mobilität zu ermöglichen. Blick von der Festung Königstein auf das Elbsandsteingebirge. Unweit des Apparthotels Am Schlossberg gibt es eine Anlegestelle der Sächsischen Dampfschifffahrt, die auf ihrem Fahrtgebiet zwischen Seußlitz bei Meißen und Dêcín in Böhmen eine der schönsten Flusslandschaften Europas durchquert. Der Besucher kann unter verschiedenen Touren wählen. Rollstuhlfahrer sollten Rollstuhlfahrer, die nach Bad Schandau reisen wollen, sollten ihre Reise über die Mobilitätsservice-Zentrale der Deutschen Bahn planen und buchen. Wichtig ist dabei vor allem, von Dresden aus die S-Bahn mit Rampe zu benutzen statt des Euro-Citys nach Prag, denn in Bad Schandau gibt es auf dem Bahnhof kein Service-Personal. Und wer vor Ort als Rollstuhlfahrer Transfers zu bestimmten Ausflugszielen wünscht, dem sei empfohlen, sich rechtzeitig mit dem Apparthotel Am Schlossberg in Verbindung zu setzen, damit der Aufenthalt in der Sächsischen Schweiz zu einem wirklichen Erlebnis wird. Text & Fotos: Margit Glasow Immer wieder kommt es vor, dass uns die Post den »Paraplegiker« mit dem Vermerk “unzustellbar“ zurücksendet. Dann beginnen für uns zeit- und arbeitsaufwendige, vor allem auch kosteintensive Nachforschungen, die nicht selten als ergebnislos eingestellt werden müssen. Darum bitten wir Sie: dem Humanis Verlag Ihre neue- und alte Anschrift mitzuteilen. Bei Abo-Abbuchungen bitte auch die Änderungen der Bankdaten mitteilen. Vielen Dank – Ihr Humanis Verlag 22 PARAPLEGIKER 3/11 Weitere Informationen unter: www.bahn.de/p/view/service/barrierefrei/ barrierefreies_reisen_handicap.shtml www.saechsische-schweiz-barrierefrei.de Der günstige Einstieg für mehr Mobilität. Maßgeschneidert für Sie – der Ford Grand C-MAX überzeugt durch seine praktischen Schiebetüren, mit denen das Ein- und Aussteigen auch auf engen Parkplätzen kein Problem mehr ist. Und seine elektrische Heckklappe erleichtert das Beladen erheblich – zu besonders günstigen Konditionen! Denn auf alle Neufahrzeuge gibt es jetzt 20 % Preisnachlass gegen Vorlage Ihres Schwerbehindertenausweises (GdB ab 50 %). Fragen Sie einfach Ihren Ford Partner vor Ort. Der FORD GRAND C-MAX Kraftstoffverbrauch (in l/100 km nach VO (EC) 715/2007): 9,2–5,8 (innerorts), 5,7–4,4 (außerorts), 6,9–4,9 (kombiniert). CO2-Emissionen: 159–129 g/km (kombiniert). ford.de unterwegs Berlin, Berlin – da will ich hin! Berlin ist bereits schon lange eine Reise wert und viele verbinden damit schöne Erinnerungen. Aber einmal im Leben wirklich problemlos das zu tun, was man spontan möchte und es besonders mit „Fußgängern“ Seite an Seite gemeinsam zu genießen, dies ist für Rollstuhlfahrer in Berlin noch nicht lange selbstverständlich. Erst mit dem Umzug des Regierungssitzes ver- schwanden die Barrieren für behinderte Bewohner und Touristen. U- und S-Bahnstationen erhielten einen Aufzug, alte Gebäude barrierefreie Zugänge und Toilettenlagen. Neue Gebäude wurden barrierefrei geplant und gebaut. Der Neu- und Umbau der Museumsinsel z.B., ein riesiges Projekt, berücksichtigt in allen Details die Vorschriften für Barrierefreiheit, ebenso wie das neue 4-Sterne-Hotel „Scandic“ am Potsdamer Platz. Mit 60 barrierefreien Zimmern hat es zehn Prozent seiner Kapazitäten für Reisende und Gäste mit Behinderung vorgesehen. Und noch mehr verändert sich immer wieder zum Positiven in dieser pulsierenden Metropole Deutschlands, in der es keine Sperrzeiten gibt und die Lokale rund um die Uhr geöffnet sind. Die Touristikbranche hat nun auch den Marktwert behinderter Reisender erkannt und richtet sich darauf ein, Rollstuhlfahrer mit günstigen Gruppenreise-Angeboten zu locken. Fahrstuhl zum Oberdeck der „Havel Queen“. 24 PARAPLEGIKER 3/11 Rijul Kochhar, Tetraplegiker und Soziologie-Student aus Neu Delhi. plegiker, Elektrorollstuhlfahrer und indischer Student der Soziologie an der Universität von Neu Delhi. Felix Karsch arrangierte für ihn das Treffen mit dem Autor. In einem Straßenkaffee Alt-Tegels trafen sich beide zu einem ausführlichen Informationsaustausch über die Lebensbedingungen Behinderter; der eine Rollstuhlfahrer aus Indien, der andere Rollstuhlfahrer aus Deutschland und Berlin-Kenner. Entwicklungsland Deutschland Während seines fünfwöchigen Aufenthaltes in Deutschland schreibt Rijul eine Studienarbeit zur Situation von Menschen mit körperlicher und geistiger Beeinträchtigung in Berlin und hat schon viele Interviewpartner gefunden. Rijul führte Interviews mit der Fürst DonnersmarckStiftung, dem Sozialverband, der Behindertenbeauftragten der BVG, mit Vertretern von Mobidat, dem Special Guide Frau Anja Winter (blind) und verschiedenen einzelnen Passanten auf der Straße. Ein beispielhaftes Unternehmen ist die Agentur „Berlin for all“. Durch ein durch und durch individuelles Betreuungsverhalten der Mitarbeiter für den Einzelnen ist sie nur zu empfehlen, wenn man mal eine erholsame Reise nach Berlin unternehmen will und in kurzer Zeit viel erleben möchte, egal ob in einer Gruppe oder auch als Individualtourist. Darüber hinaus wurde ihm eine studentische Dolmetscherin von der Uni Potsdam zur Seite gestellt. Er wohnt in einem rolligerechten Ein-Zimmer-Apartment am Prenzlauer Berg. Er benutzte während seines Aufenthaltes ausschließlich öffentliche Verkehrsmittel der BVG und machte negative, aber auch viele positive Erfahrungen damit. Problematisch wurde es immer dann, wenn defekte Lifts den Zu- oder Ausgang einer Station unmöglich machten. Dann mussten Umwege in Kauf genommen werden. Geschäftsführer der Agentur ist Felix Karsch, immer gerne bereit sich persönlich um den behinderten „Gast Berlins“ zu bemühen, spontane Wünsche zu erfüllen und Probleme zu beseitigen. Er betreute während dessen Aufenthaltes in Berlin auch Rijul Kochhar (23 Jahre alt), Tetra- Vom Autor erfuhr er, dass in Deutschland seit dessen Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahre 2009 (Indien unterschrieb die Konvention bereits 2007!) das Thema der Umsetzung der Konvention in vielen Bundesländern und Kommunen zur „Chefsache“ unterwegs erklärt wurde. Unmittelbar vor ihrem Treffen, am 16.06.11, beschloss das Bundeskabinett den Nationalen Aktionsplan zur Umsetzung der UNKonvention (http://www.bmas.de/portal/52000/ property=pdf/2011__06__15__nap.pdf). Das Signet „Berlin barrierefrei“ an einer Eingangstür oder Schaufensterscheibe, an einem U-BahnAufzug oder einer City-Toilette sagt aus, dass hier alle Menschen – auch solche mit den unterschiedlichsten Behinderungen – zu Recht kommen und bei Bedarf Unterstützung erhalten. Ein Schiff wird kommen Im Anschluss an das Treffen mit Rijul wurde spontan ein touristisches „Highlight“ Berlins getestet; eine Havelfahrt mit dem barrierefreien Ausflugsschiff MS Havel Queen. Vom barrierefreien Anleger Tegel an der Greenwichpromenade ging es zur zweistündigen Rundfahrt an Bord. Die Stern- und Kreisschifffahrt GmbH hat vom Bezirksamt Reinickendorf für zwei ihrer Schiffe, MS Havel Queen und MS Moby Dick, das Signet „Berlin barrierefrei“ verliehen bekommen. Die Verleihung unterstreicht die Bemühungen der Reederei, Schifffahrten auch für Menschen mit Behinderungen möglich und zum Erlebnis werden zu lassen. Um die Anforderungen für das Signet zu erfüllen, wurden auf der MS Havel Queen und der MS Moby Dick unter anderem eine Behindertentoilette eingerichtet, Türen verbreitert sowie Stufen und Glasflächen für Seh- und Gehbehinderte kenntlich gemacht. Die Havel Queen, ganz im Stil der alten Mississippi-Raddampfer, verfügt zusätzlich auch über einen Kabinenaufzug zum Oberdeck. Man muss also nicht bei herrlichem Sonnenschein „unter Deck“ beim Kaffee sitzen bleiben und kann selbstverständlich auch nach oben, um den herrlichen Ausblick zu genießen. Text & Fotos: Harry Baus Kontakt: Berlin for all eMail: [email protected] tel 030-36 73 80 90 Anzeige Barrierefreie Reiseziele – individuell reisen mit der Bahn! Tourismusverband Fränkisches Seenland Die Deutsche Bahn bietet Reisenden mit Handicap umfangreiche Services und spezielle Angebote. Auch die Arbeitsgemeinschaft „Barrierefreie Reiseziele in Deutschland“ hat sich auf die besonderen Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter Gäste eingestellt (www.barrierefreie-reiseziele.de). In einer gemeinsamen Kooperation wurden nun erstmals individuelle Mobilitätspakete entwickelt, die Wünsche und Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter Urlauber bei An- und Abreise inkl. Anschlussmobilität, Hotelwahl und Rahmenprogramm in den Mittelpunkt stellen. Aktuelle Informationen unter www.bahn.de/reiseziele-barrierefrei Die Bahn macht mobil. glosse … h c i l n i Pe „Peinlich ist wenn alle gucken“, so die Erklärung meiner Tochter auf die Frage am Frühstückstisch nach einer Definition von Peinlichkeit. Dementsprechend verläuft unser Leben in ständiger Peinlichkeit. Egal ob uns ein paar Gliedmaßen fehlen, ob wir sie nicht unter Kontrolle haben oder sie sich gar nicht mehr bewegen lassen, wir sehen einfach anders aus. Und wir andersartigen Wesen werden ständig observiert. A ber muss das automatisch peinlich sein? Boris Becker haben in Wimbledon Milliarden zugeschaut. War ihm das peinlich? Er hat das freiwillig gemacht! Oder führt das ständige Beglotztwerden zu einer Gewöhnung? Finden wir es nicht mehr peinlich, weil es jeden Tag passiert? Gewöhnen wir uns an ein Leben in Peinlichkeit? Ändert sich im Leben der Grad der Peinlichkeit? Oder bestimmen unsere Lebensumstände vielleicht sogar, was einem überhaupt peinlich vorkommt? Mein letzter echt peinlicher Moment liegt schon ein halbes Jahr zurück. Auf einem Spaziergang musste ich ganz dringend. Das passiert oft, daher ist es mir schon lang nicht mehr peinlich in halbwegs sichtgeschützter Ecke die Hose herun- 26 PARAPLEGIKER 3/11 ter zu lassen und in den Becher zu pinkeln. Aber da war keine Hecke, keine Hausecke, kein Busch und nix. Da sah ich etwas weiter einen VW Golf am Straßenrand stehen. Der einzige Sichtschutz weit und breit. Ich also hinter den Wagen und in letzter Sekunde die Hose runter, geschafft…. Eiskalte Hand Als Querschnitt lernt man den Umgang mit der Peinlichkeit vom ersten Tag an. Die Tür geht auf, die Schwester kommt rein, die Bettdecke fliegt zur Seite und schon wird der Katheder in den Willi eingeführt. Ist das wohl peinlich? Es bleibt einem nicht die Chance darüber nachzudenken. Alles geht zu schnell, ist viel zu routiniert und zu selbstverständlich. Und wenn man die ersten zehn Entleerungen überstanden hat wird es nur noch dann peinlich, wenn die junge, nette Schwester mit den braunen Augen kommt… Der natürliche Feind der Peinlichkeit ist der Witz! Sobald alle lachen ist es dahin mit der Peinlichkeit, das lernt jeder Klassenclown schon in der Grundschule. So einen (als Frischverletzten) lernte ich auf der Querschnittstation kennen. Als einmal das Kathederkommando hereinkam, startete er den Kassettenrekorder und wir schmetterten gemeinsam Herbert Grönemeyers Kathetersong: „Streichelst mich mechanisch, völlig steril, eiskalter Blick, mir graut vor dir…“ Ob Grönemeyer sich seiner Doppeldeutigkeit wohl bewusst war? Wir lachten uns schlapp, erst recht als wir sahen, dass unser Song Wirkung zeigte. Die Schwester lief rot an, was uns noch lauter singen ließ: „Fühl mich leer und verbraucht, alles tut weh, hab‘ Flugzeuge in meinem Bauch…“ – weg war die Schwester. Das ganze Zimmer trommelte auf die Matratzen. Die ganze Peinlichkeit war weggelacht, jedenfalls für unseren Teil. Zum Kathetern kam dann immer ein Pfleger… glosse Freie Natur Es müssen ja nicht immer die großen Sachen sein, die unangenehm sind. Es kann extrem peinlich sein, in einem guten Restaurant die Ess-Hilfe auszupacken, oder den Ober zu bitten, das Fleisch doch bitte klein zu schneiden. An der Supermarktkasse den Pin-Code nicht fehlerfrei in das Gerät zu tippen oder bei Ikea das Tablett samt zwei Portionen Köttbullar – mit extra viel Preiselbeeren – auf dem Boden zu verteilen. Die Frage, ob schon alles bezahlt war, wird da schnell zur Nebensache. Geben wir es zu, unser Leben ist eine Aneinanderreihung von peinlichen Momenten. Und unsere engsten Freunde und Verwandte wissen das. Beim Weg zum Altar hatte meine Frau Panik, dass ich gleich abbiege, um zur Toilette zu sprinten. Meinem Sohn ist es prinzipiell peinlich, wenn ich über ihn was schreibe, daher müssen seine Kommentare hier unerwähnt bleiben. Platz Zwei in den Top Ten meiner Tochter war: Wenn meine Eltern tanzen! Und das hat in dem Fall nichts mit dem Rollstuhl zu tun, denn meine Frau hat keinen! Der Höhepunkt der schlimmen Momente meiner Frau ist, wenn sie bei Lidl an der Kasse steht und kein Geld dabei hat… Oh wie schamvoll – da braucht es für uns schon viel Einfühlungsvermögen, um das nachzuempfinden. Dafür sind wir doch zu abgebrüht, oder? Anzeige Wenn wir schon die Peinlichkeit quasi studiert haben, dann können wir sie doch auch nutzen. Lasst uns den Spieß umdrehen. Neulich bei der Verkehrskontrolle funktionierte das schon ganz gut. Nachts um drei schaute ein Polizist an der Ampel neugierig zu mir rüber, um mich 200 Meter weiter triumphierend anzuhalten: „Sie sind nicht angeschnallt.“ waren seine Eingangsworte. Weiter kam er nicht. Mit leichter Panik in der Stimme fiel ich ihm ins Wort. „Das ist richtig Herr Wachtmeister. Ich habe jetzt zwei Stunden eine Rollstuhltoilette gesucht und leider keine gefunden. Wenn ich jetzt den Gurt festschnalle pinkel ich hier direkt ins Auto.“ Ob er es geglaubt hat? Jedenfalls war es schön peinlich – für ihn – und ich durfte unangeschnallt weiterfahren! Wobei ich wieder bei der Geschichte mit dem unaufhaltbaren Harndrang und dem VW Golf bin. Der bot nur bis zum ersten entspannten Strahl wirklich Sichtschutz. Dann kam ein Mann aus seinem Schrebergarten, stieg ein und fuhr davon. Ich stand blank in der freien Natur. Die vorbeifahrenden Radfahrer grüßten freundlich. War das peinlich! Text: Ralf Kirchhoff Illustration: Kasia „Das ist richtig Herr Wachtmeister. Ich habe jetzt zwei Stunden eine Rollstuhltoilette gesucht und leider keine gefunden. Wenn ich jetzt den Gurt festschnalle pinkel ich hier direkt ins Auto.“ #4#2.')+-'44TFEMLG U166#((''x6Ü%-7%*'0 <7)'0+'@'0+/U '48+%'<'0647/(Ü4$'*+0&'46'67&+'4'0&'#0&'47*4g0+8'45+6È61%*7/ 0+8'45+6È65564TEIN HHLNE1%*7/ kurzgeschichte „Es stimmt“, sagte sie. „Was“, fragte er. „Es fühlt sich gut an, wenn man so spazieren geht.“ Er sah in ihr rundliches, in der Dämmerung schimmerndes Gesicht. Sie standen an der Steilküste, der Weg war mit seinem Rollstuhl nicht leicht zu bewältigen gewesen, er war ein wenig außer Atem, aber nicht erschöpft. Auch ihr Puls war erhöht, ihr Mund leicht geöffnet. Das lag eindeutig nicht nur an ihrer leichten Gehbehinderung, die auch ihr den Weg erschwert hatte. Sie wollte ihn nicht im Unklaren lassen: „Fühl doch mal“, flüsterte sie. E r mochte diese kleinen Szenen sehr. Sie waren seit drei Monaten ein Liebespaar, das war ihr erster gemeinsamer Urlaub. Sie überraschte ihn immer wieder. Das blaue Kleid war so dünn, dass er durch die Falten ihren Duft nach Wind, Sonne und Anstrengung riechen konnte. Er legte seinen Kopf zwischen ihre weichen Butterbirnen, die sie ihm zuliebe ohne Stütze ließ, weil sie bemerkt hatte, wie sehr ihm diese schwingenden Bewegungen gefielen. Ihr selbst machte es auch nichts aus, wenn der Kellner jedes Mal genau beobachtete, wie diese leicht humpelnde junge Frau zum Tisch „schaukelte“, wie sie es selbst nannte. Sie selbst hatte es lieber, dass, wie sie sagte, „die Kerle auf meine Möpse glotzen“ als sie als Frau überhaupt nicht wahrzunehmen. Im Licht einer Straßenlaterne glaubte er jetzt sogar ihr Dreieck leuchten zu sehen. Noch während des ersten Kusses streichelte seine Hand die Innenseite ihrer Schenkel. „Komm schon“, sagte sie und biss in die Seite seines Halses. „Hier?“ Sie stand, er saß nahe einer Parkbank auf dem Weg, nur ein paar hundert Meter vom Hotel entfernt. Seine Finger fanden den Weg. Sie lehnte sich gegen ihn. „Ich zerfließe“, sagte sie leise, ohne jede Übertreibung, wie ihr schien. Sie drängte zu ihm, umklammerte seine Schultern, schob sein T-Shirt hoch, küsste und biss ihn und fühlte das Metall der Rollstuhlgreifreifen an ihren Beinen. Er tat was sie wollte Nicht, um ihr einen Gefallen zu tun. Sein Herz schlug, fast wie in Angst. War es ihm peinlich, dass kurz darauf Fußgänger nur wenige Meter entfernt vorüber schlenderten und betont nicht in Richtung des ungewöhnlichen verschlungenen Paares sahen? Seine Hand strich unter dem wehenden Stoff hoch. Es fiel ihm nicht schwer, zu ihr zu finden, sie rundherum zu streicheln, bis sie sich öffnete. Seine zärtliche Annäherung machte sie verrückt, eine weitere Steigerung schien ihr unerträglich, so sehr wollte sie ihn. Er wollte sich nicht stö- PARAPLEGIKER 3/11 29 kurzgeschichte ren lassen, von niemandem, so sensationell war jetzt das weiche und köstlich glitschige Gefühl an seinen Fingern, dass in einer Welle sein Herz überflutete und sich über seinen ganzen Körper ausbreitete. Sie machte ihn schwach, blies Zustimmung in sein Ohr, ächzte unter dem kundigen Druck seines Daumens an der richtigen Stelle und dem scheinbar unaufhörlichen Versinken seiner Hand. Noch nie hatte sie sich so gefühlt, hatte sich so vollständig geöffnet. „Ja“, sagte sie jetzt laut, „fester!“ Er verstand und steigerte sein Knabbern an ihren stehenden Nippeln durch den Stoff. „Hol sie raus“, das war schon fast ein Befehl, eine dringende Bitte, die keinen Aufschub duldete. Mit der freien Hand zerriss er die Knopfleiste, sie schrie leise. Jetzt war sie nicht mehr zu halten, das hätte er auch kaum gewollt, sie riss ihn mit, fast warf sie ihn um. Ihre weichen Hügel glänzten im Halbdunkel vor Schweiß und Speichel. Ihre Schreie an seinem Hals waren nur halb unterdrückt, vermutlich über die ganze Bucht zu hören. Sie kam so sehr, dass er das Gefühl hatte, seine Hand in eine warme Brandungswelle zu halten. Der Rückweg wurde ein wenig kompliziert. Nach der großen Hitze zitternd versteckte sie sich notdürftig hinter einem Gebüsch. Er holte eine Jacke aus dem Zimmer, sie wankte nach Luft schnappend durch die Lobby, der Versuch, sich auf dem Weg zum Aufzug unauffällig zu bedecken, glückte nur teilweise. Japsend vor Glück und Gelächter fielen sie aufs Bett, um noch ein wenig weiter zu spielen. Er wollte schmecken, wie sehr sie ihn wollte. Sie wollte ihn Daran bestand kein Zweifel. Nach nichts hatte sie sich so gesehnt wie nach einem Lover, der sich um sie kümmerte, für den ihre erotischen Wünsche und Träume im Vordergrund standen. Geträumt hatte sie immer davon, für Stunden nur ruhig da zu liegen und zum Höhepunkt geleckt und gestreichelt zu werden. Direkt danach wollte sie es immer ganz wild, aber zuerst mit der Hand und erst nach vie- 30 PARAPLEGIKER 3/11 len kleinen Gipfeln einen herzhaften Beischlaf zum Nachtisch. Bisher allerdings hatten sie keinen Mann kennen gelernt, der ausreichend Geduld aufgebracht hätte, die Entladung der eigenen Lust so lange zurück zu stellen, bis sie selbst wenigstens einmal dahin gekommen war, wohin sie immer schon wollte. Bei jedem neuen Versuch, also jedem neuen Typ, hatte sie wieder das Gefühl, der Herr wäre der Ansicht, dieses humpelnde Mädchen müsse doch dankbar sein, wenn er sie mit seinem mächtigen Stängel beglücke. Ja denkste. Gekommen waren sie alle in ihr, aber für sie war nicht viel geblieben. Und ausgerechnet dieser Junge im Rollstuhl wollte erstmal nichts anderes als herausfinden, was sie wollte. Er wurde nicht müde darin sie zu erforschen. Überall an und in ihrem Körper fand er unentdeckte Landstriche. Sie fühlte sich geliebt und ernst genommen. Und sie hatte sich noch nie so gut und geil gefühlt. Buchstäblich konnte sie nicht genug bekommen von seinen Handflächen, seinen Fingerspitzen, seiner Zunge. Er streichelte, drückte, knabberte, küsste und leckte. Und er setzte seine Finger, später als sie beinahe überlief, seine ganze Hand ein. Sie wollte es fester, er folgte ihr, blieb immer zärtlich dabei. Und das kannte sie nicht: Hängte sich an ihre Lust, genoss ihre Höhepunkte, verkroch sich in ihr, legte sich unter sie, um mit ihr zu atmen und liebte es. Er kam beinahe, aber dann doch erst wirklich, als sie erhitzt und erschöpft auch ihn in den Mund nahm und in sich saugte. Sie waren am Ende beide völlig leer vor Glück und Erschöpfung. Kurz bevor sie kurz nacheinander einschliefen, träumten sie beide fast gleichzeitig von der schnellen Welle, die sie zuvor draußen so rauschend mitgerissen hatte. Es war nicht einfach gewesen, das Hotel zu finden. Aber die Kleinigkeiten, die hier störten, das enge Bad, der tiefe Teppich, machten ihm jetzt nichts mehr aus. Das Bett war nicht zu weich und das Haus unglaublich ruhig. Nichts und niemand störte sie hier. Es hätte immer so bleiben können. Text: Peter Mand kultur Karikaturen von Barbara Früchtel PARAPLEGIKER 3/11 31 kleinanzeigen Ausbildungsstellen am Flughafen Die airberlin technik in Düsseldorf bietet zwei Ausbildungsstellen an, die auch für körperlich behinderte Bewerber geeignet sind, z.B. für Paraplegiker. 1. Ausbildung zum/zur Elektroniker/in für luftfahrttechnische Systeme (Wartung, Inspektion u. Instandhaltung von Fluggeräten). Ausbildungszeit: 3 ½ Jahre. Voraussetzungen: Guter Schulabschluss (mind. Fachoberschulreife), technisch-mathemat. Verständnis, gute Noten in Mathematik u. Physik, gute Englischkenntnisse, Verantwortungsbewusstsein, Belastbarkeit u. Teamfähigkeit, Bereitschaft z. Schichtarbeit. 4 Rollstuhlräder & 1 Handbike Neue Bereifung Maraton Plus Schwalbe 24 Zoll, Steckachsen 12,0 u. 12,7 mm, Preis pro Paar 180 €. Handbike mit Elektroantrieb 14 Gang, 24 Zoll, 2 Akkus, Ladegerät, plus 1 Rollstuhl Küschall Comp. V, 42 cm Sitzbreite. Preis kpl. VHB 1 300 €. tel 0 61 31-47 95 64, eMail: [email protected] Dreirad gesucht Fa. Wulfhorst (24 oder 26 Zoll) mit oder ohne Tretkraftunterstützung (versicherungsfrei) mit einer 3- oder 7-Gangschaltung. Angebote mit Bild an: [email protected] 2. Ausbildung zum/zur Bürokaufmann/-frau (Personalwesen, Finanzbuchhaltung, Einkauf, Technical Sales, Material & Logistik u. a.). Regelausbildungszeit: 3 Jahre. Voraussetzungen: Abschluss der Höheren Handelsschule, Abitur / Fachabitur, gute Leistungen in Deutsch u. Mathematik, gute Englischkenntnisse (weitere Fremdsprachen vorteilhaft), kaufmännische u. organisatorische Fähigkeiten, Spaß an der Arbeit mit dem PC. Speedy-Handbike + Sportrollstuhl Bike ca. 10 Jahre alt, kleine Gebrauchs- u. Rostspuren, an viele Rollstühle anpassbar. 20 Zoll, Kette, 14 Gänge, Ständer, Tacho, Beleuchtung. Sportrolli Meyra Hurricane, kaum benutzt, fest verschweißter Rahmen. SB 34 cm, ST 40 cm (kürzbar), sehr leicht. Standort Gütersloh. eMail: [email protected] Bewerbung bis zum 31.10.2011, Kontakt: airberlin technik GmbH, Human Resources, Sabrina Tielke, Flughafen, Halle 8, 40474 Düsseldorf, eMail: [email protected]. Shark Bike Sopur, Neupreis über 3 000 €, Verkaufspreis 1 700 €. tel 0 69 87-665 04 Inkompletter Querschnitt Wer kennt sich aus u.a. mit Blasen- / Darmlähmung bei inkompletter Querschnittlähmung? Spasmolytikum verursacht Verstopfung. Wer hat Erfahrung mit verschiedenen Medikamenten (schulmedizinisch u. alternativ) oder Erfahrung mit Stammzelltherapie? 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Mit innovativen Lösungen zur Fahrzeugumrüstung, Beratung und Service. Was immer Sie vorhaben, wovon immer Sie träumen: fiatautonomy.de bericht Leistungssportler mit Behinderung: Helden zweiter Klasse? Sport hat auf die Akzeptanz Behinderter in der Gesellschaft einen positiven Nebeneffekt. Doch die Medien berichten jenseits der Paralympics sehr wenig und somit sind Behindertensportler für Sponsoren uninteressant. Nichtbehinderte Sportler können davon leben, behinderte können das nicht. Früher ließ man z.B. Querschnittgelähmte einfach im Bett liegen oder im Rollstuhl sitzen. Die Folge: Viele sind früh gestorben, weil der Körper förmlich verkümmert ist. Wird aber zum Beispiel die Muskulatur des Brustkorbs trainiert, funktioniert die lebensnotwendige Atmung besser. Der ganze Körper wird besser mit Sauerstoff versorgt. Mehr Leistung kann grundsätzlich helfen, die Behinderung besser zu kompensieren. Sie suchen Spaß und Grenzerfahrungen, wollen fit bleiben und ihre Kräfte messen. Gefragt, warum sie Sport treiben, nennen fast alle Leistungssportler diese Gründe. Ob dabei einem Behinderten oder Nichtbehinderten diese Frage gestellt wird, spielt dabei keine Rolle. So lautet eins der Forschungsergebnisse von PD Dr. Reinhild Kemper. Die Sportwissenschaftlerin von der FriedrichSchiller-Universität Jena hat in ihrer Habilitation die Karrieren von körper- und sinnesbehinderten sowie nichtbehinderten Leistungssportlern untersucht – und dabei Motive, Selbstbilder und soziale Anerkennung der Athleten miteinander verglichen. Kemper spricht von fehlender Sensibilisierung für die Probleme behinderter Sportler „auf breiter Ebene“. Es sei noch fehlende Akzeptanz für Sportler mit einem Handikap feststellbar. So gebe es in Deutschland nur wenige hauptamtliche Trainer im Leistungssport der Behinderten. Jahrelange Spitzenleistung: Holger Nikelis, Weltranglisten-Erster im Rollstuhl-Tischtennis. Sportwissenschaftler der Universität Jena verglichen Karrieren von behinderten und nicht behinderten Leistungssportlern. Bis an die Grenzen gehen – auch mit Behinderung. Dabei müssen hohe Hürden überwunden werden. Sie fahren mit einem Bein Rennrad, schlagen Golfbälle aus dem Rollstuhl 300 Meter weit, laufen Marathon und fahren halsbrecherisch die Skipiste herunter. Diese Menschen sind trotz ihres körperlichen Handikaps topfit. Mit starkem Willen und hartem Training haben sie sich an die Spitze gekämpft. Aufgeben stand nie zur Debatte. Viel Lebensqualität haben sie durch den Sport gewonnen. Ohne viel High Tech geht das nicht. Leichte TitanBeinprothesen oder Spezialrollstühle unterstützen dabei Höchstleistungen zu erbringen. „Behindertensport ist extrem wichtig, denn was genutzt wird, entwickelt sich“, so Professor Froböse, Sporthochschule Köln. „Was ungenutzt wird, das verkümmert. Jedes Organ und jeder Muskel brauchen Reize, um sich zu stabilisieren und erhalten zu bleiben. Das geht nur mit Bewegung.“ 34 PARAPLEGIKER 3/11 Die Probleme von Sportlern mit einer Behinderung beginnen bereits sehr früh. So haben Kemper und ihr Kollege Prof. Dr. Dieter Teipel festgestellt, dass Lehrer und Sportlehrer oftmals mit behinderten Schülern überfordert sind. Schnell würden personenspezifische Sportbefreiungen ausgesprochen. „Hinzu kommen die Ängste der Eltern, ihr Kind könnte durch den Sport weiteren Schaden nehmen“, sagt Kemper. Weitere Hindernisse liegen in der Form der körperlichen Beeinträchtigungen: So sind viele behinderte Sportler auf die Hilfe von Guides angewiesen, um ihren Sport ausüben zu können. Diese Guides wiederum benötigen Aufwandsentschädigungen und bei internationalen Wettkämpfen auch Freistellungen. Finanziell gefördert werden Athleten aber nur, wenn sie bestimmte Leistungsnormen erbringen und Kaderzugehörigkeit erlangen. Doch um nach „ganz oben“ zu kommen, bedarf es zum Beispiel spezieller Prothesen. „Fehlen den Sportlern die materiell-technischen Voraussetzungen, sind Höchstleistungen kaum erreichbar“, so Kempers Fazit. Dennoch haben die beiden Autoren Chancen im Behindertensport ausgemacht. So gebe es zahlreiche Sichtungen auf der Ebene von Förderschulen und integrativ ausgerichteten Schulen und in Abteilungen von Behindertensportvereinen. Die Deutsche bericht Behindertensport-Jugend (DBSJ) eröffne vielfältige Angebote in Sommer- und Wintersportarten für Kinder und Jugendliche. Zudem sei es gelungen, sportartorientierte Wettkämpfe in Form der „Jugend trainiert für die Paralympics“ zu institutionalisieren. Die finanzielle Förderung der Nachwuchsathleten habe sich merklich verbessert. Es könne äußerst lehrreich sein, sich im Ausland umzuschauen, so Kemper. In England beispielsweise würden behinderte Sportler in die jeweiligen Fachverbände integriert – eine Praxis, die sich positiv auf die Leistung der Sportler auswirkt. Auch über die Schattenseiten ihrer Karrieren sind sich behinderte wie nichtbehinderte Athleten weitgehend einig, lautet ein weiteres Ergebnis der Sportler Studie. Beiden Gruppen fehlt es an Privatleben, beide fühlen sich nicht ausreichend sozial abgesichert und beklagen mangelnde finanzielle Unterstützung – wobei die finanziellen Missstände bei den Athleten mit Handicap stärker akzentuiert werden. Beim Thema Gesundheitsrisiken allerdings gehen die Meinungen auseinander. „Dass Sport nicht nur Spaß, sondern auch krank machen kann, wird von nichtbehinderten häufiger angesprochen als von behinderten“, so Kemper. Unterschiede zeigen sich allenfalls in der Selbstwahrnehmung: Athleten mit Behinderung identifizieren sich weniger mit der Rolle des Leistungssportlers als ihre nichtbehinderten Kollegen. Diese wiederum suchen im Sport häufiger die Chance der Selbstdarstellung. Kempers Ergebnisse beruhen auf der Auswertung von 40 Interviews und mehr als 400 Fragebögen. Unter den insgesamt 136 behinderten und 312 nichtbehinderten Teilnehmern an der Studie waren zahlreiche Olympia- und Paralympics-Sieger, Weltund Europameister. „Die Kontakte mit den Probanden habe ich unter anderem auf Trainerlehrgängen und über Verbände wie die Stiftung Deutsche Sporthilfe (DSH) und den Deutschen Behindertensportverband (DBS) geknüpft“, erklärt Kemper. Ihr prominentester Gesprächspartner, der kein Leistungssportler ist, aber seit einem Attentat im Oktober 1990 querschnittsgelähmt und dennoch Breitensportler: CDU-Politiker Wolfgang Schäuble. Gefreut hat sich Kemper über die professionelle Anerkennung, die behinderte Sportler bei ihren nichtbehinderten Kollegen finden. Mit mangelnder Akzeptanz des Behinderten-Leistungssports in der Öffentlichkeit waren beide Gruppen unzufrieden. „Damit sich hier etwas ändert, sollten behinderte Sportler stärker in den Medien präsent sein“, fasst Kemper die Verbesserungsvorschläge zusammen. Außerdem regt die Jenaer Sportwissenschaftlerin an, Kinder frühzeitig über Behinderungen aufzuklären. Sie lernen dann, dass bei einem Menschen nicht zählt, was er nicht kann, sondern was er kann – und das ist unabhängig von der Behinderungsart, oft mehr als man denkt. Erinnern Sie sich noch an Forrest Gump? Den liebenswerten amerikanischen Kinohelden, der als Kind gehbehindert und später begeisterter Läufer war? Seine Mutter sagte ihm einmal: „Wenn der liebe Gott gewollt hätte, dass alle Menschen gleich sind, dann würde jeder eine Beinschiene tragen.“ Text: Heike Stüvel Foto: [email protected] Anzeige Dz ¡Ǥdz Dz͚͙͘ Ǩdz Ǥ͙͛͞Ǧ͙͞͝ ͙͛͛͘͝ ǣ͛͘͘Ǧ͙͛͘͜͜͜͝͝ ͛͘͘Ǧ͙͙͛͘͜͝͝͞ ̻Ǥ ǤǤ Sparkassen-Finanzgruppe Geben Sie sich nicht mit 08/15 zufrieden. Denn beim Girokonto der Sparkasse ist mehr für Sie drin: mehr Service, erstklassige Beratung rund ums Thema Geld und ein dichtes Netz an Geschäftsstellen mit den meisten Geldautomaten deutschlandweit. Mehr Infos in Ihrer Geschäftsstelle oder unter www.sparkasse.de. Wenn’s um Geld geht – Sparkasse. * Jeweils Gesamtzahl bezogen auf die Sparkassen-Finanzgruppe. q – querschnitt spezial Das silberne Spar-Schwein: Kurioser geht’s nimmer Claudia S. (Name geändert) kam mit Spina bifida zur Welt. Sie ist eine von rund 100 000 Menschen in Deutschland mit dieser Behinderung, einer besonderen Form der Querschnittlähmung („offener Rücken“), die fast immer mit einer Darm- und Blasenlähmung verbunden ist. So ist es auch bei ihr. Sie hat starke Spastiken und ist auf den Rollstuhl angewiesen. Nach mehreren Operationen hat sie jetzt eine so genannte Neoblase aus regelmäßig Schleim bildendem Darmgewebe, damit das nach wie vor größte Lebensrisiko für querschnittgelähmte Menschen, nämlich eine Schädigung der Nieren, möglichst reduziert wird. Die Pflegeversicherung hat sie in die Pflegestufe Zwei eingeordnet. Täglich wird sechs Mal, wegen der Schleimbildung mit anschließender Blasenspülung, katheterisiert. Dazu braucht sie jedes Mal eine 60 x 40 cm große Krankenunterlage, damit Bett, Rollstuhl und Kleidung trocken bleiben. Alle Hilfsmittel dafür wurden stets ordnungsgemäß von der Krankenkasse übernommen. So weit so gut. Sie war eine von vielen, bei denen das genau so ist. So blieb es auch über Jahre hinweg bis 2010 ihre Krankenkasse, die Siemens BKK in München auf der Suche nach Kosteneinsparungen feststellte, dass Frau S. ja auch einen Anspruch bis zu 31 EURO pro Monat für Pflegehilfsmittel hat, die bislang nicht voll ausgenutzt waren und dass es bei Inkontinenz neben den Krankenunterlagen der Produktgruppe 19 im Hilfsmittelverzeichnis auch noch gleich große saugende Bettschutzunterlagen als Pflegehilfsmittel der Produktgruppe 54 (zum Verbrauch bestimmt) gibt, für die sie dann statt ca. 45 EURO pro Monat nur maximal 31 EURO zahlen müsste. Von da an lehnte sie die weitere Kostenübernahme der Krankenunterlagen ab, bezahlte aber weiterhin die benötigten Katheter. Wenn Claudia S. Windeleinlagen benötigen würde, so würden diese auch von der SBK bezahlt. Aber zwischen den einzelnen Katheterisierungen ist sie trocken und sie braucht so etwas nicht. Dass dann die Vermutung geäußert wurde, sie würde die Unterlagen vierteln und – zweckwidrig – als Windeleinlage verwenden ist genau so unsinnig wie die Stellungnahme eines mit der Inkontinenz einer jungen Frau offensichtlich nicht vertrauten Mitarbeiters des MDK nach Studium der Aktenunterlagen, der sich den Vorgang nicht vorstellen konnte und auch nur von Windeleinlagen schrieb. Das Kuriosum: Wäre Claudia S. weniger behindert und hätte keine Pflegestufe in der Pflegeversicherung würde die SBK „selbstverständlich“ auch weiterhin, wie in der Vergangenheit und wie bei anderen Personen, die Kosten für das Inkontinenzhilfsmittel Krankenunterlagen übernehmen. Aber weil sie nun einmal eine so starke Behinderung hat soll sie nach Auffassung ihrer Krankenkasse aus der eigenen Tasche auch noch einige hundert EURO im Jahr zusätzlich draufzahlen. Denn verzichten kann sie auf die Unterlagen nicht. Text: Herbert Müller Kriterium für die „Ehrung“ ist die Kreativität der Begründung für eine Ablehnung. Je unsinniger, desto besser sind die Chancen. Ob man darüber eher schmunzelt oder sich mehr über die Ignoranz ärgert, bleibt jedem selbst überlassen. Vorschläge sind willkommen. Herbert Müller Rechtsbeistand im Sozialrecht der Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten in Deutschland e.V. Freiherr-vom-Stein-Str. 47 56566 Neuwied-Engers tel 0 26 22-88 96-32; Fax: -36 eMail: [email protected] PARAPLEGIKER 3/11 37 Eine Marke der Daimler AG Wir haben für beinahe jede Art von Einschränkung den passenden Mercedes. Individuelle Fahrhilfen und Sitzanpassungen gibt es bei uns jetzt ab Werk. Einsteigen und losfahren, das sollte für jeden selbstverständlich sein. Fahrhilfen für die A-, B-, C-, E- und GLK-Klasse gibt es bei uns deshalb direkt ab Werk. 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Was man dabei verbessern könnte, diskutierten 500 Ärzte und Angehörige medizinischer Fachberufe auf dem Jahreskongress der Deutschsprachigen Medizinischen Gesellschaft für Paraplegie (DMGP) in Bad Wildbad. Im Gespräch mit dem PARA zog Tagungspräsident Dr. Michael Zell ein Fazit. 40 PARAPLEGIKER 3/11 Berufliche Reha schon auf der Intensivstation? D ie Forschung über die medizinische Erstversorgung von Querschnittgelähmten hat mittlerweile ein hohes Niveau erreicht. Einiges zu verbessern gibt es hingegen noch bei der medizinischen und beruflichen Rehabilitation, vor allem an den Schnittstellen dieser beiden Phasen – ein Grund mehr, dieses Thema in den Mittelpunkt der Jahrestagung der Deutschsprachigen Medizinischen Gesellschaft für Paraplegie (DMGP) in Bad Wildbad zu stellen. Kein Zufall auch, dass man als Veranstalter des 24. Treffens der Mitglieder aus Deutschland und dem angrenzenden Ausland das Berufsförderungswerk in dem Schwarzwälder Kurort ausgewählt hat, in das die Heinrich-SommerKlinik für Querschnittgelähmte integriert ist. „Wir bieten hier ein bundesweit einzigartiges Konzept zur Förderung des Einstiegs bzw. Wiedereinstiegs ins Arbeitsleben an“, erläutert Dr. Michael Zell, leitender Arzt der Klinik und zugleich wissenschaftlicher Leiter des Kongresses. Schon während der medizinischen Rehabilitation können die Betroffenen einen Einblick in die Möglichkeiten der beruflichen Wiedereingliederung erhalten und damit frühzeitig Zukunftsperspektiven entwickeln. Die Realität in Deutschland spiegelt dieses Angebot häufig nicht wider. In vielen Vorträgen und Diskussionen der Tagung machte man sich Gedanken um diese „Schnittstellenproblematik“: Ziel dabei ist zu vermeiden, dass Querschnittgelähmte aus der medizinischen Reha entlassen werden, um dann bei der Bewältigung der Organisation des Alltags relativ allein da zu stehen. Eigentlich sollte das so genannte Entlassungsmanagement so viel Vorsorge treffen, dass der Übergang von der Klinik in den Alltag für den Betroffenen möglichst komplikationslos verläuft. „Aber es ist nach wie vor oft schwierig“, stellt Dr. Michael Zell fest: „Selbst wenn durch die Maßnahmen der medizinischen Rehabilitation eine hohe Selbstständigkeit erreicht wurde, ist es dann doch häufig ein Problem, aus dem behüteten ‚Setting’ der Klinik nach Hause zu kommen“. Dabei hängt natürlich viel von der jeweiligen Persönlichkeit des Betroffenen und den helfenden familiären Strukturen ab. Aber der vielleicht noch nicht fertige Umbau der Wohnung, soziale und psychische Probleme können dem aus der Reha Entlassenen doch zu schaffen machen. Unterschiede zwischen BGs und Rentenversicherung Was kann man tun, um die Situation zu verbessern? Weil es für die medizinische und die berufliche Reha je nach Ursache der Querschnittlähmung unterschiedliche Kostenträger gibt, unterscheiden sich auch die jeweiligen Bedingungen. Bei Arbeitsunfällen wird die Betreuung von den Berufsgenossenschaften übernommen. Deren Mitarbeiter kümmern sich individuell um die Patienten, um den Übergang nach Hause, die bestmögliche Ausstattung mit Hilfsmitteln, die rollstuhlgerechten Umbauten in der Wohnung und letztlich den beruflichen Wiedereinstieg. Schwieriger, so Dr. Michael Zell, gestaltet sich die Situation erfahrungsgemäß häufiger für die andere große q – querschnitt spezial Gruppe der Querschnittgelähmten, die von der Kranken- bzw. Rentenversicherung betreut werden. Zwar kommen auch hier Reha-Berater in die Klinik und ebenso gibt es Förderrichtlinien, aber bislang berichteten nicht wenige Patienten von Schwierigkeiten beim Übergang aus der Klinik nach Hause und später eventuell ins Berufsleben. Allerdings sind Verbesserungen in Aussicht: Die Rentenversicherung möchte die medizinische Rehabilitation neu ausrichten, wie Zell berichtet. Die Angebote sollen stärker arbeitsbezogen sein, Modellprojekte mit verschiedenen Kliniken wurden aufgelegt. „Vieles von dem können wir hier in Bad Wildbad mit der im Berufsförderungswerk integrierten Klinik schon anbieten“, merkt der Mediziner dazu an. Das betrifft zum Beispiel Belastungserprobungen, psychologische Eignungsuntersuchungen für bestimmte Berufe oder „Schnuppermodule“ für verschiedene Ausbildungen. Anzeige Röntgenbild einer spastischen Blase. Ein interessanter neuer Ansatz kommt aus der Schweiz: Im dortigen Paraplegikerzentrum Nottwil gibt es ein Institut für Berufsfindung, dessen Leiter Karl Emmenegger sein Modell in Bad Wildbad vorstellte. Es sieht vor, schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt, etwa wenn der querschnittgelähmte Patient noch auf der Intensivstation liegt, Kontakt mit ihm aufzunehmen und – sofern er damit einverstanden ist – auch schon mit einem Arbeitgeber zu sprechen, um Möglichkeiten der beruflichen Reintegration zu überlegen. „Wir wollen versuchen, Teile des Modells nach Möglichkeit auch in Deutschland in die Praxis umzusetzen“, kündigt Zell an. In der Frühphase, in der oft Verzweiflung beim Betroffenen vorherrscht, könne es durchaus einen therapeutischen Effekt haben, ihm schon einen relativ konkreten Weg in die berufliche Der Leitende Arzt der Heinrich-Sommer-Klinik und wissenschaftlicher Leiter der Jahrestagung, Dr. Michael Zell, begrüßte die Gäste in der Trinkhalle. q – querschnitt spezial Während des Kongresses präsentierten sich zahlreiche Firmen, die sich auf die Ausstattung Querschnittgelähmter spezialisiert haben. Zukunft aufzuzeigen, sei es in Form einer Arbeitsstelle oder einer Umschulung. Auch wenn die Voraussetzungen in der Schweiz andere als in Deutschland sind – finanziell und auch beim Sozialsystem –, taugt das Modell aus Nottwil nach Meinung Zells grundsätzlich für die Aufnahme in unser Rehabilitationskonzept. der Uniklinik Heidelberg, Dr. Rüdiger Rupp, vorstellte. Das Therapiegerät, mit dem Patienten nach ihrer Entlassung zu Hause weiterarbeiten, ist in der Lage, die physiologische Bewegung des Gehens nachzuahmen bzw. zu unterstützen. Noch „in den Kinderschuhen“ steckt ein Forschungsgebiet, das ebenfalls Thema des wissenschaftlichen Austausches auf der Tagung in Bad Wildbad war – die Stammzellforschung. Bei der im Tierversuch teilweise erfolgreichen Therapie mit diesen über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügenden Zellen erfolgt eine Injektion an der Stelle, wo das aus Nervenfasern bestehende Rückenmark durchtrennt wurde. Trainingsroboter und Stammzellforschung Die Stammzellen sollen das durchtrennte Nervenkabel gewissermaßen „reparieren“ und einhüllen. Aktuell wird an der Universitätsklinik Zürich eine Phase-I/II-Studie durchgeführt, um die Forschung an Stammzellen voranzutreiben. Dabei werden zunächst die Verträglichkeit und die Sicherheit einer Therapie am Menschen überprüft. Auch ein Patient in der HeinrichSommer-Klinik in Bad Wildbad nimmt voraussichtlich an der Studie teil. „Wir sind aber noch ganz am Anfang. Hoffnungen auf schnelle Erfolge sollte man skeptisch betrachten“, äußert sich Dr. Michael Zell noch zurückhaltend. Therapeutische Angebote von privaten Instituten lehnt die DMGP ab, da sie wissenschaftlich nicht seriös sind und den Patienten Versprechungen machen, die nicht eingehalten werden können. Relativ vielversprechende Rehabilitationsmöglichkeiten scheinen neue Technologien wie der pneumatische Trainingsroboter „MoreGait“ zu bieten, die der Leiter der Forschungsgruppe Neuroorthopädie des Querschnittzentrums an Anzeige RL-50 Deckenlift mit Rollstuhlaufhängung Auch ein Thema: Die demographische Entwicklung Bundesweiter Vertrieb und Service: 02 34 – 91 600 50 Dank der speziell entwickelten Fahrschiene bleibt ihre Treppe in ganzer Breite frei. Der Einbau kann in Mehrfamilienhäusern, engen Treppenhäusern, über mehrere Etagen erfolgen. Haltestellen sind frei wählbar. Die Bedienung erfolgt auch bei eingeschränkter Mobilität durch den Benutzer oder Begleitperson. Fernsteuerbar ohne Kabelmontage. HÖGG Liftsysteme Hattinger Straße 712 a 44879 Bochum [email protected] www.hoegglift.de Ein weiteres Stichwort der Tagung war die demographische Entwicklung. Weil unsere Gesellschaft immer älter wird, sind in Zukunft auch mehr Erkrankungen des älteren Menschen zu erwarten. Sie können in bestimmten Fällen auch zu einer Querschnittlähmung führen. Mögliche Ursache sind Tumore bzw. Metastasen der Wirbelsäule, aber auch Entzündungen von Wirbelkörpern und Bandscheiben, erläutert Zell. Auch osteoporotische Erkrankungen (der so genannte Knochenschwund) können durch Wirbelfrakturen zu einer Lähmung führen. Als eine weitere Ursache kommen Infarkte des Rückenmarks als Folge von Durchblutungsstörungen in Frage, die sogar bei jungen Patienten vorkommen. Insgesamt gehen heute bereits q – querschnitt spezial etwas mehr als die Hälfte aller Querschnittlähmungen auf Erkrankungen zurück. Für die medizinische Versorgung entsteht damit eine neue Herausforderung. „Es war ein erfolgreicher Kongress“, zieht Dr. Michael Zell ein zufriedenes Resümee. Die Veranstaltung konnte das im Mittelpunkt stehende Thema vielen, die vor allem in der Akutmedizin tätig sind, bewusst machen – dass es viele Strukturen gibt, die gut sind, aber gleichwohl verbessert werden müssen. Text: Arndt Krödel Fotos: Berufsförderungswerk Bad Wildbad Gesellschaftlicher Höhepunkt der Veranstaltung war der Festabend im Bad Wildbader Kursaal. Deutschsprachige Medizinische Gesellschaft für Paraplegie (DMGP) (ark) Vor dem Hintergrund der ständig wachsenden Zahl querschnittgelähmter Menschen und der immer besser und damit komplizierter werdenden Behandlung der Betroffenen wurde im Oktober 1985 die Deutschsprachige Medizinische Gesellschaft für Paraplegie (DMGP) gegründet. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kenntnisse über die umfassende Behandlung von Querschnittgelähmten zu verbreiten und die Fortbildung aller an der Akutbehandlung und Rehabilitation beteiligter Berufsgruppen sowie deren Zusammenarbeit zu fördern. Zu diesem Zweck wurden acht Arbeitskreise – Medizin, Urologie, Ergotherapie, Pflege, Physiotherapie, Psychologie, Sozialarbeit und Sporttherapie – gebildet, die ein- bis zweimal pro Jahr tagen und die Ergebnisse ihrer Arbeit veröffentlichen. Mit dem Sir Ludwig Guttmann-Preis zeichnet die DMGP jährlich eine hervorragende wissenschaftliche Arbeit zur Erforschung der Querschnittlähmung aus. In den Gebieten der Paraplegiologie, in denen sie besondere Behandlungskompetenz besitzt, erarbeitet die Gesellschaft, die auch mit internationalen Fachgesellschaften zusammenarbeitet, Empfehlungen aus. Die 1. Vorsitzende der DMGP ist derzeit Dr. Renée Maschke-von Meyer von der Unità Spinale Unipolare in Perugia (Italien). Zu den Ehrenmitgliedern zählt Prof. Hans-Jürgen Gerner, der Vorsitzende der Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten in Deutschland e.V., der die Gesellschaft mitbegründete. Anzeige Ohne Arme Auto fahren? Das Lenksystem „Franz“ ermöglicht das Autofahren nur mit den Füßen. Mit Hilfe dieses Systems sind Menschen ohne Arme in der Lage, ihren mobilen Alltag zu meistern. Die von ABB umgerüsteten Fahrzeuge werden mit TÜVPrüfung übergeben. Wir beraten Sie gerne individuell. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf! Keine Kunst. ABB STOTZ-KONTAKT GmbH Postfach 101680 · 69006 Heidelberg Tel. 06221 701-0 · Fax 701 1325 [email protected] q – querschnitt spezial Neue OP-Methode bei Skoliose: Der Zauberstab Im Wirbelsäulenzentrum der WernerWicker-Klinik (WWK) in Bad Wildungen-Reinhardshausen wurden erstmals auf dem europäischen Festland magnetgesteuerte HighTech Stäbe eingesetzt. Damit wurde in der WWK ein neuer Weg im Bereich der SkolioseOperation eingeschlagen. Weitere Auskünfte können schriftlich bei der WWK erfragt werden: www.werner-wicker-klinik.de. U nter Skoliose ist eine Verkrümmung der Wirbelsäule zu verstehen. Diese entwickelt sich üblicherweise im jungen Kindesalter oder in der Pubertät. In Deutschland ist etwa ein Promille von einer Skoliose betroffen, von tausend Menschen hat also einer ein solches Problem. Die Behandlung von besonders schweren Skoliosen stellt besondere Herausforderungen an die behandelnden Ärzte. Das deshalb, weil bei einer Geradestellung der Wirbelsäule durch mechanische Hilfsmittel ein solcher Eingriff – bedingt durch das Wachstum – bisher mehrfach nachoperiert werden musste. Abhilfe schafft eine neue in den USA entwickelte Methode. Die Wirbelsäulen-Chirurgen der WWK im Team von Chefarzt Dr. Oliver Meier haben diese nun erfolgreich eingesetzt. Mit der neuen Methode ist es möglich, die mechanische Geradestellung der Skoliose mitwachsen zu lassen. Wo bei der bisher eingesetzten Technik durch fest eingebaute Stäbe etliche Operationen bis zum Erreichen des Wachstums-Endes notwendig waren, genügt mit der neuen Methode nur eine OP. Neben den körperlichen und seelischen Belastungen birgt jede Operation an der Wirbelsäule ver- Chefarzt Dr. Oliver Meier mit den Oberärzten Dr. Luis Ferraris, Dr. Heiko Koller und Axel Hempfing (von links). ständlicherweise auch Risiken, all das wird durch die neue Methode ausgeschlossen. Dr. Meier erklärt die neue Methode so: „Wir setzen nach der Begradigung der Skoliose eine Mechanik ein, die wir entsprechend dem Größenwachstum magnetisch an dieses Wachstum anpassen können.“ Eine solche Anpassung erfordert keine weitere Operation und ist für den Patienten schmerzlos. Entwickelt wurde dieses „wachstumslenkende“ Verfahren vom USamerikanischen Unternehmen Ellipse Technologies aus Irvine im Bundesstaat Kalifornien. Diesem Medizintechnik-Unternehmen gelang es mit der Entwicklung des „Magec-Systems“, einen durch einen Magnet angetriebenen Mini-Motor in einen Titanstab einzubringen. Dieser Motor lässt sich durch ein außerhalb des Körpers aufgebautes Magnetfeld ansteuern und damit den Teleskopstab entsprechend der benötigten Größe ausfahren. Die erste OP mit der neuen Technik wurde im Mai 2010 in London erfolgreich durchgeführt. Die erste und auch erfolgreiche OP in der WWK gab es am 4. April dieses Jahres. Die Oberärzte Dr. Luis Ferraris, Dr. Heiko Koller waren zum Anschauen einer OP nach der neuen Methode im März dieses Jahres in London. In der WWK werden Versteifungs-Operationen dieser Art seit langem erfolgreich durchgeführt, sie sind also sichere Routine. Bisher konnten aber nur feste Versteifungen eingesetzt werden. „Nachdem wir uns von den ersten Langzeitergebnissen des neuen Verfahrens der befreundeten Kollegen in New York und London vor Ort überzeugen konnten, haben wir als erste auf dem europäischen Festland das Verfahren erfolgreich eingesetzt“, so der begeisterte Dr. Luis Ferraris. Die vielversprechenden Erstergebnisse in Bad Wildungen, London und New York weisen daraufhin, dass tatsächlich eine großer Fortschritt in der Skoliose-Chirurgie erfolgt ist. Text & Foto: Hermann Sonderhüsken 44 PARAPLEGIKER 3/11 /XVWDXI/HEHQ %HVXFK HQ6LH 5(+$& $5( XQVDXIGHU LQ' 6WDQG VVH XQG6WD D&)DKU] OGRUI HXJH QG( 5 :LUIUH XHQXQ ROOVWKOH VDXI6 LH 6LHJHUEHL'HXWVFKODQGV JURHU0LWWHOVWDQGVLQLWLDWLYH (UOHEHQ6LH)UHLKHLW PLW7HFKQLNPDGHLQ*HUPDQ\ GH ,KU(5ROOVWXKOSHUIHNWHU*HIlKUWHLP$OOWDJ ,KU$XWR8PEDXLQGLYLGXHOOIUMHGHQ%HKLQGHUXQJVJUDG ,KUH)DKUKLOIHQHOHNWURQLVFKGLJLWDOYLHOIDFKDXVJH]HLFKQHW ,KUH)DKUVFKXOHVLFKHUXQWHUZHJVWURW]+DQGLFDS ,KU0LHWZDJHQJQVWLJXQGXQEURNUDWLVFK 3$5$9$1*PE+ 3DUDYDQ6WUDH '3IURQVWHWWHQ$LFKHODX 7HOHIRQ LQIR#SDUDYDQGH ZZZSDUDYDQGH 3$5$9$1*PE+ 1LHGHUODVVXQJ+HLGHOEHUJ %RQKRHIIHUVWUD '+HLGHOEHUJ 7HOHIRQ KHLGHOEHUJ#SDUDYDQGH ZZZSDUDYDQGH 3$5$9$1*PE+ 1LHGHUODVVXQJ3DGHUERUQ %DUNKDXVHU6WU '3DGHUERUQ 7HOHIRQ QUZ#SDUDYDQGH 3$5$9$1*PE+ 1LHGHUODVVXQJ+DPEXUJ %HLGHU$SRVWHONLUFKH '+DPEXUJ 7HOHIRQ PDUFRSIRUU#SDUDYDQGH q – querschnitt spezial Serie Dekubitus (3) Vorbeugende Hautpflege Eine gute Hautpflege sorgt dafür, dass die Haut gesund bleibt, ist also wichtig für die Verhinderung von Dekus. Reizungen jeder Art gelten als Vorschädigungen, die das Dekubitusrisiko deutlich erhöhen. Wie wäscht man sich „richtig“, welche Körperpflegemittel sind geeignet? E in wichtiger Grundsatz zur Vermeidung von Dekubitalulzera (kurz Dekus genannt) ist es, die Haut möglichst trocken zu halten: Feuchtigkeit durch Schwitzen oder Urin erhöht das Risiko. Ein erfolgreiches Kontinenzmanagement ist also ein wichtiger Punkt zur Deku-Vorsorge. Wer sowieso auf Pflege angewiesen ist, kann und muss dafür sorgen, dass Sitzfläche und Rücken regelmäßig angeschaut, gereinigt, getrocknet und eingecremt werden. Auch wenn bei der täglichen Pflege „nur“ rote Stellen gefunden werden, die als erste Anzeichen von Druckgeschwüren zu werten sind, muss für Entlastung gesorgt werden. Einreibungen, Massagen oder Abwarten sind leider nutzlos. Bei Tetraplegikern entstehen manchmal auch am Hinterkopf, an den Ellenbogen, Schulterblättern, Kniekehlen oder Fersen Dekus. Auch wer schon längere Zeit im Rollstuhl sitzt und die Haut gut pflegt, sollte die Gefahr nicht unterschätzen. Dekus können sich beispielsweise entwickeln, weil man älter geworden ist. Die menschliche Haut wird mit zunehmendem Alter leider dünner und weniger widerstandsfähig, so dass sich der Hautzustand verschlechtern kann, obwohl die bisher üblichen Pflegemaßnahmen normal weitergeführt wurden. Auch Begleiterkrankungen, Infektionen, schlechte Ernährung oder zu wenig Trinken können den Hautzustand verschlechtern, so dass das Deku-Risiko steigt. Eine typische Risikogruppe sind die erfahrenen Rollstuhlfahrer, die selbstständig und ohne regelmäßige Assistenz zurechtkommen. Ärgerlich, wenn man Hautveränderungen erst spät entdeckt, weil man kein Gefühl in der Sitzfläche hat und niemand da ist, der die Haut regelmäßig nach auffälligen Stellen absucht. Richtig reinigen Hautpflege muss sein, aber man kann es mit der Hygiene auch übertreiben. Rollstuhlfahrer sollten wissen, dass prinzipiell jeder Wasserkontakt den natürlichen Schutzmantel der Haut schwächt, die Gefahr von Hautreizungen also verstärkt. Aus diesem Grund sollte man sich nicht aus Prinzip regel- Anzeige & &&& +!- *'+" " * +" ,'"*-#'*+"(,# '+%'#+*#" &&& '+ " +" !- * - " (*." $""" ---&""#'+& q – querschnitt spezial mäßig waschen oder waschen lassen, sondern nur dann, wenn es wirklich etwas zu reinigen gibt. Und wenn schon gewaschen wird, dann am besten ohne Waschzusätze und ohne warmes Wasser. Beides schädigt nämlich die Hautbarriere. Menschlich gesehen mag es eine unerträgliche Vorstellung sein, aber vom Hautschutzstandpunkt her betrachtet wäre eine möglichst seltene Waschung mit kühlem Wasser ohne Seife ideal. mehr Wasser, was bei trockener Haut von Nachteil sein kann: Das Wasser kann in die oberste Hautschicht eindringen und sie regelrecht aufquellen lassen. Dadurch wird die Hautoberfläche größer, sodass mehr Feuchtigkeit verdunstet. Trockene Haut kann durch solche Präparate immer trockener werden. Nur Menschen mit fettiger Haut sollten sie benutzen. Text: Ruth Auschra Waschzusätze sind nötig, wenn stärkere Verunreinigungen vorliegen, z. B. mit Kot. In solchen Fällen sollten flüssige, waschaktive Substanzen benutzt werden, die möglichst reich an rückfettenden Bestandteilen sind. Wer eine besonders trockene Haut hat, wird Ölbäder mögen. Nach dem „Seifenwaschgang“ tut ein Abspülen der Haut mit klarem Wasser gut. Anschließend wird die Haut sorgfältig und sanft – ohne Rubbeln – abgetrocknet. So bitte nicht! • Seife ist out! Zur Hautpflege sollten lieber ph-neutrale Wasch• Hautcremes und Co Hautcremes, Körperlotionen und Öle – das Angebot ist riesig! Vernünftigerweise sollten alle Hautpflegeprodukte auf die eigene Haut abgestimmt sein. Dabei geht es vor allem um den Fettgehalt. Je trockener die Haut, um so fettreicher muss das Pflegemittel sein. Gut sind bei trockener Haut so genannte Wasser-in-Öl-Verbindungen (kurz W/OPräparate genannt). Sie enthalten nur wenig Wasser und überziehen die Haut mit einem schützenden Mantel aus Wasser und Fett, ohne die Atmungsfähigkeit der Haut einzuschränken. Anders stufen Experten die Produktgruppe ein, die Öl-in-Wasser-Verbindungen oder kurz O/W-Präparate genannt werden. Diese Pflegemittel enthalten • • • lotionen benutzt werden, sie sind weniger schädlich für die Haut. Auch Puder wird nicht mehr empfohlen. Er bindet zwar Wasser und hält die Haut auf diese Weise trocken. Aber durch die Nässe bildet der Puder scharfkantige Teilchen, die für Miniverletzungen der Haut sorgen können. Früher galt es als vernünftig, die Haut abwechselnd mit Kälte und Wärme zu behandeln. Mit Hilfe von Eis und Föhn sollte die Durchblutung verbessert werden. Heute gilt diese Idee insgesamt als überholt, das Eis außerdem als schädlich, weil austrocknend. Ähnliches gilt für die früher so beliebten Einreibungen der Haut mit Franzbranntwein. Alkohol wirkt zwar erfrischend, trocknet die Haut aber aus. Wenn überhaupt, dann müsste die Haut anschließend mit einem W/O-Präparat eingecremt werden. Fettprodukte wie Melkfett, Vaseline oder Babyöl haben den Nachteil, dass sie die Poren der Haut abdichten. Dadurch kann kein Wärmeaustausch mehr stattfinden. Anzeige Schwerpunktzentren der medizinischen Rehabilitation – Zentren für Anschlussheilbehandlung Die Klinik Bavaria unterstützt Sie darin, Ihre persönliche Lebensqualität zu verbessern: Die Mitaufnahme von Begleitpersonen – auch Kindern – ist möglich. Wir bieten Ihnen ein umfassendes Indikationsspektrum für den Bereich Onkologie und Hämatologie an. Für die Mitbehandlung von Begleiterkrankungen stehen in unseren Kliniken Fachärzte anderer Abteilungen gern zur Verfügung. Sie wollen mehr über unsere Leistungen für Ihre Gesundheit erfahren? Dann besuchen Sie unsere Internetseiten oder Sie rufen einfach unsere kostenfreie Infolines an. Wir senden Ihnen gern Informationsmaterial zu und freuen uns auf Sie! [email protected] . KLINIK BAVARIA Kreischa An der Wolfsschlucht 1 – 2 01731 Kreischa KLINIK BAVARIA Freyung Solla 19 – 20 94078 Freyung Kostenfreie Infoline Kostenfreie Infoline 0800 5734724 0800 5546452 www.klinik-bavaria.de hilfsmittel Treppenlift: Für Rollstuhlfahrer gibt es unterschiedliche Angebote, um Stockwerke überwinden zu können. Diverse Anbieter, Verkäufer und wirklich oder scheinbar unabhängige Berater tummeln sich auf dem Markt – eine unüberschaubare Vielfalt an neuen und gebrauchten Liftsystemen zu unterschiedlichsten Preisen. Wie bekommt man den Durchblick? aufwärts geht Es Zuerst einmal muss man sich über die Begriffe klar werden: Ein Aufzug, auch Senkrechtlift genannt, verbindet zwei Stockwerke oder überwindet Stufen, indem er sich durch einen Schacht von oben nach unten und zurück bewegen lässt. Für Privathäuser gibt es Aufzüge, die besonders wenig Platz beanspruchen. Ein Aufzugeinbau ist technisch in vielen Fällen möglich, oft fehlt allerdings das nötige Kleingeld für die Baumaßnahme. Billiger ist ein nachträglich eingebauter Treppenlift, der dem Lauf einer Treppe folgt. Diese Treppe kann drinnen oder auch im Freien liegen, sie kann gerade verlaufen oder eine gewundene Linienführung haben. Treppensitzlifte bieten gehbehinderten Menschen eine Sitzgelegenheit, erfordern also ein Umsetzen. Anders aufgebaut Anzeige /E&,DK/>^/E͘ƵŶĚĞƐǁĞŝƚ͘ sind Treppenplattformlifte, auf die man einen Rollstuhl stellen kann. Solche Plattformlifte brauchen allerdings viel Platz: nicht nur im Bereich der Treppe selbst, sondern auch am unteren und oberen Treppenende, wo genügend Raum zum „Einparken“ sein muss. In Einfamilienhäusern werden Plattformlifte deshalb eher selten eingesetzt. Eine Alternative sind hier Deckenlifte mit Rollstuhlaufhängung, bei denen der Rollstuhl an Stahlseilen befestigt wird, sodass er über die Treppenstufen schwebt. Per Fernbedienung setzt man vom Rollstuhl aus den Motor in Gang und wird über die Schiene auf- oder abwärts transportiert (anschauen z.B. unter www.leoba. de). Für Elektrorollstühle sind solche Schwebelifte allerdings weniger gut geeignet, da nur etwa 150 kg transportiert werden können. Eine Hebebühne, auch Hubbühne genannt, überwindet normalerweise nur Höhen bis zu etwa einem Meter. Allerdings gibt es auch Hubbühnen, die im Außenbereich eingesetzt werden, um ein ganzes Stockwerk zu überwinden (z.B. www.ktt-treppenlifte.de). Entscheidungen D/>&KZWZ^KEE>/&d >ĞŝĐŚƚĞƌdƌĂŶƐĨĞƌŝŶƐ&ĂŚƌnjĞƵŐŽŚŶĞ <ƌĂŌĂƵĨǁĂŶĚ͘ DƂĐŚƚĞŶ^ŝĞƵŶƐĞƌĞ^LJƐƚĞŵĞŬŽƐƚĞŶůŽƐƵŶĚƵŶǀĞƌďŝŶĚůŝĐŚƚĞƐƚĞŶ͍ ZƵĨĞŶ^ŝĞƵŶƐŬŽƐƚĞŶĨƌĞŝĂŶŽĚĞƌďĞƐƵĐŚĞŶ^ŝĞƵŶƐŝŶDŽŶŚĞŝŵ ďĞŝƺƐƐĞůĚŽƌĨŽĚĞƌĞƌůŝŶ͘ /DK/>/dd^DEh&<dhZ ĞŚŝŶĚĞƌƚĞŶŐĞƌĞĐŚƚĞƌ&ĂŚƌnjĞƵŐƵŵďĂƵnjƵŵŶĨĂƐƐĞŶ͊ <ŽƐƚĞŶĨƌĞŝĂŶƌƵĨĞŶ͗ϬϴϬϬϱϮϯϲϲϲϯϯͻǁǁǁ͘<KDK͘ĚĞ Welche Art von Lift wann passend ist – diese Frage lässt sich nicht allgemein beantworten. Zuerst einmal wird man sicher prüfen, ob es nicht günstiger ist, eine andere Wohnung zu suchen, die mehr Barrierefreiheit bietet. Wer aber gerade das eigene Reihenhäuschen finanziert hat, wird nur ungern über einen Umzug nachdenken, wenn er plötzlich einen Rollstuhl benötigt. Und ein nachträglicher Aufzugeinbau ist teuer. Aber ist der langsame Treppenlift wirklich die ideale Lösung? Bei der Entscheidung kommt es sicher auch darauf an, wie mobil man im Haus sein will oder muss: Wer nur morgens runter und abends hoch will, hat vielleicht geringere Ansprüche an die Geschwindigkeit des Lifts als jemand, der häufig von Stockwerk zu Stockwerk wechseln muss. Oder kann und soll es doch ein neues Reihenhaus mit integriertem Aufzug sein? So ein „Komforthaus für alle Generationen“ wird inzwischen tatsächlich angeboten (www.zapf-bau.de). hilfsmittel Die Kosten Ob Aufzug oder Treppenlift: was gut ist, kostet richtig Geld. Es lohnt sich mit Sicherheit, Kostenvoranschläge von mehreren Anbietern einzuholen und zu vergleichen. Wie teuer ein Treppenlift wird, hängt sehr von der Art der Treppe und vom Einsatzzweck ab. Grundsätzlich gilt: je schlichter, desto billiger! Ein Treppenlift mit Sitz ist günstiger als einer mit Plattform. Ein Treppenlift für eine gerade Treppe ist billiger als für eine mit Biegungen oder für eine besonders schmale Treppe. Auch gebrauchte Treppenlifte werden angeboten, in manchen Fällen lohnt es sich vielleicht auch, über ein Angebot zur Miete oder zum Leasing nachzudenken. Ein Zuschuss von bis zu 2.557 Euro ist im Rahmen der Pflegeversicherung möglich, wenn die Maßnahmen zur Verbesserung des individuellen Wohnumfeldes beitragen, so dass sie die häusliche Pflege überhaupt erst ermöglichen, erheblich erleichtern oder eine möglichst selbstständige Lebensführung des Pflegebedürftigen wiederherstellen (§ 40, Abs.4 SGB XI). Wer einen Zuschuss beantragen will, sollte sich einen Kostenvoranschlag ausarbeiten lassen und diesen bei der Pflegekasse einreichen. Auch KfW-Förderungsmittel, Zuschüsse oder zinsgünstige Kredite für den Umbau können gewährt werden. Mehr Infos gibt es beispielsweise hier: www.liftkomplett.de/lift-foerderung.html. Im Einzelfall wird man gemeinsam mit einem sachkundigen Berater prüfen, ob andere Förderungsmöglichkeiten in Frage kommen, etwa Krankenkasse, Sozialamt, Versorgungsamt oder Landesfördermittel. Oft bezahlen Rollstuhlfahrer die Aufzüge allerdings aus der eigenen Tasche... Text: Ruth Auschra Foto: Hersteller Anzeige Sie finden uns auf der 0 % rei 10 eref rri ba RehaCare in Düsseldorf vom 21.-24.09.2011. Halle 5, Stand A 22 Bad Herrenalb · Schwarzwald igenem Jetzt mit e einkeller W & t u g r Kloste Kurpromenade 23/1 76332 Bad Herrenalb Informationen & Zimmerreservierung Telefon: 07083 / 5002-0 Telefax: 07083 / 5002-299 mail: [email protected] · www.hotelak.de Ihr neues Urlaubshotel im Naturparadies Nordschwarzwald Kennenlernangebot 2011 Reichhaltiges Frühstücksbuffet Mittagessen, 3-Gang-Menü oder Büffet Abendessen, 2-Gang-Menü oder Büffet Nutzung der Sauna und des Pflegebades Vollpension für Erstbucher im Doppelzimmer p.P./Tag ab 5 Übernachtungen In der Hauptsaison In der Nebensaison nur € 86,nur € 68,- EZ plus € 10,- p./T., gültig bis zum 20.12.2011 und nach Verfügbarkeit. 61 Zimmer, davon 34 Appartements, alle rollstuhlgerecht und mit Notrufsystem, auf Wunsch mit Pflegebett ausgestattet Alle Zimmer mit LAN/DSL Service: Bei Bedarf kann der im Haus ansässige Pfegedienst beauftragt werden. Sauna, Wellness-Wanne und Pflegebad Restaurant / Wintergarten Themenwochenenden aus Kunst, Kultur... bericht Hilfsmittel, Homecare In den letzten Jahren hat sich eher unauffällig ein ganz neuer Sektor des Gesundheitswesens entwickelt: Homecare. Dieser Bereich ergänzt oder ersetzt den Gang ins Sanitätshaus, erleichtert den Besuch von ambulanten Pflegekräften und macht dem Patienten das Leben angenehmer – so jedenfalls in der Theorie. B eim Thema Homecare geht es um die Hilfsmittel-Versorgung von Menschen in ihrer häuslichen Umgebung, häufig durch speziell ausgebildetes Fachpersonal. Typische Homecare-Produkte erfordern eine gewisse Beratung. Man kann einem Patienten nicht einfach eine Packung mit Einmalkathetern auf den Tisch stellen und hoffen, dass er damit klar kommt. Ganz im Gegenteil: Wenn man den Patienten regelmäßig beliefern möchte, muss man vorher dafür sorgen, dass er die nötigen Produkte richtig anwenden kann. Und wenn man es schafft, das berühmte i-Tüpfelchen mehr an Service zu bieten, dann hat man Chancen auf zufriedene Dauerkundschaft. Kein Wunder also, dass viele Homecare-Angestellte auch Tipps für die Alltagsbewältigung geben oder den Kontakt zu Selbsthilfegruppen herstellen können. Außerdem beraten sie oft noch zu den verschiedensten Themen rund um die Pflege, kümmern sich um die Abrechnung mit der Krankenkasse und sind einfach gut „drin“ in ihrem Themenbereich. Häufig sind es gut ausgebildete Krankenschwestern, die dem Patienten 24 Stunden täglich zur Verfügung stehen und so den Umgang mit erklärungsbedürftigen Hilfsmitteln tatsächlich leichter machen können. Die Produkte muss man nicht wie früher selbst im Sanitätshaus besorgen. Sie werden direkt nach Hause geliefert. Die Kosten dafür übernimmt die Krankenkasse, zahlen muss man also „nur“ die üblichen Zuzahlungen. Die Schulungen und Beratungen der Pflege-Experten kosten die Patienten nichts. Im boomenden Gesundheitsmarkt ist guter Service Teil des Wettbewerbs. Joachim M. Schmitt, Geschäftsführer und Mitglied des BVMed-Vorstandes. Ob und wie reibungslos das funktioniert, hängt allerdings in erster Linie von seiner Krankenkasse ab. Man hat zwar ein Recht auf die Versorgung mit notwendigen Hilfsmitteln, kann aber nur Leistungserbringer in Anspruch nehmen, die Vertragspartner der eigenen Krankenkasse sind. Manche Kassen schreiben die Versorgung mit medizinischen Hilfsmitteln öffentlich aus: Der günstigste Anbieter gewinnt die Ausschreibung und hat damit die Versicherten dieser Kasse als Kunden gewonnen. Auch Rahmen- oder Einzelverträge werden abgeschlossen. Am besten erkundigt man sich bei seiner Krankenkasse, wer die zur Versorgung berechtigten Vertragspartner sind. Will man nicht (mehr) zu diesem Vertragspartner gehen, muss man die entstehenden Mehrkosten in Kauf nehmen. Andere Kassen akzeptieren prinzipiell alle Versorgungspartner, so dass Patienten selbst entscheiden können, wo sie ihre Hilfsmittel besorgen. Der Arzt verordnet – oder auch nicht Viele Homecare-Unternehmen sind aus Firmen hervorgegangen, die selbst Hilfsmittel herstellen und per Homecare einen neuen Vertriebsweg entdeckt haben. Andere haben ihren Ursprung in einem Sanitätshaus, das mit der Ausrichtung auf Homecare eine neue Marktschiene eröffnet. Für den Patienten kann das eigentlich egal sein. Hauptsache, er findet einen Kooperationspartner, bei dem er gut beraten wird und tatsächlich bekommt, was er braucht. 50 PARAPLEGIKER 3/11 Voraussetzung für den Einsatz von Hilfsmitteln ist eine Verordnung des Arztes. Genau an diesem Punkt entstehen im Alltag manchmal Probleme. Auf der einen Seite stehen die Experten der medizintechnischen Firmenwelt, die ihren Patienten natürlich ihre Produkte empfehlen – sicher oft sehr gute Produkte. Aber auf der anderen Seite steht oft ein Hausarzt, der verordnen soll, obwohl er nicht jedes Hilfsmittel wirklich gut kennt. bericht und Hausärzte Der Gesetzgeber hat festgelegt, dass der niedergelassene Arzt sparsam verordnen und gleichzeitig dafür sorgen soll, dass die Patienten alle nötigen Hilfen erhalten. Wie bei anderen Rezepten gilt auch für Hilfsmittel das Wirtschaftlichkeitsgebot (§ 12 SGB V): Ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich muss die Verordnung sein. In diesem Spannungsfeld ist es nicht überraschend, wenn zwischen Arzt und HomecareExperten manchmal „dicke Luft“ ist. Schließlich trägt der Arzt die Verantwortung für die Richtigkeit der Verordnung und für die entstandenen Kosten. tienten mit Antidekubitus-Hilfsmitteln, mit Hilfsmitteln zur Vermeidung von Druckgeschwüren also. An der Online-Umfrage des BVMed-Dekubitus-Forums beteiligten sich rund 750 ambulant und stationär tätige Pflegekräfte. Sie sahen bei rund einem Drittel ihrer Patienten ein erhöhtes Dekubitus-Risiko. Ein Spezialbett oder spezielle Auflagen hatten aber nur knapp 40 Prozent dieser Risikopatienten. Dafür wurden typische Gründe genannt: Antidekubitus-Systeme angefordert, aber noch nicht eingetroffen (44%) prophylaktische Versorgung von den Krankenkassen abgelehnt (23%) Arzt sieht keine Notwendigkeit für die prophylaktische Verordnung (14%) Pflegende geben an, dass der Großteil der Krankenkassen die Anträge ablehnt (15%) • • • Die verordnenden Ärzte müssen nebenbei überprüfen, ob die Verordnung tatsächlich von der Kasse übernommen werden muss. Bei berufsbedingten Unfällen ist beispielsweise die Berufsgenossenschaft zuständig, für Pflegehilfsmittel muss die Pflegekasse zahlen. „Stellen Sie nicht vorschnell ein Rezept aus!“, ermahnt die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein ihre Ärzte. Sie erinnert die verordnenden Ärzte auch daran, bei teuren Verordnungen von Hilfsmitteln vor Ausstellung eines Rezeptes Kontakt mit der Krankenkasse aufzunehmen, damit die dort eventuell vorhandenen Pool-Hilfsmittel genutzt werden können. Um Kosten einzusparen, schließen die Krankenkassen immer häufiger Lieferoder Leasingverträge mit einzelnen Anbietern. Auch dies muss ein Arzt beim Verordnen berücksichtigen. Ihm selbst ist eine Zusammenarbeit mit Sanitätshäusern, Homecare-Unternehmen oder Apotheken übrigens nicht gestattet (BGH, Az. I ZR 111/08). Von seinen Verordnungen soll er nicht persönlich profitieren können. Ihm ist es deshalb nicht einmal erlaubt, aus seiner Erfahrung besonders gute Leistungserbringer zu empfehlen. Dies darf er nur auf Nachfrage des Patienten tun. Beispiel Deku-Prophylaxe Wenn man dem Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) glauben darf, läuft die vorsorgliche Verordnung von Hilfsmitteln bei uns offenbar nicht optimal. Eine aktuelle BVMed-Umfrage spricht für eine Unterversorgung von Risikopa- • „Ärzte, Pflegende, Patienten und Angehörige sind gemeinsam aufgefordert, diese Situation zu verbessern. Medizinisch und volkswirtschaftlich ist es sinnvoll und notwendig, ein offenes Druckgeschwür im Vorfeld durch geeignete Hilfsmittel zu vermeiden, statt es hinterher aufwändig und kostenintensiv zu therapieren“, so BVMed-Geschäftsführer Joachim M. Schmitt. Text & Foto: Ruth Auschra Anzeige bericht REHAB 2011: „Kostenkiller“ Rehabilitation Mit 542 Ausstellern aus elf Ländern und nahezu 24 000 Besuchern stellte die 16. REHAB in Karlsruhe ihre Bedeutung als führende Fachmesse für Rehabilitation, Pflege, Prävention und Integration im süddeutschen Raum unter Beweis. Dr. Kraft, Frank Kissling, Kerstin Weingarten und Dieter Borgmann (beide REHAB) bei der Eröffnung der 16. Internationalen Fachmesse für Rehabilitation, Pflege, Prävention und Integration in Karlsruhe. D as umfassende Ausstellungsangebot wurde abgerundet mit den Sonderbereichen „Medizinische Rehabilitation“, „Marktplatz Gehirn“, „Bauen & Wohnen“ sowie den Themenparks „Freizeit & Reisen“ und „Autowelt“ sowie „Forum Beruf“. Da medizintechnische Verfahren verstärkt Einfluss auf die medizinische und therapeutische Versorgung nehmen, war auch dem Bereich „Medizintechnik“ ein eigener Themenpark gewidmet. Neue Produktentwicklungen, wie z.B. Aktiv-Rollstühle, aktivierende Sitzsysteme, Sonderbauten für den Kfz-Bereich oder Hilfen im Bereich barrierefreies Wohnen, konnten vor Ort einem intensiven Praxistest unterzogen werden. Die Rehabilitation hat sich mittlerweile zu einer starken Säule des deutschen Gesundheitssystems entwickelt. Im Rahmen des Genesungsprozesses der Patienten rücken daher immer häufiger nachhaltige Rehabilitationsmaßnahmen und – als deren Folge – Präventionsmaßnahmen in den Fokus aller Beteiligten. Neben der reinen Hilfsmittelversorgung 52 PARAPLEGIKER 3/11 finden dabei zunehmend medizinische Rehabilitationsmaßnahmen Anwendung. Auf der REHAB wurde anschaulich demonstriert, wie medizintechnische Produkte, aber auch „klassische“ Hilfsmittel den Rehabilitationsprozess positiv beeinflussen können. Aktive Teilhabe sollte dabei bereits im Kindesalter ansetzen, um junge Menschen frühzeitig mit den richtigen Hilfsmitteln auf ein weitgehend selbstbewusstes und selbstständiges Leben vorzubereiten. Vor diesem Hintergrund war auf der REHAB ein großer Ausstellungsbereich dem Thema „Kinderrehabilitation“ gewidmet. Welche enormen Einsparpotenziale mit innovativer Rehabilitationstechnik verbunden sind, ohne dass damit automatisch Nachteile für den Patienten einhergehen müssen, erläuterte anhand von Beispielen Prof. Dr. Marc Kraft von der TU Berlin. So ermögliche die Entwicklung einer Vorfußprothese aus spezifischen HTV-Silikonen von der Otto Bock Healthcare GmbH eine funktionell und kosmetisch hochwertige Versorgung von bericht Vorfußamputationen. Der Amputierte kann wieder barfuß gehen, schwimmen und normale Konfektionsschuhe tragen, die deutlich preiswerter sind als orthopädische Schuhe. Dieses Beispiel und rund 50 vergleichbare Innovationen können auf der Website www. einsparpotenzial-medizintechnik.de eingesehen werden. Referent Frank Kissling, Geschäftsführer der LAG Selbsthilfe Baden-Württemberg, zitierte in seinem Vortrag eine Prognos-Studie, wonach für jeden investierten Euro in Reha fünf Euro in die Volkswirtschaft zurückfließen. „Rehabilitation ist kein Kostentreiber, sondern ein Kostenkiller.“ Text: Raimund Artinger Fotos: Marie Artinger Stammgäste auf der REHAB in Karlsruhe: Die Vita-Assistenzhunde und die Herstellervereinigung rehaKIND. Anzeige Multima 3: Die neue Dimension der Dreh-Drück Handbedienung s.EUARTIGERERGONOMISCHDESIGNTER$REHGRIFF s%INZIGARTIGER"REMSFESTSTELLMECHANISMUSSPEZIELLFàR4ETRAPLEGIKER s"EDIENTEILAUF7UNSCHGEGEN-EHRPREIS MIT-ULTIFUNKTIONSTASTATURLIEFERBAR s0,$ESIGNLINIEABGESTIMMTAUFDAS&AHRZEUGINTERIEUR OPTIONALLIEFERBAR sDEUTLICHSCHLANKERE'EHËUSEFORMFàRMEHR"EINFREIHEIT s%NTKOPPELTES"REMSGESTËNGE IM M U LT A3 Für Sie: bundesweiter Außendienst und dichtes P+L Partnernetz Ziele erreichen. Dafür machen wir uns stark. 0%42),%(2'MB(#O+' (ANS"ÚCKLER3TR $IETZENBACH 4EL %-AILINFO PETRILEHRDE WWWPETRILEHRDE -ITGLIEDIM6ERBANDDER&AHRZEUGUMRàSTER FàRMOBILITËTSEINGESCHRËNKTE0ERSONEN markt Sportwagen statt Abwracken: Unter der Prämisse, dass Mobilität eines der höchsten Güter sei, entwickelt der Gründer und Geschäftsführer der Paravan GmbH Roland Arnold seit mehr als 13 Jahren technische und elektronische Hilfsmittel für Menschen mit Handikap. 2005 gegründet, beschäftigt das marktführende Unternehmen für individuell angepasste Behindertenfahrzeuge heute mehr als 100 Mitarbeiter in Forschung, Entwicklung und Produktion. Mobilmacher von der Schwäbischen Alb (art) Menschen mit Behinderungen nutzen häufig drehbar angeordnete Fahrer- oder Beifahrersitze, um bequem ins Fahrzeug hinein- und wieder herauszukommen. Problematisch ist bei herkömmlichen Drehsitzen die Begrenzung des Dreh- und Ausschwenkwinkels durch Lenkrad und Mittelkonsole. Die Lösung – den Drehsitz mit beweglicher Sitzfläche bei gleichzeitig feststehender Rückenlehne hat Paravan erstmals auf der REHAB 2011 in Karlsruhe präsentiert. Die Sitzfläche mit integrierter ISG-Stütze lässt sich bis 120 Grad ausschwenken (abhängig vom Fahrzeugtyp) und zeichnet sich durch eine speziell entwickelte Kinematik aus, wobei Dreh- und Vorwärtsbewegungen um die B-Säule herum ausgeführt werden. Dadurch ist in der Regel keine Modifizierung im Türbereich erforderlich. Nied- stützen sowie eine elektrische Aufstehhilfe lassen alle Wünsche auch komfortgewöhnter Mobilisten wahr werden. Der Drehsitz kann in fast alle Fahrzeuge integriert werden: Pkw, Lkw, Industriefahrzeuge und Freizeitmobile. Wer seinen Original-Fahrzeugsitz behalten und trotzdem nicht auf den Komfort elektrisch gesteuerter, möglicherweise auch mit Fernbedienung per Funk oder Kabel ausgestatteter Verstellmöglichkeiten nicht verzichten möchte, findet in der Transferkonsole von Paravan eine Alternative, die in der höchsten Ausbaustufe sicher und bequem um rund 700 mm vor- und zurückfahren kann, in der Höhe sich um ca. 200 mm verstellen lässt und Drehbewegungen je nach Fahrzeug bis 180 Grad ermöglichen kann. Das kompakte, Roland Arnold: Tüftler im Dienste der Mobilität. Unbegrenzt komfortabel: Der neue Drehsitz lässt sich bis 120 Grad ausschwenken. rige Bauweise, große Beinfreiheit während der Drehbewegung, geräuscharme Komponenten sowie zahlreiche Bedienungsoptionen (elektrisch am Sitz, mit Kabel- oder Funkfernbedienung) sowie ein ergonomisch korrekt gestaltetes Sitzteil mit Gesäßmulde und stabilisierender Sitzseitenführung sorgen für optimalen Sitzkomfort. Zahlreiche Sitzbezüge und Farbstellungen sowie auf Wunsch Original-Fahrzeugbezüge ergeben auch optisch ein attraktives Erscheinungsbild. Sitzheizung, Armlehnen, optimal angepasste Rücken- 54 PARAPLEGIKER 3/11 freischwebende Einbauteil mit kraftvollen und wartungsfreien Elektromotoren zeichnet sich durch hochwertige Materialien und größtmögliche Stabilität und Sicherheit aus. Das beweist der aktuell bestandene Crashtest nach ECE-R 17 bzw. 74/408/EWG. Paravan empfiehlt die Verwendung des speziell entwickelten, ebenfalls crashgetesteten Rollstuhlsitzes K610 mit integriertem Drei- oder Vierpunktgurt. www.paravan.de markt Toilettenstuhl Der Toilettenstuhl Dignity ist ein geschlossenes, fahrbares Toilettenstuhlsystem mit Bidet-Funktion zum Waschen und Trocknen des Intimbereichs, ohne dass dem Benutzer dabei eine Pflegeperson behilflich sein muss. (art) Der Toilettenstuhl ist nach Anschluss an das Stromnetz sofort einsatzbereit. Es muss lediglich der eingebaute Wasserbehälter seitlich entnommen und mit einfachem Leitungswasser aufgefüllt werden. Dank zweier Transportrollen lässt Dignity sich schnell und leicht an den gewünschten Aufstellort bringen. Der abgestellte Toilettenstuhl bleibt während der Benutzung stabil und unverrückbar stehen. Durch Tastendruck wird der regulierbare warme Reinigungsstrahl mit dem abnehmbaren elektronischen Bedienteil (vom Benutzer oder einem Betreuer) eingeschaltet. Die Bideteinheit schaltet automatisch auf Trocknen mit Warmluft um, was das Risiko des Wundseins ausschließt. Die Wassersprühdüse reinigt sich vor und nach jeder Benutzung selbst. Auf Wunsch ist der Toilettenstuhl auch sprachgesteuert lieferbar. www.ato-form.com Mietwagen Dank der Kooperation zwischen der Avis Autovermietung und PARAVAN können mobilitätseingeschränkte Menschen deutschlandweit noch einfacher einen speziell angepassten Mietwagen buchen. (art) In Zusammenarbeit mit PARAVAN hat Avis einen Fahrzeugpool aufgebaut, der aktuell aus sechs behindertengerecht ausgestatteten VW Caddy Maxi besteht. Die Fahrzeugmodelle sind jeweils mit Automatikgetriebe, umlaufendem Gasring hinter dem Lenkrad sowie Bremshebel ausgestattet und somit für Benutzer mit Bein-Handikaps einsetzbar. Das Zusatzsystem der Fünfsitzer ist auf Wunsch per Knopfdruck komplett abschaltbar. Über die Heckeinstiegsrampe können Rollstuhlfahrer ihre Position als Beifahrer problemlos einnehmen und zuverlässig gesichert werden, ohne ihren Rollstuhl verlassen zu müssen. Die neuen Avis Mietwagen eignen sich damit sowohl für Aktiv- wie für Passivfahrer. Die sechs Neuzugänge sind ab sofort an verschiedenen Stationen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln und München buchbar. Eine Zielgruppe bilden u.a. Geschäftsreisende mit Handikap, Familien mit behinderten Kindern oder Rollstuhlfahrer mit Angehörigenbegleitung, aber auch Langzeitverletzte ohne dauerhafte Behinderung. Darüber hinaus greifen Krankenhäuser, Diakonien, Alten- und Pflegeheime sowie sonstige gemeinnützige Institutionen auf das Angebot zurück. So ist der VW Caddy Maxi bei Avis etwa für Selbstständige, die zum Beispiel durch ein Gipsbein kurzfristig eingeschränkt sind, genauso interessant wie für Familien, die mit ihren Angehörigen im Rollstuhl einen Ausflug machen wollen. www.avis.de KADOMO im Düssseldorfer Meilenwerk Am 5. und 6. November veranstaltet der Fahrzeugumrüster Kadomo mit Partnern im Meilenwerk zu Düsseldorf – dem Forum für Fahrkultur – auf über 1 000 Quadratmetern ein Event zum Thema „Einfach mobil sein.“. Mit Vorträgen, Liveacts und einer breitgefächerten Ausstellung wird es in angenehmer Atmosphäre etwas zu erleben geben. Weitere Information gibt es auf der Webseite des Fahrzeugumrüsters: www.kadomo.de. PARAPLEGIKER 3/11 55 markt Urlaub in Bad Herrenalb: Wo Natur und Kultur, Wellness und Kulinarik aufeinander treffen, liegt für viele Kenner der Region einer der schönsten Orte im nördlichen Schwarzwald. Bad Herrenalb mit seinen schönen Parks, in bevorzugter Lage im Schnittpunkt von sieben Schwarzwaldtälern gelegen, bildet nicht nur das nördliche Einfallstor zum Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord,sondern ist Heilbad sowie heilklimatischer Kurort zugleich. Von Wellness bis Biowein Seit etwas mehr als drei Jahren verfügt das Städtchen mit seinem herrlichen Kurpark, den zahlreichen gemütlichen Cafés, kleinen Boutiquen und Geschäften mit dem „Hotel am Kurpark“ über ein komfortables Vier-Sterne-Haus, welches nicht nur alle erdenklichen Annehmlichkeiten bietet, die dem Gast den Aufenthalt zum unvergessenen Erlebnis werden lässt. Als eines der wenigen Häusern dieser Kategorie ist das „Hotel am Kurpark“ zu hundert Prozent barrierefrei. Alle Hotelzimmer und Appartements Anzeige sind rollstuhlgerecht eingerichtet. Pflegebetten sind ebenfalls vorhanden, ebenso ein Pflegebad sowie ausreichend Tiefgaragenplätze für Behinderte. Von der stufenlos erreichbaren Empfangshalle über Restaurant mit Wintergarten, Café-Terrasse und barrierefreie Tagungsräume bis hin zur hauseigenen Sauna lässt sich jeder Winkel des Hotels vom Rollstuhl aus erkunden. Hell, freundlich und farbenfroh gestaltet, ist das „Hotel am Kurpark“ alles andere als ein „Behindertenhotel“. Es ist eben „nur“ ein First Class-Hotel (nach der deutschen Hotelklassifizierung), welches ohne Barrieren konzipiert, geplant und ausgestattet ist und auch als ein Haus ohne Barrieren geführt wird. Alle Arten von Gästen Wir bilden aus Eines der führenden Medienunternehmen in Norddeutschland sucht leistungsorientierte und teamfähige Schulabsolventen (m/w) für die am 1. September 2012 beginnende Ausbildung zur/zum Kauffrau/Kaufmann für Bürokommunikation an den Ausbildungsorten Hamburg, Hannover, Kiel oder Schwerin. Detaillierte Informationen hierzu finden Sie unter: ZZZQGUGH Bewerbungen von schwerbehinderten und diesen gleichgestellten behinderten Menschen sind uns willkommen. Sie werden bei gleicher Eignung und Be fähigung vorrangig berücksichtigt. Interessiert? Dann senden Sie Ihre Bewerbung an: 1RUGGHXWVFKHU5XQGIXQN | Referat Ausbildung Frau S. Ramadani | Hugh-Greene-Weg 1 | 22529 Hamburg 'DV%HVWHDP1RUGHQ „Rund vierzig Prozent unserer Hotelgäste haben irgendein Handikap“ berichtet Hoteldirektor Hans Günter Jung. „Die restlichen schätzen unser Haus für sein Ambiente und seine Atmosphäre.“ Und weil jeder Gast andere Wünsche, Anforderungen und auch Möglichkeiten besitzt, gestaltet sich der jeweilige Aufenthalt immer ganz individuell. „Wir haben alle Arten von Hotelgästen: Vom Geschäftsreisenden bis hin zur Reisegruppe aus Behinderten und ihren Betreuern.“ Solche Gruppen profitieren ganz besonders vom Engagement und der Erfahrung der Hoteldirektion. Für sie wird nach Wunsch ein kompaktes, umfassendes Erlebnisprogramm zusammengestellt, das von der Begrüßung bei Schwarzwälder Kirschtorte über eine Nachtwächterwanderung im weitestgehend rollstuhlgeeigneten Bad Herrenalb und eine Schwarzwaldtour mit dem Omnibus bis hin zum Candlelight-Dinner reicht – mit Rollstuhltanz, Rollator-Polonaisen und einem singenden Hoteldirektor Hans Günter Jung. Der spricht ganz begeistert über das Haus, das er seit Anfang 2010 leitet: „Dies hier ist ein zukunftsweisendes Haus, weil jetzt schon verwirklicht markt Die Besuchergruppe der Vereinigung „Zonnebloem“ aus den Niederlanden fühlt sich wohl im „Hotel am Kurpark“. wurde, was in Zukunft immer wichtiger werden wird: Dass ein Hotel sehr komfortabel und dabei barrierefrei ist. Mit unserem Hotel halten wir viele Möglichkeiten für einen bereichernden Urlaub vor. Unsere Angebote und die persönliche Atmosphäre des Hauses wollen unseren Gästen ein Zuhause bieten für die schönsten Tage des Jahres.“ Entlastung von Pflegenden Dazu gehört auch, dass der Urlaub bei Pflegebedarf keine unüberwindlichen Hindernisse und Schwierigkeiten aufwirft. Die Sozial- und Diakoniestation Bad Herrenalb ist in den Gebäuden des „Hotel am Kurpark“ untergebracht und beispielsweise mit dem Rollstuhl von der Hotelhalle aus direkt zu erreichen. Professionelle Pflege und Betreuung während des Erholungsurlaubs entlastet die pflegenden Angehörigen und gibt ihnen die Möglichkeit zur selbstständigen Gestaltung wenigstens eines Teils des Aufenthaltes in Bad Herrenalb. Anzeige Das „Hotel am Kurpark“ im Besitz der Paulinenpflege Winnenden e.V. – eine evangelische Einrichtung der Jugend- und Behindertenhilfe – ist ein anerkanntes Integrationsprojekt nach den Bestimmungen des Sozialgesetzbuches. Gemäss dem integrativen Konzept des Hotels arbeiten in allen Bereichen Menschen mit und ohne Behinderung Seite an Seite. In der Praxis bedeutet dies, dass vierzig Prozent der dort Beschäftigen irgendein Handikap haben. „Wir machen diese – meist jungen – Menschen in einem einjährigen CoachingProgramm fit für die Arbeit in einem VierSterne-Hotel und damit reif für den ersten Arbeitsmarkt.“ Text: Raimund Artinger Fotos: Marie Artinger Das alte Tor gehört zur ehemaligen Zisterzienserabtei Bad Herrenalb, auf deren Grund das „Hotel am Kurpark“ steht Der Weinkeller mit den Barrique-Fässern für 3 500 l Biowein ist ebenfalls mit dem Rollstuhl zu befahren. markt Design-Aktivrollstuhl Den faltbaren und individuell konfigurierbaren Aktivrollstuhl Avantgarde 3 präsentierte Otto Bock auf seinem Messestand im Bereich Mobility Solutions. (art) modern, designorientiert und noch stabiler als die Vorgängerreihe sind der Avantgarde CV, der Avantgarde CS und der Avantgarde CLT sowohl national als auch international erfolgreich in den Markt gestartet. Im Fokus stand ferner die B500 Familie mit dem B500 online, dem B500 classic und dem B500 advanced mit ihren vielfältigen Sitzpositionen und unterschiedlichen Motorvarianten. Alle B500-Modelle eignen sich für den Ein- satz im Innen- und Außenbereich und lassen sich dank zusätzlich wählbarer Optionen individuell an die Anforderungen des Anwenders anpassen. Schwerpunktmäßig wurde auf der Messe auch das Otto Bock Kinder-Versorgungskonzept gezeigt. Der ganzheitliche Ansatz der Therapie mit Produkten, die unterschiedliche Entwicklungsstufen „Liegen, Sitzen, Stehen“ von Kindern begleiten und fördern und damit Therapieziele direkt unterstützen, ist ein zentraler Aspekt. Im Bereich Prothetik wurde unter anderem das Badeprothesensystem Aqualine gezeigt, die Orthetik war vertreten durch die Neurexa Line, die speziell auf die Behandlung von Patienten nach Schlaganfall ausgerichtet ist. www.ottobock.de Ladehilfe Die EDAG-Rollstuhl-Ladehilfe ist ein anwenderfreundliches System, mit dem Rollstühle vollautomatisch, sicher und platzsparend im Fahrzeug verstaut werden können. Anzeige $5*2 ȱȱǯ 5H:DON m,NAHKHSĖS @TE TFDMGņGD 0LW5H:DONNŌQQHQ 4XHUVFKQLWWJHOÃKPWH ZLHGHU6WHKHQ*HKHQ XQG7UHSSHQVWHLJHQ =XU5(+$&$5( NRPPWGLH)LUPD$5*2 0HGLFDO7HFKQRORJLHV QDFK'HXWVFKODQGXQG ZLUGGLH5H:DONYRU 2UWSUÃVHQWLHUHQ :LUZşUGHQXQVIUHXHQ 6LHGRUWEHJUşđHQ]X GşUIHQ Z Z Z D U J R P H G W H F F R P VVV@QFNLDCSDBBNL(HMEN@QFNLDCSDBBNL (art) Die EDAG-Ingenieure haben bei ihrer Entwicklung besonders auf eine zuverlässige Konstruktion geachtet, die zudem so kompakt ist, dass die Optik des Fahrzeuges nicht verändert wird. Vom Einsteigen bis zum Beginn der Fahrt dauert es nicht länger als 35 Sekunden. Der EDAG-Konzern ist ein führender EngineeringPartner der internationalen Automobilindustrie. Weltweit entwickelt EDAG komplette Fahrzeuge und die dazugehörigen Produktionsanlagen. Von der Idee bis zur Serie. markt Die EDAG-Rollstuhl-Ladehilfe ist seit 1989 als anerkanntes Hilfsmittel auf dem Markt und wird seitdem für die gängigsten Autotypen angeboten. Als Neuentwicklungen sind im Jahr 2011 diese Typen hinzugekommen: Renault Megane III Grandtour, VW Passat Variant (ab Sommer 2011) und VW Touran (ab Sommer 2011). Zusatzantrieb pakt, robust und einfach zu bedienen ist er das ideale Zuggerät für alle Rollstuhlfahrer. Seit mehr als 20 Jahren ist die Entwicklung, Konstruktion und Herstellung von batteriebetriebenen Zusatzantrieben für manuelle Rollstühle der Schwerpunkt des Schweizer Herstellers SWISS•TRAC. (art) Qualifizierte Fachleute (Ingenieure, Elektroniker, Mechaniker usw.), die zum Teil selber Rollstuhlfahrer sind, setzen konsequent auf Innovation, Qualität und eine in der Praxis erprobte, robuste Konstruktion. Aktive Rollstuhlfahrer profitieren dank SWISS•TRAC von einer ungeahnten Mobilität und damit von einer neuen Unabhängigkeit. Kom- www.edag-rollstuhl-ladehilfe.de Der leistungsstarke SWISS•TRAC ermöglicht ausgedehnte Fahrten über Stock und Stein. Bei ebener Strecke beträgt die Reichweite mehr als 30 Kilometer. Doch auch für Ausflüge in der Landschaft und in unebenem Gelände ist er gut geeignet, leistungsstark und zuverlässig. Dazu lässt er sich einfach im Pkw an seinen Einsatzort transportieren. Der SWISS•TRAC ist weitgehend wartungsfrei. Als Schweizer Qualitätsprodukt erfüllt er die höchsten Sicherheitsstandards. www.swisstrac.ch Anzeige Das qualifizierte Behandlungszentrum für Querschnittgelähmte in Mitteldeutschland zur: Ŷ Ŷ Ŷ Ŷ Ŷ Ŷ Ŷ Ŷ Ŷ umfassenden Akutbehandlung bei Verletzungen und Erkrankungen des Rückenmarks Frührehabilitation mit fachübergreifender ärztlicher Betreuung einschließlich der Neuro-Urologie Behandlung aller lähmungsbedingten Komplikationen lebenslange Nachsorge Gelenkchirurgie und Endoprothetik Behandlung von Sportverletzungen plastische Deckungen Behandlung von Rückenschmerzen minimalinvasive Wirbelsäulenoperationen Ambulante Behandlung und umfassende Beratung über die Spezialsprechstunde für Rückenmarkverletzte Mo - Di: 9:00 bis 14:30 Uhr Do - Fr: 9:00 bis 14:30 Uhr Kontaktaufnahme Telefon: (0345) 132 - 63 11 Fax: (0345) 132 - 61 13 E-Mail: [email protected] www.bergmannstrost.com markt IncoCare ist ein Vertrieb von Inkontinenzmitteln und hat die Beratung und Seminare zu diesen Themen zu seinen Schwerpunkten gemacht. Partner für Inkontinenz Sportrollstuhl nach Maß Bei der Beratung steht Gesundheit an erster Wenn die Serie nicht ausreicht, dann kommt der HURRICANE ALLTAG von Meyra-Ortopedia ins Spiel, denn in ihm steckt die Technologie, die auch die deutsche Basketball-Nationalmannschaft regelmäßig zum Erfolg führt. Stelle. Das IncoCare-Team verfügt über eine langjährige Erfahrung, die es gerne weitergibt. Geboten wird eine speziell abgestimmte, kostenlose und persönliche Beratung. Auf der Homepage finden sich Fotos von den Seminaren und weitere Informationen zum Thema Inkontinenz – aber auch ein Firmenvideo. Examinierte Krankenschwestern und Pfleger (bei Bedarf) stehen bereit, wenn es um die Auswahl spezieller Hilfsmittel oder um deren konkrete Anwendung geht. Das Wohlbefinden der Anwender steht für IncoCare an erster Stelle, die angebotenen Hausbesuche sollen helfen, Tipps und Tricks im Umgang mit dem richtigen Hilfsmittel zu erlangen. IncoCare will ein Bindeglied zwischen Arzt und Patient sein. IncoCare Gunhild Vieler GmbH Ganghoferstraße 2a 94327 Bogen tel 0 94 22-80 496 www.incocare.de [email protected] (art) Der festverschweißte Rahmen lässt keinen Raum für Kompromisse, das Fahrwerk reagiert direkt auf die Antriebskraft des Nutzers. Seine spezielle Aluminiumlegierung aus der Raumfahrt und eine ausgeklügelte Wärmebehandlung erzielen bisher unerreichte Festigkeit und Materialeigenschaften Der HURRICANE zeichnet sich durch 4 besondere Merkmale aus: 30 % Gewichtsersparnis durch spezielle Aluminiumlegierung, 30 % Stabilitätssteigerung durch den speziellen Warmauslagerungsprozess, verbessertes Fahrverhalten durch hochfeste Elemente (z.B. Achse oder Lenkgabel) und enorm wirtschaftliche Fahreigenschaften und Langlebigkeit. Jeder HURRICANE ist ein Unikat! Der Rahmen wird CAD konstruiert, dynamisch belastungsgeprüft und mit Toleranzen, kleiner als ein menschliches Haar, per Laser zugeschnitten. Anzeige Zawatzky macht mobil ... überzeugen Sie sich von unseren vielfältigen Umbaumöglichkeiten. ® ł.I]$QSDVVXQJHQEHL 0RELOLWlWVHLQVFKUlQNXQJ ł6SH]LDOIDKUVFKXOH ł)DKUEHJXWDFKWXQJ 6HUYLFHSDUWQHU %UDXQVFKZHLJ $XJVEXUJ 'UHVGHQ :HLWHUH6HUYLFHSDUWQHUDXI$QIUDJH 0HFNHVKHLPEHL+HLGHOEHUJ )DKUVFKXOH1HFNDUJHPQG .|OQ0OKHLP HURRICANE Technology ist exakte Maßarbeit, jedes Maß wird auf den Zentimeter oder Grad genau angepasst. Somit bietet er individuellste und bedarfsorientierteste Adaption an die Fähigkeiten des Nutzers. markt Origineller Minivan Der Soul eMotion ist ein von Mobitec umgebauter Kia Soul, der aus dem Rollstuhl gefahren werden kann. (art) Der 411 cm lange und 179 cm breite Kleinwagen ist dank seines originellen Designs äußerst vielseitig einsetzbar. Ganz nach Lust und Laune kann der Rollstuhlfahrer wählen, ob er selber fahren oder transportiert werden will. Rollstühle lassen sich auf Fahrer- wie auf Beifahrerseite elektrisch befestigen. Möglich sind bis zu zwei Rollstühle vorne und ein Rollstuhl hinten. Ohne Rollstuhl im Fahrgastraum können hier bis zu zwei Passagiere auf klappbaren Sitzen Platz nehmen. Sowohl Falt- als auch Elektrorollstuhlfahrer können mühelos ins Auto einsteigen und den ge- wünschten Platz im Fahrzeuginnenraum erreichen. Durch Druck auf die Fernsteuerung öffnet sich die Heckklappe und die Auffahrrampe fährt heraus. Der Fahrzeugboden wurde tiefer gesetzt, um so eine Innenhöhe von 141 cm zu erreichen. Das Auto ist crash-getestet und hat die europäische Homologation als Kfz-Umrüstung für Rollstuhlfahrer gemäß der Richtlinie 2007/46/EG. Das Unternehmen aus dem Allgäu rüstet seit 1998 Behindertenfahrzeuge aller Größen und vieler Fabrikate um, darunter auch preiswerte Lösungen auf der Basis von kompakten Modellen wie Opel Combo, Renault Kangoo oder dem ganz aktuellen Fiat Qubo (baugleich mit Citroen Nemo, Peugeot Bipper). www.mobi-tec.de Anzeige Sportlich, edel, faltbar und ultra-leicht! www.sopurrollstuehle.de/Xenon markt Verladesystem Der Ladeboy S2 von Rausch ist ein einfach zu bedienendes Rollstuhlverladesystem für Selbstfahrer/innen. (art) Ein einfacher Tastendruck auf die Fernbedienung genügt, um die Schiebe- oder Schwenktür zu öffnen und den Rollstuhl hinter den Fahrersitz einzuladen: Rollstuhl anfahren, Knopf drücken, fertig. Durch die neu entwickelte Antriebseinheit dauert der Verladevorgang nur noch wenige Sekunden. Die optimierte Einbauposition, ergonomisch geformte Bedienteile und die Fernbedienung des S2, machen das Verladen des Rollstuhls komfortabler denn je. Und das ganz bequem vom Fahrersitz aus. Der Ladeboy wurde speziell für faltbare Rollstühle entwickelt. Damit auch Rollstühle mit Elektroantrieb, wie e-fix und e-motion, verladen werden können, gibt es den Ladeboy S2 auch als Maxi- mum-Version. Eine weitere Besonderheit ist die speziell zur Verladung eines Rollstuhls mit e-fix Antrieb angepasste neue Akku-Kombination. So kann der Rollstuhl gefaltet werden, ohne dass der Akku ausgebaut werden muss. Der Ladeboy S2 kann in alle viertürigen Pkw eingebaut werden. www.ladeboy.de Akku-Power für große Reichweite Lithium-Mangan-Technologie macht das Zuggerät „NJ1 e-assistant“ von PRO ACTIV zum Reichweiten-König: Mit einem Akku sollen je nach Unterstützungsgrad durchschnittlich 45 km zu schaffen sein. (art) Wird nur mit Motor gefahren beträgt die Reichweite mit einem Akku durchschnittlich 20 km. Durch die Anbindung eines Zusatzakkus ist die Verdopplung dieser Reichweiten möglich. Das Anzeige %HUXIVJHQRVVHQVFKDIWOLFKH8QIDOONOLQLN0XUQDX 'DVTXDOLIL]LHUWH%HKDQGOXQJV]HQWUXPIU4XHUVFKQLWWJHOlKPWHLP6GHQ 'HXWVFKODQGV]XU XPIDVVHQGHQ$NXWEHKDQGOXQJEHL9HUOHW]XQJHQXQG(UNUDQNXQJHQGHV 5FNHQPDUNV )UKUHKDELOLWDWLRQPLWIDFKEHUJUHLIHQGHUlU]WOLFKHU%HWUHXXQJHLQVFKOLHOLFK GHU1HXUR8URORJLH %HKDQGOXQJDOOHUOlKPXQJVEHGLQJWHQ.RPSOLNDWLRQHQ OHEHQVODQJH1DFKVRUJH $PEXODQWH%HKDQGOXQJXQGXPIDVVHQGH%HUDWXQJEHUHLQH6SH]LDOVSUHFKVWXQGH .RQWDNWDXIQDKPH 7HOHIRQ )D[ HPDLOGPDLHU#EJXPXUQDXGH ,QWHUQHWZZZEJXPXUQDXGH markt Als junges und bodenständiges Unternehmen ist Pro Activ seit 1992 in der Rollstuhl-Entwicklung tätig. Mit mehr als 60 Mitarbeitern werden jährlich ungefähr 2000 Rollstühle, Bikes, Zug- und Vorsatzgeräte produziert. www.proactiv-gmbh.de Der Motor BionX PL 250 HT L entfaltet bei einem Gewicht von 4,8 kg die Leistung von 250 Watt. Zuggerät kann im Rahmen der Pedelec-Regelung auf öffentlichen Straßen versicherungs- und zulassungsfrei betrieben werden. Das heißt, dass die motorische Unterstützung bei 24,9 km/h abgeriegelt wird. Wird der Elektromotor als einzige Kraftquelle eingesetzt, kann der Rollstuhl bis sechs km/h schnell betrieben werden. Wenn mitgekurbelt wird, kann der Unterstützungsgrad in vier Stufen frei gewählt werden und beträgt dann 35, 75, 150 oder 300 Prozent. Damit die Kraft möglichst optimal auf die Straße kommt, war bisher eine 27-GangKettenschaltung Shimano Deore oder Shimano Deore XT im Einsatz. Neuerdings gibt es das Zuggerät auch mit integrierter Nabenschaltung vom Typ IGH3 in 3-, 6-, oder 9-Gang-Ausführung. Der Motor selbst ist wartungsfrei und für 20, 24 und 26 Zoll Räder erhältlich. Das Gespann kann auch mit Rücktrittbremse und Kinnschaltung ausgestattet werden, was besonders Tetraplegikern die Bedienung erleichtern soll. Zudem besteht die Möglichkeit eines Kurbelfreilaufes nach hinten: Zum Rangieren lassen sich die Kurbeln entkoppeln, und es kann bequem über die Greifringe rückwärts gefahren werden. Sein Gewicht ab 14,6 kg und das Packmaß ab 115 x 43 x 50,8 cm erlauben die problemlose Verladung ins Auto und einfachen Transport. „NJ1 e-assistant“ ist wahlweise für Quick Snap oder FrontadapterBefestigung lieferbar. Durch verschiedene Tretlagerstützen und Verstellmöglichkeiten am Rahmenadapter ist die fortwährende Anpassung an den Nutzer möglich. Ein optionaler Ständer (während der Fahrt Platz sparend anklappbar) erleichtert das An- und Abkoppeln, da das Zuggerät in der benötigten Adaptionshöhe abgestellt werden kann. Schnelles Trike Von null auf hundert in 7,6 Sekunden und mit Spitze 170 über die Autobahn brettern und das im Rollstuhl? Das geht, aber nur mit dem Conquest Trike von Mobility Conquest. Es basiert auf der Technik der neuen BMW R 1200 in Verbindung mit einem Heckantrieb. Anzeige markt Biker-Traum: Das Conquest Trike findet sogar Platz im Heck des ParavanWohnmobils. (art) Die Conquest ist ein voll ausgestattetes Touring-Bike mit hervorragender Ergonomie und zahlreichen Qualitätsmerkmalen wie Aluminiumrahmen, Formel-1-Hinterachse mit Differential, Fiberglas-Karosserie, Klicktronic-Schaltung mit sechs Vorwärtsgängen sowie Rückwärtsgang mit Handbedienung und 17 Zoll Leichtmetallfelgen mit hydraulisch betätigten Scheibenbremsen und elektrischer Parkbremse. Die ferngesteuerte Heckeinfahrrampe und das spezielle RollstuhlDockingsystem machen das Conquest Trike zu einem echten Hingucker mit Nutz- und Mehrwert für jeden Motorrad-Freak im Rollstuhl. Entwickelt hat das Gefährt der Brite Alan Martin in seiner Firma Mobility Conquest, um seinem gehbehinderten Sohn die Ausübung des ge- liebten Hobbys möglich zu machen – möglichst ohne Einschränkungen, was ihm mit der Conquest sicher gut gelungen ist. Dafür sorgt schon der kraftvolle Zweizylinder-Boxermotor mit vier Ventilen pro Zylinder. Die legendäre BMW-Maschine entwickelt aus 1 170 ccm Hubraum bei 7 500 Umdrehungen beachtliche 108 PS, die das Dreirad mit 585 kg Leergewicht problemlos vorwärts treiben. „Einmal Biker, immer Biker“ – im Mutterland von Easy Rider, wo das gemächliche Dahingleiten die ideale Form des Reisens verkörpert, gehört das Conquest Trike schon längst zum Straßenbild. In Deutschland ist die Conquest im Vertrieb der TMN Europe GmbH erhältlich, einem Tochterunternehmen der TMN devices Ltd. Israel. Die TMN Europe GmbH beliefert von Berlin aus Fachhändler in ganz Europa mit innovativen Produkten aus der ganzen Welt, um Menschen mit eingeschränkter körperlicher Mobilität ein Stück Beweglichkeit zu geben. www.tmneurope.de Anzeige PKW-Fahrhilfen %!-%.3!)%(*''-./$' /) 1*''!) -!%)/) ))%-. !,%*/' !*.%*) -+!,"!&.! $,3!/#"6,%! 5!,!%)!!'!&.,%-$! (+!"$,!)%!%- $%).!,-!)&, /) -.!/!,) -$,3!/# 0*(*''-./$'/- *!,.*-$., !,&$!%( !' 2 %)"*(*%.! ! 111(*%.! ! "6, # / "$,3! )& ,!, -! $ - '-." )! ! Unter dem Motto „Technik die weiterhilft“ entwickelt Veigel Fahrhilfen für Menschen mit Handikap: Handbedienungen, Lenkhilfen, Pedale, Sitze oder sonstige Lösungen für Selbstfahrer oder Passagiere. (art) Die Handbedienung CLASSIC für Bremse und Gas fügt sich harmonisch in das Interieur moderner Fahrzeuge ein. Durch die ergonomisch optimierte Form des Griffes und die zusätzliche individuelle Verstellung des Griffwinkels ist das Gasgeben leichter, ermüdungsfreier und passt sich jeder Handstellung des Fahrers an. Zum Gasgeben wird der Handgriff im Uhrzeigersinn gedreht. Die Bremse wird durch leichten Druck nach vorne betätigt und lässt sich auch kurzzeitig arretieren. Die Handbedienung ist umklappbar. Bewährte Technik im modernen Design ist das Prinzip der COMPACT Handbedienung (Bild). Das Funktionsprinzip ist denkbar einfach: Zum Beschleunigen wird der ergonomisch geformte Handgriff nach hinten gezogen, ein leichter Druck nach vorne aktiviert die Bremse, die sich auch kurzzeitig arretieren lässt. Wie auch bei der CLASSIC, lässt sich die Handbedienung wegklappen. www.veigel-automotive.de Allround-E-Rollstuhl Mit dem neu vorgestellten QUICKIE Tango hat Sunrise Medical eigenen Angaben zufolge den Standard im Elektrorollstuhlbereich neu definiert. (art) Mit dem Modell, das erstmals auf der Rehab 2011 in Karlsruhe zu sehen war, präsentierte der Rollstuhlhersteller aus dem badischen Malsch einen E-Rollstuhl für den Allroundeinsatz und erweitert damit sein Elektrorollstuhlsegment um ein robustes Einsteigermodell. Der QUICKIE Tango überzeugt mit seinem einfachen Handling ohne auf bewährte Qualität zu verzichten. Der neue Elektrorollstuhl ist crash-getestet nach ISO 7176-19 und bietet damit das „Mehr“ an Sicherheit beim Patiententransport. Der QUICKIE Tango ist für Nutzer konzipiert, bei denen keine speziellen Anforderungen an Sitzen, Positionieren oder Sondersteuerungen gestellt werden. Individuelle Anpassungen zur optimalen Positionierung des Nutzers können jedoch durchaus vorgenommen werden. So ist z.B. die Rückenbespannung bedarfsgerecht anpassbar und die Sitzneigung sowie der Rückenwinkel können manuell oder elektrisch eingestellt werden. Beim technischen Aufbau punktet der QUICKIE Tango mit niedrigen Instandhaltungskosten. Mit wenigen Handgriffen können Teile Anzeige ausgetauscht und Anpassungen vorgenommen werden. Damit ist der QUICKIE Tango hervorragend für den Standardeinsatz im Zuge der Kassenversorgung geeignet. Der kompakte Rollstuhl für drinnen und draußen verfügt zudem über zahlreiche Optionen und kann jederzeit schnell und einfach mit elektrischen Varianten, wie z.B. hochschwenkbaren Fußrasten zur optimalen Lagerung der Beine, nachgerüstet werden. Seine „Flottentauglichkeit“ ist damit rasch unter Beweis gestellt. Seit die Elektrorollstuhlproduktion vor drei Jahren an den deutschen Standort nach Malsch verlegt wurde, ist auch dieses Rollstuhlsegment mit hoher Qualität und mit dem entscheidenden „Mehr“ an Service im Markt etabliert. www.sunrisemedical.de Neues Einsteigermodell bei den Elektrorollstühlen: Der QUICKIE Tango von Sunrise Medical. markt Fort-Schritte für Querschnittgelähmte 1998 wurde Dr. Amit Goffer durch einen Unfall zum Tetraplegiker. Damit, dass er sein Leben im Rollstuhl verbringen wird und dass es keine technischen Hilfsmittel gibt, die ihm das Stehen und Gehen wieder ermöglichen, kann und will Dr. Goffer sich aber nicht zufrieden geben. Und da es noch nichts gibt, entscheidet er sich, selbst eine Lösung zu (er)finden. Das ist die Geburtsstunde von ReWalkTM. ReWalk TM ist ein sogenanntes Exoskelett, eine Art motorisierte und mittels Sensoren und Computertechnik gesteuerte Orthese. Mit ReWalk TMkönnen Querschnittgelähmte wieder aufstehen, gehen und Treppen auf und absteigen. Voraussetzung dafür ist das der Betroffene noch Hand-, Arm- und Schulterfunktionen hat. Obwohl technisch hochkomplex kann man das ReWalk TM System doch einfach beschreiben und erklären. ReWalk TM besteht aus einem leicht tragbaren Stützsystem mit an den Gelenken integrierten Antriebsmotoren, einer Vielzahl Bewegungssensoren und einem Computersystem für die Kontroll- und Sicherheitsalgorithmen, sowie leistungsfähigen aufladbaren Akkus. Die Sensorik des Systems berichtet über Position des Systems und meldet, ob der Anwender einen Schritt einleitet. Das Gehen wird durch leichte Bewegungen des Oberkörpers eingeleitet. Der Anwender tut dieses indem er seinen Oberkörper nach vorne bewegt. Klinische Studien mit der ReWalk TM und Patientenbefragungen bestätigen, welchen gesundheitlichen Nutzen Stehen und Gehen mit der ReWalk TM haben. Aber vor allem berichten Anwender über das positive und emotionale Erlebnis wieder auf Augenhöhe zu sein und wieder stehen und gehen zu können. ReWalk TM ist seit Anfang des Jahres in einer institutionellen Ausführung, der ReWalk TM-I, auf dem Markt und wird bereits in USA und Italien genutzt. Für Anfang 2012 ist die Einführung des sogenannten ReWalk TM-P geplant. Das „P“ steht für Persönlich. Wo die institutionelle Version durch mehrere Anwender genutzt werden kann, das System ist in Größen bis 1,90m und bis 100 kg Körpergewicht einstellbar, wird die P individuell angepasst. Die Erwartung ist, dass man in einer Rehaklinik oder 66 PARAPLEGIKER 3/11 Einrichtung als Teil der Therapie das Stehen und Gehen mit der ReWalk TM lernt. Die Erfahrung zeigt, dass nach 15 bis 30 Übungsstunden die Anwender selbstständig gehen können. Wenn sie dies gelernt haben können sie dies mit der ReWalk TM-P auch im Alltag nutzen. Bereits heute reicht die Energie der Akkus für eine ganztägige Verwendung. Das System wird, ähnlich wie ein Mobiltelefon, über Nacht aufgeladen. Während des Aufstehens, des Gehens und Treppenlaufens wird Energie verbraucht, während im Stehen oder Sitzen das System auf Stand-by schaltet. Zur RehaCare 2011 kommt die Firma ARGO Medical Technologies nach Deutschland und wird die ReWalk TM dort präsentieren. Interessenten können über ein Kontaktformular auf der Webseite des Unternehmens Kontakt zu ARGO Aufnehmen. Altes ROHO Kissen gesucht Die Firma Etac, Vertreiber der ROHO Kissen in Deutschland, sucht das älteste ROHO Kissen. Zu gewinnen gibt es einen Tablet-PC. Etac meint: „Von unseren Kunden wissen wir, dass viele ROHO-Kissen sehr lange benutzt werden. Ein ROHO Kissen behält vom ersten bis zum letzten Tag seinen einzigartigen Dekubitus Schutz. Und wer einmal auf einem ROHO saß, der bleibt dabei. Diese Treue unserer Kunden wollen wir belohnen.“ Am Gewinnspiel kann man sich ab dem 1. September ausschließlich über das Formular auf der Homepage beteiligen. Unter www.etac.de sind die Teilnahmebedingungen zu finden. Kontakt: Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten Silcherstraße 15 67591 Mölsheim Tel.: 06243 - 52-56 E-Mail: [email protected] Internet: www.FGQ.de recht §§§§§§§ Hilfsmittelversorgung in der Privaten Krankenversicherung: „Zwei-Klassen-Medizin?“ Bei der Privaten Krankenversicherung geht man häufig davon aus, dass die Versorgungen besser als in der Gesetzlichen Krankenversicherung wären. Schlagwörter wie Zwei-KlassenMedizin werden in diesem Zusammenhang gerne gebraucht. Die privaten Krankenversicherer nehmen für sich in Anspruch, einen höherwertigen Versicherungsschutz anzubieten. Zumindest suggerieren dies verschiedenste Veröffentlichungen, Werbungen und Stellungnahmen. Aber ist dieser Eindruck auch in Bezug auf die Versorgung mit Hilfsmitteln richtig? U m das Ergebnis vorweg zu nehmen: Wer regelmäßig auf Hilfsmittelversorgungen angewiesen ist, sollte den Werbeversprechungen der privaten Krankenversicherer nicht ohne weiteres folgen. Die Hilfsmittelversorgung ist im Rahmen der Gesetzlichen Krankenversicherung in der Regel deutlich besser zu Gunsten des Einzelnen geregelt. In der Privaten Krankenversicherung finden sich zum Teil erhebliche Einschränkungen, auch wenn dieses nach außen anders kommuniziert wird. Beispielhaft sei nur auf die Entscheidungshilfe des Verbandes der privaten Krankenversicherung zum Basistarif hingewiesen: In der Gesetzlichen Krankenversicherung bekäme man nur Leistungen nach dem Hilfsmittelverzeichnis und müsse noch Zuzahlungen in Höhe von 5 bis 10 EURO zahlen. Die Private Krankenversicherung biete dagegen individuelle Regelungen an, soweit es sich nicht um den Basistarif handelt. Der Basistarif in der Privaten Krankenversicherung entspräche den Leistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung. In der Privaten Krankenversicherung finden sich zum Teil erhebliche Einschränkungen, auch wenn dieses nach außen anders kommuniziert wird. Da stellt sich natürlich die Frage, ob die tarifindividuellen Regelungen wirklich besser sind und wie sie überhaupt aussehen. Eins vorweg: Die Darstellung zum Hilfsmittelanspruch in der Gesetzlichen Krankenversicherung ist falsch! Das Hilfsmittelverzeichnis dient in der Gesetzlichen Krankenversicherung lediglich als Auslegungshilfe, wie es das Bundessozi- 68 PARAPLEGIKER 3/11 algericht seit Mitte der 90er Jahre in ständiger Rechtsprechung bestätigt. Der Arzt kann und darf auch nicht gelistete Hilfsmittel verordnen, die von der Gesetzlichen Krankenkassen auch übernommen werden. Eine Beschränkung liegt also gerade nicht vor. Es besteht Anspruch auf das im Einzelfall erforderliche Hilfsmittel, ohne dass es einen abschließenden Katalog an Produkten gibt. Anders dagegen in der Privaten Krankenversicherung Grundlage für Ansprüche auf Hilfsmittelversorgungen ist bei privat Krankenversicherten immer der bestehende Krankenversicherungsvertrag. Die privaten Krankenversicherungsverträge enthalten regelmäßig unter Hinweis auf die Tarifbedingungen verbindliche und abgeschlossene Hilfsmittelkataloge. Also bereits der erste wesentliche Unterschied zur Gesetzlichen Krankenversicherung, es gibt einen verbindlichen Katalog. Nur die Hilfsmittel, die dort aufgeführt sind, muss die Private Krankenversicherung übernehmen. Diese Hilfsmittelkataloge darf man sich auch nicht so umfangreich wie das Hilfsmittelverzeichnis der Gesetzlichen Krankenversicherung vorstellen. Beispielsweise finden sich in Hilfsmittelkatalogen der privaten Krankenversicherer regelmäßig keine Kommunikationshilfsmittel. Ein Versorgungsbereich, der gerade für die Entwicklung von Kindern immense Bedeutung aufweist und durch seine rasanten technischen Fortschritte der letzten Jahre geprägt ist. Bei einem Ausschluss solcher Produkte in der Privaten Krankenversicherung kann sicherlich nicht von Innovation und medizinischem Fortschritt als Bestandteil des Versicherungsschutzes die Rede sein. Obwohl recht §§§§§§§ solche Formulierungen sich in der genannten Entscheidungshilfe des Verbandes der privaten Krankenversicherung als besonderer Vorzug der Privaten Krankenversicherung finden lassen. Typisch sind in diesen Katalogen auch Formulierungen wie „in einfacher Ausstattung“ oder „in Standardausführung“. Von einer individuellen und im Einzelfall erforderlichen Hilfsmittelversorgung kann da keine Rede sein. Gerade bei Kinderversorgungen ist jedoch die individuelle Hilfsmittelversorgung mit den individuellen Anpassungen gerade bei Wachstum des Kindes von erheblicher Bedeutung. Andere Beispiele sind, dass Rollstühle nur mit feststehenden Seitenteilen und feststehenden Rückenlehnen als vereinbart gelten oder maximal ein Zuschuss von 800 EURO für eine Rollstuhlversorgung gewährt wird. Jeder der mit Rollstuhlversorgungen zu tun hat, weiß was er dafür bekommt. Regelmäßig nämlich kein Hilfsmittel, das dem individuellen und erforderlichen Behinderungsausgleich dient. Zweitklassige Versorgung Der Begriff der Zwei-Klassen-Medizin ist somit zutreffend, jedoch anders als üblicherweise wahrgenommen. Privat Krankenversicherte erhalten in der Regel im Verhältnis zu gesetzlich Krankenversicherten oft nur eine zweitklassige Versorgung mit Hilfsmitteln, außer sie wenden für die im Einzelfall erforderliche Hilfsmittelversorgung eigene erhebliche finanzielle Mittel auf. Ob solche Klauseln in den Versicherungsbedingungen zulässig sind, kann man sicherlich berechtigt fragen. Leider sind bisher jedoch die zuständigen Zivilgerichte überwiegend der Auffassung, dass solche Klauseln zulässig seien. Man kann nur hoffen, dass zukünftig eine Änderung der Rechtsprechung eintritt. Aus Sicht des nicht juristisch gebildeten Verbrauchers sind die Versicherungsbedingungen mit den dort enthaltenen Hilfsmittelkatalogen kaum nachvollziehbar und überraschend. Insbesondere besteht natürlich keine Vorstellung darüber, welche Hilfsmittelversorgungen möglicherweise zukünftig von Nöten sein könnten, gerade im Hinblick auf zukünftige Krankheitsbilder oder technische Entwicklungen. Der oder die gut verdienende 25 Jährige hat überhaupt keine Vorstellung davon, was Hilfsmittelversorgungen bedeuten oder kosten, wenn diese z. B. die zukünftigen Kinder betreffen könnten. Daher kann man heute Menschen, die vor der Entscheidung stehen, ob sie in eine Private Krankenversicherung wechseln sollten, nur dringend anraten, sich auch die Frage der Hilfsmittelversorgung anzuschauen. Der Verfasser dieses Artikels ist jedenfalls der Auffassung, dass man eigentlich jedem Betroffenen, der auf Hilfsmittelversorgungen zukünftig angewiesen ist, von diesem Schritt unabhängig von seinen Einkommensverhältnissen abraten müsste. Aus Sicht des nicht juristisch gebildeten Verbrauchers sind die Versicherungsbedingungen mit den dort enthaltenen Hilfsmittelkatalogen kaum nachvollziehbar . . . Autoreninfo: Rechtsanwalt Jörg Hackstein ist Partner der Hartmann Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft mit Sitz in Lünen und Mannheim. Die auf Fragen des Gesundheitsmarktes spezialisierte Kanzlei vertritt u. a. Versicherte der Krankenkassen und viele namhafte Leistungserbringer, Hersteller und Verbände im Bereich der Medizinprodukte und Hilfsmittel. Die Kanzlei bietet qualifizierte Rechtsberatung in allen, den Gesundheitsmarkt tangierenden Fragen. Hierzu gehören neben den typischen sozialrechtlichen Fragestellungen u. a. solche aus den Bereichen Vergaberecht, Arbeitsrecht, Wettbewerbsrecht, Markenund Warenzeichenrecht, Vertragsrecht sowie Regress und Haftung. Weitere Infos unter www.hartmann-rechtsanwaelte.de. PARAPLEGIKER 3/11 69 recht Der ärztliche Behandlungsfehler (Teil 2) Wie in der letzten Ausgabe erläutert, gibt es mehrere Arten von ärztlichen Fehlern. Um allerdings vom Fehler zum Schadensersatzanspruch – der bei schweren Fällen wie etwa einer Querschnittlähmung aufgrund einer fehlerbehafteten Bandscheibenoperation durchaus erheblich sein kann – zu gelangen, muss der Geschädigte darlegen und beweisen, dass ein Fehler begangen wurde und dieser Fehler für den Schaden ursächlich (juristisch: kausal) war. Nur in den Fällen eines groben Behandlungsfehlers muss der Arzt beweisen, dass der Fehler nicht kausal für den Schadeneintritt war – was regelmäßig schwierig ist. Oft ist auch unklar, was überhaupt passiert ist – über die Tatsache, dass ein Patient zu Fuß ins Krankenhaus ging und als Paraplegiker das Krankenhaus wieder verlässt hinaus, ist oft wenig über das „Warum?“ bekannt. War es ein Fehler bei der Operation selbst – oder doch eine nicht erkannte Nachblutung? Das Klinikpersonal ist hier oft wenig hilfreich. Ursachenforschung – die ja zum Nachweis eigenen Fehlverhaltens führen könnte – wird kaum betrieben, und wenn doch, dann so verklausuliert, dass der medizinische Laie keinen Durchblick mehr hat und den Fehler nicht erkennt. Das wichtigste ist daher zunächst die Beweissicherung – hier möglich in Form der Krankenakte. Zunächst ist festzuhalten, dass der Patient jederzeit das Recht auf Einsicht in seine Krankenakten hat. Er darf diese – bis auf Röntgenbilder – zwar nicht mitnehmen, da sie im Eigentum des Krankenhauses steht – jedoch neben der Einsichtnahme auch Kopien (gegen Entgelt) fertigen. Die Akte ist auch vollständig zur Einsichtnahme zu überlassen, aufgrund einer Entscheidung des Verfassungsgerichts (2 BvR 443/02) sind ärztliche Bedenken hiergegen künftig wohl hinten an zu stellen. Man muss sich auch nicht darauf einlassen, nur eine durch das Krankenhaus gefertigte Kopie zu erhalten, da dann nicht sichergestellt ist, dass die Akte vollständig ist. Wird die Akteneinsicht verweigert oder der Patient hingehalten, so ist höchste Vorsicht geboten. In diesem Fall empfiehlt sich eine Strafanzeige wegen des Verdachts auf Körperverletzung mit dem Hinweis, dass möglicherweise Beweise verschwinden könnten, die Staatsanwaltschaft wird dann sehr schnell die Akte sichern, um Manipulation zu ver- 70 PARAPLEGIKER 3/11 hindern. Dies ist zwar für alle Beteiligten unangenehm, aber bedauerlicherweise notwendig. Hat man die Akte, so ist es oft unumgänglich, diese von einem Spezialisten – also einem anderen Arzt – durchsehen zu lassen, der dann – ausgehend von den Eintragungen in der Akte – den Behandlungsfehler finden und gutachterlich feststellen kann. Gutachten sollte extern gefertigt werden Erster Einstieg bei vielen Querschnittgelähmten ist das Gespräch mit dem behandelnden Arzt in den Akutkliniken. Hier werden oft wertvolle Hinweise gegeben, ob irgendetwas ungewöhnlich bei der Behandlung im Vorkrankenhaus war. Ein Gutachten kann dies jedoch nicht ersetzen, regelmäßig wird eine behandelnde Klinik auch kein solches fertigen, da es aufgrund der „Befangenheit“ des behandelnden Arztes als Beweis quasi wertlos los. Die erfolgversprechendste, aber auch sehr teure Methode ist die Erstellung eines Privatgutachtens. Ein Arzt des Vertrauens – hier einfach Mitpatienten, Ärzte und das Internet befragen – mit Erfahrung als Gerichtsgutachter arbeitet dann im Auftrag des Patienten die Akte durch und wird mögliche Fehler aufzeigen. Da dies sehr zeitaufwendig ist und der Gutachter eventuell weitere Recherchen (MRT u.a.) durchführen muss, gehen die Kosten hierfür leicht in die Tausende. Andererseits hat man hier die Gewissheit, dass der Gutachter nur den Auftraggeber selbst im Blick hat. Eine günstige und daher gern gewählte Methode ist die Einschaltung der Krankenkasse. Diese hat ein eigenes Interesse daran, dass ein Dritter (hier die Haftpflichtversicherung des behandelnden Arztes) den Schaden bezahlt bzw. die Krankenkasse bei dieser regressieren kann. Die Krankenkasse wird daher den medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) einschalten, der dem Patienten möglicherweise einen Konsiliararzt zur Seite stellt. Der Vorteil hieran ist, dass keine Kosten entstehen, der Nachteil ist allerdings, dass man auf die Wahl des Konsiliararztes keinen Einfluss hat. Kammern sehen selten Behandlungsfehler Die dritte Methode, an ein Gutachten zu kommen, ist der Gang zur jeweiligen Landesärztekammer. Die Gutachterkommissionen dort erstellen kostenlose Gutachten zur Frage, ob ein Behandlungsfehler vorliegt. Allerdings ist zu beachten, dass dies zum einen Zeit kostet, und dass zum anderen die anderweitige Rechtshängigkeit (entweder durch ein Straf- oder ein Zivilverfahren) die Tätigkeit der Landesärztekammer, die Schiedsgerichtscharakter hat, ausschließt. Auch ist darauf hinzuweisen, dass die Kammern eher selten einen Behandlungsfehler bejahen. So wurden laut einer von der Bundesärztekammer veröffentlichen Statistik 2009 10972 Anträge gestellt, über 7424 wurde dann durch Sachgutachten entschieden (beim Rest lagen Verfahrenshindernisse vor) und in lediglich 1771 Fällen wurde ein haftungsauslösender Behandlungsfehler festgestellt. Im Haftungsfall ist davon abzuraten, ein von der gegnerischen Versicherung erstelltes Gutachten vorbehaltlos zu akzeptieren. Dies liegt nicht daran – wie vielfach vermutet – dass die von der Haftpflichtversicherung beauftragten Gutachter aus nichtfachlichen Erwägungen heraus zu Anzeige )h5,+5(02%,/,7b7 Sie finden uns in Halle 7a auf Stand C23 We nn Q u a l i t ä t e i n e F r ag e d e r Berat ung i s t, d a n n sind wir die Nummer 1 ! 'LH 5(+$ *URXS $XWRPRWLYH LVW '(5 6SH]LDOLVW IU H[]HOOHQW DQJHSDVVWH YLHOVHLWLJH XQG EHGLHQHUIUHXQGOLFKH 0RELOLWlWV KLOIHQLQ.UDIWIDKU]HXJHQ 8QVHUH .XQGHQ VLQG 0HQVFKHQ GLH HLQ )DKU]HXJ NUDQNKHLWV DOWHUV RGHU XQIDOOEHGLQJW QXU HLQJHVFKUlQNW QXW]HQ N|QQHQ 8QVHUJU|WHV$QOLHJHQLVWGLHSURIHVVLRQHOOHXQGXPIDVVHQGH%H UDWXQJGDPLWZLUJHPHLQVDPIU6LHGLHRSWLPDOH/|VXQJIU,KUH LQGLYLGXHOOH0RELOLWlW¿QGHQ'DIUVWHKHQ,KQHQEXQGHVZHLWXQVHUH JHVFKXOWHQ3URGXNWEHUDWHU]XU6HLWHGLH6LHYRU2UWDXFKEHL,KQHQ ]X+DXVHEHUDWHQ 5XIHQ 6LH XQV DQ :LU ¿QGHQ GLH EHVWH /|VXQJ IU 6LH Unsere Niederlassungen sind bundesweit für Sie da: Hilden (bei Düsseldorf) Schlitz (bei Fulda) · Hamburg · Berlin · München · Paderborn · Dresden Ein Unternehmen der www.kirchhoff-gruppe.de · 225 Jahre Tradition · Autos nach Maß für Menschen mit Handicap! · Zertifiziert nach DIN/EN ISO 9001:2008 Ihre Mobilität endet nicht am Wohnort www.reha.com · Kostenlose Hotline: 0800 700 9 800 recht Lasten der Geschädigten entscheiden (was eine massive Straftat wäre), sondern vielmehr am fachlichen Wissensvorsprung der Haftpflichtversicherer, die durch die Vielzahl von Fällen, die dort bearbeitet werden, wissen, wie manche Gutachter gewisse medizinische Fragen beurteilen. in Auftrag gibt, bereits mit der Wahl des Gutachters fest. Als erklärendes Beispiel sei genannt, dass manche Mediziner Schleudertraumata der HWS bei unfallbedingten Geschwindigkeitsänderungen unter 10 km/h immer verneinen, weil auch viele Literaturmeinungen diese Auffassung stützen. Es steht in diesem Fall von vornherein fest, wie dieser Mediziner einen Fall beurteilen wird, wenn dieses Ausschlusskriterium vorliegt, egal wie glaubhaft der Betroffene die Beschwerden schildert. Wenn nunmehr eine Versicherung weiß – und sie weiß es in der Regel aus einer Vielzahl von Fällen – wie Mediziner X über ein bestimmtes Problem denkt, so steht das Ergebnis des Gutachtens, welches die Versicherung Anmerkung zum Autor: Der Rechtsanwalt und Fachanwalt für Verkehrsrecht Oliver Negele, Mitarbeiter der AG-Recht der FGQ, bearbeitet derzeit ca. 30 Fälle aus dem Bereich Großpersonenschaden im Jahr. Inwieweit diese Gutachten dann vorprozessual und prozessual Verwendung finden, wird im nächsten Artikel näher beschrieben. Kontakt: Rechtsanwalt u. Fachanwalt f. Verkehrsrecht Oliver Negele Bgm.-Fischer-Str. 12 86150 Augsburg tel 08 21-32 79 88-10, Fax: -20 eMail: [email protected] Anzeige „Einfach und sicher – zur Vermeidung von Infektionen.“ Werden Sie Mitglied! Ich spende meinen Jahres- Mitgliedsbeitrag in Höhe Arbeitsgemeinschaften (AG) Ambulante Dienste Milan Kadlec Bornberg 94 42109 Wuppertal tel 02 02-45-02 71; Fax -39 42 eMail: [email protected] von (mindestens 30 Euro) Querschnittgelähmte 15 Euro, Euro je Familienmitglied 15 Euro Ich zahle per: Abbuchung Rechnung Buchen Sie von folgendem Konto ab: Bank Schmerz bei Querschnittlähmung Margarete „Gritli“ Blickensdörfer Gottfried-Keller Str. 54 • 40474 Düsseldorf tel 02 11-38 73 69 67 eMail: [email protected] Schule & Studium Karen Fischer Auf der Kuhweide 1 • 44269 Dortmund tel 02 31-75 97 55 Urlaub Johann Kreiter Laubeweg 1 • 70565 Stuttgart tel 07 11-7 15 64 90 eMail: [email protected] Neue Ansprechpartner gesucht! Anfragen bitte an eMail: [email protected] Ich kann diese Anmeldung innerhalb von 10 Tagen bei der Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten in Deutschland e.V., Silcherstraße 15, 67591 Mölsheim schriftlich widerrufen. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs. Datum Unterschrift Bitte ausschneiden und in einem ausreichend frankierten Umschlag senden an: Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten in Deutschland e.V. Silcherstraße 15 67591 Mölsheim Rückseite beachten! • ISSN 07235070 29. Jahr gang 3/ 20 11 PARAPLEGIKER – Zeitschrift für Menschen mit Körperbehinderung Das offizielle Nachrichtenmagazin der Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten erscheint jetzt im vereinseigenen HUMANIS Verlag. Menschen mit Körperbehinderung haben viele gemeinsame Interessen, deshalb sollte der Blick auch über den Zaun der eigenen Betroffenheit hinausgehen. Der „Para“ bietet einen n Mix aus Information, Kultur, Politik und Unterhaltung. D 05475 Recht / Schadensersatzrecht Gottfried Weller Oliver Negele Dr. Loeffelladstr. 127 • 86609 Donauwörth tel 09 06-83 34; Fax 99 99 715 eMail: [email protected] Unterschrift AG • Entge lt bezah lt • ZKZ Öffentlichkeitsarbeit Peter Mand Felbelstraße 15 • 47799 Krefeld tel 0 21 51-62 17 000 eMail: [email protected] Datum • Silcherstras se 15 • D-675 91 Mölsh eim • Deuts che Post FGQ-Rechtsbeistand im Sozialrecht Herbert Müller Freiherr-vom-Stein-Straße 47 56566 Neuwied-Engers tel 0 26 22-88 96-32; Fax -36 eMail: [email protected] Konto-Nr. für Gesun dheit GmbH Frank Opper, Architekt Auf der Wiese 20 • 41564 Kaarst tel 0 21 31-51 17 09 eMail: [email protected] Bankleitzahl Humanis Verlag Bauen & Umwelt Dipl. Ing. Dirk Michalski Im Hohnsiefen 1 53819 Neunkirchen-Seelscheid tel 0 22 47-60 70 eMail: [email protected] Internet: www.barriere-frei-bauen.de Ständige Themen Hilfsmittel Pflege Urlaub Auto e n, B rlin da wil l ic hh in! Ve reint mit rli Be Rollstuhl & Co – Test the Best Organisation, Finanzierung und Hilfsmittel ttell In Nah und Fern Solange es rollt – Vom kleinen Flitzer Diesen Abschnitt bitte ausfüllen, bis zum großen Van ausschneiden, in einen ausTipps vom Anwalt reichend frankierten Umschlag Portraits, Sport und Spiel, Beruf geben und einsenden an: Recht Menschen Planen und Bauen Barrierefrei und alltagstauglich Zu unserem Programm gehören auch »B-kids« für behinderte junge Menschen »K« - Journal Mensch und Krebs »FGQ-Info« Informationsbroschüren der Fördergemeinschaft für Querschnittgelähmte in Deutschland. Bei Interesse fordern Sie bitte ein Probeheft an oder informieren sich telefonisch beim Verlag. Bestellcoupon rückseitig +XPDQLV 9HUODJIU*HVXQGKHLW*PE+ 6LOFKHU6WUDH 0|OVKHLP RGHUID[HQDQ $ERWHOHIRQ Werden Sie Mitglied! JA! Ich möchte Mitglied im Freundeskreis der Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten in Deutschland e.V.werden. Ich erhalte 1/4 jährlich eine Informationsschrift, die mich unter anderem auch über alle laufenden Aktivitäten der Fördergemeinschaft informiert. Falls ich durch einen Unfall eine Querschnittlähmung erleide, erhalte ich als Soforthilfe 50.000 € mit entsprechender Abstufung bei Teilinvalidität. I M P R E S S U M PARAplegiker – Zeitschrift für Menschen mit Körperbehinderung HUMANIS Verlag GmbH Silcherstraße 15 · D-67591 Mölsheim Telefon: 0 62 43-900 704 Telefax: 0 62 43-903 569 [email protected] www.humanis-verlag.de ISSN 0723-5070 Name, Vorname HERAUSGEBER Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten in Deutschland e.V. Eingetragen ins Vereinsregister Mannheim Nr. 11844 Geb.-Datum Straße GESCHÄFTSFÜHRER Roger Kniel PLZ / Wohnort MARKETINGLEITUNG Gisela Werner Folgende Familienangehörige melde ich für 15 Euro an: Name, Vorname ANZEIGENBETREUUNG POINT63 Media- und Verlagsservice Andreas Stoßberg Telefon: 02 12-2 33 52 65 Telefax: 02 12-2 33 52 66 [email protected] Straße / Wohnort Geb.-Datum Name, Vorname Straße / Wohnort ABOBETREUUNG Probeheft Telefon: 0 62 43-900 704 94 Geb.-Datum Ich bin querschnittgelähmt ja nein REDAKTIONSLEITUNG (v.i.S.d.P.) Peter Mand Andere Behinderung: Spendenkonto 0 179 200, Deutsche Bank Ludwigshafen, BLZ 545 700 94 PARAPLEGIKER PARAPLEGIKER PARAPLEGIKER Rückseite beachten Ja! Ich möchte »PARAPLEGIKER«, die Zeitschrift für Menschen mit Körperbehinderung abonnieren, 4 Ausgaben jährlich für 15 € (Ausland 20 €) inkl. Porto & Versand. Vorname: Name: MITARBEIT AN DIESER AUSGABE Harry Baus, Heike Stüvel, Margit Glasow, Ralf Kirchhoff, Kasia, Barbara Früchtel, Herbert Müller, Arndt Krödel, Hermann Sonderhüsken, Ruth Auschra, Raimund Artinger, Wolfgang Büser, RA Jörg Hackstein, RA Oliver Negele. LAYOUT Eickhoff – Grafik & Design - Speyer Telefon: 0 62 32-62 93 20 DRUCK NINO Druck GmbH Im Altenschemel 21 67435 Neustadt/Weinstraße ERSCHEINUNGSWEISE vierteljährlich Straße / Hausnummer: PLZ / Ort: Ihr Rücktrittsrecht: Diese Bestellung kann innerhalb von 8 Tagen (Poststempel) schriftlich widerufen werden. Diesen Hinweis habe ich zur Kenntnis genommen und bestätige dies durch meine 2. Unterschrift. Unterschrift. ANZEIGENSCHLUSS 3 Wochen vor Erscheinen. Anzeigen erscheinen unter Verantwortung der Auftraggeber. Es gelten die Mediadaten Nr.9 ab 1. Dezember 2008 BEZUGSBEDINGUNGEN Inland 15 EURO jährlich, Ausland 20 EURO jährlich, Einzelheft: Deutschland 4 EURO (jeweils inkl. Versand und Mwst.); Ausland 4 EURO (+Versandkosten). 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