Paraplegiker 3/2011

Transcrição

Paraplegiker 3/2011
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Vereint
mit
Humanis Verlag für Gesundheit GmbH • Silcherstrasse 15 • D-67591 Mölsheim • Deutsche Post AG • Entgelt bezahlt • ZKZ D 05475 • ISSN 0723-5070
29. Jahrgang
3/ 2011
Ein Audi. Ohne Kompromisse.
Die Audi Fahrhilfen.
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die im Alltag hinsichtlich ihrer Mobilität Kompromisse machen müssen, ist der Audi A1* mit Mobilitätshilfe eine
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editorial
sozialen Schandtaten wieder zurück zu nehmen, z.B.
Wiedereinführung einer fairen Erwerbsunfähigkeitsrente für behinderte Arbeitnehmer, eine Chance für diejenigen, die seit Jahrzehnten arbeiten, aber jetzt nicht mehr
können oder dürfen.
Aufreger
Liebe Leserin, lieber Leser,
wie Sie das halten weiß ich nicht. Ich rege mich immer
wieder auf, über die Ungerechtigkeit in der Welt, über
Krieg, Ausbeutung und Hunger – aber auch über zwischenmenschliches Unvermögen. Dabei bin ich ganz sicher, dass ich auch Anlass gebe zu manchem Verdruss…
Man kann es halt auch nicht allen Recht machen. Wer z.B.
Missstände anprangert, bekommt mit Sicherheit Gegenwind, denn jedes Elend wird ja auch von jemandem mindestens mit verantwortet.
In dieser Ausgabe ist es ein kritischer Leserbeitrag zum
Thema (un)menschliche Behandlung in den Kliniken. Sicher geht es da nicht um ein flächendeckendes Problem.
Die meisten, die dort arbeiten, tun das mit all ihrer Kraft,
mit Überzeugung und auch mit der notwendigen Zuwendung an die Patienten. Jeder, der in einer Rehaklinik
Patient war, kann Geschichten erzählen von hilfreichen
Menschen, die ihm zur Seite gestanden haben.
Aber leider gibt es auch immer noch die andere Seite. Die
Brutalen, die einen behandeln wie ein Stück Fleisch. Die
Rücksichtslosen, die Schmerzen und Tränen missachten.
Die Gleichgültigen, die Angst und Fragen zur Seite wischen. Man wird das auch künftig nicht vollständig verhindern können, gerade in diesen Zeiten, wo Klinikgesellschaften in staatlichem Auftrag Kranke und Behinderte
als Kostenfaktor sehen und möglichst billig – manchmal
ohne Rücksicht auf Verluste – abfertigen. Aber zur Sprache kommen sollte das Thema. Und wenn sich viele darüber aufregen, kann man auch was erreichen.
Wichtig ist doch, warum man sich aufregt. Erwachsene
Menschen mit mangelnder sozialer Kompetenz sind oft
nicht mehr zu ändern, da kann man nur versuchen allzu
großen Schaden zu verhindern. Man muss ihnen nur entgegen treten – das geht auch im Rollstuhl…
Und was passiert stattdessen. Die Zocker vom „Finanzmarkt“ sind mal wieder in Schwierigkeiten, Griechenland
braucht Hilfe, der EURO schwächelt… Wer durchschaut
den Zirkus schon? Die alten Römer hatten dafür eine Frage: Wem nützt es? Sicher dem großen Geld, sicher uns
nicht…
Ein besonders absurdes Beispiel, wie an uns gespart
werden soll, können Sie mal wieder unserer Serie „Das
silberne Sparschwein“ entnehmen. Ansonsten finden
Sie in dieser Ausgabe sicher auch etwas, worüber Sie
sich aufregen können. Dass wir auch in diesem Heft
zahlreiche andere Info- und Servicethemen bieten, sind
Sie von uns gewohnt. Ein komplettes Angebot, so soll
es sein. Wenn Sie sich darüber freuen, wenn etwas fehlt
oder nicht so gelungen ist, schreiben Sie uns. Wir würden
uns freuen.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Ihr
P.S. Auch Sebastian Schulze, stellvertretender Behindertenbeauftragter der Airberlin Düsseldorf Flughafen, Rollstuhlfahrer und gelernter Flugzeug-Elektroniker hatte
Grund sich aufzuregen. Die Agentur für Arbeit tat sich
unbegreiflich schwer damit, behinderte Bewerber für
seine ehemalige Ausbildungsstelle zu finden. Sebastian
Schulze will aber erreichen, dass u.a. der für ihn umgerüstete Ausbildungsplatz wieder mit einem Rollstuhlfahrer (mit gutem Schulabschluss und in der Lage einen
Lötkolben zu handhaben) besetzt wird und bat uns um
Unterstützung. Machen wir gern: Bitte beachten Sie die
Stellenanzeigen auf S. 32!
In der Weltpolitik wird’s schon schwieriger mit der Gegenwehr. Jetzt haben wir schon mal wieder höhere Steuereinnahmen. Wäre ja sicher sinnvoll, weniger Staatsschulden zu machen. Wäre ja schön, wenigstens die gröbsten
21. bis 24. September
in Düsseldorf
ABOTELEFON (0 62 43) 900 704
3$5$3/(*,.(5
3
inhalt
editorial
3
Aufreger
forum
6
7
10
Nicht alle Schulleiter faul
Brief an Klinik XYZ, Rückenmarkstation,
Stationsarzt
Danke
meinung
12
Seite 14
Der neue Stern am Integrationshimmel
heißt Inklusion!
bericht
14
Neues Online-Archiv:
34
50
52
Helden zweiter Klasse?
PARA, „B“ und FGQ-Broschüren
Seite 16
Hilfsmittel, Homecare und Hausärzte
REHAB 2011:
„Kostenkiller“ Rehabilitation
kurzgeschichte
29
Das Meer
q – querschnitt spezial
37
Das silberne Spar-Schwein:
40
Eindrücke vom DMGP-Kongress
in Bad Wildbad:
Kurioser geht’s nimmer
Berufliche Reha schon auf der
Intensivstation?
44
Neue OP-Methode bei Skoliose:
46
Serie: Dekubitus (3)
Der Zauberstab
Vorbeugende Hautpflege
markt
16
Deutsche Bahn:
54
Sportwagen statt Abwracken:
55
Toilettenstuhl
Barrierefreie Zukunft?
Mobilmacher von der Schwäbischen Alb
Mietwagen
KADOMO im Düssseldorfer Meilenwerk
56
Urlaub in Bad Herrenalb:
58
Design-Aktivrollstuhl
Von Wellness bis Biowein
Ladehilfe
4
PARAPLEGIKER 3/11
Seite 24
Seite 34
inhalt
markt
59 Zusatzantrieb
60 Partner für Inkontinenz
Sportrollstuhl nach Maß
61 Origineller Minivan
62 Verladesystem
Akku-Power für große Reichweite
Seite 40
63 Schnelles Trike
64 PKW-Fahrhilfen
65 Allround-E-Rollstuhl
66 Fort-Schritte für Querschnittgelähmte
Altes ROHO Kissen gesucht
unterwegs
Seite 44
20
Elbsandsteingebirge
24
Berlin, Berlin – da will ich hin!
Natur, Kultur & Freizeitspaß für alle
glosse
26 Peinlich…
kultur
31
Karikaturen von Barbara Früchtel
32
kleinanzeigen
hilfsmittel
48
Treppenlift:
Es geht aufwärts
recht
Seite 52
68
Hilfsmittelversorgung in der Privaten Krankenversicherung:
70
Der ärztliche Behandlungsfehler (Teil 2)
73
abo
74
impressum
„Zwei-Klassen-Medizin?“
In dieser Ausgabe befindt sich eine Beilage der Firma:
Astra Tech GmbH
Seite 59
Titelfoto: Harry Baus
PARAPLEGIKER 3/11
5
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Nicht alle
Schulleiter faul
Sehr geehrter Peter Mand, ich bin oft entsetzt über Ihre
groben Verallgemeinerungen in Ihrem Editorial-Teil. Aber
jetzt reicht‘s - ich schreibe Ihnen.
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Im letzten Heft schrieben Sie: „Jetzt mauern sie überall, ...die
stinkfaulen Schulleiter mit ihrer Angst vor arbeitsintensiven behinderten Schülern...“ Ich bin Grundschullehrerin
und Rollstuhlfahrerin (inkomplette Tetraplegie nach HWSTrauma) und die überwiegende Mehrheit meiner Kollegen,
und da schließe ich auch die Schulleiter ein, arbeitet fleißig,
engagiert und oft an der Grenze ihrer Belastbarkeit. Es gibt
hunderte von Schulen in Deutschland, die schon heute
unterschiedlichste Kinder aufnehmen und optimal fördern
wollen. Ich arbeite an einer ganz normalen Schule in Brandenburg und wir unterrichten Kinder mit Körperbehinderungen, mit Sprachauffälligkeiten, lernbehinderte Kinder
(auch LRS und Diskalkulie), Kinder mit den unterschiedlichsten chronischen Krankheiten, mit ADS/ADHS, Kinder
mit Problemen im sozial-emotionalen Verhalten, Kinder
aus wirklich ganz schlimmen Familienverhältnissen, Kinder
ohne Deutschkenntnisse und so weiter.
Wenn Lehrer oder Schulleiter Kritik an der „Inklusion“ üben,
dann nicht, weil sie behinderte Kinder nicht unterrichten
wollen, sondern weil sie Bedingungen fordern, die eine
bessere Differenzierung und ein individuelleres Lernen für
alle Kinder an unseren Schulen ermöglichen.
Sie sind sicher ein intelligenter, lebenserfahrener Mann und
sollten wissen, dass die Welt nicht schwarz oder weiß, nicht
alle Rollstuhlfahrer selbstmordgefährdet, nicht alle Schulleiter faul und nicht alle Redaktionsleiter dumm sind.
Barbara Weise, Lehrerin für Mathematik und Geografie an
der Grundschule „Erich Weinert“, Eisenhüttenstadt.
Hallo Frau Weise, Sie haben recht, meine Editorials sind oft provokativ, das mag nicht jede/r – andere aber sehr, wie ich weiß...
Es ist wohl möglich meine Formulierung bzgl. Schulleiter miss
zu verstehen, aber wenn Sie noch mal genau nachlesen, habe
ich nicht behauptet, dass alle Schulleiter stinkfaul sind. Ich
habe allerdings mehrere (auch behinderte) Pädagogen in
meinem Umfeld und deshalb einige Informationen über deutsche Schulen. Schwarz/Weiß ist sicher eine journalistische Farbe, aber ihre ausschließlich positive Zeichnung stimmt auch
nicht. Dass Schulleiter sich ablehnend zur Integration behinderter Schüler äußern ist mir mehrfach berichtet worden. Dass
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Eltern mit schwer körperbehinderten Kindern Probleme mit
der Einschulung haben (vor allem auch an weiterführenden
Schulen), passiert auch immer wieder. Auch hier ist also keineswegs alles Gold.
Dass Sie und Ihre Kollegen sich einsetzen glaube ich Ihnen.
Dass noch viel zu tun bleibt denke ich allerdings auch.
Verzeihen Sie mir also bitte, dass ich wohl im Eifer des Gefechts (ich sehe die Inklusion lediglich als Begriff in einem
langjährigen Kampf um die Rechte behinderter Menschen)
wohl etwas zu sehr verallgemeinert habe. Über gelungene
pädagogische Ansätze haben wir übrigens in unserer
Zeitschrift „B-kids“ häufig berichtet (siehe auch www.
Humanis-Verlag.de). Zum Thema Selbstmordgefährdung
verweise ich auf unsere Publikation „FGQ-Info“, über die
Intelligenz von Redakteuren dürfen sich Leser ihre eigene
Meinung bilden...
Fachmesse und Kongress
Mit freundlichem Gruß
Peter Mand
Selbstbestimmt
leben
Paula Wings, Musterstadt:
Brief an Klinik XYZ,
Rückenmarkstation,
Stationsarzt
Anm.d.Red.: Diesen (von uns gekürzten) Brief hat
eine Leserin (Name geändert) an die betreffende
Klinik und in Kopie an uns geschickt. Sie wendet
sich gegen Missstände, unter denen sie als inkomplett Querschnittgelähmte zu leiden hatte. Sie will
niemanden an den Pranger stellen, auch diese Klinik
nicht, von der sie sagt: „Die OP war super.“ Und
über den Chefarzt: „Er weiß wohl nichts“ (von den
Missständen). Unsere Leserin findet aber, dass diese
Art, wie mit ihr umgesprungen wurde, zur Sprache
kommen sollte. Das finde ich auch. Und – so etwas
dürfte meines Erachtens in einer deutschen Rückenmarkstation oder -klinik nicht passieren. Auch nicht,
wenn es sich um einen seltenen oder gar einen
Einzelfall handelt. In der Regel sieht es in unseren
Kliniken sicher nicht so aus, der Umgang mit den
Patienten ist sicher menschlicher als in diesem Fall.
Aber ähnliche Vorkommnisse sind mir schon mehr
als einmal zu Ohren gekommen. Grund genug, das
Thema aufs Tapet zu bringen.
Düsseldorf,
21. – 24. Sept. 2011
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forum
Was mir besonders auffiel:
Vorausschicken will ich zunächst, dass Sie mir gleich sympathisch waren und mir hat imponiert, dass Sie auch alternative
Wege suchen, um Ihren Patienten zu helfen (wie Ihre Idee der
Schmerzbehandlung durch Akupunktur bei Frau X., die aber
leider Angst vor den Nadeln hat). Und Sie wissen, dass Sie mit
der Sprache ein wirksames Medikament zur Heilung nutzen,
Patienten zu ermutigen.
Ich kann mich erinnern, wie schwierig ich selbst es fand, nach
dem Studium nicht mehr einer von vielen Studenten zu sein, sondern dann ein Team zu leiten, wobei jede Entscheidung unter die
Lupe genommen wird. Darauf waren wir kaum vorbereitet worden. Um wie viel schwieriger muss es wohl für Sie sein, täglich
außerdem mit Menschen in mehr oder minder problematischen
Lebenssituationen zu tun zu haben, welche auf unterschiedliche
Weise versuchen, in dem Klinikalltag einen Rest Würde zu bewahren. Beispielsweise o.g. Patientin Frau X., eine beachtliche junge
Frau, die ihr Leben nach dem Schicksalsschlag erstaunlich meistert. Nach außen hin überaus selbstbehauptend, kämpferisch,
auch auffallend distanzlos. Dahinter eine verletzte Seele, verletzlich, empfindsam, herzlich, mitfühlend. Dabei hat der äußere Anschein oft nichts mit der inneren Wirklichkeit zu tun.
Gefühle wie Angst dürfen nicht mit dem Verstand bekämpft, geringgeschätzt, weggeredet werden, unabhängig davon, ob eine
gefühlte Bedrohung real ist (und z.B. in einer Kliniksituation ist
Angst, sogar realistisch betrachtet, durchaus berechtigt). Versucht man sie mit Gewalt zu vertreiben, versteckt sie sich und
bestimmt unsere Gedanken und Handlungen aus dem „Untergrund“, unbemerkt. Wird sie überhaupt nicht beachtet, herrscht
sie offen. Indem man die Gefühle aufspürt, bewusst fühlt, würdigt und akzeptiert, ist der Weg frei für ein Verhalten, welches
davon nicht beherrscht wird. In dem Licht der Bewusstheit, des
Verstehens können sie ihren Schrecken verlieren.
Als ich das Gespräch mit Ihnen suchte, ging es mir überhaupt
nicht darum, irgendwem irgendwelche Schuld zuzuweisen. Mir
schien, als würden Sie das glauben. Das hier in aller Deutlichkeit: Ich habe letztlich der Klinik, besonders dem OP-Team viel zu
verdanken und will nicht, dass ein Schatten darauf fällt. Deshalb
würde ich die Klinik gegen derlei notfalls persönlich mit Zähnen
und Klauen verteidigen.
Fakt ist aber auch, dass es Komplikationen geben kann. Leider
verschwinden diese selten dadurch, dass man sie ignoriert wie
ein kleines schmutziges Geheimnis, über das zu reden niemand
wagt. Nur sachliche Analyse der Umstände (bzw. ein Feedback)
gibt überhaupt die Chance künftiger Vermeidung, wie auch Dr.
X. bei der Visite einmal sagte. Dafür sind in so einer Klinik die Bedingungen eigentlich günstig durch die Kraft der Gruppe. Das
Wissen und die Fähigkeiten gut ausgebildeter Fachkräfte und das
Wissen der Patienten (z.B. über ihren Körper, den sie meist schon
lange kennen) kann sich potenzieren in der gemeinsamen Absicht.
8
PARAPLEGIKER 3/11
„Nach einer Intubation (…) kann ein Reizzustand im Hals mit
Schmerzen und Husten bestehen. Nicht auszuschließen sind Verletzungen (…) an den Stimmbändern(…).“ (www.chirurgie-portal.de/
anaesthesie/narkose-allgemeinanaesthesie). Da ich vor der OP im
Vorbereitungsraum offensichtlich das Missfallen der Anästhesistin
erregt hatte, woraufhin sich diese genötigt sah, eine Auseinandersetzung mit mir vom Zaun zu brechen, während der sie mich heftig
beschimpfte. Vermutlich wirkte sich das dann anschließend beim
Einführen des Tubus eher nachteilig auf ihr Konzentrationsvermögen aus. Welche anderen Informationen hatten Sie, um in der Visite
Ihre Schlussfolgerung zu äußern, meine Probleme mit der Stimme
könnten keinesfalls davon verursacht sein, sondern kämen von
„dem Syndrom da“?
Wieso habe Sie mir eigentlich nicht einfach gesagt „Frau W., Sie haben ein Medikament (Oxycodon) bekommen, welches als Nebenwirkung Verstopfung hervorruft, was nicht ganz ungefährlich ist.
Nehmen Sie doch zur Sicherheit mal dieses leichte Abführmittel.“?
Da hätte ich keinen Augenblick diskutiert.
Was die Körperpflege und -reinigung betrifft: So, wie ich das von
meiner Mutter lernte und es an meine Töchter weitergab, steht das
auch in der einschlägigen Literatur: Beim „…streng auf die Einhaltung der Waschrichtung achten – von der Symphyse zum Anus, von
oben nach unten und von innen nach außen.“ (www.pflegewiki.de/
wiki/Intimpflege) Das habe ich auf der Station anders erfahren: Da
wurde dieser Waschlappen (von der einen Pflegekraft, deren Namen ich nicht weiß – war zu geschockt – kurze dunkle Haare) von
hinten (Anus) nach vorn durchgezogen und zwar mit einer Gewalt,
als würde sie die Reißleine (den Anlasser) eines Rasenmähermotors ziehen. Abgesehen davon, dass das höchst schmerzhaft war,
werden dadurch Keime übertragen und ich war über den Harnwegsinfekt einige Tage später nicht sehr verwundert. Ursache des
Harnwegsinfekts war keinesfalls der Einmalkatheter (wie im Bericht
vermerkt), da dieser erst zur Entnahme von Urin zum Einsatz kam,
als ich die Beschwerden schon hatte.
Ziemlich unberechenbar
Das Problem ist inzwischen weniger meines, da ich dann aufstehen
konnte und durfte und so der Folter entkam. Anders die anderen
Patientinnen, die viel länger stationär sind und nicht aufstehen
können, Patientinnen mit (kompletter; Anm.d.Red.) Querschnittlähmung. Da könnte man sagen, sie hätten dadurch keine Schmerzen. Aber die Schleimhäute können geschädigt werden und Keime
werden auch übertragen, allerdings wundert sich da auch niemand
über einen Harnwegsinfekt. Was tun? Etwas zu sagen, traut sich
keiner (ich hatte es das eine Mal versucht und wurde von der Frau
übelst angegiftet, so wie meine Bettnachbarin, als sie dringend
umgebettet werden musste (wg. Schmerzen, Dekubitus u.s.w.) und
nach ½ Stunde es wagte, noch einmal nach der Schwester (das war
wieder diese Rasenmäherfrau) zu klingeln. Beim nächsten Mal, als
ich sie (meine Bettnachbarin) fragte, was los sei, sagte sie mir ganz
nebenbei, sie hätte vor 1 ½ Stunden nach der Schwester geklingelt
Begleitung macht stark
Maßgeschneiderter Service
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X Patiententasche zum Therapiestart
X Individuelle Injektionsschulung mit dem
Wochen-Pen oder dem AVOJECT®
X Kompetente telefonische Ansprechpartner
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forum
und hätte Angst vor der Reaktion, wenn sie das noch einmal täte.
Als ich vorn Bescheid sagte, war die nette Schwester da, die sich entschuldigte und meinte, sie hätte unbekümmert nochmals klingeln
können. Leider ist das Ganze ziemlich unberechenbar, da man nicht
weiß, wer gerade Dienst hat und für die Bettlägerigen gibt es halt
keine Möglichkeit, dem zu entrinnen. Schwierige Situation – sich irgendwo beschweren geht auch nicht, könnte ja dann noch schlimmer werden und man wird ohnehin extrem dünnhäutig – allein
wegen der Schmerzen. Meine Bettnachbarin hat wie auch ich oft
genug nachts in ihre Kissen geweint, weil sie vor Schmerzen nicht
schlafen konnte und dachte, sie könne niemanden rufen.
Akuter Schmerz mag im Allgemeinen ganz nützlich sein, als Signal
des Körpers. Aber nach einem chirurgischen Eingriff wohl kaum.
Da bin ich nun der festgefahrenen Meinung, man könnte die postoperativen Schmerzen auf ein leicht erträgliches Maß reduzieren.
Stattdessen ist Betteln angesagt, was meist in zähe Diskussionen
mündete, als sei man ein Junkie, der nach der nächsten Dröhnung
geiert. Es ist äußerst deprimierend, zudem noch als Weichei oder
Simulant da zu stehen.
Wirklich unmenschlich
Deshalb nochmals meine Frage nach den Stunden nach der OP.
Zunächst hier, woran ich mich erinnere: Wie ein Alptraum, Schmerzen, Übelkeit, ein Tunnel mit Lichtblitzen von Wachheit, Gesichter,
manchmal nur halbwach währenddessen alles noch schlimmer
wurde, ich jammernd nach Schmerzmitteln, die eine ganz deutliche Erinnerung: Ich erwachte wieder einmal, (da war schon Nacht)
und hatte überall Schmerzen, konnte nicht den Druck des MP3Players, den ich noch auf den Ohren hatte, ertragen, riss ihn ab,
sogar die Bettdecke schmerzte auf der Haut. Später irgendwann
kam eine Schwester, gab mir eine kleine bunte Pille in den Mund
(inzwischen als Oxycodon identifiziert) und meinte, nun würde es
besser werden. Ich dachte nicht, dass das möglich wäre – es wurde
noch schlimmer.
Irgendwann am Morgen sollte ich gewaschen werden. Ich sagte
deutlich NEIN, ich habe schlimme Schmerzen. Ich konnte deren
Gesichter nicht sehen – hörte nur, während diese zwei Frauen mich
herumwälzten und überall kräftig rubbelten, insbesondere die
Haut über der Rippenfraktur: „Sie wollen doch wohl für die Visite
schön sauber sein.“ Das war wirklich unmenschlich.
Ich hatte ja einigen Ungemach wegen dieser widerspenstigen Rippe (ein Schmerzpflaster auf der Stelle wäre nett gewesen). Wissen
Sie, für mich ga ritzen verordnet bekam. (Bis Sie mir vorrechneten,
welche Unmengen von Schmerzmitteln ich konsumiere und diese
Spritzen wieder absetzten (für mich höchst fatal)). Von ein bis zwei
Wochen ausreichender sachgerechter Schmerzmedikation wird
noch keiner süchtig.
Ja, Sie hatten ganz Recht, es ist vorbei. Es verfolgt mich weiter in
meine Träume und bestimmt meine Handlungen. Ich weiß, dass
der Boden der Wahrheit der einzige ist, auf dem ich sicher stehe
und falle dennoch oft genug in dieses vertraute Muster Verdrängen, was letztlich auch unfair Ihnen gegenüber ist. Wie sollten Sie
wissen, was mit Ihren Patienten so los ist, wenn niemand darüber
spricht.
Nun können ja Medikamente bei jedem Menschen anders wirken
und da wäre es doch für Ihr Schmerzmanagement recht förderlich,
Schmerzen und Medikamentengabe zu protokollieren. (Vordruck
unter http://www.forum-schmerz.de/service/schmerzkalender.html)
Das könnten die Patienten z.T. selbst machen und Sie wären in der
Lage, wirksamer zu agieren. Ich hatte auch mal einige Tage lang
protokolliert und dabei herausgefunden, dass eines der Schmerzmittel bei mir überhaupt nicht wirkte.
Und nun zu meinem eigentlichen Anliegen: Da es, anders als für
allergische Reaktionen (soweit ich weiß) keine Möglichkeit gibt, auf
paradoxe Medikamentenwirkung zu testen, bin ich auf Ihre Beobachtungen und Dokumentation angewiesen. Sicher gibt es ein
Protokoll, woraus ersichtlich ist, welches Medikament ich wann bekam und mit welcher Reaktion und ich bitte Sie hiermit, mir diese
Aufstellung zuzusenden. Nur so gibt es eine Chance für mich, vor
etwaiger weiterer OP auf unerwünschte Wirkungen bestimmter
Medikamente hinweisen zu können. Vielen Dank im Voraus.
Am Tag nach der OP hatte ich Sie schon gefragt, was eigentlich
gewesen wäre (ich weiß auch bis heute nicht, wieso ich nicht wie
verabredet diese PCA-Pumpe bekam) und Sie meinten, das wäre
ja vorbei. Sie hatten ganz Recht, es ist vorbei und zwar jedes Mal
wieder. Nun hatte ich bereits die eine oder andere OP, zwei davon
mit auch so einem Horrortrip wie nach dieser letzten. Während
einer OP war ich zeitweise wach, was ich überhaupt nicht witzig
fand. Dort (das war in XY) sagte man mir, ich würde mir das nur
einbilden, das gäbe es oft – Halluzinationen nach einer Narkose –
inzwischen habe ich die alte Akte eingesehen und dort das harmlos klingende Wort Awareness (das heißt, der Patient erwacht trotz
Narkose während der OP; Anm.d.Red.) gefunden und darf mich
fragen, was das soll. Welchen Sinn hat es überhaupt, den Patienten
vor einer OP nach Unverträglichkeiten usw. zu fragen, wenn dieser
über solcherlei Vorkommnisse zuvor nicht unterrichtet wurde?
10
PARAPLEGIKER 3/11
Mit freundlichen Grüßen
Anm.d.Red.: Die Beiträge dieser Rubrik geben die Meinungen der
jeweiligen Autoren wieder, die nicht mit denen von Redaktion und
Verlag übereinstimmen müssen.
Manuela Gücker-Braun:
Danke
Begeistert habe ich (45 Jahre – C 6 - seit `79 querschnittgelähmt) den Artikel gelesen „Gesunde Ernährung ab 40 –
Aspekte für querschnittgelähmte“. (…) Danke für den PARAplegiker, der mich seit 30 Jahren mit wertvollen Tipps
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Sondereinbauten.
meinung
Der neue Stern am Integrationshimmel heißt Inklusion!
Seit einiger Zeit
begegnet uns immer wieder der Begriff „Inklusion“.
Inklusion stammt
von dem lateinischen Wort „inclusio“ ab und bedeutet Einschluss,
Einbeziehung, Eingeschlossenheit,
Dazugehörigkeit.
S
eine wissenschaftliche Verwendung fand er in
der amerikanischen Forschung zur Verbesserung
der Betriebsführung und gelangte damit auch
nach Deutschland. Aufgrund seiner Bedeutung
führte sein Weg zwangsläufig zu den Pädagogen
und damit auch in den behindertenpolitischen
Gesellschaftsbereich. Er wurde zur Zielsetzung des
Wandels erhoben, weg von einer Aussonderungspolitik hin zu einer Gleichstellungspolitik im Behindertenbereich.
Eingliederung (Integration) trifft es nun nicht mehr,
sondern eingeschlossen und einbezogen bleiben,
als Teil des Ganzen anerkannt und als dazugehörig
begriffen! Das ist jetzt Sache!
Was Integration nicht geschafft hat soll
Inklusion richten?
Zunächst fragt man sich, wie entwickelt sich eine
solche Erkenntnis? Dazu ist ein kleiner Einblick in
die Herkunft und Entstehung dieses Verständnisses
notwendig. Nachdem im Wissenschaftssektor die
Thematik der Gleichstellung von Mann und Frau in
der Gesellschaft jahrzehntelang unerschöpfliches
Material lieferte und auch die entsprechenden
Gesetze nachzogen, entwickelte sich vor allem in
der Betriebswirtschaft allgemein auch das Selbstverständnis für die gleiche Vergütung für die Arbeit einer Frau und eines Mannes; unterschiedliche
Bezahlung und benachteiligende Behandlung
aufgrund des Geschlechtsunterschiedes verschwanden. Weiterhin entwickelte sich eine multikulturelle Gesellschaft und die Alterspyramide kehrte
sich um. Die Gesellschaft wurde toleranter; gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften erfuhren
gesetzliche Gleichstellung.
Die Unterschiedlichkeit und damit die Vielfalt (Diversität = Diversity) der Menschen erfuhr zunehmend an Bedeutung und damit an Beachtung. Auf
der Grundlage des demographischen Wandels (immer mehr ältere Menschen) wurde „Diversity Management“ als ein Konzept der personellen Vielfalt
entwickelt, weil es einen wesentlichen Beitrag zur
12
PARAPLEGIKER 3/11
Entstehung von inklusiven Arbeitsbedingungen
leisten kann, die den Wünschen der unterschiedlichsten Mitarbeiter eines Betriebes Rechnung
tragen. Den „Stärken“ des Einzelnen wird auf diese
Weise die notwendige Geltung verschafft und damit die betriebliche Produktion im Endeffekt optimiert.
Entwickelt, um eine Verbesserung des Personalmanagements in Unternehmen zu erzielen, wurde
dieses Konzept eines Diversity Managements auf
gesellschaftliche Strukturen übertragen. Der Weg
dorthin führt über die pädagogische Orientierung
in Bildungseinrichtungen; beginnend im Kindergarten, über Grundschule und Gymnasium bis zur
Hochschule. Letztendlich soll es zu einem gesamtgesellschaftlichen inklusiven Staatsprinzip mutieren. Als Beispiel kann z.Z. die Bemühung um eine
„Einheitsschule“ angesehen werden.
Große Ziele, kleine Hoffnung?
Entwickelt vor über 20 Jahren in den USA ist diese Idee nun auch bei uns angekommen und begeistert die Wissenschaft. Es ist vergleichbar mit
der Thematik der Gleichstellung der Geschlechter.
Sie setzte sich in den 80ern auch in der Administration durch. Damals wurde überall in den staatlichen und öffentlichen Dienststellen die Funktion
einer Gleichstellungsbeauftragten geschaffen. Es
scheint nun auch endlich akzeptiert zu werden,
dass anderen Gesellschaftsgruppen mit ihrer Zugehörigkeit zu Alter, Geschlecht, Nationalität, Behinderung, sexuellen Orientierung oder anderem
ein besonderes Augenmerk zu widmen ist. Die personelle Vielfalt von Nationen und Gesellschaften
ist keine homogene (einheitliche), sondern eine
heterogene (vielfältige) pulsierende Gemeinschaft.
Es entsteht der Verdacht, als würde uns hiermit
wieder eine neue „unendlichen Geschichte“ vorgesetzt werden. Nun aber stellt sich die Frage nach
seiner Effizienz. Lohnt es sich für dieses Ziel und
werden wir wirklich damit unsere Situation, wenn
auch nur langfristig, verbessern?
meinung
Blickt man in diesem Kontext auf die Gesellschaftsgruppe der Behinderten, kann sich hier die Vielfalt
mit Hilfe des Inklusionsprinzips vielleicht als Optimierung der Strukturen erweisen. Seit dem UNOJahr der Behinderten 1981 war unsere Forderung:
„Weg mit den Sonderschulen, weg mit den Heimen, Schluss mit der Sonderbehandlung!“
Das Strukturprinzip der Inklusion scheint diese Forderung der Behindertenbewegung zu unterstützen. Keiner soll mehr am Rande stehen müssen,
alle tragen wir gemeinsam unsere Besonderheiten
als Individuen gemeinschaftlich. Normalität definiert sich durch die Vielfalt, durch das Vorhandensein von Unterschieden. Der Begriff Inklusion ist
der erste Begriff, der von Seiten behinderter Bürger
akzeptiert werden kann. Nur so kann der einzelne
Behinderte als Individuum eine gesellschaftliche
Zugehörigkeit auch empfinden.
Finstere Vergangenheit
Was haben wir von unseren Regierungen alles erdulden müssen. Angefangen von der Betitelung als
„unwertes Leben“ im Dritten Reich, als „praktisch
bildbar“, als „lernschwach“ oder „soziokulturell depriviert“ wurden Menschen mit einem niedrigeren
Intelligenzquotienten bezeichnet und „sonderschulbedürftig“ war ebenfalls eine Zuschreibung,
der wir uns nicht entziehen konnten. Alles mit dem
Ziel, Personengruppen der Staatsgemeinschaft zu
beschreiben und sie aber damit gleichzeitig auszugrenzen. Das ganze hatte ebenfalls eine wissen-
schaftliche Begründung und wurde dann später
als Integration und Rehabilitation bezeichnet. Wie
war das? Strafgefangene werden nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis auch wieder rehabilitiert.
Schon ganz schön – ja, wie wäre die treffende Bezeichnung für ein solches Verhalten?
So war die Aussonderung eines Schulkindes mit
„sonderpädagogischem Förderbedarf“ aus der
Regelschule pädagogisch damit begründet, dass
es in der ausgelagerten Förderschule (frühere
Sonderschule) besser zu bilden ist als in der Regelschule. Alles mit dem Ziel der sogenannten „Rücküberweisung“ nach vollzogenem Erfolg. Dies fand
aber fast nie statt. Nun soll es das neue Zauberwort
„Inklusion“ endlich richten, dass wir uns als Mensch
unter Gleichen fühlen können, akzeptiert werden
und gleichgestellt teilhaben können.
Wie auch immer. Handeln wir doch nach dem Motto einer früheren Behindertenzeitschrift aus der
bewegten deutschen Behindertenbewegung: „Du
hast keine Chance, nutze sie!“. Man könnte auch
denken „Warum nicht, wir haben nichts zu verlieren!“ Tatsache ist, dass diese neue Entwicklung ihre
Chance verdient hat. Mindestens steht hinter der
Inklusionsthematik ein deutlich unterstützungswürdigeres Konzept als es früher mit Integration
und Rehabilitation zu Ausdruck kam. Warten wir‘s
ab – und immer schön wachsam bleiben!
Text: Harry Baus
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bericht
Neues Online-Archiv:
PARA, „B“ und FGQ-Broschüren
Mittlerweile erscheint der „Neue PARA“ bereits im dritten Jahr. 2009 übernahm der eigene
Verlag der FGQ in Mölsheim die Herausgabe. Aus diesem Anlass verschmolz damals das Organ für Querschnittgelähmte mit der Zeitschrift „B“ zum neuen PARAplegiker, der sich seit
dieser Zeit als Nachrichtenmagazin an alle Menschen mit einer Körperbehinderung richtet.
G
eprägt durch spannende, interessante und nicht
zuletzt zeitkritische Beiträge wurde auch der neue
PARA schnell seinem Anspruch gerecht und bildet
mit den jährlich erscheinenden „FGQ“-Broschüren
eine umfassende Informationsquelle für Behinderte.
Damit sich aber die Inhalte
der bis zum Jahr 2008 erschienenen Ausgaben der
Behindertenzeitschriften
„Paraplegiker“ und „B Journal für behinderte
Menschen“ nicht in Vergessenheit geraten, gibt
es jetzt ein Archiv. Die
komplette Ausgabe bleibt
somit für Interessenten erhalten und steht ab sofort
für jeden sowohl online
als auch im Original zum nachlesen zur Verfügung.
Auch die häufig vergriffenen Broschüren sind ebenfalls ab sofort auf der Homepage der FGQ zu finden
und können heruntergeladen werden.
Die Mitarbeiter des Servicezentrums für Behinderte
an der Ruhr-Universität Bochum haben die gesamten Ausgaben der thematischen „FGQ“-Broschüren
(außer der INFO-Reihe), der Zeitschrift B und des Paraplegikers archiviert und ins WWW gestellt. Jeder
kann dort nun alle früheren Ausgaben sofort nachlesen. Zum Online-Archiv des Paras und der B gelangt
man über die Homepage der FGQ (www.fgq.de).
Dann in der Kopfzeile auf den Link „Paraplegiker“
klicken und danach auf der linken Seite auf „Archiv“.
Dann steht das Online-Archiv des „Paras“ und der „B“
auf PDF-Dateien zur Verfügung. Jede Zeitschrift ist
nach Ausgabe chronologisch aufgeführt und einzeln
abgelegt. Auch die gesamten Inhaltsverzeichnisse
sind gesondert in zwei Dateien abgelegt und können
„überflogen“ werden.
14
PARAPLEGIKER 3/11
Zum Online-Archiv der Broschüren gelangt man
ebenfalls über die Homepage der FGQ (www.fgq.de),
durch Klick in der Kopfzeile der Homepage auf den
Link „Broschüren“. Danach auf die entsprechende Abbildung des ausgewählten Heftes. Dann öffnet sich
eine weitere Seite. Auf das Bild des Heftes klicken und
das Archiv stellt die komplette Ausgabe zum Lesen zur
Verfügung; auch zum Herunterladen.
Wer aber den modrigen Geruch alten Papiers liebt
und gerne noch ein kleines Stück Zeitgeschichte in
den Händen halten möchte, der muss nach Bochum
fahren. Dort kann er auch alle Ausgaben in Papierform
lesen. Denn parallel zur Online-Archivierung hat das
Team auch alle Ausgaben im Original gesammelt und
für die Nachwelt aufgehoben.
Während das Para-Online-Archiv durch die Unterstützung von Hannes Heiler komplett vorhanden ist, fehlt
dem Papier-Archiv leider immer noch eine einzige
Zeitschrift. Daher bitten wir alle Leser zu Hause einmal das Unterste zu Oberst zu kehren und mit Luchsaugen nach der fehlenden Ausgabe Nr. 2, Juni 1983,
Ausschau zu halten. Ein großes Dankeschön wäre dem
Finder gewiss.
Das Servicezentrum für Behinderte an der RuhrUniversität Bochum ist die FGQ-Kontaktstelle für das
Ruhrgebiet. Sie befindet sich im Studierendenhaus
der Uni. Wer also hautnah in die Annalen dieser Zeitschrift eintauchen möchte, kann dies nach vorheriger
telefonischer Anmeldung und Terminabsprache sehr
gerne tun. Interesssenten melden sich beim:
Servicezentrum für Behinderte (SZB)
tel 02 34-970 231-0
eMail: [email protected]
Im Erdgeschoss des Studierendenhauses, Ebene 0
Universitätsstraße 150, 44801 Bochum
Text und Foto: Harry Baus
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Deutsche Bahn:
Barrierefreie
Zukunft?
troffenen voller Hindernisse, auch beim Thema
Urlaub sieht es nicht anders aus. Noch immer
gibt es viele Stolpersteine zu überwinden, angefangen bei der Suche nach einer geeigneten
Unterkunft, einem behindertengerechten Verkehrsmittel oder bequem erreichbaren Kultur-,
Sport-, und Ausflugs-angeboten. Das fängt bei
der Bereitstellung zuverlässiger Informationen
an, etwa über vorhandene Verkehrs- und Kommunikationsmittel, über Unterkunfts-, An- und
Abreisemöglichkeiten sowie über die Fortbewegungsmöglichkeiten am Urlaubsort.
Laut einer Studie des Bundesministeriums für
Wirtschaft und Technologie „Ökonomische Impulse eines barrierefreien Tourismus für alle“,
könnte die Tourismusbranche in Deutschland
fünf Milliarden EURO mehr erwirtschaften, wenn
sie auf die Bedürfnisse von Behinderten und älteren Menschen besser eingehen würde.
Barrierefreie Reiseangebote setzen sich
nur langsam durch.
Dabei könnten Rampen, Leitstreifen
und integrative Führungen für alle komfortabel sein. Die Serviceleistungen der
Bahn wollen Zeichen setzen.
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F
ehlende barrierefreie Angebote schrecken
viele Behinderte davon ab, sich auf Reisen zu
begeben. Dabei kommt dem behindertengerechten Reisen in unserer alternden Gesellschaft
immer größere Bedeutung zu. Es gibt aber zunehmend auch erfreuliche Angebote.
Rund 20 Prozent der Bevölkerung gelten nach
Einschätzung der Nationalen Koordinierungsstelle Tourismus für alle (NatKo), die sich mit barrierefreiem Reisen befasst, als in ihrer Mobilität
eingeschränkt. So ist nicht nur der Alltag der Be-
Durch den demographischen Wandel (immer
mehr ältere Menschen) kommen barrierefreie
Angebote immer mehr Menschen in der Bevölkerung zugute. Zudem helfen Rampen nicht nur
den Rollstuhlfahrern, sondern auch Eltern mit
Kinderwagen. In gut gestalteten Hotels fallen die
Vorrichtungen für Sehbehinderte meist gar nicht
auf: Die Sprachausgabe im Aufzug, verschiedenfarbig gestaltete Etagen, taktile Zimmernummern oder ein Leitsystem aus Kieselsteinen vor
dem Hotel.
markt
Die Praxis ist oftmals ganz schön kompliziert:
Häufig fehlen verlässliche Informationen. Es
kommt vor, dass Hotels zwar rollstuhlgerechte
Zimmer mit breiter Tür anbieten, in den Räumen
dann aber aus Nachlässigkeit oder Unkenntnis
der Abstand zwischen Tür und Bett zu gering ist.
Markt der Zukunft
Menschen mit Behinderungen müssen ihre Reise
sorgfältig planen. Die Bahn bietet einen Mobilitätsservice an, der mindestens einen Tag zuvor
angemeldet werden muss. Seit 2009 sanieren
Bund und Bahn mit rund 300 Mio. EURO aus
staatlichen Konjunkturprogrammen mehr als
1 500 der rund 4 200 Bahnhöfe in Deutschland.
Dabei geht es um Verbesserung der Barrierefreiheit (u.a. Aufzüge zu den Bahnsteigen), bessere
Information der Kunden und mehr Wetterschutz,
wie die Bahn und das Bundesverkehrsministerium mitteilten.
Treppenlifte und Elektromobile sowie zusätzliche
mobile Teams sorgen dafür, dass die Fahrgäste in
und aus dem Zug kommen. 1 400 Servicemitarbeiter im Bahnhof sind für die Unterstützung
mobilitätseingeschränkter Menschen speziell
geschult.
Auch bei der Ausstattung der bundesweit über
400 Reisezentren legt man Wert auf persönliche
Unterstützung mobilitätseingeschränkter Kunden. Zudem ist die Nutzerfreundlichkeit der DB
Automaten in Hinblick auf Barrierefreiheit optimiert worden. Die in Zusammenarbeit mit dem
Fraunhofer-Institut entwickelte und seit 2010
eingeführte neue Benutzerfläche erleichtert die
Bedienung durch größere Buttons und Schriften
sowie durch stärkere Kontraste. Darüber hinaus
ermöglicht ein niedrigeres Display kleinwüchsigen Menschen und Rollstuhlfahrern die Bedienung.
Neue Freifahrtregelung
Durch die diesjährigen Verbesserungen kann
sich vor allem die Bahn das Gütesiegel „barrierefrei“ auf ihre Fahnen schreiben. Damit bekennt
sich der Konzern zu seiner gesellschaftlichen
Verantwortung gegenüber den mehr als neun
Millionen Bundesbürgern mit Behinderungen,
die für die Deutsche Bahn eine wichtige Kundenund Zielgruppe ist.
An den wichtigsten Bahnhöfen wird den Menschen mit Behinderung ein Ein-, Um- und Aussteigservice angeboten. Hubgeräte, Rampen,
Durch die
diesjährigen
Verbesserungen kann
sich vor allem
die Bahn das
Gütesiegel
„barrierefrei“
auf ihre Fahnen schreiben.
Ab September 2011 wird die Freifahrtregelung
für die schwerbehinderten Menschen in Deutschland wesentlich erweitert. Alle Nahverkehrszüge
der Deutschen Bahn können dann bundesweit
ohne zusätzlichen Fahrschein mit dem grünroten Schwerbehindertenausweis und dem Beiblatt mit gültiger Wertmarke genutzt werden.
Damit können behinderte Reisende bundesweit
durchgängig mit allen Nahverkehrszügen der
DB-Regionalbahnen (RB), Regionalexpress (RE)
und S-Bahn in der 2. Klasse kostenlos fahren. „Wir
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markt
Mit dem
neuen Serviceangebot
sind erstmals
grenzenlose
Reiseerlebnisse für den
Tagestrip, den
Kurz- und
Jahresurlaub
buchbar.
freuen uns, mit dieser Regelung das Leben für
schwerbehinderte Bahnfahrer ein kleines bisschen einfacher machen zu können“, so Rüdiger
Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen
Bahn AG. „Es ist der deutschen Bahn und mir persönlich ein echtes Anliegen, auch behinderten
Menschen möglichst grenzenlose Mobilität zu
bieten.“
Menschen mit Behinderung können jetzt ihren
Urlaub komfortabler planen und buchen, indem
sie ihre Reise, die Unterbringung und das Rahmenprogramm individuell aus dem Baukastenprinzip zusammenstellen. In Kooperation mit der
„Arbeitsgemeinschaft „Barrierefreie Reiseziele
in Deutschland“ hat die Bahn Mobilitätspakete
geschnürt, die sowohl in An- und Abreise mit
möglicher Ein- und Ausstiegshilfe, die Anschlussmobilität am Urlaubsort und die Übernachtung,
als auch ein mögliches Ausflugs- und Kulturprogramm beinhalten.
Die Reiseangebote richten sich vorzugsweise an
Rollstuhlfahrer, sowie seh- und hörbehinderte
Personen, aber auch an ältere Menschen sowie
Familien mit kleinen Kindern. Mit dem neuen
Serviceangebot sind erstmals grenzenlose Reise-
erlebnisse für den Tagestrip, den Kurz- und Jahresurlaub buchbar.
Die vor drei Jahren von der Eifel, der Stadt Erfurt,
dem Fränkischen Seenland, der Insel Langeoog,
der Niederlausitz, dem Ruppiner Land und der
Sächsischen Schweiz gegründete Arbeitsgemeinschaft bietet ihre Leistungen gemeinsam
unter anderem im Internet an.
Beispielhaftes Erfurt
Barrierefreiheit könnte ein wesentliches Qualitätsmerkmal und ein Imagefaktor im Deutschland-Tourismus werden – wenn er nicht ausschließlich als spezielles Behinderten- bzw.
Seniorensegment behandelt wird. „Für zehn Prozent der Bevölkerung ist barrierefreier Tourismus
zwingend erforderlich, für 30 bis 40 Prozent notwendig und für hundert Prozent komfortabel“,
heißt es in der Studie, die das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie in Auftrag
18
PARAPLEGIKER 3/11
markt
gegeben hat. Ein Behindertentourismus speziell
für die zehn Prozent lohne sich aber nicht, meint
Dr. Rüdiger Leidner. Er ist mit 16 Jahren erblindet
und arbeitet heute im Bundesministerium für
Wirtschaft und Technologie und ist Beauftragter für barrierefreies Reisen vom DBSV (Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband)
und Vorstandsvorsitzender der NatKo. „Man ist
sehr freundlich und hilfsbereit bei der Bahn“,
sagt Leidner. „Nur die Servicezeiten an kleineren
Bahnhöfen stellen noch Probleme dar“.
„Tourismus für alle! Man sollte das Angebot so
gestalten, dass es allen nutzt.“ lautet die Zauberformel, gemäß der Erkenntnis, dass die Barrierefreiheit für viele Menschen notwendig – und
für alle komfortabel ist. Mehr Komfort, mehr
Bequemlichkeit und gute und zuverlässige Organisation bedeuten eine bessere Reisequalität
für alle, befindet auch der „Deutsche Tourismusverband (DTV)“.
Viele beispielhafte Reiseangebote sind unterdessen geschaffen worden: Vom Stadtrundgang für
Blinde und Sehbehinderte in Erfurt bis zu tastbaren Relieflandkarten plus Autoguide für den
Rundgang mit allen Sinnen auf Hallig Hooge, von
ausleihbaren Strandrollstühlen auf Langeoog bis
zu barrierefrei ausgebauten Wanderwegen in
der Eifel oder rollstuhlgerechten Hausboottouren im Ruppiner Land. Die Arbeitsgemeinschaft
Barrierefreie Reiseziele schreibt den Mitgliedern
verbindliche Leitlinien vor. Ein gemeinsames
Marketingziel, Budget und Konzept fördert Aktionen zum Wohle des barrierefreien Reisens.
Ein gutes Vorbild ist Thüringens Hauptstadt Erfurt. Erfurts Zentrum braucht den Vergleich mit
Heidelberg oder Rothenburg ob der Tauber
nicht zu scheuen. Der hübsch restaurierte Altstadtkern verzaubert mit seiner Krämerbrücke,
den verwinkelten Straßen und Gassen. Niederflurstraßenbahnen, Rampen zu den Sehenswürdigkeiten, Altstadtbus mit Hebebühne und
rollstuhlgerechtes Altstadtpflaster machen auch
den Behinderten die Stadterkundung zum Vergnügen (www.erfurt-tourist.de).
Die Mobilitätszentrale der DB ist übrigens montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr, samstags, sonntags und an bundeseinheitlichen Feiertagen von
8 bis 16 Uhr unter der Nummer 018 05-512 512
oder über die Servicenummer der Deutschen
Bahn 018 05-99 66 33, Stichwort „Betreuung“
erreichbar. Weitere Informationen und die Möglichkeit der Anmeldung gibt es auch im Internet
unter www.bahn.de/handicap. Wertvolle Tipps
rund um das Reisen mit der Bahn für mobilitätseingeschränkte Reisende liefert darüber hinaus die Informationsbroschüre „Mobil mit Handicap – Services für mobilitätseingeschränkte
Reisende“. Die Nationale Koordinationsstelle
Tourismus für alle (NatKo, Telefon 0211-3 36 80
01, www.natko.de) hilft ein passendes barrierefreies Angebot zu finden. Die AG „Barrierefreie
Reiseziele in Deutschland“ stellt auf der Internetseite www.barrierefreie-reiseziele.de sechs deutsche Urlaubsregionen mit barrierefreien Angeboten vor.
„Tourismus für alle!
Man sollte
das Angebot
so gestalten,
dass es allen
nutzt.“
Text: Heike Stüvel
Fotos: DB AG
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Elbsandsteingebirge
Natur, Kultur
& Freizeitspaß für alle
194 Meter fällt das
schmale Felsriff steil zur
Elbe ab. Von hier oben,
von der Bastei, einem der
markantesten Aussichtspunkte der Sächsischen
Schweiz, bietet sich dem
Besucher eine weite
Aussicht ins Elbtal und
über das Elbsandsteingebirge. Eine Faszination,
die Menschen mit Mobilitätseinschränkungen
ebenso erleben können
wie jeder andere auch.
Denn entgegen so manchem Vorurteil, Rei-
sen in eine Gebirgslandschaft wie die Sächsische Schweiz, seien nichts für mobilitätseingeschränkte Menschen, gibt es hier für jeden
etwas zu entdecken. Und gerade vom ebenerdigen Plateau der Bastei aus, das man über
ebene Straßen bzw. Betonsteinplatten ohne
besondere Steigungen gut erreichen kann,
erschließt sich diese grandiose Landschaft
mit ihren bizarren Felsformen südöstlich von
Dresden beiderseits der Elbe.
Für die Aktiven empfiehlt sich der Elberadweg
– der beliebteste Radweg Deutschlands. Der
asphaltierte Weg ohne nennenswerte Höhen-
Blick auf die Elbe unweit des
Apparthotels Am Schlossberg.
20
PARAPLEGIKER 3/11
unterschiede ist sehr gut mit dem Rolli oder
dem Handbike zu befahren. Darüber hinaus
hat die Sächsische Schweiz als Aktivregion
noch weitere Rad- und Wanderwege im Nationalpark Sächsische Schweiz zu bieten, die für
Handbiker und Rollstuhlfahrer geeignet sind.
Der zertifizierte Nationalparkführer und Rollifahrer Veit Riffer hat auf seiner Internetseite
viele Routen mit Verlauf, Streckenbeschaffenheit und Höhenprofilen dargestellt. Er gibt
aber den Rat, dass man sich immer in Begleitung von Freunden und Verwandten ohne Behinderung auf den Weg machen sollte. Denn
viele Routen sind aufgrund der Geländebeschaffenheit nur teilweise befahrbar.
unterwegs
Fantastische Ausblicke
Zu entdecken gibt es auch viel auf der Festung
Königstein, der größten Festung Deutschlands,
die auf einem 9,5 ha großen Felsplateau am
Ufer der Elbe thront und seit 1955 der Öffentlichkeit als militärhistorisches Freilichtmuseum
zugänglich ist. Dabei ist es nicht alltäglich, dass
auch mobilitätseingeschränkte Touristen eine
Festung besuchen können. Hier ist es möglich.
Mit dem Pkw darf man mit Berechtigung direkt
hoch bis zur Festung fahren, wo Behindertenparkplätze eingerichtet sind. Von dort bringt
ein Fahrstuhl die Besucher auf 247 Meter über
die Elbe auf einen 2,2 km langen BrustwehrGang, von wo sich ein fantastischer Ausblick
auf das Elbsandsteingebirge bietet.
Neben unterirdischen Befestigungsanlagen
gibt es mehr als 50 verschiedenartige Bauwerke, wobei mitunter Rampen den Zugang
zu historischen und thematischen Ausstellungen erleichtern, wie zum Beispiel im Brunnenhaus mit dem 152,5 m tiefen Brunnen und
der restaurierten Fördertechnik. Die Festung
Königstein hält für Rollifahrer eine kleine Faltbroschüre mit Tipps bereit. Darin sind alle zugänglichen Bereiche, Aussichtspunkte, aber
auch Abschnitte mit Hindernissen bzw. starken
Steigungen gekennzeichnet. Eine Begleitperson wird für den Rundgang empfohlen.
Naturschutzinfos
Als Unterkunft empfiehlt sich das Apparthotel
Am Schlossberg im Kneippkurort Bad Schandau. Das Vier-Sterne-Hotel direkt an der Elbe
beeindruckt durch die geräumige Gestaltung
der 29 Zimmer und Apartments, deren Größe
zwischen zwei bis sieben Betten variiert. Eine
Besonderheit sind dabei die abgetrennten
Schlafzimmer, wodurch die Apartments ideal
sowohl für Familien mit Kindern als auch für
Rollstuhlfahrer geeignet sind. Durch die meist
integrierte Küchenzeile hat man die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, ob man im Restaurant „Zu den Jahreszeiten“ speist oder sich lieber selbst etwas zubereitet. Das Haus verfügt
darüber hinaus über niedrige Tür- & Fenstergriffe, einen abgesenkten Rezeptionsbereich,
automatisch öffnende Durchgangstüren und
eine Tiefgarage mit Behindertenparkplätzen.
Direkt neben dem Hotel befindet sich das Nationalparkzentrum Sächsische Schweiz, durch
einen überdachten Verbindungsgang leicht
zu erreichen. Das Zentrum ist eines der modernsten
Naturschutzinformationszentren
Deutschlands. Eine interaktive Erlebnisausstellung und eine große Multivisionsschau vermitteln den Gästen einzigartige Eindrücke aus
dem Nationalpark Sächsische Schweiz.
Als besonderen Service für mobilitätseingeschränkte Besucher bietet das Nationalparkhaus ein Informationssystem für den barrierefreien Tourismus an und in Form einer
internetfähigen interaktiven Karte am Computerterminal die Möglichkeit der Planung
von Routen mit entsprechenden Verkehrsanbindungen oder auch für einen allgemeinen
Überblick über die barrierefreie Zugänglichkeit der Region.
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beachten, dass nur ein Teil der Schiffe für sie
zugänglich ist. Es empfiehlt sich deshalb, sich
vor Fahrtantritt bei der Sächsischen Dampfschifffahrt zu informieren, welches Schiff auf
welcher Fahrt im Einsatz ist. Beim Zustieg ist
eine Begleitperson ratsam, da die Wege zu
den Anlegestellen größtenteils an den Uferböschungen bergab führen.
Seit Mai dieses Jahres schnürt die Arbeitsgemeinschaft „Barrierefreie Reiseziele in
Deutschland“ in Kooperation mit der Deutschen Bahn nun individuelle Reisepakete für
Menschen mit Mobilitätseinschränkungen.
Nach einem Baukastensystem werden die
unterschiedlichen barrierefreien Angebote
der verschiedenen Urlaubsregionen – unter
anderem in die Sächsische Schweiz – ergänzt
durch die Beförderung und den Service der
Deutschen Bahn vom Start bis zum Ziel der
Reise, um Fahrgästen mit Behinderungen eine
selbstständige Mobilität zu ermöglichen.
Blick von der Festung Königstein auf das Elbsandsteingebirge.
Unweit des Apparthotels Am Schlossberg gibt
es eine Anlegestelle der Sächsischen Dampfschifffahrt, die auf ihrem Fahrtgebiet zwischen
Seußlitz bei Meißen und Dêcín in Böhmen
eine der schönsten Flusslandschaften Europas
durchquert. Der Besucher kann unter verschiedenen Touren wählen. Rollstuhlfahrer sollten
Rollstuhlfahrer, die nach Bad Schandau reisen
wollen, sollten ihre Reise über die Mobilitätsservice-Zentrale der Deutschen Bahn planen
und buchen. Wichtig ist dabei vor allem, von
Dresden aus die S-Bahn mit Rampe zu benutzen statt des Euro-Citys nach Prag, denn in
Bad Schandau gibt es auf dem Bahnhof kein
Service-Personal.
Und wer vor Ort als Rollstuhlfahrer Transfers zu
bestimmten Ausflugszielen wünscht, dem sei
empfohlen, sich rechtzeitig mit dem Apparthotel Am Schlossberg in Verbindung zu setzen, damit der Aufenthalt in der Sächsischen
Schweiz zu einem wirklichen Erlebnis wird.
Text & Fotos:
Margit Glasow
Immer wieder kommt es vor, dass uns die Post den
»Paraplegiker« mit dem Vermerk “unzustellbar“ zurücksendet.
Dann beginnen für uns zeit- und arbeitsaufwendige, vor allem
auch kosteintensive Nachforschungen, die nicht selten als
ergebnislos eingestellt werden müssen.
Darum bitten wir Sie:
dem Humanis Verlag Ihre neue- und alte Anschrift mitzuteilen.
Bei Abo-Abbuchungen bitte auch die Änderungen
der Bankdaten mitteilen.
Vielen Dank – Ihr Humanis Verlag
22
PARAPLEGIKER 3/11
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ford.de
unterwegs
Berlin, Berlin
– da will ich hin!
Berlin ist bereits schon
lange eine Reise wert und
viele verbinden damit
schöne Erinnerungen.
Aber einmal im Leben
wirklich problemlos das
zu tun, was man spontan
möchte und es besonders
mit „Fußgängern“ Seite
an Seite gemeinsam zu
genießen, dies ist für
Rollstuhlfahrer in Berlin
noch nicht lange selbstverständlich.
Erst mit dem Umzug des Regierungssitzes ver-
schwanden die Barrieren für behinderte Bewohner und Touristen. U- und S-Bahnstationen erhielten einen Aufzug, alte Gebäude barrierefreie
Zugänge und Toilettenlagen. Neue Gebäude
wurden barrierefrei geplant und gebaut.
Der Neu- und Umbau der Museumsinsel z.B., ein
riesiges Projekt, berücksichtigt in allen Details
die Vorschriften für Barrierefreiheit, ebenso wie
das neue 4-Sterne-Hotel „Scandic“ am Potsdamer Platz. Mit 60 barrierefreien Zimmern hat es
zehn Prozent seiner Kapazitäten für Reisende
und Gäste mit Behinderung vorgesehen.
Und noch mehr verändert sich immer wieder zum Positiven in dieser
pulsierenden Metropole Deutschlands, in der es keine Sperrzeiten
gibt und die Lokale rund um die Uhr
geöffnet sind. Die Touristikbranche
hat nun auch den Marktwert behinderter Reisender erkannt und richtet
sich darauf ein, Rollstuhlfahrer mit
günstigen Gruppenreise-Angeboten
zu locken.
Fahrstuhl zum Oberdeck
der „Havel Queen“.
24
PARAPLEGIKER 3/11
Rijul Kochhar, Tetraplegiker und
Soziologie-Student aus Neu Delhi.
plegiker, Elektrorollstuhlfahrer und indischer Student der Soziologie an der Universität von Neu
Delhi. Felix Karsch arrangierte für ihn das Treffen
mit dem Autor. In einem Straßenkaffee Alt-Tegels
trafen sich beide zu einem ausführlichen Informationsaustausch über die Lebensbedingungen
Behinderter; der eine Rollstuhlfahrer aus Indien,
der andere Rollstuhlfahrer aus Deutschland und
Berlin-Kenner.
Entwicklungsland Deutschland
Während seines fünfwöchigen Aufenthaltes in
Deutschland schreibt Rijul eine Studienarbeit
zur Situation von Menschen mit körperlicher
und geistiger Beeinträchtigung in Berlin und
hat schon viele Interviewpartner gefunden. Rijul
führte Interviews mit der Fürst DonnersmarckStiftung, dem Sozialverband, der Behindertenbeauftragten der BVG, mit Vertretern von Mobidat,
dem Special Guide Frau Anja Winter (blind) und
verschiedenen einzelnen Passanten auf der Straße.
Ein beispielhaftes Unternehmen ist
die Agentur „Berlin for all“. Durch
ein durch und durch individuelles
Betreuungsverhalten der Mitarbeiter für den Einzelnen ist sie nur zu
empfehlen, wenn man mal eine erholsame Reise nach Berlin unternehmen will und in kurzer Zeit viel erleben möchte, egal ob in einer Gruppe
oder auch als Individualtourist.
Darüber hinaus wurde ihm eine studentische
Dolmetscherin von der Uni Potsdam zur Seite gestellt. Er wohnt in einem rolligerechten Ein-Zimmer-Apartment am Prenzlauer Berg. Er benutzte
während seines Aufenthaltes ausschließlich öffentliche Verkehrsmittel der BVG und machte negative, aber auch viele positive Erfahrungen damit. Problematisch wurde es immer dann, wenn
defekte Lifts den Zu- oder Ausgang einer Station
unmöglich machten. Dann mussten Umwege in
Kauf genommen werden.
Geschäftsführer der Agentur ist Felix Karsch,
immer gerne bereit sich persönlich um den behinderten „Gast Berlins“ zu bemühen, spontane
Wünsche zu erfüllen und Probleme zu beseitigen. Er betreute während dessen Aufenthaltes
in Berlin auch Rijul Kochhar (23 Jahre alt), Tetra-
Vom Autor erfuhr er, dass in Deutschland seit
dessen Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahre 2009 (Indien unterschrieb die Konvention bereits 2007!) das Thema der Umsetzung der Konvention in vielen
Bundesländern und Kommunen zur „Chefsache“
unterwegs
erklärt wurde. Unmittelbar vor ihrem Treffen,
am 16.06.11, beschloss das Bundeskabinett den
Nationalen Aktionsplan zur Umsetzung der UNKonvention (http://www.bmas.de/portal/52000/
property=pdf/2011__06__15__nap.pdf).
Das Signet „Berlin barrierefrei“ an einer Eingangstür oder Schaufensterscheibe, an einem U-BahnAufzug oder einer City-Toilette sagt aus, dass hier
alle Menschen – auch solche mit den unterschiedlichsten Behinderungen – zu Recht kommen und
bei Bedarf Unterstützung erhalten.
Ein Schiff wird kommen
Im Anschluss an das Treffen mit Rijul wurde
spontan ein touristisches „Highlight“ Berlins getestet; eine Havelfahrt mit dem barrierefreien
Ausflugsschiff MS Havel Queen. Vom barrierefreien Anleger Tegel an der Greenwichpromenade
ging es zur zweistündigen Rundfahrt an Bord.
Die Stern- und Kreisschifffahrt GmbH hat vom
Bezirksamt Reinickendorf für zwei ihrer Schiffe,
MS Havel Queen und MS Moby Dick, das Signet
„Berlin barrierefrei“ verliehen bekommen. Die
Verleihung unterstreicht die Bemühungen der
Reederei, Schifffahrten auch für Menschen mit
Behinderungen möglich und zum Erlebnis werden zu lassen.
Um die Anforderungen für das Signet zu erfüllen, wurden auf der MS Havel Queen und der
MS Moby Dick unter anderem eine Behindertentoilette eingerichtet, Türen verbreitert sowie
Stufen und Glasflächen für Seh- und Gehbehinderte kenntlich gemacht. Die Havel Queen, ganz
im Stil der alten Mississippi-Raddampfer, verfügt
zusätzlich auch über einen Kabinenaufzug zum
Oberdeck. Man muss also nicht bei herrlichem
Sonnenschein „unter Deck“ beim Kaffee sitzen
bleiben und kann selbstverständlich auch nach
oben, um den herrlichen Ausblick zu genießen.
Text & Fotos:
Harry Baus
Kontakt:
Berlin for all
eMail: [email protected]
tel 030-36 73 80 90
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Die Deutsche Bahn bietet Reisenden mit Handicap
umfangreiche Services und spezielle Angebote.
Auch die Arbeitsgemeinschaft „Barrierefreie Reiseziele
in Deutschland“ hat sich auf die besonderen Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter Gäste eingestellt
(www.barrierefreie-reiseziele.de).
In einer gemeinsamen Kooperation wurden nun erstmals individuelle Mobilitätspakete entwickelt, die
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glosse
…
h
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Pe
„Peinlich ist wenn alle gucken“, so die Erklärung
meiner Tochter auf die Frage am Frühstückstisch
nach einer Definition von Peinlichkeit. Dementsprechend verläuft unser Leben in ständiger
Peinlichkeit. Egal ob uns ein paar Gliedmaßen
fehlen, ob wir sie nicht unter Kontrolle haben
oder sie sich gar nicht mehr bewegen lassen, wir
sehen einfach anders aus. Und wir andersartigen Wesen werden ständig observiert.
A
ber muss das automatisch peinlich sein?
Boris Becker haben in Wimbledon Milliarden
zugeschaut. War ihm das peinlich? Er hat das
freiwillig gemacht! Oder führt das ständige Beglotztwerden zu einer Gewöhnung? Finden wir
es nicht mehr peinlich, weil es jeden Tag passiert?
Gewöhnen wir uns an ein Leben in Peinlichkeit?
Ändert sich im Leben der Grad der Peinlichkeit?
Oder bestimmen unsere Lebensumstände vielleicht sogar, was einem überhaupt peinlich vorkommt?
Mein letzter echt peinlicher Moment liegt schon
ein halbes Jahr zurück. Auf einem Spaziergang
musste ich ganz dringend. Das passiert oft, daher ist es mir schon lang nicht mehr peinlich in
halbwegs sichtgeschützter Ecke die Hose herun-
26
PARAPLEGIKER 3/11
ter zu lassen und in den Becher zu pinkeln. Aber
da war keine Hecke, keine Hausecke, kein Busch
und nix. Da sah ich etwas weiter einen VW Golf
am Straßenrand stehen. Der einzige Sichtschutz
weit und breit. Ich also hinter den Wagen und in
letzter Sekunde die Hose runter, geschafft….
Eiskalte Hand
Als Querschnitt lernt man den Umgang mit der
Peinlichkeit vom ersten Tag an. Die Tür geht auf,
die Schwester kommt rein, die Bettdecke fliegt
zur Seite und schon wird der Katheder in den Willi eingeführt. Ist
das wohl peinlich? Es bleibt einem
nicht die Chance darüber nachzudenken. Alles geht zu schnell,
ist viel zu routiniert und zu selbstverständlich. Und wenn man die
ersten zehn Entleerungen überstanden hat wird es nur noch dann
peinlich, wenn die junge, nette
Schwester mit den braunen Augen
kommt…
Der natürliche Feind der Peinlichkeit ist der Witz! Sobald alle lachen
ist es dahin mit der Peinlichkeit,
das lernt jeder Klassenclown schon
in der Grundschule. So einen (als
Frischverletzten) lernte ich auf der Querschnittstation kennen. Als einmal das Kathederkommando hereinkam, startete er den Kassettenrekorder und wir schmetterten gemeinsam
Herbert Grönemeyers Kathetersong: „Streichelst
mich mechanisch, völlig steril, eiskalter Blick, mir
graut vor dir…“ Ob Grönemeyer sich seiner Doppeldeutigkeit wohl bewusst war? Wir lachten
uns schlapp, erst recht als wir sahen, dass unser
Song Wirkung zeigte. Die Schwester lief rot an,
was uns noch lauter singen ließ: „Fühl mich leer
und verbraucht, alles tut weh, hab‘ Flugzeuge in
meinem Bauch…“ – weg war die Schwester. Das
ganze Zimmer trommelte auf die Matratzen. Die
ganze Peinlichkeit war weggelacht, jedenfalls für
unseren Teil. Zum Kathetern kam dann immer
ein Pfleger…
glosse
Freie Natur
Es müssen ja nicht immer die großen Sachen sein,
die unangenehm sind. Es kann extrem peinlich
sein, in einem guten Restaurant die Ess-Hilfe auszupacken, oder den Ober zu bitten, das Fleisch
doch bitte klein zu schneiden. An der Supermarktkasse den Pin-Code nicht fehlerfrei in das Gerät zu
tippen oder bei Ikea das Tablett samt zwei Portionen Köttbullar – mit extra viel Preiselbeeren –
auf dem Boden zu verteilen. Die Frage, ob schon
alles bezahlt war, wird da schnell zur Nebensache.
Geben wir es zu, unser Leben ist eine Aneinanderreihung von peinlichen Momenten. Und unsere engsten Freunde und Verwandte wissen das.
Beim Weg zum Altar hatte meine Frau Panik, dass
ich gleich abbiege, um zur Toilette zu sprinten.
Meinem Sohn ist es prinzipiell peinlich, wenn
ich über ihn was schreibe, daher müssen seine
Kommentare hier unerwähnt bleiben. Platz Zwei
in den Top Ten meiner Tochter war: Wenn meine
Eltern tanzen! Und das hat in dem Fall nichts mit
dem Rollstuhl zu tun, denn meine Frau hat keinen!
Der Höhepunkt der schlimmen Momente meiner
Frau ist, wenn sie bei Lidl an der Kasse steht und
kein Geld dabei hat… Oh wie schamvoll – da
braucht es für uns schon viel Einfühlungsvermögen, um das nachzuempfinden. Dafür sind wir
doch zu abgebrüht, oder?
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Wenn wir schon die Peinlichkeit quasi studiert haben, dann können wir sie doch auch nutzen. Lasst
uns den Spieß umdrehen. Neulich bei der Verkehrskontrolle funktionierte das schon ganz gut.
Nachts um drei schaute ein Polizist an der Ampel
neugierig zu mir rüber, um mich 200 Meter weiter
triumphierend anzuhalten: „Sie sind nicht angeschnallt.“ waren seine Eingangsworte. Weiter kam
er nicht. Mit leichter Panik in der Stimme fiel ich
ihm ins Wort. „Das ist richtig Herr Wachtmeister.
Ich habe jetzt zwei Stunden eine Rollstuhltoilette gesucht und leider keine gefunden. Wenn ich
jetzt den Gurt festschnalle pinkel ich hier direkt
ins Auto.“ Ob er es geglaubt hat? Jedenfalls war es
schön peinlich – für ihn – und ich durfte unangeschnallt weiterfahren!
Wobei ich wieder bei der Geschichte mit dem
unaufhaltbaren Harndrang und dem VW Golf
bin. Der bot nur bis zum ersten entspannten
Strahl wirklich Sichtschutz. Dann kam ein Mann
aus seinem Schrebergarten, stieg ein und fuhr
davon. Ich stand blank in der freien Natur. Die
vorbeifahrenden Radfahrer grüßten freundlich.
War das peinlich!
Text: Ralf Kirchhoff
Illustration: Kasia
„Das ist richtig
Herr Wachtmeister.
Ich habe jetzt zwei
Stunden eine Rollstuhltoilette gesucht
und leider keine gefunden. Wenn ich
jetzt den Gurt festschnalle pinkel ich
hier direkt ins Auto.“
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kurzgeschichte
„Es stimmt“, sagte sie. „Was“, fragte er. „Es fühlt sich gut an, wenn
man so spazieren geht.“ Er sah in ihr rundliches, in der Dämmerung
schimmerndes Gesicht. Sie standen an der Steilküste, der Weg war
mit seinem Rollstuhl nicht leicht zu bewältigen gewesen, er war ein
wenig außer Atem, aber nicht erschöpft. Auch ihr Puls war erhöht,
ihr Mund leicht geöffnet. Das lag eindeutig nicht nur an ihrer leichten Gehbehinderung, die auch ihr den Weg erschwert hatte. Sie
wollte ihn nicht im Unklaren lassen: „Fühl doch mal“, flüsterte sie.
E
r mochte diese kleinen Szenen sehr. Sie
waren seit drei Monaten ein Liebespaar, das
war ihr erster gemeinsamer Urlaub. Sie überraschte ihn immer wieder. Das blaue Kleid
war so dünn, dass er durch die Falten ihren
Duft nach Wind, Sonne und Anstrengung riechen konnte. Er legte seinen Kopf zwischen
ihre weichen Butterbirnen, die sie ihm zuliebe ohne Stütze ließ, weil sie bemerkt hatte,
wie sehr ihm diese schwingenden Bewegungen gefielen. Ihr selbst machte es auch
nichts aus, wenn der Kellner jedes Mal genau
beobachtete, wie diese leicht humpelnde
junge Frau zum Tisch „schaukelte“, wie sie
es selbst nannte. Sie selbst hatte es lieber,
dass, wie sie sagte, „die Kerle auf meine Möpse glotzen“ als sie als Frau überhaupt nicht
wahrzunehmen.
Im Licht einer Straßenlaterne glaubte er jetzt
sogar ihr Dreieck leuchten zu sehen. Noch
während des ersten Kusses streichelte seine
Hand die Innenseite ihrer Schenkel. „Komm
schon“, sagte sie und biss in die Seite seines
Halses. „Hier?“ Sie stand, er saß nahe einer
Parkbank auf dem Weg, nur ein paar hundert
Meter vom Hotel entfernt. Seine Finger fanden den Weg. Sie lehnte sich gegen ihn. „Ich
zerfließe“, sagte sie leise, ohne jede Übertreibung, wie ihr schien. Sie drängte zu ihm, umklammerte seine Schultern, schob sein T-Shirt
hoch, küsste und biss ihn und fühlte das Metall der Rollstuhlgreifreifen an ihren Beinen.
Er tat was sie wollte
Nicht, um ihr einen Gefallen zu tun. Sein Herz
schlug, fast wie in Angst. War es ihm peinlich,
dass kurz darauf Fußgänger nur wenige Meter entfernt vorüber schlenderten und betont
nicht in Richtung des ungewöhnlichen verschlungenen Paares sahen? Seine Hand strich
unter dem wehenden Stoff hoch. Es fiel ihm
nicht schwer, zu ihr zu finden, sie rundherum
zu streicheln, bis sie sich öffnete. Seine zärtliche Annäherung machte sie verrückt, eine
weitere Steigerung schien ihr unerträglich,
so sehr wollte sie ihn. Er wollte sich nicht stö-
PARAPLEGIKER 3/11
29
kurzgeschichte
ren lassen, von niemandem, so sensationell
war jetzt das weiche und köstlich glitschige
Gefühl an seinen Fingern, dass in einer Welle sein Herz überflutete und sich über seinen
ganzen Körper ausbreitete.
Sie machte ihn schwach, blies Zustimmung in
sein Ohr, ächzte unter dem kundigen Druck
seines Daumens an der richtigen Stelle und
dem scheinbar unaufhörlichen Versinken seiner Hand. Noch nie hatte sie sich so gefühlt,
hatte sich so vollständig geöffnet. „Ja“, sagte
sie jetzt laut, „fester!“ Er verstand und steigerte sein Knabbern an ihren stehenden Nippeln
durch den Stoff. „Hol sie raus“, das war schon
fast ein Befehl, eine dringende Bitte, die keinen Aufschub duldete. Mit der freien Hand
zerriss er die Knopfleiste, sie schrie leise. Jetzt
war sie nicht mehr zu halten, das hätte er
auch kaum gewollt, sie riss ihn mit, fast warf
sie ihn um. Ihre weichen Hügel glänzten im
Halbdunkel vor Schweiß und Speichel. Ihre
Schreie an seinem Hals waren nur halb unterdrückt, vermutlich über die ganze Bucht zu
hören. Sie kam so sehr, dass er das Gefühl hatte, seine Hand in eine warme Brandungswelle
zu halten.
Der Rückweg wurde ein wenig kompliziert.
Nach der großen Hitze zitternd versteckte
sie sich notdürftig hinter einem Gebüsch. Er
holte eine Jacke aus dem Zimmer, sie wankte
nach Luft schnappend durch die Lobby, der
Versuch, sich auf dem Weg zum Aufzug unauffällig zu bedecken, glückte nur teilweise. Japsend vor Glück und Gelächter fielen sie aufs
Bett, um noch ein wenig weiter zu spielen. Er
wollte schmecken, wie sehr sie ihn wollte.
Sie wollte ihn
Daran bestand kein Zweifel. Nach nichts hatte sie sich so gesehnt wie nach einem Lover,
der sich um sie kümmerte, für den ihre erotischen Wünsche und Träume im Vordergrund
standen. Geträumt hatte sie immer davon, für
Stunden nur ruhig da zu liegen und zum Höhepunkt geleckt und gestreichelt zu werden.
Direkt danach wollte sie es immer ganz wild,
aber zuerst mit der Hand und erst nach vie-
30
PARAPLEGIKER 3/11
len kleinen Gipfeln einen herzhaften Beischlaf
zum Nachtisch. Bisher allerdings hatten sie
keinen Mann kennen gelernt, der ausreichend
Geduld aufgebracht hätte, die Entladung der
eigenen Lust so lange zurück zu stellen, bis
sie selbst wenigstens einmal dahin gekommen war, wohin sie immer schon wollte. Bei
jedem neuen Versuch, also jedem neuen Typ,
hatte sie wieder das Gefühl, der Herr wäre der
Ansicht, dieses humpelnde Mädchen müsse
doch dankbar sein, wenn er sie mit seinem
mächtigen Stängel beglücke. Ja denkste. Gekommen waren sie alle in ihr, aber für sie war
nicht viel geblieben.
Und ausgerechnet dieser Junge im Rollstuhl
wollte erstmal nichts anderes als herausfinden, was sie wollte. Er wurde nicht müde darin sie zu erforschen. Überall an und in ihrem
Körper fand er unentdeckte Landstriche. Sie
fühlte sich geliebt und ernst genommen. Und
sie hatte sich noch nie so gut und geil gefühlt.
Buchstäblich konnte sie nicht genug bekommen von seinen Handflächen, seinen Fingerspitzen, seiner Zunge. Er streichelte, drückte,
knabberte, küsste und leckte. Und er setzte
seine Finger, später als sie beinahe überlief, seine ganze Hand ein. Sie wollte es fester,
er folgte ihr, blieb immer zärtlich dabei. Und
das kannte sie nicht: Hängte sich an ihre Lust,
genoss ihre Höhepunkte, verkroch sich in ihr,
legte sich unter sie, um mit ihr zu atmen und
liebte es. Er kam beinahe, aber dann doch erst
wirklich, als sie erhitzt und erschöpft auch ihn
in den Mund nahm und in sich saugte. Sie waren am Ende beide völlig leer vor Glück und Erschöpfung. Kurz bevor sie kurz nacheinander
einschliefen, träumten sie beide fast gleichzeitig von der schnellen Welle, die sie zuvor draußen so rauschend mitgerissen hatte.
Es war nicht einfach gewesen, das Hotel zu finden. Aber die Kleinigkeiten, die hier störten,
das enge Bad, der tiefe Teppich, machten ihm
jetzt nichts mehr aus. Das Bett war nicht zu
weich und das Haus unglaublich ruhig. Nichts
und niemand störte sie hier. Es hätte immer
so bleiben können.
Text: Peter Mand
kultur
Karikaturen
von
Barbara Früchtel
PARAPLEGIKER 3/11 31
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bericht
Leistungssportler mit Behinderung:
Helden zweiter Klasse?
Sport hat auf die Akzeptanz Behinderter in
der Gesellschaft einen positiven Nebeneffekt.
Doch die Medien berichten jenseits der Paralympics sehr wenig und somit sind Behindertensportler für Sponsoren uninteressant.
Nichtbehinderte Sportler können davon
leben, behinderte können das nicht.
Früher ließ man z.B. Querschnittgelähmte einfach im Bett liegen
oder im Rollstuhl sitzen. Die Folge: Viele sind früh gestorben,
weil der Körper förmlich verkümmert ist. Wird aber zum Beispiel
die Muskulatur des Brustkorbs trainiert, funktioniert die lebensnotwendige Atmung besser. Der ganze Körper wird besser mit
Sauerstoff versorgt. Mehr Leistung kann grundsätzlich helfen, die
Behinderung besser zu kompensieren.
Sie suchen Spaß und Grenzerfahrungen, wollen fit bleiben und
ihre Kräfte messen. Gefragt, warum sie Sport treiben, nennen fast
alle Leistungssportler diese Gründe. Ob dabei einem Behinderten oder Nichtbehinderten diese Frage gestellt wird, spielt dabei
keine Rolle. So lautet eins der Forschungsergebnisse von PD Dr.
Reinhild Kemper. Die Sportwissenschaftlerin von der FriedrichSchiller-Universität Jena hat in ihrer Habilitation die Karrieren
von körper- und sinnesbehinderten sowie nichtbehinderten
Leistungssportlern untersucht – und dabei Motive, Selbstbilder
und soziale Anerkennung der Athleten miteinander verglichen.
Kemper spricht von fehlender Sensibilisierung für die Probleme
behinderter Sportler „auf breiter Ebene“. Es sei noch fehlende Akzeptanz für Sportler mit einem Handikap feststellbar. So gebe es
in Deutschland nur wenige hauptamtliche Trainer im Leistungssport der Behinderten.
Jahrelange Spitzenleistung: Holger Nikelis,
Weltranglisten-Erster im Rollstuhl-Tischtennis.
Sportwissenschaftler der Universität Jena verglichen Karrieren
von behinderten und nicht behinderten Leistungssportlern. Bis
an die Grenzen gehen – auch mit Behinderung. Dabei müssen
hohe Hürden überwunden werden.
Sie fahren mit einem Bein Rennrad, schlagen Golfbälle aus dem
Rollstuhl 300 Meter weit, laufen Marathon und fahren halsbrecherisch die Skipiste herunter. Diese Menschen sind trotz ihres
körperlichen Handikaps topfit. Mit starkem Willen und hartem
Training haben sie sich an die Spitze gekämpft. Aufgeben stand
nie zur Debatte. Viel Lebensqualität haben sie durch den Sport
gewonnen. Ohne viel High Tech geht das nicht. Leichte TitanBeinprothesen oder Spezialrollstühle unterstützen dabei Höchstleistungen zu erbringen. „Behindertensport ist extrem wichtig,
denn was genutzt wird, entwickelt sich“, so Professor Froböse,
Sporthochschule Köln. „Was ungenutzt wird, das verkümmert.
Jedes Organ und jeder Muskel brauchen Reize, um sich zu stabilisieren und erhalten zu bleiben. Das geht nur mit Bewegung.“
34
PARAPLEGIKER 3/11
Die Probleme von Sportlern mit einer Behinderung beginnen bereits sehr früh. So haben Kemper und ihr Kollege Prof. Dr. Dieter
Teipel festgestellt, dass Lehrer und Sportlehrer oftmals mit behinderten Schülern überfordert sind. Schnell würden personenspezifische Sportbefreiungen ausgesprochen. „Hinzu kommen
die Ängste der Eltern, ihr Kind könnte durch den Sport weiteren
Schaden nehmen“, sagt Kemper. Weitere Hindernisse liegen in
der Form der körperlichen Beeinträchtigungen: So sind viele behinderte Sportler auf die Hilfe von Guides angewiesen, um ihren
Sport ausüben zu können. Diese Guides wiederum benötigen
Aufwandsentschädigungen und bei internationalen Wettkämpfen auch Freistellungen. Finanziell gefördert werden Athleten
aber nur, wenn sie bestimmte Leistungsnormen erbringen und
Kaderzugehörigkeit erlangen. Doch um nach „ganz oben“ zu
kommen, bedarf es zum Beispiel spezieller Prothesen. „Fehlen
den Sportlern die materiell-technischen Voraussetzungen, sind
Höchstleistungen kaum erreichbar“, so Kempers Fazit.
Dennoch haben die beiden Autoren Chancen im Behindertensport ausgemacht. So gebe es zahlreiche Sichtungen auf der Ebene von Förderschulen und integrativ ausgerichteten Schulen und
in Abteilungen von Behindertensportvereinen. Die Deutsche
bericht
Behindertensport-Jugend (DBSJ) eröffne vielfältige Angebote
in Sommer- und Wintersportarten für Kinder und Jugendliche.
Zudem sei es gelungen, sportartorientierte Wettkämpfe in Form
der „Jugend trainiert für die Paralympics“ zu institutionalisieren.
Die finanzielle Förderung der Nachwuchsathleten habe sich
merklich verbessert.
Es könne äußerst lehrreich sein, sich im Ausland umzuschauen,
so Kemper. In England beispielsweise würden behinderte Sportler in die jeweiligen Fachverbände integriert – eine Praxis, die
sich positiv auf die Leistung der Sportler auswirkt.
Auch über die Schattenseiten ihrer Karrieren sind sich behinderte wie nichtbehinderte Athleten weitgehend einig, lautet ein
weiteres Ergebnis der Sportler Studie. Beiden Gruppen fehlt es
an Privatleben, beide fühlen sich nicht ausreichend sozial abgesichert und beklagen mangelnde finanzielle Unterstützung
– wobei die finanziellen Missstände bei den Athleten mit Handicap stärker akzentuiert werden.
Beim Thema Gesundheitsrisiken allerdings gehen die Meinungen auseinander. „Dass Sport nicht nur Spaß, sondern auch
krank machen kann, wird von nichtbehinderten häufiger angesprochen als von behinderten“, so Kemper. Unterschiede zeigen
sich allenfalls in der Selbstwahrnehmung: Athleten mit Behinderung identifizieren sich weniger mit der Rolle des Leistungssportlers als ihre nichtbehinderten Kollegen. Diese wiederum
suchen im Sport häufiger die Chance der Selbstdarstellung.
Kempers Ergebnisse beruhen auf der Auswertung von 40 Interviews und mehr als 400 Fragebögen. Unter den insgesamt
136 behinderten und 312 nichtbehinderten Teilnehmern an der
Studie waren zahlreiche Olympia- und Paralympics-Sieger, Weltund Europameister. „Die Kontakte mit den Probanden habe ich
unter anderem auf Trainerlehrgängen und über Verbände wie
die Stiftung Deutsche Sporthilfe (DSH) und den Deutschen Behindertensportverband (DBS) geknüpft“, erklärt Kemper. Ihr
prominentester Gesprächspartner, der kein Leistungssportler ist,
aber seit einem Attentat im Oktober 1990 querschnittsgelähmt
und dennoch Breitensportler: CDU-Politiker Wolfgang Schäuble.
Gefreut hat sich Kemper über die professionelle Anerkennung,
die behinderte Sportler bei ihren nichtbehinderten Kollegen
finden. Mit mangelnder Akzeptanz des Behinderten-Leistungssports in der Öffentlichkeit waren beide Gruppen unzufrieden.
„Damit sich hier etwas ändert, sollten behinderte Sportler stärker in den Medien präsent sein“, fasst Kemper die Verbesserungsvorschläge zusammen. Außerdem regt die Jenaer Sportwissenschaftlerin an, Kinder frühzeitig über Behinderungen
aufzuklären. Sie lernen dann, dass bei einem Menschen nicht
zählt, was er nicht kann, sondern was er kann – und das ist unabhängig von der Behinderungsart, oft mehr als man denkt.
Erinnern Sie sich noch an Forrest Gump? Den liebenswerten
amerikanischen Kinohelden, der als Kind gehbehindert und
später begeisterter Läufer war? Seine Mutter sagte ihm einmal:
„Wenn der liebe Gott gewollt hätte, dass alle Menschen gleich
sind, dann würde jeder eine Beinschiene tragen.“
Text: Heike Stüvel
Foto: [email protected]
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* Jeweils Gesamtzahl bezogen auf die Sparkassen-Finanzgruppe.
q – querschnitt spezial
Das silberne Spar-Schwein:
Kurioser geht’s nimmer
Claudia S. (Name geändert) kam mit Spina bifida zur Welt. Sie ist eine
von rund 100 000 Menschen in Deutschland mit dieser
Behinderung, einer besonderen Form der Querschnittlähmung („offener Rücken“), die fast immer mit einer
Darm- und Blasenlähmung verbunden ist.
So ist es auch bei ihr. Sie hat starke Spastiken und
ist auf den Rollstuhl angewiesen. Nach mehreren
Operationen hat sie jetzt eine so genannte Neoblase aus regelmäßig Schleim bildendem Darmgewebe, damit das nach wie vor größte Lebensrisiko für
querschnittgelähmte Menschen, nämlich eine Schädigung der Nieren, möglichst reduziert wird.
Die Pflegeversicherung hat sie in die Pflegestufe
Zwei eingeordnet. Täglich wird sechs Mal, wegen
der Schleimbildung mit anschließender Blasenspülung, katheterisiert. Dazu braucht sie jedes Mal eine
60 x 40 cm große Krankenunterlage, damit Bett,
Rollstuhl und Kleidung trocken bleiben. Alle Hilfsmittel dafür wurden stets ordnungsgemäß von der
Krankenkasse übernommen.
So weit so gut. Sie war eine von vielen, bei denen
das genau so ist. So blieb es auch über Jahre hinweg bis 2010 ihre Krankenkasse, die Siemens BKK in
München auf der Suche nach Kosteneinsparungen
feststellte, dass Frau S. ja auch einen Anspruch bis
zu 31 EURO pro Monat für Pflegehilfsmittel hat, die
bislang nicht voll ausgenutzt waren und dass es
bei Inkontinenz neben den Krankenunterlagen der
Produktgruppe 19 im Hilfsmittelverzeichnis auch
noch gleich große saugende Bettschutzunterlagen
als Pflegehilfsmittel der Produktgruppe 54 (zum
Verbrauch bestimmt) gibt, für die sie dann statt ca.
45 EURO pro Monat nur maximal 31 EURO zahlen
müsste.
Von da an lehnte sie die weitere Kostenübernahme der Krankenunterlagen ab, bezahlte aber weiterhin die benötigten Katheter. Wenn Claudia S.
Windeleinlagen benötigen würde, so würden diese
auch von der SBK bezahlt. Aber zwischen den einzelnen Katheterisierungen ist sie trocken und sie
braucht so etwas nicht. Dass dann die Vermutung
geäußert wurde, sie würde die Unterlagen vierteln
und – zweckwidrig – als Windeleinlage verwenden
ist genau so unsinnig wie die Stellungnahme eines
mit der Inkontinenz einer jungen Frau offensichtlich
nicht vertrauten Mitarbeiters des MDK nach Studium der Aktenunterlagen, der sich den Vorgang
nicht vorstellen konnte und auch nur von Windeleinlagen schrieb.
Das Kuriosum: Wäre Claudia S. weniger behindert
und hätte keine Pflegestufe in der Pflegeversicherung würde die SBK „selbstverständlich“ auch
weiterhin, wie in der Vergangenheit und wie bei
anderen Personen, die Kosten für das Inkontinenzhilfsmittel Krankenunterlagen übernehmen. Aber
weil sie nun einmal eine so starke Behinderung hat
soll sie nach Auffassung ihrer Krankenkasse aus der
eigenen Tasche auch noch einige hundert EURO im
Jahr zusätzlich draufzahlen. Denn verzichten kann
sie auf die Unterlagen nicht.
Text: Herbert Müller
Kriterium für die „Ehrung“ ist die Kreativität der
Begründung für eine Ablehnung. Je unsinniger,
desto besser sind die Chancen. Ob man darüber eher
schmunzelt oder sich mehr über die Ignoranz ärgert,
bleibt jedem selbst überlassen. Vorschläge sind
willkommen.
Herbert Müller
Rechtsbeistand im Sozialrecht
der Fördergemeinschaft
der Querschnittgelähmten
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PARAPLEGIKER 3/11
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q – querschnitt spezial
Eindrücke vom DMGP-Kongress
in Bad Wildbad:
Reizvoller Tagungsort:
Im Außenbereich der Trinkhalle
gab es während der Pausen für
die Kongressteilnehmer genug
Zeit für Fachgespräche.
Wenn Querschnittgelähmte die medizinische Rehabilitation
hinter sich haben,
ist der Übergang zur
beruflichen Wiedereingliederung häufig noch
mit Hindernissen gepflastert. Was man dabei verbessern könnte,
diskutierten 500 Ärzte
und Angehörige medizinischer Fachberufe
auf dem Jahreskongress der Deutschsprachigen Medizinischen
Gesellschaft für Paraplegie (DMGP) in Bad
Wildbad. Im Gespräch
mit dem PARA zog
Tagungspräsident Dr.
Michael Zell ein Fazit.
40
PARAPLEGIKER 3/11
Berufliche Reha
schon auf der
Intensivstation?
D
ie Forschung über die medizinische Erstversorgung von Querschnittgelähmten hat
mittlerweile ein hohes Niveau erreicht. Einiges
zu verbessern gibt es hingegen noch bei der
medizinischen und beruflichen Rehabilitation,
vor allem an den Schnittstellen dieser beiden
Phasen – ein Grund mehr, dieses Thema in den
Mittelpunkt der Jahrestagung der Deutschsprachigen Medizinischen Gesellschaft für
Paraplegie (DMGP) in Bad Wildbad zu stellen.
Kein Zufall auch, dass man als Veranstalter des
24. Treffens der Mitglieder aus Deutschland
und dem angrenzenden Ausland das Berufsförderungswerk in dem Schwarzwälder Kurort
ausgewählt hat, in das die Heinrich-SommerKlinik für Querschnittgelähmte integriert ist.
„Wir bieten hier ein bundesweit einzigartiges
Konzept zur Förderung des Einstiegs bzw.
Wiedereinstiegs ins Arbeitsleben an“, erläutert
Dr. Michael Zell, leitender Arzt der Klinik und
zugleich wissenschaftlicher Leiter des Kongresses. Schon während der medizinischen
Rehabilitation können die Betroffenen einen
Einblick in die Möglichkeiten der beruflichen
Wiedereingliederung erhalten und damit frühzeitig Zukunftsperspektiven entwickeln. Die
Realität in Deutschland spiegelt dieses Angebot häufig nicht wider. In vielen Vorträgen und
Diskussionen der Tagung machte man sich Gedanken um diese „Schnittstellenproblematik“:
Ziel dabei ist zu vermeiden, dass Querschnittgelähmte aus der medizinischen Reha entlassen werden, um dann bei der Bewältigung der
Organisation des Alltags relativ allein da zu
stehen.
Eigentlich sollte das so genannte Entlassungsmanagement so viel Vorsorge treffen, dass der
Übergang von der Klinik in den Alltag für den
Betroffenen möglichst komplikationslos verläuft. „Aber es ist nach wie vor oft schwierig“,
stellt Dr. Michael Zell fest: „Selbst wenn durch
die Maßnahmen der medizinischen Rehabilitation eine hohe Selbstständigkeit erreicht wurde, ist es dann doch häufig ein Problem, aus
dem behüteten ‚Setting’ der Klinik nach Hause
zu kommen“. Dabei hängt natürlich viel von
der jeweiligen Persönlichkeit des Betroffenen
und den helfenden familiären Strukturen ab.
Aber der vielleicht noch nicht fertige Umbau
der Wohnung, soziale und psychische Probleme können dem aus der Reha Entlassenen
doch zu schaffen machen.
Unterschiede zwischen BGs und
Rentenversicherung
Was kann man tun, um die Situation zu verbessern? Weil es für die medizinische und die berufliche Reha je nach Ursache der Querschnittlähmung unterschiedliche Kostenträger gibt,
unterscheiden sich auch die jeweiligen Bedingungen. Bei Arbeitsunfällen wird die Betreuung von den Berufsgenossenschaften übernommen. Deren Mitarbeiter kümmern sich
individuell um die Patienten, um den Übergang nach Hause, die bestmögliche Ausstattung mit Hilfsmitteln, die rollstuhlgerechten
Umbauten in der Wohnung und letztlich den
beruflichen Wiedereinstieg. Schwieriger, so
Dr. Michael Zell, gestaltet sich die Situation erfahrungsgemäß häufiger für die andere große
q – querschnitt spezial
Gruppe der Querschnittgelähmten, die von
der Kranken- bzw. Rentenversicherung betreut
werden. Zwar kommen auch hier Reha-Berater
in die Klinik und ebenso gibt es Förderrichtlinien, aber bislang berichteten nicht wenige
Patienten von Schwierigkeiten beim Übergang
aus der Klinik nach Hause und später eventuell
ins Berufsleben.
Allerdings sind Verbesserungen in Aussicht: Die
Rentenversicherung möchte die medizinische
Rehabilitation neu ausrichten, wie Zell berichtet. Die Angebote sollen stärker arbeitsbezogen sein, Modellprojekte mit verschiedenen
Kliniken wurden aufgelegt. „Vieles von dem
können wir hier in Bad Wildbad mit der im Berufsförderungswerk integrierten Klinik schon
anbieten“, merkt der Mediziner dazu an. Das
betrifft zum Beispiel Belastungserprobungen,
psychologische Eignungsuntersuchungen für
bestimmte Berufe oder „Schnuppermodule“ für
verschiedene Ausbildungen.
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Röntgenbild einer spastischen Blase.
Ein interessanter neuer Ansatz
kommt aus der Schweiz: Im dortigen Paraplegikerzentrum Nottwil
gibt es ein Institut für Berufsfindung, dessen Leiter Karl Emmenegger sein Modell in Bad Wildbad vorstellte. Es sieht vor, schon zu einem
sehr frühen Zeitpunkt, etwa wenn
der querschnittgelähmte Patient
noch auf der Intensivstation liegt,
Kontakt mit ihm aufzunehmen und
– sofern er damit einverstanden ist
– auch schon mit einem Arbeitgeber zu sprechen, um Möglichkeiten
der beruflichen Reintegration zu
überlegen. „Wir wollen versuchen, Teile des
Modells nach Möglichkeit auch in Deutschland
in die Praxis umzusetzen“, kündigt Zell an.
In der Frühphase, in der oft Verzweiflung beim
Betroffenen vorherrscht, könne es durchaus einen therapeutischen Effekt haben, ihm schon
einen relativ konkreten Weg in die berufliche
Der Leitende Arzt der
Heinrich-Sommer-Klinik und
wissenschaftlicher Leiter
der Jahrestagung,
Dr. Michael Zell, begrüßte die
Gäste in der Trinkhalle.
q – querschnitt spezial
Während des Kongresses
präsentierten sich zahlreiche
Firmen, die sich auf die Ausstattung Querschnittgelähmter
spezialisiert haben.
Zukunft aufzuzeigen, sei es in Form
einer Arbeitsstelle
oder einer Umschulung. Auch wenn die
Voraussetzungen in
der Schweiz andere
als in Deutschland
sind – finanziell und
auch beim Sozialsystem –, taugt das
Modell aus Nottwil
nach Meinung Zells grundsätzlich für die Aufnahme in unser Rehabilitationskonzept.
der Uniklinik Heidelberg, Dr. Rüdiger Rupp, vorstellte. Das Therapiegerät, mit dem Patienten
nach ihrer Entlassung zu Hause weiterarbeiten,
ist in der Lage, die physiologische Bewegung
des Gehens nachzuahmen bzw. zu unterstützen. Noch „in den Kinderschuhen“ steckt ein
Forschungsgebiet, das ebenfalls Thema des
wissenschaftlichen Austausches auf der Tagung
in Bad Wildbad war – die Stammzellforschung.
Bei der im Tierversuch teilweise erfolgreichen
Therapie mit diesen über außergewöhnliche
Fähigkeiten verfügenden Zellen erfolgt eine Injektion an der Stelle, wo das aus Nervenfasern
bestehende Rückenmark durchtrennt wurde.
Trainingsroboter und Stammzellforschung
Die Stammzellen sollen das durchtrennte Nervenkabel gewissermaßen „reparieren“ und einhüllen. Aktuell wird an der Universitätsklinik
Zürich eine Phase-I/II-Studie durchgeführt, um
die Forschung an Stammzellen voranzutreiben.
Dabei werden zunächst die Verträglichkeit und
die Sicherheit einer Therapie am Menschen
überprüft. Auch ein Patient in der HeinrichSommer-Klinik in Bad Wildbad nimmt voraussichtlich an der Studie teil. „Wir sind aber noch
ganz am Anfang. Hoffnungen auf schnelle Erfolge sollte man skeptisch betrachten“, äußert
sich Dr. Michael Zell noch zurückhaltend. Therapeutische Angebote von privaten Instituten
lehnt die DMGP ab, da sie wissenschaftlich nicht
seriös sind und den Patienten Versprechungen
machen, die nicht eingehalten werden können.
Relativ vielversprechende Rehabilitationsmöglichkeiten scheinen neue Technologien wie der
pneumatische Trainingsroboter „MoreGait“ zu
bieten, die der Leiter der Forschungsgruppe
Neuroorthopädie des Querschnittzentrums an
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Auch ein Thema:
Die demographische Entwicklung
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Ein weiteres Stichwort der Tagung war die demographische Entwicklung. Weil unsere Gesellschaft immer älter wird, sind in Zukunft auch
mehr Erkrankungen des älteren Menschen zu
erwarten. Sie können in bestimmten Fällen
auch zu einer Querschnittlähmung führen.
Mögliche Ursache sind Tumore bzw. Metastasen der Wirbelsäule, aber auch Entzündungen
von Wirbelkörpern und Bandscheiben, erläutert
Zell. Auch osteoporotische Erkrankungen (der
so genannte Knochenschwund) können durch
Wirbelfrakturen zu einer Lähmung führen. Als
eine weitere Ursache kommen Infarkte des
Rückenmarks als Folge von Durchblutungsstörungen in Frage, die sogar bei jungen Patienten
vorkommen. Insgesamt gehen heute bereits
q – querschnitt spezial
etwas mehr als die Hälfte aller Querschnittlähmungen auf Erkrankungen zurück. Für die medizinische Versorgung entsteht damit eine neue
Herausforderung.
„Es war ein erfolgreicher Kongress“, zieht Dr.
Michael Zell ein zufriedenes Resümee. Die Veranstaltung konnte das im Mittelpunkt stehende
Thema vielen, die vor allem in der Akutmedizin tätig sind, bewusst machen – dass es viele
Strukturen gibt, die gut sind, aber gleichwohl
verbessert werden müssen.
Text: Arndt Krödel
Fotos: Berufsförderungswerk Bad Wildbad
Gesellschaftlicher Höhepunkt der Veranstaltung war
der Festabend im Bad Wildbader Kursaal.
Deutschsprachige Medizinische Gesellschaft für Paraplegie (DMGP)
(ark) Vor dem Hintergrund der ständig wachsenden Zahl querschnittgelähmter Menschen und der immer besser und damit
komplizierter werdenden Behandlung der Betroffenen wurde im Oktober 1985 die Deutschsprachige Medizinische Gesellschaft für Paraplegie (DMGP) gegründet. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kenntnisse über die umfassende Behandlung
von Querschnittgelähmten zu verbreiten und die Fortbildung aller an der Akutbehandlung und Rehabilitation beteiligter
Berufsgruppen sowie deren Zusammenarbeit zu fördern. Zu diesem Zweck wurden acht Arbeitskreise – Medizin, Urologie,
Ergotherapie, Pflege, Physiotherapie, Psychologie, Sozialarbeit und Sporttherapie – gebildet, die ein- bis zweimal pro Jahr
tagen und die Ergebnisse ihrer Arbeit veröffentlichen. Mit dem Sir Ludwig Guttmann-Preis zeichnet die DMGP jährlich eine
hervorragende wissenschaftliche Arbeit zur Erforschung der Querschnittlähmung aus. In den Gebieten der Paraplegiologie,
in denen sie besondere Behandlungskompetenz besitzt, erarbeitet die Gesellschaft, die auch mit internationalen Fachgesellschaften zusammenarbeitet, Empfehlungen aus. Die 1. Vorsitzende der DMGP ist derzeit Dr. Renée Maschke-von Meyer von
der Unità Spinale Unipolare in Perugia (Italien). Zu den Ehrenmitgliedern zählt Prof. Hans-Jürgen Gerner, der Vorsitzende der
Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten in Deutschland e.V., der die Gesellschaft mitbegründete.
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q – querschnitt spezial
Neue OP-Methode bei Skoliose:
Der Zauberstab
Im Wirbelsäulenzentrum der WernerWicker-Klinik (WWK) in
Bad Wildungen-Reinhardshausen wurden
erstmals auf dem europäischen Festland magnetgesteuerte HighTech Stäbe eingesetzt.
Damit wurde in der
WWK ein neuer Weg im
Bereich der SkolioseOperation eingeschlagen.
Weitere Auskünfte können
schriftlich bei der WWK
erfragt werden:
www.werner-wicker-klinik.de.
U
nter Skoliose ist eine Verkrümmung der
Wirbelsäule zu verstehen. Diese entwickelt sich
üblicherweise im jungen Kindesalter oder in
der Pubertät. In Deutschland ist etwa ein Promille von einer Skoliose betroffen, von tausend
Menschen hat also einer ein solches Problem.
Die Behandlung von besonders schweren Skoliosen stellt besondere Herausforderungen an
die behandelnden Ärzte. Das deshalb, weil bei
einer Geradestellung der Wirbelsäule durch
mechanische Hilfsmittel ein solcher Eingriff –
bedingt durch das Wachstum – bisher mehrfach nachoperiert werden musste. Abhilfe
schafft eine neue in den USA entwickelte Methode. Die Wirbelsäulen-Chirurgen der WWK
im Team von Chefarzt Dr. Oliver Meier haben
diese nun erfolgreich eingesetzt.
Mit der neuen Methode ist es möglich, die
mechanische Geradestellung der Skoliose
mitwachsen zu lassen. Wo bei der bisher eingesetzten Technik durch fest eingebaute Stäbe etliche Operationen bis zum Erreichen des
Wachstums-Endes notwendig waren, genügt
mit der neuen Methode nur eine OP. Neben
den körperlichen und seelischen Belastungen
birgt jede Operation an der Wirbelsäule ver-
Chefarzt Dr. Oliver Meier mit den Oberärzten Dr. Luis Ferraris, Dr. Heiko Koller und
Axel Hempfing (von links).
ständlicherweise auch Risiken, all das wird
durch die neue Methode ausgeschlossen. Dr.
Meier erklärt die neue Methode so: „Wir setzen
nach der Begradigung der Skoliose eine Mechanik ein, die wir entsprechend dem Größenwachstum magnetisch an dieses Wachstum
anpassen können.“ Eine solche Anpassung erfordert keine weitere Operation und ist für den
Patienten schmerzlos. Entwickelt wurde dieses
„wachstumslenkende“ Verfahren vom USamerikanischen Unternehmen Ellipse Technologies aus Irvine im Bundesstaat Kalifornien.
Diesem Medizintechnik-Unternehmen gelang
es mit der Entwicklung des „Magec-Systems“,
einen durch einen Magnet angetriebenen Mini-Motor in einen Titanstab einzubringen. Dieser Motor lässt sich durch ein außerhalb des
Körpers aufgebautes Magnetfeld ansteuern
und damit den Teleskopstab entsprechend der
benötigten Größe ausfahren.
Die erste OP mit der neuen Technik wurde im
Mai 2010 in London erfolgreich durchgeführt.
Die erste und auch erfolgreiche OP in der WWK
gab es am 4. April dieses Jahres. Die Oberärzte
Dr. Luis Ferraris, Dr. Heiko Koller waren zum Anschauen einer OP nach der neuen Methode im
März dieses Jahres in London. In der WWK werden Versteifungs-Operationen dieser Art seit
langem erfolgreich durchgeführt, sie sind also
sichere Routine. Bisher konnten aber nur feste
Versteifungen eingesetzt werden. „Nachdem
wir uns von den ersten Langzeitergebnissen
des neuen Verfahrens der befreundeten Kollegen in New York und London vor Ort überzeugen konnten, haben wir als erste auf dem europäischen Festland das Verfahren erfolgreich
eingesetzt“, so der begeisterte Dr. Luis Ferraris.
Die vielversprechenden Erstergebnisse in Bad
Wildungen, London und New York weisen daraufhin, dass tatsächlich eine großer Fortschritt
in der Skoliose-Chirurgie erfolgt ist.
Text & Foto:
Hermann Sonderhüsken
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PARAPLEGIKER 3/11
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q – querschnitt spezial
Serie Dekubitus (3)
Vorbeugende Hautpflege
Eine gute Hautpflege sorgt dafür, dass die Haut gesund bleibt, ist also
wichtig für die Verhinderung von Dekus. Reizungen jeder Art gelten als Vorschädigungen, die das Dekubitusrisiko deutlich erhöhen. Wie wäscht man
sich „richtig“, welche Körperpflegemittel sind geeignet?
E
in wichtiger Grundsatz zur Vermeidung von Dekubitalulzera (kurz Dekus genannt) ist es, die Haut
möglichst trocken zu halten: Feuchtigkeit durch
Schwitzen oder Urin erhöht das Risiko. Ein erfolgreiches Kontinenzmanagement ist also ein wichtiger Punkt zur Deku-Vorsorge.
Wer sowieso auf Pflege angewiesen ist, kann und
muss dafür sorgen, dass Sitzfläche und Rücken regelmäßig angeschaut, gereinigt, getrocknet und
eingecremt werden. Auch wenn bei der täglichen
Pflege „nur“ rote Stellen gefunden werden, die als
erste Anzeichen von Druckgeschwüren zu werten
sind, muss für Entlastung gesorgt werden. Einreibungen, Massagen oder Abwarten sind leider nutzlos. Bei Tetraplegikern entstehen manchmal auch
am Hinterkopf, an den Ellenbogen, Schulterblättern, Kniekehlen oder Fersen Dekus.
Auch wer schon längere Zeit im Rollstuhl sitzt und
die Haut gut pflegt, sollte die Gefahr nicht unterschätzen. Dekus können sich beispielsweise entwickeln, weil man älter geworden ist. Die menschliche Haut wird mit zunehmendem Alter leider
dünner und weniger widerstandsfähig, so dass sich
der Hautzustand verschlechtern kann, obwohl die
bisher üblichen Pflegemaßnahmen normal weitergeführt wurden. Auch Begleiterkrankungen, Infektionen, schlechte Ernährung oder zu wenig Trinken
können den Hautzustand verschlechtern, so dass
das Deku-Risiko steigt.
Eine typische Risikogruppe sind die erfahrenen
Rollstuhlfahrer, die selbstständig und ohne regelmäßige Assistenz zurechtkommen. Ärgerlich, wenn
man Hautveränderungen erst spät entdeckt, weil
man kein Gefühl in der Sitzfläche hat und niemand
da ist, der die Haut regelmäßig nach auffälligen
Stellen absucht.
Richtig reinigen
Hautpflege muss sein, aber man kann es mit der
Hygiene auch übertreiben. Rollstuhlfahrer sollten
wissen, dass prinzipiell jeder Wasserkontakt den
natürlichen Schutzmantel der Haut schwächt, die
Gefahr von Hautreizungen also verstärkt. Aus diesem Grund sollte man sich nicht aus Prinzip regel-
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q – querschnitt spezial
mäßig waschen oder waschen lassen, sondern nur
dann, wenn es wirklich etwas zu reinigen gibt. Und
wenn schon gewaschen wird, dann am besten ohne
Waschzusätze und ohne warmes Wasser. Beides
schädigt nämlich die Hautbarriere. Menschlich gesehen mag es eine unerträgliche Vorstellung sein,
aber vom Hautschutzstandpunkt her betrachtet
wäre eine möglichst seltene Waschung mit kühlem
Wasser ohne Seife ideal.
mehr Wasser, was bei trockener Haut von Nachteil
sein kann: Das Wasser kann in die oberste Hautschicht eindringen und sie regelrecht aufquellen
lassen. Dadurch wird die Hautoberfläche größer,
sodass mehr Feuchtigkeit verdunstet. Trockene
Haut kann durch solche Präparate immer trockener
werden. Nur Menschen mit fettiger Haut sollten sie
benutzen.
Text: Ruth Auschra
Waschzusätze sind nötig, wenn stärkere Verunreinigungen vorliegen, z. B. mit Kot. In solchen Fällen
sollten flüssige, waschaktive Substanzen benutzt
werden, die möglichst reich an rückfettenden Bestandteilen sind. Wer eine besonders trockene Haut
hat, wird Ölbäder mögen. Nach dem „Seifenwaschgang“ tut ein Abspülen der Haut mit klarem Wasser gut. Anschließend wird die Haut sorgfältig und
sanft – ohne Rubbeln – abgetrocknet.
So bitte nicht!
• Seife ist out! Zur Hautpflege sollten lieber ph-neutrale Wasch•
Hautcremes und Co
Hautcremes, Körperlotionen und Öle – das Angebot ist riesig! Vernünftigerweise sollten alle Hautpflegeprodukte auf die eigene Haut abgestimmt
sein. Dabei geht es vor allem um den Fettgehalt.
Je trockener die Haut, um so fettreicher muss das
Pflegemittel sein. Gut sind bei trockener Haut so
genannte Wasser-in-Öl-Verbindungen (kurz W/OPräparate genannt). Sie enthalten nur wenig Wasser
und überziehen die Haut mit einem schützenden
Mantel aus Wasser und Fett, ohne die Atmungsfähigkeit der Haut einzuschränken.
Anders stufen Experten die Produktgruppe ein, die
Öl-in-Wasser-Verbindungen oder kurz O/W-Präparate genannt werden. Diese Pflegemittel enthalten
•
•
•
lotionen benutzt werden, sie sind weniger schädlich für die
Haut.
Auch Puder wird nicht mehr empfohlen. Er bindet zwar Wasser
und hält die Haut auf diese Weise trocken. Aber durch die
Nässe bildet der Puder scharfkantige Teilchen, die für Miniverletzungen der Haut sorgen können.
Früher galt es als vernünftig, die Haut abwechselnd mit Kälte
und Wärme zu behandeln. Mit Hilfe von Eis und Föhn sollte
die Durchblutung verbessert werden. Heute gilt diese Idee
insgesamt als überholt, das Eis außerdem als schädlich, weil
austrocknend.
Ähnliches gilt für die früher so beliebten Einreibungen der
Haut mit Franzbranntwein. Alkohol wirkt zwar erfrischend,
trocknet die Haut aber aus. Wenn überhaupt, dann müsste die
Haut anschließend mit einem W/O-Präparat eingecremt werden.
Fettprodukte wie Melkfett, Vaseline oder Babyöl haben den
Nachteil, dass sie die Poren der Haut abdichten. Dadurch kann
kein Wärmeaustausch mehr stattfinden.
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Treppenlift:
Für Rollstuhlfahrer
gibt es unterschiedliche Angebote, um
Stockwerke überwinden zu können. Diverse
Anbieter, Verkäufer und
wirklich oder scheinbar
unabhängige Berater
tummeln sich auf dem
Markt – eine unüberschaubare Vielfalt an
neuen und gebrauchten
Liftsystemen zu unterschiedlichsten Preisen.
Wie bekommt man den
Durchblick?
aufwärts
geht
Es
Zuerst einmal muss man sich über die Begriffe
klar werden: Ein Aufzug, auch Senkrechtlift genannt, verbindet zwei Stockwerke oder überwindet Stufen, indem er sich durch einen Schacht
von oben nach unten und zurück bewegen lässt.
Für Privathäuser gibt es Aufzüge, die besonders
wenig Platz beanspruchen. Ein Aufzugeinbau
ist technisch in vielen Fällen möglich, oft fehlt
allerdings das nötige Kleingeld für die Baumaßnahme.
Billiger ist ein nachträglich eingebauter Treppenlift, der dem Lauf einer Treppe folgt. Diese Treppe kann drinnen oder auch im Freien liegen, sie
kann gerade verlaufen oder eine gewundene Linienführung haben. Treppensitzlifte bieten gehbehinderten Menschen eine Sitzgelegenheit,
erfordern also ein Umsetzen. Anders aufgebaut
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sind Treppenplattformlifte, auf die man einen
Rollstuhl stellen kann. Solche Plattformlifte brauchen allerdings viel Platz: nicht nur im Bereich
der Treppe selbst, sondern auch am unteren und
oberen Treppenende, wo genügend Raum zum
„Einparken“ sein muss. In Einfamilienhäusern
werden Plattformlifte deshalb eher selten eingesetzt.
Eine Alternative sind hier Deckenlifte mit Rollstuhlaufhängung, bei denen der Rollstuhl an
Stahlseilen befestigt wird, sodass er über die
Treppenstufen schwebt. Per Fernbedienung
setzt man vom Rollstuhl aus den Motor in Gang
und wird über die Schiene auf- oder abwärts
transportiert (anschauen z.B. unter www.leoba.
de). Für Elektrorollstühle sind solche Schwebelifte allerdings weniger gut geeignet, da nur
etwa 150 kg transportiert werden können.
Eine Hebebühne, auch Hubbühne genannt,
überwindet normalerweise nur Höhen bis zu
etwa einem Meter. Allerdings gibt es auch Hubbühnen, die im Außenbereich eingesetzt werden, um ein ganzes Stockwerk zu überwinden
(z.B. www.ktt-treppenlifte.de).
Entscheidungen
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Welche Art von Lift wann passend ist – diese Frage lässt sich nicht allgemein beantworten. Zuerst
einmal wird man sicher prüfen, ob es nicht günstiger ist, eine andere Wohnung zu suchen, die
mehr Barrierefreiheit bietet. Wer aber gerade das
eigene Reihenhäuschen finanziert hat, wird nur
ungern über einen Umzug nachdenken, wenn er
plötzlich einen Rollstuhl benötigt. Und ein nachträglicher Aufzugeinbau ist teuer. Aber ist der
langsame Treppenlift wirklich die ideale Lösung?
Bei der Entscheidung kommt es sicher auch darauf an, wie mobil man im Haus sein will oder
muss: Wer nur morgens runter und abends hoch
will, hat vielleicht geringere Ansprüche an die
Geschwindigkeit des Lifts als jemand, der häufig
von Stockwerk zu Stockwerk wechseln muss.
Oder kann und soll es doch ein neues Reihenhaus mit integriertem Aufzug sein? So ein „Komforthaus für alle Generationen“ wird inzwischen
tatsächlich angeboten (www.zapf-bau.de).
hilfsmittel
Die Kosten
Ob Aufzug oder Treppenlift: was gut ist, kostet
richtig Geld. Es lohnt sich mit Sicherheit, Kostenvoranschläge von mehreren Anbietern einzuholen und zu vergleichen. Wie teuer ein Treppenlift wird, hängt sehr von der Art der Treppe
und vom Einsatzzweck ab. Grundsätzlich gilt: je
schlichter, desto billiger! Ein Treppenlift mit Sitz
ist günstiger als einer mit Plattform. Ein Treppenlift für eine gerade Treppe ist billiger als für eine
mit Biegungen oder für eine besonders schmale
Treppe. Auch gebrauchte Treppenlifte werden
angeboten, in manchen Fällen lohnt es sich vielleicht auch, über ein Angebot zur Miete oder
zum Leasing nachzudenken.
Ein Zuschuss von bis zu 2.557
Euro ist im Rahmen der Pflegeversicherung möglich, wenn die
Maßnahmen zur Verbesserung
des individuellen Wohnumfeldes
beitragen, so dass sie die häusliche Pflege überhaupt erst ermöglichen, erheblich erleichtern
oder eine möglichst selbstständige Lebensführung des Pflegebedürftigen wiederherstellen (§
40, Abs.4 SGB XI). Wer einen Zuschuss beantragen will, sollte sich einen Kostenvoranschlag ausarbeiten lassen und diesen bei
der Pflegekasse einreichen.
Auch KfW-Förderungsmittel, Zuschüsse oder
zinsgünstige Kredite für den Umbau können gewährt werden. Mehr Infos gibt es beispielsweise
hier: www.liftkomplett.de/lift-foerderung.html.
Im Einzelfall wird man gemeinsam mit einem
sachkundigen Berater prüfen, ob andere Förderungsmöglichkeiten in Frage kommen, etwa
Krankenkasse, Sozialamt, Versorgungsamt oder
Landesfördermittel. Oft bezahlen Rollstuhlfahrer die Aufzüge allerdings aus der eigenen Tasche...
Text: Ruth Auschra
Foto: Hersteller
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bericht
Hilfsmittel, Homecare
In den letzten
Jahren hat sich
eher unauffällig ein
ganz neuer Sektor
des Gesundheitswesens entwickelt:
Homecare. Dieser
Bereich ergänzt
oder ersetzt den
Gang ins Sanitätshaus, erleichtert
den Besuch von
ambulanten Pflegekräften und macht
dem Patienten das
Leben angenehmer
– so jedenfalls in
der Theorie.
B
eim Thema Homecare geht es um die
Hilfsmittel-Versorgung von Menschen in ihrer
häuslichen Umgebung, häufig durch speziell
ausgebildetes Fachpersonal. Typische Homecare-Produkte erfordern eine gewisse Beratung.
Man kann einem Patienten nicht einfach eine
Packung mit Einmalkathetern auf den Tisch
stellen und hoffen, dass er damit klar kommt.
Ganz im Gegenteil: Wenn man den Patienten
regelmäßig beliefern möchte, muss man vorher
dafür sorgen, dass er die nötigen Produkte richtig anwenden kann. Und wenn man es schafft,
das berühmte i-Tüpfelchen mehr an Service zu
bieten, dann hat man Chancen auf zufriedene
Dauerkundschaft.
Kein Wunder also, dass viele Homecare-Angestellte auch Tipps für die Alltagsbewältigung
geben oder den Kontakt zu Selbsthilfegruppen
herstellen können. Außerdem beraten sie oft
noch zu den verschiedensten Themen rund um
die Pflege, kümmern sich um die Abrechnung
mit der Krankenkasse und sind einfach gut
„drin“ in ihrem Themenbereich. Häufig sind es
gut ausgebildete Krankenschwestern, die dem
Patienten 24 Stunden täglich zur Verfügung
stehen und so den Umgang mit erklärungsbedürftigen Hilfsmitteln tatsächlich leichter machen können. Die Produkte muss man nicht wie
früher selbst im Sanitätshaus besorgen. Sie werden direkt nach Hause geliefert. Die Kosten dafür übernimmt die Krankenkasse, zahlen muss
man also „nur“ die üblichen Zuzahlungen. Die
Schulungen und Beratungen der Pflege-Experten kosten die Patienten nichts. Im boomenden
Gesundheitsmarkt ist guter Service Teil des
Wettbewerbs.
Joachim M. Schmitt, Geschäftsführer
und Mitglied des BVMed-Vorstandes.
Ob und wie reibungslos das funktioniert, hängt
allerdings in erster Linie von seiner Krankenkasse ab. Man hat zwar ein Recht auf die Versorgung mit notwendigen Hilfsmitteln, kann aber
nur Leistungserbringer in Anspruch nehmen, die
Vertragspartner der eigenen Krankenkasse sind.
Manche Kassen schreiben die Versorgung mit medizinischen Hilfsmitteln öffentlich aus: Der günstigste Anbieter gewinnt die Ausschreibung und
hat damit die Versicherten dieser Kasse als Kunden gewonnen. Auch Rahmen- oder Einzelverträge werden abgeschlossen. Am besten erkundigt
man sich bei seiner Krankenkasse, wer die zur
Versorgung berechtigten Vertragspartner sind.
Will man nicht (mehr) zu diesem Vertragspartner
gehen, muss man die entstehenden Mehrkosten
in Kauf nehmen. Andere Kassen akzeptieren prinzipiell alle Versorgungspartner, so dass Patienten
selbst entscheiden können, wo sie ihre Hilfsmittel
besorgen.
Der Arzt verordnet – oder auch nicht
Viele Homecare-Unternehmen sind aus Firmen
hervorgegangen, die selbst Hilfsmittel herstellen und per Homecare einen neuen Vertriebsweg entdeckt haben. Andere haben ihren
Ursprung in einem Sanitätshaus, das mit der
Ausrichtung auf Homecare eine neue Marktschiene eröffnet. Für den Patienten kann das eigentlich egal sein. Hauptsache, er findet einen
Kooperationspartner, bei dem er gut beraten
wird und tatsächlich bekommt, was er braucht.
50
PARAPLEGIKER 3/11
Voraussetzung für den Einsatz von Hilfsmitteln
ist eine Verordnung des Arztes. Genau an diesem
Punkt entstehen im Alltag manchmal Probleme.
Auf der einen Seite stehen die Experten der medizintechnischen Firmenwelt, die ihren Patienten
natürlich ihre Produkte empfehlen – sicher oft
sehr gute Produkte. Aber auf der anderen Seite
steht oft ein Hausarzt, der verordnen soll, obwohl
er nicht jedes Hilfsmittel wirklich gut kennt.
bericht
und Hausärzte
Der Gesetzgeber hat festgelegt, dass der niedergelassene Arzt sparsam verordnen und gleichzeitig dafür sorgen soll, dass die Patienten alle
nötigen Hilfen erhalten. Wie bei anderen Rezepten gilt auch für Hilfsmittel das Wirtschaftlichkeitsgebot (§ 12 SGB V): Ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich muss die Verordnung
sein. In diesem Spannungsfeld ist es nicht überraschend, wenn zwischen Arzt und HomecareExperten manchmal „dicke Luft“ ist. Schließlich
trägt der Arzt die Verantwortung für die Richtigkeit der Verordnung und für die entstandenen
Kosten.
tienten mit Antidekubitus-Hilfsmitteln, mit Hilfsmitteln zur Vermeidung von Druckgeschwüren also.
An der Online-Umfrage des BVMed-Dekubitus-Forums
beteiligten sich rund 750 ambulant und stationär tätige Pflegekräfte. Sie sahen bei rund einem Drittel ihrer
Patienten ein erhöhtes Dekubitus-Risiko. Ein Spezialbett oder spezielle Auflagen hatten aber nur knapp 40
Prozent dieser Risikopatienten. Dafür wurden typische
Gründe genannt:
Antidekubitus-Systeme angefordert, aber noch
nicht eingetroffen (44%)
prophylaktische Versorgung von den Krankenkassen abgelehnt (23%)
Arzt sieht keine Notwendigkeit für die prophylaktische Verordnung (14%)
Pflegende geben an, dass der Großteil der Krankenkassen die Anträge ablehnt (15%)
•
•
•
Die verordnenden Ärzte müssen nebenbei
überprüfen, ob die Verordnung tatsächlich von
der Kasse übernommen werden muss. Bei berufsbedingten Unfällen ist beispielsweise die
Berufsgenossenschaft zuständig, für Pflegehilfsmittel muss die Pflegekasse zahlen. „Stellen
Sie nicht vorschnell ein Rezept aus!“, ermahnt
die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein ihre
Ärzte. Sie erinnert die verordnenden Ärzte auch
daran, bei teuren Verordnungen von Hilfsmitteln vor Ausstellung eines Rezeptes Kontakt mit
der Krankenkasse aufzunehmen, damit die dort
eventuell vorhandenen Pool-Hilfsmittel genutzt
werden können. Um Kosten einzusparen, schließen die Krankenkassen immer häufiger Lieferoder Leasingverträge mit einzelnen Anbietern.
Auch dies muss ein Arzt beim Verordnen berücksichtigen. Ihm selbst ist eine Zusammenarbeit
mit Sanitätshäusern, Homecare-Unternehmen
oder Apotheken übrigens nicht gestattet (BGH,
Az. I ZR 111/08). Von seinen Verordnungen soll
er nicht persönlich profitieren können. Ihm ist
es deshalb nicht einmal erlaubt, aus seiner Erfahrung besonders gute Leistungserbringer zu
empfehlen. Dies darf er nur auf Nachfrage des
Patienten tun.
Beispiel Deku-Prophylaxe
Wenn man dem Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) glauben darf, läuft die vorsorgliche Verordnung von Hilfsmitteln bei uns offenbar nicht optimal. Eine aktuelle BVMed-Umfrage
spricht für eine Unterversorgung von Risikopa-
•
„Ärzte, Pflegende, Patienten und Angehörige sind gemeinsam aufgefordert, diese Situation zu verbessern.
Medizinisch und volkswirtschaftlich ist es sinnvoll und
notwendig, ein offenes Druckgeschwür im Vorfeld
durch geeignete Hilfsmittel zu vermeiden, statt es hinterher aufwändig und kostenintensiv zu therapieren“,
so BVMed-Geschäftsführer Joachim M. Schmitt.
Text & Foto:
Ruth Auschra
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bericht
REHAB 2011:
„Kostenkiller“ Rehabilitation
Mit 542 Ausstellern aus elf Ländern und nahezu
24 000 Besuchern
stellte die 16.
REHAB in Karlsruhe ihre Bedeutung als führende
Fachmesse für
Rehabilitation,
Pflege, Prävention und Integration im süddeutschen Raum
unter Beweis.
Dr. Kraft, Frank Kissling, Kerstin
Weingarten und Dieter Borgmann (beide REHAB) bei der Eröffnung der 16. Internationalen
Fachmesse für Rehabilitation,
Pflege, Prävention und Integration in Karlsruhe.
D
as umfassende Ausstellungsangebot
wurde abgerundet mit den Sonderbereichen
„Medizinische Rehabilitation“, „Marktplatz Gehirn“, „Bauen & Wohnen“ sowie den Themenparks „Freizeit & Reisen“ und „Autowelt“ sowie
„Forum Beruf“. Da medizintechnische Verfahren verstärkt Einfluss auf die medizinische
und therapeutische Versorgung nehmen,
war auch dem Bereich „Medizintechnik“ ein
eigener Themenpark gewidmet. Neue Produktentwicklungen, wie z.B. Aktiv-Rollstühle,
aktivierende Sitzsysteme, Sonderbauten für
den Kfz-Bereich oder Hilfen im Bereich barrierefreies Wohnen, konnten vor Ort einem intensiven Praxistest unterzogen werden.
Die Rehabilitation hat sich mittlerweile zu
einer starken Säule des deutschen Gesundheitssystems entwickelt. Im Rahmen des Genesungsprozesses der Patienten rücken daher
immer häufiger nachhaltige Rehabilitationsmaßnahmen und – als deren Folge – Präventionsmaßnahmen in den Fokus aller Beteiligten. Neben der reinen Hilfsmittelversorgung
52
PARAPLEGIKER 3/11
finden dabei zunehmend medizinische Rehabilitationsmaßnahmen Anwendung. Auf der
REHAB wurde anschaulich demonstriert, wie
medizintechnische Produkte, aber auch „klassische“ Hilfsmittel den Rehabilitationsprozess
positiv beeinflussen können. Aktive Teilhabe
sollte dabei bereits im Kindesalter ansetzen,
um junge Menschen frühzeitig mit den richtigen Hilfsmitteln auf ein weitgehend selbstbewusstes und selbstständiges Leben vorzubereiten. Vor diesem Hintergrund war auf der
REHAB ein großer Ausstellungsbereich dem
Thema „Kinderrehabilitation“ gewidmet.
Welche enormen Einsparpotenziale mit innovativer Rehabilitationstechnik verbunden
sind, ohne dass damit automatisch Nachteile für den Patienten einhergehen müssen,
erläuterte anhand von Beispielen Prof. Dr.
Marc Kraft von der TU Berlin. So ermögliche
die Entwicklung einer Vorfußprothese aus
spezifischen HTV-Silikonen von der Otto
Bock Healthcare GmbH eine funktionell und
kosmetisch hochwertige Versorgung von
bericht
Vorfußamputationen. Der Amputierte kann
wieder barfuß gehen, schwimmen und normale Konfektionsschuhe tragen, die deutlich
preiswerter sind als orthopädische Schuhe.
Dieses Beispiel und rund 50 vergleichbare
Innovationen können auf der Website www.
einsparpotenzial-medizintechnik.de eingesehen werden.
Referent Frank Kissling, Geschäftsführer der
LAG Selbsthilfe Baden-Württemberg, zitierte
in seinem Vortrag eine Prognos-Studie, wonach für jeden investierten Euro in Reha fünf
Euro in die Volkswirtschaft zurückfließen. „Rehabilitation ist kein Kostentreiber, sondern
ein Kostenkiller.“
Text: Raimund Artinger
Fotos: Marie Artinger
Stammgäste auf der REHAB in Karlsruhe:
Die Vita-Assistenzhunde und die Herstellervereinigung rehaKIND.
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Multima 3: Die neue Dimension
der Dreh-Drück Handbedienung
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markt
Sportwagen statt Abwracken:
Unter der Prämisse,
dass Mobilität eines
der höchsten Güter sei,
entwickelt der Gründer
und Geschäftsführer
der Paravan GmbH
Roland Arnold seit
mehr als 13 Jahren
technische und elektronische Hilfsmittel
für Menschen mit
Handikap. 2005 gegründet, beschäftigt
das marktführende
Unternehmen für
individuell angepasste
Behindertenfahrzeuge
heute mehr als 100
Mitarbeiter in Forschung, Entwicklung
und Produktion.
Mobilmacher
von der Schwäbischen Alb
(art) Menschen mit Behinderungen nutzen häufig drehbar angeordnete Fahrer- oder Beifahrersitze, um bequem ins Fahrzeug hinein- und
wieder herauszukommen. Problematisch ist bei
herkömmlichen Drehsitzen die Begrenzung des
Dreh- und Ausschwenkwinkels durch Lenkrad
und Mittelkonsole. Die Lösung – den Drehsitz
mit beweglicher Sitzfläche bei gleichzeitig feststehender Rückenlehne hat Paravan erstmals
auf der REHAB 2011 in Karlsruhe präsentiert. Die
Sitzfläche mit integrierter ISG-Stütze lässt sich bis
120 Grad ausschwenken (abhängig vom Fahrzeugtyp) und zeichnet sich durch eine speziell
entwickelte Kinematik aus, wobei Dreh- und Vorwärtsbewegungen um die B-Säule herum ausgeführt werden. Dadurch ist in der Regel keine
Modifizierung im Türbereich erforderlich. Nied-
stützen sowie eine elektrische Aufstehhilfe lassen
alle Wünsche auch komfortgewöhnter Mobilisten
wahr werden. Der Drehsitz kann in fast alle Fahrzeuge integriert werden: Pkw, Lkw, Industriefahrzeuge und Freizeitmobile.
Wer seinen Original-Fahrzeugsitz behalten und
trotzdem nicht auf den Komfort elektrisch gesteuerter, möglicherweise auch mit Fernbedienung per Funk oder Kabel ausgestatteter Verstellmöglichkeiten nicht verzichten möchte, findet in
der Transferkonsole von Paravan eine Alternative,
die in der höchsten Ausbaustufe sicher und bequem um rund 700 mm vor- und zurückfahren
kann, in der Höhe sich um ca. 200 mm verstellen
lässt und Drehbewegungen je nach Fahrzeug
bis 180 Grad ermöglichen kann. Das kompakte,
Roland Arnold:
Tüftler im Dienste
der Mobilität.
Unbegrenzt
komfortabel:
Der neue Drehsitz
lässt sich bis 120 Grad
ausschwenken.
rige Bauweise, große Beinfreiheit während der
Drehbewegung, geräuscharme Komponenten
sowie zahlreiche Bedienungsoptionen (elektrisch
am Sitz, mit Kabel- oder Funkfernbedienung) sowie ein ergonomisch korrekt gestaltetes Sitzteil
mit Gesäßmulde und stabilisierender Sitzseitenführung sorgen für optimalen Sitzkomfort. Zahlreiche Sitzbezüge und Farbstellungen sowie auf
Wunsch Original-Fahrzeugbezüge ergeben auch
optisch ein attraktives Erscheinungsbild. Sitzheizung, Armlehnen, optimal angepasste Rücken-
54
PARAPLEGIKER 3/11
freischwebende Einbauteil mit kraftvollen und
wartungsfreien Elektromotoren zeichnet sich
durch hochwertige Materialien und größtmögliche Stabilität und Sicherheit aus. Das beweist
der aktuell bestandene Crashtest nach ECE-R 17
bzw. 74/408/EWG. Paravan empfiehlt die Verwendung des speziell entwickelten, ebenfalls crashgetesteten Rollstuhlsitzes K610 mit integriertem
Drei- oder Vierpunktgurt.
www.paravan.de
markt
Toilettenstuhl
Der Toilettenstuhl Dignity ist ein geschlossenes, fahrbares Toilettenstuhlsystem mit Bidet-Funktion zum Waschen und Trocknen des Intimbereichs, ohne dass dem
Benutzer dabei eine Pflegeperson behilflich sein muss.
(art) Der Toilettenstuhl ist nach Anschluss an das Stromnetz sofort einsatzbereit. Es muss lediglich der eingebaute Wasserbehälter seitlich entnommen und mit einfachem Leitungswasser aufgefüllt werden. Dank zweier
Transportrollen lässt Dignity sich schnell und leicht an
den gewünschten Aufstellort bringen. Der abgestellte
Toilettenstuhl bleibt während der Benutzung stabil und
unverrückbar stehen. Durch Tastendruck wird der regulierbare warme Reinigungsstrahl mit dem abnehmbaren
elektronischen Bedienteil (vom Benutzer oder einem
Betreuer) eingeschaltet. Die Bideteinheit schaltet automatisch auf Trocknen mit Warmluft um, was das Risiko
des Wundseins ausschließt. Die Wassersprühdüse reinigt sich vor und nach jeder Benutzung selbst. Auf Wunsch
ist der Toilettenstuhl auch sprachgesteuert lieferbar.
www.ato-form.com
Mietwagen
Dank der Kooperation zwischen der Avis
Autovermietung und PARAVAN können
mobilitätseingeschränkte Menschen
deutschlandweit noch einfacher einen
speziell angepassten Mietwagen buchen.
(art) In Zusammenarbeit mit PARAVAN hat Avis einen
Fahrzeugpool aufgebaut, der aktuell aus sechs behindertengerecht ausgestatteten VW Caddy Maxi besteht.
Die Fahrzeugmodelle sind jeweils mit Automatikgetriebe, umlaufendem Gasring hinter dem Lenkrad sowie
Bremshebel ausgestattet und somit für Benutzer mit
Bein-Handikaps einsetzbar. Das Zusatzsystem der Fünfsitzer ist auf Wunsch per Knopfdruck komplett abschaltbar.
Über die Heckeinstiegsrampe können Rollstuhlfahrer
ihre Position als Beifahrer problemlos einnehmen und
zuverlässig gesichert werden, ohne ihren Rollstuhl verlassen zu müssen. Die neuen Avis Mietwagen eignen sich
damit sowohl für Aktiv- wie für Passivfahrer. Die sechs
Neuzugänge sind ab sofort an verschiedenen Stationen
in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln und München buchbar. Eine Zielgruppe bilden u.a. Geschäftsreisende mit Handikap, Familien mit behinderten Kindern
oder Rollstuhlfahrer mit Angehörigenbegleitung, aber
auch Langzeitverletzte ohne dauerhafte Behinderung.
Darüber hinaus greifen Krankenhäuser, Diakonien, Alten- und Pflegeheime sowie sonstige gemeinnützige Institutionen auf das Angebot zurück. So ist der VW Caddy
Maxi bei Avis etwa für Selbstständige, die zum Beispiel
durch ein Gipsbein kurzfristig eingeschränkt sind, genauso interessant wie für Familien, die mit ihren Angehörigen im Rollstuhl einen Ausflug machen wollen.
www.avis.de
KADOMO im Düssseldorfer Meilenwerk
Am 5. und 6. November veranstaltet der Fahrzeugumrüster Kadomo mit Partnern im Meilenwerk zu Düsseldorf
– dem Forum für Fahrkultur – auf über 1 000 Quadratmetern ein Event zum Thema „Einfach mobil sein.“. Mit
Vorträgen, Liveacts und einer breitgefächerten Ausstellung wird es in angenehmer Atmosphäre etwas zu erleben geben.
Weitere Information gibt es auf der Webseite des
Fahrzeugumrüsters: www.kadomo.de.
PARAPLEGIKER 3/11
55
markt
Urlaub in Bad Herrenalb:
Wo Natur und Kultur,
Wellness und Kulinarik
aufeinander treffen,
liegt für viele Kenner
der Region einer der
schönsten Orte im
nördlichen Schwarzwald. Bad Herrenalb mit
seinen schönen Parks,
in bevorzugter Lage
im Schnittpunkt von
sieben Schwarzwaldtälern gelegen, bildet
nicht nur das nördliche
Einfallstor zum Naturpark Schwarzwald
Mitte/Nord,sondern ist
Heilbad sowie heilklimatischer Kurort zugleich.
Von Wellness
bis Biowein
Seit etwas mehr als drei Jahren verfügt das
Städtchen mit seinem herrlichen Kurpark, den
zahlreichen gemütlichen Cafés, kleinen Boutiquen und Geschäften mit dem „Hotel am Kurpark“ über ein komfortables Vier-Sterne-Haus,
welches nicht nur alle erdenklichen Annehmlichkeiten bietet, die dem Gast den Aufenthalt zum
unvergessenen Erlebnis werden lässt.
Als eines der wenigen Häusern dieser Kategorie
ist das „Hotel am Kurpark“ zu hundert Prozent
barrierefrei. Alle Hotelzimmer und Appartements
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sind rollstuhlgerecht eingerichtet. Pflegebetten
sind ebenfalls vorhanden, ebenso ein Pflegebad
sowie ausreichend Tiefgaragenplätze für Behinderte. Von der stufenlos erreichbaren Empfangshalle über Restaurant mit Wintergarten, Café-Terrasse und barrierefreie Tagungsräume bis hin zur
hauseigenen Sauna lässt sich jeder Winkel des
Hotels vom Rollstuhl aus erkunden. Hell, freundlich und farbenfroh gestaltet, ist das „Hotel am
Kurpark“ alles andere als ein „Behindertenhotel“.
Es ist eben „nur“ ein First Class-Hotel (nach der
deutschen Hotelklassifizierung), welches ohne
Barrieren konzipiert, geplant und ausgestattet
ist und auch als ein Haus ohne Barrieren geführt
wird.
Alle Arten von Gästen
Wir bilden aus
Eines der führenden Medienunternehmen in Norddeutschland sucht leistungsorientierte und teamfähige
Schulabsolventen (m/w) für die am 1. September 2012
beginnende Ausbildung zur/zum
Kauffrau/Kaufmann
für Bürokommunikation
an den Ausbildungsorten Hamburg, Hannover, Kiel
oder Schwerin. Detaillierte Informationen hierzu
finden Sie unter: ZZZQGUGH
Bewerbungen von schwerbehinderten und diesen gleichgestellten behinderten Menschen sind uns willkommen.
Sie werden bei gleicher Eignung und Be fähigung vorrangig
berücksichtigt.
Interessiert? Dann senden Sie Ihre Bewerbung an:
1RUGGHXWVFKHU5XQGIXQN | Referat Ausbildung
Frau S. Ramadani | Hugh-Greene-Weg 1 | 22529 Hamburg
'DV%HVWHDP1RUGHQ
„Rund vierzig Prozent unserer Hotelgäste haben
irgendein Handikap“ berichtet Hoteldirektor
Hans Günter Jung. „Die restlichen schätzen unser
Haus für sein Ambiente und seine Atmosphäre.“
Und weil jeder Gast andere Wünsche, Anforderungen und auch Möglichkeiten besitzt, gestaltet sich der jeweilige Aufenthalt immer ganz
individuell. „Wir haben alle Arten von Hotelgästen: Vom Geschäftsreisenden bis hin zur Reisegruppe aus Behinderten und ihren Betreuern.“
Solche Gruppen profitieren ganz besonders vom
Engagement und der Erfahrung der Hoteldirektion. Für sie wird nach Wunsch ein kompaktes,
umfassendes Erlebnisprogramm zusammengestellt, das von der Begrüßung bei Schwarzwälder
Kirschtorte über eine Nachtwächterwanderung
im weitestgehend rollstuhlgeeigneten Bad Herrenalb und eine Schwarzwaldtour mit dem Omnibus bis hin zum Candlelight-Dinner reicht – mit
Rollstuhltanz, Rollator-Polonaisen und einem
singenden Hoteldirektor Hans Günter Jung. Der
spricht ganz begeistert über das Haus, das er seit
Anfang 2010 leitet: „Dies hier ist ein zukunftsweisendes Haus, weil jetzt schon verwirklicht
markt
Die Besuchergruppe der
Vereinigung
„Zonnebloem“
aus den Niederlanden fühlt sich
wohl im „Hotel
am Kurpark“.
wurde, was in Zukunft immer wichtiger werden
wird: Dass ein Hotel sehr komfortabel und dabei barrierefrei ist. Mit unserem Hotel halten wir
viele Möglichkeiten für einen bereichernden Urlaub vor. Unsere Angebote und die persönliche
Atmosphäre des Hauses wollen unseren Gästen
ein Zuhause bieten für die schönsten Tage des
Jahres.“
Entlastung von Pflegenden
Dazu gehört auch, dass der Urlaub bei Pflegebedarf keine unüberwindlichen Hindernisse und
Schwierigkeiten aufwirft. Die Sozial- und Diakoniestation Bad Herrenalb ist in den Gebäuden
des „Hotel am Kurpark“ untergebracht und beispielsweise mit dem Rollstuhl von der Hotelhalle
aus direkt zu erreichen. Professionelle Pflege und
Betreuung während des Erholungsurlaubs entlastet die pflegenden Angehörigen und gibt ihnen
die Möglichkeit zur selbstständigen Gestaltung
wenigstens eines Teils des Aufenthaltes in Bad
Herrenalb.
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Das „Hotel am Kurpark“ im Besitz der Paulinenpflege Winnenden e.V. – eine evangelische Einrichtung der Jugend- und Behindertenhilfe – ist
ein anerkanntes Integrationsprojekt nach
den Bestimmungen
des
Sozialgesetzbuches. Gemäss dem
integrativen Konzept
des Hotels arbeiten
in allen Bereichen
Menschen mit und
ohne Behinderung
Seite an Seite. In der
Praxis bedeutet dies,
dass vierzig Prozent
der dort Beschäftigen
irgendein Handikap
haben. „Wir machen
diese – meist jungen
– Menschen in einem
einjährigen CoachingProgramm fit für die
Arbeit in einem VierSterne-Hotel und damit reif für den ersten
Arbeitsmarkt.“
Text:
Raimund Artinger
Fotos: Marie Artinger
Das alte Tor gehört zur ehemaligen Zisterzienserabtei Bad
Herrenalb, auf deren Grund das
„Hotel am Kurpark“ steht
Der Weinkeller mit den Barrique-Fässern für 3 500 l
Biowein ist ebenfalls mit dem Rollstuhl zu befahren.
markt
Design-Aktivrollstuhl
Den faltbaren und
individuell konfigurierbaren Aktivrollstuhl Avantgarde 3
präsentierte Otto
Bock auf seinem Messestand im Bereich
Mobility Solutions.
(art) modern, designorientiert und noch stabiler
als die Vorgängerreihe sind der Avantgarde CV,
der Avantgarde CS und der Avantgarde CLT sowohl national als auch international erfolgreich
in den Markt gestartet. Im Fokus stand ferner die
B500 Familie mit dem B500 online, dem B500 classic und dem B500 advanced mit ihren vielfältigen
Sitzpositionen und unterschiedlichen Motorvarianten. Alle B500-Modelle eignen sich für den Ein-
satz im Innen- und Außenbereich und lassen sich
dank zusätzlich wählbarer Optionen individuell
an die Anforderungen des Anwenders anpassen.
Schwerpunktmäßig wurde auf der Messe auch
das Otto Bock Kinder-Versorgungskonzept gezeigt. Der ganzheitliche Ansatz der Therapie mit
Produkten, die unterschiedliche Entwicklungsstufen „Liegen, Sitzen, Stehen“ von Kindern begleiten und fördern und damit Therapieziele direkt
unterstützen, ist ein zentraler Aspekt. Im Bereich
Prothetik wurde unter anderem das Badeprothesensystem Aqualine gezeigt, die Orthetik war
vertreten durch die Neurexa Line, die speziell auf
die Behandlung von Patienten nach Schlaganfall
ausgerichtet ist.
www.ottobock.de
Ladehilfe
Die EDAG-Rollstuhl-Ladehilfe ist ein
anwenderfreundliches System, mit
dem Rollstühle vollautomatisch,
sicher und platzsparend im Fahrzeug verstaut werden können.
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(art) Die EDAG-Ingenieure haben bei ihrer Entwicklung besonders auf eine zuverlässige Konstruktion geachtet, die zudem so kompakt ist,
dass die Optik des Fahrzeuges nicht verändert
wird. Vom Einsteigen bis zum Beginn der Fahrt
dauert es nicht länger als 35 Sekunden. Der
EDAG-Konzern ist ein führender EngineeringPartner der internationalen Automobilindustrie.
Weltweit entwickelt EDAG komplette Fahrzeuge
und die dazugehörigen Produktionsanlagen. Von
der Idee bis zur Serie.
markt
Die EDAG-Rollstuhl-Ladehilfe ist seit 1989 als anerkanntes Hilfsmittel auf dem Markt und wird
seitdem für die gängigsten Autotypen angeboten. Als Neuentwicklungen sind im Jahr 2011 diese Typen hinzugekommen: Renault Megane III
Grandtour, VW Passat Variant (ab Sommer 2011)
und VW Touran (ab Sommer 2011).
Zusatzantrieb
pakt, robust und einfach zu bedienen ist
er das ideale Zuggerät für alle Rollstuhlfahrer.
Seit mehr als 20 Jahren ist die Entwicklung, Konstruktion und Herstellung von batteriebetriebenen Zusatzantrieben für manuelle Rollstühle der
Schwerpunkt des Schweizer Herstellers SWISS•TRAC.
(art) Qualifizierte Fachleute (Ingenieure, Elektroniker, Mechaniker usw.), die zum Teil selber Rollstuhlfahrer sind, setzen konsequent auf Innovation,
Qualität und eine in der Praxis erprobte, robuste
Konstruktion. Aktive Rollstuhlfahrer profitieren
dank SWISS•TRAC von einer ungeahnten Mobilität
und damit von einer neuen Unabhängigkeit. Kom-
www.edag-rollstuhl-ladehilfe.de
Der leistungsstarke SWISS•TRAC ermöglicht ausgedehnte Fahrten über Stock
und Stein. Bei ebener Strecke beträgt die
Reichweite mehr als 30 Kilometer. Doch
auch für Ausflüge in der Landschaft und
in unebenem Gelände ist er gut geeignet, leistungsstark und zuverlässig. Dazu
lässt er sich einfach im Pkw an seinen Einsatzort
transportieren. Der SWISS•TRAC ist weitgehend
wartungsfrei. Als Schweizer Qualitätsprodukt erfüllt er die höchsten Sicherheitsstandards.
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IncoCare ist ein Vertrieb
von Inkontinenzmitteln
und hat die Beratung und
Seminare zu diesen Themen zu seinen Schwerpunkten gemacht.
Partner für
Inkontinenz
Sportrollstuhl
nach Maß
Bei der Beratung steht Gesundheit an erster
Wenn die Serie nicht ausreicht, dann
kommt der HURRICANE ALLTAG von
Meyra-Ortopedia ins Spiel, denn in ihm
steckt die Technologie, die auch die
deutsche Basketball-Nationalmannschaft regelmäßig zum Erfolg führt.
Stelle. Das IncoCare-Team verfügt über eine langjährige Erfahrung, die es gerne weitergibt.
Geboten wird eine speziell abgestimmte,
kostenlose und persönliche Beratung. Auf
der Homepage finden sich Fotos von den
Seminaren und weitere Informationen
zum Thema Inkontinenz – aber auch ein
Firmenvideo.
Examinierte Krankenschwestern und Pfleger (bei Bedarf) stehen bereit, wenn es um
die Auswahl spezieller Hilfsmittel oder um deren
konkrete Anwendung geht. Das Wohlbefinden
der Anwender steht für IncoCare an erster Stelle, die angebotenen Hausbesuche sollen helfen,
Tipps und Tricks im Umgang mit dem richtigen
Hilfsmittel zu erlangen. IncoCare will ein Bindeglied zwischen Arzt und Patient sein.
IncoCare Gunhild Vieler GmbH
Ganghoferstraße 2a
94327 Bogen
tel 0 94 22-80 496
www.incocare.de
[email protected]
(art) Der festverschweißte Rahmen lässt keinen
Raum für Kompromisse, das Fahrwerk reagiert
direkt auf die Antriebskraft des Nutzers. Seine
spezielle Aluminiumlegierung aus der Raumfahrt
und eine ausgeklügelte Wärmebehandlung erzielen bisher unerreichte Festigkeit und Materialeigenschaften Der HURRICANE zeichnet sich
durch 4 besondere Merkmale aus: 30 % Gewichtsersparnis durch spezielle Aluminiumlegierung,
30 % Stabilitätssteigerung durch den speziellen
Warmauslagerungsprozess, verbessertes Fahrverhalten durch hochfeste Elemente (z.B. Achse oder
Lenkgabel) und enorm wirtschaftliche Fahreigenschaften und Langlebigkeit. Jeder HURRICANE ist
ein Unikat! Der Rahmen wird CAD konstruiert, dynamisch belastungsgeprüft und mit Toleranzen,
kleiner als ein menschliches Haar, per Laser zugeschnitten.
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HURRICANE Technology ist exakte Maßarbeit, jedes Maß wird auf den Zentimeter oder Grad genau angepasst. Somit bietet er individuellste und
bedarfsorientierteste Adaption an die Fähigkeiten
des Nutzers.
markt
Origineller
Minivan
Der Soul eMotion ist ein von Mobitec
umgebauter Kia Soul, der aus dem Rollstuhl gefahren werden kann.
(art) Der 411 cm lange und 179 cm breite Kleinwagen ist dank seines originellen Designs äußerst
vielseitig einsetzbar. Ganz nach Lust und Laune
kann der Rollstuhlfahrer wählen, ob er selber fahren oder transportiert werden will. Rollstühle
lassen sich auf Fahrer- wie auf Beifahrerseite
elektrisch befestigen. Möglich sind bis zu zwei
Rollstühle vorne und ein Rollstuhl hinten. Ohne
Rollstuhl im Fahrgastraum können hier bis zu
zwei Passagiere auf klappbaren Sitzen Platz nehmen. Sowohl Falt- als auch Elektrorollstuhlfahrer
können mühelos ins Auto einsteigen und den ge-
wünschten Platz im Fahrzeuginnenraum erreichen. Durch Druck auf die
Fernsteuerung öffnet sich die Heckklappe und die Auffahrrampe fährt
heraus. Der Fahrzeugboden wurde
tiefer gesetzt, um so eine Innenhöhe
von 141 cm zu erreichen.
Das Auto ist crash-getestet und hat
die europäische Homologation als
Kfz-Umrüstung für Rollstuhlfahrer
gemäß der Richtlinie 2007/46/EG.
Das Unternehmen aus dem Allgäu
rüstet seit 1998 Behindertenfahrzeuge aller Größen und vieler Fabrikate um, darunter auch preiswerte Lösungen auf der Basis von kompakten
Modellen wie Opel Combo, Renault Kangoo oder
dem ganz aktuellen Fiat Qubo (baugleich mit Citroen Nemo, Peugeot Bipper).
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Sportlich,
edel, faltbar
und ultra-leicht!
www.sopurrollstuehle.de/Xenon
markt
Verladesystem
Der Ladeboy S2 von
Rausch ist ein einfach zu
bedienendes Rollstuhlverladesystem für Selbstfahrer/innen.
(art) Ein einfacher Tastendruck auf
die Fernbedienung genügt, um die
Schiebe- oder Schwenktür zu öffnen
und den Rollstuhl hinter den Fahrersitz einzuladen: Rollstuhl anfahren,
Knopf drücken, fertig. Durch die neu entwickelte
Antriebseinheit dauert der Verladevorgang nur
noch wenige Sekunden. Die optimierte Einbauposition, ergonomisch geformte Bedienteile und
die Fernbedienung des S2, machen das Verladen
des Rollstuhls komfortabler denn je. Und das ganz
bequem vom Fahrersitz aus.
Der Ladeboy wurde speziell für faltbare Rollstühle
entwickelt. Damit auch Rollstühle mit Elektroantrieb, wie e-fix und e-motion, verladen werden
können, gibt es den Ladeboy S2 auch als Maxi-
mum-Version. Eine weitere Besonderheit ist die
speziell zur Verladung eines Rollstuhls mit e-fix
Antrieb angepasste neue Akku-Kombination. So
kann der Rollstuhl gefaltet werden, ohne dass der
Akku ausgebaut werden muss. Der Ladeboy S2
kann in alle viertürigen Pkw eingebaut werden.
www.ladeboy.de
Akku-Power für
große Reichweite
Lithium-Mangan-Technologie macht
das Zuggerät „NJ1 e-assistant“ von
PRO ACTIV zum Reichweiten-König:
Mit einem Akku sollen je nach Unterstützungsgrad durchschnittlich 45
km zu schaffen sein.
(art) Wird nur mit Motor gefahren beträgt die
Reichweite mit einem Akku durchschnittlich 20
km. Durch die Anbindung eines Zusatzakkus ist
die Verdopplung dieser Reichweiten möglich. Das
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markt
Als junges und bodenständiges Unternehmen ist
Pro Activ seit 1992 in der Rollstuhl-Entwicklung
tätig. Mit mehr als 60 Mitarbeitern werden jährlich
ungefähr 2000 Rollstühle, Bikes, Zug- und Vorsatzgeräte produziert.
www.proactiv-gmbh.de
Der Motor BionX PL 250 HT L entfaltet bei einem
Gewicht von 4,8 kg die Leistung von 250 Watt.
Zuggerät kann im Rahmen der Pedelec-Regelung
auf öffentlichen Straßen versicherungs- und zulassungsfrei betrieben werden. Das heißt, dass die
motorische Unterstützung bei 24,9 km/h abgeriegelt wird.
Wird der Elektromotor als einzige Kraftquelle eingesetzt, kann der Rollstuhl bis sechs km/h schnell
betrieben werden. Wenn mitgekurbelt wird, kann
der Unterstützungsgrad in vier Stufen frei gewählt werden und beträgt dann 35, 75, 150 oder
300 Prozent. Damit die Kraft möglichst optimal
auf die Straße kommt, war bisher eine 27-GangKettenschaltung Shimano Deore oder Shimano
Deore XT im Einsatz. Neuerdings gibt es das Zuggerät auch mit integrierter Nabenschaltung vom
Typ IGH3 in 3-, 6-, oder 9-Gang-Ausführung. Der
Motor selbst ist wartungsfrei und für 20, 24 und
26 Zoll Räder erhältlich.
Das Gespann kann auch mit Rücktrittbremse und
Kinnschaltung ausgestattet werden, was besonders Tetraplegikern die Bedienung erleichtern soll.
Zudem besteht die Möglichkeit eines Kurbelfreilaufes nach hinten: Zum Rangieren lassen sich die
Kurbeln entkoppeln, und es kann bequem über
die Greifringe rückwärts gefahren werden. Sein
Gewicht ab 14,6 kg und das Packmaß ab 115 x 43
x 50,8 cm erlauben die problemlose Verladung ins
Auto und einfachen Transport. „NJ1 e-assistant“
ist wahlweise für Quick Snap oder FrontadapterBefestigung lieferbar. Durch verschiedene Tretlagerstützen und Verstellmöglichkeiten am Rahmenadapter ist die fortwährende Anpassung an
den Nutzer möglich. Ein optionaler Ständer
(während der Fahrt Platz sparend anklappbar) erleichtert das An- und Abkoppeln, da das Zuggerät
in der benötigten Adaptionshöhe abgestellt werden kann.
Schnelles Trike
Von null auf hundert in 7,6 Sekunden und mit Spitze 170 über die
Autobahn brettern und das im
Rollstuhl? Das geht, aber nur mit
dem Conquest Trike von Mobility
Conquest. Es basiert auf der Technik der neuen BMW R 1200 in Verbindung mit einem Heckantrieb.
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markt
Biker-Traum: Das
Conquest Trike findet sogar Platz im
Heck des ParavanWohnmobils.
(art) Die Conquest ist ein voll ausgestattetes
Touring-Bike mit hervorragender Ergonomie und
zahlreichen Qualitätsmerkmalen wie Aluminiumrahmen, Formel-1-Hinterachse mit Differential,
Fiberglas-Karosserie, Klicktronic-Schaltung mit
sechs Vorwärtsgängen sowie Rückwärtsgang mit
Handbedienung und 17 Zoll Leichtmetallfelgen
mit hydraulisch betätigten Scheibenbremsen
und elektrischer Parkbremse. Die ferngesteuerte
Heckeinfahrrampe und das spezielle RollstuhlDockingsystem machen das Conquest Trike zu
einem echten Hingucker mit Nutz- und Mehrwert
für jeden Motorrad-Freak im Rollstuhl.
Entwickelt hat das Gefährt der Brite Alan Martin
in seiner Firma Mobility Conquest, um seinem
gehbehinderten Sohn die Ausübung des ge-
liebten Hobbys möglich zu machen – möglichst
ohne Einschränkungen, was ihm mit der Conquest sicher gut gelungen ist. Dafür sorgt schon der
kraftvolle Zweizylinder-Boxermotor mit vier Ventilen pro Zylinder. Die legendäre BMW-Maschine
entwickelt aus 1 170 ccm Hubraum bei 7 500 Umdrehungen beachtliche 108 PS, die das Dreirad
mit 585 kg Leergewicht problemlos vorwärts treiben. „Einmal Biker, immer Biker“ – im Mutterland
von Easy Rider, wo das gemächliche Dahingleiten
die ideale Form des Reisens verkörpert, gehört
das Conquest Trike schon längst zum Straßenbild.
In Deutschland ist die Conquest im Vertrieb der
TMN Europe GmbH erhältlich, einem Tochterunternehmen der TMN devices Ltd. Israel. Die TMN
Europe GmbH beliefert von Berlin aus Fachhändler in ganz Europa mit innovativen Produkten
aus der ganzen Welt, um Menschen mit eingeschränkter körperlicher Mobilität ein Stück Beweglichkeit zu geben.
www.tmneurope.de
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PKW-Fahrhilfen
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Unter dem Motto „Technik die weiterhilft“ entwickelt Veigel Fahrhilfen für
Menschen mit Handikap: Handbedienungen, Lenkhilfen, Pedale, Sitze oder
sonstige Lösungen für Selbstfahrer
oder Passagiere.
(art) Die Handbedienung CLASSIC für Bremse
und Gas fügt sich harmonisch in das Interieur
moderner Fahrzeuge ein. Durch die ergonomisch optimierte Form des Griffes und die zusätzliche individuelle Verstellung des Griffwinkels ist das Gasgeben leichter, ermüdungsfreier
und passt sich jeder Handstellung des Fahrers
an. Zum Gasgeben wird der Handgriff im Uhrzeigersinn gedreht. Die Bremse wird durch leichten
Druck nach vorne betätigt und lässt sich auch
kurzzeitig arretieren. Die Handbedienung ist
umklappbar.
Bewährte Technik im modernen Design ist das
Prinzip der COMPACT Handbedienung (Bild).
Das Funktionsprinzip ist denkbar einfach: Zum
Beschleunigen wird der ergonomisch geformte
Handgriff nach hinten gezogen, ein leichter
Druck nach vorne aktiviert die Bremse, die sich
auch kurzzeitig arretieren lässt. Wie auch bei der
CLASSIC, lässt sich die Handbedienung wegklappen.
www.veigel-automotive.de
Allround-E-Rollstuhl
Mit dem neu vorgestellten QUICKIE Tango hat Sunrise Medical eigenen
Angaben zufolge den Standard im Elektrorollstuhlbereich neu definiert.
(art) Mit dem Modell, das erstmals auf der Rehab
2011 in Karlsruhe zu sehen war, präsentierte der
Rollstuhlhersteller aus dem badischen Malsch
einen E-Rollstuhl für den Allroundeinsatz und
erweitert damit sein Elektrorollstuhlsegment um
ein robustes Einsteigermodell. Der QUICKIE Tango überzeugt mit seinem einfachen Handling
ohne auf bewährte Qualität zu verzichten. Der
neue Elektrorollstuhl ist crash-getestet nach ISO
7176-19 und bietet damit das „Mehr“ an Sicherheit beim Patiententransport.
Der QUICKIE Tango ist für Nutzer konzipiert,
bei denen keine speziellen Anforderungen an
Sitzen, Positionieren oder Sondersteuerungen
gestellt werden. Individuelle Anpassungen zur
optimalen Positionierung des Nutzers können jedoch durchaus vorgenommen werden. So ist z.B.
die Rückenbespannung bedarfsgerecht anpassbar und die Sitzneigung sowie der Rückenwinkel können manuell oder elektrisch eingestellt
werden. Beim technischen Aufbau punktet der
QUICKIE Tango mit niedrigen Instandhaltungskosten. Mit wenigen Handgriffen können Teile
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ausgetauscht und Anpassungen vorgenommen werden. Damit ist der QUICKIE
Tango hervorragend für den
Standardeinsatz im Zuge
der Kassenversorgung geeignet.
Der kompakte Rollstuhl für
drinnen und draußen verfügt zudem über zahlreiche
Optionen und kann jederzeit
schnell und einfach mit elektrischen Varianten, wie z.B. hochschwenkbaren
Fußrasten zur optimalen Lagerung der Beine,
nachgerüstet werden. Seine „Flottentauglichkeit“ ist damit rasch unter Beweis gestellt. Seit die
Elektrorollstuhlproduktion vor drei Jahren an den
deutschen Standort nach Malsch verlegt wurde,
ist auch dieses Rollstuhlsegment mit hoher Qualität und mit dem entscheidenden „Mehr“ an Service im Markt etabliert.
www.sunrisemedical.de
Neues Einsteigermodell bei den
Elektrorollstühlen: Der QUICKIE
Tango von Sunrise Medical.
markt
Fort-Schritte für Querschnittgelähmte
1998 wurde Dr. Amit Goffer durch einen Unfall zum Tetraplegiker. Damit, dass er sein Leben im
Rollstuhl verbringen wird und dass es keine technischen Hilfsmittel gibt, die ihm das Stehen und
Gehen wieder ermöglichen, kann und will Dr. Goffer sich aber nicht zufrieden geben. Und da es
noch nichts gibt, entscheidet er sich, selbst eine Lösung zu (er)finden. Das ist die Geburtsstunde
von ReWalkTM.
ReWalk TM ist ein sogenanntes Exoskelett, eine
Art motorisierte und mittels Sensoren und Computertechnik gesteuerte Orthese. Mit ReWalk TMkönnen Querschnittgelähmte wieder aufstehen,
gehen und Treppen auf und absteigen. Voraussetzung dafür ist das der Betroffene noch Hand-,
Arm- und Schulterfunktionen hat.
Obwohl technisch hochkomplex
kann man das ReWalk TM System
doch einfach beschreiben und erklären. ReWalk TM besteht aus einem
leicht tragbaren Stützsystem mit
an den Gelenken integrierten Antriebsmotoren, einer Vielzahl Bewegungssensoren und einem Computersystem für die Kontroll- und
Sicherheitsalgorithmen, sowie leistungsfähigen aufladbaren Akkus.
Die Sensorik des Systems berichtet
über Position des Systems und meldet, ob der Anwender einen Schritt
einleitet. Das Gehen wird durch
leichte Bewegungen des Oberkörpers eingeleitet. Der Anwender tut
dieses indem er seinen Oberkörper
nach vorne bewegt.
Klinische Studien mit der ReWalk TM und Patientenbefragungen bestätigen, welchen gesundheitlichen Nutzen Stehen und Gehen mit
der ReWalk TM haben. Aber vor allem berichten
Anwender über das positive und emotionale
Erlebnis wieder auf Augenhöhe zu sein und wieder stehen und gehen zu können. ReWalk TM ist
seit Anfang des Jahres in einer institutionellen
Ausführung, der ReWalk TM-I, auf dem Markt und
wird bereits in USA und Italien genutzt. Für Anfang 2012 ist die Einführung des sogenannten
ReWalk TM-P geplant. Das „P“ steht für Persönlich.
Wo die institutionelle Version durch mehrere Anwender genutzt werden kann, das System ist in
Größen bis 1,90m und bis 100 kg Körpergewicht
einstellbar, wird die P individuell angepasst. Die
Erwartung ist, dass man in einer Rehaklinik oder
66
PARAPLEGIKER 3/11
Einrichtung als Teil der Therapie das Stehen und
Gehen mit der ReWalk TM lernt. Die Erfahrung
zeigt, dass nach 15 bis 30 Übungsstunden die
Anwender selbstständig gehen können. Wenn
sie dies gelernt haben können sie dies mit der ReWalk TM-P auch im Alltag nutzen.
Bereits heute reicht die Energie der Akkus für
eine ganztägige Verwendung. Das System wird,
ähnlich wie ein Mobiltelefon, über Nacht aufgeladen. Während des Aufstehens, des Gehens
und Treppenlaufens wird Energie verbraucht,
während im Stehen oder Sitzen das System auf
Stand-by schaltet.
Zur RehaCare 2011 kommt die Firma ARGO Medical Technologies nach Deutschland und wird
die ReWalk TM dort präsentieren. Interessenten
können über ein Kontaktformular auf der Webseite des Unternehmens Kontakt zu ARGO Aufnehmen.
Altes ROHO
Kissen gesucht
Die Firma Etac, Vertreiber der
ROHO Kissen in Deutschland, sucht
das älteste ROHO Kissen. Zu gewinnen gibt es einen Tablet-PC.
Etac meint: „Von unseren Kunden wissen wir, dass
viele ROHO-Kissen sehr lange benutzt werden. Ein
ROHO Kissen behält vom ersten bis zum letzten
Tag seinen einzigartigen Dekubitus Schutz. Und
wer einmal auf einem ROHO saß, der bleibt dabei.
Diese Treue unserer Kunden wollen wir belohnen.“
Am Gewinnspiel kann man sich ab dem 1. September ausschließlich über das Formular auf der
Homepage beteiligen. Unter www.etac.de sind die
Teilnahmebedingungen zu finden.
Kontakt:
Fördergemeinschaft
der Querschnittgelähmten
Silcherstraße 15
67591 Mölsheim
Tel.: 06243 - 52-56
E-Mail: [email protected]
Internet: www.FGQ.de
recht
§§§§§§§
Hilfsmittelversorgung in der Privaten Krankenversicherung:
„Zwei-Klassen-Medizin?“
Bei der Privaten Krankenversicherung geht man häufig davon aus, dass die Versorgungen
besser als in der Gesetzlichen Krankenversicherung wären. Schlagwörter wie Zwei-KlassenMedizin werden in diesem Zusammenhang gerne gebraucht. Die privaten Krankenversicherer nehmen für sich in Anspruch, einen höherwertigen Versicherungsschutz anzubieten.
Zumindest suggerieren dies verschiedenste Veröffentlichungen, Werbungen und Stellungnahmen. Aber ist dieser Eindruck auch in Bezug auf die Versorgung mit Hilfsmitteln richtig?
U
m das Ergebnis vorweg zu nehmen: Wer regelmäßig auf Hilfsmittelversorgungen angewiesen ist,
sollte den Werbeversprechungen der privaten Krankenversicherer nicht ohne weiteres folgen. Die Hilfsmittelversorgung ist im Rahmen der Gesetzlichen
Krankenversicherung in der Regel
deutlich besser zu
Gunsten des Einzelnen geregelt. In
der Privaten Krankenversicherung
finden sich zum
Teil erhebliche Einschränkungen,
auch wenn dieses
nach außen anders kommuniziert
wird. Beispielhaft sei nur auf die Entscheidungshilfe
des Verbandes der privaten Krankenversicherung
zum Basistarif hingewiesen: In der Gesetzlichen
Krankenversicherung bekäme man nur Leistungen
nach dem Hilfsmittelverzeichnis und müsse noch
Zuzahlungen in Höhe von 5 bis 10 EURO zahlen. Die
Private Krankenversicherung biete dagegen individuelle Regelungen an, soweit es sich nicht um den
Basistarif handelt. Der Basistarif in der Privaten Krankenversicherung entspräche den Leistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung.
In der Privaten Krankenversicherung finden
sich zum Teil erhebliche
Einschränkungen,
auch wenn dieses nach
außen anders kommuniziert wird.
Da stellt sich natürlich die Frage, ob die tarifindividuellen Regelungen wirklich besser sind und wie sie
überhaupt aussehen. Eins vorweg: Die Darstellung
zum Hilfsmittelanspruch in der Gesetzlichen Krankenversicherung ist falsch! Das Hilfsmittelverzeichnis dient in der Gesetzlichen Krankenversicherung
lediglich als Auslegungshilfe, wie es das Bundessozi-
68
PARAPLEGIKER 3/11
algericht seit Mitte der 90er Jahre in ständiger Rechtsprechung bestätigt. Der Arzt kann und darf auch
nicht gelistete Hilfsmittel verordnen, die von der Gesetzlichen Krankenkassen auch übernommen werden. Eine Beschränkung liegt also gerade nicht vor.
Es besteht Anspruch auf das im Einzelfall erforderliche Hilfsmittel, ohne dass es einen abschließenden
Katalog an Produkten gibt.
Anders dagegen in der Privaten
Krankenversicherung
Grundlage für Ansprüche auf Hilfsmittelversorgungen ist bei privat Krankenversicherten immer
der bestehende Krankenversicherungsvertrag. Die
privaten Krankenversicherungsverträge enthalten
regelmäßig unter Hinweis auf die Tarifbedingungen
verbindliche und abgeschlossene Hilfsmittelkataloge. Also bereits der erste wesentliche Unterschied
zur Gesetzlichen Krankenversicherung, es gibt einen
verbindlichen Katalog. Nur die Hilfsmittel, die dort
aufgeführt sind, muss die Private Krankenversicherung übernehmen.
Diese Hilfsmittelkataloge darf man sich auch nicht
so umfangreich wie das Hilfsmittelverzeichnis der
Gesetzlichen Krankenversicherung vorstellen. Beispielsweise finden sich in Hilfsmittelkatalogen der
privaten Krankenversicherer regelmäßig keine Kommunikationshilfsmittel. Ein Versorgungsbereich, der
gerade für die Entwicklung von Kindern immense
Bedeutung aufweist und durch seine rasanten technischen Fortschritte der letzten Jahre geprägt ist. Bei
einem Ausschluss solcher Produkte in der Privaten
Krankenversicherung kann sicherlich nicht von Innovation und medizinischem Fortschritt als Bestandteil
des Versicherungsschutzes die Rede sein. Obwohl
recht
§§§§§§§
solche Formulierungen sich in der genannten Entscheidungshilfe des Verbandes der privaten Krankenversicherung als besonderer Vorzug der Privaten
Krankenversicherung finden lassen.
Typisch sind in diesen Katalogen auch Formulierungen wie „in einfacher Ausstattung“ oder „in Standardausführung“. Von einer individuellen und im
Einzelfall erforderlichen Hilfsmittelversorgung kann
da keine Rede sein. Gerade bei Kinderversorgungen
ist jedoch die individuelle Hilfsmittelversorgung mit
den individuellen Anpassungen gerade bei Wachstum des Kindes von erheblicher Bedeutung.
Andere Beispiele sind, dass Rollstühle nur mit feststehenden Seitenteilen und feststehenden Rückenlehnen als vereinbart gelten oder maximal ein Zuschuss
von 800 EURO für eine Rollstuhlversorgung gewährt
wird. Jeder der mit Rollstuhlversorgungen zu tun hat,
weiß was er dafür bekommt. Regelmäßig nämlich
kein Hilfsmittel, das dem individuellen und erforderlichen Behinderungsausgleich dient.
Zweitklassige Versorgung
Der Begriff der Zwei-Klassen-Medizin ist somit zutreffend, jedoch anders als üblicherweise wahrgenommen. Privat Krankenversicherte erhalten in der Regel
im Verhältnis zu gesetzlich Krankenversicherten oft
nur eine zweitklassige Versorgung mit Hilfsmitteln,
außer sie wenden für die im Einzelfall erforderliche
Hilfsmittelversorgung eigene erhebliche finanzielle
Mittel auf.
Ob solche Klauseln in den Versicherungsbedingungen zulässig sind, kann man sicherlich berechtigt
fragen. Leider sind bisher jedoch die zuständigen
Zivilgerichte überwiegend der Auffassung, dass solche Klauseln zulässig seien. Man kann nur hoffen,
dass zukünftig eine Änderung der Rechtsprechung
eintritt. Aus Sicht des nicht juristisch gebildeten Verbrauchers sind die Versicherungsbedingungen mit
den dort enthaltenen Hilfsmittelkatalogen kaum
nachvollziehbar und überraschend. Insbesondere
besteht natürlich keine Vorstellung darüber, welche
Hilfsmittelversorgungen möglicherweise zukünftig
von Nöten sein könnten, gerade im Hinblick auf zukünftige Krankheitsbilder oder technische Entwicklungen. Der oder die gut verdienende 25 Jährige hat
überhaupt keine Vorstellung davon, was Hilfsmittelversorgungen bedeuten oder kosten, wenn diese z.
B. die zukünftigen Kinder betreffen könnten.
Daher kann man heute Menschen, die vor der Entscheidung stehen, ob sie in eine Private Krankenversicherung wechseln sollten, nur dringend anraten, sich auch die Frage der Hilfsmittelversorgung
anzuschauen. Der
Verfasser dieses Artikels ist jedenfalls
der
Auffassung,
dass man eigentlich
jedem Betroffenen,
der auf Hilfsmittelversorgungen
zukünftig angewiesen ist, von diesem
Schritt unabhängig
von seinen Einkommensverhältnissen
abraten müsste.
Aus Sicht des nicht juristisch gebildeten Verbrauchers sind die Versicherungsbedingungen mit
den dort enthaltenen Hilfsmittelkatalogen kaum
nachvollziehbar . . .
Autoreninfo:
Rechtsanwalt Jörg Hackstein ist Partner der Hartmann
Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft mit Sitz in
Lünen und Mannheim. Die auf Fragen des Gesundheitsmarktes spezialisierte Kanzlei vertritt u. a. Versicherte der
Krankenkassen und viele namhafte Leistungserbringer,
Hersteller und Verbände im Bereich der Medizinprodukte
und Hilfsmittel. Die Kanzlei bietet qualifizierte Rechtsberatung in allen, den Gesundheitsmarkt tangierenden
Fragen. Hierzu gehören neben den typischen sozialrechtlichen Fragestellungen u. a. solche aus den Bereichen
Vergaberecht, Arbeitsrecht, Wettbewerbsrecht, Markenund Warenzeichenrecht, Vertragsrecht sowie Regress
und Haftung. Weitere Infos unter
www.hartmann-rechtsanwaelte.de.
PARAPLEGIKER 3/11
69
recht
Der ärztliche
Behandlungsfehler (Teil 2)
Wie in der letzten Ausgabe erläutert, gibt es mehrere Arten von ärztlichen Fehlern. Um allerdings vom
Fehler zum Schadensersatzanspruch – der bei schweren Fällen wie etwa einer Querschnittlähmung
aufgrund einer fehlerbehafteten Bandscheibenoperation durchaus erheblich sein kann – zu gelangen,
muss der Geschädigte darlegen und beweisen, dass ein Fehler begangen wurde und dieser Fehler für den
Schaden ursächlich (juristisch: kausal) war. Nur in den Fällen eines groben Behandlungsfehlers muss der
Arzt beweisen, dass der Fehler nicht kausal für den Schadeneintritt war – was regelmäßig schwierig ist.
Oft ist auch unklar, was überhaupt passiert ist –
über die Tatsache, dass ein Patient zu Fuß ins Krankenhaus ging und als Paraplegiker das Krankenhaus
wieder verlässt hinaus, ist oft wenig über das „Warum?“ bekannt. War es ein Fehler bei der Operation
selbst – oder doch eine nicht erkannte Nachblutung? Das Klinikpersonal ist hier oft wenig hilfreich.
Ursachenforschung – die ja zum Nachweis eigenen
Fehlverhaltens führen könnte – wird kaum betrieben, und wenn doch, dann so verklausuliert, dass
der medizinische Laie keinen Durchblick mehr hat
und den Fehler nicht erkennt.
Das wichtigste ist daher zunächst die Beweissicherung – hier möglich in Form der Krankenakte. Zunächst ist festzuhalten, dass der Patient jederzeit
das Recht auf Einsicht in seine Krankenakten hat.
Er darf diese – bis auf Röntgenbilder – zwar nicht
mitnehmen, da sie im Eigentum des Krankenhauses
steht – jedoch neben der Einsichtnahme auch Kopien (gegen Entgelt) fertigen. Die Akte ist auch vollständig zur Einsichtnahme zu überlassen, aufgrund
einer Entscheidung des Verfassungsgerichts (2 BvR
443/02) sind ärztliche Bedenken hiergegen künftig
wohl hinten an zu stellen. Man muss sich auch nicht
darauf einlassen, nur eine durch das Krankenhaus
gefertigte Kopie zu erhalten, da dann nicht sichergestellt ist, dass die Akte vollständig ist.
Wird die Akteneinsicht verweigert oder der Patient
hingehalten, so ist höchste Vorsicht geboten. In
diesem Fall empfiehlt sich eine Strafanzeige wegen
des Verdachts auf Körperverletzung mit dem Hinweis, dass möglicherweise Beweise verschwinden
könnten, die Staatsanwaltschaft wird dann sehr
schnell die Akte sichern, um Manipulation zu ver-
70
PARAPLEGIKER 3/11
hindern. Dies ist zwar für alle Beteiligten unangenehm, aber bedauerlicherweise notwendig.
Hat man die Akte, so ist es oft unumgänglich, diese
von einem Spezialisten – also einem anderen Arzt
– durchsehen zu lassen, der dann – ausgehend von
den Eintragungen in der Akte – den Behandlungsfehler finden und gutachterlich feststellen kann.
Gutachten sollte extern gefertigt werden
Erster Einstieg bei vielen Querschnittgelähmten ist
das Gespräch mit dem behandelnden Arzt in den
Akutkliniken. Hier werden oft wertvolle Hinweise
gegeben, ob irgendetwas ungewöhnlich bei der
Behandlung im Vorkrankenhaus war. Ein Gutachten
kann dies jedoch nicht ersetzen, regelmäßig wird
eine behandelnde Klinik auch kein solches fertigen,
da es aufgrund der „Befangenheit“ des behandelnden Arztes als Beweis quasi wertlos los.
Die erfolgversprechendste, aber auch sehr teure
Methode ist die Erstellung eines Privatgutachtens.
Ein Arzt des Vertrauens – hier einfach Mitpatienten,
Ärzte und das Internet befragen – mit Erfahrung
als Gerichtsgutachter arbeitet dann im Auftrag des
Patienten die Akte durch und wird mögliche Fehler
aufzeigen. Da dies sehr zeitaufwendig ist und der
Gutachter eventuell weitere Recherchen (MRT u.a.)
durchführen muss, gehen die Kosten hierfür leicht
in die Tausende. Andererseits hat man hier die Gewissheit, dass der Gutachter nur den Auftraggeber
selbst im Blick hat.
Eine günstige und daher gern gewählte Methode
ist die Einschaltung der Krankenkasse. Diese hat ein
eigenes Interesse daran, dass ein Dritter (hier die
Haftpflichtversicherung des behandelnden Arztes)
den Schaden bezahlt bzw. die Krankenkasse bei
dieser regressieren kann. Die Krankenkasse wird
daher den medizinischen Dienst der Krankenkassen
(MDK) einschalten, der dem Patienten möglicherweise einen Konsiliararzt zur Seite stellt. Der Vorteil
hieran ist, dass keine Kosten entstehen, der Nachteil
ist allerdings, dass man auf die Wahl des Konsiliararztes keinen Einfluss hat.
Kammern sehen selten Behandlungsfehler
Die dritte Methode, an ein Gutachten zu kommen,
ist der Gang zur jeweiligen Landesärztekammer.
Die Gutachterkommissionen dort erstellen kostenlose Gutachten zur Frage, ob ein Behandlungsfehler
vorliegt. Allerdings ist zu beachten, dass dies zum
einen Zeit kostet, und dass zum anderen die anderweitige Rechtshängigkeit (entweder durch ein
Straf- oder ein Zivilverfahren) die Tätigkeit der Landesärztekammer, die Schiedsgerichtscharakter hat,
ausschließt.
Auch ist darauf hinzuweisen, dass die Kammern
eher selten einen Behandlungsfehler bejahen. So
wurden laut einer von der Bundesärztekammer
veröffentlichen Statistik 2009 10972 Anträge
gestellt, über 7424 wurde dann durch Sachgutachten entschieden (beim Rest lagen Verfahrenshindernisse vor) und in lediglich 1771 Fällen
wurde ein haftungsauslösender Behandlungsfehler festgestellt.
Im Haftungsfall ist davon abzuraten, ein von der
gegnerischen Versicherung erstelltes Gutachten
vorbehaltlos zu akzeptieren. Dies liegt nicht daran – wie vielfach vermutet – dass die von der
Haftpflichtversicherung beauftragten Gutachter aus nichtfachlichen Erwägungen heraus zu
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in Halle 7a auf
Stand C23
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recht
Lasten der Geschädigten entscheiden (was eine
massive Straftat wäre), sondern vielmehr am
fachlichen Wissensvorsprung der Haftpflichtversicherer, die durch die Vielzahl von Fällen,
die dort bearbeitet werden, wissen, wie manche
Gutachter gewisse medizinische Fragen beurteilen.
in Auftrag gibt, bereits mit der Wahl des Gutachters
fest.
Als erklärendes Beispiel sei genannt, dass manche
Mediziner Schleudertraumata der HWS bei unfallbedingten Geschwindigkeitsänderungen unter
10 km/h immer verneinen, weil auch viele Literaturmeinungen diese Auffassung stützen. Es steht
in diesem Fall von vornherein fest, wie dieser Mediziner einen Fall beurteilen wird, wenn dieses Ausschlusskriterium vorliegt, egal wie glaubhaft der Betroffene die Beschwerden schildert. Wenn nunmehr
eine Versicherung weiß – und sie weiß es in der
Regel aus einer Vielzahl von Fällen – wie Mediziner
X über ein bestimmtes Problem denkt, so steht das
Ergebnis des Gutachtens, welches die Versicherung
Anmerkung zum Autor: Der Rechtsanwalt und Fachanwalt für Verkehrsrecht Oliver Negele, Mitarbeiter der AG-Recht der FGQ, bearbeitet derzeit ca. 30
Fälle aus dem Bereich Großpersonenschaden im
Jahr.
Inwieweit diese Gutachten dann vorprozessual und
prozessual Verwendung finden, wird im nächsten
Artikel näher beschrieben.
Kontakt:
Rechtsanwalt u. Fachanwalt f. Verkehrsrecht
Oliver Negele
Bgm.-Fischer-Str. 12
86150 Augsburg
tel 08 21-32 79 88-10, Fax: -20
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Querschnittgelähmten in Deutschland e.V., Silcherstraße 15, 67591 Mölsheim schriftlich
widerrufen. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs.
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in Deutschland e.V.
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29. Jahr
gang
3/ 20 11
PARAPLEGIKER – Zeitschrift für Menschen
mit Körperbehinderung
Das offizielle Nachrichtenmagazin der Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten erscheint jetzt im
vereinseigenen HUMANIS Verlag. Menschen mit Körperbehinderung haben viele gemeinsame Interessen,
deshalb sollte der Blick auch über den Zaun der eigenen Betroffenheit hinausgehen. Der „Para“ bietet einen
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Recht / Schadensersatzrecht
Gottfried Weller
Oliver Negele
Dr. Loeffelladstr. 127 • 86609 Donauwörth
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Felbelstraße 15 • 47799 Krefeld
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in Deutschland e.V.
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Barbara Früchtel, Herbert Müller, Arndt Krödel, Hermann Sonderhüsken,
Ruth Auschra, Raimund Artinger, Wolfgang Büser, RA Jörg Hackstein,
RA Oliver Negele.
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Es gelten die Mediadaten Nr.9 ab 1. Dezember 2008
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