xpo-virus
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Komplexer Organismus Xpo - ein Virus Diplomarbeit zur Erlangung des akademischen Grades eines Diplom-Ingenieurs der Architektur von Markus Gruber Technische Universität Graz Erzherzog-Johann-Universität durchgeführt am Institut für Gebäudelehre Begutachter: Univ.-Prof., Dipl.-Ing., Architekt Hrvoje Njiric Graz, 8. Jänner 2003 Inhalt Komplexer Organismus stadt - triest städtebauliche entwicklung standortfaktoren triest hart triest weich triest politisch hafen - triest hafenentwicklung hafenveränderungen boeris studie molares studie xpo-virus kurze virus-theorie city branding echtzeit sustaining image eventisierung - kommunikation 9 13 15 17 21 25 29 xpo - stadt standortmodelle standortwahl urbane verknüpfungen stadtprogramm xpo-programm xpo-elemente-3d xpo-land xpo-wasser xpo-pavillione/schiffe Materialsammlung zur Konstruktion Kontinuierliche Metamorphose 55 62 64 66 72 90 92 94 98 105 35 45 45 47 49 4 Casaubon:“Zusammenhänge gibt es immer, man muß sie nur finden wollen“ (Umberto Eco, Das Foucaultsche Pendel, München 1989, S. 265) Einleitung Das vorliegende Buch teilt sich in zwei Teile: die Betrachtungen über den komplexen Organismus Triest und das Projekt der Xpo. Die Betrachtungen beinhalten drei Kapitel über die Stadt Triest, den Hafen und die kleine Virustheorie. Die gesamten Betrachtungen sind inhaltlich und grafisch in zwei Ebenen aufgeteilt, wobei die linke Seite Grafiken, Diagramme und Bilder, die sogenannten Mems beinhaltet, während die rechte Seite aus dem Text besteht . In Ausnahmefällen ziehen sich die Grafiken und Diagramme über eine Doppelseite. Die Diagramme ergänzen den Text um weitere Informationen, die mir unentbehrlich scheinen, um ein Gesamtbild von Triest zu skizzieren. Sie stehen teils als Erklärung zum Text, teils als autonome Mems; Mem hier verstanden in Anlehnung an den Begriff Mem, aus der Biologie, ist das minimum essential medium und steht für die Gesamtheit von gespeicherten kulturellen Informationen einer Zelle oder eines Virus‘ im Laufe ihrer bzw. seiner Entwicklung. „... finden können“ (Markus Gruber, Komplexer Organismus, Graz 2003, S 4) 6 komplexer organismus stadt triest- hafen triest metaphorische annäherung Der komplexe Organismus ist eine metaphorische Annäherung an die Stadt und ein Instrumentarium, um die vielschichtige Struktur des Ortes Triest zu verstehen. Wenn ich vom Ort Triest spreche, gibt es einerseits den Hafen, andererseits die Stadt. Das sind prinzipiell die beiden miteinander konkurrierenden territorialen Gegenspieler. Beide Organismen benötigen Platz, um sich zu entwickeln und folgen innerhalb ihrer Entwicklung unterschiedlichen Gesetzmäßigkeiten. Sowohl die Stadt wie auch der Hafen greifen dabei auf vorhandene Strukturen und Ressourcen zurück, die sie benötigen und die sie letztendlich miteinander verbinden. 8 100 n Chr. 1382 stadt - triest 1779 städtebauliche entwicklung stadtfestung als zufluchtsort militärischer hafen im zentrum der stadt wirtschaftshafen ausserhalb ausbreitung der stadt entlang der ausfallstrassen und der küste strassen in die umliegenden fischerei häfen festung burg kastell burg stadt mit stadtmauer befestigte stadt hafen befestigte stadt hafen hafen canale grande römische Kolonnie Tergeste 100 n. Chr. hafen triest zu zeiten herzzog leopold II. 1382 leuchtturm leuchtturm triest zu zeiten maria theresia 1779 leuchtturm stadtentwicklungs MEM Die Stadt entwickelte sich am Abhang des Hügels von S. Giusto. Die von Augustus 33 v. Chr. errichteten Mauern umzogen das röm. Tergeste (bed. Markt) in Form eines Dreiecks mit der Spitze auf dem Hügel und der Basis am Meer. Etwa zwischen dem heutigen Distretto Militare und dem Arco di Riccardo verlief der Decumanus Maximus, an der Stelle der jetzigen via delle Monache der Cardo Maximus. Auf dem Hügel, dort wo sich heute der mittelalterliche Dom erhebt, stand das Kapitol mit dem Tempel des Jupiter, der Juno und der Minerva, daneben das Forum mit der Basilika; am Fuße des Hügels lagen das Theater und der Hafen. Die mittelalterliche Stadt, von einem bis ins 18. Jhdt. intakt gebliebenen Mauerring umgeben, bewahrte den Umriß der römischen Festung. Drei Haupttore waren nach Westen zum Meer (bei der heutigen Piazza dell’Unità), nach Süden zur Straße nach Istrien (Porta Cavana) und nach Norden zur Straße nach Friaul (Porto Riborgo) gerichtet. Im Norden, jenseits der Mauern, lagen die Salinen. Mittelpunkt des politischen und öffentlichen Lebens war die Piazza Grande (jetzt Piazza dell’Unità). Am Hügel steht das Wahrzeichen Triests, die Kathedrale aus dem 14. Jhdt. Erst Mitte des 18. Jhdts begann die Entwicklung des modernen Triests. 9 Die Erhebung zum Freihafen 1719 hatte eine ganz neue Situation geschaffen. Die lokale Wirtschaft erfuhr eine vollkommene Veränderung, die Stadt wurde zu einem blühenden Handelszentrum. Die Einwohnerzahl, die um 1700 nur 4000 betragen hatte, erhöhte sich 1780 auf 17 000, 1791 auf 24 000 und gegen Ende des 19. Jhdts war sie auf 176 000 angewachsen. Die Bildung neuer Quartiere im 18. und 19. Jhdt vollzog sich in drei Phasen: 1. Città Teresiana oder Città Nuova: 1749 ließ Kaiserin Maria Theresia die mittelalterlichen Mauern schleifen. Die erste Ausdehnung der Stadt folgte Richtung Norden. Die Kanäle der Salinen wurden ausgetrocknet und zu Strassen gemacht. Nur der Canale Grande blieb übrig und wurde verbreitert und vertieft. Auf ihm fuhren die Schiffe ihre Waren bis ins Zentrum des neuen Quartiers. Der 1934 verkürzte Kanal reichte bis zu den Stufen der S. Antonio und war durch Anlage von beweglichen Brücken auch für grössere Schiffe befahrbar. Er bildete die Hauptachse der nach regelmäßigem Plan mit rechtwinklig sich schneidenen Strassen angelegten theresianischen Stadt. Begrenzt von Corso Italia, Via Cavour, Via Ghega und Via Carducci, hat sie zT bis heute ihre originale Physiognomie bewahrt. Hauptsorge der theresianischen Politik war jedoch ein leistungsfähiger Hafen. Der alte Mandracchio wurde verstärkt durch den Bau der beiden Molen S. Carlo (Audace) und Teresiano (auf der röm. Mole, heute: Fratelli Bandiere). 2. Città Giuseppina: In der zweiten Hälfte des 18. Jhdts entstand ein weiteres neues Quartier mit denselben Charakteristiken im Süden des alten Mauerrings, um die heutige Piazza Venezia und 10 längs der Küste bis zur Halbinsel Campo Marzio. 3. Città Franceschina: Seit dem letzten Viertel des 18. Jhdts erfolgte die Erweiterung nach Osten, jenseits des Colle di S. Giusto, im Quartier der sog. Barriera Vecchia. Aus zugeschütteten Wasserläufen entstanden auch hier Strassen (Via Carducci, Via Battisti). Gleichzeitig wurde der Hafen mit weiteren Docks und Speichern ausgebaut. Noch während, aber vor allem nach der Französischen Herrschaft setzte rege Bautätigkeit ein. Damals erlebte die Stadt ihre glänzendste und persönlichste Phase. In Triest verhält es sich so, dass die Industrie nach Süden in die EZIT, südlich der Bucht von Muggia, abwandert bzw. sich dort konzentriert. Teile der Industrie sind jedoch dem Hafen zugeordnet und bilden mit diesem einen trennenden Gürtel zwischen Stadt und Meer. Das historische Zentrum „Tergeste“ ist derzeit, atypisch für eine italienische Stadt, vernachlässigt und verlassen. Durch eine private Initiative und Finanzmittel aus der EU wird die Revitalisierung des ursprünglichen Zentrums am Fusse des Castello in Angriff genommen. erlebnisstadt 'urban sprawl' in Triest und Umgebung Industrie/Hafen Wachstum in der Bucht von Muggia Wie kann man diese Stadt neu denken? Im Zuge der Tertiärisierung und Informatisierung der Gesellschaft und des Gewerbes bietet sich uns spätestens seit den 90ern die historische Chance, die Stadt als Hybrid neu entstehen zu lassen bzw. sie zu reprogrammieren, gewissermaßen eine Renaissance der konzentrierten Stadt einzuleiten, allerdings im Grünen. “Im Grünen” darf man hier nicht nur als den Stadtpark, die 11 Landschaft oder Natur sehen. Grün steht für Freizeit, Event, Bildung und Kultur, steht schlicht für die restlichen acht Stunden zwischen Arbeit und Schlaf. Man muss nicht mehr „rot sehen.“ Es hat sogar eine Verschiebung des gesellschaftlichen Schwerpunktes von der Arbeit zum Vergnügen stattgefunden. Nachdem zuerst Maschinen und schießlich Roboter die Schwer- und Schwerstarbeit übernommen haben, widmen wir uns mehr und mehr dem, was wir danach machen können, sofern wir nicht die Arbeit zu unserem Vergnügen gemacht haben. Ein Indiz dafür ist die Tatsache, das mittlerweile 60 Prozent des Verkehrsaufkommens freizeitbedingt ist. Der „cultural entrepreneur“ ist die neue Kategorie des Unternehmers im kulturellen Bereich und das neue Traumbild der Selbstverwirklichung. Es steckt also nicht nur die Absicht dahinter, Geld zu verdienen, sondern Ideen zu produzieren und dabei vor allem Spass zu haben. Arbeit macht Spass, so lautet die neue Formel. Der Trend zur Selbstverwirklichung und der „gesellschaftliche Imperativ“ des Spasshabens und der Traumverwirklichung ist dabei ein Kennzeichen für einen Paradigmenwechsel in unserer Gesellschaft. Gerhard Schulze, Soziologe an der Universität Bamberg, bezeichnet diesen Paradigmenwechsel „vom weltbezogenen Subjekt zur subjektbezogenen Welt“(Gerhard Schulze – Die Erlebnisgesellschaft). Im alten Paradigma war die Welt gegeben, im neuen ist es das Ich. Das hat weitreichende Folgen: Der Paradigmenwechsel produziert nicht mehr eine allgemeingültige Welt, sondern Millionen von verschiedenen Einzelkosmen, von jedem einzelnen selbst geschaffen. Damit stellt sich eine „schnellere Entwicklungsdynamik ein und die Zahl der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten – von der Lebensführung bis zum Konsum – hat gigantisch zugenommen.” 12 world relations triest world MEM 13 ( http://www.orl.arch.ethz.ch/disp/archive/DISP 150) Werbung standortfaktoren und Trend-Kommunikation sorgen für die neue Auswahl, Quoten, Marktanteile, Reichweiten, Absatzziffern bestätigen Erfolg oder Misserfolg. Alles ist möglich – das eigene Leben ist der höchste Jackpot. Wo ist das möglich? Keine Frage, die Stadt ist wieder „in”. Die Erlebnisgesellschaft sucht den urbanen Raum. Die Stadt wird zur Kulisse oder zur Bühne der Erlebnisgesellschaft, und diese nistet sich vorzugsweise dort ein, wo Improvisation möglich ist: in den ehemaligen Industriequartieren. Diese sind billig, bieten viel Platz und individuellen Spielraum. Darin haben die Stadtväter Europas ein Konzept entdeckt, das zur Formel werden kann. Tatsächlich wachsen überall in den europäischen Städten Eventund Kulturlandschaften oder „Erlebnislandschaften” aus dem Boden der Industriebrachen. Ihr Vorteil ist, dass sie quer durch alle Bevölkerungschichten angenommen und genutzt werden. Disco-Kid, Kunstliebhaber, Student und Theaterbesucher laufen sich in diesen Erlebnislandschaften über den Weg: „Die Stadt In den internationalen Standortrankings, in denen die Städte der ganzen Welt miteinander verglichen werden, gibt es neben den «harten» unternehmensbezogenen Faktoren auch die «weichen» personenbezogenen Standortfaktoren, welche die Attraktivität eines Ortes für die Mitarbeitenden der Unternehmen erfassen. Deren Ansprüche decken sich in der Regel recht gut mit denjenigen der ansässigen Bevölkerung. Der bedeutendste und umfassendste unter den weichen Standortfaktoren ist die Lebensqualität. Neben der Qualität der Bildungseinrichtungen, der Wohnqualität, Sicherheit, Qualität der Infrastrukturen und anderen Dingen mehr, spielt auch das Angebot an Freizeiteinrichtungen für eine Stadt, die auf Unternehmen mit hoch und höchst qualifizierten Arbeitskräften aus der ganzen Welt setzt, eine zentrale Rolle. Aus einer Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik zum Thema Standortfaktoren kommt folgende Aussage: «Topleute sind immer knapp. Ihnen und ihren unruhigen Ehefrauen und wird genutzt, gebraucht, gewollt und neu entdeckt.” (Martnia Koll Schretzmayr, Gabriela Burkhalter) Hier bedarf es aber eines Kunstgriffes der Kommunen, zwischen dem Wechselspiel von Bottom-up und Top-down. Das Bottom-up beschreibt dabei jene Vorgehensweise der Trendforscher, etwas zu entdecken und aufzugreifen, das im Entstehen begriffen ist. Die Top-down Methode ist der „autoritäre” Weg, von oben vorzugeben (City branding – Hans Mommaas). Zwischen diesen beiden Möglichkeiten bewegt sich die Stadtverwaltung. -männern muss man ein Wohnumfeld, ein Stadtimage, eine Kulturszene präsentieren, d.h. ‹weiche› Standortfaktoren, die ihre gehobenen Bedürfnisse in der Freizeit erfüllen. ….» [Deutsches Institut für Urbanistik: Beiträge zur Stadtforschung Nr. 25, Berlin 1998]. Kultur ist ein Standortfaktor, sowohl für die Unternehmen wie auch für die ansässige Bevölkerung. „Kulturelle Einrichtungen tragen zur internationalen Ausstrahlung einer Stadt bei und können sowohl das Image der ganzen Stadt wie dasjenige eines bestimmten Stadtteils prägen. Rund um grössere kulturelle Einrichtungen entstehen auch typische Lokale, 14 Richard Rogers spricht vom ‚footprint‘ der Stadt. Analog entwickelte sich mein Begriff der Spielwiese. novo gorizia 89 000 einwohner gorizia 137 909 einwohner 1 183 000 Einwohner Region Friuli-Giulia-Venezia 2 000 0000 Einwohner Republik Slovenien monfalcone 27 000 einwohner ljubljana 300 000 einwohner opicina 49 000 einwohner 5 000 einwohner grado trieste 218 000 einwohner golf von triest 5 000 einwohner piran muggia 13 171 einwohner koper 46 763 einwohner portoroz 3 000 einwohner nach dem vorbild der schweizer expo.02 0 10 20 km regional MEM trieste trieste trieste trieste trieste trieste - ljublana 100 km piran 24 km portoroz 23 km muggia 13,1 km monfalcone 30,1 km koper 19 km die das Image des Quartiers mitprägen. Kulturelle Einrichtungen triest hart sind in bestimmten Stadtteilen verortet. Traditionell haben in der europäischen Stadt die kulturellen Einrichtungen wie Theater, Oper, Konzertsaal und Kinos das urbane Zentrum verkörpert. Mit dem Wachstum der Städte haben sich neue Zentren gebildet, die sich voneinander nicht zuletzt durch ihre kulturellen und freizeitbezogenen Einrichtungen unterscheiden. Es entstehen so Orte, die von bestimmten Bevölkerungsschichten und Altersgruppen bevorzugt frequentiert werden. Für die verschiedenen Teilgruppen der Gesellschaft sind auch unterschiedliche Formen der Kultur von Bedeutung. Das Spektrum kultureller Institutionen einer grösseren Stadt umfasst – meist an verschiedenen Orten lokalisiert – • die hohe (elitäre) zentrumsorientierte Kultur der Oper, des Konzerts und des Theaters (von klassisch bis zeitgenössisch), • die kommerzielle Kultur, die ein breites Publikum anspricht und deshalb auch kaum lokalisierbar ist (Kino, Musicals usw.), • Formen der «Quartierkultur» wie Gemeinschafts- und Soziokultur, die eher in den Wohnquartieren beheimatet sind, • alternative Kulturformen, die oft in baulichen und ökonomischen Nischen auf Zeit gedeihen. Jede Art von Kultur hat ihre, sich teilweise allerdings überlappenden Milieus, in denen sich die jeweiligen «Szenen» bilden. Manche davon sind sehr lokal verortet, manche haben einen grenzüberschreitenden Anspruch, der auf eine internationale Kennerszene zugeschnitten ist. Diese Kennerszene, wie z.B. die zeitgenössische Kunst- oder die Theaterszene, trifft sich an den einschlägigen Orten der verschiedensten Weltstädte.” (aus: Kulturelle Einrichtungen als Impulsgeber für Stadtentwicklung? -BrigitWherli-Schindler DISP 150 4 2002) Anhand eines Investmentreportes der amerikanischen Investment-Beratung Conway Data Inc. sind in Triest weder die harten noch die weichen Standortfaktoren besonders ausgeprägt, dennoch eröffnet der Bericht Perspektiven und zeigt auf, welche Kriterien für Triest sprechen. Der „Trieste Investment Guide“ offeriert eine moderne Infrastruktur und qualifizierte Arbeitskräfte, worin Triest sich im wesentlichen nicht von anderen europäischen Städten unterscheidet. Vorteile dieser Stadt liegen in ihrer geopolitische Lage zum Osten, den Sprachkapazitäten und den internationalen Beziehungen, die über Jahre hinweg aufgebaut wurden. Das alles deklariert Triest als exzellenten Standort für den Einstieg in den Ostmarkt: Zentral- und Osteuropa mit einem Markt von 120 Millionen Einwohnern, mit einem Wachstum des BIP (Bruttoinlandproduktes) bis zu fünf Prozent pro Jahr. Die Wirtschaftsprognosen sehen ein schnelles Wachstum der Volkswirtschaften im Osten voraus. Man erwartet eine Steigerung der Import-Exportrate um 7,5 Prozent pro Jahr, was eine wesentliche Zukunftsperspektive eröffnet. Bezüglich des industriellen Sektors ist die Anzahl der Firmen in Triest gering: Zu den Spitzenunternehmen gehören Stock (Likörproduzent), Danieli (Schinken) und IllyCaffé. Des weiteren könnten Unternehmen von den neuen Lebensmitteltechnologien profitieren, die von den wissenschaftlichen Institutionen der Area Scienza entwickelt wurden. Pharmazeutische Firmen finden qualifizierte Arbeitskräfte vor und haben eine Vielzahl von Verbindungen zu Spitälern zur Durchführung klinischer Testreihen sowie die Möglichkeit zur Forschung und Entwicklung an der Universität und an verschiedenen wissenschaftlichen Instituten. Einen eindeutigen Vorteil sieht Conways Investment Guide für Triest in der Möglichkeit, innerhalb der Europäischen Union mit geschützten Patenten zu produzieren und, wo Patente schwerer zu verteidigen sind, dem Markt im Osten. Vor allem sind Pharmazeutika, die in der EU zugelassen sind, unmittelbar für den Ostmarkt geeignet. Im IT-Bereich kann Triest ebenfalls in allen Bereichen qualifizierte Arbeitskräfte bieten. In Verbindung mit dem raschen Wachstum von Telital sieht Conways Inc. Investment Guide hier eine zukunftsträchtige Perspektive für die Ansiedelung von Zulieferfirmen. In der Banken- und Versicherungbranche zeigt sich Triest als Zentrum mit über 30 Banken, einschließlich den niederländischen, deutschen und italienischen Spitzeninstituten. Als besonderer Anreiz gilt das Offshore-Center, das, als einziges in ganz Italien, im Freihafen eröffnen wird, und das bereits jetzt am internationalen 17 „Es ist verboten und gefährlich zu baden am Strand“ - das Schild steht seit 1971 in Barcola an der Uferpromenade. Hier steckt noch ein riesiges Potential im Badetourismus. Bankensektor grosses Interesse generiert. Das OffshoreCenter ist vor allem daran interessiert, neue Finanzbeziehungen zum Osten aufzubauen. Das Zentrum wird offen sein für alle Tochtergesellschaften von Banken, Versicherungen, Holdings, Vermittlungsunternehmen, Vermögensverwaltern, ausländische Vermittlungsinstutionen, internationalen Handelsconsultings. Es ist exterritorial, dh, die Operanden unterliegen nicht der italienischen Steuer- und Gesetzgebung. Umsätze müssen daher nicht versteuert werden und lokale Steuervorschreibungen sind um 50 Prozent gemindert. Unternehmen zahlen maximal acht Prozent anstatt der üblichen gesetzlich angeordneten 50 Prozent. triest weich Im Tourismussektor ist Triest zwar reich an kulturellen Gütern und landschaftlichen Reizen, allerdings entspricht die touristische Infrastruktur nicht den international üblichen Standards. Viele Hotels werden durch allgemeinen Tourismus und Kongresstourimus überbeansprucht und bedürfen der Modernisierung. Potential liegt im Öko-Tourismus sowie in der Erschließung der Küstenbereiche für den Badetourismus. Der Kulturtourismus ist in Triest aufgrund der vielen Zeugnisse vergangener Jahrhunderte seit langem etabliert. In den historischen Gebäuden des alten Hafens als Zeichen einer vergangenen Industriekultur liegt ein kultureller Mehrwert: In der Nutzung desselben könnte der Hafen - Vorbild sind hier London, San Francisco und Barcelona - einer der belebtesten Plätze der Stadt werden. Die noch nicht abgewanderten Jungen in Triest scherzen über ihre Stadt: „Trieste é un po’ triste.” Und tatsächlich, Triest ist ein bisschen trist, viel mag man dort nicht finden. Analysiert man nach oben erwähntem Kulturmetropolenstandard, ist die klassische Kulturszene mit Theater und Oper durchaus vorhanden. Die kommerzielle Unterhaltungsstruktur ist nicht ausreichend ausgebildet, somit wandert dieses Potential in benachbarte Städte ab. Die Quartierskultur dominiert,eine alternative Szene ist nicht vorhanden. Erwähnenswert sind die Pfade, wo man auf den Spuren von James Joyce und Italo Svevo wandeln kann. 18 Korridor V: Triest - Ljubljana - Budapest - Bratislava - Uzgorod - Lwow Mit dem Beitritt Sloveniens zur EU bekommt Triest das Hinterland zurück, das es nach dem II. Weltkrieg bzw. nach 1954 mit dem Beitritt zu Italien verloren hatte. intermodal MEM bestehende bahnverbindungen projektierte bahnverbindungen Werbung aus „der Standard“ vom 27.10.2002 der neuen Beilage CROSSOVER ljublana udine aidussina gorizia portogruaro ronchi treviso cervignano landol monfalcone mestre divaccia trieste venedig capodistria BAHNVERBINDUNGEN rijeka trieste frankfurt prag nürnburg stuttgart strassburg münchen basel wien linz zürich innsbruck In den 50er Jahren hatte Triest einen Höchstand von 280 000 Einwohnern erreicht. Aufgrund der damals politisch brisanten Situation sind Tausende von Italienern vor der Übernahme des Sozialistischen Jugoslawiens geflohen. Die Siegermächte haben anders entschieden. Triest wurde zu einer Grenzstadt, zur Provinz Italiens degradiert. Viele von den gebliebenen Einwohnern sind an den Stadtrand oder in die umliegenden Dörfer gezogen, um dort ihren Lebensabend zu verbringen. Triest zählt heute mit den eingemeindeten Dörfern 224 000 Einwohner. euro MEM - ausblick 19 salzburg klagenfurt budapest graz villach bolzano ljubljana milano triest verona STRASSENVERBINDUNGEN koper Im Rahmen der Europäischen Verkehrspolitik und der Transeuropäischen (Verkehrs)Netze (TEN) zur Verbesserung der inneren Waren- bzw. Verkehrsströme innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraumes wird auch Triest profitieren. Auf der zweiten paneuropäischen Verkehrskonferenz auf Kreta wurden insgesamt 9 Korridore beschlossen, auf die sich die Europäische Union (EU) im Rahmen ihrer Verkehrspolitik in Zukunft verstärkt konzentrieren wird. Triest bildet mit dem Korridor V ein Tor zum Osten und hat hier vor allem im Bereich des sogenannten kombinierten Verkehrs einiges zu bieten. Im Schienenverkehrsbereich will man eine Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Lyon - Turin - Mailand - Verona - Venedig - Triest schaffen. Im Flugverkehr will die Europäische Verkehrspolitik entgegen der Strategie der Flughafengesellschaften eine bestimmte Streuung durch die Optimierung vorhandener Kapazitäten erreichen sowie die Schaffung neuer. Bestimmte überlastete Netzpunkte sollen so entlastet werden. In diesem Zusammenhang könnte Ronchi dei Legionari ebenfalls zum Zug kommen, da er durch EU-Förderungen ausgebaut werden kann. Im Sinne des zukünftigen Modal Split, der Verteilung der Waren- und Verkehrsströme auf die verschiedensten Verkehrsträger, wird also der Region um Triest und Triest selbst eine steigende Bedeutung zukommen, vor allem in Verbindung mit der Osterweiterung. 20 1 habsburg MEM 1 landscape -Landschaft im wahrsten Sinne des Wortes, der Carso (Karst) in dem eingebetet die Stadt liegt, und dem Golf von Triest seinen Namen gibt 4 hafenlandschaft - Canale Grande im Borgo Teresiano, damals das wirtschaftliche Zentrum von Triest 2 Hafeneinfahrt - Schiffsstadt 3 Hafenpanorama 5 Markthalle in Trieste Markthalle - die erste Transformation vom sonntäglichen Markt zu einer permanenten Institution als Einkaufsgallerie; der Name Trieste läßt sich höchstwahrscheinlich von dem alten Wort Tergeste herleiten, was soviel bedeutet, wie Markt Im Zuge einer Modernisierung und Erweiterung der Triester stark ausgeprägt. Hier liegt das “italienische” Potential einer in Museumslandschaft liesse sich möglicherweise so etwas wie ein Bilbao-Effekt erreichen. Bei allem kulturellen Reichtum, den die Stadt zu bieten hat: er wirkt verstaubt und verlangt nach einem Update. In der „Erlebnisdichte unterscheidet sich die Stadt vom Grossdorf” (MeierDallach Hans-Peter, Hohermuth Susanne:Stadtkultur im Grossdorf Schweiz,NFP Stadt und Verkehr, Bericht Nr. 47, Zürich 1994). diesem Zusammenhang noch “unitalienischen” Stadt wie Triest. Die Promotion von Triestexspresso, der Artigianato del Nord-Est, die Auto e Moto d’Epoca bieten zwar einen erfolgreichen Anfang, , sind aber mit drei bis fünf Tagen zu kurz, um entsprechend internationales Publikum aufmerksam zu machen. Die Biennale in Venedig zB dauerte vom achten Oktober bis zum dritten November, also fast einen ganzen Monat, in dem Leute aus aller Welt kamen und die Stadt füllten. Mit 310 000 Einwohner, kaum grösser als Triest, hat Venedig als Stadt am Wasser wesentlich mehr zu bieten. Im Gegenzug dazu hat Triest am Sportsektor mittlerweile eventmäßig einiges zu bieten: mit der Barcolana im Oktober haben die Triester inzwischen ein renommiertes internationales Segelevent vorzuzeigen, das mittlerweile an die 2000 Boote und 17 000 Teilnehmer zählt und an die 200 000 Besucher in die Stadt lockt. Ein begleitendes Kulturprogramm mit Konzerten auf der Piazza d’Unitá rundet das Ereignis ab. Ein weiteres sportliches Grossereignis sind die Bavisela Sportwochen. Zwei Wochen lang dreht es sich entlang der Riva um alle möglichen Sportarten, von Basket Ball über Volley Ball bis zu Marathon, Triathlon, Radrennenfahren usw, wobei Bavisela für mehr steht als für diese Sportwochen. Sie ist eine seit 1997 bestehende Organisation, die mittlerweile ganzjährig, bzw. von März bis September, Openair-Events veranstaltet. Diese legen die Stadt gewissermaßen lahm, denn sie benötigen Platz. ...die Habsburger haben die Hafenmentalität erfunden in Triest Ein anderer Aspekt der Eventkultur sind die Messen. Hier hätte Triest neben Mailand und Venedig als grosse Konkurrenten eine Chance, sich im Osten von Italien zu etablieren. Gerade im reichen Norden Italiens ist die Messekultur von Mode über Möbel und Kunsthandwerk bis hin zu den grossen Automessen 21 triest politisch Bis zum ersten grossen WeltkriegTriest war eine Weltstadt . Die alten Palazzi zeugen noch heute vom damaligen Reichtum und die alten Hafenanlagen erinnern in ihrer Grösse an die damalige Betriebsamkeit. Der Mythos der “guten alten (habsburgischen) Vergangenheit” hält sich bis heute und wurzelt im plötzlichen Bedeutungsverlust als Welthafen mit einem Weltreich. Seit dem Anschluss an Italien 1954 schlummerte es im kulturpolitischen Dornröschenschlaf. Trotz Subventionen der römischen Regierung wurden andere italienische Häfen bevorzugt ausgebaut und gefördert. Triest fand sich im Stich gelassen. Lebenstechnisch gesehen kann Triest als Stadtorganismus kaum überleben. Demografisch völlig überaltert (grafik)und aufgrund viel zu geringer Migration, fehlt der Stadt das notwendige Hinterland. Was von Richard Rogers als „footprint” einer Stadt bezeichnet wird, ist hier schlichtweg nicht vorhanden. Die umliegenden Dörfer, Basovizza, Opicina, S Antonio, Muggia, Pesek di Grozzana, Grignano, Prosecco lassen sich an einer Hand abzählen und sind Bestandteil einer nur einige Quadratkilometer grösseren 22 POLIT-HISTORIE-KOMPLEX: Triest Trst Trieste Tergeste; Erste namentliche Erwähnung 104 v. Chr als illyrische Stadt Tergeste; 40 – 35 v. Chr römische Kolonie; 33 v. Chr bekommt Tergeste Stadtmauern und Türme und wurde damit Teil der römischen Festungen der X. Region Venetia e Histria, allerdings kam sie der Mehrzahl weder an Bedeutung noch an Ausdehnung nach. Eigentliche Bedeutung erlangt sie durch den Hafen, der naturgemäß Verkehr anlockte, wie durch ihre günstige Strassenlage. Tergeste stand als Ausfuhrhafen immer um ein vielfaches hinter Aquileua und später Venedig zurück; 6. Jhdt erster beglaubigter Bischof; 489 - 539 herrschten die Ostgoten in Triest und Istrien; 539 – 751 Byzantinische Ära; -774 die Langobarden; 774 wurde die Provinz dem Frankenreich einverleibt und dabei der Mark Friaul zugeteilt; numerus tergestinus – militärische Organisation zur Sicherung der Grenze vor Einfälle der Slawen, kam aus römischer Tradition und wurde von den Franken beibehalten; 948 König Lothar bestätigt die Autorität des Bischofs von Triest über die Stadt und ihr Territorium – Civitas Tergestina; erst im 13. Jhdt gelang es der Komune, die Regierungsgewalt an sich zu reißen; 1315 Staatsverfassung/ Statuten Auseinandersetzung mit dem Patriarchen von Aquileia, den Grafen von Görz und vor allem mit der Republik Venedig verhinderten den wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt; 1202 hatte Venedig von Triest „fidelitas”, einen Tribut und Abgabefreiheit für die eigenen, in Triest ansäßigen Kaufleute verlangt; 1291 Friede von Treviso – damit zwang Venedig, nachdem sie die Westküste von Istrien für sich gewonnen hatte, Triest dazu, seine Festungsmauern zu schleifen; 1368 brach ein neuer Konflikt aus und endet mit der Besatzung durch die Venezianer; 1380 Unterwerfung durch den Patriarchen und die Genuesen, nachdem Genua Venedig in einem Krieg besiegt hatte und damit die venezianische Besatzung vertrieben wurde; 1382 Herzog Leopold III. von der Steiermark erwirbt Stadt und Territorium; nicht ohne Erkenntnis ihrer Lage hatten sich die Triestiner an Österreich angeschlossen. Vor allem suchte man Schutz gegen die mächtig emporwachsende Rivalin in der Adria, Venedig. Man war sich bewusst daß nur der Gegensatz zu Venedig der Stadt die Entfaltung als Handelszentrum ermöglichen konnte. Aber auch nur ein großes Hinterland konnte der Stadt die unmittelbar am Fuße des Karstes sich auszubreiten begann und die noch heute, um Raum zu gewinnen, mit der rauhen Bodenbeschaffenheit und den steilen Berghängen zu kämpfen hat, Lebens- und Entwicklungsmöglichkeiten bieten; abgesehen von wenigen kurzen Unterbrechungen dauerte die Regentschaft der Österreicher bis 1918; Im 15. Jhdt erlebte die Stadt eine gewisse Blüte mit der Ausfuhr von Salz nach Friaul. Der Versuch, den Handel mit Krain unter Umgehung des venezian. Capodistria, über Triest zu leiten, hatte 1463 zu einer neuerlichen Besetzung durch die Venezianer zur Folge. Papst Pius II verhinderte 1447 – 50 die Plünderung. Kaiser Friedrich III. zog daraus nutzen und verlangte die totale Unterordnung (1469) Im Krieg mit Kaiser Maximilian I. und der Republik Venedig wurde Triest zum letzten Mal von den Venezianern besetzt (1508/09). Allerdings hatte die Stadt weiterhin unter der Vormachtstellung des venezianischen Handels mit grossen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Das Aufblühen begann erst im 18. Jhdt. Kaiser Karl VI. bemüht um Handelsmacht, proklamierte 1717 die Freiheit der Schiffahrt im Adriatischen Meer und erhob 1719 Fiume und Triest zu Freihäfen; Maria Theresia gewährte 1749 weiter Privilegien; Nach der Besetzung durch das napoleonische Frankreich und der Auflösung der Republik Venedig, worunter auch Triest erheblich litt, kam es 1814 wieder zu Österreich, welches daraufhin alles daran setzte den Handel zu fördern und sie zur Hauptstadt des österreichischen Küstenlandes erklärte;1918 Vereinigung mit Italien;1943- 45 Besetzung durch Deutsche und weiter dann durch Jugoslawen daraufhin folgte die allierte Besatzung bis 1954 und fiel dann wieder zurück an Italien (Memorandum von London); mit Reedereien, Versicher 23 ungsgesellschaften, Schiffswerften und Petroleumraffinerien hat die Stadt Weltgeltung erlangt. Seit 1962 ist sie Hauptort der Region Friuli-Venezia Giulia. polit MEM gleichnamigen Provinz. Da die Sterberate höher ist als die Geburtenrate, und die junge Bevölkerung das Angebot an anderen italienischen Universitäten nutzt, um abzuwandern, nimmt die Einwohnerzahl der Stadt monatlich ab. Die Immigration ist prinzipell höher als die Emigration, dennoch ist sie nicht hoch genug, um eine Bevölkerungszunahme zu ergeben. Nicht zuletzt existiert der Nationalitätenkonflikt zwischen Italienern und Slowenen, der sich durch die Geschehnisse des II. Weltkriegs angereichert und zu spürbar kulturellen Lähmungserscheinungen geführt hat. Auch war er reichlich typografische Nahrung für Schriftsteller wie Claudio Magris oder Italo Svevo, zwei bedeutende Literaten der Stadt, die aufgrund der Thematisierung dieses Konflikts den öffentlichen Diskurs darüber angeregt haben. 24 porto vecchio porto franco nuovo - molo 7 hafen - triest hafenentwicklung Wir zurück zum territorialen Gegenspieler Triests, dem Hafen. Er hat den Platz, den die Stadt Triest braucht, um den Ort Triest auszubauen. Für den Reisenden, der Richtung Zentrum fährt, liegt Triest am Meer, ist man aber erst einmal in der Stadt, so muß man es suchen. Seltsamerweise riecht man das Meer nicht, wie Magris schon in seinem Werk “Triest, eine literarische Hauptstadt in Mitteleuropa” bemerkt hat. Fündig wird man an der Riva, wo etwa für einem Kilometer Länge das Meer sichtbar wird und wo man auf der Molo Audace spazieren kann. Zwei Seebäder in der Nähe des Faro nord-westlich des Campo Marzio ermöglichen die Tuchfühlung mit dem Meer. Eingezwängt zwischen dem RoRo-Terminal und dem alten aufgelassenen Bahnhofterminal und der Guardia Costiera, wirkt es eher wie eine Badegelegenheit, ausgestattet mit riesigen Sonnenterrassen. Zwölf Kilometer Hafenkais stehen einem Kilometer Meereszugang für die Stadtbewohner gegenüber. Mit der fälligen Restrukturierung des Hafens könnten sich diese Proportionen zugunsten der Stadt verschieben. Triest könnte tatsächlich zu einer Stadt am Meer werden und nicht das bleiben was sie ist, eine Stadt mit einem Hafen. adria-terminal hafenhistorie 25 porto turistico sacchetta Die Geschichte des Hafens könnte die eines jeden anderen Hafens in Europa oder der Welt sein: es ist die der Industrialisierung und Rationalisierung, Ausbreitung und Restrukturierung, eine Geschichte der Modernisierung im Kontext des internationalen Wettbewerbs. Dabei muss man festhalten, dass der Hafen bloss seiner Größe und Ausdehnung wegen mit der Stadt konkurriert. Im Laufe seines Bestehens hat er sich allerdings von der Stadt weg entwickelt. Die Gründe dafür liegen zum Teil am rechtlichen Status des Freihafens, der mehr als 50 Prozent des Hafens zu exterritorialem Gebiet erklärt und ihm quasi eine Eigenstaatlichkeit verleiht, zum Teil auch in der Tatsache begründet, dass eine Entwicklung vom Handels- und Industriehafen zum reinen Transithafen vorliegt. Der Hafen versorgt nicht mehr nur die Stadt, in der er liegt, sondern auch und vor allem den weitaus grösseren Markt im Hinterland. Damit haben sich die Prioritäten des Hafens auch in der verkehrstechnischen Anbindung verschoben. Die Containerrevolution und das „just-in-time“-Prinzip verlangen nach einer direkten Verbindung von Strasse und Schiene, um die Güter möglichst schnell und günstig in das Hinterland transportieren zu können. Umgekehrt haben sich damit auch die Prioritäten der Stadt verschoben, denn der Hafen ist nur mehr ein Arbeitgeber unter vielen in der Stadt. Der Hafen braucht damit keine Lagerhäuser mehr, sondern riesige Flächen zum Stapeln der wasser- und witterungsbeständigen Container und leistungsfähige Kräne, die ein Schiff heute nicht mehr in Wochen entladen, sondern in Stunden. Der Hafen von Triest gliedert sich somit in drei Bereiche, die mehr oder weniger an die Entstehungsgeschichte gebunden sind (siehe Grafik): • • Der Porto Doganale ist der älteste Teil entlang der 1 km langen Riva, ist die Transformation schon durchlaufen und hat keine wirtschaftliche Bedeutung mehr. Der Porto Vecchio wird zum Teil noch wirtschaftlich 26 Tra gh ett iM Te Sta olo rm ht i s ha t a Au Pa zion ina lpr f Ge be da ssa e en l o r m s c d g Mo ch vo e uk ier ar i n ch te lo f ve itti VI te hist rühe rke ma -4 v o r h o r n - Da 80 n T risc San öt rie her C 00 ige s Ter st qm Be arlo n d mi de , b Sil ien nal ut esi os un tz ste für für g f t ke n, de Ge ür de n tre die ine e F r Mo ze äh i d i ita ige r l t fä ve eu mi o V lie ntl r t e II h nd nis ich r t keh tw Co ein all ch e F rz a4 n e u e e rd un rA 00 tain M i n kti üh .00 er gs ufn on l 0 q Te ez die ah me ur m rm m An e hr, Ve da ina ne vo rar s le l w n k be -Li al ist oh l nie en itu un l d n gs erz vo für g; fäh ei n M de 30 Di igs t di .00 olo n eS te e m 0q ch 7w Te m iffs rm ode eg fre we ina rns ier rft te l La en Ein g erb in r i c Tri ht ere es un ich tl gi m Ha da fen 80 s Ho .00 lzt 0 q erm m üb inal erd - Sp ac ez da ht ial sS un ter tah d 5 mi lw 0.0 nal erk 00 für qm di im e Ein fre lag ien er un gv on Ho lz I historisch gesehen der älteste Teil des Hafens, heute Porto Dogonale; Flaniermeile, Kongresszentrum Markt und Ort zahlreicher Eventveranstaltungen II Porto Vecchio um 1883 fertiggestellt, damals Porto Nuovo, bedeutete die Industrialisierung von Triest und bescherte der Stadt eine Blütezeit bis 1913 III Porto Franco Nuovo, 1923 begonnen und der Modernisierung des Schiffs- und Frachtverkehrs entsprechend immer wieder erweitert. Hier liegt heute der ‚Molo Sette‘, der modernste Terminal und bedeutet die Zukunft des Warenverkehrs. mögliche Erweiterung Sta h lte rm ina l ina rm en tte Ze m da Erd s Ta hö öl t nker c un hst erm term tie d ei en W inal ina fen ne a - d l fü An m D renu as w r pe ke ep m ich tro rp ot sch ti ch lät vo la gs t em ze n n u etw ges e Te isch nd a pro rmi e P 2 n J r S.I .O. Mio ahr al au odu kt T. L To be f an nn i 54 Gru e un nd d de en M , br üc mit io To des ke zw nn n ei e 18 n m Ya c rT ex ti l fü porto nuovo l in de r 'z on Te ai Be r mi nd g i n Ös nn us al t tri für Te err der ale rm eic TA Tie ' ina h u L f kü l v nd - Tr h lw erb d an are un er R s A un de ep lpin dG n ( ub e üb lik Pip efr er Ts el ier etw ch ine pr od a 6 echi , na uk km en; ch D te En ist m eu tsc tfe i t rn de hla un m n g) Ta d, nk er- I III ina Einschätzung FS-Centrale Trieste - Die Verbindung nach Venedig die Rangiergeleise werden nicht mehr benötigt. Enormes innerstädtisches Potential der Prachfläche Vorgeschlagenes Expo -Gelände mögliches Hafen-Erweiterungsgebiet funktionierende Terminals mit fraglichem Standort Restrukturierungsflächen Ausbau des Adriaterminals - fraglich da die Hafentiefe das Anlegen von grösseren Schiffen unmöglich macht Keine Konzeption für den Altbestand der KuK - Lagerhallen, außer das sie unter Denkamlschutz stehen und renoviert werden müssen Porto Vecchio Sitz der Hafenpolizei Policia di Frontiera Sitz der Guardia della Finanza und der Küstenwache Die beiden Seebäder beim Faro sind lediglich zum Sonnenbaden eventuelles Passagierterminal Molo Audace - benannt nach dem Schiff das hier anlegte und damit Triest wieder zu einen Teil Italiens machte das eigentliche Passagierterminal und der Kongress Yachthafen platzt aus allen Nähten die Ansiedelung von Industrie und Gewerbe im Konnex mit dem Hafen dürfte bedarfsorientiert passiert sein und so beinahe wie die Stadt historisch gewachsen sein. Die alte FS Station am Campo Marcio ist aufgelassen und beherbergt ein verfallendes Eisenbahn-Museum, ein leerstehende Lagerhalle RoRo-Terminal; besteht seit dem Jugoslawienkrieg - und funktioniert; allerdings schwierige verkehrstechnische Anbindung die Schiffswerft - notwendig für jeden Hafen als Reparaturstätte die grossen Schiffe werden mittlerweile in Monfalcone gebaut Ausbau des Holzterminals Neuer Platz für die RoRo-Fähren Stück und Sackgutverladeterminal Ausbau des Molo 5˚ und 6˚ zu einem Superterminal Stahlwerk mit riesigen Kohlelagern ina l; v er f Te ca r m i n . 90 a .00 Riva üg 0 q Tr Sp tü m aia e be vo zia 2S La na r l ge Kü für n in term be tran r fl für d hla Co sge in äc kö reich dbäd nla he en F nt sam al f n g ain ü sch nen e, w er äh en er- t 25 r div ru mu , al o d ein für nd De .00 er tzi lerd ie B er d die po 0 q sen Ro g u in ew er ts Ob m, G Ro m gs i oh we -Ve mi üte sta ba st n de da er in nige t S rve ufb rke nz sW sM n ilo hr ew s f rkeh u k as mi ah ür se ee r ö , t n m r flü un ne r zu r ssi it ü g n ge be s S rda ch ch üt te tg n D ut un epo d P ts lät ze porto doganale II Te rm Mo lo III Zo un n e m in d La it a Be ge lte tri rh n L eb all sin en ager Te die ha d r no llen mi min ch t S al täl für le in lebe de nd na e Ad lte Tie n L re 12 riate ag ,5 erh m rmin Tie al all fga - 4 en ng 63 m Ka i, porto vecchio Hafenareale Mo lo V- Ob s tte rm der konkurrenzfähige Hafen Franco Porto Nuovo die Potentiale des Hafens Molo 7˚ und das Erdölterminal Yachthafen 27 Muggia - Fischerdorf Idylle mit altem kleinen Hafen im Zentrum und Einfamilienhaus Paradies in der unmittelbaren Umgebung - Ort von Qualitätstourismus Vorgeschlagenes Expo -Gelände mögliches Hafen- und IndustrieErweiterungsgebiet relativ unattraktive Expofläche; liegt mitten im Gewerbegebiet und hat ‚touristisch‘ gesehen keinen Mehrert 28 Einen Virus implantieren, der das Hafenareal konvertiert in einen Teil der Stadt mit Zugang zum Meer • genutzt, ist aber aufgrund seiner Erklärung zum Kulturgut Manuel de Sola-Morales) und Studentenwettbewerbe. Bei der denkmalgeschützt und schwer an die neuen Anforderungen des heutigen Schiffverkehrs anzupassen. Der Ausbau des AdriaTerminals ist eher ein Versuch, den alten Hafen aus der Zeit Maria Theresias wieder in Schwung zu bringen. Ansonsten sitzen dort hauptsächlich die Verwaltungsorgane des Hafens, die Authoritá Portuale und die Ufficio Doganale. Der Porto Franco Nuovo in der Bucht von Muggia ist hafenhistorisch gesehen der jüngste Teil des Hafens und auch der modernste. Er ist der wirtschaftlich rentabelste mit den Molo 5-7 und dem Erdölterminal. AZW tour 76 Triest - litorale, cittá, altipiano wurden vom 30.3.-1.4.2001 unter der Konzeption und Führung von Simonetta Ferfoglia, Heinrich Pichler / Gangart die Konzepte von Boeri und Molares präsentiert: hafenveränderungen Die Veränderungen im Hafen lassen sich auf zwei grundsätzlich Szenarien reduzieren. a) der Porto Vecchio wird der Intention seiner Erbauer entsprechend wieder wirtschaftlich genutzt und die Anlegestellen werden dem Adriaterminal und dem LebendtierTerminal entsprechend ausgebaut, sofern das aufgrund der Industriedenkmäler möglich ist. Einziges Problem ist dabei die Tiefe der Hafenbecken ist mit 12,2 m beschränkt und verhindert das Anlegen grösserer Frachtschiffe. b) die wirtschaftlichen Tätigkeiten werden aus dem Porto Vecchio in die Bucht von Muggia verlagert und konzentriert und der Alte Hafen wird zu einer Anlaufstelle für Passagier- und Kreuzfahrtschiffe, sowie für den gesamten Personenfährverkehr. Damit wird ein beträchtlicher Teil des Hafens frei für anderwertige Nutzungen. 29 stadt = hafen Was diese anderwertigen Nutzungen betrifft, gibt es vor allem für den Bereich Porto Vecchio schon einige Studien (Stefano Boeri, 30 Baubestand werden die später entstandenen und deshalb als c boeris studie Die Entwicklungslinien des Porto Vecchio beinhalten laut Planung des Studio Boeri:( http://www.azw.at/otherprojects/triest/Trieste/ PortoBoeri.html) a b Untertunnelung der Sacchetta Boeri Studie Beide Studien beziehen sich nicht auf die Funktionen des Bahnhofes bzw. auf das Potential an nicht benötigen Rangiergeleisen, die zweifelsohne frei werden, wenn im Hafen keine wirtschaftlichen Funktionen mehr vorhanden sind. Im Kontext des Bahnausbaus wird die FS Trieste Centrale eine zweitrangige Rolle spielen, da eine TGV-Linie nördlich von Triest in Fortsetzung der Viale Miramare durch das Gelände des Porto Vecchio Molares Studie c b a Villa Opicina geplant ist, welche die Hauptverbindung für den Ost-West-Verkehr werden wird. Hier werden auch die beiden Korridore 5 und 9 zusammentreffen. Von Bedeutung wird dahingehend eine gute Verbindung zwischen Triest und dem Stadtteil Villa Opicina sein. a) die Einrichtung von Ausstellungsstrukturen im westlichen Teil um den Molo 0 zu maritimen Themen: Meeresmesse, Hafenmuseum. Dieses Gebiet, im Optimalfall bis Barcola erweiterbar, wäre prädestiniert, um die Expo 2007 zu beherbergen. b) Verwaltungsbauten der Hafenleitung und der Hafenlogistik. Strukturen für Handelsunternehmer, Versicherungen. Sitz des World Trade Center bei der Mole 4. c) Die Magazine 16, 18 und 19 und ihr Umfeld sollten wissenschaftlicher Forschung und universitären postgradualen Studien gewidmet sein. Das Magazin 26 soll für wissenschaftliche Ausstellungstätigkeit genutzt werden. Hinsichtlich des Verkehrskonzeptes setzt das Projekt auf das große Vorhaben einer Untertunnelung der Sacchetta, das von der Stadt Triest forciert wird. Für das gesamte Projekt behauptet die Hafenbehörde ihre regulative Abwicklungskompetenz. (bildgrafik) molares studie 31 Das Projekt von de Solá Morales (http://www.azw.at/ otherprojects/triest/Trieste/PortoMorales.html) sieht die Verlegung der Haupteinfahrt in die Stadt, dem Viale Miramare, der derzeit Hafen und Bahnhofsgelände umfährt, zwischen die beiden Hauptgebäudezeilen im Porto Vecchio vor. Von diesem nicht erhaltenswert eingestuften Objekte geschliffen, die am Ufer stehende Magazin-Zeile wird durchwegs segmentiert, um so für die hinteren ein Durchblick zum Meer zu schaffen. Neue Gebäude sollen auf den Molen und am stadtzugewandten Ende des Geländes am Largo Cavour entstehen. De Solà Morales gliedert das Projekt in Abstimmung mit den Development-Konzepten der Initiatoren ‘Trieste Futura’ in drei Phasen. a) Die zentrumsnahen Bereiche am Largo Cavour und der Mole 4 werden in einem ersten Schritt mit Neubestand für Büros, Geschäfte, Hotels und Einrichtungen für den Personenschiffsverkehr ausgestattet, die zwischen Mole 3 und 4 gelegenen Objekte werden zugunsten einer Piazzale Marittimoí mit unterirdischen Parkanlagen abgerissen. b) Die zweite Phase konzentriert sich auf die im folgenden Hafenbecken geplante Marina Sportiva mit einer Vielzahl von Freizeiteinrichtungen, Geschäften und einem Meeresmuseum. Weiters sollte der vorgelagerte Wellenbrecher zu einer Badeanlage ausgebaut und ein Zugang dorthin unter dem Hafen geschaffen werden. c) Die dritte Phase sieht zwischen der Marina und der Mole 0 universitäre Einrichtungen, Büros und Wohnnutzung (z.B. für Studentenheime) im Altbestand vor. Beide Konzept sind für mein Projekt von Relevanz, da sie die Intention meines Projektes gewissermaßen bestätigen, sowohl in der folgenden Standortfrage, als auch in der Programmatik des Projektes. 32 xpo-virus „Einer Invasion von Armeen kann man Widerstand leisten, aber keiner Idee, deren Zeit gekommen ist“ Victor Hugo 34 Jean Nouvel: „Will man sich heute über den Stand der Technik informieren, gibt es bessere Quellen als eine Weltausstellung. Im besten Fall handelt es sich um ein Ereignis, das provozierend genug ist, um den Besucher nachhaltig zu beschäftigen.“ (archithese 5/2000, Grosse Ausstellungen, S 41) Frei Otto: „Expos als Spielwiese für die Forschung sollten versuchen Wege in die Zukunft aufzuzeigen, gerade hier sollte man experimentieren.“ (archithese 5/2000, Grosse Ausstellungen, S 47) kurze virus-theorie virus-definition Die Virus-Theorie leitet sich aus der Sichtweise des Stadtorganismus’ ab und geht davon aus, dass man einen komplexen Organismus nur verändern kann, indem etwas ähnlich komplex programmiertes eingesetzt wird, um einen Organismus auf Dauer zu verändern. Ein Virus oder ein Mem ist in der Lage mehrere Zellen zu reprogrammieren. Der Virus ist ein intrazelluläres Programm – ein Mem - das keine proteinproduzierende Struktur und keine energiegenerierende Mechanismen hat, um sich selbst zu reproduzieren. Der Lebenszyklus des Virus beginnt im allgemeinen, wenn er sich an eine Zelle angeheftet und sein Informationsmaterial - das Mem oder den Mem-Komplex - ins Zellinnere gebracht hat , die Zelle also infiziert hat. Der Virus ist ein Minimalsystem, welches Ressourcen eines anderen, weitaus komplexeren Systems umfunktioniert, um sich so zu reproduzieren. Die Reproduktion ist das Happening, der Ausbruch, die Eröffnung. Ist diese erfolgreich, kann das Mem und des weiteren der Virus fortbestehen. Ein Organismus ist ein in sich funktionierendes System. Dieses Sytem besteht aus einer Ansammlung von Zellen. Zellen sind die physischen Komponenten des Organismus und stehen untereinander im Austausch. Das Programm der Zellen ist in einem Mem gespeichert. Dieses Mem kontrolliert die physischen Verbindungen einer Zelle zu vielen. Mehrere Zellen mit ähnlicher Programmierung bilden einen Komplex; zB den Hafenkomplex; bei der Stadt wird es schwieriger, da die Überlagerung verschiedenster Ströme verschiedene Komplexe ergeben kann; CIAM bietet hier eine mögliche analytische Sichtweise, Tschumis Eventcities ein flexibleres Modell und eine ereignisorientiertere Perspektive des Stadtorganismus’. Nimmt man zB das Shopping, so ergibt sich aufgrund von Handlungsabläufen ein Handlungsablaufprofil, das verschiedene Zellen im Organismus beansprucht. Die Bavisela als Event zB reprogrammiert für sich die Stadt im Zeitraum von zwei Wochen um. Die programmatische Veränderung schlägt sich nieder in der Umleitung von Strömen, kurzzeitiger Verdichtung derer, bis hin zur Auflösung. Die Bavisela ist sozusagen ein Virus, der den Stadtorganismus zum Pulsieren bringt, ihn zu Höchstleistungen treibt. 35 xpo-virus Das Xpo-Virus ist nun ein ganz besonderes Virus. Es ist eines der komplexesten neben jenen von Olympia und Weltmeisterschaften. Es beansprucht nicht nur die Stadt, sondern die gesamte Provinz, ja sogar die Region um Triest. Das Positivum ist die stärkere Verankerung des Organismus Triest in seiner Umgebung wie auf internationaler Ebene. Um das Xpo-virus zu verstehen, werfen wir einen Blick auf seine Geschichte: logik der xpo(=expo) Die Idee heißt nach Volker Barth: „Showing it all!” Der Treffpunkt ist die Stadt. Ein einfaches und erfolgreiches Konzept mit weitreichenden Auswirkungen. Die Expo ist eine Bilderproduktionsstätte für die Zukunft und ein Ort der Reflexion der Vergangenheit, die Identität gibt, Perspektiven schafft und Kulturen im Zuge dieser Auseinandersetzung miteinander verbindet. Mit jeder Expo wird das globale Netz der Ökonomie enger gewoben, werden kulturell bedingte unterschiedliche 36 Vorstellungen zu einer gemeinsamen globalen Zukunft verdichtet. xpo= 37 kapitalistisch demokratisch nachhaltig informativ vernetzend einladend offen kommunikativ kommerziell repräsentativ intelligent futuristisch gesellschaftlich universal wissenschaftlich populär unterhaltsam ereignisreich individuell international spekulativ hypothetisch aufklärerisch technisch industriell humanistisch philosophisch real virtuell @ € l w ? weltumspannend Vor etwas mehr als 150 Jahren startete diese virale Geschichte des Zeigens und Repräsentierens. Damals war es die erste große Ausstellung “The Great Exhibition” im Londoner Hyde Park, in Paxtons Kristall Palast. England war die führende Industrienation und hatte neben Frankreich eines der weltumspannenden Kolonnialreiche. Wo Macht ist, bedarf es auch der Repräsentation derselben, eine Weltausstellung schien für eine Weltmacht wie Großbritannien das dafür geeignete Mittel in einer Zeit, in der es noch kaum Universitäten, Zeitschriften und keine moderne Massenmedien gab. Prinz Albert von Sachsen-Koburg, Gemahl der britischen Queen Victoria, brachte die Idee von der Gewerbemesse aus Berlin mit. Die Idee des Ausstellens stammt aber eigentlich aus dem nachrevolutionären Frankreich, das schon eine 50jährige Ausstellungstradition entwickelt hatte. Durch die Initiative Prinz Alberts kam England den Franzosen mit dieser ersten grossen und vor allem - und das war wirklich neu - internationalen Ausstellung zuvor. Diese Form der Repräsentation von Macht hatte zweierlei Ziele, die Repräsentation nach innen und jene nach außen. Die Repräsentation nach innen sollte zu einer Akzeptanz der Macht führen, die Bürger hinter einer Flagge versammeln, sie willig Steuern zahlen lassen, den Nationalstolz mehren und interne Handelsbeziehungen sichern bzw. intensivieren sowie Kolonien enger an das Mutterland binden. Für die Unternehmer des Landes war es natürlich von enormem Prestige, an einer Weltausstellung als Exponent teilzunehmen. Die Repräsentation nach außen sollte neue und alte Handelsbeziehungen verstärkten, sollte Investoren aus dem Ausland gewinnen, die Exporte steigern, den Tourismus ankurbeln und nicht zuletzt die eigene Kultur vermarkten. Alles das läßt sich unter dem Begriff „National Branding” versammeln. Diese Art von Werbung bedeutete allerdings auch eine Kontrolle, ein Prejudizieren von Ordnungen, in der man seine eigene Vision der Zukunft verkaufen will, indem man den internationalen Diskurs initiiert und anführt und vor allem steuert. Allgemein schuf man im Zuge dieser Zurschaustellung ein Bewusstsein für die sozialen und kulturellen Unterschiede, die sich zu Beginn eher in einer Art Machtgefälle bemerkbar machten. Der kulturelle Austausch zwischen den Nationen sollte diese Unterschiede verdeutlichen und unterstützte paradoxerweise das integrative Moment dieser Veranstaltungen, in denen man das Unterschiedliche als Kuriosum akzeptierte. Die Welteinheit wurde in ein Modell gegossen. Die stetig steigende Zahl der teilnehmenden Länder beweist auch, wie sich dieses Modell der Welteinheit ausbreitet. Die Nationen akzeptieren jene Ordnung zumindest für 150 Tage und so wird sie zur „weltumspannenden” Ordnung. Die Expo kommt dem olympischen Gedanken der friedlichen Konkurrenz sehr nahe: „Dabei sein ist alles!” Aber am Ende steht immer noch die Frage: „Zu welchem Preis?” 38 bedeutete, Luxus. entwicklung –1900 Das Wesen der Weltausstellung hat sich über 150 Jahre hinweg verändert, ebenso wie sich Europa und seine Gesellschaftsordnungen verändert haben. Zum einen hat sich das Programm verändert, zum anderen hat sich die Typologie der Gebäude weiterentwickelt. Zu Beginn war es die grosse Industrieschau. In einer einzigen riesigen Halle, geziert von den Kunstwerken der Beaux Arts, war alles versammelt, wurden die neuesten Maschinen und Techniken gezeigt. Diese erste grosse Ausstellung war vielleicht auch deshalb so erfolgreich, weil sie sich der Idee des Gesamtkunstwerkes näherte. Nicht nur die Maschinen gaben eine Idee von der bevorstehenden Zukunft, auch das Gebäude selbst. Der Crystal Palace von Paxton eröffnete eine neue Dimension des Bauens. Bis dahin wurden noch nie Glas und standardisierte Gußeisenelemente in diesem Ausmaß industriell vorproduziert und zu einem räumlichen Komplex verbunden. Damit nahm Paxton ein halbes Der flächenmäßige Umfang der Ausstellungen multiplizierte sich aufgrund der steigenden Teilnehmerzahl Jahr für Jahr. In Wien 1873 führte man schließlich das Pavillionssystem ein, um der enormen Anzahl an Ausstellern auf diese Weise gerecht zu werden. Damit entstand um die vier grossen Hallen (Industriepalast, Maschinenhalle, Kunsthalle, Landwirtschaftshalle) herum , die den baulichen Mittelpunkt bildeten, eine Pavillionstadt mit über 200 Einzelgebäuden. Als reizvolle Umgebung diente der Prater, der das Weltausstellungsareal auf 233 Hektar vergrößerte. Jahrhundert früher den Weg modernen Bauens vorweg und war, wie sich in den nachfolgenden Bauten späterer Expos zeigte, seiner Zeit weit voraus. befriedigte das Bedürfnis nach Austausch. Die Weltausstellungen als Zusammenkünfte der Unternehmer aller Nationen war der Impuls für die Weltwirtschaft. Das Katalogverzeichnis der Weltausstellung liest sich so als Adressbuch der Weltindustrie und der Volkswirtschaften des 19. Jahrhunderts. Diesem Modell der speziellen Industrieschau folgte, dem Anspruch der französischen Enzyklopädisten entsprechend, die erste Universalausstellung in Paris 1855, die sich als allgemeingültiges Modell für Weltausstellungen etablieren sollte. Die Ausstellung in Paris bestand bereits aus drei grossen Hallen, dem Industriepalast, dem Palast der Schönen Künste und der Maschinenhalle, in der die Maschinen zum erstenmal in Bewegung gezeigt wurden. Diese Ausstellung war natürlich als Antwort auf die Ausstellung in London gedacht. Sie führte das vor, was Kultur 39 Die Weltausstellung war eindeutig Ausdruck des damals seine Blütezeit erlebenden Wirschafts-Liberalismus, der dem Fortschritts-Paradigma mit dieser ersten grossen Massenveranstaltung seinen Ausdruck verlieh. Sie war gleichzeitig ein Anzeichen für die zunehmende ökonomische Vernetzung und einfluss und bedeutung Um einen Eindruck davon zu geben, welche Bedeutung und welchen Einfluss die Ideen und Konzepte bzw. Inhalte der Fachkongresse letztendlich auch für die globale Wirtschaft von heute hatten, ist zB. erwähnenswert, daß auf französischen Vorschlag hin ein System mit einheitlichen Maßen und Gewichten eingeführt werden sollte, da diese Vielfalt an Einheiten ein 40 22 Jahre lang nichts paris trieste ,thessaloniki, zaragossa x Mio montreal 200x trieste 17 Mio seattle 2004 hannover 46 Mio 19 Jahre lang nichts 2000 sevilla osaka new york 1964-65 brüssel 1992 1970 64,2 Mio paris 1967 50,3 Mio new york 1939-40 51,6 Mio 20 Mio 38,8 Mio chicago gent 9,5 Mio brüssel 1964 1962 1958 9,6 Mio barcelona 1929-30 1939 1937 41,4 Mio san francisco 1933 1935 44,9 Mio 1929 1915 31 Mio 1913 brüssel lüttich 19,7 Mio 7,8 Mio 1910 1906 st.louis mailand brüssel 27,5 Mio 1905 ? Mio paris 1904 19 Mio 1900 13 Mio chicago paris 32 Mio 1897 7 Mio 1893 50,8 Mio barcelona melbourne paris 1889 1888 2,3 Mio philadelphia 1880 1 330 000 7 255 000 1878 16 Mio wien ca. 10 Mio paris 6 096 617 6 039 195 besucher london 1876 Die Wiener führten das Pavillonsystem ein. 1 5.200.000.000 $ 700.000.000 $ 242.149.000 $ 398.803.954 $ nicht vergleichbar, da sie am selben gelände stattgefunden hat wie 1939 23.000.000 $ 43.346.705 $ 125.000.000 $ 66.063.092 $ 27.580.000 $ 42.900.989 $ 25.083.921 $ 25.865.914 $ 3.300.000 $ 3.550.000 $ 2.600.000 $ 2.890.360 $ space needle einer der sechs neuerbauten Brücken über den Guadalquivir; von Santiago Calatrava 5 im schatten der ersten grossen ausstellung the Great Exhibition 563 x 124 m 33 m hoch 25.000.000 31.500.000 $ 18.746.000 $ 1.140.000 $ 8.300.000 $ 27.040.316 $ Aktie zur Kaptialbeschaffung und Finanzierung der Weltausstellung, war auch als Eintrittsbon gültig 3 2 41 1.700.000 $ 1.600.000 $ 11.070.437 $ 8.000.000 $ 9.561.635 $ 4.596.800 $ 2.2680.000 $ 2.235.684 $ 1.678.710 $ die Franzosen haben sie erfunden und ein Deutscher hat sie schließlich in Gross Britanien durchgeführt Flushing Meadow ein 12 Geschosse hoher Erdball aus Niro-Stahl als Wahrzeichen investitionenen im vorfeld 60.000.000 $ ? 1 ha expo-geländeflächn investitioinen paris 5 162 330 london 1873 1867 1862 1855 11 - 15 Mio 1851 THE WHITE CITY der Eiffelturm, nach dem Ingenieur Franz Eiffel benannt, ist heute noch eines der Wahrzeichen von Paris 4 osaka kenzo tange mailand -sempione; anlässlich der eröffnung des simplontunnels; thema: transport FRANZÖSISCHES WERBEPLAKAT FÜR ST.LOUIS VON ALPHONSE MUCHA DER AUSTELLUNG ENTSPRECHEND IM BEAUX ARTS STIL white gigantic colonnade MVRDVs niederländische Pavillion für die Expo-Hannover, 2,5 Mio Besucher waren in dieser gestapelten Landschaft sky ride 42 Hannover 2000 Sevilla 1992 Osaka 1970 Montreal 1967 New York 1964-65 Seattle 1962 Brüssel 1958 New York 1939-40 Paris 1937 Brüssel 1935 Chicago 1933-34 Barcelona 1929-30 San Francisco 1915 Gent 1913 Brüssel 1910 Mailand 1906 Lüttich 1905 St.Louis 1904 Paris-Vincennes 1900 Brussel-Tervueren 1897 Chicago 1893 Paris 1889 Barcelona 1888 Melbourne 1880 Paris 1878 Philadelphia 1876 Wien 1873 Paris 1867 London 1862 Paris 1855 London 1851 Besucherzahlen in Mio - Statistik 43 17,0 46,0 64,2 50,3 51,3 9,6 41,4 44,9 31,0 20,0 38,3 7,0 19,0 9,5 13,0 10,0 7,0 19,7 50,8 7,8 27,5 32,0 2,3 1,3 16,0 10,0 10,0 7,2 11,0 6,0 5,1 6,0 Hannover 2000 Sevilla 1992 Osaka 1970 Montreal 1967 New York 1964-65 Seattle 1962 Brüssel 1958 New York 1939-40 Paris 1937 Brüssel 1935 Chicago 1933-34 Barcelona 1929-30 San Francisco 1915 Gent 1913 Brüssel 1910 Mailand 1906 Lüttich 1905 St.Louis 1904 Paris-Vincennes 1900 Brussel-Tervueren 1897 Chicago 1893 Paris 1889 Barcelona 1888 Melbourne 1880 Paris 1878 Philadelphia 1876 Wien 1873 Paris 1867 London 1862 Paris 1855 London 1851 Hannover 2000 Sevilla 1992 Osaka 1970 Montreal 1967 New York 1964-65 Seattle 1962 Brüssel 1958 New York 1939-40 Paris 1937 Brüssel 1935 Chicago 1933-34 Barcelona 1929-30 San Francisco 1915 Gent 1913 Brüssel 1910 Mailand 1906 Lüttich 1905 St.Louis 1904 Paris-Vincennes 1900 Brussel-Tervueren 1897 Chicago 1893 Paris 1889 Barcelona 1888 Melbourne 1880 Paris 1878 Philadelphia 1876 Wien 1873 Paris 1867 London 1862 Paris 1855 London 1851 Investitionen in Mio 5200,0 700,0 242,1 398,8 0,0 23,0 43,3 125,0 66,0 27,6 42,9 25,9 25,6 3,3 3,6 2,6 2,9 25,0 18,7 1,1 27,0 8,3 1,7 1,6 11,0 8,0 9,6 4,6 2,2 2,3 1,7 Hannover 2000 Sevilla 1992 Osaka 1970 Montreal 1967 New York 1964-65 Seattle 1962 Brüssel 1958 New York 1939-40 Paris 1937 Brüssel 1935 Chicago 1933-34 Barcelona 1929-30 San Francisco 1915 Gent 1913 Brüssel 1910 Mailand 1906 Lüttich 1905 St.Louis 1904 Paris-Vincennes 1900 Brussel-Tervueren 1897 Chicago 1893 Paris 1889 Barcelona 1888 Melbourne 1880 Paris 1878 Philadelphia 1876 Wien 1873 Paris 1867 London 1862 Paris 1855 London 1851 + Flächen in ha 160,0 215,0 330,0 400,0 261,0 30,0 200,0 518,0 105,0 125,0 170,0 118,0 254,0 130,0 90,0 100,0 70,0 500,0 230,0 132,0 290,0 96,0 46,5 25,0 75,0 115,0 233,0 68,7 12,5 15,2 10,4 Hannover 2000 Sevilla 1992 Osaka 1970 Montreal 1967 New York 1964-65 Seattle 1962 Brüssel 1958 New York 1939-40 Paris 1937 Brüssel 1935 Chicago 1933-34 Barcelona 1929-30 San Francisco 1915 Gent 1913 Brüssel 1910 Mailand 1906 Lüttich 1905 St.Louis 1904 Paris-Vincennes 1900 Brussel-Tervueren 1897 Chicago 1893 Paris 1889 Barcelona 1888 Melbourne 1880 Paris 1878 Philadelphia 1876 Wien 1873 Paris 1867 London 1862 Paris 1855 London 1851 $- 2400,00 kA $ 52,80 $- 197,00 kA kA $ 0,71 $- 18,00 $ 8,66 $ 6,30 $ 0,68 kA 1,31 $- 0,50 $- 0,05 $- 0,40 0,00 $- 1,00 $ 1,10 $ 0,26 $ 1,40 $ 1,60 $- 1,40 $- 1,25 $- 5,74 $ - 4,00 $- 7,40 $ 0,62 $ 0,00 $- 1,62 $ 0,93 Gewinn/Verlust in Mio Immer wieder wird über das Argument der Finanzierung von Weltausstellungen das Unternehmen zum Scheitern gebracht. Beim Betrachten der Statistik steht es im Match der Befürworter und Widersacher von Weltausstellungen unentschieden 13 : 13 (lt. Winfried Kretchmers Datenerhebung ohne den Angaben der Spanier) Handelshemmnis darstellte. Diesen Ambitionen verdanken wir Diskurs in der Zeit des Hochkapitalismus derartig, dass man heute unser metrisches System. Das erstemal wurde der Plan einer Universalwährung aufgegriffen, mit der wir heute zB dem Euro zumindest in Europa etwas näher gekommen sind. Man verlangte nach einem internationalen Handelsrecht, dachte an eine wissenschaftlich-technische Nomenklatur, regte die Entwicklung eines internationalen Urheber- und Patentrechtes an und wollte eine Abschaffung von Zöllen auf Kunst und Bücher erreichen. Neben diesen erstmals diskutierten Ideen gab es ganz konkrete Entwicklungen: man gründete den Internationalen Kongress für Statistik und erreichte eine Erleichterung der Posttarife für internationale Korrrespodenz durch die Gründung von internationalen Postagenturen.Ein anderes Kapitel, das sich mit den Weltausstellungen auftat, ist jenes des modernen Massentourismus. Die britische Eisenbahngesellschaft bot erstmals Sonderzüge zu verbilligten Preisen an. Unter anderem markiert diese Weltausstellung auch den Beginn der Museumsbewegung. dann im Veranstalten von Weltausstellungen von einer Art „Weltausstellungs-Darwinismus” sprach. Nach dem Motto “wer zu erst kommt, mahlt zuerst!” wurde beschlossen, wer die folgende Weltausstellung entrichten durfte, allerdings entschied das noch nicht über deren Gelingen. Drei Kategorien waren damals entscheidend: Erstens war das politische Gewicht des Gastgeberlandes ausschlaggebend, zweitens die Attraktivität des Standortes und drittens das, was man heute mit MarketingGeschick der Veranstalter bezeichnen würde. Dieser Wettlauf liess aufgrund seines kräfteverzehrenden Charakters befürchten, dass die Qualität der Ausstellungen darunter leiden würde, weshalb es immer wieder zu Absprachen kam. Erst 1929 zu einer völkerrechtlichen Regelung des Verfahrens zur Vergabe von Weltausstellungen, die deren Anforgerungen deklarierte, um als solche anerkannt zu werden. Daraus erwuchs die heute noch bestehende BIE (bureau international des expositions). euphorie In der Folge wurde alles grösser, besser, schöner, eine Schau der Superlative. Eine Weltausstellung folgte der nächsten. Die Weltausstellung diente als Schaufenster der Nationalstaaten, um die Früchte ihrer voranschreitenden Industrialisierung zu zeigen und ein Resümee ihrer kulturellen Entwicklung zu ziehen. Sie fungiert als Rückschau und Ausblick, als kritische und bewusste Positionierung. Vergangenheit und Zukunft trefen aufeinander und bieten entweder Anlaß zur allgemeinen Euphorie oder Ernüchterung. Charles Darwins „survival of the fittest” (1859 aus seinem Werk „Über die Entstehung der Arten durch natürliche Auslese”) beeinflußte den sozialen und philosophischen bie Die BIE (bureau international des expostitions) ist die institutionelle Zelle des Expo-Virus’. Hier wird gespeichert, was in der Vergangenheit passiert ist, hier wird bewertet und kontrolliert, was in Zukunft passieren wird. Die wichtigste Rolle dieser Institution liegt allerdings im Knüpfen von Kontakten. Diese ermöglichen die Weitergabe von konzeptionellen, wirtschaftlichen und rechtlichen Erfahrungen, um eine Expo zu organisieren. Man könnte sagen, sie ist jene Institution, welche die Aufmerksamkeit bündelt und durch Vorinformation der Expo-Idee den Weg bereitet. 44 DAS RENNEN GEHT WEITER! 45 Istanbul 2015 San Francisco 2015 New York 2012 Antwerpen 2010 Wroclaw 2010 Moscow 2010 Shangai 2010 Yosu 2010 Queretaro 2010 Thessaloniki 2008 Zaragoza 2008 Trieste 2007 (Aichii) Seto 2005 city branding das Prestige als Touristen-Destination, Wohnort oder Business- Der Motor für das Event Weltausstellung war und ist die natürliche Neugier des Menschen - und der Mensch ist von Grund auf neugierig. Neugier ist ein Form, jemanden oder etwas Aufmerksamkeit zu schenken und Aufmerksamkeit ist und bleibt das kostbarste Gut und der einzige Multiplikator am freien Markt und noch viel mehr einer Informationsgesellschaft. Wer Aufmerksamkeit erregt, kommt ins Gerede und wer aufmerksam ist, spielt mit. Sie ist eine der Grundbedingungen, damit der Markt funktioniert. Für Triest, das sich am internationalen Markttreiben beteiligen will, bedeutete dies, Teil des globalen Wirtschaftsystems, Teil einer grösseren Geschichte zu werden und sich in die Annalen der Weltausstellungsgeschichte einzutragen, in aller Munde zu sein. Es bedeutet im Kontext der zunehmenden Globalisierung für Triest, sich als Stadt gegenüber anderen Städten in wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Gebieten zu behaupten und vor allem in derartig grossen Events Kompetenz zu beweisen. Standort festigen. Was eignet sich in diesem Zusammenhang mehr, als eine internationale Weltausstellung? Die Xpo hat viel mit Images zu tun. Diese sind das, was heute die Stadt, Wirtschaft und Bevölkerung mobilisiert, Identität schafft, weil die Stadt dadurch erkennbar, rezipierbar und erfahrbar wird. Das ist letztlich das Virale am Xpo-Konzept. Es ist genau das, was Triest braucht, um sich von der Vergangenheit zu befreien. Die Xpo trägt bei zu einem neuen Image der Stadt. Berci Florian* nennt das die Seele einer Stadt. Mommaas* spricht in diesem Zusammenhang von der Notwendigkeit von sozio-kulturellen Zielen*. Xpo als City-Branding-Strategie, versorgt Triest mit neuen kulturellen Signifikanten, welche idealerweise symbolischen und damit auch ökonomischen Wert hinzufügen. Dieses Phänomen könnte man unter dem in der Fachwelt lancierten Begriff des Bilbao-Effekts zusammenfassen. Damit kann Triest den Status und noch angebracht ist. Was kann man von einem Konzept, das zu Beginn der Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden ist, nun in der Freizeit- und Erlebnisgesellschaft des Informationszeitalters zu Beginn des 21. Jahrhunderts lernen und was wird sich verändern? In einer Zeit, in der Mobilität ungeahnte Ausmaße annimmt und man sich quasi in Echtzeit virtuell um den Globus bewegen kann, können andere Städte an der Xpo in Echtzeit teilhaben. Die Xpo ist damit nicht nur an einen Standort gebunden, sondern breitet sich aus. Bei durschnittlich 20 Millionen Besuchern bleiben immer noch knappe 6 Mrd Menschen übrig, die nicht die Möglichkeit haben, daran teilzuhaben. Das Internet wird also das Reisen 46 Damals war die Expo ein Konzept, das sich auf die grossen Metropolen des Westens beschränkte, und es gehörte zum guten Ton, wenn man als Stadtrepräsentant etwas auf sich hielt, zumindest einmal eine veranstaltet zu haben. Dementsprechend wollte sich eine Metropole nach der anderen in die Rangliste der Industrie- und Kulturzentren einreihen. Heute ist das Expo-Konzept die Protein-Injektion, die Städten, in ihrem Wachstum an der Schwelle zum Metropolenstatus angelangt, zum Sprung ins Klassement der Kulturmetropole verhilft. echtzeit Nunmehr stellt sich die Frage, wie weit das Weltausstellungskonzept in einer Zeit der globalen Vernetzung USA EUROPA AUSTRALIEN formmodus Entscheidungsträger xpo virus Gesellschaftssystem Auslöser Verortungsmodus Repräsentationsmodus Image o y k ? SÜDAMERIKA Politiker Unternehmer Institutionen Technik Kunst Unternehmertum Zivilisation Industrie Wissenschaft Natur Wirtschaftsform Regierungsform Gesellschaftsformals ephemeres Zwischenspiel zur Schaustellung der eigenen Größe als Revitalisierung einer städtischen Brache Zeitmodus Finanzierungsmodelle Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft Finanzierung durch Private Investoren Industrieschau Kulturschau Wissenschaftsschau Politikschau Eventschau Vergangenheitsbewältigung Zukunftsperspektive Teilen auf den Corona Dumps, der Mülldeponie von New York sehen, wird das Reisen zu einem fixen Bestandteil unseres Lebens machen. Wenn, dann wird das World Wide Web die Entwicklung forcieren, da man online auf Reiseangebote zurückgreifen und in Nullzeit den Flug ins Paradies buchen kann. errichtet, heute besser bekannt unter dem Namen Flushing Meadows. Japan stand im Zeichen der Metabolisten und dem Raumtragwerk Kenzo Tanges und bedeutet insofern eine Revolution für japanischen Städtebau, da japanische Städte zum damaligen Zeitpunkt unstrukturiert, ungesund und ungeordnet waren und man bis dahin öffentliche Platzgestaltung als völlig unsinnig empfunden hatte. o ? AFRIKA als Entwicklungskonzept zur Stadterweiterung Finanzierung durch Staat, Region, Provinz, Stadt virus clustering ASIEN Fortschritt Umwelt Themenkomplexe Kultur Stadt, Region, Land, Staat 47 t bie Erfahrungen Es bedarf einer kritische Masse an vorhandenen Problemen, struktureller und wirtschaftlicher Natur, verbunden mit einem etablierten unerwünschten Image, sind eine gute Voraussetzung für den Xpo Virus. Er entfaltet vor allem dort seine volle Wirksamkeit, wo man bemerkbaren Marginalisierungstendenzen entgegenwirken will. b r ü s s e l g e n t Statuten einer Weltausstellung Hallen Pavillions Parks Infrastruktur s t . l o u i s l ü t t i c h m i l a n o Damit ein Virus aktiv werden kann, muß eine Immunsystem eine Schwachstelle bieten. In dieser Schwachstelle kann sich der Virus einnisten und beginnen, seine Informationen zu verbreiten. Diese Informationen reprogrammieren den ganzen Organismus zu gunsten seiner eigenen Vervielfältigung. l o n d e n p a r i s l o n d e n p a r i s w i e n philadelphia p a r i s melbourne barcelona p a r i s c h i k a g o b r u s s e l p a r i s Jubileen, Jahrestage, Geburtstage, Siegesfeiern, ... nicht verdrängen. Der unbändige Drang, es mit eigenen Augen zu sustaining image nachhaltigkeit “Die Xpo wirkt Wunder, alle zahlen, alle machen,haben ein gemeinsames Ziel vor Augen, ….” Die Xpo ist sogesehen ein subtiles Wirtschaftsförderungskonzept, städtebauliches Entwicklungsprogramm mit mehr als nur eine Hoffnung auf Umsetzung. Es ist ein grosses Eröffnungsfest für einen neuen Stadtteil. Die Xpo ist und bleibt somit ein grosses Experimentierfeld für städtebauliche Modelle und Visionen jeder Generation, so auch für die Informationsgemeinschaft des 21. Jahrhunderts. Historische Beispiele wie zB Chicago und New York, aber auch Hannover zeigen, wie man eine Xpo nachhaltig planen kann. Mit beispiellosem Einsatz wird ein Projekt mediengerecht aufbereitet und verkauft, macht so außergewöhnliche Mittel locker und bündelt planerisches Potential, um eine Stadt auszubauen und die bestehende Struktur zu verbessern. Die Xpo wird zur Strategie, die sich medial als Spektakel der Superlative verkaufen läßt und gleichzeitig mit der Ernsthaftigkeit von Revitalisierungsabsichten zu kämpfen hat. Im Rahmen von Triest bedeutet das ebenso die Erschließung von neuen Wirtschaftsfeldern, den Ausbau der oben erwähnten harten und weichen Standortfaktoren und die Verbesserung der verkehrlichen Infrastruktur. New York 1939, „Building the World of Tomorrow, For Peace and Freedom” oder an Osaka 1970 – „Progress and Harmony for Mankind” sind nur zwei Beispiele. Die Weltausstellung wurde zu nachnutzung In einer von dem Gedanken der Nachhaltigkeit beherrschten Zeit wird die mögliche Nachnutzung des Weltausstellungsareals zum alles entscheidenden Kriterium, politisch eine Xpo rechtfertigen zu können. Trotz der finanziellen Defizite von 2,4 Mrd Euro ist zB die Xpo für Hannover in urbanistischer Sicht ein Erfolg gewesen. Zweifellos war die Expo 2000 in Hannover die bisher budgetär am höchsten dotierte Veranstaltung ihrer Art. Mit etwas mehr als 5 Mrd Euro hat man so den Ausbau des überregionalen Verkehrsnetzes, die Erweiterung der Nahverkehrsverbindungen und den Messestandort erweitert. Die Xpo war so gesehen eine Zwischennutzung. Die Xpo muss also eine dauerhafte räumliche Ordnung für einen neuen Stadtteil bieten. Alleen, Erschliessungstrassen und Parzellierungen sind die städtebauliche Vorarbeit, die das XpoKonzept mit der Stadtplanung verbindet. Gebäude müssen so geplant werden, dass nachher möglichst wenige davon dem Abriss preisgegeben werden müssen. Die Unterscheidung von permanenten und temporären Gebäuden ist dabei ganz hilfreich. 48 Damit kann man die Konstruktionsart und den Recycle-Prozeß als Bestandteil der Errichtung bereits mitdenken. eventisierung - kommunikation Im Zuge der gegenwärtigen Eventisierung der Gesellschaft zur Erlebnis-Gesellschaft (Gerhard Schulze), vollzieht sich auch im Rahmen der Weltausstellungen ein Wandel von der belehrenden, bildenden Veranstaltung in Richtung Event und Entertainment, eigentlich alles das, was das Internet in diesem Zusammenhang noch nicht bieten kann. Die Expo 2000 in Hannover konnte dahingehend schon mit beeindruckenden Zahlen aufwarten: mehr als 20.000 Veranstaltungen von Klassik bis Pop, Theater bis Kleinkunst, Openair-Konzerte und Folkloristische Musik fanden innerhalb von 153 Tagen statt, das bedeutete knapp 130 Events pro Tag. Die Darbietung von Theateraufführungen, ein Popevents, ein nuovo trieste 49 Kongress oder eine Talkshow, grundsätzliches geht es um die Übermittelung von Botschaften jeglicher Art. Es geht um Völkerverständigung, es geht um die Kommunikation von Unterschieden. In einer Zeit, in der die Welt immer kleiner, die Unterschiede aber aufgrund der zunehmenden Individualisierung in der Erfahrung des Einzelnen aber scheinbar größer werden, ist es trotz des World Wide Web - oder gerade deswegen - notwendig, solche Events zu veranstalten. Sie weben das Netz der Städte dichter. Das Internet wird den realen Raum nicht ersetzen, es wird ihn erweitern. 50 qui non c‘é niente di speciale, é cosí noioso! dobbiamo fare qc per trieste piú tardi ... al caffé degli specchi vorrei fare qc di grande! siamo la porta mediterranea per l‘Africa e per il levante, una posizione geopolitiche molto interessante per ... il presidente dell‘autoritá portuale di trieste prof. maurizio maresca Riccardo Novacco presidente del WTC FVG presidente del societá fiera di trieste durante la conferenza ... il Presidente della Camera di Commercio Bavarese, Claus Hipp maresca finalmente da solo non cerco la luna, ma soldi per rilanciare ... soldi... ... fiera... ...evento... ...i giovani ... eventualmente ... , ma la l‘economia das Prinz Albert Syndrom - Vorzeichen einer viralen Infektion l‘idea 51 shake it 52 ! promotion mechanismus C and C architettura ingegnieria Srl feasability study triestexpo associazione Spezialisten für Verkehrsplanung Wasserbau Wirtschaft ... xpo Università degli Studi Trieste Facoltà di Architettura Internationaler Studenten Ideen Wettbewerb comORG 217 wettbewerbsbeitrag Markus Gruber, Simon Vrscaij 53 54 xpo-stadt 56 standortmodelle Die Zone 1 ist unausgebautes Hafengelände am Fusse des Hügels Gretta, auf dem sich alte Rangiergeleise, leerstehende Lagerhallen, sowie ein Seebad befinden. Teile der Gebäude stehen unter Denkmalschutz, Teile können abgerissen werden. Hier besteht zum Teil die Möglichkeit, Strukturen neu zu errichten. Im Randbereich zum Hafen befinden sich alte Lagerhallen, die einer neuen Nutzung zugeführt werden können, deren Fassaden und Mauern als Industriedenkmäler aber erhalten bleiben müssen. Die Nähe zur FS Centrale Trieste, dem Hauptbahnhof von Triest bietet eine gute Anbindung an das überregioinale öffentliche Verkehrsnetz. Die Viale Miramare als Hauptverkehrs- Das Projekt beginnt mit der Standortsuche. Insgesamt gibt es drei mögliche, wovon zwei der Standorte aufgrund der Ausschreibungsunterlagen vorgeschlagen waren. 1) nördlich des ausgebauten Hafens Porto Vecchio 2) im südlichen Teil des Porto Industriale 3) das Areal rund um den alten Rangierbahnhof Campo Marzio/ Sant Andrea ljubljana-maribor-graz ader ist nur in diesem Bereich bis Barcola vierspurig ausgebaut. Eine Anbindung an die Raccordo Autostradale Grande Viabilitá Trieste (RAGVT) und damit an das Autobahnnetz besteht im Moment nur durch die Verbindung entlang der Riva. Da die Strassen ohnedies zu Stosszeiten schon überlastet sind, braucht es also verkehrstechnisch eine eigenen Lösung, um den Expo-Verkehr bewältigen zu können. Hier kommt die Studie von Boeri und der vorgeschlagenen Untertunnelung der Sacchetta in Frage. Die einfache Anbindung zur Stadt macht das Xpo-Gelände besonders attraktiv. Durch die Nähe der Hotels, Restaurants und anderen gastronomischen Einrichtungen können hier touristische Synergieeffekte entstehen. POTENTIALE potentieller ExpoStandort 1 1 3 potentieller ExpoStandort 2 Expo-Gelände Nord F.S. Triest Zentral Station der Bergbahn Triest- Opicina die ehemalige Bahnlinie entlang der der Riva 5 Stazione Campo Marzio derzeit aufgelassen, beherbergt neben dem Eisenbahnmuseum einen AkidoSportclub 6 alte Station Sant‘Andrea 7 Molo 5 -7 sind die eigentlichen Nutzer der Eisenbahn, 8 F.S. Aquilinia im Süden, erschließt die Zona Industriale 9 Expo-Glände Süd 10 Opicina - Anbindung an die zukünftige TGV-Linie bzw. besteht die alte Südbahn in Richtung Ljublana 1 2 3 4 2 57 potentieller ExpoStandort 3 Die Zone 2 im Porto Industriale liegt nahe der Öltanks und ist Teil der EZIT (Ente Zone Industriale Trieste). Die direkte Anbindung an die RA-GVT ist gegeben, wogegen das öffentliche Verkehrsnetz ausgebaut werden muss, wozu Gleisanlagen bereits vorzufinden sind. Die Verbindung nach Norden hin zur FS Centrale Trieste muss allerdings wieder hergestellt werden. Dieses Gebiet gehört zu den Expansionsflächen der EZIT, daher können neue Strukturen, wie die Expopavillions, nachher leicht einer Nachnutzung zugeführt weren. Die Entfernung zur Stadt und die Lage in einer reinen Industriezone macht es für den Expo-Tourismus unattraktiv. Die Zone 3 liegt im Gelände des alten Rangierbahnhofes Campo Marzio. Die Verlagerung des Schienenverkehrs auf den Molo 7 und der Transportmodus des „just-in-time“-Prinzips haben hier einigen Strukturen ihren Zweck genommen. Die Gleisanlagen werden in diesem Ausmaß nördlich des Molo 7 nicht benötigt. Die vorhandenen Lagerhäuser werden bei der fortschreitenden Umstellung auf Containerverkehr auf die Dauer ebenso ihre Funktion verlieren. Das Gebiet ist geprägt durch eine Ansammlung diverser Nutzungen, wie das Seebad, einem Supermarkt, dem Sitz der Guardia Costiera und leerstehenden kleineren Lagerhallen. Es ist der Endpunkt der RA-GVT und wie die Zone 2 direkt an das Autobahnnetz angebunden. Das öffentliche Verkehrsnetz müsste durch eine Reaktivierung der Verbindung zur FS Centrale Trieste entlang der Riva oder durch eine Untertunnelung der Sacchetta (Boeri) wiederhergestellt werden. Die Nähe zur Stadt bietet ähnlich der Zone 1 nördlich des Porto Vecchio hier eine gute Möglichkeit für ein Xpo-Gelände. Die exponierte Lage macht es von allen Teilen der Stadt aus gut sichtbar. bestehende Eisenbahnlinie 58 Standort1 - Porto Vecchio(von links oben nach rechts unten): 1 unbenötigte Gleisstrukturen 2 Zaun = Zollgrenze entlang der Viale Miramare 3 Zollgrenze und 72 Schritte bis zum Meer 4 Viale Miramare in Richtung Zentrum 5 Viale Miramare Richtung Monfalcone 6 Steindepot - zur Befestigung der Küstenlinie 7 Zollgrenzzaun und dahinter alte Lagerhallen 8 historisches Lagerhaus Nr. (26) denkmalgeschützt- Gußeisenkonstruktion 9 ‚lebend Vieh‘-Terminal 10 Galerien des Lagerhaus Nr. (26) 11 ‚non-space‘ - Adriaterminal 12 Erweiterte Lagerhalle des Adriaterminals 13 Hydronamische Kraftwerk denkmalgeschützt - kleine Elektrostation 14 Geleisanlagen 15 Zinkblöcke; Ausblick vom Faro della Vittoria 16 Richtung Seebad 17 ‚non-space 2‘ - Dickicht in der Zollfreizone 18 leere Gleisanlagen, Renault-5-Deponie 19 Anfang Yachthafen Richtung Barcola 20 Clubhaus, Bootsreparatur, Lagerplatz Standort 2 - Campo Marzio: 1 Riva T. Gulli Städtisches Schwimmbad, Hintergrund: Fischmarkt und Aquarium 2-4 Porto Turistico Sacchetta 5 Faro und Sitz der Guardia Costiera und Doganale 6 Seebad, Sonnensteg 8 Strand 9-10 Sonnenterrasse 11-12 aufgelassener Güterbahnhof Campo Marzio, mit verfallendem Eisenbahnmuseum 13 Sant‘Andrea Güterbahnhof; quasi nicht mehr in Betrieb, ausser im Bereich des Molo VII 14-15 Lagerhalle und Werkstatt für Boote 16 Zollgrenze am Molo VII 17 Silo 18 Kräne des Molo VII von weitem sichtbar 19 vom Eingang Molo VII Richtung San Giacomo 20 Ausblick auf die Werften 60 hafen-defragmentierung sortieren - parameter 1 Die Expansion des Hafens ist schritt- und bedarfsweise vonstatten gegangen. Die Hafenverwaltung hat sich dort Platz genommen, wo sie in ihn nötig hatte, solange er vorhanden war. Allerdings hat sie es in der Vergangenheit verabsäumt, alte Hafenbereiche entsprechend den internationalen Anforderungen der Schifffahrt anzupassen. Damit entstanden über Jahrzehnte hinweg Hafenbereiche, wie eben der Porto Vecchio, die nicht mehr genutzt werden können: zu gering Tiefe der Hafenbecken, zu kleine Molen, Kräne mit zu geringen Ladekapazitäten, überflüssige Lagerhäuser aufgrund der Container-Revolution - um nur einige zu nennen. Das äussert sich mittlerweile in riesigen, innerstädtischen Brachflächen, die keiner neuen Nutzung zugeführt wurden. Die pragmatische Anordnung der Funktionen führte zu einer Durchmischung des Waren- und Industrieverkehrs mit dem Passagierverkehr. In diesem Patchwork von Funktionen soll eine Neustrukturierung neue hafenfremde Funktionen integrieren und damit alte Hafenbereiche in die Stadt wie auch in den Hafen eingliedern. DERZEIT Xpo GANZHEITLICHES KONZEPT FÜR DEN HAFEN Xpo - virus mögliche Umgestaltung aufgrund von mehreren Wettbewerbsvorschlägen der vergangenen Jahre; Restrukturierung und funktionellen Konzentration der Bereiche im Hafen (Waterfront - Trieste Futura, Boeri Studie, Molares Studie) Freizeithafen Yachten, Boote, Kreuzschiffe industriehafen Tanker, Frachtschiffe, Transportfähren, Containerschiffe Standort3 - Porto Industriale: links der Ölhafen - rechts die Öltanks und der Ausblick auf die EZIT (Ente Zona Industriale Trieste) 61 62 STANDORT 1 standortwahl Anhand der vorangegangen Standortmodelle und der Umstrukturierung des Hafens ist die Standortpräferenz schon angedeutet. s_modell - Porto Vecchio Expo - Elemente permanent temporär 1 s_modell- Tutto Porto Vecchio 9 8 7 Der Porto Vecchio kann durch die Schaffung von neuen Strukturen im Rahmen der Xpo diesen Bereich des Hafens der Stadt rückführen, indem die allgemeinen Xpo-Einrichtungen die weichen Standortfaktoren unterstützen und ausbauen. Mit der Erweiterungsmöglichkeit in das Areal der Lagerhallen hat es auch flächenmäßig das größte Potential. Im Bezug auf Boeris und Molares Studie kann hier die angestrebte Umstrukturierung des gesamten Geländes verwirklicht werden: 0 200 m a) die Neunutzung des Magazin 26 als Museum b) die Verlegung der Viale Miramare durch das Gelände des PortoVecchio 1908 c) die Restrukturierung und Verkleinerung des Bahnhofes und Umgestaltung zu einem innerstädtischen Park d) der Abriss der baufälligen Bausubstanz und die Schaffung neustrukturierten Raumes durch den Wechsel von Gebäude und Park e) die Erschließung der Küsten- und Hafenlinie zur Schaffung eines innerstädtischen Badestrandes, der aufgrund seiner Erreichbarkeit die Lebensqualität der Stadt beträchtlich erhöht und den Badetourismus verstärkt. 63 entstehungsgeschichte Das gesamte Hafenareal des Porto Vecchio ist, wie eigentlich alles andere, das in Triest flach ist, künstlich aufgeschüttetes Land. Ein Stück des Berges wurde gesprengt und abgetragen um die Ebene aufzufüllen - landscaping pur - l‘opera colossale. Das Projekt wurde nach einer ersten Idee des französischen Ingenieurs Paulin Talabot realisiert. Die Bahngeleise wurden bis 1913 angelegt, um einem täglichen Transportvolumen von 600 Waggons zu genügen. Danach wurden die Arbeiten am Gelände unterhalb des heutigen Faro di Vittoria nie beendet, da man aufgrund der wirtschaftlichen wie politischen Entwicklungen nach 1913 nie wieder das Umschlagvolumen an Gütern erreichte. 64 urbane verknüpfung städtebauliche eingliederung und verkehrstechnische anbindung Kultur, Business, Event, Wissenschaft, Kleingewerbe Sport und Freizeitstrand mit Dienstleistungseinrichtungen Tourismuseinrichtungen Parkbereich Strandausbau Barcola neue Führung der Viale Miramare Querverbindungen Unterführungen Boeris Studie schlägt eine Untertunnelung der Sacchetta vor, die eine brauchbare Alternative für die Stadtverwaltung darstellt. Molares führt die Viale Miramare durch das alte Freihafengelände und schließt am Piazza Duca d‘Abruzzi an der Riva Tre Novembre an. Die Hafenbehörde favorisiert die Untertunnelung der gesamten Riva. Xpo Molares Hafenbehörde parameter 2 - nachhaltigkeit Das Konzept der Nachhaltigkeit setzt das Denken und Planen der Xpo im städtebaulichen Maßstab und eine ressourcenschonende Umsetzung voraus. Das bedeutet im Konkreten, möglichst wenig Gebäude auf Abriss zu planen und Strukturen zu schaffen, die aufgrund ihrer Konsistenz leicht demontier- und recyclebar sind. Das ‚Recyclen‘ kann auf verschiedenen Ebenen passieren: a) Materialebene: Die verwendeten Materialien können wieder in den Produktionsprozess eingeführt und weiterverarbeitet werden - klassisches Recycling. b) Elementebene: Sie können als Fertigprodukt ihrem Zweck entfremdet anderwertig Verwendung finden - Crossover. c) Funktionsebene: Die Elemente können in ihrem Zweck entsprechend an einem anderen Ort weiterverwendet werden. Sie zeichnen sich durch hohe Mobilität aus. In der weiteren Vorgangsweise gilt es: a) das Stadt-Programm für die Nachnutzung b) das Xpo-Programm zu enwickeln und sie zu überlagern. Der kleinste gemeinsame Nenner wird so zum Ausgangspunkt des Projekts. Das Xpo-Programm und das Stadtprogramm setzen unterschiedliche Prioritäten: Boeri Für die Entwicklung des Xpo-Modells ist die Eventgestaltung das ausschlaggebende Kriterium. Sie drückt sich vor allem im temporären Charakter der Einrichtungen und deren Funktionen aus. Im Vordergrund steht der Aspekt des Atmosphärischen. Für die Entwicklung des Stadtmodells hingegen ist es von Bedeutung dauehafte Zellen zu schaffen, deren Programm sich den 65 Anforderungen und Veränderungen des Stadtorganismus anpassen kann, dabei ist auf die Qualität des Stadtraumes einzugehen. Damit werden zum einen Investitionskosten, zum anderen Infrastrukturkosten eingespart. Die Hierarchie des Raumes ergibt sich durch den Typ der Strassen: durch die Lage, das Nutzungsumfeld und den geplanten Funktionen. a) Die Viale Miramare ist die Verkehrszone für den Verbindungsverkehr. b) Die Verteilerzone ist die Erschliessungszone c) Die Wege zwischen den Investitionseinheiten sind Erschliessungsstrassen d) Die verbleibenden Flächen sind für den Aufenthalt gedacht. Gebäude temporär Auf- und Abbau dienen nur der Weltausstellung Funktion temporär Gebäudehüllen bleiben bestehen, die Funktion wechselt; verlangt nach einem neutralen Gebilde, das mehrere Programe zulässt Konzept zur Nachnutzung bereits in der Planung inbegriffen Standort temporär Gebilde in Bewegung, Schiffe, Boote, Fähren, Plattformen 66 stadtprogramm Freizeit-, Event- und Grünlandschaft parameter 3 - stadtschichten Barcola Grignano, Mirama 1 Eingliederung der ehemaligen Hafengebiete in das urbane Zentrum expo virus potentielle Expansion 2 Restrukturierung der zentrumsnahen Verkehrswege, um eine Entlastung im Inneren zu erreichen expo STANDORTMODELLE molo audace 3 Errichtung von neuen Betriebsstandorten im zentrumsnahen Bereich (entsprechend den Studien von Boeri und Molares) für mittlere und kleinere Unternehmen smodell - Porto Vecchio 4 Errichtung von Event- und Freizeiteinrichtungen zur Verstärkung der weichen Standortfaktoren im Nordareal des Porto Vecchio und Eingliederung sämtlicher, bestehender EventsStadtschichten smodell - zona industriale smodell - Stazione Campo Marzio Opicina Grignano Barcola 5 Schaffen neuer attraktiver Wohnquartier am Wasser Parco di Villa Giulia 6 Fortsetzung und Ausbau des Strandboulevards vom Schloss Miramare in Grignano über Barcola bis ins Zentrum von Triest. Piazzale Europa Molo Audace 7 Schaffung von Grünflächen im Bereich der unbenötigten Geleisflächen des extensiv genutzen Verschubbahnhofs Colle di San Giusto Parco della Rimbranca verbaute Flächen 1 Triest Museo di Storia di Arte Piazza Alberto 2 3 Cimiteri smodell- Tutto Porto Vecchio Freizeit- Event- Grünlandschaft Barcola event space smodell- triest Bavisela event space 1 Bavisela event space 2 2000 Boote 17 000 Sportsegler 200 000 Besucher öffentlich zugängliche Freizeitbereiche wilder Bewuchs des Karso;überwiegend Pinien und Unterholzdickicht, schwer zugänglich 67 4 5 Expo - Elemente permanent temporär 68 19 24 1 i 18 8 1423 Bavisela event space 3 Nike, Adidas, Puma shopping mania und Cappuccino tv und p i z z a LIFESTYLE 20 15 16 7 5 13 21 8 11 16 6 7 22 18 20 13 i 15 22 4 21 5 14 12 10 3 19 2 10 9 11 17 6 4 12 17 1 3 2 museums- und ausstellungsMEM-ARCHIVE neuer Bedeutungslayer für die Zukunf city brander 69 ? 70 urban = dichte urban = heterogen urban = markt FLANIEREN,JOGGEN RAD EVENT MARATHON INLINE transprogramming BARCOLANA Kombinieren von Programmen ohne Rücksicht darauf, ob sie im Hinblick auf ihre räumliche Disposition kompatibel sind . SHOPPING LIFESTYLE MEM-ARCHIV hybridisieren, mischen disprogramming crossprogrammieren frei nach bernard tschumi in event-cities multiprogramming Verschiedene Aktivitäten und Events, wie Sport, Kunst- und Kulturveranstaltungen, Shopping, Freizeit, Arbeiten, Leben können in einem Hybrid Platz finden. Betrachten wir die Stadt als hybriden Organismus so ist diese Form der „Programmierung“ ansatzweise vorhanden. Interessant wird es dort, wo durch die enge Verknüpfung der Programme positive Nebeneffekte entstehen, die neue Typologien hervorbringen: zB. Schwimmbar, Waschkaffee, Meerrevue, Kinobucht, ... 71 72 10 73 0.9 0 0.8 3.6 MOL O0 400 1.3 1.6 2.6 2.0 1.4 L1C 2.6 8.6 2.9 U 30.7 1.8 0.8 2.0 2.8 17.5 Z2 1.5 2.6 1. 11.2 15.6 1.8 Z3 V6 41.0 59.8 B5 U U2C 57.0 4.0 1.8 1. s1 11.3 VIAL E B4 U4 63.5 81.1 AR E U2 MIR AM U B4 77.5 88.3 B4 56.1 B4I 17.1 80.6 B4 U 29.1 40.7 V6 12.0 2.2 B s2 99.1 U2 82.2 24.6 B5 57.6 U B4 B5 70.5 B5 B5 55.4 I FRIUL B5 DEL U 6.5 U B4 B5 B5 54.7 70.0 U A STRAD B4 15.4 U2B s3 18.2 CASEL LO 2.8 B4 U O DEL LA VITT ORIA FAR Z2 9.8 V2 V2 s4 U2 U MIRAMARE OI 1.0 1.7 1.9 1.4 2.9 2.0 2.5 s5 V2 VIALE MOL 1.0 000 000 2423 2423 4.0 4.4 2.8 VIALE MIRAMARE 0.7 3.0 L1C L2 ¹ 24 xpo-programm Geländeparameter 21-ha-Gelände, unendlich viel Wasser Grenzen: Küste, Strasse Osten: Berg Gretta Süden: Porto Vecchio Investitioneinheiten 100 x 200 Einheiten, 2 ha Möglichkeiten Grundraster Zugänglichkeit: Quer-Erschliessung auf Grund des Investionsrasters; Ausdehnung auf das Wasser 74 - Landscaping und Restrukturierung der Wasserfront Erhaltung und Restauration der Magazine 24, 25, 26 Schaffung neuer Gebäude im allgemeinen Bereich Wasserlandschaft: Stege und Anlegestellen äusseres und inneres Erschliessungssytem Allgemeine Dienstleistungen über das gesamte Expo-Gelände Versorgungswege zu Land und zu Wasser, in Verbindung mit den Service-Einrichtungen - U-Bahn bzw. S-Bahn 75 im Norden - Grado - Monfalcone, Ronchi dei Legionari - Duino - Sistiana 1700 m /34 min 17 ha 1600 m /32 min 1500 m /30 min 1400 m /28 min 1300 m /26 min 1200 m /24 min 1100 m /22 min 1000 m /20 min 900 m /18 min 800 m /16 min 700 m /14 min 600 m /12 min 500 m /10 min 400 m /8 min 300 m /6 min 200 m /4 min 100 m /2 min 4 ha 68 ha Weg-Zeit_Diagramm bezogen auf den Eintrittsort 100 m /2 min 2. Interventionen 4. Eintrittspunkte am Golf von Triest und Umstiegsmöglichkeiten von Auto auf Schiff 100 m /2 min allgemeiner Xpo-Bereich mit Serviceeinrichtungen individueller Xpo-Bereich mit Serviceeinrichtungen Eintritt- und Besucherterminals Parkareale/häuser 400 m /8 min 100 m /2 min - 300 m /6 min 100 m /2 min 1. Funktionen 200 m /4 min 1 ha xpo-areal 100 m /2 min weg/zeit 2 Xpo-Verkehr: Konzept zur verkehrstechnischen Anbindung und Definition der Eintrittspunkte zur Erschliessung des Gesamt-Geländes 500 m /10 min 1 Die Ausbildung des Xpo-Areals mit allgemeinem Ausstellungsbereich und Pavillions zu Wasser und zu Land Weg-Zeit_Diagramm 600 m /12 min Ausgehend von den Erfahrungen der Expo in Hannover 3.Areale in Zahlen - neue Gebäude an Land (von Norden nach Süden) - Xpo-Top 1720 m Lang, 50 m Breit, 8,6 ha Landscape - Xpo-Strand 2,11 km - Parkgaragen, 4 x 680 , 2720 Parkplätze - Vertikalerschliessungen - Allgemeine Ausstellungshalle Nord 2 ha - Rotunde 2600 n2 mit 1,1 ha Xpo-Park - Xpo-Funsports, 2 ha - Aquapulco Seebad 2 ha - Openair-Theater 5600 m2 mit Umgebung - Chill zone (3700 m2 mit Palmengarten) - Stadion 1,4 ha(mittlere Grösse für EM möglich 40 000 Zuschauer) - Stadiontop 0,6 ha - Museumkomplex im Magazin 26 beinhaltet 9000 m2 weg/zeit xpo-programm im Süden - Muggia - Koper - Izola - Piran - Portoroz 76 ÖSTERREICH xpo-verkehr Ronchi dei Legionari Monfalcone A4 Duino Udine Die geografische Lage von Triest zwischen Meer und Carso verhindert grossteils den weiteren Ausbau der vorhandenen Hauptverkehrsachsen. Aufgrund dieser Gegebenheiten werden Park and Ride Systeme angeboten. Flughafen Villach - Klagenfurt Villach Venezia Neue TGV-Verbindung Friuli Venezia-Giulia in Richtung Sistiana Dennoch sollte die Viale Miramar, vermehrten Verkehrsaufkomausgebaut werden, um demUdine Sistiana E70 SLOVENIEN ITALIA Novo Gorica Goricia Ausbau der Küstenstrasse Cervignano Ljubljana A Venezia B P Viale Miramare Opicina A Grado Trieste P Koper nach einem Untertunnelung des Portovecchio Vorschlag von DI Magarete Müller in ihrer Diplomarbeit „Urbane Strategien für Triest“, 1994. und der Damit würde der Ring vervollständtigtKROATIEN Verkehr könnte im whrsten Sinne des Wortes eisenbahn zirkulieren. FS Trieste Central autobahn Ljubljana flughafen P hafen A car ports B fähranlagestelle Muggia men Rechnung zu tragen und vor allem für die Zukunft eine besser Anbindung zu schaffen. Piran P + R Verbindungen, um den Verkehr grossräumig abzufangen 77 Koper Izola Portoroz Idealerweise wird der anfallende Verkehr grossräumig abgefangen und in den besser angebundenen Orten von der Strasse auf das Schiff verlagert. Entweder werden die Fahrzeuge auf Fähren verladen und bleiben auf diesen, während der Besucher sich am Xpo-Gelände befindet. Damit wird das Fährschiff zu einer fahrenden Parkgarage oder die Besucher lassen ihre Fahrzeuge an dem jeweiligen Ort und benutzen die Fähre als Taxi. Die rot eingezeichnete Verbindung (idealisierte Darstellung) entspricht dem TEN-Plan. Es ist allerdings fraglich, ob sie bis 2007 realisiert werden kann. Die Alternative besteht in der Reaktivierung der bestehenden Bahnverbindungen. Die Züge von Venedig kommen direkt in die FS Trieste Central an. Die Besucher aus Ljubljana haben die Möglichkeit von der SS202 durch das Zentrum zum Xpo-Gelände zu gelangen oder sie nehmen den Luftschiff-Shuttle Dienst in Anspruch, welcher eigens für die Dauer der Xpo eingerichtet wird. Er wird zwischen Opicina und Gretta direkt verkehren. bestehende EisenbahnVerbindungen 78 Xpo Luftschiff-Linie xpo-logistik Aufgrund der Tatsache, das vor allem die Länderpavillions meist temporären Charakter haben und nach der Weltausstellung wieder verschwinden, liegt die Idee nahe, sie völlig flexibel zu gestalten und auf Plattformen und Schiffen zu verteilen. Der Teilnehmer der Xpo hat selbst die Wahl, ob er mit einem eigenen Schiff oder mit einer Plattform an der Xpo teilnehmen will. Ausgehend vom Standortmodell der Xpo gilt es, den tatsächlichen Xpo-Flächenbedarf zu ermitteln. Die Expo 2000 in Hannover belegte eine Fläche von 160 ha. Das ist exakt der Durchschnitt aller bisher gebauten Expogelände. Bei dem von der Wettbewerbsausschreibung zur Verfügung gestellten Gelände handelt es sich mit 21 ha um etwa ein Achtel dieser Fläche. xpo-grundraster Der Grundraster ergibt sich aus der Überlagerung des Investitionsrasters mit den durchschnittlichen Grössen der Pavillions. Bezogen auf Hannover waren die Parzellen durchschnittlich 1500 bis 3500 m2 gross. Davon waren ca. 50 bis 80 Prozent verbaut. Die allgemeinen Expohallen waren zwischen 20 000 und 30 000 m2 gross. Ausgehend von einem 100 x 100m Raster oder 2-min-Raster, ergeben sich so für die allgemeine Expo-Zone 2-ha-Einheiten. Die 1-ha-Plattformen werden in sechs Einheiten unterteilt, es ergeben sich ca. 1300 m2 grosse schwimmende Parzellen. Um dem Bedarf an Fläche gerecht zu werden, hat man nun zwei Möglichkeiten: a) Stapeln und das Ereignis auf mehreren Ebenen stattfinden lassen b) Ausdehnung auf das Wasser c) Erweiterung in das Areal der Lagerhäuser nach Hannover 2000 würde man ca. das 8-fache an Fläche benötigen vorhandenes Terrain Alternative: Expansion in die Ebene 21 ha 147 ha erweitertes Terrain um die Wasserfläche 153 ha erweitertes Terrain im Porto Vecchio 138 ha erweitern, stapeln 79 platzBEDARF 80 xpo-zonen: 1 Verkehrszone: Hauptzubringer für den Strassenverkehr ist die Viale Miramare, die jedoch, wie oben angemerkt durch ein Abfangen des grössten Anteils an Verkehr in den Orten um Triest weitestgehend entlastet werden soll. 2 Verteilerzone: Sie ist die Empfangszone in der die Besucher Vorinformationen zum Xpo-Gelände erhalten und sich so orientieren können. xpo-erschliessung 4 Product Branding Zone: Individuelle Xpo-Zone für Unternehmer und Vereine 5 National Branding Zone: Individuelle Xpo-Zone mit den Präsentationen der Regionen, Länder, Nationen Orientieren - Strömen - Informieren- Sammeln - Neuorientieren: Entsprechend diesen Anforderungen entsteht ein System von Plätzen, das über Stegverbindungen miteinander kommuniziert. Die Plätzen bieten die Möglichkeit des Verweilens und Sammelns bzw. der Neuorientierung. Luftschiff 12 m Parkgarage Autos, Busse Die Empfangszone ist ein Zwitter zwischen Platz und Weg. Sie sammelt Ströme von Besuchern und verteilt sie über das gesamte Xpo-Gelände. Fussgänger U-Bahn Zonenerschliessung Empfangszone = Verteilerzone 3 City Branding Zone: Hier befinden sich die Kultur- und Eventeinrichtungen der allgemeinen Xpo-Zone. Verteiler=Steg oder Strasse Plattform=Platz 81 82 xpo-strom Eintritt von der Viale Miramar per Auto oder Bus Landepunkte sind jeweils unter dem Xpo-Top Eintritt mit dem Xpo-Zeppelin am Xpo-Dach Landepunkte sind jeweils unter den Festivalsplätzen im NOrden und Süden auf dem Xpo-Top Verteilung der Besucherströme auf die Stege Verteilung der Besucher mit dem Xpo-Shuttle Landepunkte für die Schiffe und Fähren liegen in den Randzonen des Xpo-Geländes, die Xpo-UBahn liegt in der nördlichen Verteilerzone Learing from Hannover: Statistik 83 8850 PKW/Tag 1000 - 1300 Busse/Tag15.000 PKW P + R 60.000 PKW an Spitzentagen 26 560 Besucher per PKW gemittelt /Tag 13 280 Besucher per Bus Überlagerung aller Bewegungen 84 xpo-zugang Xpo-Eintrittspunkte: Jene Zugänge von der Viale Miramare liegen in der Empfangszone und bieten Zugang für den motorisierten Verkehr, dh Autos und Bus. Für die Xpo-Luftschiff-Flotte gibt es zwei Landepunkte am Xpo-Top. An den beiden äusersten Punkten am XpoGelände im Wasser ist je ein Schiffsterminal für die ankommenden Schiffe aus dem Norden und Süden des Golfes von Triest bzw. für sonstige Schiffe aus aller Welt vorgesehen. xpo-pavillions Learning from Hannover 250.000 für den besucherstärksten Tag 83.000 Besucher pro Tag (gemittelt) 32 % Auto 51 % Öffentliche Verkehrsmittel (Bus, Eisenbahn) 16 % Reisebusse Dazu ist in jedem Six-Pack von Plattformen eine als Hof ausgebildet und als unabhängiger Zugang für das Personal und den Nachschub bzw. die Entsorgung verfügbar. Der Aspekt der „Sustainability“ liegt in der Wieder- bzw. Weiterverwendbarkeit der Schiffe und Plattformen und in der Verwendung von bereits ausgedienten Schiffen für die Xpo. Die Schiffs-Pavillione und die Plattformen unterscheiden sich in ihrer Ausstattung. Während die Schiffe oder Fähren ihre eigene Infrastruktur mitbringen und so autarke Einheiten darstellen, sind die Plattformen von der örtlichen Versorgung abhängig. Xpo-Verteilerpunkte: Intern am Gelände, entsprechend dem zu Beginn erwähnten Weg-Zeit-Rasters ermöglicht das Xpo-Shuttle Besuchern , schneller von einem Xpo-Teil in den nächsten zu kommen. Eintritts- und Verteilerpunkte im Xpo-Gelände 85 Xpo-Wasser: Das Areal am Wasser gliedert sich in den inneren Bereich mit den Plattformen und in die äussere Zone mit den Anlegeplätzen für die Schiffe. Die Schiffe können so jederzeit das XpoGelände verlassen oder sich am Xpo-Gelände neu gruppieren. Das Element des Unerwarteten liegt in der spontanen Choreografie der Schiffe. Pavillione als Plattformen oder Schiffe Xpo - Logistik 86 xpo-allgemeine zone xpo-politik Learning from Hannover: die Anordnung ist beliebig, versucht allerdings eine Mixture der Kontinente und Nationen zu erreichen, um so ein Durchmischung der Kulturen zu programmieren Die Grössen der Pavillione richtet sich nach jenen der Expo in Hannover. Sie repräsentieren neben der ökonomischen Potenz vor allem die jeweilige Kultur des Landes. Daran hat sich seit Anbeginn der Weltausstellung nichts geändert. Der Pavillion ist das kommunikative Medium zwischen den einzelnen Regionen, Ländern und Nationen. Ein mögliches Szenario wäre gewesen, allen Ländern eine beschränkte gleichgrosse Parzelle zu zuweisen. Im Sinne von Demokratie und Gleichberechtigung und Respekt, sowie „political correctness“ wäre es das einzig mögliche Modell gewesen. Allerdings hätte das vielleicht Motivation und Kreativität eingeschränkt, etwas großartiges zu machen. Die Beschränkungen werden hier den Ländern selbst überlasssen und ergeben sich aus deren politischer Situation, kulturellen Willen und finanziellen Möglichkeiten. Damit wird die Xpo zu einem echten Spiegelbild der herrschenden Verhältnisse. Xpo-Land: Der allgemeine Teil der Xpo etabliert sich auf dem Festland. Die beiden Festival Plätze bilden die Zentren im Norden und Süden des Geländes. Sie funktionieren wie die Stege als Verteiler und bieten dem ankommenden Besucher ein erstes Highlight. Im Xpo-Land passieren die grossen Events, wie Konzerte, Schauspiele, Filme, finden Diskussionsforen statt. Hier zeigt sich der Gastgeber als Nation, Region und Stadt von seiner besten Seite und bildet die Einleitung zum individuellen Teil der Weltausstellung. Xpo-Top: Jede Weltausstellung hat ihren Eiffelturm und ihr Ferris Wheel. Hier kommt Bigness (Rem Koolhaas) einmal anders: ein riesiges Vordach von 1,8 km Länge. Das Xpo-Top weithin über den Golf von Triest sichtbar, fungiert so als „Landmark“ und bildet gleichzeitig die Überdachung der Empfangszone. Die Begehbarkeit des Xpo-Tops ermöglicht jedem Besucher den Überblick über die Pavillionslandschaft, die sich vor ihm im Wasser ausbreitet. 87 TRIESTE MEXICO MONACO KOLUMBIEN NEPAL LITAUEN xpo museum VER. ARAB. EMIR. FGV xpo sports 2 Piazza Festivale Nord xpo cinema xpo cinema ITALIA xpo theater xpo chill xpo forum Piazza xpo Festivale concert Sud xpo sports 1 INDIEN VENEZUELA ESTLAND NIEDERLANDE LETTLAND KOREA POLEN THAILAND SINGAPUR CHINA ISLAND AFRIKA ASIEN NORWEGEN SPANIEN USA JAPAN SLOWENIEN DÄNEMARK SRILANKA ALASKA PORTUGAL BHUTAN VATIKAN BELGIEN IRELAND JORDANIEN KROATIEN KANADA AUSTRALIEN JEMEN GROS BRITAN IEN GRIECHENLAND FRANKREICH DEUTSCHLAND RUMÄ NIEN SCHWEIZ UNGRAN TSCHECHIEN SCHWEDEN ÄTHOPIEN ÖSTERREICH TÜRKEI FINNLAND Die Kernprogramme der Eventzone werden durch sekundäre Funktionen unterstützt. Restaurants, Bars, Clubbings, Discotheken und Chill Out lounges runden das Rahmenprogramm ab. 88 Piazza Festivale Nord 90 Xpo-Elemente-3d Xpo-Strand Boulevard Xpo-Land Zone Xpo-Top die neue Landschaft Xpo-Top Eintrittszone Piazza Festivale Nord Xpo-Top Parkhaus und Eingang 4 Xpo-Museum Komplex Spirale Festival Stadion Parkhaus und Eingang 3 Chilldome Parkhaus und Eingang 2 Xpo-S-Bahn Openair-Theater Parkhaus und Eingang 1 Aquapulco Xpo-Fun-Sports Xpo-Rotunde Piazza Festivale Nord Ausstellungshalle 91 92 Xpo-Elemente-3d Urbanes Paradies Xpo-Wasser Zone 6 Raumplattform= Notplattform 13 Querstege 9 Hauptstege 93 94 Xpo-Stadt-3d Xpo-Elemente-3d Xpo-Pavillione/Schiffe 78 Plattformen/ Pavillionis ¹ 14 Ausstellungsfähren/ schiffe 95 96 ¹ ¹ ¹ schöne Aussichten Pavillion Typologie Rasterung (nach Regelgrössen der Pavillione gewonnen aus Hannover) 5000 3300 1600 7mal durchqueren=14 min 1 Plattform = 10 000 m2 l= 100 m 1100 l= 1397 m l= 700 m x mal durschqueren= 28 min 1 mal durchqueren= 2 min Typologie (mögliche Prinzipien) Pavillion P Pavillion A Pavillion In Pavillion U Pavillion O Pavillion S Pavillion= Plattform Pavillion sitzt auf der Platform Pavillion in der Plattform Pavillion unter der Plattform Pavillion über der Plattform Pavillion ohne Plattform Standard-Schiffe Eurofähren und -Schiffe Prototyp RO 150 Fähre 97 Prototyp FM 1650 Fähre 98 Materialsammlung zur Konstruktion schwimmende und Stege Plattformen Hier gehe ich auf zwei Möglichkeiten der Konstruktion zur Ausbildung der Steg- und Plattform-Landschaft und ihre Anbindung an das Festland ein: SCHNITT EINER SCHWIMMENDE STAHLBETON-PLATTFORM HOHLKAMMERN FÜR DEN AUFTRIEB WASSERLINIE Hochdruck -Kammer WASSERLINIE WASSERLINIE Abdeckblech, Rollen oder Lager Seil oder Feder Zugelemente an Platte geschweißt Lufteinlass mit Sichheitsventil am Verbindungstoss Stosstange Aquapulco bermerkung zur konstruktion non é vietato prendere il bagno nel porticciolo! 2007 Xpo a) Fest im Meeresboden verankerte Plattformen, welche die schwimmenden Stege miteinander verbinden und den anlegenden Schiffen ausreichend Halt bieten, um sie sicher zu vertäuen. Das verlangt allerdings nach relativ aufwändigen Pfahlgründungen (piloti), ermöglich aber eine einfache Anbindung an das Festland, da zwei starre Systeme miteinander verbunden werden. b) Die gesamte Konstruktion ist insich starr, aber vom quasi Ufer unabhängig. Die Summe der Plattformen bildet eine schwimmende Insel. Problematisch ist hierbei der Übergang vom flexiblen zum starren System. a) Küstenline Xpo-Insel b) Xpo-Insel Küstenline Luftröhre Kontrollventil und Schwimmer starre Anbindung starres inneres System flexible Anbindung starres inneres System Quelle: Sea Structure Inc. 99 100 Piazza Festivale Sud Lo Stadio Konstruktionsprinzip Auftrieb Das Gewicht des schwimmenden Körpers ist geringer als das Gewicht des von ihm verdrängten Wassers. F oben |F uf|= |F |-|F |= g A h a u o F unten 1 Liter Luft = 1,26 g 1 Liter Salzwasser = 1.035,0 g Verhältnis von 1 : 1000 101 V schwimmende Plattform Starre Anbindung, starres inneres System fixe Insel Flexible Anbindung, starres inneres System Pfahlgründung Dieses Konzept wiederspricht unter anderem dem Gedanken der Nachhaltigkeit, da es sehr schwerfällig ist: mit hohem Aufwand müssen Pfähle gesetzt und später wieder entfernt werden. Meeresboden 20 Unter dem Aspekt der Sicherheit der Konstruktion allerdings die beste Lösung. 100 20 100 20 100 40 100 100 Stabilität im inneren des Systems erreicht man durch die Verbindung der einzelnen Teile miteinander, relative Stabilität nach außen erreicht man durch die Verankerung, ähnlixh einem Schiff, das den Ankern setzt.. 100 100 Das Inselmodell besteht aus einer Summe von Plattformen und Stegen, welche als Elemente nach der Xpo an anderen Orten, wie zB Freizeithäfen als Quais oder als Badeplattformen im Meer Wiederverwendung finden. 100 100 100 40 Beweglichkeit des Systems Die Beweglichkeit dieser Brücke besteht vor allem in der Längsachse. Sie kann die notwendige Längenänderungen vollziehen, in dem sie sich streckt. Schematischer Schnitt Gleitlager Bildquelle: Guido Botteri - Una Storia europea di liberi commerci e traffici, 1988 Trieste, Societá Editoriale Libraria p.a. S 116 103 Bildquelle: Guido Botteri - Una Storia europea di liberi commerci e traffici, 1988 Trieste, Societá Editoriale Libraria p.a. S 117 Schwimmkörper Verankerung Schematischer Grundriss Guido Botteri - Una Storia europea di liberi commerci e traffici, 1988 Trieste, Societá Editoriale Libraria p.a. S 119 Bildquelle: uferseitig Anbidung stegseitig Anbidung Bildquelle: l‘Arca 160, Floating media Almere, Jean Philippe Lanoire, Sophie Courrain 104 aquarium club entrance 1 Fussgänger 12 m service 0m 50 m shopping mall schnitt - empfangszone - piazza festivale nord Autos, Busse U-Bahn kontinuierliche metamorphose 50 m 105 Parkgarage schnitt - openair theater 106 Zurück zum Stadtprogramm Umkehrung der Verhältnisse Die Xpo als Impulsprogramm wird Triest und die Region um Triest herum verändern. Die Menschen werden gegenüber Fremden aufgeschlossener sein und sie werden lernen, mit ihren eigenen Nationalitätenkonflikten anders umzugehen. Die neuen, internationalen Kontakte werden Triest wieder in den Mittelpunkt der Weltöffentlichkeit stellen und die neue Stadt lebenswerter machen denn je. Die neue Landschaft bietet den Triestinern einen neuen Zugang zum Meer. Sie bietet ihnen ein neues Casino, welches jetzt Gäste aus Novo Gorica anlockt , neues Wohnen am Wasser, eine Superbowl-Skaterbahn, die möglicherweise die grösste in Europa ist, eine neue stadtnahe Discothek, die Besucher aus Lignano anlockt und das neue Openair-Theater, das die Theatertradion bereichert. Ein mögliches Szenario ein Jahr danach Ein mögliches Nachnutzungskonzept Diese neue Landschaft ist in ihrer Struktur lernfähig und flexibel und eröffnet Perspektiven für zukünftige Nutzungen, die hier noch angedacht sind. Die Bilder der Xpo nehmen eigentlich schon vorweg, was in Zukunft in Triest sein könnte. Die Landzone, ausgebildet als allgemeine Event-, Freizeit- und Sportzone, wird den Triestern bleiben: ein anderer Typ Landschaft, der den Naturraum oder den Stadtpark neu interpretiert und erleben lässt. Diese Landschaft ist kein eigenständiges Element, sondern ein integrativer Bestandteil der Stadt. Sie schaft neue Relationen zwischen den Stadtschichten. Mit den baulichen Interventionen wurde ein neuer Küstenabschnitt geschaffen, der jene von Miramare und Barcola ergänzt und damit eine räumliche Fortsetzung und städtische Anbindung bis zur Piazza dell‘Unitá generiert. Des weiteren werden sich im ehemaligen Xpo-Gelände neue Funktionen einnisten, welche die „weichen Standortfaktoren“ ausbauen und Triest zu einer der attraktivsten Städte Norditaliens machen werden. 107 108 Adds Parken Shopping Schiffahrts-Museum Theater Technolokation Appartment Clubbing Musik Studios Non-Stop Cineplex 24-h-Video Store Bibliothek Konzerthaus Kunstgallerie Turnhalle Starmakers Kongresszentrum Administration Science Park Supermarkt Chillout Lounge Screen Bar Polit-Kaberett Olivenhaus IT-Haus Ferienhaus Autokino Virtual Gaming Center Fun Game Center RTS-Freak Center Skater-Point Roller Hall Mediathek 109 Reitschule Kantine Restaurant Fitnesszentrum Sozialer Wohnbau Studentenheim Shopping mall Markthalle Öffentliches Bad Büros Design Shops Universität Ruderclub Fahrradclub Kajakclub Segelclub Schwimmschule Metamorphosen Piazza Festivale Nord LiveEin Konzert mögliches Detail einer baulichen Metamorphose 110 Metamorphose 1 111 Metamorphose 2 112 bibliografie Guido Botteri - Una Storia europea di liberi commerci e traffici, 1988 Trieste, Societá Editoriale Libraria p.a. Associazione Trieste Futura con la collaborazione della Sofi Srl - Studio di consulenza e ricerca di Trieste, Saverio Merzliak - La strategia - Trieste , 1999 Richard Rogers – Cities for a small planet, London 1997, Faber and Faber Ltd. L’Arca, luglio/agosto 2002 Il grande drago, West Kowloon Reclamation, First Prize, Foster and Partners Deutsche Bauzeitung 6/2000 Immer weiter, Stadtentwicklung durch Großereignisse, S 51 ff Archithese Nr. 4/2002 New Non Cartesian Geometry – Foreign Office Architects: Fährterminal Yokohama, 1995 - 2002 Baumeister (Zeitschrift für Architektur) Nr. 7/2000 Das Nationenmarketing: Expo 2000 – Konflikt von Inhalt und Gehäuse S 19 ff Archithese (Zeitschrift und Schriftenreihe für Architektur) Nr. 5/ 2000 Grosse Ausstellungen S 14 Stadtentwicklung durch Weltausstellungen Buch zu Ausstellung - Il Tempio di San Spiridione – Trieste – Giorgio Milosseich – Communità religiosa serbo ortodossa – Bruno Fachin Editore Reclam Kunstführer, Italien II/2, Südtirol, Trentino, Venezia Giulia – Friaul Veneto Kunstdenkmäler und Museen, Reclam, Stuttgart 1965 Richtig Reisen, Friaul Triest Venetien – Dumont Verlag 5.Auflage 1985, Köln 113 Geschichte der Weltausstellungen, Winfried Kretschmer, Campus Verlag 1999, Frankfurt/New York Regina Bittner: Urbane Paradiese – zur Kulturgeschichte modernen Vergnügens, HrsgEdition Bauhaus, Campus Verlag 2001, Frankfurt/New York Magarette Müller: Urbane Strategien für Triest, Diplomarbeit an der TU-Graz 1994 Erik Mattie:Weltausstellungen, Hrsg – Belser Stuttgart Zürich 1998 Angelo Ara, Claudio Magris: Triest, Eine literarische Hauptstadt Europas, , Carl Hanser Verlag München 1999 Hrsg. Dir. Dr. Gerhard M. Dienes: E LA NAVE VA… , Die Schiffe von Triest, Ausstellungskatalog, , Stadtmuseum Graz, 1998 Rem Koolhaas; Bruce Mau; S M L XL - congestion without matter S 895–Parc La Villette, Paris Frankreich, Competition 1982 paris – exposition Universelle 1989, Project 1983; Monacelli Press, Inc. New York 1995 Bernard Tschumi: Event Cities; National Library of France; Transprogramming , London: MIT-Press-Cambridge Massachusetts, 1994 S 327 landscape, 9 + 1 young dutch landscape architects, Rotterdam: Nai Publishers, 1999 Internetquellen: http://expomuseum.com/ 09.09.2002 www.expo2000.de/pressekit 29.10.2000 http://www.bie-paris.org/eng/index3.htm http://www.conway.com/trieste/9702/investme.htm 21.10.2002 http://www.porto.trieste.it http://www.retecivica.trieste.it http://www.fiera.trieste.it/ http://www.ts.camcom.it/ bildernachweis Seite 8; Karten von Triest: nach Quellen von: Guido Botteri - Una Storia europea di liberi commerci e traffici, 1988 Trieste, Societá Editoriale Libraria p.a. Seite 12; world mem: quelle: http://www.porto.trieste.it/tedesco/landcomu.htm - http://www.lib.umd.edu/ARCH/exhibition/galleries/1862lon.html 03.03.2003 THE WHITE CITY: Erik Mattie: Weltausstellungen, Stuttgart, Zürich Belser Verlag 1998 S 97 “Das Zentralbasin zum Südkanal hin gesehen Eiffelturm:http://expomuseum.com/architecture/1889arch04.jpg 01.03.2003 Aktie: http://expomuseum.com/1900 Werbeplakat St.Louis: Erik Mattie: Weltausstellungen, Stuttgart, Zürich Belser 1998 S 121 Mailand Sempione: http://www.lib.umd.edu/ARCH/exhibition/galleries/1906mil.html Seite 18; EU-Zukunftsregion, Standard-Beilage “Cross Over” 27.10.2002 White gigantiv colonnade: http://www.lib.umd.edu/ARCH/exhibition/galleries/ 1915sfr/colonnade3.html Seite 19 von oben nach unten; Strasse-Schiene, Eisenbahn, Container, Containerschiff http://www.eureka.dlr.de/de/projects/neu.html Mies v. d. R. Pavillion: Erik Mattie: Weltausstellungen, Stuttgart, Zürich Belser 1998 S 149 Seite 20; 1 “La communicazioneferrovoviarie con il Porto di Trieste” S 71 Guido Botteri - Una Storia europea di liberi commerci e traffici, 1988 Trieste, Societá Editoriale Libraria p.a. Sky Ride: Erik Mattie: Weltausstellungen, Stuttgart, Zürich Belser 1998 S 121 Erik Mattie: Weltausstellungen, Stuttgart, Zürich Belser 1998 S 162 2 “La Riva Carciotti in Trieste” (1841)Augusto Tischbein S 30 3 “Panorama di Trieste”, Stabilmento del Lloyd Adriatico in Trieste S 38-39 4 “Il Canale grande a Trieste” (1802) S 17 5 “Galleria del Tergesteo in Trieste” (1854) M. Moro dis. S 41 aus: Bruno Fachin: “il tempio di san spiridione, Trieste, Comune religiosa serv ortodossa” Trieste, Bruno Fachin Editore 1998: Seite 24 Porto Vecchio - http://www.porto.trieste.it/tedesco/photo.htm 25.09.2002 Porto Franco Nuovo Molo 7- http://www.porto.trieste.it/tedesco/photo.htm 25.09.2002 Adria-Terminal - http://www.porto.trieste.it/tedesco/photo.htm 25.09.2002 Porto Touristico Sacchetta - http://www.porto.trieste.it/tedesco/photo.htm 25.09.2002 Seite 30; obere Bildleiste: http://www.azw.at/otherprojects/triest/Trieste/ PortoBoeri.html 27.11.2002 untere Bildliste: http://www.azw.at/otherprojects/triest/Trieste/PortoMorales.html 27.11.2002 S 38; “The world of Tomorrow” Expoplakat - www.Expomuseum.com 27.08.2002 S 40 - 41 The Great Exhibition: http://expomuseum.com/architecture/ Wien Pavillionsystem: http://www.lib.umd.edu/ARCH/exhibition/galleries/1873vie.html im Schatten der ersten grossen Ausstellung :Lithografie „Leisure Hour” - London 1862 Flushing Meadow: http://naid.sppsr.ucla.edu/ny64fair/map-docs/unisphere.htm Gids Wereldtentoonstelling Brussel ‘58: Erik Mattie: Weltausstellungen, Stuttgart, Zürich Belser 1998 S 209 space needle: http://expomuseum.com/architecture/ World’s fair New York 1964: http://naid.sppsr.ucla.edu/ny64fair/ Kenzo Tange: Erik Mattie: Weltausstellungen, Stuttgart, Zürich Belser 1998 S 239 Brücke über den Guadalquivir, Santiago Calatrava: Erik Mattie: Weltausstellungen, Stuttgart, Zürich Belser 1998 S 247 MVRDV - niederländischer Pavillion: http://expomuseum.com/2000 Seite 44; Das Rennen geht weiter: http://www.expomuseum.com/futurebids.html Seite 58-59; Eigene Bilder von der Besichtigung Triests, zusammen mit Heinz Kalig Seite 60; Bucht von Muggia: http://www.tal-oil.com/anlagen/a_mainfr.htm Seite 63; Triest, Gretta: Bau “Porto Franco”(heute Porto Vecchio): “Il proscuigamento del portofranco” Guido Botteri - Una Storia europea di liberi commerci e traffici, 1988 Trieste, Societá Editoriale Libraria p.a. S 41 114 Der neue Hafen in Triest ((Porto Vecchio); Disegno di puntili; Guido Botteri - Una Storia europea di liberi commerci e traffici, 1988 Trieste, Societá Editoriale Libraria p.a. S 43 Seite 64 Hafenbehörde; http://www.porto.trieste.it/Autorità Portuale /News5.htm Seite 66; eigene Bilder Seite 67; Barcola event space http://www.barcolana.it/frame/txt_storia87.htm; Baviselaevent space 1,2: http://www.generali.com/library/ilbollettino Seite 68: Bavisela event space 3: http://www.generali.com/library/ilbollettino Seite 69; von links nach rechts Museum Civico Rivoltella von Carlo Scarpo http://www.azw.at/otherprojects/triest/Trieste/Revoltella.html Seite 72: Photomontage, Photos von Birgit Müller, 1999 Dankeeee! An Kati, weil sie mich trotzdem noch lieb hat, danke an Tamara; ohne die ich es nicht geschafft hätte, danke an Heinz für seine geistreichen Beiträge; die mir so manchen Denkanstoß gegeben haben und so manches Kopfzerbrechen; special thanks to Simon, together we r a strong team for special prices my friend, danke an Heike und die Deutschstunde(n) , danke an Jörg für sein expo-buch und danke an den az3, der mich immerhin 5 lange Jahre ausgehalten hat. Danke an Giuglia, die mein Bild von Triest vervollständigt hat, danke an Anna und Betty für die stütze meiner Italienischkenntnisse. Danke an alle, an die ich mich hier nicht erinnern kann, ich weiss aber, dass ihr Euren Beitrag geleistet habt. Danke Euch allen die Ihr im Hintergrund gewaltet und geschaltet habt, ohne das ich es bemerkt habe. Spezielles Dankeschön zum Schluß an Mum und Dad, das sie mich solange unterstützt haben, damit ich das werde, was ich jetzt bin. Und ein superspecial Thanks an Joesi und Carmen, weil ihr immer für mich dagewesen seid. 116