Freakstyle in der Krise In tiefsten Tiefen Freak

Transcrição

Freakstyle in der Krise In tiefsten Tiefen Freak
Freak-Familien
Was macht die Bewegung mit ihren Kindern?
Freakstyle in der Krise
Warum wir die AG retten sollten?
In tiefsten Tiefen
Wie die Israel-Pilger überlebten?
Dezember 06/Januar 07
Boteninhalt
39 38 37 36 34 32 30 30 29 26 24 22 20 18 16 14 10 6 4
Meldungen
Fontaktoskop: Konkrete Konzile
Freaks und Familien
Ehe=Arbeit
Antwort der Freakstyle AG
„Traum“-Hochzeit von JFI & AG
Die Schönen Seiten
Lobpreiser: Rapid Rascals
Gemeindeporträt: Stuttgart
Reportage vom Israel-Convoy
Juppis Kolumne: Ist das gerecht?!
Konsum: Verknalltes Andachtsbuch
Paddy hat nachgedacht
Zachäus reloaded
Jesus Loves You Ministries
CD-Rezensionen für Juniors & Seniors
Stellenanzeigen / Impressum
Missionarsgrab Österreich
Sprechstunde bei Dr. K. Bote
Werdet
wie die
Kinderfreaks!
Editorial
Der Kranke Bote
L
iebe Leserin, lieber Leser,
diese Ausgabe des Kranken Boten
ist keine leichte Kost. Bei den meisten
Meldungen könntest du – je nach Naturell – wütend, panisch oder depressiv werden. Unsere Bewegung steckt
finanziell und personell in einer Krise,
ehemalige Freunde fetzen sich, junge
Familien sind unzufrieden, weil ihre
Gemeinden nicht kinderfreundlich genug sind (DKB-Schwerpunkt ab S. 10).
Im Altertum wurde der Überbringer
schlechter Nachrichten gerne mal geköpft. Das wird mir hoffentlich erspart
bleiben. Aber es könnte Kritik aufkommen, dass wir nur über das Negative
berichten. Haben wir Spaß daran, alle
traurig zu machen? Im Gegenteil. Sind
wir verzweifelt? Nein. Wir hoffen, dass
dieses Heft zu etwas nütze ist: „Denn
die Traurigkeit nach Gottes Willen wirkt
zur Seligkeit eine Reue, die niemanden
reut; die Traurigkeit der Welt aber wirkt
den Tod.“ (2Kor 7,10)
Als JF Korinth den ersten Korintherbrief gelesen hatten, waren sie richtig
am Boden zerstört, so heftig hatte
Paulus mit ihnen geschimpft, ihnen
alle unangenehmen Dinge deutlich vor
die Nase gehalten. Doch plötzlich begannen sie wirklich, ihr Leben und ihre
Gemeinde zu ändern, so dass Paulus
sie im zweiten Brief trösten und loben
konnte. Wir erleben heftigen Zerbruch
in der Bewegung, aber das ist kein Zeichen, dass Gott uns verlassen hat. Es
gibt auch „eine Traurigkeit nach Gottes
Willen“, die uns vor dem Konzil (siehe
S. 6) ins Gebet treibt und jedem persönlich zeigt, was er bei sich selbst ändern
muss. Die Jahreslosung 2007 ist, glaube
ich, direkt für uns Jesus Freaks: „Denn
siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt
wächst es auf, erkennt ihr‘s denn nicht?
Ich mache einen Weg in der Wüste und
Wasserströme in der Einöde (Jesaja
43,19).“ Gott will was ganz anderes,
ich sehe nicht, was das werden soll,
aber er weiß, was er tut. Zum Schluss
möchte ich noch Mirko zitieren, der
grad im Kloster ist, weshalb kein Artikel
von ihm im DKB ist: GoD is in control
and he never makes mistakes! Frohe
Weihnachten und ein gutes Neues.
Frank fürs DKB-Team
[[email protected]]
P.S.: Ab 11.12.2006 findest du wöchentlich aktuelle Meldungen über die
Jesus-Freaks-Bewegung auf dem DKBNewsblog: http://news.jesusfreak.de
Die Schönen Seiten in der Mitte
des Heftes sind von:
Anett Reiche (20), aus
Leipzig, lebt und studiert in London. In ihrer Freizeit isst sie gern
Schokokuchen. Oder
Eiscreme.
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Der Kranke Bote
Gebetsaufruf für JFI:
Finanzlage dramatisch
In den letzten zwei Monaten hat sich
die Finanzlage von JFI dermaßen verschlechtert, dass Kündigungen drohen:
Derzeit stehen monatlichen Ausgaben
von 15.000 € (Personal 10.000, Reisekosten 2.500, sowie Miete, Telefon usw.
nochmals 2.500) monatlichen Spendeneinnahmen von ca. 5.000 € gegenüber.
JFI lebt derzeit somit von der Substanz,
die im Februar 2007 aufgebraucht sein
wird, wenn es so weiter geht wie bisher.
Danach müssten alle JFI-Angestellten
entlassen werden. Die Gründe: Wegen
massiver Umsatzeinbrüche kann die
Freakstyle AG ihre Verbindlichkeiten gegenüber JFI derzeit nicht vollständig zurückzahlen (vgl. S. 16). Außerdem hält
das Finanzamt nach einer Umsatzsteuerprüfung des Jahres 2004 eine Steuererstattung an JFI von 14.000 € zurück,
ähnliche Beträge werden auch für 2005
und 2006 erwartet – insgesamt etwa
50.000 €. Dazu kommen tendenziell
sinkende Spendeneinnahmen (s. u.). JFIFinanzvorstand Andreas Werdermann:
„Bitte betet dafür, dass das Finanzamt
die Steuererstattungen freigibt. Setzt
euch dafür ein, dass die Umsatzflaute
bei der AG vorbei geht, sie zusätzliches
Kapital über die beschlossene Kapitalerhöhung bekommt und dass Jesus
Spendenmittel für JFI freisetzt.“
JFI-Spendenbarometer
Im Oktober 2006 haben nur noch 25
JF-Gruppen zusammen rund 3.000 €
an JFI gespendet, insgesamt kamen
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Meldungen
5.600 €, davon 700 € einmalige Spenden über die Fundraising-Seite (www.
spenden.jesusfreaks.de) zusammen.
FS 2006 – die Zahlen
Auf Leserwunsch hier Konkretisierungen zum Freakstock 2006 von JFI-Finanzvorstand Werdermann. Gesamtkosten: 330.000 €, davon Technik 67.000,
Personal 53.000, Bands und Sprecher
36.000, Honorare (Techniker, Feuerwehr
usw.) 29.000, Toiletten und Duschen
22.000, Mitarbeiteressen 16.000, Zelte
13.000, Fahrzeugkosten 11.000, Teilnehmerhefte und Armbänder 11.000.
In den Personalkosten sind die anteiligen Gehälter des Ä-Kreises, die halben
Jahresgehälter von Josha Eisenhut und
Andreas Werdermann sowie das Gehalt
von Mik Clottu (Mitarbeiter-Admin) enthalten. Jeder FS-Teilnehmer trägt so mit
15 € pro Allday-Ticket dazu bei, dass JFI
seinen Leitern Gehälter zahlen kann.
DKB – in eigener Sache
Das Jahres-Abonnement des Kranken
Boten wird ab 1.1.2007 etwas teurer.
Grund ist die Erhöhung der Mehrwertsteuer und daraus folgende Preissteigerungen bei Druck- und Versandkosten.
Statt bisher 12 € inklusive kostet es
dann 12 € zuzüglich der Versandkosten.
Bei Einzel-Abos liegen die bei ungefähr
5 € im Jahr. Auch bei Sammelbestellungen gelten die Staffelpreise ab der
Ausgabe Februar/März 2007 zuzüglich
Versandkosten. Abonnenten, die nicht
bis zum 31.12.2006 kündigen, bekommen DKB automatisch zum neuen Preis.
Meldungen
JFI-Büro jetzt in Darmstadt
Anfang Oktober ist das JFI Headoffice nach nur einem Jahr wieder umgezogen. Durch die Erweiterung unseres
MitarbeiterInnen- und PraktikantInnenStamms war das Büro in der Baptistengemeinde Darmstadt-Griesheim zu klein
geworden. Die neuen Kontaktdaten:
Jesus Freaks International e. V., Headoffice, Otto-Röhm-Str. 81, 64293 Darmstadt, 06151-8607403, [headoffice@
jesusfreaks.de], anzusehen auch unter:
http://jfibuero.jesusfreak.de
JF Hamburg aufgelöst
Mitteilung der Gemeindeleitung der
Jesus Freaks Hamburg vom 12.11.2006:
„Alles geht in Arsch – Jesus bleibt!“
Liebe Jesus Freaks, liebe Hamburger
Gemeinden, liebe Freunde. Die Gemeinde Jesus Freaks Hamburg gibt es Ende
diesen Monats nicht mehr! Was heißt
das konkret? Wir beenden nach ca.
15 Jahren Strukturen, Formen, Räume,
Mitgliedschaft und alles, was man allgemein unter Gemeinde im organisatorischen Sinne versteht – das Sichtbare
sozusagen. Wir sehen uns nicht mehr in
der Lage unsere Strukturen und Veranstaltungen weiter lebendig zu erhalten.
Unsere Ressourcen – menschlicher und
finanzieller Art – sind verbraucht und
das hat unter anderem auch geistliche
Ursachen. Daher legen wir alles „Sichtbare“ der Jesus Freaks HH nieder und
geben Gott die Möglichkeit die Karten
neu zu mischen. Weiter bestehen wird
auf jeden Fall das, was in unseren Herzen ist – das Unsichtbare. Eine Gruppe
Der Kranke Bote
von Leuten, die sich nach diesem Strukturwandel immer noch miteinander verbunden fühlen und versuchen gemeinsam das Unsichtbare zu erhalten, wird
es in jedem Fall noch geben. Somit gehen einige allein mit Jesus und die eben
beschriebene Gruppe gemeinsam mit
Jesus ihren Weg. Definitiv keine Gründe für diese Entscheidung sind jegliche
religiöse Faktoren außerhalb der Jesus
Freaks Hamburg. Es gibt auch keinen
internen Streit. Euch allen viel Segen.
Eure Jesus Freaks Hamburg.”
JF Hannover keine JF mehr
Die Jesus-Freak-Gemeinde Hannover
hat beschlossen, die Bewegung zu verlassen und sich umzubenennen. Das erklärte Gemeindeleiter Morti Haltenhoff
(30) am 28.10. beim JFI-Gesamttreffen
in Falkenberg (Hessen). Zuvor war Morti bereits als Leiter der JF-Region Nord
zurückgetreten. Hauptgrund sei die Art,
wie Leitung bei JFI gelebt werde: „Ich
habe in den letzten Jahren nicht das
Gefühl gehabt, geleitet worden zu sein.
Der Ä-Kreis gab keine klare Richtung
vor.“ Er habe mit der Entscheidung
nicht mehr bis zum Konzil warten können, weil seine Gemeinde sonst zu lange durch Unsicherheit über die künftige
Richtung gelähmt wäre. Morti sagte,
manche Gemeindemitglieder fänden
den Austritt aus der Bewegung zwar
schade, würden aber der Leitung vertrauen und mitgehen, so gebe es keine
Spaltung. Auf die Frage, ob die Hannoveraner sich der Wort-und-Geist-Bewegung anschließen wird, sagte Morti:
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Der Kranke Bote
„Das kann ich jetzt noch nicht sagen,
ich habe dazu noch kein klares Okay
von Gott, aber Helmut Bauer (Leiter der
Wort+Geist-Bewegung, Anm. d. Red.)
ist mein Mentor.“ Falls das JF-Konzil
jedoch zu einer gewünschten Entwicklung führen würde, sei es möglich, dass
die Gemeinde in Hannover zur Bewegung zurückkehrt. Mehr auf Mortis
Blog: http://mortirator.blogspot.com
Nord-Ost ohne Regioleiter
Beim Gesamttreffen am 28.10. hat
Nicole Hofmann (28) nach 8 Jahren ihr
Amt als Regioleiterin Nord-Ost niedergelegt. Nicole sagte, sie könne sich aus
Zeitmangel nicht mehr um die Region
kümmern, weil sie im März ihr zweites
Kind erwartet und an ihrer Diplomarbeit schreibt. Damit ist die größte deutsche JF-Region, die gleichzeitig am wenigsten JF-Gruppen hat, derzeit ohne
Meldungen
Regioleiter. Sprotte, der für Nord-Ost
verantwortliche JFI-Älteste, sagte, er
sei bereits auf der Suche nach einem
Nachfolger. Das Gesamttreffen dankte
Nicole für ihre Arbeit.
Tschechen feiern zweite
Jesusparty
Vom 17. bis 19. November hat im
nordböhmischen Usti nad Labem die
zweite Jesusparty stattgefunden, ein
Treffen alternativer christlicher Gruppen. Die 50 Teilnehmer aus der Tschechischen Republik und Sachsen hörten
inspirierende Predigten und konnten
sich abends beim Konzert von nicht
weniger als 5 Bands von der Musikalität vieler Freaks überzeugen. Bei dem
Treffen sprachen JF CZ und die tschechische Godarchy-Bewegung über eine
Zusammenarbeit. Jesusparty 3 soll im
Frühjahr 2007 in Prag stattfinden.
Was glaubst du? – Konzile gestern und heute
Fontaktoskop 2000 plus – Teil 6
W
er´s glaubt wird selig, und wer
nicht – na ja, der kommt auch in
den Himmel.“ Nett, ein Sprichwort aus
Bayern hat den Weg in den Kranken Boten gefunden. Aber es gab mal eine Zeit,
da war es entscheidend nicht nur, dass
man glaubt, sondern vielmehr was man
glaubt. Es geht um unser Konzil. Ich
will ein wenig darüber erzählen, was es
denn in der Kirche bisher mit Konzilien
auf sich hatte und möchte dazu beitragen, dass Missverständnisse aus dem
Weg geräumt werden.
Dezember 06/Januar 07 Seite 6
Bitte die Hände hoch: Wer glaubt,
dass Jesus Christus Gott ist? O.K., Danke – vielen Dank. Nächste Frage, bitte
ums Handzeichen: Wer glaubt, dass der
Heilige Geist Gott ist? O.K., letzte Frage: Wer glaubt, dass Maria Gottesgebärerin ist? Ja, das ging noch schneller
– Dankeschön. Wenn du jetzt eine Bilanz von drei „ich glaubs“ zu null „ich
glaubs nicht“ aufweisen kannst, dann
ein herzliches Willkommen in der Kirche
Gottes. Oh, du hast nur 2 zu 1? Dann
wirds schon kritisch. Du hast da nur 1
Fontaktoskop
zu 2 stehn? Tja, dann muss ich dich leider enttäuschen – Nächster Kandidat!
Du siehst, es geht um das was des
Glaubens. Dass du irgendwie glaubst,
das nimmt dir jeder ab. Auch die Nichtchristen. Dass du auch noch glauben
kannst, dass Jesus irgendwie was mit
Gott zu tun haben muss, mag man dir
hoch anrechnen, aber woher willst du
das denn bitteschön wissen? Ach, das
weiß man einfach? Ja? Woher? Aus der
Bibel? Ah, aus der Bibel. Schön gebrüllt.
Dann lass uns doch mal an die zweite
Frage gehen! Wenn du mir die Gottheit
des Heiligen Geistes in der Schrift beweisen kannst, bekommst du den Kranken Boten Award! Wie, kannste nicht?
Na, dann ist er auch kein Gott – oder?
Doch, ist er freilich! Wie jetzt? Ja, und
die Maria erst. Da sind sich doch fast
alle einig – oder? Denkste: Maria ist
Gottesgebärerin! Nein – doch!? Ja, ist
sie! Wirklich? Keine Widerrede. Sie ist
es. Wenn nämlich Jesus Gott ist und
Maria den Jesus auf die Welt bringt,
dann bringt sie nicht einen Menschen
zu Welt, sondern Gott und somit ist sie
Gottesgebärerin. Ha! Woher ich das
weiß? Genau da her, woher du weißt,
dass Jesus Gott, der Heilige Geist nicht
nur ‘ne „Kraft“ oder ‘ne „Energie“ ist
und unser großer Gott als dreieinig geglaubt wird. Nämlich von den Konzilien
der alten Kirche.
Du magst es mögen oder nicht: Wenn
du an einen trinitarischen Gott glaubst,
stehst du auf den Konzilen von Nicäa
aus dem Jahr 325 und Ephesos im Jahr
381. Wenn du glaubst, dass Jesus wah-
Der Kranke Bote
Erstes Konzil von Nicäa (325 n. Chr.). Kaiser
Konstantin entrollt das Glaubensbekenntnis.
rer Mensch und wahrer Gott war, dann
stehst du auf dem Konzil von Chalcedon
451. Wenn du meinst, dass Maria nicht
Gottesgebärerin ist, dann lass dir sagen,
dass auch das ein Glaubensinhalt ist,
den die Christen bekennen, spätestens
seit 431 in Ephesos.
Konzile waren recht früh notwendig.
Die Väter haben sich treffen müssen,
weil Irrlehren auftauchten, die etwa
aus Jesus ‘nen netten Menschen machen wollten, aber ihn nie als Gottes
Sohn, geschweige denn als Gott wesensgleich ansehen wollten (die Typen
hießen Arianer – die Zeugen Jehovas
sind die moderne Ausgabe). Die alten
Väter der Kirche haben gerungen und
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Der Kranke Bote
die Schrift gewälzt, haben gebetet und
Entscheidungen getroffen. Diese Entscheidungen sind heute noch gültig.
Zum Glück! Diese Konzile haben das
Geschick der Kirche in allen Zeiten gelenkt und bewirkt.
Es würde den Rahmen sprengen,
wollte ich hier alle Konzile aufzählen,
die es gab. Eines wird klar, wenn man
sich mit ihrer Geschichte befasst – sie
halfen immer dabei, sich selbst zu begrenzen. Identitätsstiftend sind sie
gewesen. Sie haben ein Innen und ein
Außen produziert. Durch die Dogmen
und Bekenntnisse, die sie fassten, haben sie sich anfänglich, aber auch fast
endgültig abgegrenzt gegen alle, die
anderer – falscher – Meinung waren.
Das war notwendig. Sehr schnell haben
sich nämlich merkwürdige Lehren entwickelt. Zum Beispiel: Der so genannte
Doketismus. Eine Lehre, die sich tapfer
gehalten hat. Das Wort kommt vom
griechischen  (dokein: scheinen, erscheinen als). Es ging letztlich
darum, ob Jesus, da er ja Gott war, nur
zum Schein am Kreuz gelitten hat. Er
sei nicht wirklich gestorben, weil ein
Gott nicht sterben könne. Diese Irrlehre
wurde von der Kirche verurteilt, weil es
die Erlösung völlig in Frage stellt. Wenn
Jesus nur scheinbar gestorben ist, dann
kann er auch nicht auferstehen. Wenn
er nicht auferstehen kann, dann sind
wir nicht erlöst.
Konzile können auch irren
Das waren also richtig handfeste Angelegenheiten, diese Konzile. Letztlich
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Fontaktoskop
haben sie das Überleben der Kirche
gesichert. Die ersten vier Konzile sind
eine gemeinsame Grundlage für alle
Christen. Fast alles, was danach kam,
wird nur von der katholischen Kirche
als verbindlich angesehen. Da kommen
wir an einen Knackpunkt. Luther wagte
es, laut zu sagen, dass Konzile auch irren können. Ups! Aber er hatte Recht.
Zugeben konnte das nur keiner. Die Vertreter des Papstes waren da wohl etwas
angefressen. So ein daher gelaufenes
deutsches Mönchlein! Aber Konzile
haben wirklich geirrt. Nicht alle. Nicht
immer. Eher selten. Aber sie haben …
In dieser Spannung steht auch unser Konzil. Die Jesus Freaks kritzeln so
ein großes Wort für ihr Treffen. Schon
stark. Klar, den Begriff hab ich rein geschmissen. Und eigentlich wollten wir
auf Familienkonferenz ausweichen, als
Arbeitstitel. Aber das Wort „Konzil“ hat
sich durchgesetzt. Nun gut. Wir geben
also unserem gemeinsamen Weg so
einen großen Namen. Übertreiben wir
da nicht ein wenig? Als ob wir weltgeschichtlich bedeutsame Dinge ausbrüten würden – „Der Heilige Geist und die
Jesus Freaks haben beschlossen …“ Ich
denke, dass es für uns als Jesus Freaks
schon ‘ne große Sache wird. Es wird die
Weichen für die nächsten Jahre stellen.
Aber sind wir uns auch bewusst, dass
wir irren können? Ich hoffe: Ja! Es geht
um eine Spannung, die bei dem ganzen
Prozess auszuhalten ist. Ein Zitat von
Karl Barth macht das klar: „Wir sollen
von Gott reden. Wir sind aber Menschen und können als solche nicht von
Fontaktoskop
Gott reden. Wir sollen beides, unser
Sollen und unser Nicht-Können, wissen
und eben damit Gott die Ehre geben.
Das ist unsere Bedrängnis. Alles andere
ist daneben Kinderspiel.“ Darum geht
es bei unserem Konzil. Wir wissen, es
muss sein. Wir spüren, das ist zu groß
für uns. Darin – genau darin liegt die
Aufgabe: Dass wir es dennoch tun und
uns darin zu Jesus stellen, der doch die
Freaks initiiert hat. Er hat doch angefangen mit uns. Er will uns doch!
Ich weiß nicht, was hinten rauskommen wird. Und ich gebe es zu: Wir
haben‘s nicht im Griff. Aber das ängstigt mich nicht. Nicht mehr! Die Not hat
uns in diesen Prozess gezwungen. Der
Ankläger rief uns in den Zeugenstand.
Aber wisst ihr was? Die Not kann mich
mal! Der Feind hat kein Recht! Und
unser Zustand ist nicht das letzte Wort.
Nein, unters Kreuz mit ihnen! Alle drei!
Mich motiviert doch das, was Jesus mit
Der Kranke Bote
uns angefangen hat, aber noch viel
mehr, was er noch mit uns vor hat. Das,
was er für uns erbittet. Das, was er uns
anvertraut und zutraut. Sein Morgen
– das motiviert mich. Denn sein Morgen
wird auch unser Morgen sein.
Ob es beim Konzil so sehr um das
gehen wird, was wir glauben, weiß ich
nicht. Eine große Rolle wird es spielen,
dass wir glauben. Ich glaub dran, dass
Jesus mit uns unterwegs ist und dass
Jesus die Freaks will. Ich glaub dran,
dass wir bisher oft geirrt haben und
das auch noch öfter tun werden. Aber
ich glaub dran, dass uns Jesus lehren
wird, was wir glauben, hoffen und lieben dürfen. Ich fürchte, der Weg wird
hart. Aber wir gehen ihn mit ihm. Wer´s
glaubt, wird selig! Aber wirklich!
Norbert Roth
[[email protected]]
ist im 7-köpfigen Vorbereitungsteam des
JF-Konzils (geplant für Frühjahr ‘07).
Dezember 06/Januar 07 Seite 9
Der Kranke Bote
Freaks und Familien
Freaks & Familien – ein möglicher Härtefall?
Wie Kinder ihren Platz bei den Freaks finden können
S
chrill und laut – so sollen wir Freaks
laut unserem 6-Punkte-Plan sein.
Schrill und laut – so können auch aufgeweckte Kinder sein. Warum passen
Freaks und Kinder dann nicht besser
zusammen, frage ich mich seit geraumer Zeit. Natürlich werden Familien
und Kinder von JFI geschätzt, was z. B.
die Familientickets und die Kinderbetreuung auf Freakstock beweisen. Aber
reicht diese einmal jährliche Bevorzugung? Nein, denn Kinder sind immer
da. Und so kommen Eltern in die Versuchung ihre Kinder mit in den Gottesdienst ihrer Freak-Gemeinde zu nehmen.
Schwerer Fehler! Denn erstens findet
der abends zur Schlafenszeit der Kleinen statt, zweitens
liegt
die Lautstärke
knapp
Dezember 06/Januar 07 Seite 10
unter der eines Düsenjets und drittens
ist die Luft vom Zigarettenqualm zum
Schneiden dick. Sicher, das ist nicht
überall so, aber wirklich kinderfreundlich sind nur wenige Gemeinden. Dabei
sollte diese Art des natürlichen Gemeindewachstums durch eigene Kinder nicht
dadurch gebremst werden, dass Familien mit Kindern sich eine andere Gemeinde suchen. Denn die Erfahrungen,
die man im Umgang mit Kindern macht,
sollte sich keine Freak-Gruppe entgehen
lassen. Nur Kinder entlarven so direkt,
ob unser Glauben wirklich authentisch
ist, indem sie sich allein an unserem
Handeln orientieren und frommes Reden ignorieren. Was also tun, wenn Kinder in der Gemeinde geboren werden
und ihren Platz beanspruchen?
Wenn die Familienplanungen in einer Gemeinde relativ parallel ablaufen,
also alle gleichzeitig anfangen Kinder
zu kriegen, steht einer Veränderung des Gemeindelebens nichts im Wege.
Gemeinsame Interessen
lassen sich gut unter
einen Hut
Freaks und Familien
bringen und es ist nur eine Frage der
Zeit, bis ein Umzug in kinderfreundliche
Räume erfolgt, der erste Familiengottesdienst stattfindet und ein Elterntreffpunkt eingerichtet wird. Schwieriger ist
das Ganze, wenn nur wenige oder gar
nur ein Kind da ist, dann hängt es von
der Prioritätenliste der Leiter ab, ob und
vor allem was sich ändert: Wird die Gottesdienstzeit vorverlegt, das Rauchen
eingeschränkt oder werden Kopfhörer
für die Kleinen angeschafft? Das sind
Möglichkeiten, die nicht viel Aufwand
erfordern, aber trotzdem entschieden
und umgesetzt werden müssen. Kümmern sich die Leiter nicht darum, dann
ist das Engagement der Eltern gefragt.
Das kann so aussehen, dass ein Eltern-Hauskreis gebildet, eine Kinderbetreuung während des Gottesdienstes
organisiert oder ein extra Kinderraum
eingerichtet wird. Dabei sollte man wissen, dass nicht zwangsläufig jeder, der
ein Kind hat, auch bereit ist, eine ganze
Handvoll zu betreuen. Genauso wenig,
wie nicht jeder Computerbesitzer ein
IT-Fachmann ist. Auch für eigenverantwortliche Initiativen braucht man die
Unterstützung der Gemeindeleitung.
Fehlt diese ganz oder versiegt das Engagement der Eltern, dann schlafen solche Projekte ein und die Familien verlassen früher oder später die Gemeinde.
Welcher Weg auch immer eingeschlagen wird, es stecken wichtige Grundsatzentscheidungen dahinter: 1. Sind
wir Freaks noch Freaks, wenn wir uns
in kinderfreundlicher Umgebung zu
ruhiger Musik treffen? Sind wir dann
Der Kranke Bote
noch zielgruppenrelevant oder schon
genauso spießig wie jede andere FEG?
Oder 2. Bleiben wir laut und schrill und
jeder, dem das nicht passt, soll doch
woanders hingehen? Das hieße, dass
wir eine Jugend-Bewegung bleiben und
der Traum vom Freak-Altersheim sich
nie erfüllen wird, da die meisten Freaks
vorher schon in andere Gemeinden gewechselt sind. Gibt es Alternativen zu
diesen Szenarien? Mehr dazu auf den
nächsten Seiten.
Bettina [[email protected]]
Bettina Kammer (27)
gehört zu den JF Berlin,
studiert Kunstgeschichte und Französisch. Sie
ist verheiratet und erwartet ihr zweites Kind.
Ihr seid dran
Wie geht eure Gemeinde mit
Familien mit Kindern um? Seid ihr
schon auf der Suche nach einer
neuen Gemeinde? Oder sitzen bei
euch schon lange alle Gemeindekinder in der ersten Reihe?
Wie habt ihr eure Gemeinde kinderfreundlich gemacht? Wo hakt es
noch bei der Umsetzung? Welche
Hilfe wünscht ihr euch?
Schickt doch eure Ideen und Erfahrungsberichte an:
[[email protected]]
Dezember 06/Januar 07 Seite 11
Der Kranke Bote
Baby-Alarm ändert alles
In München wird es demnächst
mehrere Babys geben, so dass eine
Umstrukturierung nötig wird. Der
Godi wurde schon auf 16 Uhr vorverlegt. Ansonsten ist ein Elterntreff geplant und vielleicht wird es
sogar extra Familiengottesdienste
geben. Was genau passiert, wird
sich zeigen. Auf jeden Fall wird
mehr auf die Bedürfnisse der Kinder eingegangen, wie es sich die
bisher einzigen Eltern schon lange
gewünscht haben.
Ideen fürs Freakstock
Auf dem Freakstock gibt es bisher lediglich die Kinderbetreuung
mit Programm. Mehr, z. B. ein
gemeinsames Angebot für Eltern
und ihre Kinder, ist allerdings nicht
geplant, aber wer ein Konzept hat
und was machen will, bekommt
organisatorische und finanzielle Unterstützung beim Freakstock-Orgachef Henrik Begemann:
[[email protected]]
Dezember 06/Januar 07 Seite 12
Freaks und Familien
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Dezember 06/Januar 07 Seite 13
Der Kranke Bote
Freaks und Familien
Ehe Freaks sich trauen sollten
Jesus Freaks Chemnitz starten Pilotprojekt
A
uf alles bereitet man sich vor. Die
Angst vor der Führerscheinprüfung
ist oft größer als die Angst vor dem Abi,
aber auch darauf ist man vorbereitet.
Bevor man arbeitet, macht man eine
Ausbildung oder studiert sogar, für jedes technische Gerät gibt es eine Anleitung. Wenn man einen Job anfängt,
Dezember 06/Januar 07 Seite 14
wird man eingearbeitet. Wenn man ein
Kind kriegt, geht man zum Geburtsvorbereitungskurs. Selbst wenn man lange
im Beruf steht, gibt es immer wieder
Fortbildungen. Kurz: Nichts läuft „von
alleine“. Alles wird vorbereitet. Nur die
Ehe – so stellen es sich viele vor – läuft
ganz einfach so. Weil man sich ja liebt.
Schon von Anbeginn
der Jesus Freaks Bewegung gab es „FreakEhen“. Auch Freaks verlieben sich und wollen
irgendwann heiraten.
Wir erinnern uns an
schöne, freakige, ausgeflippte
Hochzeiten,
mit denen viele Ehen
begannen. Leider haben
wir in unserem Umfeld
aber viele dieser Ehen
scheitern sehen, viele
Trennungen und Scheidungen miterlebt und
oft waren es Leute, von
denen man es nie erwartet hätte. Leute, die sich
für ihren Dienst echt den
Arsch aufgerissen haben
und von denen man immer dachte sie kämpfen
an vorderster Front und
doch ist etwas falsch
gelaufen.
Wir denken, dass einfach bei vielen die Ehe
Freaks und Familien
und die Familie nach dem Dienst kommt,
ob nun bewusst oder unbewusst. Vielen ist einfach nicht klar, dass die Ehe,
die kleinste Zelle ist. Genau so, wie ich
meine Beziehung zu Gott pflegen muss,
so muss ich auch an der Beziehung zu
meinem Partner immer wieder arbeiten.
Es ist eben nicht nur heiraten und es
läuft alles. Stellen wir den Dienst vor
die Ehe beginnt diese kleine Zelle zu
verkümmern und ich verliere auch einen wichtigen Halt. Das ist sicher bei
vielen passiert, denn nachdem die Ehe
zerbrochen ist, waren sie auch nicht
mehr aktiv.
Sicherlich ist das Prioritätending
eins der Probleme. Aber in unserer
Bewegung, da es ja nun mal eine junge Bewegung ist, mangelt es auch an
guten Vorbildern, uns fehlt einfach die
Generation der gestandenen Ehepaare,
die einem als Mentoren oder geistliche
Eltern zur Seite stehen. Eben die Leute,
die schon Jahrzehnte durch Höhen und
Tiefen gegangen sind und dadurch noch
fester zusammengewachsen sind.
Seit wir vor über 7 Jahren geheiratet
haben, sind wir immer wieder zu Eheseminaren gefahren und immer wieder
haben uns Leute verwundert angesprochen, ob wir etwa Probleme hätten. Auf
die Idee, dass wir uns was Gutes tun
wollen, ist keiner gekommen. Für mich ist
das mittlerweile so, als
wenn ich jemanden, der
zum Hauskreis will, fragen würde, ob er denn
ein Problem mit Gott
Der Kranke Bote
hat. Ich denke, da braucht es bestimmt
ein Umdenken und ein Ablegen aller
Scheu. Wenn ich eine gute Ehe haben
will, muss ich eben etwas dafür tun.
Wir haben kurz nach unserer Hochzeit angefangen bei Team-F einer christlichen Ehe- und Familienarbeit mitzuarbeiten. Wir haben für uns gemerkt, wie
wir dadurch gesegnet wurden und wie
es uns leichter fiel durch verschiedene
Höhen und Tiefen zu gehen. Wir haben
Ehen auf den Herzen und wie sollte es
anders sein, natürlich am meisten unsere Bewegung. Gott hat uns deutlich
gezeigt, dass es an der Zeit ist unsere
Kräfte in die Jesus Freaks zu investieren,
deshalb versuchen wir jetzt mit Unterstützung von Team-F eine Ehearbeit für
die Freaks aufzubauen.
Zur Zeit sind wir zwei Ehepaare, die
zusammen losgestartet sind. Sachsen
ist die Projektregion und wir hoffen,
dass wir bald Kontakte zu anderen
Freaks knüpfen können, die auch Ehen
und Familien auf dem Herzen haben
und in ihrer Region starten wollen oder
es vielleicht schon getan haben. Bisher
haben wir einen Eheabendkurs durchgeführt und etwa einmal pro Monat
halten wir ein Seminar. Hinzu kommen
Regiotreffen, Freakstock usw.
Wer Interesse an der Arbeit hat oder
Infos braucht, kann sich
gerne bei uns melden.
Tina und Stefan Schulze
[[email protected]]
Dezember 06/Januar 07 Seite 15
Der Kranke Bote
JFI und Freakstyle AG
Es könnte so schön sein
Freakstyle AG reagiert auf Leserbrief
I
n der letzten Ausgabe des Kranken
Boten gab es einen Leserbrief bezüglich der Wiederwahl von Taade Voss in
den Aufsichtsrat (AR) der Freakstyle AG.
Ich möchte ein paar Dinge aus Sicht
des Aufsichtsrates darstellen und hoffe,
so Klarheit und Frieden in die Sache zu
bringen.
Wie es zur Wiederwahl kam
Im Frühjahr dieses Jahres hatte der
Ä-Kreis den Aufsichtsrat aufgefordert,
Alex Thomsen zu entlassen. Der Aufsichtsrat und der JFI-Vorstand sprachen
sich gegen eine Kündigung aus, weil
Alex Thomsen eine sehr gute Arbeit
leistet und auch keinerlei Ersatz vorgeschlagen wurde. In dieser damaligen
Situation hatte Taade seinen Rücktritt
aus dem AR angekündigt und bei der
Hauptversammlung auch so bestätigt.
Nach Taades Rücktrittserklärung im
Frühjahr konnten der Ä-Kreis, JFI und
die AG sich einigen, dass die AG kein Arbeitsbereich von JFI ist und somit nicht
dem Ä-Kreis unterstellt ist. Alle Beteiligten waren über diese Entscheidung
froh und wir blickten hoffnungsvoll in
die Zukunft. Davon unberührt blieben
die Eigentumsverhältnisse, es sind ca.
85 % des Stammkapitals in Händen der
Jesus-Freaks-Bewegung.
Seit dem Frühjahr wusste die Leitung
von JFI und der Ä-Kreis, dass zwei neue
Aufsichtsräte zu wählen sind, da Mario
Christ seine AR-Tätigkeit nur unter der
Dezember 06/Januar 07 Seite 16
Voraussetzung machen wollte, wenn
die AG ein Arbeitsbereich von JFI bleibt.
Ich hatte mehrere Personen angesprochen, die mir geeignet erschienen, doch
aus verschiedenen Gründen keine Zusagen bekommen. Henrik von Lukowicz
konnte ich schließlich gewinnen. Henrik
ist selbst Aktionär, sein Bruder bei den
Jesus Freaks – er ist Christ und ein Experte was Aktiengesellschaften angeht.
Der Ä-Kreis sollte zur Hauptversammlung einen Kandidaten stellen. Da der
Kandidat des Ä-Kreises bei der Hauptversammlung nicht anwesend war,
konnte er auch nicht gewählt werden.
Also waren wir aus rechtlichen Gründen
in der Notwendigkeit, einen neuen AG
Kandidaten kurzfristig zu finden. Taade
stellte sich kurzerhand für ein Jahr zur
Wiederwahl, ansonsten war niemand
bereit, den Posten zu übernehmen. Taade hat mit Josha mündlich vereinbart,
dass er auch früher wieder zurücktreten
würde, wenn es Probleme geben sollte. Taade hat sich auf der Versammlung
dazu geäußert, dass er sich über jeden
Euro freut, der in die Bewegung zurück
fließt. Außerdem hat er natürlich auch
ein persönliches Interesse an der AG
– schließlich hat er auch einen Menge
eigenes Geld investiert, da Taade einer
der Gründungsaktionäre war – und er
hatte immer ein Herz und eine Vision
für diese AG. Taade hat nicht wie im Leserbrief erwähnt den Vorsitz. Ich wurde
vom Aufsichtsrat zu diesem gewählt.
JFI und Freakstyle AG
Wie man nun hoffentlich erkennt,
handelt es sich um keinerlei Taktik. Es
gab keinerlei schlechte Motive, sondern
die Wiederwahl von Taade hat ermöglicht, dass die AG weiter arbeiten konnte.
Soweit zur Wahl von Taade Voss.
Zur momentanen Situation
Der Umsatz bei Freakstyle ist seit
dem Freakstock drastisch zurückgegangen. Gelder, die der JFI e. V. von der AG
bekommt, können dadurch nicht fristgerecht bezahlt werden. Damit sind die
Gehälter des Ä-Kreises und der JFI Geschäftsführung gefährdet. Ihr seht, es
ist alles andere als ein Spiel. Es gibt direkte Zusammenhänge zwischen dem
JFI e. V. und dem Wohlergehen der AG.
Die Ursache für die Situation ist
vielschichtig, der Leserbrief hat jedoch seinen Teil dazu beigetragen, die
Situation nicht zu beruhigen, sondern
weitere Fronten und Mauern aufzubauen. Ich telefoniere fast wöchentlich
mit Andreas Werdermann, wie wir aus
unserer AG ein erfolgreiches Unternehmen machen können. Es gibt ein Wort,
das mir Gott gegeben hat.
„Ein Reich, das mit sich uneins ist,
kann nicht bestehen“. Diese Uneinigkeit beginnt beim Ä-Kreis und zieht sich
durch Teile der Bewegung. Wir haben
noch immer die Chance, das Ding zu
einem sensationellen Erfolg zu führen,
wenn wir eins sind. Wir müssen aufhören Leute auszugrenzen, selbst wenn
sie nun einen anderen Weg gehen oder
aus einer anderen Kirche kommen. Es
ist ein Leib, eine Familie. Wir können ei-
Der Kranke Bote
nen Familienbetrieb führen und damit
Gelder erwirtschaften, um viel Gutes zu
tun, z. B. Leute angemessen bezahlen,
spannende Projekte realisieren usw.
„Tut allen Menschen Gutes, zuerst
aber den Geschwistern“. Hört auf, die
AG zu boykottieren, sondern helft mit,
das Ding wirklich ins Laufen zu bringen.
Wenn du Fähigkeiten und Talente hast,
dann bring sie ein, das würde ich mir
wünschen. „Was Gott begonnen hat,
das wird er auch vollenden“ der Spruch
war mir immer wichtig. Ich glaube, dass
Gott die AG und die Jesus Freaks ins Leben gerufen hat, also wird er es auch
vollenden.
Ingo Kerschischnik
[ingo@
jesusfreaks-berlin.de]
Ingo (32) ist Vorsitzender
des Aufsichtsrates der
Freakstyle AG und arbeitet als Architekt in Berlin.
Thomsen zurückgetreten
Alex Thomsen (45) hat sein Arbeitsverhältnis als Vorstand und Geschäftsführer der Freakstyle AG zum 30.6.2007
gekündigt. Das teilte Ingo Kerschischnik am 27.11.2006 dem KB mit. Weiter
hieß es: „Wir bedanken uns bei Alex für
seine sehr gute Arbeit. Es ist seinem Geschick und Einsatz zu verdanken, dass
aus dem verschuldeten Freakstyle ein
Unternehmen wurde, das letztes Jahr
zum ersten Mal Gewinn gemacht hat.
Wir wünschen Alex und seiner Familie
das Allerbeste für ihre Zukunft.“ Zu den
Gründen des Rücktritts war zu Redaktionsschluss nichts bekannt.
Dezember 06/Januar 07 Seite 17
Der Kranke Bote
JFI und Freakstyle AG
„Wenn die AG leidet, gehts auch JFI schlecht“
Der JFI-Finanzvorstand zum Verhältnis zwischen JFI & AG
W
as Gott so zusammengebracht
hat, das sollte der Mensch nicht
wieder auseinander reißen.“ (Mt 19,6b)
In letzter Zeit hatte ich diesen Bibelvers
vor Augen und hab drüber nachgedacht,
ob das auch für JFI und die Freakstyle
AG zutrifft:
Ist JFI mit der AG verheiratet?
Obwohl eigentlich nur Menschen heiraten können, begegnet uns dieses Bild,
dass eben auch juristische Personen
„heiraten“, auch ab und zu in den Medien, z. B. bei der „Elefantenhochzeit“
zwischen Daimler und Chrysler, die ja
jetzt den Doppelnamen „DaimlerChrysler“ führen. Aber auch in diesem übertragenen Sinne können eigentlich immer nur zwei der gleichen Art heiraten,
also z. B. nicht ein Hund und ein Elefant.
Dadurch wird schnell klar, dass nicht
etwa die Jesus-Freaks-Bewegung mit
der Freakstyle AG verheiratet sein kann.
Genauso wenig kann JFI e. V. mit einzelnen Menschen verheiratet sein, wie z. B.
dem AG-Vorstand, einem Aufsichtsrat
oder Vereinsvorsitzenden.
JFI e. V. könnte dagegen als „Ehepartner“ der Freakstyle AG infrage kommen:
Schließlich ist JFI e. V. wie die AG eine
juristische Person. Nun sind die Beiden
doch sehr verschieden – JFI e. V. ist
gemeinnützig, die AG ist eine Kapitalgesellschaft, die aufgrund ihrer Rechtsform auf Gewinnerzielung ausgerichtet
ist. Insofern könnte man also höchsDezember 06/Januar 07 Seite 18
tens von einer „Mischehe“ sprechen.
Es kann besonders interessant sein, ist
aber immer besonders schwierig, wenn
die Ehepartner unterschiedlichen Kulturen entspringen.
Was zeichnet nun eine Ehe aus: Man
lebt miteinander, hat intensive Gemeinschaft, pflegt und ernährt einander
(siehe Eph 5,29). Das Ganze geht insoweit über eine Symbiose, eine zweckorientierte Lebensgemeinschaft hinaus,
dass auch gewisse freundschaftliche,
auch liebevolle Gefühle füreinander
empfunden werden sollten. Wobei die
Liebe füreinander aber auch in der Ehe
zwischen Mann und Frau (leider) nicht
immer vorhanden ist. Gehen wir mal
davon aus, JFI e. V. und Freakstyle AG
wären verheiratet. JFI ist die Braut, die
AG der Bräutigam – so abwegig scheint
das ja nicht zu sein – dann hätten wir
folgende Probleme:
Wenn JFI & AG verheiratet wären
Es handelt sich um eine Mischehe,
die Ehepartner entstammen grundverschiedenen Kultur-(Rechts-)kreisen. In
der Familie der Braut (der Jesus-FreaksBewegung) bestehen gegenüber dem
Bräutigam bestimmte Vorurteile, eine
gewisse Skepsis und Ablehnung. In der
Beziehung zwischen Mann und Frau
ist die erste Liebe verschwunden, nach
rosigen Flitterwochen ist man absolut
unsanft in der Realität gelandet. Einem
Ehepartner – der AG – geht es massiv
JFI und Freakstyle AG
schlecht, weil er in der Familie von JFI
keine volle Akzeptanz genießt.
JFI geht es auch schlecht. Wenn die
AG Mangel leidet, weil die Umsätze
zurückgehen, betrifft dies auch JFI. Geplant war es so: Die AG macht den Freakstock-Vorverkauf für JFI, kauft Ware ein,
die auf dem Freakstock verkauft wird,
und zahlt aus dem Verkaufserlös das
Geld an JFI. Weil die AG aber seit Freakstock ‘06 massive Umsatzrückgänge
hat, kann die AG ihre Verbindlichkeiten
aus dem Freakstock-Kartenvorverkauf
an JFI e. V. nicht zurückzahlen.
Was macht nun die Braut?
Die Braut – JFI e. V. – leidet Mangel.
Was macht sie nun? Sie appelliert an
ihre Familie, die Jesus-Freaks-Bewegung: „Bitte helft meinem Bräutigam!“
Wir brauchen Familienmitglieder (Jesus
Freaks), die sich bei Freakstyle engagieren: als Mitarbeiter, auf Veranstaltungen
einen Stand betreiben, neue Motive einbringen, bei Freakstyle einkaufen, neues
Kapital zeichnen, Posten übernehmen …
Willst du bei der nächsten Aufsichtsratsoder Vorstandswahl kandidieren? Wenn
es Freakstyle gut geht, geht es auch JFI
gut: Für jedes Kleidungsstück mit einem
JFI-Motiv, das Freakstyle verkauft, geht
ein Euro an JFI.
Letztens war noch alles O.K. …
2005 hat die AG 200 € Gewinn gemacht – JFI hat 2.000 € Lizenzeinnahmen bekommen. (Jeder Motive-Inhaber
kann entscheiden, ob er die Einnahmen
für „sein“ Motiv selbst haben will oder
sie JFI zur Verfügung stellt.)
Der Kranke Bote
Dieses Jahr aber braucht Freakstyle
die Unterstützung der JF-Bewegung,
damit es JFI gut geht. Wenn die AG
ihre Verbindlichkeiten gegenüber JFI
zurückzahlen kann, ist das ein wesentlicher Beitrag dazu, dass JFI auch
weiterhin zahlungsfähig bleibt, keine
Kündigungen aussprechen und Arbeitszweige schließen muss.
Der Ausblick
Über Freakstyle läuft das Jesus-FreaksMerchandising: Wir sind – meines Wissens – die einzige Glaubensbewegung
weltweit, die es geschafft hat, ein solches Merchandising aufzubauen. Wir
sind auch die einzige Glaubensbewegung Deutschlands, die es geschafft hat,
ein Freakstock-Festival zu etablieren.
Lasst uns dafür eintreten, dass beides
gesund weiter bestehen kann.
Derzeit stehen die steuerrechtlichen
Privilegien der Gemeinnützigkeit auf
dem Prüfstand: Das Bundesfinanzministerium empfiehlt insbesondere, nur
noch solche Aktivitäten als gemeinnützig anzuerkennen, bei denen keine
Teilnehmerentgelte erhoben werden.
Wenn das so umgesetzt wird, könnte
JFI e. V. kein Freakstock mehr veranstalten. Dann sind wir gut dran, wenn
es eine AG gibt, mit der Jesus Freaks
auch weiterhin ein Freakstock-Festival
zur Ehre von Jesus veranstalten können.
Dafür brauchen JFI und Freakstyle eure
Hilfe. Danke!
Andreas Werdermann
[[email protected]]
Dezember 06/Januar 07 Seite 19
Der Kranke Bote
Lobpreiser
Die schnellen Strolche
Lobpreisbands bei den Jesus Freaks
G
rob über den Daumen gepeilt gibt
es 90 Jesus-Freaks-Gruppen allein
in Deutschland. Den einen ist Musik im
Lobpreis wichtig, die anderen wählen
stattdessen andere Formen der Anbetung. Diese neue Serie befasst sich mit
den Lobpreisbands der Bewegung. Sie
will in der Szene bekannter machen,
was abgeht und außerdem verdeutlichen, dass es weit mehr Lobibands gibt,
als nur auf dem Freakstock oder im
CD-Fach deines Büchertisches zu sehen
sind. Heute stellen sich die „Rapid Rascals“ vor.
Wer steckt hinter den „Rapid Rascals“ und was macht ihr im „wirklichen Leben“?
Ich heiße Christian, bin 23 und zuständig für Schlagzeug und Gesang.
Ansonsten mache ich eine Ausbildung
zum Heilerziehungspfleger.
Ich bin Peter, 21 Jahre alt, singe und
spiele Gitarre. In diesem „wirklichen
Leben“ studiere ich Medientechnik.
Und ich heiße Tobi, bin auch 23, stehe
am Bass und bin natürlich auch am Singen. Und sonst mach ich eine Ausbildung zum Chemielaboranten.
Seit wann gibt es eure Band?
Peter: Seit einem Jahr. Letztes Jahr im
Dezember haben wir angefangen, zusammen Musik zu machen.
Ein Bandname ist meist eine wichtige Sache. Warum also heißt ihr so,
wie ihr heißt?
Dezember 06/Januar 07 Seite 22
Tobi: Wir haben einen passenden Namen gesucht und der hat uns gefallen.
Das ist alles.
Peter: Unter anderem geht der Bandname auf die Verfilmung der „kleinen
Strolche“ zurück. Die Strolche heißen
auf englisch „Rascals“.
Und warum macht ihr Lobpreis?
Christian: Ja, warum tun wir das? Wir
machen Lobpreis, weil wir damit Gott
preisen und unseren Glauben zum
Ausdruck bringen können. Außerdem
möchten wir durch unseren Lobpreis
anderen die Möglichkeit geben, mit
Gott ins Gespräch zu kommen, also
Gebet zu haben usw. Dazu kommt noch,
dass wir den Hardcore-Punk-Lobpreis
wieder populärer machen wollen in der
Freak-Bewegung. Es gibt mittlerweile
recht viel ruhiges Lobpreis-Zeug, was
in keinem Fall schlecht ist, nur fehlt uns
einfach die Ausgewogenheit!
Gibt es etwas, das ihr den Lesern des
KB unbedingt mitteilen wollt?
[Schulterzucken, Ratlosigkeit]
Christian: Hm, tja, da musst du besser
mit älteren Generationen drüber sprechen, wir sind ja noch viel zu jung für
solche Weisheiten.
Mach ich. Gibts anstelle von Weisheiten, was von euch zu kaufen?
Peter: Nee. Wir verschenken alles. Wir
haben eine CD und kleine Aufkleber, die
fast überall hinpassen. Wir wollen aber
nix verdienen an den Sachen, sondern
Lobpreiser
Der Kranke Bote
so sind. Und
vielleicht können wir auch
ein paar Leute
überzeugen,
dass Lobpreis
gerne wieder
eine härtere
Schiene fahren
kann und darf!
Seid ihr also
jedes
Wochenende in
einer anderen
Gemeinde?
für Leute Lobpreis machen, die Bock auf
Anbetung mit unserer Musik haben.
Was sind so eure nächsten Ziele?
[wieder Schulterzucken, noch mehr
Ratlosigkeit]
Vielleicht Freakstock, Mainstage?
Peter: Nee, überhaupt nicht. Wir wollen
einfach nur Lobpreis machen. Unsere
Vision ist es, in Deutschland rumzufahren und in vielen Gemeinden Musik zu
machen. Lobpreis soll halt nicht nur so
gemeinde-gebunden sein, sondern wir
wollen unterwegs sein zu anderen Gemeinden, um neue Eindrücke da rein zu
bringen.
Christian: Wir könnten ja auch nur in
Hamburg Lobpreis machen, aber wir
möchten eben auch in anderen Gemeinden Musik machen. Ich finde es
spannend und interessant, woanders
zu spielen. Da siehste, wie die anderen
Peter:
Nein,
das ist nur
jetzt gerade
mal so. Letztes Wochenende waren wir
in Berlin, jetzt sind wir hier im Ruhrpott.
Wir versuchen so viel wie möglich rumzufahren und zu spielen. In Hamburg
loben wir zur Zeit relativ selten.
Gibt es vielleicht ein Schlusswort?
Tobi: Ja, wir würden gerne eine neue CD
machen, die etwas besser aufgenommen sein soll als die aktuelle. Die wollen wir dann wieder möglichst kostenlos verschenken. Deswegen: Wer Bock
hat, mit uns eine günstige Aufnahme
zu machen, soll sich bitte da melden:
[[email protected]]. Wer sich erst
mal anhören will, was wir so machen,
kann das auf www.rapidrascals.de.vu
tun.
Interview: Juppi
[[email protected]]
Deine Band verdient es, ebenfalls vorgestellt zu werden? Wende dich an die
Autorin.
Dezember 06/Januar 07 Seite 23
Gemeindeporträt
Der Kranke Bote
Hilfe, wir werden normal!
Gemeindeporträt der Jesus Freaks Stuttgart
A
nno domini
1995: In einer
Stuttgarter WG vor
einer idyllischen
Palmentapete sitzt
ein bunter Haufen
junger Leute, bestehend aus Punks, Gothics, Normalos
und Studenten, die sich 1. durch Jesus
verbunden fühlen und ihm gemeinsam
die Ehre geben wollen und 2. soll das
ohne Kirchenorgel, heiliges Gehabe
und Klamottenzwang von statten gehen. Wie, das weiß noch keiner so genau. Ihr Herz schlägt für Gott, sie machen gemeinsam Lobpreis, lesen die
Bibel und flehen Gott an, doch etwas
Licht in dieses Chaos zu bringen. Und
Gott hörte, kam, sah und siegte. Die Geburtsstunde der Jesus Freaks Stuttgart.
Die Gruppe wuchs recht schnell, und
so musste das Palmentapetenzimmer
gegen eine andere Bleibe ausgetauscht
werden. Eine Räume-Odyssee begann,
von Baptisten zum Jugendhaus, vom
CVJM zu unseren ersten eigenen Räumen, dem NO_FAKE, einem ausgedienten Friseursalon (Ende 1997). Doch
die Räume wurden gekündigt und die
Jesus Freaks fanden nach einigem Suchen eine alte Tanzschule, die sie ganz
nach ihrem Geschmack einrichteten
und der sie den verheißungsvollen Namen „Zum Lamm“ verliehen. Das war
2004, und noch heute findet man die
JF Stuttgart in eben jenen vier Wänden.
Dezember 06/Januar 07 Seite 24
Auch die JesusCity-Friends haben
bei uns Unterschlupf gefunden
und feiern hier
ihre Gottesdienste.
Nach
elfjährigem Bestehen hat sich nicht nur räumetechnisch, sondern auch in der Gruppe enorm viel getan, und ich sehe es als
ein großes Wunder. an, dass es uns überhaupt noch gibt! Da hat Gott gewirkt.
Er hat uns angetastet und uns nicht im
Stich gelassen. Er hat uns geheilt und
er heilt immer noch. Das ist aber noch
nicht alles. Auch in lebenspraktischen
Bereichen haben wir viel gelernt: Rücksichtnahme auf die Nachbarn, versiffte
Küchen sind nicht unbedingt freakisch,
Alkoholausschank während dem Gottesdienst ist nicht sinnvoll usw.
Heute sind wir eine recht stabile Gemeinde mit rund 80 festen Mitgliedern.
Der Gottesdienst findet sonntags um
17h45 statt, bei dem auch die „Kinderfreaks“ betreut werden. Wir haben
verschiedene Arbeits- und Kleingruppen, ein paar wenige Hauskreise und
Artinfarkt, das Treffen für alle Künstler
und Kunstinteressierten. Außerdem gibt
es Team- und Tribeleitertreffen. Unsere
Garage haben wir zum Kinderfreakspielplatz und Künstleratelier umgebaut,
was beiden Bereichen gut getan hat. In
regelmäßigen Abständen stellen unsere
Künstler in den Gemeinderäumen aus.
Gemeindeporträt
Was noch kurz Erwähnung finden soll
ist unser Kinderheimprojekt in Myanmar (Ex-Burma). Das unterstützen wir
nun schon eine ganze Weile und konnten einiges möglich machen. Gedankt
wird es uns mit täglichem Gebet durch
die Kinder da. Das ist echt ein großer
Segen für unsere Gemeinde.
Natürlich ist unser Gemeindedurchschnittsalter im Laufe der Jahre etwas
angestiegen. Viele Leute sind bereits mit
der Ausbildung fertig, arbeiten … Und
wir mussten feststellen, dass das junge,
freakische Herz, das immer aufs Ganze
gehen möchte und kein Risiko ablehnt,
bei den meisten verloren gegangen ist.
Es gibt nur noch ab und zu Aktionen
auf der Straße oder in Clubs. Einmal
im Jahr gibt es das „Essen ohne Kohle“
Der Kranke Bote
für Menschen mit und ohne Wohnung,
doch insgesamt ist der Ursprung, die
Freak-Vision, sehr eingeschlafen.
Mit Entsetzen sehen wir uns auf dem
besten Weg, eine völlig normale, strukturierte freikirchliche Gemeinde zu werden, fernab von jedem Jesus-Freak-Ziel.
Darum gab es Ende November einen
Gemeindetag, auf dem über Vision und
Ziel nachgedacht wurde. Wer will, kann
dafür beten, dass sich was ändert.
Was uns bisher auszeichnet hat, ist
unsere gute Gemeinschaft untereinander und unser ausgeprägtes Partyleben.
Hach, wir sind halt der Mercedes unter
den Gemeinden.
Rahel Schellenberg
[[email protected]]
Gemeindesteckbrief zum Ausschneiden als Sammelspiel
Name und Ort: Jesus Freaks Stuttgart
Homepage:
www.jesusfreaksstuttgart.de
Gottesdienstbesucher: 60 - 120
Gründung: 1995
Hunde: 3
Kinder: 4
Ehepaare: 11
Lobpreisbands: 4 + Solisten &
spontane Bands
Frauenquote in der Leitung: 25 %
Kleingruppen/Tribes: 4 - 5
Besonderheiten: Gepa-Stand
(FairTrade). Persönliche Kindergebetsunterstützung in Myanmar.
Dezember 06/Januar 07 Seite 25
Der Kranke Bote
Israel-Convoy
Auf der Reise nach Jerusalem
Von Höhen und Tiefen des Israel-Convoys
A
m Anfang stand der Eindruck von
Gott, loszufahren mit einem Gebetsconvoy nach Israel über den Balkan,
Türkei, Syrien und Jordanien … und die
Sicherheit, dass Gott irgendetwas mit
uns will, was wir selbst noch nicht so
genau überblicken können. Dann kamen die Existenzängste: ein Gemeinschaftskonto, das nicht ansatzweise
mit den notwendigen Beträgen gefüllt
war, obwohl jede/r alles gab, was er/sie
hatte und die uns von den Mechanikern
verkündete Gewissheit, dass wir mit
unseren Ellos menschlich betrachtet
nie die Stadt Lüneburg verlassen sollen.
Und dann – zwei Wochen vor dem Start
– begann der Krieg zwischen Israel und
der Hisbollah. Aber wir fuhren los …
betend und mit dem Glauben und dem
Wissen, das wir so oder so „auf dem
Wasser gehen“ müssten.
Fremde und Bekannte hatten vorher
für uns den übereinstimmenden Eindruck, dass unsere Pilgerschaft seelisch
Dezember 06/Januar 07 Seite 26
ganz tief bergab gehen würde, wörtlich:
„bis an den tiefsten Punkt der Erde“ und
danach in schwindelnde Höhen bis
zum Himmel. Dies traf so deutlich ein,
wie wir uns es nicht hätten vorstellen
können. Die Reise glich einer krassen
geistlichen Wüstenwanderung, die darin gipfelte, dass wir uns am Toten Meer
wiederfanden – wie Moses am Mount
Nebo stehend – und aufgrund einiger
Formalien nicht ins „Gelobte Land“
einreisen konnten. Genau ab diesem
Punkt der endgültigen Zerbrochenheit,
dem Punkt, wo wir unsere Vision und
uns selber aufgaben, am Toten Meer,
dem geographisch tatsächlich tiefsten Punkt der Erde, erlebten wir, was
es wirklich heißt, mit Gott unterwegs
zu sein, Friedensboten sein zu dürfen
und Menschen, die im permanenten
Krieg miteinander leben, durch Jesus zu
verbinden.
Noch immer ist mein Kopf so voll
und wirr von Eindrücken, die wohl
nie geordnet und „verdaut“ werden können. Auf jeden Fall sind wir
schließlich doch mit Gottes krasser,
wundersamer Hilfe in Israel/Palästina
angekommen. Wir als kleine fahrende
Kirche – real und schwach, wie Kirche wirklich schon immer war, nicht
heilig, sondern oft fast zerbrochen.
Wir haben unterschiedliche Plätze
von Gemeinde kennengelernt, haben gemeinsam mit armenischen,
rumänischen, irakischen, syrischen,
Israel-Convoy
jordanischen, palästinensischen und
israelischen Gotteskindern Gott gelobt
und Gottesdienste unterschiedlichster
Art gefeiert und dabei selbst wieder
Menschen verbunden, die sonst in kulturellen Vorurteilen, religiöser Spaltung
oder im permanenten Krieg miteinander leben.
Wir haben an Orten des Grauens und
des Konflikts gestern und heute gebetet
– und das Grausame oft nur innerlich
erstarrt ahnen, aber noch nicht einmal
fühlen können … Auschwitz, Birkenau,
Rumänien mit seinen zerstörten Kirchen,
die Grotten der verfolgten Christen in
der Türkei von vor 2000 Jahren und
die Zufluchtshöhle der heiligen Thekla
in Ma´alula, einem kleinen christlichen
Dorf in Syrien.
Und uns haben Menschen unterschiedlichster Kulturen unglaublich liebevoll mit Gastfreundschaft, Weisheit
und tiefer, ehrlicher Annahme gedient,
wie Aiman, ein aus Ägypten nach Jordanien emigrierter Christ oder der armenische Pastor in Rumänien, der sich
über alle Dogmen hinwegsetzte und
Der Kranke Bote
mit uns das Abendmahl teilte oder
Ibrahim, ein alter weiser muslimischer
Friedenskämpfer auf dem heute arabisch bewohnten Ölberg in Jerusalem,
dessen bester Freund ein Jude ist.
Wir waren zerrissen zwischen der
Liebe und Freundlichkeit der Menschen in Syrien und dem gleichzeitig
für uns kaum noch politisch, psychologisch oder kulturell erklärbaren
Antisemitismus derselben Menschen,
zwischen dem Leid in den palästinensischen Flüchtlingslagern entlang
der israelisch-jordanischen Grenze
und dem Bewusstsein, dass die Schuld
Deutschlands im Holocaust hier wieder neuen Krieg, neue Vertreibung und
Schuld schafft, wenn über Jahrhunderte
verfolgte Juden Palästinenser entwurzeln und verdrängen.
Dezember 06/Januar 07 Seite 27
Der Kranke Bote
Bilder wie der Widerschein der Bomben
im Libanon bei Nacht,
der Wüstenwind, der
uns vor dem Haus
der Beduinenfamilie
im syrischen Hinterland Sand in die Augen bläst, stinkende
Rauchschwaden von
brennendem Müll in
dem Camp der Sinti
und Roma in Rumänien verbinden sich
mit den Gesichtern
von Menschen, die sonst nur als Menschenmaterial zwischen Kriegsfronten
subsumiert werden und die den in Westeuropa unvorstellbaren Mut aufbringen,
sich zwischen Mühlsteine zu stellen, die
alles zermalmen wollen, was sich nicht
einordnet in den alltäglichen Hass.
In dem Zusammenhang verliert
das Wort Frieden den Anschein von
Schwachheit und Unentschlossenheit,
von Naivität und Unverbesserlichkeit.
Für Frieden einzustehen bedeutet dort,
eine alltägliche Schwerstarbeit zu leisten, und eine Last zu tragen, die man
kaum aushalten kann in dieser in Bezug auf jede kleine Alltagshandlung polarisierten Welt.
Wir haben wirkliche geistliche Helden
kennen gelernt und ihnen in Arbeitseinsätzen geholfen, z. B. einen palästinensischen Christen im Westjordanland:
Vater Dahör (auf dem Foto mit der
Autorin). Er kämpft umgeben von fünf
jüdischen Siedlungen seit 15 Jahren juDezember 06/Januar 07 Seite 28
Israel-Convoy
ristisch für den Erhalt seines Landes, damit es ein Ort wird, wo Christen, Araber
und Juden gemeinsam leben können
und der nicht dem Hass verfällt.
Und nicht zuletzt haben wir selbst die
heftigste Jüngerschaftsschule unseres
Lebens durchgemacht und gelernt, was
es bedeutet, in gemeinsamen Autos,
mit gemeinsamem Geld, in äußerem
Druck und geistlicher Anfechtung, aber
auch in der großen und wunderbaren
Führung unseres Gottes unterwegs zu
sein. Wir haben neue Geschwister für
die Lebensreise mit Jesus dazu bekommen, z. B. Lina, die französische Hippiefrau, die sich schließlich im Hotelbassin
in Jerusalem taufen ließ.
Bleibt nur zu sagen: Danke Jesus,
Danke für euch, eure Gebete und alle
menschliche, geistliche, organisatorische und finanzielle Unterstützung!
Anne Rauhut
(Jesus Freaks Lüneburg)
Mehr Infos: www.christpolis.de
Juppis Kolumne
Der Kranke Bote
Aufruhr in der Himmelin
Merkwürdigkeiten von der Bibel in gerechter Sprache
Z
um Reformationstag überraschte
mich meine Zeitung damit, dass es
jetzt eine „geschlechtergerecht“ übersetzte Bibel gebe. Der Artikel fing so
an: 2000 Jahre lang war der Schöpfungsbericht nicht gerecht. Höchste
Zeit, etwas daran zu ändern, sagte sich
ein Team von 52 evangelischen Theologen und Theologinnen und schrieb die
Geschichte neu. Adam durfte als erster
Mensch kein Mann sein und wurde im
Paradies zum Menschenwesen. Als Eva
dazu kam, die aus einem Teil Adams geschaffen wurde, schrumpfte Adam zum
„Rest des Menschwerdens“. Da er aber
neben Eva auch Mann sein sollte, hieß
er fortan „Mann-Mensch“.
Es gehe bei der Übertragung um eine
Bibel in gerechter Sprache, so der Artikel weiter, und sie wolle dem biblischen
Grundthema „Gerechtigkeit“ in besonderer Weise entsprechen. Des weiteren
solle Gott, „nicht einseitig mit grammatikalisch männlichen Bezeichnungen“
benannt werden. Die Verfasser fühlten
sich bei ihrer fünf Jahre dauernden Arbeit der feministischen Theologie, der
Befreiungstheologie sowie dem jüdischchristlichen Dialog verpflichtet.
Gut, dachte ich mir, aber wie sieht das
im Einzelnen aus? Ich las weiter und
fand am Ende des Artikels einen Text,
der mir irgendwie bekannt vorkam: Du
Gott, bist unser Vater und Mutter im
Himmel, dein Name werde geheiligt.
Deine gerechte Welt komme. Dein Wil-
le geschehe, wie im Himmel, so auf der
Erde. Das Brot, das wir brauchen, gib
uns heute. Erlass uns unsere Schulden,
wie auch wir denen vergeben, die uns
etwas schuldig sind. Führe uns nicht
zum Verrat an dir, sondern löse uns aus
dem Bösen.
Da ging mir, ehrlich gesagt, der Hut
hoch. Das sollte geschlechtergerecht
sein? Liebe feministischen Theologen/
innen, Sie haben eine ganze Menge
übersehen! Hier kommt mein „Vater
unser“ in der wirklich gerechten Sprache – denn gerecht ist, wenn sich alle
angesprochen fühlen!
Du Gott, der/die Ewige, der/die Lebendige, der/die Heilige, Ich-bin-da,
Der/Die-Ich-Bin! Du bist unsere Mutter, Schwester, Tante, Oma, unser Vater,
Bruder, Onkel, Opa im Himmel und in
der Himmelin! Dein Name sowie deine
Namin sollen geheiligt werden! Dein
Wille und deine Willin sollen geschehen,
und zwar oben, unten, links, rechts, in
uns, um uns und um uns herum. Gib
uns heute unser Brot/unsere Brotin.
Vergib uns unsere Schulden/Schuldinnen, genauso wollen wir es auch mit
denen machen, die uns was schulden
oder schuldinnenen, versprochen! Und
befreie uns von Bösen, Bösinnen und
anderen Fieslingen/innen, damit wir
endlich Ruhe haben von Schrägstrichen,
-innen und fehlgeleiteten Theologen, die
dein Wort neu erfinden wollen!
Juppi [[email protected]]
Dezember 06/Januar 07 Seite 29
Der Kranke Bote
nachgedacht
Bauchschmetterlinge am Morgen
Buchtipp: Verknallt in Jesus
Das erste Andachtsbuch von den Jesus Freaks? Das ist klingt erstmal so
abwegig wie Volxbibel im Großdruck.
Auch Co-Herausgeber Storch fand früher allein den Namen An-dachts-buch
„abgefuckt“: Klingt nach Routine, Langeweile, Disziplin, Ordentlichkeit. Zum
Glück hat er sich doch auf das Projekt
eingelassen. Herausgekommen sind 52
kurze Texte von Jesus Freaks und anderen, die direkt, ehrlich und oft ziemlich
lustig eine Seite vom Leben mit Jesus
beleuchten. Mir fällt es nicht so leicht,
jeden Tag Zeit mit Gott zu verbringen,
und da kann so ein kurzer göttlicher
Gedanke schon ‘ne große Hilfe sein. Tatsächlich waren sie nach dem Lesen wieder da, diese Schmetterlinge im Bauch
für Jesus. Hach, er ist so toll, jeden
Morgen wieder! Gutes Weihnachtsgeschenk, besonders für Teens.
Frank [[email protected]]
Zu beziehen für 9,90 € u. a. bei www.
kultshopp.de
Behüte dein Herz!
nachgedacht: Über die Wichtigkeit des Zahnriemenwechsels
M
ehr als alles, was man (sonst) bewahrt, behüte dein Herz! Denn in
ihm entspringt die Quelle des Lebens.“
(Spr 4,23)
Als ich vor ein paar Monaten dem
Herrn, wie so oft, ein paar Fragen bezüglich JFI stellte, bekam ich „nur“ obige
Stelle als Antwort. Der Vers hatte, wie
mir auf den ersten Blick schien, nicht
viel mit meinen Fragen zu tun, allerdings
beschäftigt er mich seit diesem Tag sehr.
Wir bewahren und behüten viele Dinge
in unserem Leben wie selbstverständlich, dass wir manchmal ganz vergessen auf uns selbst aufzupassen.
Behütet werden Haus, Auto, Familie,
Gemeinde usw. und das ist auch gut so,
da die Bibelstelle ja nicht sagt, dass wir
alles außer unserem Herz vernachlässigen sollten. Allerdings geht es oft eben
auch darum möglichst schnell zum
Dezember 06/Januar 07 Seite 30
Erfolg zu kommen. Diese Stimmung
macht auch vor frommen Kreisen nicht
Halt. Da wechselt man mal eben die
Gemeinderichtung, weil man sich von
neuester Strömung mehr „Erfolg“ verspricht. Wir sind versucht uns um alles
Mögliche zu drehen und verlieren dabei
unser „Herz“ oder ich würde sagen: unser „Innenleben“.
Wie steht es mit meiner Beziehung
zum Herrn. Sind wir vertraute Gesprächspartner oder doch eher Arbeitskollegen? Sind wir ständig gestresst
und lustlos? Haben wir Angst vor der
Konkurrenz unserer „erfolgreicheren“
Geschwister oder führen wir gar ein
Doppelleben, in dem der gesalbte
Dienst gut läuft, während uns nahe stehende Leute die Hände über dem Kopf
zusammenschlagen, wenn sie unser
chaotisches Privatleben sehen?
nachgedacht
Es muss so nicht sein! Wenn ich mich
regelmäßig um mein „Herz-Innenleben“
kümmere, dann läuft auch alles andere.
Ich fahre ja bekanntlich einen Passat
Turbodiesel, d. h. dass alle 90.000 km
der Zahnriemen gewechselt werden
muss. Wenn man das nicht tut, reißt
er irgendwann, und der Motor nimmt
großen Schaden. Ich wusste also schon
sehr lange, dass ein Wechsel unbedingt
nötig ist, wenn ich die 180.000 Kilometer-Marke erreicht habe. In mir war da
diese leise Stimme, die immer wieder
eins sagte: „Du musst unbedingt den
Zahnriemen wechseln“.
Doch da ich die Gabe des Ignorierens
habe, überhörte ich diese penetrante
Stimme. Nach tausenden Kilometern
wurde diese Stimme immer nerviger
und lauter: „PATRICK, DU MUSST UNBEDINGT DEN ZAHNRIEMEN WECHSELN.“ „Ja ja, bald ist das echt mal
dran“ antwortete ich, „nur im Moment
hab ich da echt keine Zeit für. Ich habe
wichtige JFI-Treffen, auf denen es um
die Zukunft der Jesus-Bewegung geht,
Der Kranke Bote
das FLT muss laufen, Predigttermine …
aber bald kümmere ich mich drum.“
Als ich dann noch einen weiteren
wichtigen Termin wahrnehmen wollte,
ist mir das Ding auf dem Weg nach Bochum gerissen (bei km-Stand 224.352).
Nix ging mehr … Mist, hätte ich mal
eher auf die „Stimme“ gehört, hätte ich
mal den Zahnriemen gewechselt. Hätte,
hätte … hab ich aber nicht. Die Folge
war tagelanges Schrauben vor meiner
Haustür … im Regen.
Plötzlich wurde mir bewusst, wie
verhältnismäßig unwichtig es doch ist,
dass ich mein Auto mattschwarz gestrichen habe und es nun zwar gut aussieht, aber nicht mehr läuft. Vielleicht
geht es dir manchmal so „im Dienst“.
Sieht zwar nach außen gut aus, läuft
aber innerlich nicht mehr. So weit muss
es nicht kommen. Es ist viel mehr Arbeit
alles „zu reparieren“, wenn es kaputt
ist, als wenn man das Wichtigste regelmäßig wartet. Das ist unser Herz, unser
Innenleben, unsere Beziehung zu Jesus.
Aus dem heraus „entspringt die Quelle
des Lebens“, deshalb ist unser
Feind so darauf bedacht, dass
wir alles behüten, nur nicht das
Herz. Aber wir sind ihm auf die
Schliche gekommen und lassen
uns nicht länger verarschen! Wir
kümmern uns um unser Herz! Ich
will nie mehr den Schaden beheben müssen, wenn mein Leben
eigentlich so geplant ist, dass es
„rund“ läuft.
Paddy
[[email protected]]
Dezember 06/Januar 07 Seite 31
Zachäus reloaded
M
anchmal hatte er nachts einen
Traum: Er befand sich mitten
in einer extrem lebendigen und vibrierenden Großstadt. Er war sich nicht
sicher, ob es New York oder Barcelona
war. Es hatte etwas von beidem. Vielleicht vermischte er die Bilder in seinem Kopf auch, weil er so viel unterwegs war. Er war also in der Stadt und
er hatte Geld und er sah die schönen
Menschen um sich und dann sah er an
sich herunter und er war nackt und alle
lächelten, wenn sie ihn sahen. Aber sie
schienen sich nicht zu wundern. Sie sahen ihn an, wie eine Merkwürdigkeit,
wie ein komisches Tier. Er versuchte
sich notdürftig zu bedecken und den
anderen zu zeigen, dass er kein Freak
war, sondern wie sie. Er wollte nicht nur
seinen Schwanz, sondern vor allem eine
andere Scham bedecken. Er musste den
Irrtum beseitigen.
Er hatte mit Ende zwanzig mit seinem
Studienfreund eine Grafikagentur gegründet. Sie hatten klein angefangen,
aber sie waren gut. Jung, unkonventionell, begabt. Jetzt war er 40 geworden. Und obwohl er sich darüber nie
Gedanken gemacht hatte, war das ein
Problem. Die Bands, die er hörte, weil
sie in der „SPEX“ gehyped wurden, waren plötzlich 20 Jahre jünger als er. Und
er hatte Angst, nicht mitzukriegen, was
gerade dran war.
Irgendwann mit Ende 30 hatte er sich
überlegt, dass er einfach weiter so leben würde, wie bisher. Wenn sich von
seiner Seite nichts änderte, wieso sollte sich sein Leben ändern, nur weil er
älter wurde. Aber er begann darauf zu
achten, wie die Jüngeren um ihn herum redeten, was die feinen Nuancen
der Abgefucktheit ihrer Strickjäckchen
von den schwuchteligen bei Zara unterschied. Er setzte stärker auf Dezentes.
Klassisch. Er trug einen Parka und eine
schwarze Brille: die Uniform seiner
Zunft. Er trug keine auffälligen Kleider.
Er trug die richtigen Kleider.
Er ging auch häufiger zu Konzerten
der Bands, die – er konnte es sich nicht
vorstellen … nicht dass er es nicht gewollt hätte, er konnte es einfach nicht
– seine Kinder hätten sein können. Er
wollte einfach nur gucken. Spüren.
Er wollte sehen, ob er es noch fühlen
konnte. Rock‘n‘Roll und so.
Manchmal hatte er das Gefühl, dass
sich welche von den spillerigen Jungs
in den hautengen Jeans nach ihm umguckten. Er zweifelte einen Moment, ob
sie den klassisch kühlen UndergroundCode lesen konnten, der ihn über seine Klamotten als Profi am Rande der
Popkultur kennzeichnete. Er schämte
sich dann und sagte für sich eine abschätzige Bemerkung, um kurz darauf
von seiner eigenen Unsicherheit irritiert
zu sein.
Er hatte seine Strategie entwickelt,
mit diesen Situationen umzugehen. Er
nahm seine 16 MP Leica mit. Er ging
damit dezent um. Er war ein Profi. Aber
wenn er glaubte, die Blicke der 19jährigen in seinem Rücken zu spüren,
dann war die unglaublich riesige, hellgraue Kamera eine Erklärung, die keiner Worte bedurfte. Er war der Grund,
warum all das tatsächlich stattfand. Er
war der Verwalter ihrer Schönheit. Und
wenn er spürte, wie die Blicke der Blauäugigen über sein Gesicht wanderten,
um sein Alter zu erraten, dann nahm er
seine Kamera hoch und war der Situation entkommen, hatte die Sache in
seinem Griff, eingepasst in ein Rechteck, dass er mit gutem Geschmack zu
händeln verstand.
Nina Spöttling-Metz
[[email protected]]
Der Kranke Bote
Freaks vor Ort
„Ihr habt viele Lehrer, doch nicht viele Väter“
Alan und Tina Nord dienen Hippies und Freaks
W
er die Amerikaner Alan und Tina
Nord einmal getroffen hat, zum
Beispiel auf dem Freakstock, wird sie
nicht mehr vergessen. Der 55-jährige
und seine ein Jahr jüngere Frau strahlen so viel Frieden, väterliche und mütterliche Liebe aus, dass man sich am
liebsten spontan adoptieren lassen
würde. Die beiden Hippie-Missionare
waren es auch, die unsere Mobile
Freak Gemeinde, die übrigens gerade
in Portugal ist (www.mfg-home.de), zu
ihrem Dienst inspirierten. Und das kam
so: „Ich war ein Vietnam-Veteran, der
als Heroin-Süchtiger zurück kam, als
ich Anfang der 70er den Jesus People
begegnete und mein Leben Jesus gab“,
erinnert sich Alan. Diese Rettung wur-
Dezember 06/Januar 07 Seite 34
de auch zur Rettung der Ehe mit Tina,
seiner Jugendliebe. Sie hatten schon
beschlossen, sich scheiden zu lassen,
als Jesus ihr Leben auf den Kopf stellte.
Alan wurde Pastor und beide dienten in
verschiedenen Gemeinden. 1982 gab
es ein prophetisches Wort für Alan: Er
würde einmal viele Söhne und Töchter
in aller Welt haben.
Vor acht Jahren geriet Alan mit einem
Freund beim Wandern im Wald „zufällig“ in ein Rainbow-Gathering, ein
Hippie-Treffen. Dort stand ein Bus von
„Jesus Loves You Ministries“. Seitdem
sind die Nords „on the road“ für den
Herrn. Im September 2004 kamen sie,
nach einem Missionstrip bei der Olympiade in Athen, zum ersten Mal nach
Deutschland. Beim
Jesus-Tag in Berlin
trafen sie Freaks, die
gerade „Freak-ass“Aktionen machten.
„Ich hab auf einmal
so ein Herz für die
Leute bekommen.
Wir haben wirklich
angefangen, eine
Beziehung zu haben“, erzählt Alan.
Spontan luden sie
(Obadja-)Frede ein,
mit ihnen zwei Monate im Bus durch
die USA zu reisen.
Freaks vor Ort
Die MFG-Vision war
geboren.
Dieses Jahr waren
Alan und Tina von
Mai bis Oktober in
Europa
unterwegs,
davon die meiste Zeit
in Deutschland. Alan
ist begeistert: „Wir
waren in so vielen JFGruppen, und überall habe ich Herzen
gefunden, die offen
sind.“ Oft war es eine
kleine Ermutigung, ein
liebevolles Wort oder
eine kräftige Umarmung, mit der Alan
die Freaks segnete: „Ihr habt zwar viele
Lehrer, aber nicht viele Väter.“ Wenn
man aber nie väterliche Liebe kennen
gelernt habe, sei es schwer, Gott als Vater zu verstehen. Finanziert wird „Jesus
Loves You Ministries“ vor allem durch
Spenden von Freunden, Gemeinden
und durch Gottes Wunder: Als ihr Bus
einmal in Kalifornien mit Motortotalschaden liegen blieb und sie auf einem
McDonalds-Parkplatz standen, tauchten auf einmal ein paar Jugendliche auf
und drückten Alan eine Plastiktüte in
die Hand. Darin waren 6.100 US-Dollar,
mehr als genug, um einen gebrauchten
Motor zu kaufen.
Natürlich ist so ein Nomadenleben
auch körperlich anstrengend. Schließlich sind die Nords nicht mehr die
Jüngsten. „Manchmal werden wir ein
bisschen müde, aber wenn wir in die
Gesichter der jungen Leute sehen, ver-
Der Kranke Bote
schwindet die Müdigkeit sofort“, sagt
Alan.
Seit Oktober sind die beiden wieder
zurück im heimischen Florida, dort
wollen sie Kraft schöpfen und Zeit mit
der Enkelin verbringen. Doch die Verbindung zu den Jesus Freaks ist damit
nicht zu Ende: „Gott hat wirklich mein
Herz für Deutschland berührt“.
Frank [[email protected]]
Kontakt: [[email protected]]
www.jesuslovesyouministries.com
Frank Hartkopf (27)
studiert Journalistik
und lebt in Leipzig.
Seine Hobbys sind
Drachentöten und
Unterwasserstricken.
Naja, eigentlich hat
er keine Hobbys außer dem Kranken
Boten.
Dezember 06/Januar 07 Seite 35
Der Kranke Bote
Rezensionen
Jesusburger Junior: Mein Freund der Pinguin
W
as bringt mich dazu, Werbung zu
machen? Habe ich mich kaufen
lassen? Nein, ich schreibe das Ganze
nur aus dem Grund: Die neue Jesusburger Junior CD „Du bist Gottes schönste Idee“ gefällt mir! Das knallorange
Kunstwerk ist geeignet für alle Jesusfreunde zwischen 0 und 10. Ungewöhnlich groß geratenen Kinder wie ich dürfen ebenfalls gerne reinhören.
Gleich im ersten Lied machen Löwe,
Frosch und Vögelchen mit ihren üblichen Tönen auf sich aufmerksam und
man fühlt sich ein bisschen wie in der
Sesamstraße. Wenn man sich darauf
einlässt und die Zeitmaschine im Rückwärtsgang betritt, erfährt man erstaunliche Dinge über Esel, Schokolade, unsere Beine und natürlich ganz viel über
Gott.
Die CD ist ein würdiger Nachfolger für
die erste Jesusburger Junior. Dabei verschonen uns Kristian Reschke und sein
Team mit dem ganzen experimentellen
Getue, das die Nachfolger erfolgreicher
CDs oftmals so sperrig werden lässt.
Ohrwürmige Melodien und einfache
Texte machen einem das Mitsingen
schon ab der dritten Strophe leicht. Und
nicht nur das: Wer bei der mitreißenden
Komposition zum Beispiel vom Lied
„Wir machen Musik“ still sitzen bleiben
kann, sollte mal nachsehen, ob er am
Stuhl festgeklebt ist. Zwischen Spaß
und Quatsch kommt aber eines nicht zu
kurz: Gott liebt uns über alles. Deshalb
mein Fazit: Unbedingt hörenswert!
Juppi [[email protected]]
Die CD gibts bei: www.jesusburger.de
Nuschel Rock Records: Ehrlich ohne Tamtam
W
er ehrlichen, nahbaren Lobpreis
will, ist bei Simon Küsters CD
„Nuschel Rock Records“ genau an der
richtigen Adresse. Die meist ruhigen
Songs des Jesus Freaks und hauptberuflichen Arztes aus Freiburg sind spürbar selbst erlebten Inhalts. Sie erzählen
von Jesus als Freund, Gott als Ratgeber, Schöpfer und Vater; und wie alles
besser wird, je näher wir herzmäßig an
Jesus rankommen. In alter „Holy Underground“-Tradition ist auch auf dieser
Homerecording-Demo auf eine Produktion weitestgehend verzichtet worden.
Von einigen Stimm-Dopplungen und
Dezember 06/Januar 07 Seite 36
Zweit-Gitarren abgesehen wirkt die
Aufnahme öfter wie ein Livemitschnitt,
die musikalische und stimmliche Sauberkeit ist verbesserungswürdig. Andererseits wirkt genau das so ehrlich. Man
spürt in den Songs die Sehnsucht nach
Gottes Nähe. Die CD ist genau das Richtige für Momente, in denen man gerade
zu schwach ist, selber Lobpreis zu spielen, um trotzdem ohne viel Tamtam und
mit ehrlichen Worten Gott die Ehre zu
geben.
Mia [[email protected]]
Die CD gibts für 5 € bei [sckuesters@
yahoo.de]
Stellenanzeigen
Der Kranke Bote
Stellenanzeigen
Gemeindeleiter Landshut
JF Landshut suchen Verstärkung fürs
Leitungsteam, da sich Wolfgang Helmreich bis Ende des Jahres aus seinem
Amt zurückziehen wird. Seine Stelle soll
bis dahin neu besetzt sein. JF Landshut
sind eine kleine Gemeinde mit einem
Stamm von 10 Leuten und Gottesdienst
mit 15-20 Leuten, zudem gibt es zwei
Hauskreise. Nach einer längeren Gemeindegründungsphase haben wir tierisch Bock die Stadt zu rocken, konnten
uns in einer Bar für die Gottesdienste
einmieten und sind gespannt, was
demnächst noch alles kommt. Wolf verdient im Augenblick 100 €, wir würden
jedoch versuchen die Vergütung auf
400 € auszubauen, damit du mit einem
weiteren Teilzeit- oder Minijob erst mal
locker überleben kannst. Natürlich würden wir dich bei Wohnungssuche usw.
supporten. Bewerbung mit Lebenslauf
mit Lichtbild, Referenz eines Ältesten
von JFI, Gemeinde- oder Regioleiters,
eine A4-Seite auf der du beschreibst,
was dein Leben ausmacht bzw. wir
über dich wissen sollten, an: [info@
jesusfreaks-la.de] oder an Jesus Freaks
Landshut e. V., c/o Wolfgang Helmreich,
Bachstraße 49, 84036 Landshut.
Regioleiter für Bayern
Gesucht wird ein Jesus Freak für verbindliche Mitarbeit oder Gesamtleitung
der Regioarbeit in Bayern. Die hat so einiges nachzuholen, deshalb suchen wir
dringend Mitarbeiter oder Leiter, die bereit sind apostolisch für die Region zu
arbeiten. Leider kann ich bis jetzt noch
für keine angemessene Vergütung der
Tätigkeit garantieren, allerdings ist eine
Minijob-Stelle in Planung. Voraussetzungen: Wohnsitz in Bayern (jedenfalls
zum Antritt), ein Herz für Gemeinden
und die Bewegung, Mitgliedschaft in
einer JF-Gruppe/Gemeinde. Mehr Infos:
[[email protected]]
Impressum
Herausgeber:
Jesus Freaks International e. V. – Bereich Medien
Redaktionsleitung: Frank Hartkopf (V.i.S.d.P.)
Tel. (0341)23064838
Redaktion: Bettina Kammer, Mia Lippold,
Julia Pfläging, Norbert Roth, Jocky Spörl
Layout: Andreas Kammer, Andreas Gehrlach
Bildnachweis: Photocase: S. 1, 2, 10, 12-14, 38; Wikipedia: S. 7; Barbara Leite: S. 27; restliche Bilder privat
Leserbriefe und Texte an: [[email protected]]
Abo-Service: Sean Brooks [[email protected]]
Einzelabo: 12,00 € im Jahr (D/A)
zuzüglich Versandkosten.
Sammelabo für Gemeinden: ab 10 St. 9,00 €, ab
20 St. 8,40 €, ab 30 St. 7,80 €. Jeweils pro Exemplar und Jahr zuzüglich Versandkosten.
Abo Schweiz: 28 CHF/Jahr (ab 10 St. 14 CHF
pro Exemplar) zuzüglich Versandkosten.
Abo sonstiges Ausland: 12,00 €/Jahr
zuzüglich Versandkosten.
Bezugsbedingungen: DKB erscheint sechsmal
im Jahr. Das Abo verlängert sich automatisch
um ein weiteres Kalenderjahr, wenn es nicht
bis zum 31.12.2006 gekündigt wird.
Vertrieb: JFI e. V., Headoffice, Otto-Röhm-Str. 81,
64293 Darmstadt, Tel. (06151)8607403,
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Anzeigen (Sponsoring):
Marcus Beißwanger [[email protected]]
Einsendeschluss für den nächsten Boten: 15.1.07
Spenden an JFI: Hamburger Sparkasse
Konto 1280144153, BLZ 200 505 50
Dezember 06/Januar 07 Seite 37
Der Kranke Bote
Freaks vor Ort
A g‘miatlichs Lånd …
Hinter den Bergen bei den Freaks in Österreich
M
it einer etwas eigenwilligen Mentalität, so von einem eigenen Willen die Rede sein kann. „Schau ma mål.“
Das heißt so viel wie „Na ja, wär ganz
nett; und wenn sichs von selber ergibt,
isses ja schön.“ und ist in den seltensten Fällen eine gute Antwort, wenn man
gerade versucht hat, sich mit jemandem zu etwas zu verabreden und schon
gar nicht, wenn man mit demjenigen
eine Gemeinde bauen will. Die Person
kann sogar ziemlich euphorisch „ganz
deiner Meinung“ sein – nur leider heißt
das nicht, dass sie sich dafür genauso
dauerhaft investieren würde. Eben nur,
dass sie (momentan) ähnlich denkt …
Aus diesem und ähnlichen Gründen
nennt man unser Land ein Missionarsgrab, das mittlerweile auch schon einigen Mitfreaks aus Deutschland „mit
dem Ruf nach Österreich“ die Nerven
Dezember 06/Januar 07 Seite 38
geraubt oder sie wenigstens ordentlich
verwirrt hat. Auf gut Deutsch würde
„sehen wir mal“ ja auch heißen „Sehen
wir uns an, wie wir das umsetzen können“, was die Leute dann auch tatkräftig anpacken würden.
Auf jeden Fall gibt es derzeit nur eine
JF-Gemeinde in Österreich und einige
verstreute und zum Teil ausgebrannte
Freaks, die trotz ihres Feuers wegen der
„laxen Weis“ ihrer Artgenossen nichts
aufbauen konnten. Wahrscheinlich auch,
weil es recht schwer ist, das zu durchschauen; schließlich bekommt man auf
die Frage, ob etwas nicht stimme, ja
meistens die Antwort „Na, na! Passt eh
ålls“, was im Text eigentlich sagt, dass
alles passt, aber eigentlich meint „Ich
will mich nicht damit auseinandersetzen. Mach, was du willst. Wenns mir
nicht gefällt, dann geh ich eh.“
Dr. K. Bote
Der Kranke Bote
Und damit wären wir dann auch
schon beim schwierigsten Punkt in Sachen Gemeindebau: Die Beziehungen,
Freundschaften, Familien. Man muss
schon ziemlich „dahinter sein“, wenn
man eine Beziehung pflegen will, das
Gegenüber aber einfach nicht mehr
auftaucht, wenn ihm was nicht in den
Kram passt.
Aber was sollen wir sagen? Wir lieben
unser Land, wir lieben unsere Leute. Wir
lieben unseren Gott und unseren Job.
Und in diesem Sinne können wir nicht
anders als uns da durchzukämpfen und
dem Freak-Spirit treu zu bleiben:
Wir gehen dahin, wo sonst keiner
hingeht. Wo andere wieder abhauen,
da bleiben wir. Denn, wie heißt es so
schön: Wer glaubt, der flieht nicht.
Klaus und Ramona Botschen
[[email protected]]
Lieber Dr. K. Bote,
gute Freundinnen, die Dich im Gebet
unterstützen oder sprich eine Seelsorgerin an.
Vielleicht hilft es fürs Erste, wenn Du
Deine Nachbarn bittest, Dein Auto am
Abend des Gebetstreffens zuzuparken.
Wenn Du dann unterwegs bist, solltest
Du versuchen, an grün gewordenen
Ampeln immer erst dann loszufahren,
wenn hinter Dir alle hupen. Sei dabei
aber bitte behutsam mit Dir und fahre
nicht zu schnell an. Auch solltest Du
dabei nicht auch noch das Auto abwürgen, denn das würde Dir die Ruhe für
die nächste Ampel nehmen.
Eine wichtige Hilfe könnte sein, die
Uhren zu verstellen oder deine Familie
zu bitten, den Autoschlüssel zu verlegen. Sollte das alles nichts bringen,
kannst Du immer noch die Nachbarskinder bitten, Dein Auto regelmäßig
unter Bergen von Schlamm und Gras zu
verstecken oder es mit Fingerfarbe zu
bemalen. Ich hoffe, dass ich Dir damit
helfen konnte,
ich bin total verzweifelt! Ich
bin in einer Brüdergemeinde aufgewachsen und
gehe nun zu den Jesus Freaks. Ich fühle
mich dort sehr wohl,
aber ich habe ein Riesenproblem: Zu allen
Veranstaltungen komme ich
viel zu pünktlich. Wenn ein Gebetstreffen um 19h30 anfängt, bin ich
schon um 19h15 da, die ersten anderen erscheinen frühestens um 19h45.
Ich fahre schon immer ganz langsam,
aber es hilft nichts. Was kann ich tun,
um endlich etwas unpünktlicher zu
werden?
Britta W. aus E.
Liebe Britta,
ich danke Dir für Dein Vertrauen. Du
sprichst ein wirklich brisantes Thema
an, bei dem Du aber nicht alleine bist.
Du solltest sehr vorsichtig beginnen,
unpünktlicher zu werden. Dein Körper
muss sich langsam an die Veränderung
gewöhnen können. Such Dir bitte zwei
Die beiden gehören zu den JF Wien und
sind Leiter der Jesus Freaks Österreich.
dein K. Bote
[[email protected]]
Dezember 06/Januar 07 Seite 39
Anzeigen
Ab 11.12.2006
bleibt die
Gerüchteküche
kalt …
http
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s.je
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+++ Mehr
Nachrichten
zwischen zwei
Kranken Boten +++
+++ Der Newsticker
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Bewegung +++
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kompetent +++
+++ Von den
Machern des
Kranken Boten +++
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Ne
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Wissen entspannt.

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