DDSSBB - Pressetext_lang

Transcrição

DDSSBB - Pressetext_lang
PRESSETEXT | LANGE VERSION
!
!
!
DD SS BB
Vorbei, vorbei, vorbei! Endlich! Vorbei die Zeiten, in der junge Jazz-Musiker dem Hörer mit
der ersten Note den Rücken zukehren (und das nicht als politische Aktion, wie weiland der
gute Miles R.I.P.), den Blick starr zur hinterste Ecke der Vergangenheit, auf die Auslagen
des Jazz-Museums gerichtet. Keine Stücke mehr, bei denen un-vermeintliche (sic)
Traditionsbezüge wie Mahnmale aus dem Arrangement herausragen, Totems mit
Sicherheitsgurten gleich; nicht noch einmal 26 Wiederholungen AABA mit II-V-I-ern,
klingende Pro-Seminararbeiten, den Größen der ersten Auflage von Joachim Ernst Berendts
Jazzbuch huldigend (erschien 1953, Anm. der Redaktion), keine Nachlassverwaltung mehr
oder unterwürfiges Plagiieren.
Nein, das, was Die Daniel Sebastian Scholz Big Band (DDSSBB) präsentiert, erweckt nicht
den Eindruck eines angepassten Gesellenstücks! - und das hat seine Gründe, denn
Komponist und Arrangeur Daniel Scholz ist ein stilistisch polyvalenter Musiker, der sich
einfach dazu entschieden hat, gleich von Beginn an seinen eigenen Kram zu machen, unter
Verweigerung einer Gesichtskontrolle und ohne vorher seine Visitenkarte erst vom Pförtner
absegnen zu lassen.
Erfreulicherweise zeigt dies, dass in der universitären Osnabrooklyner Kaderschmiede von
Komponist und Saxophonist Niels Klein - laut DIE ZEIT ja ein ‚nach Neuem strebender
Erweiterer klanglicher Spektren‘ - offenbar kein Wert auf vergleichartigende Verflachung
der kreativen Kräfte ihrer Studenten gelegt wird, sondern dort das Prinzip des
katalysierenden Beistandes herrscht, bei dem Tritte in den Hintern nicht gleich zum
Kniefall vor den Gräbern des berühmte-Jazz-Arrangeure-Pantheons animieren sollen.
Die DDSSBB kommt somit wie ein Klangkörper daher, der nichts vormachen will, sich in
ihrem Output aber gern programmatisch zeigt, denn Scholz hat Themen, nicht nur
musikalische, auch inhaltliche:
Mittelpunkt des Projektes bildet eine unmissverständliche ‚Hass-Triade‘ - Scholzens
Auseinandersetzung mit Nerdiness und aktuellem Hipstertum als dreiteilige Big-BandSound-Collage. Ein Triptychon, unter dessen aufgeschlagenen Flügeln mit (Sittin‘ on) The
Bionade Bridge, (Beatin‘ up) The Fritz Cola Boyz und (Searchin‘ for) The Club Mate Store
grinsend der stilistischen Sorglosigkeit geopfert wird.
!
Sind seine Arrangements auch klar tonangebend, ist die DDSSBB durchaus kein Ego-Projekt,
denn Scholz sieht sich seit jeher als Teil eines Kollektivs von gleichfalls arbeitswütigen
Mitstreitern. So verwundert es nicht, dass - neben alten Weggefährten, die den Kern der
Big Band Besetzung bilden - auch seine Kollegen vom 2008 gemeinsam gegründeten Label
quadratisch rekords ihren Teil zum Gelingen mit Erweiterungen des Stücke-Korpus
beitragen.
Während Jonas Pirzer mit Out of angenehm ein konfrontierendes rhythmisches Vexierspiel
ersonnen hat, transferiert Daniel Schröder zwei Stücke des Samsas Traum Masterminds
Alexander Kaschte in ein Big Band-eskes Großformat.
!
!
LIVE KONZERTE
23. Oktober 2014, 20.30 - Blue Note, Osnabrück
24. Oktober 2014, 20.30 - Faust Warenannahme, Hannover
!
!
BESETZUNG
Komposition & Leitung: Daniel S. Scholz
!Holzbläser: Salim Javaid, Paul Engelmann,
Christoph Klenner, Robin Bäumner, Daniel
Schröder
!Trompeten: Robert Dörfer, Philipp Püschel,
Simon Doetsch, Gregor Lener
!Posaunen: Moritz Wesp, Maria Trautmann,
Niko Förster, Johannes Weidner
!Rhythmus-Gruppe: Raphael Jaspert, Michael
Hoppe, Johannes Keller, Jonas Pirzer
!Stimme: Thea Soti
!
!
!
!
!
WEITERE INFOS
http://quadratisch-rekords.de/ddssbb/
[email protected]
0151 20 60 7417