Flyer Kinderfragen - SOS
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Flyer Kinderfragen - SOS
Was ist ein SOS-Kinderdorf? Antworten auf 20 Fragen von Kindern 1 Was ist ein SOS-Kinderdorf? Ein Kinderdorf besteht meist aus einer Gruppe von 10 bis 15 Wohnhäusern. Dazu kommen ein Verwaltungsgebäude, ein Kindergarten oder eine Kindertagesstätte, ein gemeinsam genutztes Haus, wo sich alle treffen können, und noch andere Gebäude. Angelegt sind die Häuser wie ein kleines Dorf: Es gibt genug Platz, um sich auszutoben und zu spielen, Rasenflächen und Wege. Meist liegen die Kinderdörfer am Rande eines Ortes – jeder kann dorthin kommen. Es gibt aber auch Kinderdörfer in Städten, da sehen sie dann etwas anders aus. Im Ausland sind Kinderdörfer ähnlich aufgebaut, nur sind sie dann angepasst an die übliche Bauweise und das Klima. 2 2 Wieso kommen Kinder überhaupt in ein SOS-Kinderdorf? Kinder, die nicht bei ihrer Familie aufwachsen können, brauchen ein neues Zuhause. Es gibt verschiedene Gründe, warum die Eltern sich nicht um sie kümmern können. Oft sind sie krank oder haben große Probleme. Richtige Waisenkinder leben in Deutschland in den Kinderdörfern heute nur noch sehr wenige. Aber im Ausland sind viele der Kinder, die ins Kinderdorf kommen, Waisen. Oft sind ihre Eltern an schlimmen Krankheiten gestorben oder bei Kriegen oder Unruhen ums Leben gekommen. 3 3 Dürfen die Eltern ihre Kinder im SOS-Kinderdorf besuchen? Ja, das dürfen sie und das ist für die Kinder auch sehr wichtig. Denn jedes Kind liebt seine Eltern, auch wenn die Kinderdorfmutter im Kinderdorf für die Kinder wie eine zweite Mutter ist. Auch zu ihren Verwandten, z.B. zu Oma und Opa, haben die Kinder oft Kontakt. Wenn die Probleme zu Hause geklärt sind, dann können die Kinder manchmal in ihre Familien zurückkehren. 4 4 Wie viele Kinder leben in einem Haus? In einem Familienhaus wohnen fünf bis sechs Jungen und Mädchen mit einer Kinderdorfmutter oder einem Kinderdorfvater zusammen. Im ganzen Kinderdorf leben meist etwa 60 Kinder. Im Ausland sind es häufig mehr Kinder pro Familie, in Afrika z.B. 10 bis 12. Und auch die Kinderdörfer sind etwas größer. 5 5 Wie sehen die Häuser genau aus? Eigentlich wie ein ganz normales Einfamilienhaus: Es gibt Küche, Bad, Wohnzimmer und Kinderzimmer. Die Kinderdorfmütter und -väter haben zusätzlich einen eigenen Raum. Dort können sie in Ruhe arbeiten oder sich ausruhen. 6 6 Was ist mit den Geschwistern der Kinder? Geschwister werden fast immer gemeinsam ins Kinderdorf aufgenommen. Sie leben dann zusammen in einer Kinderdorffamilie. Das macht es ihnen einfacher, sich dort zu Hause zu fühlen. 7 7 Wer kümmert sich im Kinderdorf um die Kinder? In jedem Familienhaus wohnen eine Kinderdorfmutter oder ein Kinderdorfvater. Sie kümmern sich den ganzen Tag um die Kinder und sorgen liebevoll für sie. Die Kinderdorfmutter und der Kinderdorfvater sind von Beruf Erzieher. Deshalb können sie mit den Kindern auch besonders gut umgehen. Zusätzlich arbeiten ein bis zwei andere Mitarbeiter in der Kinderdorffamilie. Damit alle genug Zeit für die Kinder haben. 8 8 Haben die Kinder ein eigenes Zimmer? Ja, meistens ist das möglich. Das ist wichtig, weil viele Kinder gerne einmal allein sein möchten, um nachzudenken oder sich auszuruhen. Die Kinderzimmer sind wie ganz normale Kinderzimmer ausgestattet mit Bett, Schränken, Spielsachen und Anziehsachen, die den Kindern gehören. Sie sollen sich dort wohlfühlen. Im Ausland haben die Kinder oft zu mehreren ein Zimmer, wie es in dem Land üblich ist. 9 9 Gehen die Kinder auch zur Schule? Ja, sie gehen ganz normal mit anderen Kindern zusammen in eine Klasse. Nachmittags machen sie oft Sport, treffen sich mit Gleichaltrigen, lernen ein Musikinstrument oder gehen anderen Hobbys nach, die ihnen Spaß machen. In Ländern, wo es nicht genügend Schulen gibt, baut SOS-Kinderdorf oft eigene Schulen. Dort besuchen die Kinder dann den Unterricht. 10 10 Wie lange dürfen die Kinder im Kinderdorf bleiben? Viele wohnen so lange im Kinderdorf, bis sie mit der Schule oder mit ihrer Berufsausbildung fertig sind. Manchmal ziehen sie auch in eine Jugendwohngemeinschaft um und werden dort dann durch Mitarbeiter von SOS-Kinderdorf betreut. Jedes Kind erhält auf jeden Fall die Hilfe und Unterstützung, die es braucht – bis es selbstständig geworden ist. 11 11 Dürfen die Kinderdorfkinder Freunde mit ins Kinderdorf bringen? Ja, klar! Besuch von Freunden, z.B. Klassenkameraden, ist immer willkommen. 12 12 Bekommen die Kinder Taschengeld? Ja, hier in Deutschland erhält jedes Kind Taschengeld, denn so können die Kinder lernen, wie man mit dem eigenen Geld umgeht. In den ausländischen Kinderdörfern wird es unterschiedlich gehandhabt, je nach Land. Die Höhe des Taschengeldes ist abhängig vom Alter der Kinder. 13 13 Kostet ein Kinderdorf viel Geld? Ja, ein Kinderdorf zu bauen ist sehr teuer. Dazu kommen die Kosten, um die Häuser instand zu halten, Reparaturen durchzuführen und die Mitarbeiter zu bezahlen. Einen Teil der Kosten zahlt der Staat durch die Steuern, die er einnimmt. Alles andere muss durch Spenden finanziert werden. Deshalb sind Spenden für SOS-Kinderdorf auch so wichtig! 14 14 Werden die Kinderdorfmütter und die anderen Mitarbeiter für ihre Arbeit bezahlt? Ja, die Mitarbeiter sind Angestellte beim SOS-Kinderdorfverein und bekommen jeden Monat ihr Gehalt. Die Kinderdorffamilien erhalten außerdem Geld für Lebensmittel und alles, was man im Alltag der Kinderdorffamilie braucht: z.B. Kleidung für die Kinder, Schulsachen, Putzmittel, usw. 15 15 Was machen die Kinderdorfkinder in den Ferien? Oft fahren die Kinder in kleinen Gruppen zusammen mit ihrer Kinderdorfmutter oder ihrem Kinderdorfvater gemeinsam weg. Oder sie machen Ausflüge, Radtouren, gehen ins Schwimmbad oder auch mal ins Eiscafé. In Italien gibt es ein Feriencamp für Kinder aus SOS-Kinderdörfern in ganz Europa. Viele Kinder fahren sehr gerne dorthin! In ärmeren Ländern besuchen die Kinder in ihrer schulfreien Zeit oft andere Kinderdörfer und Verwandte. 16 16 Wo gibt es überall Kinderdörfer? In 133 Ländern der Erde. In Deutschland gibt es zurzeit 16 SOS-Kinderdörfer. Der Verein SOS-Kinderdorf e.V. kümmert sich aber nicht nur um Kinder. Jugendlichen, Familien und Menschen, die Probleme haben, hilft SOS-Kinderdorf an 150 Orten in Deutschland. Im Ausland gibt es auch verschiedene SOS-Einrichtungen. Es kommt einfach darauf an, was in dem Land besonders fehlt: Kinderdörfer, Schulen oder z.B. Kindertagesstätten. 17 17 Wer hat die SOS-Kinderdörfer erfunden und wie kam er auf die Idee? Der Österreicher Hermann Gmeiner (1919–1986) ist der Gründer der SOS-Kinderdörfer. Am Anfang stand er mit seiner neuen Idee, ein SOS-Kinderdorf zu bauen, ziemlich allein da. Die Leute fanden seine Idee sehr ungewöhnlich. Aber nach und nach begeisterte er immer mehr Menschen. Denn sie sahen, dass die Kinder in den Kinderdörfern gut aufgehoben sind und deshalb spendeten sie Geld für diese Arbeit. 18 19 18 Was passierte früher mit Kindern, die nicht ins Kinderdorf kamen? Normalerweise lebten Kinder, die keine Eltern mehr hatten, in Kinderheimen. Leider gab es dort meistens nur sehr große Schlafsäle und kaum einen Platz, wo man sich richtig wohlfühlen konnte. Außerdem fehlte jemand, der immer für die Kinder da war. Das alles gefiel Hermann Gmeiner nicht. Er war sicher, dass jedes Kind ein richtiges Zuhause braucht. 20 19 Wo kann man sich weiter über die SOS-Kinderdörfer informieren? Im Internet auf der Seite www.sos-kinderwelt.de erfahrt ihr eine Menge über das Leben im SOSKinderdorf. Dort freut sich Paul, ein SOS-Kinderdorf-Kind, über einen Besuch. Noch mehr Infos gibt es auf der Seite www.sos-kinderdorf.de, das ist die offizielle Seite des SOS-Kinderdorfvereins in Deutschland. Oder ihr ruft einfach direkt bei SOSKinderdorf an. Die Kontaktdaten dazu findet ihr auf der letzten Seite. 21 20 Ich möchte den Kindern in den SOS-Kinderdörfern gerne helfen. Was kann ich tun? Macht mit! Klasse, dass du dich für andere einsetzen möchtest! Erzähl doch mal deinen Schulkameraden und deinen Lehrern von SOS-Kinderdorf. Gemeinsam könnt ihr z.B. einen Flohmarkt veranstalten oder einen Kuchenverkauf in der Schule organisieren. Das eingenommene Geld könnt ihr für SOSKinderdorf spenden. Oder ihr macht einen Projekttag an eurer Schule, damit alle mehr über SOS erfahren. Wenn ihr noch weitere gute Ideen habt, freuen wir uns sehr! 22 Wollt ihr mehr wissen? Wenn ihr Fragen habt, schreibt uns oder schickt eine E-Mail! SOS-Kinderdorf e.V. Renatastraße 77 80639 München Telefon 089 12606-467 Telefax 089 12606-468 [email protected] 23 SOS-Kinderdorf e.V. Bank für Sozialwirtschaft IBAN DE02 7002 0500 0007 8080 05 BIC BFSWDE33MUE Herausgeber: SOS-Kinderdorf e.V., Renatastraße 77, 80639 München Druck: Mediahaus Biering GmbH, Freisinger Landstraße 21, 80939 München Fotos: Peter Schinzler (Titel), Marion Vogel; Illustrationen: Stefanie Duckstein Gestaltung: Guido Hoffmann, München; Namen und Abbildungen von Personen können aus persönlichkeitsrechtlichen Gründen verändert worden sein. © 3. Aufl. 2014 SOS-Kinderdorf e.V. Spendenkonto: Bitte senden Sie das gewünschte Material an folgende Adresse: Bitte ausreichend frankieren! .................................................................................................. Name des Erziehungsberechtigten .................................................................................................. Vorname .................................................................................................. 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