Erfahrungsbericht Auslandsaufenthalt

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Erfahrungsbericht Auslandsaufenthalt
Erfahrungsbericht über den Auslandsaufenthalt
Name:
Elisabeth
Austausch im:
akad. Jahr
2011/2012
(WS/SS/akad. Jahr)
Studiengang: Angewandte Literatur- und
Kulturwissenschaften
Zeitraum (Datum):
27/09/2011 –
19/07/2012
Land:
Italien
Stadt:
Triest
Universität:
Università degli Studi di Trieste
Unterrichtssprache:
Englisch,
Italienisch
Austauschprogramm:
ERASMUS
(z.B. ERASMUS)
Angaben zur Zufriedenheit während des Aufenthalts:
(Zutreffendes bitte ankreuzen)
1
2
3
4
(niedrig)
Soziale Integration:
Akademische Zufriedenheit:
Zufriedenheit insgesamt:
ECTS-Gebrauch:
JA:
5
(hoch)
x
x
x
x
NEIN:
Vorbereitung
Bewerbung / Einschreibung
(z.B. Bewerbungsschreiben/-formular, Fristen, zeitlicher Ablauf, Zusammenstellung des Stundenplans (mit/ohne ECTS))
Die Bewerbung lief über das Institut für Amerikanistik der TU Dortmund, bei dem ich neben
Lebenslauf und Transcript of Records auch ein dreiseitiges Motivationsschreiben einreichen
musste. Da Triest für mich die absolut erste Wahl war, habe ich mich in meinem
Motivationsschreiben stark auf die Stadt und ihre Geschichte konzentriert. Ich habe akademische,
aber auch durchaus persönliche Gründe aufgeführt, weshalb die Stadt für mich so reizvoll ist. In
meinem Essay habe ich bereits angedeutet, dass ich mir auch vorstellen könnte für ein ganzes
Jahr ins Ausland zu gehen, was mir – nachdem ich vom Institut ausgewählt wurde – von meiner
Koordinatorin in einem ausführlichen Gespräch sehr ans Herz gelegt wurde, weshalb ich mich im
Endeffekt auch dazu entschieden habe.
Mitte Mai bekam ich von meiner Dortmunder Koordinatorin eine Email aus Triest weitergeleitet, in
der angekündigt wurde, dass ich im Juni weitere Informationen zur Online-Einschreibung an der
Università degli Studi di Trieste erhalten würde und mich bis Anfang Juli dann selbst um die
Einschreibung zu kümmern habe.
Mitte Juni erreichte mich die angekündigte Mail aus Triest mit einem Link zur Online-Einschreibung
und weiteren Informationen zum Leben und Studieren in Triest.
Es fehlte leider eine Information dazu, wann genau das Semester los geht und wann man sich am
besten in Triest einfinden sollte. Das liegt vor allem daran, dass in Italien jede Fakultät einen
eigenen Semesterstart hat. Während das Semester an meiner Fakultät (Lettere e Filosofia) bereits
in der ersten Oktoberwoche beginnt (bzw. erste Märzwoche im SoSe), startete die
Übersetzerschule erst Ende Oktober. Informationen über den Studienbeginn bekommt man daher
auf den Webseiten der Fakultäten. Als ERASMUS-StudentIn sollte man ca. zwei Wochen vor
Studienbeginn nach Triest reisen, um genug Zeit zum Einleben und diverse Bürogänge zu haben.
Die Einschreibung läuft über ein einfaches Online-Formular und bereitete keine weiteren
Probleme. [Kleiner Tipp: Bei der Einschreibung wird vom System automatisch der „Codice Fiscale“
erstellt. Den sollte man sich am besten gleich aufschreiben, denn in Italien wird er immer mal
wieder gefordert (zum Beispiel beim Abschluss von Miet- oder Handyverträgen) und so spart man
sich einen Behördengang.]
Da die Vorlesungsverzeichnisse der Fakultät Lettere e Filosofia erst eine Woche vor Beginn des
akademischen Jahres aktualisiert werden, konnte ich meinen endgültigen Stundenplan erst vor Ort
erstellen. Dabei hat mir mein dortiger Koordinator sehr geholfen, indem er mir eine Liste von
Vorlesungen zusammengestellt hat, die er für mich passend fand. Auch wenn der endgültige Plan
erst in Triest erstellt werden kann, lohnt es sich vorher bereits einen Blick in das Kursangebot des
vergangenen Jahres zu werfen, denn die meisten Kurse werden genau so wieder angeboten – nur
die Zeiten ändern sich eventuell.
Finanzierung
(z.B. Auslands-Bafög, Sokrates-Förderung, anderen Stipendien, etc.)
Neben der ERASMUS-Förderung habe ich eine monatliche Förderung von der deutschen
Studienstiftung erhalten. Außerdem konnten meine Eltern mich finanziell unterstützen.
Dokumente
(z.B. Visa, Aufenthaltsgenehmigung, Reisepass, etc.)
Für die Reise nach Italien reicht der Personalausweis. Da Triest aber das Tor zum Balkan ist, lohnt
es sich viel gen Osten zu reisen. Um nach Kroatien oder Serbien zu kommen, reicht zwar
mittlerweile auch der Personalausweis, es bietet sich aber immer an, einen Reisepass dabei zu
haben.
Wer länger als 90 Tage am Stück in Italien bleibt, muss sich bei der Questura (dem
Polizeipräsidium) anmelden. Wenn man wie ich Glück hat, übernimmt das der Vermieter für einen.
Ansonsten ist das ein sehr großer bürokratischer Aufwand, bei dem man sich gut überlegen sollte,
ob man tatsächlich jemals 90 Tage am Stück nur in Italien bleibt. Schließlich ist die slowenische
Grenze nur wenige Kilometer entfernt und ein Kurztrip ins Nachbarland immer zu empfehlen.
Sprachkurs
Die (sehr renommierte) Übersetzerschule der Università degli Studi di Trieste bietet jedes
Semester kostenlose Sprachkurse für ERASMUS-Studierende an. Die Kurse finden mehrmals die
Woche statt und man kann sich für die Teilnahme bis zu 6 ECTS-Punkte anrechnen lassen.
Außerdem lernt man so auch ERASMUS-Studierende kennen, die nicht unbedingt an derselben
Fakultät studieren.
Ich habe außerdem einen vierwöchigen Erasmus Intensive Language Course (EILC) in Siena
gemacht, bevor ich nach Triest gegangen bin. Absolut empfehlenswert!
Während des Aufenthalts
Ankunft
(z.B. Anreise, Einschreibungsformalitäten; Einwohnermeldeamt)
Da ich zuvor einen Monat in Siena gewesen war, bin ich mit dem Zug nach Triest gereist. In den
Sommermonaten fliegt aber auch Ryanair direkt nach Triest (von Weeze aus). Im Winter bietet es
sich an, nach Venedig zu fliegen, was nur zwei Stunden mit dem Zug entfernt ist.
Eine Woche vor Semesterbeginn organisiert das International Office in Triest eine
Auftaktveranstaltung, bei der generelle Informationen gegeben, die Fakultätskoordinatoren
vorgestellt und erste Kontakte geknüpft werden. Am Ende der Veranstaltung bekommt jeder
anwesende Student/jede anwesende Studentin einen Termin zugewiesen, zu dem er/sie sich im
International Office offiziell einschreiben muss. Durch die Terminvergabe kommt es hier zu keinem
langen Warten (was sonst beim International Office immer eingeplant werden sollte) und die
Einschreibung läuft meistens reibungslos.
Campus
(Ansprechpartner (z.B. International Office, Koordinatoren, etc.), Mensa, Cafeteria, Bibliothek, Computerräume)
Die Uni in Triest ist keine Campus-Uni. Das Hauptgebäude, in dem auch die Verwaltung, die
schönste Mensa und das International Office untergebracht sind, liegt oben auf einem Berg (mit
Ausblick auf den Golf von Triest). Die Fakultät Lettere e Filosofia liegt am anderen Ende der Stadt,
sehr versteckt am Ende einer Sackgasse. Die Übersetzerschule, wo auch die Sprachkurse
stattfinden, liegt mitten in der Stadt.
In jedem Fakultätsgebäude gibt es eine eigene Bereichsbibliothek, Computerräume und
Aufenthaltsräume mit Kaffee- und Snackautomaten. Außerdem sind alle Universitätsgebäude mit
WiFi ausgestattet (die Log-In-Daten für das Netzwerk bekommt man bei der offiziellen
Einschreibung vom International Office).
Es gibt mehrere Mensen, die über die ganze Stadt verteilt sind. Die schönste und größte liegt oben
beim Hauptgebäude – da hier auch die Studentenwohnheime sind, in denen es keine Küche gibt,
ist dies aber auch die vollste, in der man zu den Stoßzeiten eventuell sehr lange Schlange stehen
muss. Generell gibt es Frühstück, Mittagessen und Abendessen in den Mensen. Ob es sich
wirklich lohnt dort regelmäßig zu essen, ist aber fragwürdig (es sei denn, man lebt im Wohnheim).
Wie bereits gesagt ist das International Office im zentralen Gebäude der Uni untergebracht. Viel
wichtiger als Kontaktperson sind allerdings die FakultätskoordinatorInnen, die ihre Büros in den
jeweiligen Fakultätsgebäuden haben und mindestens einmal wöchentlich Sprechstunden anbieten.
Vorlesungen
(z.B. Prüfungen, ECTS, Studienaufbau, Professoren, erforderliches Sprachniveau etc.)
Jede Vorlesung findet zwei- bis dreimal die Woche statt und – je nach Stundenzahl – bekommt
man 6 bis 12 ECTS-Punkte pro Kurs. Generell gibt es keine Anwesenheitspflicht. Das bedeutet,
dass ein Kurs nur als absolviert gilt, wenn die Prüfung bestanden wurde.
Die Prüfungsphasen sind jeweils in den Wochen nach Ende des Semesters (WS: Januar-Februar /
SoSe: Juni-Juli), Prüfungen sind fast immer mündlich. Es gibt für die mündlichen Prüfungen
meistens drei bis vier verschiedene Termine (Appelli), von denen man sich einen aussuchen kann.
Wichtig ist: Den Dozenten immer vorher eine Email schreiben, dass man die Prüfung machen will
und wann man sie machen will. Eventuell gibt es auch Listen (entweder online oder schlichtweg
am schwarzen Brett), in denen man sich eintragen muss. Da kann der Dozent/ die Dozentin helfen
und vor allem ist es immer gut, wenn die Prüfenden vorher wissen, dass man ERASMUSStudentIn ist.
Am Prüfungstag selbst sollte man viel Zeit mitbringen. Es kann auch mal passieren, dass man
neun Stunden warten muss, bis man dran kommt – Lernzeug also auf jeden Fall einpacken!
Wohnen
(z.B. Wohnmöglichkeiten, Wohnungssuche/-ausstattung, Miete, Kaution, Wohngeld etc.)
Wie bereits erwähnt, gibt es Studentenwohnheime, für die man sich im Vorfeld bewerben kann.
Allerdings gibt es in diesen Wohnheimen keine Küchen und sie liegen ziemlich ab vom Schuss
oben auf einem Berg. Klare Empfehlung daher: Sucht euch eine WG in der Stadt, am besten mit
Italienern zusammen!
Zur Wohnungssuche von zuhause gibt es einige Angebote im Internet. www.easystanza.it ist das
italienische Pendant zu WG gesucht. Achtung: Hier muss man sich anmelden und wird dann
täglich mit Emails bombardiert.
Ich habe mein WG-Zimmer über die Anzeigenseite www.bacheka.it gefunden.
Vor Ort in Triest gibt es das Anzeigenblättchen „Il Mercatino“ mit vielen Angeboten und es lohnt
sich auch immer die schwarzen Bretter in den Universitätsgebäuden abzuklappern.
Wichtig zu beachten ist, dass es in Italien normal ist, sich ein Zimmer mit einer anderen Person zu
teilen („Doppia“). Für wen das nichts ist, der sollte immer nach „Stanza Singola“ suchen.
Unterhaltskosten
(z.B. Lebensmittel, Miete, Benzin, Eintrittsgelder, Ermäßigungen, Studentenrabatte, etc.)
Lebensmittel (vor allem Milchprodukte) sind im durchschnitt ein kleines bisschen teurer als in
Deutschland, der Unterschied ist allerdings nicht extrem. Generell gilt: Pam und Coop sind
günstiger als Spar. Für den monatlichen Großeinkauf lohnt es sich vielleicht sogar zum Lidl zu
fahren, der auf dem Weg zum Zentralgebäude der Uni liegt und tatsächlich deutlich günstiger ist,
als andere Läden.
Die Mietpreise sind mit Dortmunder Preisen zu vergleichen. Je nach Lage, Größe des Zimmers,
Anzahl der Mitbewohner und Zusatzleistungen (z. Bsp. Putzfrau) variieren die Mieten zwischen
200 und 350 Euro im Monat. Deutlich günstiger sind natürlich die oben bereits erwähnten
Doppelzimmer, die man schon für 150 Euro im Monat finden kann.
Wichtig bei der Wohnungssuche ist, dass vorher geklärt wird, welche Nebenkosten im Mietpreis
mit drin sind. Kostet das Zimmer unter 200 Euro ist es wahrscheinlich, dass alle zwei Monate bis
zu 100 Euro extra an Heiz-, Wasser- und Telefonkosten auf euch zu kommen können.
Ermäßigungen bekommt man als StudentIn in Italien generell nur bis 25 Jahre, bis dann aber fast
überall (Kino, Museen, Theater etc.)
Öffentliche Verkehrsmittel
(z.B. Verkehrsnetz, wichtige Buslinien, Fahrplan, Preise, Ticket-Verkaufsstellen, Fahrradverleih)
Triest ist klein und generell immer gut zu Fuß zu erkunden (achtet bei der Wohnungssuche darauf,
dass ihr nicht weiter als 20 min von der Piazza Unità entfernt seid und ihr seid auf der sicheren
Seite). Trotzdem kann es sich lohnen ein Monatsticket für 30 Euro zu kaufen, das kommt auch
darauf an, wie weit man von der Fakultät entfernt wohnt. 10er-Tickets kosten um die 10 Euro, beim
Schwarz fahren erwischt werden kostet 40 Euro.
Tagsüber fahren die meisten Busse im 15-Minuten-Takt, allerdings ist der Tag laut der triestiner
Verkehrsgesellschaft bereits um 21 Uhr vorbei und danach gibt es einen äußerst komplexen
Nacht-Fahrplan. Nach Mitternacht bleibt einen nur noch ein Fußmarsch nach Hause (bei starker
Bora kann man sich vielleicht auch ein Taxi gönnen). Oder man wartet eben bis 6 Uhr.
Die wichtigste Zuglinie ist die nach Venedig, denn Venedig-Mestre ist der große
Anschlussbahnhof, von dem aus man Italien bereisen kann. Achtung: Nicht über Udine fahren!
Das dauert eine Stunde länger und kostet sechs Euro mehr.
Der Balkan lässt sich am besten mit dem Bus erkunden. Internationale Linien fahren fast jeden
Tag günstig nach Slowenien, Kroatien, Serbien und weiter.
Wer in Triest Fahrrad fahren will, muss Extremsportler sein.
Kontakte
(z.B. Tandem-/Mentorenprogramm, ESN-Betreuung, Sportmöglichkeiten, Vereine)
Die besten Tandempartner findet man in seinen eigenen Kursen, denn die KommilitonInnen sind
meistens sehr nett und interessiert, sobald sie einmal mitbekommen haben, dass man
AustauschstudentIn ist. Außerdem suchen an der Übersetzerschule immer viele Studierende
Tandempartner oder bieten privaten Sprachunterricht an.
Seit dem Winter 2011/2012 gibt es auch eine lokale ESN-Gruppe in Triest, die regelmäßig
Stammtische, Ausflüge und Parties für ERASMUS-Studierende organisieren und auch so immer
gerne helfen. Das Büro liegt auf demselben Flur wie das International Office.
Die beste Sportmöglichkeit ist die Strandpromenade in Barcola, einem Vorort etwa 10 Busminuten
vom Zentrum entfernt, die abends von Joggern bevölkert wird. Unisport und Fitnessstudios sind im
Vergleich zu Deutschland unglaublich teuer. Im Sommer kann man sich am Strand auch Kajaks
und Ruderboote ausleihen.
Nachtleben / Kultur
(z.B. Bars, Clubs, Einkaufsmöglichkeiten, Sehenswürdigkeiten, Kino, Ausflüge)
Die Nacht beginnt in Triest traditionell mit einem Aperitivo. Den kann man im Sommer gut auf der
Molo Audace trinken, einem ehemaligen Bootsanleger, der direkt an der Piazza Unità ins Meer
ragt. Im Winter zieht man sich in eine der zahlreichen Bars im Stadtzentrum zurück.
Es gibt ein paar Clubs, die allerdings meistens nur am Wochenende öffnen. Eintrittspreise liegen
meistens zwischen 5 und 10 Euro, die Getränke sind – genau so wie in Deutschland – etwas
teurer als in der Bar nebenan. Das absolute Partyhighlight jeden Monat ist die Jotassassina –
unbedingt hingehen! Und wer im Frühjahr nach Triest kommt und sich schon auf Carnivale in
Venedig freut, kann den getrost links liegen lassen. Nach Venedig kommen jedes Jahr
Hunderttausende von Touristen und es ist noch anstrengender als sonst schon, sich an Karneval
durch die Stadt zu quälen. Wer wirklich eine gute Feier erleben will, fährt 20 Minuten mit dem Bus
in das Fischerdorf Muggia. Mehr verraten kann ich nicht, denn was in Muggia passiert, bleibt in
Muggia.
Nicht direkt im Zentrum der Stadt liegt die Viale XX. Settembre mit vielen Bars und Restaurants
und Kinos, in der man die Abende auch sehr gut rum kriegt.
Triest ist eine geschichtsträchtige Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten. Spannend ist es vor allem,
auch über das „Borgo Teresiano“, dem habsburgerisch geprägten Stadtkern, hinaus zu schauen
und das umliegende Karstgebirge mit seinen Wallfahrtstätten, Wanderwegen und kleinen Dörfern
zu erkunden. Lohnenswert ist auch ein Besuch in der Grotta Gigante – der größten begehbaren
Tropfsteinhöhle der Welt.
Und natürlich ist Triest auch ein wunderbarer Ausgangspunkt für Ausflüge. Auf der italienischen
Seite liegen die Strände von Sistiana, Grado und Lignano nah. Venedig ist in nur zwei Stunden mit
dem Zug zu erreichen und auch Bologna oder Verona sind für einen Wochenendtrip gut zu
erreichen. Bologna ist absolut am Wochenende zu empfehlen, denn der große Markt, der jeden
Samstag stattfindet, ist ein richtiges Schnäppchen-Paradies.
Triest ist aber vor allem das Tor zum Balkan. Wenn man schon mal hier in dieser Ecke ist, sollte
man auf jeden Fall auch Slowenien und Kroatien besuchen, mit dem Bus kommt man sehr günstig
sogar bis nach Bosnien, Serbien (Belgrad gilt derzeit als eine der Partyhochburgen des
europäischen Raums), Ungarn, Rumänien oder Bulgarien. In Slowenien ist man so schnell, dass
es sich sogar lohnt einen Shopping-Trip dort hin zu machen – zum Beispiel nach Koper, einem
winzigen Küstenort, etwa eine Busstunde von Trieste entfernt. Wer Slowenien etwas besser
kennen lernen möchte, sollte auf jeden Fall in die Hauptstadt Ljubljana und – im Frühling oder
Sommer – an den Bled-See reisen
Sonstiges
(z.B. Bank (Kreditkarte, Auslandskonto), Auslandsversicherung, Telefonieren, Internet, evtl. Nebenjob)
Um gebührenfrei in Italien Geld abheben zu können, habe ich im Vorfeld ein Konto bei der DKB
eröffnet, für das man eine VISA-Karte bekommt. Die ist vor allem auch nützlich, wenn man Flüge
und Reisen bucht. Ich war und bin damit sehr zufrieden.
In Italien sind Handyverträge sehr unüblich, hier läuft fast alles über Prepaid-Karten. Es gibt
verschiedene große Handyanbieter (TIM, Wind, Vodafone), die ständig neue Angebote haben.
Hier ist es gut, sich im Vorfeld bereits im Internet schlau zu machen und vor Ort ein paar Leute zu
fragen, was sie für einen Anbieter haben, denn meistens lohnt es sich, wenn viele Leute denselben
Anbieter haben. Es ist immer auch möglich, ein billiges Zweittelefon zur SIM-Karte dazu zu
bekommen. Das kann dann nur nichts. Für Smartphone-Liebhaber kann ich in Italien Blackberry
empfehlen. Blackberry ist dort viel weiter verbreitet, als in Deutschland, was bedeutet, dass es
sehr gute Konditionen für die Internetnutzung gibt. Außerdem ist das Blackberry Curve eines der
günstigsten Smartphones, das derzeit auf dem Markt ist – da ist es nicht ganz so tragisch wenn
man es mal verliert oder es kaputt geht, sagen wir beim Karneval oder so…
Bei der Wohnungssuche sollte man auf jeden Fall darauf achten, dass gutes Internet in der
Wohnung vorhanden und im Mietpreis mit inbegriffen ist. Es gibt zwar auch vergleichsweise
günstige Angebote für mobiles Internet von den Telefonanbietern, aber die Internet-Sticks
funktionieren bestenfalls sehr langsam. Skypen zum Beispiel ist damit fast ausgeschlossen und
dazu will man ja auch nicht unbedingt das Internet an der Uni benutzen.
Einen Nebenjob hat sich von den Leuten, die ich getroffen habe, keiner gesucht. Aber ihr solltet die
Augen offen halten: Häufig sucht die Übersetzerschule Muttersprachler, die beispielsweise Texte
einsprechen müssen oder bei Korrekturen helfen. Damit kann man sich ein kleines Taschengeld
dazu verdienen.
Nützliches
Sonstige Tipps und Infos
(z.B. nützliche Links, Telefonnummern / E-Mail-Adressen, Adressen etc. von Behörden)
Triest ist eine Stadt, die man besonders genießen kann, wenn man sich mit ihrer Geschichte ein
wenig auskennt. Ich empfehle daher jedem, der in die Stadt reist, sich vorher ein wenig mit ihren
Besonderheiten auseinander zu setzen. Ich habe an meinem ersten Wochenende Triest eine
Stadtführung mitgemacht, die vom Touristenbüro für 5 Euro jeden Samstag angeboten wird (das
Touristenbüro befindet sich unübersehbar direkt an der Piazza Unità). Das war super, weil ich
einerseits einen sehr guten Überblick über die Stadt gewonnen habe, viel gelernt habe und
andererseits dann eine Tour kannte, die ich mit meinen Besuchern immer wieder ablaufen konnte
(und sie mit all meinem Wissen beeindrucken konnte).
Wichtig zu wissen für jeden, der im Winter nach Triest fährt: Macht euch auf Bora gefasst! Bora ist
ein Fallwind, der in der Region um Triest auftritt und einzigartig auf der Welt ist. Zu Höchstzeiten
kann er eine Windstärke von bis zu 200 km/h erreichen. Ist Bora da, hat sie die Stadt fest im Griff.
In den Wintermonaten kann sie einem bis zu zwei Wochen am Stück den Weg nach Hause
erschweren, im Sommer bringt sie an einzelnen Tagen eine willkommene Abkühlung. Wer Bora
noch nicht kennen gelernt hat, meint alle, die über sie reden, würden übertreiben. Glaubt mir: Sie
tun es nicht! Macht euch auf was gefasst, besorgt euch auf jeden Fall eine windfeste Winterjacke
und lasst den Regenschirm zuhause – der überlebt keine fünf Minuten.