Der PLeite Geier - Kranken Boten

Transcrição

Der PLeite Geier - Kranken Boten
Nr. 3
Juni/Juli 2014
2,50 Euro
Der PLeite Geier
Gelddinge geregelt bekommen
Praktische und biblische Tipps
Gott suchen
Wie öffnest du dich für Gott im Alltag
Krasse Sache
Beleidigter Prophet hetzt Bären auf Kinder
e von
sgabe wurd
u
A
e
s
ie
D
ost-Boten
fleißigen P zugestellt.
illo
auf dem W
L
iebe Leserin, lieber Leser,
„Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt“, heißt
es im Volksmund. Und sicher ist es beruhigend zu
wissen, dass die Miete bezahlt, der Kühlschrank gefüllt und das Auto bezahlt ist. Doch was mache ich
mit dem Geld, was ich übrig habe? Anlegen, spenden
oder auf dem Konto liegen lassen? Vertraue ich Gott
nicht, wenn ich Vorsorge für später treffe? Was sagt
die Bibel dazu? Und wie sieht es aus mit meinem
Zehnten – muss ich oder darf ich ihn geben? Wie
kann Geld in deiner Gemeinde und in deiner Bewegung nützen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das
Titelthema „Finanzen & Vision“ (ab Seite 15).
Eine Vision hat auch eine Gemeinde in Algerien: Sie
träumt von einem eigenen Haus, aus dem sie nicht
mehr vertrieben wird. Die Jesus Freaks aus Frankfurt berichten uns davon (Seite 7). Wie eine Vision,
ein Projekt scheitern kann, wissen die meisten. Der
Jesus-Treff in Hannover hat viele Menschen erreicht
und ist dann doch zerbrochen. Martin lässt einen der
Akteure zu Wort kommen, auf dass wir aus alten Fehlern lernen können (Seite 12).
Lernfähig war der Prophet Elisa leider erst nach
einem tragischen Zwischenfall. Angeregt durch unsere „Krasse Sache“ auf Fred in der letzten Ausgabe hat
sich Hans daran gemacht, diese Bibelstelle zu deuten
(Seite 32). Auch dieses Mal haben wir eine Geschichte raus gekramt, die zunächst eher seltsam anmutet.
Wenn Du weißt, was es mit Jakob, Lea und den Alraunen auf sich hat, schreib uns.
Auch sonst freuen wir uns über Leserbriefe, Kommentare und natürlich Beträge für den Boten
Gute Unterhaltung bei der Lektüre wünscht
Bettina im Namen der Redaktion
Bettina Kammer
(34) wohnt mit
ihrer Familie in
Berlin. Sie hat inzwischen gelernt
großzügiger zu
sich und anderen zu sein.
Cover Foto: timjudi.de
2
Editorial
Wir Freaks
Treffen
Regiotreffen in Sachsen
Seite 6
Freaks weltweit
Im tiefsten Algerien
Seite 7
Freaks vor Ort
Erster Eindruck von der Heartcoreschool
Seite 8
Gründergeneration
Der Jesus-Treff in Hannover
Seite 12
Kolumne
nachgedacht
Über Selbstliebe
Seite 4
Jahresthema
Vom Heimweh und Fernweh
Seite 5
Nahrung
Gott suchen
Urbanes Pilgern/Keine Stille Zeit
ab Seite 10
Titel
Finanzen & Vision
ab Seite 15
Unterhaltung
Krasse Sache
Was so alles in der Bibel steht
Seite 32
Auslese
Feinschmecker-Müll
Rubriken
Meldungen
der kleine bote
Fred
Leserbrief
Impressum
Seite 34
Seite 3
Seite 18
Seite 30
Seite 35
Seite 35
Zehnter 2013 von JFD e.V.
Es gibt sie noch die Jesus Freaks Schweiz. Im Moment
sind wir zwar ein loser Haufen von Leuten, die über
die Schweiz verteilt sind, aber es gibt die immer wiederkehrenden Schweizer Treffen. Das letzte Treffen
fand am 02.03.2014 in Frick (Kanton Aargau) statt.
Ganz wichtig: Unser Freak-Herz schlägt immer noch!
Derzeit gibt es keine regionale Jesus-Freaks Gruppe,
die sich regelmäßig trifft, aber alle Freaks stehen mit
Gemeinden oder christlichen Gruppen vor Ort in
Verbindung.
Jesus Freaks Deutschland e.V. gibt jedes Jahr den
Zehnten (also 10 Prozent der nicht zweckgebundenen Geldspenden) an ein christliches Projekt oder
eine christliche Organisation. Für 2013 geht der
Zehnte in Höhe von 3010 Euro an die Deutsche Inland-Mission, die sich für Gemeindegründungen einsetzt, damit Menschen, die sich für Jesus entscheiden, auch ein geistliches Zuhause finden. Ihre Vision
ist, „dass es in allen Generationen, sozialen Schichten, Gruppen und Nationalitäten in Deutschland
Gemeinschaften von gehorsamen Jüngern Jesu gibt.
Diese Gemeinschaften multiplizieren sich selber, bezeugen das Evangelium mit dem Wort Gottes und
ihrem Leben, so dass einzelne Menschen und ihr soziales Umfeld im Sinne Gottes positiv verändert werden.“ Dazu ist die Deutsche Inland-Mission mit mehreren Gemeindegründungsteams in verschiedenen
Regionen Deutschlands aktiv und betreibt außerdem
Training und Vernetzung. So war David Schäfer vom
Team Hamburg bei der letzten Leiterschule als Referent am Start.
Michael Sommer
Website der Inland-Mission: www.dim-online.de
Spendenentwicklung 2013
Mach mit beim Freakstock
Jesus Freaks Deutschland e.V. hatte im vergangenen
Jahr mit rund 57.000 Euro den höchsten Spendeneingang seit 2008 zu verzeichnen. Für den Anstieg
gibt es vor allem zwei Gründe:
Das 20. Freakstock findet vom 06. bis 10.08.2014)
statt. Die Organisatoren vom Dreamteam freuen sich
uns auf engagierte MitarbeiterInnen, WorkshopLeiterInnen, Bands und LobpreiserInnen. Bereichere
das Festival mit deinen Gaben und deinem Einsatz.
Jesus Freaks Schweiz
Einerseits gehen zunehmend zweckgebundene Spenden ein, z.B. für die Leiterschulung (7% des Spendenvolumens) oder für die Anstellung eines Regioleiters
in Sachsen (26%), die aus Verwaltungsgründen über
Jesus Freaks Deutschland e.V. läuft. Auch die Jesus
Freaks Drogenarbeit wird seit der Auflösung der
Jesus Freaks Stiftung Ende 2012 von Jesus Freaks
Deutschland e.V. getragen (7%). Demgegenüber ist
der Anteil der allgemeinen Spenden, die frei dort eingesetzt werden können, wo es gerade nötig ist, in den
letzten Jahren deutlich gesunken und beträgt nun
56% (das entspricht knapp 32.000 Euro).
Ein zweiter Grund sind Auflösungen von lokalen
Jesus-Freaks-Vereinen, die ihr Vermögen an Jesus
Freaks Deutschland e.V. spenden. Dieses Geld soll
vor allem dazu verwendet werden, Gemeindegründungen zu unterstützen und bestehende Gemeinden
zu fördern.
Immer wichtiger werden Spenden von Einzelpersonen, da der Anteil der Spenden, die von JesusFreaks-Gruppen und Gemeinden an Jesus Freaks
Deutschland gespendet werden, rückläufig ist. Jesus
Freaks Deutschland e.V. dankt allen Spendern herzlich für ihre Unterstützung.
Website: jesusfreaks.de/jesus-freaks/spenden
Kontakt: [email protected]
Finde deinen Wunsch-Bereich unter:
mitarbeiter.freakstock.de
Mehr Infos unter: www.freakstock.de
Tickets gibt es bei: www.kultshop.de
Der Tod und der Bote
Bei Sonnenschein denkt niemand ans Sterben, oder?
Wir schon! In der Freakstock-Ausgabe geht es um
den Tod. Wie wollen wir sterben? Wie stellen wir uns
den Himmel vor? Wie gehen wir mit suizidgefährdeten Menschen um? Was passiert auf einer Beerdigung? Wie reagiert die Gesellschaft aufs Sterben und
Altern?
Du möchtest eine dieser Fragen oder einen anderen
Aspekt des Themas beantworten? Melde dich bei
Bettina: [email protected] Außerdem freuen wir
uns über Interviews, Geschichten und Berichte.
Einsendeschluss für alle Beiträge ist der 23.06.2014
Meldungen
3
Nie endende Bedürfnisse - der Anderen
nachgedacht: Über Selbstliebe
„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit
ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deiner
Kraft und all deinen Gedanken, und: Deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst.“ (Lukas 10,27
Einheitsübersetzung)
Ein langer Tag liegt hinter mir: Kinder versorgen,
Arbeiten, Einkaufen, mit dem Liebsten über den
Tag reden, Kinder, Abendessen mit allen, Kinder ins
Bett, umfallen. Nichts mehr wollen. Während ich erschöpft das Chaos in der Küche ordne, frage ich mich,
wann ich mir an diesem Tag eine Minute Zeit für
mich genommen habe. Wie oft höre ich den Anderen
zu, tröste, helfe, versorge, arbeite und bin dabei in
Gedanken bei allen anderen Menschen, nur nicht bei
mir. Den zweiten Teil aus Lukas 10,27 habe ich also
verstanden und lebe ihn fast schon exzessiv, ohne ihn
zu hinterfragen. Ich glaube noch nicht einmal, dass
mir der Anfang des Verses Probleme bereitet. Ich liebe Gott – Punkt. Weil er das Beste ist, was ich kenne.
Vielleicht nehme ich mir oft nicht genug Zeit für ihn,
weil ich mit Liebe deinen Nächsten beschäftigt bin.
Möglich. Doch ich liebe Gott, umso mehr, je länger
ich ihn kenne.
Schwierig wird es mit dem Ende des Bibelverses. Ich
erinnere mich an viele Predigten in denen Selbstliebe
als purer Egoismus verschrien wurde und die stets einen Aufruf zu mehr Nächstenliebe beinhalteten. Das
kann ich sogar nachvollziehen. Wenn ich mir meine
Umgebung ansehe, könnte ich laut schreien über Ungerechtigkeit, Ungleichbehandlung, Armut, Gewalt
und massive Gleichgültigkeit unter den Menschen.
Doch glaube ich nicht, dass es sich allein mit einem
Appell zu mehr Nächstenliebe lösen lässt.
Andere wirklich lieben kann ich nur, wenn ich mich
selbst liebe, zumindest ist das meine persönliche
Sichtweise. Ich erschrecke, besonders wenn Christen
über Gottes Liebe sprechen, mit geschlossenen Augen im Lobpreis hingegeben von dieser Liebe singen, sich bis ins Letzte in der Gemeinde einsetzen,
mitarbeiten und gleichzeitig sich selbst verurteilen,
ablehnen und letztendlich hassen. Die nie gelernt
haben, dass es bei allem „Liebe Gott“ und „Liebe deinen Nächsten“ einen dritten Teil gibt, der „Liebe dich
selbst“ heißt. Ich bin erst am Anfang eines guten Umgangs mit mir und frage mich oft, was es bedeutet,
mich selbst zu lieben. Eine Antwort ist das, was ich
für Andere tue: „ich höre zu, ich tröste, ich bin da“.
Nur dass es diesmal nicht um Andere geht, sondern
um mich.
Gestern bin ich allein ins Kino gegangen, weil ich das
wollte. Ein Frauenfilm. Ich hab herrlich gelacht und
mich vom anstrengenden Alltag entspannt. Es fiel
mir nicht leicht, loszugehen, ohne eine Freundin, die
mich begleitet, ohne meinen Liebsten, der die Kinder
hütet, doch der Abend war es mir wert, ich war es mir
wert.
Vielleicht wären nicht so viele Jesus Freaks von Jesus
weggegangen oder zu Wort und Geist abgewandert,
wenn ein „Liebe dich selbst“ genauso wichtig gewesen wäre, wie Liebe Gott und Liebe deinen Nächsten.
Wenn ich mir nicht die „passende Gemeinde“ suchen
muss, um meine inneren Wünsche zu legitimieren.
Und klar kann aus Selbstliebe irgendwann Egoismus
werden, genauso, wie aus einem normalen Gemeindemitarbeiter ein ausgebrannter oder fanatischer
Leiter werden kann, der jede Liebe für Andere und
für sich selbst verloren hat und der dennoch meint,
mit dem was er tut, Gott zu lieben. Risiken gibt es
immer. Doch zu Lukas 10,27 gehört der dritte Teil,
der heißt: „Liebe dich selbst!“ Vielleicht musst du neu
überlegen, was es heißt, dich selbst zu lieben. Was tut
dir gut? Kannst du überhaupt gut mit dir selbst umgehen? Weißt du, was du brauchst neben deiner Arbeit, Familie, deiner Beziehung und außerhalb deiner
Gemeinde? Was macht dich aus, was ist dein Traum?
Was ist dir wichtig?
Oder geht es nur noch um deine Freunde, um
deinen Partner oder um Menschen, denen es
schlecht geht und denen du helfen willst, um
deine Kinder mit ihren nie endenden Bedürfnissen, deine Gemeinde, die vielen Aufgaben bei
den Jesus Freaks, deinen Job, deinen Chef und seine
Launen – um die Anderen?
4
nachgedacht
Conny Graf aus Chemnitz
Von Heimweh und
Fernweh
Kolumne zum Jahresthema
Es ist kein Neuland, sondern sind alte ausgetretene Pfade, die dazuführen, dass ich den Termin
verpennt habe. Arbeit. Nicht sofort die richtige
Idee gehabt und umgesetzt, um erinnert zu werden, um mich selber an den Text zu erinnern.
Dabei hatte ich doch eigentlich Lust, was zu
schreiben.
Und trotzdem.
Trotz
allem.
Ich bleibe. Wir
bleiben.
Bis
das Neue vertraut wird. Bis
sich das Zuhause auch auf
Freundschaften
ausdehnt. Bis es
richtig gut wird.
Was ging mir durch den Kopf zu Neuland – Abraham. Der los zog in ein Land, das er nicht kannte. Und ein Buch dazu, dass ich vor Jahren mal
gelesen hab.
Und dann kenne ich mich gut aus, was Neuländer angeht. Wie riesengroß die Vorfreude ist und wie fürchterlich das Heimweh. viele Kilo abgenommen, weil
vor Kummer nichts mehr gegessen. Einfach keinen
Hunger. Und dann doch irgendwann die langsame Gewöhnung an das, was zu Beginn so fremd schien. Ein
Gefühl von zu hause stellte sich irgendwann da ein,
wo Monate zuvor nur Ungeborgenheit war. Der Blick
ändert sich. Auf mich. Auf „die anderen“. Auf das, was
vorher zu Hause war und nun weit weg ist. Wie hilfreich meine nervigen Eltern doch auch sein können.
Und wie fremd sächsisch mit einem Mal klingen kann.
Und das verstörende Feedback der Spanier, ich würde
doch genauso reden.
Dann wieder „zu Hause“ – und alles ist fremd. Die
Fremde hat aus mir eine Fremde gemacht. Ich bin so
anders geworden. und auch „zu Hause“ ist anders geworden. Da dachte ich, ich betrete das Altbekannte,
doch die Zeit hat daraus auch ein Neuland gemacht.
Das letzte Neuland – alles in mir schrie „JA“ – Gott,
den Hof will ich haben, das ist es, wo ich hin will. So ein
unglaublich gutes, geerdetes, beruhigtes Gefühl, den
Ort gefunden zu haben, an dem wir alt werden wollen.
Und gleichzeitig sooooo viele Tränen. So viel Heimweh
nach den Freunden in Berlin. So viel Einsamkeit. Die
Gleichzeitigkeit des Gefühls, dass die Entscheidung
richtig war, gut war und parallel so viele Scheißgefühle.
So viel allein sein. Einsamkeit. Ärger auf Arbeit. Ärger
über die Arbeit. Irgendwie auch neu, dass das Gute und
Richtige so heftig beschissene Nebenwirkungen haben
kann. Ohne deshalb falsch zu werden. Gleichzeitig so
viele verschiedene, gegensätzliche Gefühle. Emotionales Neuland.
Beziehungsneuland – so auf einander angewiesen, von
einander abhängig waren mein Mann und ich noch nie.
Auch das ist nicht nur mit schönen, guten, liebevollen
Gefühlen verbunden ...
„Warum mach
ich das?“, geht
mir grade durch
den Kopf oder
anders, „Warum
kann ich das?
Woher nehme ich
die Kraft dazu, das durch zu halten?“
In Spanien war es die Abenteuerlust und dass es absehbar nur ein Jahr war. Viele einzelne Leute haben
mir über schwierige Momente hinweg geholfen. Gott
war geil – ich hab ihn immer mal wieder gebeten, mich
mit etwas Gutem zu überraschen – und er war so nett.
Ein Brief von zu Hause. Eine Kaffeeeinladung von einer
Nachbarin. Der Bäcker schenkt mir ein Stück Kuchen.
Der Obst- und Gemüsemann gibt mir was besonders
Leckeres ....
Und jetzt? Ich bin mir sicher, Gott hat sich das hier
ausgedacht. Es gibt so eine unerklärliche innere Sicherheit, dass das Ganze richtig ist. Ich hatte mein Leben
lang Fernweh – und habe jetzt das Gefühl angekommen zu sein. Ich bin jetzt lieber zu Hause als unterwegs
– ein Novum im Leben der Nicole H. Ich schaue raus
in den Garten, und denke, es ist so unglaublich schön
hier. Wir sind so unglaublich reich gesegnet mit so viel
fruchtbarem Grün. Und irgendwie muss und wird der
Rest auch noch werden.
Soweit meine Gedanken zum Neuland. Jetzt such
ich mir Nähe und Vertrautes und schlüpf zu meinem
Schatz ins angewärmte Bett. Mögen alle von euch, die
im Neuland unterwegs sind, Anker finden, Halt und
Vertrauen Stiftende bzw. Vertrauen Stiftendes.
Nicole ist Teilzeitmama, Teilzeitgärtnerin, Teilzeitbäuerin, Teilzeitarbeitnehmerin und noch viel
mehr. Wohnt idyllisch und harrt des Wachsens
und Werdens der Sichtbarwerdung von Vision.
Gestaltung: Simeon Wetzel
Foto: -Reji/Flickr
Jahresthema
5
Der Knecht Gottes betritt ohne
Stickeralbum im Licht das Neuland
Erleuchtendes vom Regiotreffen in Chemnitz
Vom 2. bis 4.05.2014 trafen sich 75 Leute verschiedensten Alters zum Regiotreffen der Region Sachsen
in Chemnitz. Hierbei bestätigten sich zwei Fakten
wieder: Erstens kommen auch Leute aus Kassel oder
Wien zum Treffen, wenn sie sich der Region verbunden fühlen. Zweitens ist es egal, ob es im November, April oder Mai stattfindet – es ist immer kalt
draußen.
die Heilse zurück, wo es nach dem Abendessen ein
Konzert mit zwei Bands im Keller gab – wen es nicht
interessierte, der fand sich zum Spieleabend in Familiencafé oder Jugendclub ein.
Am Freitagabend fand nach dem Abendessen im
Keller der Heilse ein Spätgottesdienst statt, bei dem
Sylvie und Fabian zum Lobpreis einluden. Es wurde
sogar kurzzeitig ganz dunkel und Claud erinnerte
uns daran, dass es keine komplette Dunkelheit gibt,
wenn wir auf Jesus vertrauen, da er das Licht der
Welt ist.
Am Samstag ging es nach dem Frühstück in eine benachbarte Gemeinde, wo unter Leitung von Björn
ein Gottesdienst stattfand, in dem Sylvie und Fabian wieder den Lobpreis leiteten und „Mozart“ (Christian) zum Thema „Ein Knecht Gottes sein – Ein
Knecht Gottes werden“ eine sehr persönliche Predigt hielt. Nach dem Mittagessen gab es zwei Work-
Gespräche nach dem Gottesdienst am Samstag …
shops: Conny Graf informierte Frauen zum Thema
„Burnout, Depression“ und Samu und Sandra Reinig
luden alle Interessierten zu „Gebetsstationen“ ein,
bei denen sich die Teilnehmer u.a. auf „Hörendes
Gebet“, „Abendmahl“ und „Sprachengebet“ einlassen
konnten. In der Regiostunde sprach Björn, unsere
„Hartgeldnutte“ über Entwicklungen in der Region,
zum Beispiel die Suche nach einem Nachfolger als
Regioleiter für ihn selbst. Danach ging es wieder in
6
Treffen
Wenn Du Gott um etwas bitten möchtest ...
Am Sonntag starteten wir mit einem leckeren Mitbringbrunch in den Tag. Der Gottesdienst wurde wieder von Björn geleitet und der Lobpreis war dieses
Mal eher rockig durch die Besetzung mit E-Gitarre
(Thomas), Bass (Lukas), Gesang (Annegret) und
Schlagzeug (Samu). Franzi forderte uns in ihrer emotionalen Predigt zum Bibeltext Epheser 4,25-32 auf,
Fehler einzusehen, einander zu vergeben, indem wir
das „Stickeralbum“ mit allen Verletzungen durch andere wegschmeißen, uns reinwaschen und verändern
zu lassen und auf diese Weise Neuland zu betreten.
Als dann die Hälfte der Anwesenden nach vorne gingen, weil sie zur Gemeinde gehörten und sich von
der Region segnen lassen wollten, rief jemand noch:
„Wenn ihr immer so zahlreich zu den Regiotreffen
kämt ...“
Was bleibt mir im Gedächtnis von diesem Wochenende? „Schlechte Angewohnheiten kann man nicht aus
dem Fenster werfen. Man muss sie die Treppe runterschubsen – Stufe für Stufe.“ Ach ja, und Zeitpläne
können auch bei Freaks-Treffen eingehalten werden.
Malte (38) arbeitet seit ein paar
Monaten im Callcenter und war
für Anmeldung und Eintrittskasse auf dem Regio zuständig und
übernachtete als einziger Chemnitzer mit im Schlafsaal.
Im tiefsten Algerien
Freaks weltweit: Eine Gemeinde sucht Anschluss
Wir möchten dir von einer christlichen Gemeinde
erzählen, in einem Land, in dem der Islam Staatsreligion ist und das Missionieren von Muslimen verboten ist. Die Rede ist von Algerien. Das flächengrößte
Land Afrikas liegt am Mittelmeer zwischen Marokko
im Westen sowie Libyen und Tunesien im Osten. Ein
Großteil der Bevölkerung lebt in den Städten in Küstennähe. Gerade dort ist es nicht leicht seinen christlichen Glauben öffentlich auszuleben. Die Gemeinde,
um die es hier geht, liegt allerdings in einem kleinem
Dorf. Dörfer werden von der Regierung nicht so stark
kontrolliert, erzählt Fera.
Fera arbeitet als Fotograf, wir kennen ihn schon lange. Ein alter Freund von Fera – nennen wir ihn Karim
– berichtete ihm davon, dass er Christ geworden sei,
dass er sein Leben verändert habe und von seinem
Dorf in Algerien. Weihnachten 2012 besuchte Fera
ihn und seine Gemeinde. Uns erzählte Fera einige Geschichten über die Menschen in dieser Gemeinde.
In Algerien wirst du als Muslim geboren und stirbst
auch als Muslim. Daher gibt es auch nur muslimische
Friedhöfe. Als Karims Sohn starb, wollte er ihn nicht
dort beerdigen, denn er ist Christ. Also beerdigte er
seinen Sohn in seinem Garten – mit einem Kreuz auf
dem Grab.
Karim in seiner Bar
Karim hat eine Bar, allerdings keine Schanklizenz. Trotzdem schenkt
er Alkohol aus, manchmal wird Wildschwein
gebraten und in seiner
Bar hängt sogar ein
Kreuz. Das alles ist nicht
nur unüblich in Algerien,
sondern auch verboten
und gerade deswegen
kommen Leute in diese
Bar.
Die Christen des Dorfes leben ihren eigenen Glauben,
umgeben von festgelegten Vorstellungen; sie lassen
sich nicht beirren von dem, was man tun sollte oder
darf. Damit können wir uns als Freaks identifizieren.
Wie schon erwähnt, haben es die Christen in dem Dorf
nicht so schwer ihren Glauben zu leben. Sie konnten
sogar Gottesdienste in in einem Gemeindehaus abhalten. Doch eben jenes Haus, das ihnen als Treffpunkt
und Ort der Begegnung gedient hatte, wurde ihnen
vom Vermieter weggenommen. Jetzt sind sie ziemlich verstreut und treffen sich in Wohnzimmern der
Gemeindemitgliedern. Das macht das Leben nicht
einfach, wer hat schon ein Wohnzimmer, in das alle
reinpassen? Für die Zukunft ist geplant, ein Grundstück oder ein eigenes Haus zu kaufen – also ein ganz
eigenes Gemeindehaus, aus dem man nicht mehr so
leicht rausgeworfen werden kann.
Warum erzählen wir dir all diese Geschichten? Diese
kleine Gemeinde im tiefsten Algerien sucht nach einer
Partner- oder Geschwistergemeinde. Fera will dieser
Gemeinde helfen und ist 2014 noch einmal hingefahren, um Fotos zu machen und um einen Brief der
Gemeinde mitzunehmen. Einen Brief, in dem sie ihre
Situation schildern und etwas über sich und ihre Visionen erzählen. Dieser Brief ist für uns Freaks, beziehungsweise für die Menschen, die sich für die Idee
einer Beziehung mit dieser Gemeinde begeistern. Den
Erstkontakt vermittelt Fera gerne. Anschließend soll
eine direkte Beziehung zwischen den Gemeinden aufgebaut werden.
Wir hier in
Frankfurt sind
im Moment
ein
kleiner
Hauskreis und
finden diese
Aufgabe
zu
groß, um sie
für uns zu behalten
oder
sie alleine zu
tragen.
DaDie Gemeinde im ehemaligen Gemeindehaus
her wollen wir
dich und deine Gemeinde mit diesem Artikel über die
Situation informieren. Wir erhoffen uns davon, dass
mit deiner Hilfe etwas Gutes entsteht.
Um ganz konkret zu werden: Wenn sich Gemeinden,
Hauskreise oder Einzelpersonen berufen fühlen, mit
dieser Gemeinde etwas zu starten, dann gibt es die
Möglichkeit sich dem Pool „Gemeinde Algerien“ auf
jesusfreaks.de anzuschließen. Dort wird auch der
Brief, den die Gemeinde verfasst hat, veröffentlicht
werden und man kann Briefe mit dieser Gemeinde
austauschen und so vielleicht eine Beziehung mit ihnen aufbauen.
Zusammen mit Gott werden wir schauen, was als
Nächstes getan werden kann. Wir bitten dich auch um
Gebet und Zuspruch für diese Gemeinde, denn das ist
etwas, was sie brauchen. Wir sind gespannt, was daraus entstehen wird.
Jesus Freaks Frankfurt
Kontakt über: jesusfreaks.de/netzwerk/gruppen
> Gemeinde Algerien
Freaks weltweit
7
Das
Drama
und die Fieberkurve
DoSi erzählt die Bibel
als Drama in fünf Akten
Ein erster Eindruck von der Heartcoreschool
Dieses Jahr ist es so weit: Endlich fahre ich auch mal
mit aufs Educamp. Doch schon bei der Anmeldung
stellt sich die schwierige Frage: Welches Modul möchte ich eigentlich belegen? Leiterschulung? Zu Leitung
habe ich gerade nicht so viele Fragen. Teamentwicklung? Interessant, aber der Softskill-Overkill ist ohnehin mein ständiger Begleiter. Limitbreaker? Dazu
bin ich viel zu alt, ich darf ja nicht einmal mehr zu
deren U30-Partys kommen. Also Heartcoreschool.
Klingt gut, eine Schule fürs Herz: Nach Jahren des
Grübelns würde ich gerne die theologischen Bruchstücke mal wieder zusammensetzen und wieder
Worte finden, um von der Schönheit Gottes und dem
Evangelium zu erzählen. Die Referenten der ersten
Heartcoreschool, DoSi, Becky und Daggi, können mir
dabei bestimmt helfen.
Der erste Teil. Zwanzig Leute, die sich großteils nicht
oder nur flüchtig kennen, sitzen fröstelnd in einem
Versammlungsraum in Haus 8. Judith, Thirza und
Sonja, die Heartcoreschooldirektorinnen, begrüßen
uns. DoSi und Becky sind die ersten Referenten: Wie
macht die Bibel Sinn? Als Gesetzbuch, Wahrheitensammlung, Zauberbuch oder Puzzle? Als Drama in
fünf Akten! DoSi hat ein Buch darüber geschrieben
und versucht seine Gedanken nun in ein zweitägiges
Seminar zu fassen.
Das Drama beginnt kurz vor der Schöpfung mit
einem Prolog und der Frage: Wer war Gott bevor er
Schöpfer wurde?
Dann, im ersten Akt, malt DoSi uns die ganze Schönheit der Schöpfung vor Augen und erzählt davon,
wie Gott alles geschaffen hat: Grüne Baumwipfel,
schillernde Insekten, strömendes Wasser, liebevolle
Gemeinschaft unter Menschen, jede einzelne Person
- die Schöpfung ist wirklich gut geschaffen.
Inzwischen haben wir Heizlüfter aufgebaut und trotzen der Kälte. Doch die bunten Farben des ersten
8
Aktes sind verflogen. DoSi erzählt uns von der Katastrophe der Schöpfung, davon, dass die Menschen
mit Gott brechen, wie das Böse, der Tod, die Sünde
und der Satan in die Welt eindringen. Diese Welt ist
besudelt und verseucht. Nicht alles, was geschieht,
ist Gottes Wille. Becky schickt uns in eine Nachdenkzeit, jeder spürt diesen Zerbruch auch im eigenen
Leben – Gemeinschaften gehen kaputt, Menschen
verzweifeln, die Schöpfung wird missbraucht.
Versteckt im ganzen Leid, sucht sich Gott einzelne
Menschen, eine Familie, ein anfangs unterdrücktes
Volk, Israel. Der dritte Akt, ein großer Teil des alten
Testaments, handelt von diesem Neuanfang. Die
Tora, das jüdische Gesetz, ist wie ein Gipsverband,
der hilft mit dem Zerbruch und der Wunde zu leben.
In seiner Hochphase unter König Salomo kommt das
Volk Israel ganz nah an seine Berufung. Doch der
Verfall steckt schon im System: Der Tempel Gottes
wurde mit der Hilfe von Sklaven errichtet, aus den
Unterdrückten werden Unterdrücker. Nach seiner
Zerstörung und der Zeit im Exil lebt das Volk Israel unter wechselnden Besatzungsmächten mühevoll
und schwer in seinem Bund mit Gott.
Das erste Zwischenspiel handelt davon, wie verschiedene Menschen in der Zeit zwischen altem und neuem Testament mit dieser Situation umgehen. Und
dann kommt Johannes der Täufer und kündigt an:
„Der Messias kommt und er bringt Gericht!“
Der Messias ist Jesus. Von ihm handelt der vierte
Akt. DoSi erzählt, was Jesus gesagt und getan hat
– und nach der Vorgeschichte klingt manches davon irritierend, sehr radikal, wie ein Schlag vor den
Kopf: Römische Legionäre konnten verlangen, dass
Bewohner des besetzten Landes ihr Gepäck eine Meile tragen – Jesus sagt: „Tragt es zwei Meilen!“ Jesus
lässt sich von den Leuten nicht zum König machen
und ruft doch das Reich Gottes aus. Er sagt, dass das
Reich Gottes eine Perle ist, aber auch: „Wer mir nachfolgen will, der nehme sein Kreuz auf sich.“
Und dann wird er gekreuzigt – das zweite Zwischenspiel. DoSi fragt: „Gehört es zu Gottes Wesen, dass er
als Vater den Tod seines Sohnes erleidet? Gehört es
dazu niedrig zu werden? Was passiert mit allem Zerbruch, wenn Gott ihn mit erleidet?“
Der fünfte Akt beginnt mit einem strahlenden Sieg
– der Auferstehung des Gekreuzigten. Weil Jesus auferstanden ist, nachdem er umgebracht wurde, kann
überall da, wo Zerbruch war, Versöhnung sein. Die
Auferstehung ist der Anfang einer Bewegung, die
heute immer noch weitergeht. Der Staffelstab wurde auch an uns weitergegeben. Doch wo wird das
hinführen?
Das Drama endet mit einem Epilog: Die Offenbarung
verrät, dass das Beste noch kommt. Erlösung bedeutet vor Gottes Angesicht zu treten. Im Paradies gab
es einen Baum des Lebens, von dem die Menschen
nie gegessen haben, am Fluss, der vom Thron Gottes
fließen wird, werden viele stehen.
Wir leben im fünften Akt. Noch gibt es in der Welt
sowohl Spuren der Katastrophe als auch Spuren des
Sieges. Aber wir kennen die entscheidende Wendung
der Geschichte, die aus der Katastrophe einen Sieg
gemacht hat und leben mit dem Heiligen Geist in der
fröhlichen Vorahnung eines guten Endes. Für den
Schluss hat Becky Plakate vorbereitet, auf denen wir
Ideen sammeln, wie wir im fünften Akt des Dramas
unseren Teil der Geschichte kunstfertig improvisieren können.
Ja, die Geschichte der Bibel als Drama in fünf Akten
zu erzählen macht Sinn. Leider aber konnte sich wegen der knappen Zeit und dem Ringen mit der Aufmerksamkeit die Stimmung des strahlenden Sieges
in unserer Gruppe nicht recht entfalten, so hängen
wir am Ende stimmungsmäßig noch irgendwo im
ersten Zwischenspiel und es bleibt ein zwiespältiges
Gefühl. Auch alle Versuche die große Geschichte nun
allzu aktivistisch ins Leben zu übertragen oder Pläne
dafür am Reissbrett zu machen, fühlen sich hölzern
an. Im fünften Akt dieses Dramas kann die Improvisation nur gelingen, wenn sie mich mit meinem
ganzen Leben erfasst.
Nach vielen Stunden des konzentrierten Zuhörens
sind wir erleichtert, als Daggi sogleich interaktiv in
den zweiten Teil der Heartcoreschool startet: Auf
dem Boden liegen Aussprüche bekannter Personen
über Lebenserfahrung und ihren Preis. Jeder soll sich
eins aussuchen. Mein Zitat ist von Kurt Tucholsky:
„Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache
auch 35 Jahre schlecht machen.“ In der großen Runde sage ich, dass ich den Satz gewählt habe, weil er
mir angesichts der vielen positiven Meinungen über
Erfahrung interessant
vorkam.
Eigentlich
kommt er mir aber ein
bisschen zu zynisch
vor.
Danach geht es gleich
ans Eingemachte: Wir
sollen unsere Glau- Persönliche Fragen zum Nachdenken
bensgeschichte
als
Fieberkurve aufmalen – heiße und kalte Zeiten mit
Jesus, Hochs, Tiefs, Wendepunkte und Einschnitte.
Zu zweit interviewen wir uns dann gegenseitig über
unsere Geschichten: „Was ist dir da passiert? Und was
hast du daraus gelernt?“ Meine Lebenserfahrungen
häufen sich als Stapel kleiner Pappkärtchen vor
meinem Interviewpartner. Es ist doch schon recht
viel passiert in meinem Leben.
Am nächsten Morgen sitze ich meinem Pappkärtchenstapel wieder gegenüber. Daggi hat uns ein paar
Fragen aufgegeben: Was habt ihr langfristig mit den
Lehren gemacht, die ihr aus eurer Erfahrung gezogen habe? Habt ihr darauf aufgebaut, habt ihr sie
vergessen oder verworfen? Haben sie sich bewährt
oder wurden sie von anderen Erfahrungen widerlegt?
Und was habt ihr nun damit vor? An einigen Wendepunkte meiner Lebenskurve sind Entscheidungen
gefallen, die mein Leben seither prägen. Manche Erfahrungen haben mich eine gute Haltung gelehrt,
aber ich habe die Haltung wieder verloren. Und ich
mag ich die Konsequenzen nicht, die ich aus einer Erfahrung gezogen habe. Vielleicht muss ich mein Fazit
noch einmal revidieren, damit mein Leben kein Beispiel für Kurt Tucholskys Spruch wird.
Mit diesen Gedanken bin ich vorerst bedient. Die folgende Gebetszeit wird recht intensiv – es ist gut dabei ein bisschen übers Gelände zu laufen. Als Merker
für Lernerfahrungen, die wir noch einmal bearbeiten
wollen, können wir Sanduhraufkleber mitnehmen –
und es gibt einen Tisch, an dem man Erfahrungen
feiern kann, indem man eine Kerze anzündet oder
einen Kuchenaufkleber mitnimmt. Ich nehme drei
Sanduhraufkleber und zwei Kuchenaufkleber mit.
Als wir uns zur Abschlussrunde versammeln, ist
die Dankbarkeit über die Schätze und Herausforderungen unserer Glaubensgeschichten groß. Schon
die Wendungen jeder einzelnen Glaubensfieberkurve sind zahlreich – wie werden sie sich wohl zusammensetzen zu einer Szene im fünften Akt des großen
Dramas?
Julian (30) lebt und studiert in Jena. Er glaubt,
dass theologische Überzeugungen, die Geschichte und das Herz untrennbar zusammenhängen und hat deshalb bei der Heartcoreschool
fleißig Notizen gemacht.
Fotos: Thirza Höhn
Freaks vor Ort
9
Urbanes Pilgern
Ein neuer Weg, um Zeit mit Gott zu verbringen
Im Alltag fällt es vielen Menschen schwer, sich
auf Gott einzulassen und zur Ruhe zur kommen. Alt bekannte Rituale wie die Stille Zeit am
Morgen oder feste Bibellesezeiten lassen sich
nicht immer unterbringen oder werden zu oft
gestört. Henrik und Maren haben nach einer Alternative gesucht, die zu ihnen passt.
Immer, wenn ich oder Maren von einem Wochenendtrip zurück nach Hause kamen, haben wir uns auf eine
„Wallrunde“ verabredet. Egal, ob wir Freunde besucht
haben, gearbeitet oder auf einer Jesus-Freaks-Aktion
waren, die Runde laufen war immer das Wieder-inLemgo-Sein, das Zu-Hause-Ankommen. Der Wall ist
ein Grünstreifen, der um die Innenstadt von Lemgo
geht. Er ist ungefähr drei Kilometer lang und wird
von vielen Menschen zum Spazierengehen, Joggen,
Gassi gehen oder auch einfach als Fußweg genutzt.
Da meist einer von uns ein Wochenende weg ist, haben wir das fast jede Woche gemacht.
Eines Wochenendes hat Maren eine Pilgertour mitgemacht und wir sind auf die Idee gekommen: Warum machen wir aus unserer „Wieder-in-Lemgoankommen-Runde“ nicht eine Pilgerrunde? Gesagt,
getan. Pilgern, sich auf den Weg machen, um Gott zu
begegnen.
Das wollten wir auf jeden Fall! Urban heißt städtisch.
Urbanes Pilgern heißt also, sich in der Stadt (da wo
wir wohnen) auf den Weg zu machen, um Gott zu
begegnen.
Nun haben wir überlegt, welche spirituellen Elemente
wir in die Runde integrieren wollen. Maren hat von
ihrer Pilgertour ein Körpergebet mitgebracht, das
haben wir als unser Startritual etabliert. Wir suchen
dazu eine offene Kirche auf, um einen geschützten
Rahmen zu haben. Anschließend gehen wir auf unsere Laufstrecke, die wir mit verschiedenen Elementen
bestückt haben. Wir haben einen Austausch, schweigen gemeinsam, segnen und laufen natürlich. Zum
Abschluss feiern wir dann gemeinsam Abendmahl.
Nach nun über sechs Monaten Praxis mit meist zwei
Terminen die Woche, merken wir: Es ist gut sich immer wieder Gott auszusetzen und sich verändern zu
lassen.
10
Gott suchen
Verändert sind wir, wir merken wie sich ein Rhythmus
entwickelt hat, wir unseren Alltag anders betrachten
können, ruhiger und weiser in Entscheidungen des
Alltags, der Arbeit geworden sind. Wir merken, dass
die Regelmäßigkeit keine Langeweile gebracht hat,
sondern Beständigkeit und während ich das schreibe,
haben wir gerade eine Woche Laufpause, da Maren
im Urlaub ist. Es ist schwer den gewohnten Gang
nicht zu haben, mir fehlt etwas.
Die Regelmäßigkeit sich auf den Weg zu machen,
sich Gott auszusetzen scheint mir ein Schlüssel zu
sein. Dieser Schlüssel hat eine Tür aufgeschlossen
und einen Raum geöffnet, der uns ein Stück näher
in Gottes Gegenwart gebracht hat. Die Tür zu diesem
Raum offen zu halten bedarf der Ausdauer weiter
zu machen. Dies ist die eine Seite und auf der anderen Seite sind wir immer wieder dran Neues zu
entdecken. Seien es nun neue Elemente, die wir in
die Pilgerrunde integrieren können, oder Wege und
Möglichkeiten unseren Weg auszubauen. Praktisch
macht sich dies durch sichtbare Veränderung von
Elementen bemerkbar. Sehr oft sind es aber nicht die
offensichtlichen Dinge, sondern diejenigen, die in die
Tiefe gehen, die wir neu betrachten.
Ein Thema, was uns momentan beschäftigt, ist zum
Beispiel: Wie können wir unsere Erkenntnisse, die
wir im Laufe der Zeit gewonnen haben, noch besser
nutzen. Was können wir tun, um einfacher an den
Punkt zu kommen, wo wir bereit sind uns Gott zu
öffnen und ihm zu begegnen? Oft sind es ja die Dinge
des Alltags, die mich beschäftigen, meinen Kopf nicht
loslassen, mich in einem Gedankensturm gefangen
halten. Wie kommen wir da raus, was können wir aktiv tun, um loszulassen und Gott den Raum geben?
Wenn ihr mehr erfahren wollt, könnt auf unserer
Website nachlesen, was wir an Erkenntnissen gewonnen haben und wie so eine Pilgerrunde praktisch ausschaut. Viel Spaß beim Auf-den-Weg-Machen!
Henrik Begemann (fast 14500 Tage alt)
wohnt in Lemgo und ist mit Daggi verheiratet. Wenn er nicht pilgert, organisiert er
Freakstock.
Website: www.urbanespilgern.de
Für Feedback: Facebook.com/urbanespilgern
Äh ... Gott also ...
Wie ich lernte,
keine Stille Zeit zu machen
Neulich hatte ich mir eine Herausforderung überlegt:
zwei Wochen lang jeden Morgen Stille Zeit. Leider gehöre ich in die Kategorie „absoluter Morgenmuffel“. Wie
ich es für eine gute Idee halten konnte, ein bisschen quality time mit Gott zu verbringen in dem Teil des Tages,
in dem ich am stärksten zum Amoklauf neige, ist mir im
Nachhinein rätselhaft.
Grund für diese selbst gestellte Herausforderung war die
Feststellung, dass ich mir zwar Wachstum im Glauben
wünschte, aber in keiner Weise durch Kontinuität oder
persönlichen Einsatz darin investierte. Aufgewachsen
mit dem Bibelleseplan „Guter Start“ und später „pur“
vom Bibellesebund hatte ich schon früh gelernt vorm
Schlafengehen Bibel zu lesen. Allerdings hatte mir das
nie sonderlich viel gebracht, da ich direkt danach einschlief und am nächsten Tag alles vergessen hatte. Als
ich dann mit süßen 16 zu den Freaks kam, hatte ich diese Gewohnheit dann auch schnell hinter mir gelassen.
Wie in so vielen Freaks-Gemeinden war auch bei uns das
Credo „Alles kann, nix muss“ weit verbreitet, weswegen
die bewusste Stille Zeit einen stets kleiner werdenden
Teil in meinem Leben einnahm. 24/7-prayer waren zwar
immer der Knaller, und man hörte immer mal wieder,
dass Leute wie Storch täglich eine Stunde Stille Zeit machen, aber so richtig habe ich das selbst nie umgesetzt.
Das sollte sich mit meinem neuen Ziel ändern, dreißig
Minuten waren jeden Morgen angedacht.
Die ersten Morgen verbrachte ich also vor mich hin starrend, gedankenlos weil schlaftrunken, nicht viel weiter
kommend als ein „äh, Gott ... also ...“, um dann noch
mehr in die Leere zu starren oder nach zwei Minuten abgelenkt zu sein durch die Krümmel auf dem Teller oder
dem Plan für den bevorstehenden Tag.
Visueller Input musste her, irgendetwas auf das ich mich
konzentrieren konnte, etwas, das mehr Inhalt hatte als
mein leerer Kopf. Back to the roots wählte ich schnell
einen Bibelleseplan. Gelesen wurde, viel angekommen
ist aber trotzdem nicht. Die Stille Zeit sollte mich doch
anrühren, mir das Gefühl geben, dass ich weiter beziehungsweise näher komme – an Gott. Sowohl das stille
Gebet als auch das stille Lesen schienen einfach nicht zu
passen. Das Konzept Stille Zeit funktionierte für mich
schon mal nicht mit der stillen Komponente.
Der nächste Schritt lautete: Lobpreismusik. Glücklicherweise kriege ich ab und an noch digitalen LobpreisExport aus Bochum, der mich dann langsam aber treffsicher innerlich auf die Knie zwingt. Vorformulierte
Wörter, Gebete in Liedform – das sind definitiv Dinge,
die ich auch im Schlaf kann. Und ja, ich wurde tatsäch-
lich emotional berührt. Es fiel mir plötzlich viel leichter, mich auf Gott zu konzentrieren. Das ganze war eine
Nummer greifbarer geworden.
Trotzdem befriedigte mich das nicht so richtig. Wollte
ich nicht eigentlich Gott erleben, den großen Gott, der
ungefähr alles kann? Und hatte ich nicht gerade sämtliche Methoden durchprobiert, um etwas zu finden, was
am besten zu mir passt? War ich nicht viel zu sehr damit
beschäftigt, einen sehr geistlichen Aspekt meines Lebens bestmöglich durchzustrukturieren und zu organisieren – ohne dabei Raum für Gott zu lassen?
Im Hauskreis, bei dem die Idee für meine Zwei-WochenHerausforderung entstanden war, erzählte ich von meiner Suche nach der Stillen Zeit und meiner Frustration,
es nicht „richtig“ hinzubekommen. So gerne wollte ich,
dass es gut funktionierte, und genau das blockierte
mich. Ich hatte gedacht, dass das Aufbringen von genug
Disziplin und richtigen Methoden zu Wachstum führen
würde – stattdessen fand ich heraus, dass ich versuchte,
Gottes Part in diesem morgendlichen Treffen direkt mit
zu übernehmen.
Das wurde mir schlagartig bewusst, als ein Mädchen aus
dem Hauskreis mir tief in die Augen schaute und sagte:
„Sharon, ist die Frage nicht eigentlich: Glaubst du, dass
Gott DICH liebt?“ Denn wenn Gott mich liebt, warum
sollte es dann darum gehen, dass ich alles richtig mache
– auch in Bezug auf die Stille Zeit. Dann brauche ich nur
dahin zu kommen, und da zu sein. Natürlich ist es dann
hilfreich einen Rahmen (und eine Tageszeit) zu finden,
in der man selbst aufnahmefähig ist für Gott, aber dann
liegt die Bring-Schuld nicht mehr bei mir – sondern bei
Gott. Daher lautete die Herausforderung für die nächsten zwei Wochen: Setz‘ dich hin und frag Gott, ob er
dich liebt. Und gucke einfach, was passiert.
Was passierte? Ich habe erst zweimal morgens Serien
geguckt, weil mir das alles eine Nummer zu emotional
war. Am dritten Tag traute ich mich dann, mich dem zu
stellen. Nachdem in erster Linie nichts passierte, hatte
ich plötzlich das Bild, wie es wäre, wenn Gott mit mir
durch die Straßen laufen würde. Er würde mich an alle
Leute stolz vorstellen, und sagen: „Kennst du Sharon
schon? Das ist meine Tochter. Die ist voll toll.“ Und ich
würde ein bisschen verlegen daneben stehen.
Und so habe ich beschlossen, dass Stille Zeit, vor allem
morgens, nichts für mich ist. Ich lasse mich gerne durch
Lobpreismusik anrühren. Aber noch viel lieber kletter
ich jetzt auf den Schoß bei Gott und versuche mal nichts
zu machen – und einfach nur Königskind zu sein.
Sharon (JF Utrecht) macht seit ein paar Monaten
einen „Huddle“, einMix aus Jünger- und Leiterschaftsschule bei der es zweiwöchentlich neue
Herausforderungen gibt. Die größte Herausforderung zur Zeit ist jedoch die Masterarbeit.
Foto: Leon Fishman/Flickr
Gott suchen
11
Aufriss, Aufbruch und Abbruch
Gründergeneration: Der Jesus-Treff in Hannover
In den 60er Jahren begann parallel auf der ganzen
Welt ein geistlicher Aufbruch unter jungen Menschen. Nicht nur in den USA, auch in England, Schweden, Dänemark, Frankreich, Holland und Deutschland passierte plötzlich etwas. Jugendliche und junge
Erwachsene bekehrten sich zum Glauben an Jesus
und lebten diesen Glauben in einer sehr offenen, radikalen und für alle sichtbaren Art und Weise aus.
Ein Teil dieser Menschen kam aus der Studentenbewegung, mit einem klassisch bürgerlichen Hintergrund. Ein weiterer Teil stammte aus der damaligen
Subkultur von Aussteigern, Kriminellen, Hippies
und jungen Erwachsenen, teilweise mit Sucht- und
Drogenhintergrund.
Erst heute wird vielen Christen klar, wie groß und
kostbar dieser Aufbruch eigentlich gewesen ist, und
wie lange die Frucht davon anhielt. Viele christliche
Arbeiten weltweit haben ihre Anfänge in dieser Zeit
genommen. Jugend mit einer Mission, Christus für
alle Nationen, SMD, Vineyard und CVJM sind entweder in dieser Zeit gegründet worden oder haben
durch diese Zeit einen enormen Wachstumsschub
erfahren.
Mich haben die Geschichten aus dieser Zeit bei der
Gründung der Jesus Freaks 1991 bekanntlich sehr
motiviert. Und auch wenn wir mit der Bewegung einen anderen Weg gegangen sind, finde ich vieles von
dem immer noch sehr inspirierend.
Nun habe ich mir aber auch immer wieder die Frage
gestellt: Können wir nicht nur aus den Siegen, sondern auch aus den Fehlern der Jesus-People lernen?
Wann und warum ist die Bewegung eigentlich gestorben? Was für Fehler wurden gemacht? Müssen wir
die gleichen Fehler wiederholen?
ich und vergehe ich?“, ist eine der berühmten Textzeile des Musicals.
Eine Gruppe der Basler Bibelgesellschaft nahm die
Tour zum Anlass, sich jeden Abend vor die Veranstaltungsräume zu stellen, um den Besuchern nach der
Vorstellung (meist gegen Mitternacht) vom Glauben
an Jesus zu erzählen und Traktate zu verteilen. Die
Traktate waren extra auf Hair zugeschnitten. Aber
nicht nur auf die Besucher, auch auf die Darsteller
hatten sie es abgesehen. Sie nutzten die Autogrammstunden, um mit ihnen ins Gespräch über Jesus zu
kommen. Einer von den Darstellern, Peter Helms,
hatte bereits in Amsterdam mit Jesusleuten Kontakt
gehabt. Schließlich bekehrte er sich nach einer Vorstellung zu Jesus. Auch ein anderer Hauptdarsteller,
Markus Egger, entschied sich nach einem längeren
Gespräch für den Glauben.
Am nächsten Abend änderte Peter spontan einen Teil
seines Textes mitten in der Vorführung, weil er inhaltlich nicht mehr dazu stehen konnte. Anstatt über
Mohn, Hanf und Trips zu singen, sang er von Pfefferminze, Pfefferminze und das er nach der Vorstellung
für jeden Besucher beten wollte. Dazu liefen er und
Markus Egger in bunten Shirts mit der Aufschrift
„Stop! Jesus liebt Dich!“ auf der Bühne herum. Nachdem sie, trotz eines Verweises des Produzenten, die
selbe Show in Siegen wiederholten, wurden beide aus
dem Musical-Ensemble gefeuert.
Werner Hermann, ein Prediger der vom berühmten
Hermann Zeiss persönlich ausgesegnet worden war,
nahm sich Peter Helms an. Nach einer Zeit der Jüngerschaft in seiner Begleitung, begann Peter viele
Jahre bei Jugend mit einer Mission in Amsterdam
zu arbeiten. Markus Egger beschloss wiederum nach
Hannover zu ziehen und dort eine missionarische
Teestubenarbeit mit anderen aufzubauen.
Ein Musical-Star bekehrt sich
Aber erst einmal zur Geschichte. Damals lief das
berühmte HAIR auf der ganzen Welt. Auch in
Deutschland tourte eine Gruppe mit dem Musical
durch die Säle der Klein- und Großstädte. Inhaltlich geht es in dem Stück um eine Gruppe von Hippies, die sich gegen die Einberufung als Soldaten
für den Vietnamkrieg auflehnen. Die Hippies suchen dabei ihren Sinn des Leben im Mystischen, in
der Astrologie und in einer Protesthaltung gegen
das Establishment. „Wo geh ich hin? Folge ich den
Wolken? Wo ist der Weg, den ich nicht sehe? Wer
weiß die Antwort auf meine Fragen? Warum lebe
Semajakonzert, Anfang 1980er Jahre
12
Gründergeneration
Mit geerbtem Geld wird die Intermission gegründet
In den folgenden Jahren blühte die Teestubenarbeit
in Hannover massiv auf. Achim Schneider, einer der
Leiter vom Jesus-Treff, hatte etwas Geld geerbt und
davon die Intermission gegründet. Es wurde ein
leerstehendes Gebäude in der Innenstadt gemietet.
In diesen Räumen gründete er die Teestube „JesusTreff“. Jeden Abend der Woche hatte die Teestube
von 10 bis 22 Uhr geöffnet. Hunderte, wenn nicht
sogar tausende Freaks, Drogenabhängige, Leute von
der Straßen fanden in diesen Räumen zu Jesus.
Achim Schneider prägte dabei die Gruppe sehr. Jeden Abend hielt er Bibelstunden in der Teestube und
jeden Abend entschieden sich neue Menschen für
Gott. Unter seiner Leitung wuchs die Arbeit nicht
nur in die Breite, sondern auch in die Tiefe.
Zur gleichen Zeit gab es den Aufbruch der JesusPeople in Amerika und die Jesus Freaks in Hannover hörten davon. Man lud einige der Bands zu
Konzerten nach Deutschland ein, die immer einen
missionarischen Charakter hatten. So kamen Larry
Norman, Fred Field, John Mehler, alles Musiker der
damals berühmten Rockgruppe „Love Song“.
Um Markus Egger gründete sich die Band „Semaja“,
welche auch erfolgreich durch Deutschland getourt
ist. Der Schlagzeuger von Semaja gehörte früher der
Gruppe „Eden“ aus dem Ruhrgebiet an. Die Leute der
christlichen Rockgruppe Eden haben später die Drogenreha in Lüdenscheid gegründet, bei der sich auch
Walter Heidenreich bekehrt hat.
Neben der täglichen Arbeit in der Teestube war man
ständig auf der Straße, um mit Menschen über Jesus
zu reden. Dazu wurden Touren in andere Städte, Freizeiten und Konzerte organisiert.
Semaja beim Greenbeltfestival in England,1983
Zeitungsbericht über die Intermission (Ende 1970er)
Persönliche Verfehlungen
führen zur Krise
Mitten im Aufbruch gab es plötzlich eine erste große
Krise. Der Leiter wurde für alle überraschend bei einer außerehelichen Beziehung ertappt. Er hatte über
einer längere Zeit Ehebruch begangen. Das war für
die Gruppe in Hannover ein herber Schlag. Schließlich kam raus, dass er sogar ein außereheliches Kind in der Zeit gezeugt hatte und
niemand wusste davon. Damit die Spender der Arbeit aber nicht weg blieben,
wurde die Sache erst einmal gedeckelt. Als
dann nach einer Zeit klar wurde, dass es
sogar mehrere Affären waren, wurde er
aus der Mission raus geschmissen. Einige
Menschen haben die Intermission verlassen, nachdem diese Sache aufgeflogen ist.
Die zweite Krise kam durch einen charismatischen Aufbruch innerhalb der Jesusbewegung. Neben den gesunden Dingen,
wie geistlicher Lobpreis, Gebet um Heilung und der Gebrauch von Geistesgaben,
gab es auch immer mehr Sonderlehren,
Gründergeneration
13
die letztendlich zu einer Spaltung geführt haben. Die
einen sind völlig auf diese „charismatischen Zeichen“
abgefahren. Leute fielen um, schrien, zappelten,
ahmten Tiergeräusche nach. Die Freaks, welche diese Zeichen erlebten, fühlten sich etwas geistlicher als
die anderen, also als bessere Christen. In dieser Zeit
sind einige der Jesus Freaks aus dem Treff ausgestiegen. Das war ihnen einfach zu viel. Plötzlich wollten
alle umkippen und wer nicht umkippte, geriet unter Verdacht, nicht geistlich genug zu sein. Früher
schrien Leute, wenn man bei ihnen Dämonen ausgetrieben hat. Jetzt schrie man angeblich, weil der Heilige Geist da war. Das passierte Mitte der 80er Jahre.
Ein Schwager von Klaus Hermann hat in der Zeit eine
Gemeinde in Rinteln gegründet, die auch für diese
Phänomene berühmt geworden ist. Die einen waren
dafür öffentliche Anbetungszeiten in der Fußgängerzone zu zelebrieren, um so eine „geistliche Atmosphäre“ in der Stadt zu schaffen. Andere empfanden
es so, dass durch diese öffentlichen Anbetungsgottesdienste Nichtchristen eher abgeschreckt wurden.
Schließlich waren die restlichen Jesus Freaks in Hannover so ausgelaugt und ausgebrannt, dass man die
Teestubenarbeit immer mehr einschränkte. Auch
weil viele der Mitarbeiter weg blieben und den anderen die Kraft fehlte, das ganze Werk allein zu stemmen. 1986 meldete der Besitzer des Gebäudes vom
Jesus-Treff an, dass eine überfällige Sanierung anstand. Nach Abschluss der Renovierungsarbeiten war
dann die Miete so hoch angesetzt, dass ein Neubezug
des Jesus-Treffs nicht mehr in Frage kam. Seitdem
gibt es die Arbeit in Hannover nicht mehr.
Viele der ersten Jesus Freaks sind aber immer noch
im Reich Gottes unterwegs. Peter Helms beispielsweise lebte heute mit seiner Frau in Kanada und hat
einen weltweiten Dienst unter jungen Menschen.
Markus Egger leitet die Intermission in Hannover,
die jetzt eine Missionsgesellschaft ist, welche in Indien hauptsächlich Waisenhäuser betreut.
Ich habe meine Informationen durch drei Bücher
(Buchtipps), die über diese Zeit berichten. Mehr Details habe ich in einem persönlichen Gespräch mit
Klaus Hermann erfahren. Klaus war der Percussionist von Semaja und damals hautnah dabei.
Martin Dreyer lebt mit seiner Frau und
zwei Kindern in Berlin. Der Gründer
der Jesus Freaks in Hamburg reist als
Autor und Prediger durch Deutschland.
Buchtipps
Werner Hermann: „Unterwegs im Auftrag des Herrn.
Von Hermann Zeiss zum Prediger gesegnet.“ Reformazion 2013.
Matthias Sesselmann: „Die Geschichte des JesusTreff.“ Werner Hoppe ca. 1990.
Wilfried Kroll: „Jesus kommt! Report der Jesus-Revolution unter Hippies und Studenten in den USA und
anderswo.“ Aussaat 1971.
Was neue Jesus Freaks von alten Jesus Freaks lernen können
Kleine Jesus-Freaks-Gruppen sollten sich immer einer gesunden Gemeinde anschließen. Wenn eine Gruppe schrumpft
und zu klein wird, sollte sie sich an eine größere Gemeinde wenden. Es gibt viele gesunde Gemeinden in Deutschland,
Baptisten, FeGs, auch gesunde charismatische Gemeinden, wie die Vineyards.
Wir sollten bedenken, dass zur Zeit eine ganz neue Generation anwächst. Punks gibt es so gut wie nicht mehr. Es ist eine
digitale Generation und wir sollten uns überlegen, wie wir diese Menschen für Jesus erreichen können.
Es ist gut sich andere erfahrene Prediger einzuladen und sie zu sich sprechen zu lassen. Eine
Gemeinde sollte nicht zu sehr auf einem Prediger aufgebaut sein. Herman Zeiss hat immer
gesagt „Wenn ihr einen anfangt zu vergöttern, dann nehmt ihn weg!“
Wir sollten nie arrogant werden und denken wir sind bessere Christen. Das haben die Jesus
Freaks damals auch getan und es war eine Falle des Satans. Sie wurden arrogant, das war
falsch.
Jeder Jesus Freak sollte die Bibel intensiv studieren. Nur das kann davor schützen, in eine
Sekte (Stichwort: „Wort und Geist“) oder Sonderlehre abzurutschen. Geistesgaben müssen
gefördert, aber auch immer geprüft werden.
Jeder Christ sollte nicht vergessen, sich auch um seine Ausbildung und seine Finanzen zu
kümmern. Einige der Freaks von damals stehen heute schlecht da, weil sie nie in die RentenMarkus Egger, Frontsänger
kasse eingezahlt und nie einen Beruf gelernt haben.
von Semaja
14
Gründergeneration
Gottverliebte Investitionen
Wo dein Schatz ist, wird dein Herz sein
Belege sortieren: Essen, Tankfüllung, Druckerpapier,
Bücher … Die größeren Ausgaben wie Wohnungsmiete und Krankenversicherung sehe ich auf meinem
Kontoauszug. Und in diesem Jahr etwas Neues auf
dem Ausdruck: Flug und Mietwagen für einen Aufenthalt in den USA. Die Reise zu buchen war meine Antwort auf eine sich wiederholende und leise [göttliche]
Stimme zu Anfang des Jahres. Mein persönliches
Neuland? Ich war noch nie dort. Und hätte wohl auch
vielen anderen Kulturen den Vorzug gegeben, gerade angesichts der Kosten und zugegebenermaßen
meiner „selbstverständlich“ berechtigten Vorurteile.
Mein Konto wird nach dieser Reise leer sein, und ich
weiß noch nicht, woher es dann gefüllt wird. Denn danach gibt es noch mindestens ein Jahr des Studiums
zu bezahlen. Unvernünftig. Finanzielles Neuland.
Was hat das nun mit uns Jesus Freaks zu tun? Mit
dem Reich Gottes? Jede Ausgabe ist eine Aussage.
Jeder der Belege, die ausgebreitet vor mir liegen, ist
eine Dokumentation meiner – manchmal echt schrägen – Prioritäten. „Denn wo dein Schatz ist, wird auch
dein Herz sein“ (Matthäus 6,21). In was ich investiere,
zeigt, wo mein Herz ist. Vielleicht ist es auch andersherum: Wo ich investiere, zieht mein Herz nach. Mein
Geldbeutel ist also irgendwie mit seelischen Prozessen
verknüpft und mit „Wert“-Vorstellungen. Es ist also
zunächst eine zutiefst persönliche Sache – vielleicht
habe ich deshalb mit einer persönlichen Geschichte
angefangen, obwohl es in diesem Artikel eigentlich
um Finanzen und die Bewegung gehen sollte.
Meine größte Ausgabe in diesem Jahr ist unbestreitbar diese Reise. Aus heutiger Sicht habe ich danach keinen Lebensunterhalt mehr. Ich habe beim Schreiben
gerade eine bestimmte Frau vor Augen: Sie salbt Jesus
die Füße mit einem Vermögen an wohlriechendem Öl.
Sie schüttet alles aus und hält nichts zurück – auch
wenn etwas davon sogar auf den Boden tropft und
versickert. Die Mitmenschen (oder das eigene Gewissen) bringen dazu den Vorwurf: „Das hättest du doch
den Armen geben können!“ (vgl. Markus 14,5) oder
„Fairtrade kaufen“ oder oder oder…
Ich hoffe, dass ich mit meiner kleinen Investition
ebenso, wenigstens ein bisschen, diese Sehnsucht und
Beziehung und das Vertrauen zu Jesus ausdrücke …
Ich bin sicher nicht die einzige unter den Jesus Freaks,
die schlechte Erfahrungen mit schräger christlicher
Finanztheologie und Mangel gemacht hat. Es fällt mir
schwer, dieser leisen Stimme zu folgen und nicht die
scheinbar sicherere und kontrollierte Alternative zu
wählen. Aber es ändert sich was in mir! Das verleitet
mich zu der verrückten Ansicht, dass es eines Tages
bei vielen von uns im Umgang mit Geld ganz anders
aussehen könnte. Und wie erst würde sich das auf die
gesamte Bewegung auswirken?!
Meine Hoffnung für Finanzen bei den Jesus Freaks
ist, dass wir unsere Beziehung mit Jesus in großer
Freiheit, auf zutiefst persönliche Art und Weise verschwenderisch ausdrücken. Manchmal auf eine Art,
die die Umstehenden nicht verstehen können oder
sogar verurteilen, aber die die Welt inspiriert. Meine
Hoffnung ist, dass wir Geschichte mit solchen gottverliebten Investitionen schreiben und gleichzeitig
seine absolute Versorgung erleben.
Wie das gehen soll? Ehrlich gesagt, keine Ahnung.
Aber der Wind weht … Und dann hört man vielleicht
eine leise Stimme …
Danielle (30) ist seit fünf
Jahren im Vorstand von
JFD. Sie muss zusammen
mit dem restlichen Vorstandsteam des öfteren
Finanzentscheidungen
treffen.
Foto: another.point.in.time/Flickr
Finanzen & Vision
15
Gott und Kaiser
Biblische Prinzipien zum Zehnten und zu Steuern
Es regnet. Es ist kalt. Manchmal schneit es. Kalter
Wind pfeift. Hier ist nicht der Himmel, und solange
das so bleibt, ist Gottes Reich mit Kosten verbunden.
Gemeinderäume, Pastorengehälter, GEMA, Steuern,
Nebenkosten, Gitarrensaiten, Weihnachtsdeko …
und so weiter – ad infinitum. Gemeinde kostet Geld.
Punkt.
Wie viel sollte man geben, um die gemeinsame Vision
voranzubringen? Alles für Jesus oder nur einen gewissen Teil? Natürlich redet die Bibel auch über diese
Fragen.
Bereits das Alte Testament spricht über den Zehnten: Zehn Prozent des Einkommens wurden Gott
gegeben. Die Ursprünge dieser Praxis verlieren sich
im Dunkel der Geschichte, zum ersten Mal wird sie
in 1.Mose 14,18-20 erwähnt. Dort gibt Abram dem
Priester Melchisedek den Zehnten seiner Kriegsbeute. Niemand weiß, woher er von dieser Sitte wusste.
Der Zehnte ist älter als Abram.
Die Geschichte steckt voller interessanter Details.
Hier sind zwei davon: Abram gab Melchisedek – der
ihm mit Brot und Wein entgegengeht und so ein Bild
von Christus ist – freiwillig von seinem Besitz ab. Geben ist ein freiwilliger Ausdruck davon, dass Jesus in
unser Leben tritt. Es geht auch nicht in erster Linie
um Geld. Im Alten Testament wurde Besitz nicht in
Heller und Pfennig bewertet, sondern in Schafen,
Rindern oder Sklaven. Es geht um alles – wer aus
Gesetzlichkeit Einkommensprozente abdrückt, aber
sein Herz und seine Mitarbeit zurückhält, hat das
Prinzip nicht verstanden. Diese Pointe hat das
Gespräch Jesu mit den Schriftgelehrten in
Matthäus 23,23. Dazu später mehr.
16
Als Israel lange danach das Gesetz bekam, wurde es
Pflicht, alles zu verzehnten (z.B. 5.Mose 14,22-23).
Jetzt musste dieser Teil des Einkommens als Steuer
entrichtet werden. Wieder ging es nicht um Geld,
sondern um das, was erwirtschaftet wurde. Geld in
der heutigen Form gab es erst viel später. Zwar gibt
es Stellen (z.B. 1.Mose 23,15f.), in denen Edelmetalle
als Bezahlung abgewogen wurden, aber die ersten hebräischen Münzen wurden erst etwa 150 vor Christus
geprägt. In der modernen Zeit rechnen wir aber mit
Geld; kaum jemand wird noch in Naturalien bezahlt.
Die harte Ansage Gottes durch den Propheten Maleachi lässt sich nur vom Gesetz her verstehen: „Ihr habt
mich beraubt, weil ihr den Zehnten nicht mehr gebt.“
(3,8-12). Hier geht es nicht um eine freiwillige religiöse Gabe, sondern um geltendes Recht. In heutigen
Begriffen geht es nicht nur um Gott, sondern auch
um den Fiskus. Wie wir mit Steuern und der Unterstützung unserer Gemeinde umgehen, entscheidet,
ob wir ehrlich sind oder nicht.
Dass Steuern noch immer für uns gelten, ist klar, aber
wie verhält es sich mit dem Zehnten? Sind Christen
gebunden an ein Gesetz des Alten Testamentes? Oder
ist das alles Geschichte, die für uns interessant, aber
darüber hinaus bedeutungslos ist?
Jesus hat an zwei Stellen indirekt über den Zehnten
gelehrt. In Matthäus 22,19ff. sagt er: Zeigt mir die
Steuermünze! Sie aber überreichten ihm einen Denar.
Und er spricht zu ihnen: Wessen Bild und Aufschrift ist
das? Sie sagen zu ihm: Des Kaisers. Da spricht er zu ihnen:
Foto: NASA/Joel Kowsky
Gebt denn dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was
Gottes ist. (Elberfelder)
Die Pharisäer wollten Jesus aufs Glatteis führen. Ihr
Plan war, dass er gegen den Kaiser reden würde und
so den Zorn der Römer auf sich ziehen würde. Stattdessen stellte er sich zur Steuer und zu den Abgaben
an Gott, der Zehnte hatte auch für Jesus Gültigkeit.
Die zweite Stelle ist Matthäus 23,23: Wehe euch,
Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr die
Minze und den Anis und den Kümmel verzehntet und
das Wichtigere im Gesetz vernachlässigt, nämlich das
Gericht und das Erbarmen und den Glauben! Dies sollte
man tun und jenes nicht lassen. (Elberfelder)
Es fiel den Pharisäern leichter ein Gesetz zu halten,
als zu lieben, zu warnen und barmherzig zu sein. So
sind die Menschen: Gesetze sind einfacher als Beziehungen. Jesus hat die Prioritäten nicht einfach umgedreht. Man sollte nicht zwei gute Ansätze gegeneinander ausspielen. Manchmal wird gesagt, dass die
Hauptsache sei, dass man eines von beidem tut. Aber
das stimmt nicht, man soll beides tun.
Eine ähnliche Pointe liefert Markus 7,10-12. Hier
versuchen Juden das Geld, das zur Versorgung ihrer
alten Eltern gezahlt werden soll, mit der Opfergabe
zu verrechnen. Jesus findet das unmöglich. Dieses
Verhalten hat sich bis heute nicht geändert. Engpässe führen oft dazu, dass Gottes Anteil verkleinert
wird. Mit der Zeit ist es dasselbe: Karriere steht oft
über der Zeit für Gott, Gebet und Bibellese werden
weniger, der Gottesdienstbesuch schläft ein. So sollte
es nicht sein! Der Zehnte zeigt nicht zuletzt an, wo
die Prioritäten in unserem Leben liegen. Wer ihn
gibt, räumt Gott einen Ehrenplatz ein, auch wenn es
weh tut.
Obwohl wir als Christen nicht mehr unter dem Gesetz stehen, sind doch die Motive der Dankbarkeit,
Treue und Liebe zeitlos. Man braucht kein Gesetz,
um Gutes zu tun und die gemeinsame Arbeit auch finanziell zu unterstützen. Auch wenn er keine Verordnung darstellt, ist der Zehnte eine gute Richtschnur,
an der man sich orientieren kann.
Daneben hat die Bibel aber auch viel anderes zu Finanzen zu sagen:
Es wird häufiger davor gewarnt zu bürgen, denn
der Bürge, durch sein Wort gebunden, steht für die
Schulden eines anderen gerade. (Sprüche 11,15)
Verschiedene Stellen lehren uns, mit Gottes Versorgung zu rechnen. (Matthäus 6,25ff)
Die Liebe zum Geld ist eine Wurzel des Bösen;
man sollte es gebrauchen, aber nicht lieben. (1.Timotheus 6,10)
Wer einmal auf den Betrug des Reichtums hereingefallen ist, wird es schwer haben, Gott zu folgen.
(Markus 4,19)
Genügsamkeit ist eine Tugend. (Philipper 4,12)
Wir sollen nicht stehlen, sondern arbeiten um genug Geld erwirtschaften, dass wir anderen aus der
Patsche helfen zu können. (Epheser 4,28)
Die Bibel ist voller Ratschläge zum Umgang mit Geld.
Insgesamt ergibt sich ein rundes Bild, in dem für jeden etwas dabei ist: Reiche und Arme.
Es lohnt sich, Zeit in ein Bibelstudium
zum Thema zu investieren.
Storch ist glücklich mit Alex verheiratet und lebt als Pastor, Autor, Prediger, Musiker und Jesus Freak in Remscheid. Privat trifft man ihn oft lesend,
kickernd, betend oder musizierend
und meistens mit den Gedanken woanders an.
Gestaltung: Simeon Wetzel
Foto: 401(K)/Flickr
Finanzen & Vision
17
vielen und de
n
e
Eines Tages
d
n
we
mit seinen
on Freundengingin Jesus
v
n
die Gemeinde. Er setzte
e
Dann mal los!
Deine Cate
hic
ht
Eine G
es c
en
ün z
Gut, dass es ein paar Dinge gibt, für die man
nichts bezahlen muss und
dass es Gott nicht darum
geht, wer am meisten hat.
Auf dieser Seite geht es
höchstens darum, wer den
meisten Spaß hat.
sich so hin, dass er einen guten Blick auf den
Spendenkasten hatte. In diesen Kasten steckten die
Leute Geld für die Gemeinde und die Priester hinein.
Während sie so rumsaßen kamen viele reiche Menschen vorbei.
Die schmissen sehr, sehr viel Geld rein. Sie schleppten ihre Münzen (Geldscheine gab es damals noch nicht) in großen Krügen an.
Mit viel Lärm kippten sie das Geld in den Kasten, so dass alle es hören
und sehen konnten. Was waren die stolz auf sich und ihr vieles Geld!
Später kam eine Frau, deren Mann war verstorben. Sie hatte nur noch
sehr wenig Geld. Vorsichtig, so dass niemand sie bemerkte, schlich sie
zum Spendenkasten. Dann legte sehr leise zwei kleine Münzen hinein.
Die waren nicht mal einen Cent wert. Jesus flüsterte zu seinen Freunden:
„Schaut da, diese arme Frau hat am allermeisten gegeben.“ Da waren
seine Freunde erst mal ein bisschen verwirrt und fragten wie Jesus das
meinte. Also erklärte er es ihnen, wie er es immer tat: „Diese viele
reichen Männer haben zwar mehr Gold und Silber in den Kasten
getan, aber sie werden das Geld zu Hause nicht mal vermissen.
Sie haben ja noch jede Menge davon. Aber die Frau gab ihre
letzte Münzen für Gott. Sie hat zu Hause nichts mehr.“
nM
hier liegt ganz schön viel Geld rum, oder? Wie
gut ist Dein Sparschwein gefüllt? Reicht Dir
Dein Taschengeld oder das, was Du Eltern, Tanten, Opas usw. bekommst? Manchmal ist es
nicht einfach mit seinem Geld klarzukommen.
e
ig
Hallo Du,
Die ganze Geschichte steht bei Markus
Kapitel 12, Verse 41 bis 44.
e
e
Vord rseit
Einmal König sein!
Auf vielen Münzen von früher,
aber auch von heute, sind Köpfe
abgebildet – Köpfe von Kaisern und
Königen, seltener Königinnen. Daran
erkennt man, wer in einem Land regiert.
Stell dir vor, du wärst König oder
Königin. Wie sähe deine Münze aus?
Gestalte eine Vorder- und eine
Rückseite so, wie du möchtest.
Rätselspaß
Dinge, die schön sind,
ohne was zu bezahlen
Sonnenschein
 gute Freunde
Fangen spielen
 Vogelgezwitscher
Sternenhimmel
 in Pfützen springen
eine Umarmung
 Schmetterlinge
auf Bäume klettern
 Regenbogen
ein Lächeln
 ein Biss vom Schokoriegel
echtes Lob
 durch den Sommerregen toben
eine Schneeballschlacht
Meistens sind diese Dinge noch besser,
wenn man sie mit anderen teilt
SPR_CH_ 23,4-5
Auch
Jesus musste
als Kind lesen
und schreiben
lernen. Das ist im
Hebräischen gar
nicht so einfach, denn
die Selbst- und Umlaute (also A, E, I, O,
U, Ä, Ö und Ü) werden
nicht mitgeschrieben.
Schaffst du das auch?
Versuch mal diese
Bibelstelle zu vervollständigen.
B_M_H_ D_CH N_CHT, R_ _CH
Z_ W_RD_N; D_ SP_R_
D_ _N_ KL_GH_ _T. D_
R_CHT_ST D_ _N_ _ _G_N _ _F R_ _CHT_M
_ND _R _ST N_CHT M_HR D_;
D_NN _R M_CHT S_CH FL_G_L
W_ _ _ _N _DL_R _ND
FL_ _GT G_N H_MM_L.
Sommer-Smoothie
Rü
Zutaten für 4 Gläser
i te
e
s
ck
350 g Erdbeeren (frische oder gefrorene)
1 Banane
1 Kiwi
500 ml Orangensaft
1 EL Honig
4 schöne Erdbeeren als Garnitur
Wie geht’s?
Erdbeeren putzen und vierteln,
auf ein Brettchen legen und in den
Gefrierschrank legen.
Banane und Kiwi schälen
und klein schneiden.
Mit Orangensaft,
Honig und gefrorenen
Erdbeeren mit dem
Mixstab glatt pürieren.
Smoothie in Gläser füllen.
Mit je einer Erdbeere garnieren
und sofort servieren.
Foto: echo0101
Was mache ich mit meinem Geld?
Das Herz sagt: „Vertrau auf Gott“, der Kopf dagegen
„Wer weiß, was kommt. Spare lieber etwas“
Ein Versuch, diesen Widerspruch aufzulösen
Gott hat uns nicht nur Verantwortung für die Erde
und ihre Schöpfung gegeben, sondern auch für unser
Geld. Er findet es gut, dass es uns gut geht, aber wir
sollen bitte vernünftig mit unserem Wohlstand umgehen. Gott will einen guten Umgang mit Geld segnen. Er ruft uns in der Bibel zu einem bescheidenen
Lebenswandel auf, lobt Großzügigkeit und warnt
vor Gier und Geiz. Natürlich darfst du dir auch mal
was gönnen, aber wirf dein Geld nicht zum Fenster
hinaus.
Wir glauben, dass Jesus von Sünde befreien will.
Manchmal verführt einen die Sünde zum schlechtem
Umgang mit Geld, so dass du kein Geld hast, weil du
es für deine Sünden ausgibst wie zum Beispiel Alkohol-, Drogen- oder Spielsucht. Lass dich befreien von
diesen Dingen. Dann geht es nicht nur deinem Konto
wieder besser, sondern auch dir!
Einen jesusmäßigen Umgang mit Geld kann man
(sehr knapp) so zusammenfassen: „Vermeide Schulden, hüte dich vor Bürgschaften, spare in der Zeit, so
hast du in der Not – und den Rest kannst du spenden.“ Im Folgenden möchte ich die einzelnen Punkte
näher beleuchten.
Vermeide Schulden
Wenn du dir etwas kaufen möchtest und kein Geld
hast, musst du dir welches leihen. Das kannst du
mit einem Kredit tun. Hier nimmst du eine Summe
X auf und zahlst X + Zinsen über einen langen Zeitraum zurück. Bei einem Konsumkredit sind das oft
72 Monate (also 6 Jahre). Es gibt sinnvolle und, nun
ja, dumme Schulden.
Zu den guten Gründen für Schulden gehören:
kreditfinanzierte Investitionen, um zukünftig
Geld zu sparen (Solaranlage, Wärmedämmung
fürs Haus usw.)
Kosteneinsparung, indem man etwas in einer
Summe sofort bezahlt und Skonto nutzen kann,
Ersatzkäufe (Waschmaschine, Auto oder Heizung sind defekt und müssen unbedingt ersetzt
werden)
20
Finanzen & Vision
Investitionen zur Gewinnmaximierung (z.B. ein
Betrieb kauft eine Maschine, weil die Auftragslage
gut ist),
Investitionen in die Zukunft (du finanzierst ein
Studium, um hinterher einen guten Job haben zu
können oder kaufst ein Haus, um eines Tages eine
Mietersparnis zu haben).
Unvernünftige Schulden liegen vor, wenn keine
nachhaltige Verbesserung der Situation dadurch eintritt, dass Konsum über Kredit finanziert wird. Dazu
gehören zum Beispiel ein Urlaub, ein Auto oder ein
Flachbildfernseher, die versprechen, uns glücklicher
zu machen.
Es ist ein großes Problem, dass ein erheblicher Teil
der deutschen Bevölkerung völlig verschuldet ist.
Das hat zur Folge, dass man sich unfrei fühlt und unglücklich ist, obwohl einem ja mit Kreditaufnahme
genau das Gegenteil versprochen wurde.
Doch das dicke Ende kommt noch: Bei vielen Krediten für Konsumgüter wird nur noch im Kleingedruckten der komplette Kaufpreis angegeben. Als
erstes sieht man die sehr kleinen Raten, aber nicht
unbedingt die Laufzeit. Da kann man sehr schnell
den Überblick verlieren, weil es ja meist nicht bei
einem Kredit bleibt. Und fürs tägliche Leben bleibt
kein Geld übrig – und wehe, die Waschmaschine geht
kaputt! Schulsachen für die Kinder! Hund krank! Womöglich Job weg! Was machst du dann? Dein Auto
ist vielleicht schon Schrott, den Kredit dafür hast du
immer noch am Hals.
In der Bibel gab es das System des Erlassjahres
(5.Mose 15,1-3), das verhindern sollte, dass die Schere zwischen Arm und Reich auseinander ging. Alle
sieben Jahre wurden Schulden erlassen, gepfändeter
Grundbesitz musste zurückgegeben werden usw.
Der Erlass bezog sich in erster Linie auf Leib und Leben – niemand blieb länger als sieben Jahre in Sklaverei – und auf den Grundbesitz. Das Land sollte immer
in der Familie bleiben, wie Gott der Herr es den Stämmen zugeteilt hatte.
Das Erlassjahr hatte den Vorteil, dass auch gar nicht
so große Summen verliehen wurden. Wenn du als
Geldgeber nämlich wusstest, in einem Jahr ist es wieder so weit, und der Schuldner wird die Summe bis
dahin nicht auftreiben, hast du es ihm gar nicht gegeben. Du hättest es ja nie wieder bekommen.
Deswegen ruft Gott dazu auf, kurz vor dem Beginn
des Erlassjahres großzügig zu sein und dennoch Kredite zu geben, auch wenn absehbar ist, dass das Geld
nicht oder nicht vollständig zurück gezahlt werden
kann. Hilfsbereitschaft und großzügiges Geben sind
in der Bibel sehr wichtig und bereiten einen Weg für
Gottes Segen. Auf der anderen Seite sind Geiz und
Habsucht regelrechte Segensblocker.
Hüte dich vor Bürgschaften
Die Bibel warnt ausdrücklich davor, Bürgschaften zu
übernehmen. Besonders in den Sprüchen Salomos
wird das oft erwähnt (Sprüche 11,15; 22,26-27 usw).
Man benennt sich als eine Art Ersatzkreditnehmer,
und in dem Moment, in dem der eigentliche Kreditnehmer nicht mehr zahlen kann, ist man selbst in
der Pflicht, die Raten oder die Gesamtschuld zu zahlen. Man haftet also hinterher für Schulden, die man
nicht gemacht hat. Je nach dem, auf wen du dich eingelassen hast, wird es dein Untergang sein.
Spare in der Zeit
Es ist sinnvoll, Geld zu sparen. Sparen heißt nichts
anderes als Konsumverzicht. Wer nicht spart, kommt
irgendwann in die Situation, Schulden machen zu
müssen, weil immer irgendwas Unvorhergesehenes
passieren kann.
Aber es ist auch wichtig, mit seinem Geld gut und
verantwortungsvoll umzugehen. Vor allem, wenn
du nicht nur für dich alleine wirtschaftest, sondern
auch noch eine Familie am Einkommen hängt. In
ein paar Jahren werdet ihr ein neues Auto brauchen,
fang schon mal mit sparen an! Du hast ein Kind, das
in einem oder zwei Jahren auf große Fahrt gehen
möchte. Es wäre super, wenn du versuchen würdest
das Geld dafür zusammen zu bekommen. Und wenn
du den Betrag nicht aus der Portokasse bezahlen
kannst, mach einen Plan. Das ist kein Unglaube, sondern übernehmen von Verantwortung. Josef hat in 1.
Mose 41 ausdrückliche Order bekommen zu sparen,
um eine Hungersnot abzuwenden.
Folgende Fragen bezüglich des Sparens musst du
dir beantworten können: Häufe ich Vermögen an
oder spare ich sinnvoll? Was will ich mit dem Geld
anfangen?
Aber was ist dann mit den Leuten, die gar nicht
sparen können? Die zum Beispiel vom Amt nur so
viel erhalten, dass sie gerade über den Monat kommen oder die es durch einen schlecht bezahlten Job
schwierig haben?
Wenn wir unsere Finanzen unter Gottes Herrschaft
stellen, ihm unser Geld zur Verfügung stellen, dann
wird er uns versorgen. Gott weiß das, er ist unser Versorger und er wird uns nicht vergessen. Du kannst
ihn sogar auf die Probe stellen (Maleachi 3,10).
So ist es für die, die mehr Geld haben, richtig, Rücklagen zu bilden und für die, die es nicht können, ist
es richtig, sich auf Gott zu verlassen. Häufig ergänzt
sich das, und es wird den Leuten zum Segen, die mit
Geld umgehen können. Den anderen sowieso.
10 Prozent von deinem Einkommen solltest du beiseite legen, und es ist fast egal, wo du diese Rücklage
bildest, ob im Sparschwein oder auf dem Sparkonto.
Wichtig ist, beim Geldeingang zu sparen und nicht
am Ende. Vorab etwas beiseite zu legen und vom Rest
zu leben, klappt besser als andersherum. Der Rest am
Monatsende ist nämlich fast immer Null. Von diesen
10 Prozent sollte nach Möglichkeit die Hälfte langfristig „für später“ angelegt werden.
Den Rest kannst du spenden
Sparen ist für viele Christen ein schwieriges Thema, denn es klingt nach Unglauben. Der Herr sagt
schließlich, er ist unser Versorger, und wenn ich
dann noch Geld beiseite lege – traue ich ihm dann
überhaupt? Das kann so sein. In der Bibel gibt es das
Gleichnis vom reichen Bauern (Lukas 12,16-21), der
die Scheunen voll gespart hatte, von Gott zur Rede
gestellt wurde und tot umfiel.
Julia Pfläging mit Hilfe von:
Wolfgang Günther lebt glücklich mit Frau und drei
Kindern in Remscheid, gehört dort zu den Jesus
Freaks und verwaltet auch deren Geld. Er arbeitet
seit vielen Jahren in der Finanzbranche.
Der viel zitierte Zehnte ist eine Spende, die du an Gott
zurück gibst, um sein Reich zu bauen. Du kannst es
deiner Gemeinde überlassen oder es Leuten persönlich schenken, du kannst Kindern in Entwicklungsländern Schulbildung ermöglichen, du kannst soziale
Projekte in deiner Stadt fördern oder Industriebrachen renaturieren – worauf halt so dein Fokus liegt.
und: Sonja Willmann (35), Bankkauffrau in Elternzeit.
Gestaltung: Simeon Wetzel | Foto: Dan Queiroz
Finanzen & Vision
21
Gelddinge geregelt bekommen
Was tun, wenn am Ende des Geldes noch zu viel Monat übrig ist
Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit vielen praktischen Tipps
Ich will etwas dazu sagen, wie man einen Anfang
machen kann, auf verantwortliche Art und Weise
mit dem, was man hat, umzugehen, so dass man am
Ende des Monats nicht hungern muss. Es ist aber
kein komplettes Programm und wer tiefgehende Probleme hat, wie hohe Schulden, sollte auf jeden Fall
ein persönliches Beratungsgespräch mit einem Fachmenschen vereinbaren, zum Beispiel bei der Diakonie (siehe Link am Ende).
1. Belege sammeln
Als erstes ist es wichtig zu wissen, wie viel Geld in
einem normalen Monat zur Verfügung steht und
wofür es ausgegeben wird. Das nennt man ein Budget erstellen. Dafür nimmst du dir am besten einen
Monat Zeit. Kaufe weiter normal ein und spende wie
bisher. Sammele dabei aber ALLE Kassenzettel. Wo
es keinen gibt, schreib dir selber einen Beleg: „2,50
Euro für Falafel am 13.05.2014“ Und ja, wirklich für
ALLES („0,30 Euro Spende an Bahnhofspunker“).
Wofür so eine Genauigkeit? Na, um die Frage zu beantworten, die sich so viele Leute am Ende des Monats stellen, wenn sie ihr leeres Portemonnaie sehen: „Wo ist mein ganzes Geld hin?“ Erst wenn wir
verstehen, wofür wir unser Geld ausgeben, können
wir effektiv planen, so dass unsere Bedürfnisse und
persönliche Wünsche abgedeckt werden. Es gibt dazu
nämlich keine Pauschalantwort. Mein Budget würde
zum Beispiel einen Raucher nicht glücklich machen.
2. Einnahmen ermitteln
Den nächsten Schritt mache ich ganz old school: Ich
nehme ein Blatt Papier und schreibe für den Probemonat meine Einnahmen auf die eine Seite und meine Ausgaben auf die andere Seite.
Deine Einnahmen umfassen alles Geld, das du bekommst. Sei es dein Nettolohn, deine Hartz-IV-Bezüge, Kindergeld, Unterstützung von der Oma oder
22
Finanzen & Vision
sonst was. Sobald es dir regelmäßig zur Verfügung
steht, zähle es hier als Einnahme.
Einnahmen
Job
416 €
Kindergeld 184 €
Eltern
100 €
Oma
50 €
Ausgaben
Miete
310 €
Versicherung 16 €
Telefon 19,90 €
Essen
126 €
Klamotten 59 €
Bücher/DVDs 24 €
Kino
64 €
Drogerie 37 €
Döner & Co 93 €
Tabak 14 €
Spenden 12,10 €
Bahn
39 €
Fixkosten
In Deutschland hört man oft den Spruch „Über Geld
redet man nicht, man hat es einfach.“ Aber ich bin in
diesem Fall anderer Meinung: Ich finde, es sehr wichtig über Geld zu reden, damit wir lernen damit umzugehen. Gerade wenn man zu wenig davon hat, ist
es wichtig darauf zu schauen. (Und mal ehrlich, wer
könnte nicht „noch ein bissl“ Geld gebrauchen?).
So könnte eine Einnahmen-Ausgaben-Liste aussehen
3. Ausgaben notieren
Deine Ausgaben dürfen eigentlich nie höher werden
als dieser Zahl! Das ist das Allerallerwichtigste, was
man beachten muss. Wer dauerhaft mehr als die
Summe der Einnahmen ausgibt, wird Schulden sammeln. Wer dauerhaft weniger als diese Zahl ausgibt,
wird Ersparnisse ansammeln.
Bei den Ausgaben, schreib zuerst die Dinge auf, die
unverändert bleiben und bezahlt werden müssen:
Das sind deine Fixkosten. Dazu zählen unter anderem Miete, Nebenkosten, Telefon, offene Ratenzahlungen. (Schulden, die du noch abzuzahlen hast, haben auch eine Priorität, da man Zinsen darauf zahlt.)
Denk auch an die Dinge, die nur einmal im Jahr fällig
sind, wie Versicherungen oder Jahresgebühren. Jährliche Beträge teilst du durch 12 und setzt diesen Teilbetrag auf die Ausgabenliste.
Danach schaue dir den Berg von kleinen Kassenzetteln an, die sich angesammelt haben. Sortiere sie
grob in Kategorien, wie zum Beispiel Lebensmittel,
Fahrkarten, Kino, Dönerbude, Klamotten usw. Danach rechne aus, wie viel du für jede Kategorie ausgegeben hast.
4. Im Plus oder im Minus?
Hole einen Taschenrechner und gib alles ein. Wie viel
kommt bei den Einnahmen zusammen? Wie viel hast
du insgesamt ausgegeben? Mit der Summe der Einnahmen und Ausgaben kannst du erst mal sehen, wie
gut du im vergangenen Monat gewirtschaftet hast.
Einnahmen 750 €
- Ausgaben 814 €
- 64 €
Rechne dafür die Gesamteinnahmen minus die Gesamtausgaben … und, bist du noch im Plus? NEIN??
5. Erste Erkenntnisse
Dann sollten die Ausgaben etwas genauer untersucht werden. Manchmal fällt hier schon was Überraschendes auf: „93 Euro für Döner und 64 Euro für
Kino?!?!)“ Was sind deine höchsten Ausgaben?
Wenn man diese schlaue Torte anschaut, kann man
einen guten Blick dafür kriegen, wie viel Prozent der
Einnahmen die Deutschen durchschnittlich in jedem
Bereich ausgeben, so als Richtlinie. Wenn du merkst,
für deine Miete gibst du 60 Prozent deiner Einnahmen aus, wäre eine günstigere Wohnung eine gute
langfristige Strategie, um besser mit deinem Geld
auszukommen. Oder wenn du 25 Prozent für Klamotten ausgibst, solltest du dich da zurückzuhalten.
Schaue dir deine Zahlen genau an und überlege, wo
bei dir unnötige oder zu hohe Ausgaben sind.
Konsumausgaben privater Haushalte
Wohnen
(Miete, Nebenkosten,
Instandhaltung)
Bildung
Sonstiges
Ge Telefo
s
n
Kl (Dundh /Intern
ei
e
et
r
o
du ger itsp
ie, fle
ng
g
Fris e
/S
eu
r)
ch
uh
e
6. Prioritäten setzen
e
rät
ge
alts
ush
Ha
Hotel/Restaurant
(auch die Dönerbude)
Freizeit
(Sport, Kino)
Verkehr
(Auto,
Fahrrad,
Bus&Bahn)
Lebens- und
Genussmittel
Es fehlen die Ausgaben fürs Sparen, private Rentenvorsorge und Versicherungen. Etwa 10 Prozent
des Einkommens sollten dafür verwendet werden.
Ansonsten geht es darum zwei Gedanken zu vertiefen. Erstens, was sind meine persönliche Prioritäten?
Worauf kann ich auf keinen Fall verzichten? Wenn du
Raucher bist, wie viel Tabak brauchst du, um an Monatsende nicht schnorren zu müssen? Willst du nicht
auf dein Kranker-Bote-Abonnement verzichten? Bist
du Mitglied in einem Sportverein oder im FitnessStudio (und gehst dann auch tatsächlich hin)? Willst
du deinen Partner/deine Partnerin regelmäßig zum
Essen oder ins Kino einladen?
7. Sparmöglichkeiten
Zweitens, wie kann ich sparen? Es gibt auch hier kein
Pauschalantwort, da jeder auf unterschiedliche Art
sein Geld ausgibt. Grade wenn du an deinen Ausgabenliste gemerkt hast, dass du zu viel ausgibst, ist
es ratsam, jemand anderes zu bitten mit zu schauen.
(Aber jemanden, der gut mit Finanzen umgeht!) Da
ist es oft wichtig genauer hinzusehen, nicht nur auf
die Ausgaben für Lebensmittel, sondern auch darauf,
ob man bei Aldi die Sachen günstiger bekommen
könnte, die du sonst immer bei Edeka kaufst. Oder
ob du etwas selber machen kannst, anstatt es fertig
zu kaufen. Oder ob du mit Freunden oder Mitbewohner Sachen teilen oder tauschen kannst.
Die meisten geben meiner Erfahrung nach, mehr für
Freizeit und Lebensmittel aus als nötig. Wusstest du
schon, dass es günstiger ist (und gesünder) selbst zu
kochen als Fertiggerichte oder Imbissessen zu holen?
Die Reste kann man auch einfrieren oder am nächsten Tag genießen, anstatt sie wegzuschmeißen und
wieder gespart. Größere Portionen sind im PreisLeistungs-Verhältnis nämlich günstiger … Wie wäre
es mal, einen Abend mit Freunden gemeinsam zu
kochen anstatt ins Kino zu gehen. Es gibt auch Möglichkeiten günstiger an Lebensmittel zu kommen, bei
der Tafel, beim Markt kurz vorm Abbau oder im Supermarkt in der Kiste mit Lebensmitteln, deren Haltbarkeit fast abgelaufen ist.
8. Eine Strategie für die Zukunft
Wir haben bisher rückblickend die Finanzen angeschaut, um uns ein Bild zu machen vom persönlichen
Konsumverhalten. Dieses Verständnis sollte helfen,
eine Strategie für die Zukunft auszuarbeiten.
Zurück zur Mathematik. Die Summe, die nach Abzug
deiner Fixkosten übrigbleibt, ist dein verfügbares
Finanzen & Vision
23
Einkommen. Mit dieser
Summe solltest du den
Monat über auskommen.
Ich finde es hilfreich, bei
der Finanzplanung nur
auf eine Woche zu schauen. Dividiere also das verfügbare Einkommen durch 4.
Wenn du zum Beispiel 300 Euro
als verfügbares Einkommen hast,
bedeutet es, dass du jede Woche höchstens 75
Euro ausgeben darfst. Teile dir den Betrag nach
Ausgabenbereich ein: Lebensmittel, Freizeit,
Fahrkarten, Genussmittel usw.
Mir hilft es, mich bei dieser Summe an meinen
Prioritäten zu orientieren. Also zuerst die Dinge zu kaufen, die ich wirklich brauche oder die
mir wichtig sind. Danach schaue ich, was übrigbleibt, bevor ich Luxusartikel kaufe. Ich brauche Müsli, hätte aber auch gerne Badeperlen
… Letztere kaufe ich erst am Ende der Woche,
wenn das Geld reicht. Klopapier hat Vorrang
gegenüber einem neuen Buch usw.
9. Träume verwirklichen
Wenn du deine Ausgaben überarbeitet hast und ein
Budget erstellt hast, ist es wichtig sich auch dran zu
halten. Konkret heißt es, in Zukunft, keine leichtfertigen oder spontanen Käufe zu tätigen. Wenn du
etwas gern hättest, was nicht in dein Budget passt,
setze es als Ziel und spare darauf. Kaufe es erst, wenn
du das Geld zusammen hast. Wenn du einen neuen Computer für 500 Euro brauchst, kannst du ihn
wahrscheinlich nicht sofort kaufen. Aber wenn du jeden Monat 50 Euro beiseite legst, hast du noch innerhalb eines Jahres dein Traumgerät. Dabei kannst du
auch überlegen, ob ein gebrauchtes Teil auch reichen
würde oder ob es irgendwo ein Sonderangebot gibt.
Vielleicht kannst du auch deinen alten Computer verkaufen und den Preis für die Neuanschaffung damit
etwas verringern.
Es ist auch möglich mit wenig Geld die Sachen einzuplanen, die dir wichtig sind. Es erfordert nur ein bissl
Kreativität und ein bissl Planung. Zum Beispiel, wenn
es dir wichtig ist Bioprodukte zu kaufen, solltest du
schauen, dass du anderweitig sparst. Also Bücher und
DVDs aus der Bücherei ausleihen und nicht selbst
kaufen. Wenn du einen Porsche
haben willst, geht es auch
… mit sehr, sehr viel
Selbstbeherrschung
und Geduld.
24
Finanzen & Vision
Weitere Tipps zum Sparen
 Wer zu Spontankäufen neigt, dem sei geraten, nie
mehr Geld als für eine Woche nötig ist, griffbereit zu
haben.
 Daueraufträge sind dein Freund! Lass deine Fixkosten direkt vom Girokonto abbuchen oder richte Daueraufträge ein, um sicher zu sein, dass deine
Rechnungen bezahlt werden. Damit sparst du dir die
Mahngebühren.
 Wenn du sparen willst, lohnt es sich ein Sparkonto
einzurichten und einen Dauerauftrag von deinem Girokonto an dein Sparkonto. Die gewünschte Sparsumme
wird so gleich am Monatsanfang abgebucht.
 Schulden abbezahlen ist wichtiger als du denkst.
Durch die Zinsen und Zinseszinsen zahlst du am Ende
viel mehr, als wenn du direkt alle Rechnungen begleichst. Ergo zahle erst alle Schulden ab, bevor du anfängst neue Sachen zu kaufen, und kaufe solche Sachen
nicht auf Kredit. Es ist günstiger sechs Monate auf einen
Computer zu sparen als ihn per Kredit zu holen und danach ein Jahr lang abzuzahlen.
 Gibst du zu viel für Fahrkarten aus? Lass dich bei deinen örtlichen Verkehrsbetrieben beraten. Oft gibt es
günstigere Angebote als immer einzelne Fahrkarten oder
Tagestickets zu kaufen. Oder vielleicht ist dieser Sommer
ein guter Zeitpunkt, um dein altes Fahrrad aus‘m Keller
zu holen.
Cate McMillan ist schuldenfrei trotz
fehlendem festen Einkommen. Die
Tipps hat sie nach bestem Wissen
und Gewissen zusammengestellt.
Sie verfügt aber über keine entsprechende Fachausbildung
Schuldnerberatung:
www.diakonie.de/schuldnerberatung
Diagramm-Daten: Statistisches Bundesamt, 2012
Zeichnungen: Tobias Spreer
Taler auf’n Tisch
Kannst du der Macht des Geldes widerstehen?
Manche Sachen weiß man in der Theorie und lebt auch
danach, aber ein Erlebnis in der Praxis kann einem
noch stärker die Augen öffnen. So ist mir das mal mit
der Macht des Geldes passiert, über die doch in der Bibel so viel steht.
Vor ein paar Jahren hatten wir bei uns in Leipzig eine
Art Predigtreihe zu einigen „Basics“ des Lebens als
Christ. Über mehrere Wochen war fast jeden Sonntag
jemand anders dran 15 bis 20 Minuten über eins dieser
Grund-Themen zu erzählen und danach wurde in kleinen Gruppen darüber gesprochen. Es ging um Glauben
und Bibel und Liebe und Abendmahl und das Kreuz
und vieles mehr … und an einem Sonntag um Geld.
Die Person, die für jenen Sonntag dran war, hat also
eine Weile über Geld erzählt, woher es eigentlich
kommt, und darüber, was Jesus so dazu gesagt hat.
Dann kam die Aufgabe für die Kleingruppen, aber es
waren nicht die üblichen Leitfragen oder was anderes
zum Drübersprechen, sondern es sollte praktisch werden. Die Aufgabe war: Jede Kleingruppe setzt sich zusammen und jeder legt alles (!) Bargeld, was er oder sie
dabei hat, auf den Tisch. Dann überlegt ihr euch mal
zusammen, was ihr damit macht.
Ich war in der „Gäste-Gruppe“, wir waren so acht, neun
Personen. Einige hatten gerade ziemlich viel Bargeld
dabei, weil sie auf Reisen waren. Also lagen bei uns
einfach mal 250 Euro oder so auf dem Tisch – ziemlich viele Scheine. Da hab ich sie gespürt – diese Macht
des Geldes. Wir mussten erst mal darüber quatschen,
wie wir uns so dabei fühlen. Und auch diejenigen unter uns, die aktiv versuchen eine „Sch*ß doch auf das
Geld“-Einstellung in ihrem Leben zu fahren, merkten
diese „Aura“, die von dem Geld ausging. Wie hypnotisiert starrten wir auf diesen großen Haufen! Beim
anschließenden Gebet kann ich nicht sicher sagen, ob
wir es alle übers Herz gebracht haben, die Augen dabei
zuzumachen.
Endlich haben wir darüber geredet, was wir jetzt machen. Zwei Dinge wurden schnell klar: 10 Prozent von
der Kohle wollten wir in den Spendenrambo stopfen
(unser Gemeindesparschwein). Und jeder sollte sich
überlegen, wie viel von dem hingelegten Geld er/sie
für den Monat definitiv noch braucht, damit er/sie
nicht hungern muss. Beim Zurücknehmen von ein
paar Scheinen atmeten etliche auf. Danach lag aber immer noch einiges auf dem Tisch: deutlich über hundert
Euro, glaub ich. Am Ende haben wir uns in der Gruppe
darauf geeinigt, dass wir eine „Kollekte für Verdreckte“
anfangen – ein kleines buntes Kästchen, wo man immer Geld reintun kann, wenn man was übrig hat und
immer was rausnehmen kann, wenn man dringend
was braucht (ohne sich erklären zu müssen). Ich weiß
nicht mehr, was die anderen Kleingruppen so mit ihrem Geld gemacht haben. Darum ging es auch gar nicht
unbedingt.
An dem Sonntag haben einige von uns mal ganz praktisch erlebt, wie mächtig Geld ist, selbst wenn man
eigentlich davon überzeugt ist, dass man nicht dessen
Diener ist; selbst wenn man aktiv versucht, emotional
nicht so davon abhängig zu sein; selbst wenn man eigentlich doch genug hat und entspannt sein könnte.
Jesus hat über Geld sogar wie über einen Gegenspieler
von Gott geredet (Lukas 16,13). Und doch denke ich,
dass wir diese komische Macht des Geldes manchmal
unterschätzen. Wir lesen, dass wir nur entweder Gott
oder dem Geld dienen können. Dass Jesus den Reichen
pauschal droht (Lukas 6,24). Dass jemand aufgefordert
wird, allen Reichtum loszulassen, um Jesus nachfolgen
zu können (Markus 10,17-27). Dass wir keinen materiellen Besitz sammeln sollen (Matthäus 6,19-25).
Dass die Geldgier die Wurzel allen möglichen Übels
ist (1. Timotheus 6,6-12) und so weiter. Aber wir denken immer, die anderen sind gemeint, weil wir nicht
anfällig dafür sind, weil wir nicht beeinflusst werden
von der Macht des Geldes.
Aber belügen wir
uns da nicht manchmal
selbst?
Legt mal die Taler
auf den Tisch. Und während die
Scheine und Münzen da liegen und
euch anzwinkern, versucht mal konzentriert darüber
zu sprechen, was denn Jesus möchte, wie wir mit Geld
umgehen. Ist eine Erfahrung, sag ich euch!
Fabian hat selbst vor kurzem sehr
krass erlebt, wie Gott ihn finanziell
versorgt. Ein ganz pauschaler, unsensibler Tipp: Wenn du Geldsorgen
hast, fang an abzugeben … zum Beispiel deinen Zehnten.
P.S.: Das bunte Kästchen steht zwar
noch da, aber das Prinzip scheint nicht zu funktionieren. Es haben wohl zu viele Leute zu oft Geldbedarf,
sodass aus den kleinen Spenden keine Summe wird,
die jemandem helfen würde, der wirklich in der Patsche sitzt.
Foto: Tim Reckmann/Flickr
Finanzen & Vision
25
Die verlorene Dimension des Pfingsten
Vom Schulden, Teilen und Erlassen
Ja, um jeden Zweifel gleich von vorneherein im Keim
zu ersticken: Ich bin ein echter Pfingstler! Ich habe
den Heiligen Geist mehrfach wirken gesehen und erlebt und bin davon begeistert. Dennoch meine ich,
dass wir das Wirken des Heiligen Geistes nicht nur
charismatisch deuten dürfen, es ist viel mehr als das!
Gleich in den Anfängen der Pfingstbewegung wurde das sehr deutlich: Die Ausgießung des Heiligen
Geistes hatte vor rund 100 Jahren in der Aszusastreet nicht nur zur Folge, dass Menschen in neuen
Sprachen redeten, sondern – und das ist im Kontext
der Zeit gesehen ein echtes Wunder – auch bewirkt,
das schwarze und weiße Menschen, arme und reiche
zusammen Gottesdienst feierten!
Das Wirken des Heiligen Geistes sprengte also auch
ethische (rassistische), soziale und ökonomische
Grenzen – kein Wunder, wenn wir Pfingsten aus der
Dimension des Erlassjahres her betrachten. Es gibt
eine ganze Fülle an Sabbatbestimmungen in der Bibel, aber alle mündeten in die radikalste Reform des
Meisters, Jesus, ein … in das Erlassjahr.
Jeder sollte einmal Befreiung erleben
Alle sieben Sabbatjahre wurden alle Schulden erlassen, Sklaven freigelassen, Besitztümer zurückgegeben (3.Mose 25,8-19). Jede Generation sollte nach
diesem Schema mindestens einmal Befreiung und
komplette Entschuldung erleben, um so die Gefahr
der Armut weitgehend zu minimieren. Eine absolut
radikale Reform, die uns ahnen lässt, dass auch Israel damals der Versuchung des Ungehorsams erlegen
war. Immer wieder prangerten die Propheten des
Alten Testamentes den Ungehorsam ihrer Zeitgenossen vergebens an (zum Beispiel Jeremia 34,13-17).
Es gibt in der Bibel selbst immer wieder Hinweise
dafür, dass vergebens zur Einhaltung der Erlassregel
aufgerufen wurde bzw. diese nur teilweise gehalten
wurden (Nehemia 10,32; 1. Makkabäer 6,49+53). Die
jüdische Erwartung war, dass der verheißene Messi-
26
Finanzen & Vision
as diese Erlassgebote wieder reformieren und durchsetzen würde. Diese Erwartung wird unter anderem
vom Propheten Jesaja im Kapitel 61, Verse 1 bis 2
formuliert:
Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir […], um
den Armen eine gute Botschaft zu verkünden. Er
hat mich gesandt, um die zu heilen […] und zu verkündigen, dass die Gefangenen freigelassen und
die Gefesselten befreit werden. Er hat mich gesandt, um ein Gnadenjahr des Herrn […] unseres
Gottes auszurufen […].
Das Timing von Jesus war perfekt: Im Jahre 0 dem
Anfang unserer Zeitrechnung war ein Jubeljahr! Und
jetzt wird es sehr spannend, denn im ersten öffentlichen Auftreten des Meisters verkündigt Christus
nichts anderes als genau dieses in Jesaja 61 angekündigte: „Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir um
das Erlassjahr möglich zu machen!“ (Lukas 4,18-21)
An keinem anderen Ereignis wie Pfingsten wird der
ganzheitliche Erlassansatz so deutlich. Pfingsten ist
der Geburtstag der christlichen Kirche, die DNS aller
Frommen! Pfingsten hat mehrere wichtige Bedeutungen, die ich kurz anreißen will.
Pfingsten wurde zum einen als „Fest der Ernte, der
Erstlinge deiner Früchte“ bezeichnet. Das Wort
Pfingsten bedeutet wörtlich „der fünfzigste (Tag)“ –
der fünfzigste Tag sollte die Juden einmal im Jahr
an nichts Geringeres erinnerte, als an das fünfzigste
Jahr, das verheißene Erlassjahr. Pfingsten, oder der
fünfzigste Tag, war der Jubeltag, so wie das fünfzigste Jahr das Jubeljahr war. Zum anderen war es
das Fest der Thora, denn Gott hatte Israel 50 Tage
nach der Überquerung des Roten Meeres die 10 Gebote gegeben. Pfingsten ist das Fest, an dem Gott seine Gebote nicht nur auf steinerne Tafeln, sondern in
menschliche Herzen schreiben möchte: Ein Fest der
Erwartung auf Befreiung, ein Fest des Gedenkens an
das Erlassjahr.
Der Geburtstag der Kirche
Die Apostelgeschichte, die uns vom Geburtstag
der Kirche berichtet, ist gewissermaßen die Fortsetzung des Lukasevangeliums, beide Bücher sind von
Lukas verfasst und wollen als Doppelwerk verstanden werden. Verkündigte Christus, dass der Heilige
Geist auf ihm sei, um das Erlassjahr möglich zu machen, so wurde jetzt der Heilige Geist auf seine Kirche
ausgegossen, um das Erlassjahr umzusetzen.
Die Gläubigen waren ein Herz und eine Seele; sie
betrachteten ihren Besitz nicht als ihr persönliches Eigentum und teilten alles, was sie hatten,
miteinander […]. Armut gab es bei ihnen nicht,
weil die Leute, die Land oder Häuser besaßen,
etwas von ihrem Besitz verkauften und das Geld
den Aposteln brachten, damit sie es an die Bedürftigen verteilen konnten […].
(Apostelgeschichte 4,32-37)
Die Gläubigen erlebten nach der Predigt des Petrus
Befreiung von ihren geistlichen Nöten und Sünden
sowie von ihren natürlichen Nöten und Sorgen. Das
Erlassjahr wurde plötzlich praktisch! Das gelebte
Erlassjahr war keine Auflösung von Besitz, wie sie
in totalitären Staaten teilweise durch Enteignung
durchgeführt wurde, sondern sie teilten ihren Besitz
einvernehmlich. Christus hat nichts gegen Besitz,
aber dieser verpflichtet! Er möchte durch seinen
Geist Menschen dazu befreien, den selbigen zu teilen
und nicht als persönliches Eigentum zu betrachten!
Wie weit entfernt scheint die Kirche von heute von
diesem Ideal entfernt zu sein?
Bis ins 12. Jahrhundert versuchte sich die Kirche gegen Überschuldung durch Predigt-Feldzüge – bei denen Bettelmönche von Ort zu Ort gingen und gegen
Wucherer predigten – zu wehren. Gläubigern drohte
die Exkommunizierung; sie durften keine Sakramente mehr empfangen und auch nicht auf geweihter Erde beerdigt werden.
Nenne mich naiv, aber ich träume heute von einer
ähnlichen Predigt-Offensive der Kirche in der westlichen Welt: Erlasst den Armen die Schulden! Mit
welchem Recht knechten und sanktionieren sogenannte reiche Länder vermeintlich ärmere Länder,
weil diese ihre Schulden nicht zurückzahlen können,
wenn gleichzeitig dieselben „reichen Länder“ meist
noch viel verschuldeter sind?
Wir alle kennen das Vaterunser, das bei genauerer
Betrachtung auch Spuren vom Erlassgebot erhält.
Wir haben festgestellt, dass vor allem Lukas den
Dienst Christi mit dem Erlassjahr in Verbindung
brachte, auffällig ist in diesem Zusammenhang seine
Wiedergabe des Vaterunsers, vor allem der folgende
Vers enthält eine interessante Variante: „Und vergib
uns unsere Sünden, denn auch wir vergeben jedem,
der uns etwas schuldig ist.“ (Lukas 11,4a Schlachter)
Lukas deutet wie kein anderer der Evangelisten die
Sündenvergebung Gottes als Aufruf und Begründung
zum allgemeinen Schuldenerlass. Um die Brisanz dieser Stelle zu begreifen ist es wichtig zu wissen, dass
Lukas den Begriff schuldig sein auch an anderer Stelle (7,41f und 16,7) verwendet und hier ausdrücklich
von materiellen Schulden spricht. Immer wieder lässt
Lukas einen Zusammenhang zwischen geisterfüllten
Gläubigen und der Bereitschaft zu geben und zu teilen erkennen.
Wo ist die Erlassjahr-Dimension in unseren Herzen
geblieben? Eine Dimension, die ökonomische, soziale
und ethnische Grenzen mit dem Evangelium sprengen möchte?
Samuel Diekmann (33), verheiratet,
drei Kinder, Pastor, Buchautor, Aktivist,
Blogger ...
1 David Graeber: „Schulden: Die ersten 5000 Jahre.“ Klett-Cotta 2012.
Gestaltung: Simeon Wetzel
Foto Hintergrund: Lawrence OP/Flickr
Foto Taube: knowhimonline/Flickr
27
Geben für Anfänger
Welche Spendenarten gibt es und was bewirken sie
„Ohne Moos nichts los“ – Da ist man sich einig. Um
gewisse Dinge in Gang zu bringen oder zu halten,
bedarf es manchmal mehr als Gebet. Dass deine
Gemeinde, deine Bewegung für einige Sachen Geld
benötigt, hat nichts mit fehlendem Glauben zu tun,
sondern mit realistischen Fakten. Die Räume, der
regelmäßige Papierkrieg im Büro, das Entschädigen
von ehrenamtlichen Mitarbeitern (Fahrtkosten u.ä.),
all diese Dinge werden leider nicht durch Luft und
Liebe finanziert. Die Bewegung ist auf Spenden angewiesen – ohne Spender geht es leider nicht. Wenn du
die Jesus Freaks unterstützen möchtest, habe ich für
dich verschiedene Wege, wie du das machen kannst.
Am bequemsten ist es, wenn deine Gemeinde ein
Konto führt oder zumindest eine Sammeldose aufstellt, wo du dich entledigen kannst. Mit der (Ab-)
Gabe gibst du die Verantwortung an deinen Nächsten
ab. Die Gemeinde zahlt (hoffentlich) ihren Zehnten
an Jesus Freaks Deutschland e.V. oder an den Regioverein. Die Vereinsleitung kann allgemeine Spenden frei verwenden. Dies hat den Vorteil, dass auch
weniger populäre Ausgaben, wie die Buchhaltung
oder Versicherungen, bezahlt werden können.
Das geht solange gut, bis du dich fragst: „Was passiert
mit dem Geld? Welche Personen haben die Entscheidungsbefugnis, die Spenden zu verwalten? Möchte ich wirklich wissen, wem meine Spende zu Gute
kommt?“ Beschäftigen dich gerade solche Dinge? Du
würdest schon gerne etwas tiefer in die Tasche greifen, aber dann auch gerne mitentscheiden wollen, für
was es eingesetzt wird. In diesem Fall kann ich die
Zweckgebundene Spende empfehlen.
Zweckgebundene Spenden können von Jesus
Freaks Deutschland e.V. durch einen Spendenaufruf
oder vom Spender selbst ausgehen. Der Vorteil: Projekte, die zuvor nur eine Idee waren, können umgesetzt werden, unabhängig von den anderen Investitionen. Auch (oder vielleicht gerade) für besonderes
verrückte Ideen lassen sich Mitstreiter finden. Nehmen wir die LED-Palme auf dem Freakstock als
leuchtendes Beispiel. Eine Person hatte die
Idee, so eine Effektleuchte für schlappe 700 Euro anzuschaffen, um ein
bisschen Stimmung auf Freakstock
zu schaffen. Das Dreamteam des
Festivals fand die Idee zwar gut, aber in Hinsicht auf
die Kosten-Nutzen Analyse nicht umsetzbar. Die Person blieb mit ihrer Idee dennoch nicht alleine, sondern fand etwa 60 weitere Personen, die zu Baumpaten wurden. Letztendlich konnte die Palme doch
gekauft werden und erfüllt seit zwei Jahren ihren
Zweck auf dem Freakstock.
Du bist aber gerade knapp bei Kasse oder hältst
nicht viel von finanziellen Zahlungsmitteln? Dann
habe ich eine weitere gute Nachricht für dich. Es
muss nicht immer Kohle sein. Das Zauberwort heißt
Sachspende. Du ärgerst dich auf dem Willo über die
gekaufte Discounter-Marmelade und würdest lieber
die Jesus Freaks mit selbstgemachten Aufstrichen
bereichern? Du kannst auf dein Bahnticket oder
in deinem Auto noch eine Person mitnehmen, die
sonst nicht die Möglichkeit hat, zu einem Treffen zu
kommen? Du oder einer deiner Bekannten hat ein
paar Möbel, die privat nicht mehr gebraucht werden,
aber wunderbar in deine Gemeinde passen?
Auch solche Aktionen gehen völlig in Ordnung wenn
du dabei ein paar Punkte beachtest: 1. Überlege, ob
der Begünstigte die Sachspende auch wirklich einsetzten kann. 2. Prüfe deine Sachspende auf den
aktuellen Zustand (Funktion, Aussehen usw.) und 3.
Informiere möglichst frühzeitig die zuständige Person, bei der du deine Sachspende abgeben möchtest.
Durch eine vorherige gute Absprache erspart man
sich Ärger und sorgt dafür, dass eine Spende gut ankommt und nicht wieder zurückgegeben wird.
Wenn dir das alles zu materialistisch ist, dann bringe
dich anderweitig ein. Praktische Unterstützung,
die du mit deiner Geistes- oder Muskelkraft leistest,
ist gern gesehen. Selbstständige und Freiberufler
können für unbezahlt erbrachte Leistungen einen
Aufwandsverzicht steuerlich geltend machen. Du
kannst auch finanzielle Mittel aus Fördertöpfen oder
Wettbewerben organisieren oder für Geldsegen und
Erweckung beten. Deine Bewegung wird
es dir danken.
Marius Hollinger (34), lebt auf Borkum. Er hat die oben genannten
Wege selbst ausprobiert und
kann sie daher weiterempfehlen.
Anmerkung zur LED Palme
28
Um das Projekt Baumpate nicht überzubewerten, hat der Projektstarter
ausdrücklich darauf hingewiesen,
nicht den „Zehnten“ zu geben.
Angst vor dem Kontrollverlust
Was passiert, wenn Gott einen blinden Fleck aufdeckt
Ich sitze im Gottesdienst und denke an nichts Böses. Der Lobpreis ist schön, alles ist wie immer. Dann
kommt die Predigt. Thema: Finanzen. Okay, denke
ich, da habe ich bisher noch nicht so richtig drüber
nachgedacht, aber das ist kein Thema, mit dem ich
Probleme habe. Kaum habe ich den Satz zu Ende gedacht, kommt Gott und haut mir mit dem Hammer
auf den Kopf. Und zwar mit Schwung.
In meiner Familie war Geld immer ein Thema, das
unterschwellig bei allem mitgespielt hat und zu vielen Streits und Meinungsverschiedenheiten führte.
Wofür wir wie viel Geld ausgeben, was wir uns leisten
können und was nicht, waren explosive Fragen, die
so manchen Wutanfall und knallende Türen ausgelöst haben.
Meine Konsequenz aus diesen Erfahrungen war der
Vorsatz, dass Geld nie mein Leben bestimmen und
erst recht nicht zu Streit mit Menschen führen sollte,
die ich liebe. Da ich bisher allein lebe und nur für
mich selbst verantwortlich bin, ist Zweiteres kein
Problem. Ersteres hingegen klingt in der Theorie gut
– in der Praxis sah das so aus, dass ich immer sehr
sparsam mit meinem Geld umgegangen bin, mir dreimal überlegt habe, für was ich wie viel ausgebe und
extrem knauserig geworden bin. Ich wollte nicht in
die Situation kommen, Schulden zu haben oder etwas nicht bezahlen zu können, weil meine Erfahrung
war, dass das zu Problemen führt sowie Menschen
und Beziehungen kaputt macht. Ich entwickelte eine
panische Angst davor, dass mir das Geld ausgehen
könnte. Alleine neu in München und ohne Rücklagen
war dieses Risiko durchaus vorhanden.
Meine Devise war, so lange das Konto im Plus ist,
habe ich alles im Griff. So lange ich noch Geld habe,
habe ich kein Problem mit dem Thema. Dass Gott da
anderer Meinung war, sollte ich in besagtem Gottesdienst zu spüren bekommen. Mir war
dieser Kontrollzwang und meine Knauserigkeit absolut nicht bewusst. Ich war der Überzeugung, dass
Geld keine Macht über mich hat.
In der Predigt wurde die Frage gestellt, wo bei einem
persönlich der „Aua-Punkt“ liegt. Ab welchem Betrag tut es dir weh Geld wegzugeben? Als diese Frage gestellt wurde, fiel es mir, im wahrsten Sinne des
Wortes, wie Schuppen von den Augen. Ich musste
feststellen, dass mein „Aua-Punkt“, ganz weit unten
lag. Dass ich den Gedanken nicht ertragen konnte,
Geld einfach wegzugeben, ohne etwas dafür zu bekommen. Nicht, weil ich dachte, dass ich mit mehr
Geld glücklicher wäre oder dass ich nicht genug hätte.
Es war die Angst vor Kontrollverlust. Ich hatte Angst,
dass mir, wenn ich Geld weggeben würde, dieses Geld
am Ende des Monats fehlen würde. Gottvertrauen?
Fehlanzeige.
Diese Erkenntnis war eine der schlimmsten meines
Lebens. Hatte ich doch immer gedacht, dass Geld
keine Macht über mich hätte, musste ich feststellen,
dass es mein ganzes Denken kontrollierte.
Wir wurden in der Predigt dazu aufgefordert, Gott
nach einem Betrag zu fragen, den wir weggeben
sollten und an wen dieser Betrag gehen sollte und
das dann auch zu tun. Bei mir waren es, glaube ich,
vierzig Euro. Heute erscheint mir das ein lächerlicher
Betrag. Damals bin ich auf die Bank gegangen, um
meine vierzig Euro zu überweisen und habe richtig
gelitten. Ja, es hat weh getan. Es war ein Kontrollverlust. Und es war gut, da mit Gott zusammen durchzugehen und zu merken, dass ich morgen nicht hungern
muss, wenn ich heute Geld an jemand anders gebe.
Ich glaube am Ende des Monats hatte ich wirklich diese 40 Euro zu wenig auf dem Konto. Aber ich habe
gelernt, dass das nicht schlimm ist und dass Gott sich
darum kümmert, wenn es mal nicht so rosig aussieht.
Ich bin noch lange nicht fertig mit Lernen, was den
Umgang mit Geld umgeht und ein kleiner Kontrollfreak bin ich auch noch. Aber ich bekomme keine
Panikanfälle mehr, wenn das Konto leer ist und mittlerweile macht es mir Spaß Geld zu geben, wenn ich
an die Sache glaube, an die es geht. Jetzt, zwei Jahre
später, bin ich in der Lage für mehr als tausend
Euro für ein soziales Projekt nach Thailand zu
fliegen, obwohl ich gerade umgezogen bin und
mein Auto repariert werden musste. Mein
Gottvertrauen wächst – und meine Freiheit im
Umgang mit Geld mit ihm.
Kerstin Neuhaus aus München.
Gestaltung: SimeonWetzel | Foto oben: TaxCredits.net
Foto unten: 401(K)/Flickr
Finanzen & Vision
29
W ir ha b en
so la ng e
so v iel
mit so w e
nig
g emacht,
dass w ir je
tzt
fast a l l e
s
mit fast n
ichts
mach en ko
n n en .
(Zitat aus dem Dr
eamteam)
Krasse Sache
:
Jakob, der zukünftiger Stammvater Israels, hat zwei
Frauen, Rahel und Lea. Lea wurde ihm untergejubelt,
er liebt sie eigentlich nicht. Leas Sohn findet Alraunen. Rahel will die Alraunen haben und schlägt Lea
vor, sie dafür mit Jakob schlafen zu lassen. Die beiden Frauen werden sich einig. Lea eröffnet abends Jakob, vermutlich breit grinsend, dass sie seine Liebesdienste für ein paar Kräuter bei Rahel ersteigert hat.
Jakob zuckt mit den Schultern und zeugt einen Sohn.
(1. Mose 30, 14-17)
Zachäus

Lasst mich durch!
Ich bin kein Arzt,
kein Helfer
und keine Feuerwehr –
Tja Jakob, von wegen Patriarchat! Kann ja sein, dass
du Stammvater wirst, aber welche Frau von dir beglückt wird, das entscheiden die Damen beim Pokern!
Nebenbei war das Ganze Rahels Idee! Merke, bei manchen Frauen kann man mit Grünzeug viel erreichen!
Ich bin Sünder.
Bitte lasst mich durch!
Fabian Bethge
+ Bibel-Branchenbuch +
Ein Vers für jedes Problem
Der schönste Tag Deines Lebens –
und er soll am liebsten nie aufhören?
Wende dich an Stundengeschenk Hiskija
2-KÖN-20-8-11
Du willst die Top-Strandfigur,
hast aber noch keinen Fitnesstrainer?
Personalagentur David weiß Rat
PS-18-33-35
Die Route für den Gemeindeausflug steht noch nicht fest?
Individuelle Pfadfinderei Mose & Aaron
2-MO-12-31-ff
Genug rumgesessen, jetzt wird gejoggt – aber wie?
Melde dich bei Laufschule „Timotheus‘ Bruder“
HEBR-12-1
Dein Traumberuf ist Rennfahrer?
Komm zu Jehus Fahrschule
2-KÖN-9-20
Das Drehbuch für den traurigsten Film aller Zeiten
wird nicht rechtzeitig fertig!
Hol dir deine Inspiration bei Querimonia
30
Rubrik
KLGL-1-5
Steckbrief
Lulu (13), Schülerin,
St. Pauli Lemgo
Warum bist du bei den Freaks?
Mein Stiefvater ist immer zu Freakstock
und Willo gefahren und das hat mich voll interessiert,
dann bin ich mitgefahren und kam halt immer wieder.
Eine gute Fee gewährt dir 3 Wünsche,
um die Welt zu verbessern.
1. Jeder akzeptiert Homosexuelle, Transsexuelle usw.
2. Jeder akzeptiert jede Religion.
3. Kein Krieg für Lebensmittel.
Wer bist du, und wenn ja wie viele?
Ich bin die Person, die Millionen Seiten hat,
aber bei jeder bin ich ich.
Was wünschst du dir zum Geburtstag?
Ich könnte hier jetzt jede Menge materielle Dinge
schreiben, dabei will ich nur nicht „arm“ enden.
Wie viel Zeit brauchst du im Alltag, um klar zukommen?
Ich brauche 300 Stunden am Tag, um mit allem
zu leben (Träume ausgeschlossen).
Was war der beste Augenblick deines Lebens?
Die zwei schönsten Momente im Leben sind 1. der, in dem
du geboren wurdest, 2. der, in dem du verstehst warum.
Was bedeutet Schönheit für dich?
Frei zu sein, freie Menschen sind die Schönsten.
Anglophobe
Erklärung für
Phrat eine gängige
“ is
tant is change
hange“
„The only cons
ränderung“. „C
Ve
e
di
r
nu
t
is
ig
also auch
se = „Beständ
ld“, es könnte
ge
el
hs
ec
„W
“.
heißt aber auch
ist Wechselgeld
ige Konstante
nz
ei
ie
„D
:
en
heiß
weiteres Wortange“ = „Ein
ch
on
n
pu
r
an, dass es
„Yet anothe
s spielt darauf
ie
D
“.
e‘
ng
ha
auf dessen
spiel mit ‚c
m Bettler gibt,
ne
ei
it
m
ld
Bi
s
“ steht. Also
ein bekannte
I want change
s,
in
co
ur
yo
.
Schild „Keep
Veränderung“
ünzen, ich will
M
e
in
de
te
al
„Beh
Wie möchtest du am liebsten sterben?
Ich finde Wasserleichen im Sommer ganz schön
(zumindest in Büchern und Filmen) und will irgendwie
als Wasserleiche im weißen Kleid enden.
Was wolltest du schon immer mal machen?
Ich möchte unbedingt mal Fallschirmspringen.
Skizziere deine Gedanken als du das erste Mal
in einem Freak-Gottesdienst warst!
Ich fand‘s unbeschreiblich, aber hatte auch ein bisschen Angst.
Was war das beste Buch, das du jemals gelesen hast?
„Die Leiden einer jungen Kassiererin“ von Anna Sam.
Was macht dich traurig?
Der größte Teil der Menschheit.
Welche Frage sollte auf dem nächsten Fragebogen stehen?
Deko zu
Pfingsten
Zu Weihnachten gibt’s Tannenbäume, zu Ostern Hasen
und zu Pfingsten? Zum Fest
des Heiligen Geistes gibt’s
Tauben ist doch klar. Diese zum
Beispiel. Sie lässt sich als Fensterbild oder als Kartenmotiv verwenden.
Viele Täubchen ergeben ein Mobile.
Wie geht’s?
Vorlage selber zeichnen oder aus dem
Internet raus suchen. Schablone aus
Karton anfertigen und anschließend
auf weißes Tonpapier übertragen. Auge
mit Filzstift aufmalen. Zum Aufhängen
einen Faden annähen.
Was ist dein Lieblings-Freak-Lied?
Fred
31
Krasse
Sache
Was so alles in
der Bibel steht
Beleidigter Prophet
hetzt Bären auf
unschuldige Kinder
Bei manchen Geschichten fragt man sich schon, warum so etwas in der Bibel steht. Ist das nicht ziemlich
schlechte Werbung für Gott und den Glauben? Aber
es steht nun mal da, und es lohnt sich auch die Auseinandersetzung mit Passagen, die etwas schwerer
verdaulich sind.
Der Prophet Elisa befindet sich auf dem Weg von Jericho nach Bethel, dem Ort wo er und einige seiner
Schüler vermutlich leben. In Jericho hat er gerade
sein erstes Wunder getan. Die Brunnen waren vergiftet, und er hat das Wasser im Namen des Herrn
wieder genießbar gemacht. Zuvor hat er den Mantel
des großen Propheten Elia bekommen, der mit einem
Wagen aus Feuer in den Himmel gefahren ist. Verrückte Sache. Elisa war sein Schüler und hat darum
gebeten, das Zweifache von dem zu bekommen, was
der große Elia hatte. Ob er in dem Moment wusste,
was er tat?
In Jericho hat er jedenfalls erlebt, dass es funktioniert. Er schüttet eine Schale mit Salz in die vergiftete Wasserquelle, und das Wasser ist nicht mehr
giftig. Wie wir in Vers 22 lesen, nicht aufgrund des
Salzes, sondern aufgrund des Wortes, welches Elisa
redet. Seine Worte haben Kraft und bringen Segen.
Gott hat Elisa einen großen Dienst mit viel Verantwortung gegeben.
Auf dem Weg nach Hause passiert etwas eher Banales. Eine Horde mit über 40 halbstarken Kindern
oder Jugendlichen sieht ihn und verspottet seinen
Glatzkopf. Wer schon mal erlebt hat, wie gemein und
schonungslos Kinder sein können, und wie sie einen
zur Weißglut treiben können, wenn sie sich in der
Gruppe stark fühlen, kann es vielleicht nachvollziehen, dass einem manchmal der Geduldsfaden reißt.
Etwas schwerer ist es nachvollziehbar, dass Elisa, der
gerade das große Erbe von Elia angetreten hat und
in der Stadt Jericho sein erstes öffentliches Wunder
vollbracht hat, sich von Kindern dermaßen provozieren lässt. Er verflucht sie im Namen des Herrn und
das Unglück nimmt seinen Lauf. Es wird uns berichtet, dass zwei Bärinnen aus dem Wald kommen und
42 dieser Kinder umbringen.
Was ist hier passiert, und was kann uns diese Geschichte sagen? Ist es gefährlich über glatzköpfige
gläubige Männer zu lachen? Darf man Propheten
nicht ärgern? Sind überall, wo Männer Gottes unterwegs sind, wilde Tiere in der Nähe?
Wenn wir uns mal vorstellen, was dort tatsächlich vorgefallen ist, gleicht das Bild einer
Szene aus einem Horrorstreifen. In unserer heutigen Zeit ginge diese Geschichte sicher über mehrere Tage weltweit
durch die Nachrichten. Die Medien
würden sie mit Interviews von Betroffenen und mit Fotoserien ausschlachten. Ein Blutbad sondergleichen, dem
42 junge Menschen zum Opfer fallen.
Die Dorfbewohner im Schockzustand.
Traumatisierte Kinder, die es geschafft
haben, den Bären zu entkommen, aber
erlebt haben wie Freunde und Geschwister umgekommen sind. Eltern, die
sich nicht mehr zu helfen wissen, die
32
Krasse Sache
schreien, weinen und durchdrehen. Ob Elisa das so
wollte? Wie hat sein Dienst in diesem Ort wohl in der
nachfolgenden Zeit ausgesehen? Ob die Bewohner
ihn dort noch freundlich empfangen haben in den
kommenden Jahren?
Wohl kaum. In dieser Gegend muss sein Name und
das wofür er steht über lange Zeiten verbrannt gewesen sein. Hier konnte er sich so schnell nicht mehr
blicken lassen. Er hat durch den Fluch seiner Worte
großes Unglück über die Menschen in diesem Ort gebracht. Und warum? Weil er sich für einen Moment
nicht im Griff hatte. Weil eine Gruppe übermütiger
Kinder zufällig seine empfindliche Stelle findet und
ihn verspottet. Sein Glatzkopf war scheinbar nicht
das, worauf er besonders stolz war. Wie jeder Mensch
hatte auch dieser Mann Gottes Charakterschwächen
und rote Knöpfe, mit denen man ihn provozieren
konnte. Und das ausgerechnet nach diesem krassen
Ding in Jericho. Vielleicht hatte Elisa nach diesem
Wunder gerade seinen ersten Höhenflug und war
stolz darauf, dass Gott ihm tatsächlich die Vollmacht
seines Vorgängers gegeben hat. Vielleicht war er auch
einfach ausgepowert, nach dem was alles vorher geschehen war. Auf jeden Fall ist er unausgeglichen und
leicht reizbar. Und das wird ihm zu Verhängnis.
Nach diesem katastrophalen Vorfall ändert er tatsächlich seine Route. Er hätte nur noch wenige Kilometer bis nach Bethel gehabt, aber er läuft einen
weiten Weg in den Norden, in die entgegengesetzte
Richtung zum Berg Karmel. Was gibt‘s dort? Erstmal
nichts. Einsamkeit, Einkehr, große Krise. Das muss
er erst mal verarbeiten. Und lässt Gott an sich arbeiten. Ich glaube, dass Gott seinen Charakter schult,
ihn heilt und wieder herstellt. Elisas Dienst ist an dieser Stelle nicht zu Ende, auch wenn ihn jeder von uns
wahrscheinlich rausgeschmissen hätte nach so einem
Drama.
Ich hoffe, dass so etwas Schlimmes keinem von uns
jemals passiert. Aber jeder von uns hat in einem gewissen Maß Verantwortung und Einfluss. Unsere
Worte und Taten haben Auswirkung, sie können heilen oder zerstören. Je größer und einflussreicher der
Dienst ist, den Gott uns überträgt, umso wichtiger,
dass wir Verantwortung für uns selbst übernehmen,
für unser Handeln und unser Reden. Und dass wir
unsere großen und kleinen Schwächen nicht unter
den Teppich kehren, oder glauben, dass das, was wir
für Gott tun, die Unebenheiten unseres Charakters
ausgleicht. Um ein Bild zu bemühen: das Hindernis
auf der Straße hat umso mehr Auswirkungen, je größer die Geschwindigkeit ist, mit der ich unterwegs
bin. Irgendwann kann ich nicht mehr bremsen oder
ausweichen, und wenn ich Pech habe wird das Hindernis zu meinem Unglück. Das hat Elisa in diesem
Fall erlebt. In abgeschwächter Form hat sicher mancher von uns so was auch schon erlebt. – Dass wir mit
Worten Menschen verletzt haben, und dass es lange
Zeit gebraucht hat bis Dinge wieder in Ordnung gekommen sind und Versöhnung stattgefunden hat.
Aber Schlimmeres möchte ich nicht erleben.
Ich erinnere mich selber an Zeiten und Situationen
in meinem Dienst als Leiter, als ich ausgepowert war,
genervt, mit dem Kopf durch die Wand wollte oder es
in dem Moment einfach nicht besser wusste. Und wie
ich mich in Gesprächen mit Leuten oder in Prozessen, in denen es um wichtige Entscheidungen ging,
zu weit aus dem Fenster gelehnt habe. Weil ich mich
habe provozieren lassen, weil ich ungeduldig war, weil
ich dachte, ich habe Recht und die anderen kapieren
es einfach nicht. Dann habe ich manchmal Dinge gesagt, die nicht Segen und Leben gebracht haben, sondern eher Zerstörung. Der Fluch war, dass sich Leute
manchmal jahrelang an vernichtende Worte von mir
erinnert haben, und dadurch Beziehungen gestört
oder sogar zerstört wurden.
Wie gut, dass Gott wirklich gnädig ist, und wir immer
wieder die Chance zur Versöhnung und Vergebung
haben. Auch wenn es manchmal lange dauerte, bis
ich dazu in der Lage war. Aber es gibt keinen anderen Weg für uns. Ich bin sehr dankbar dafür, dass auf
meinem bisherigen Weg auch viele Menschen, denen
ich vor den Kopf gestoßen habe, gnädig mit mir waren, und ein Neuanfang möglich war, wo vorher nur
noch Sprachlosigkeit herrschte.
Die Geschichte mit Elisa und den Bären dient uns als
Warnung, das nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Damit dein Dienst und deine Berufung nachhaltig und gesegnet ist, ist meine und deine Bereitschaft
notwendig, an unserem Charakter und persönlichen
Schwächen zu arbeiten, damit sie uns nicht im Weg
stehen. Und ich wünsche jedem von uns, dass wir den
Weg zu Gott finden, so wie Elisa, zu unserem Berg
in die Einsamkeit kommen, damit Gott und heilen
und wieder aufrichten kann. Er gibt uns eine zweite
Chance.
Hans Thellmann (41) ist bei
den Jesus Freaks Münster,
wo er lange in der Gemeindeleitung war. Er arbeitet als
Schulsozialarbeiter und mag
gutes Essen und schöne Gitarren. Bei den Jesus Freaks
ist er für die Leiterschulung
und Teamentwicklung mit
verantwortlich.
Die genaue Geschichte kannst du nachlesen in:
2. Könige 2,22-25
Krasse Sache
33
FeinschmeckerMüll
Auslese.
Kurzgeschichte
Auf dem Menü stand: „Ungarische Weißweinsuppe
garniert mit Schlagsahne und Sultaninen, Ricotta
mit Hartkäse und geräuchertem Lachs, hausgemachtes Honig-Sonnenblumen-Weizenbrot, Spaghetti Napolitana con Zucchini und Glückskekse.“
Alles sehr edel. Na gut, außer die Kekse … aber sie
wollte schon immer welche selbst machen. – Selbst
über das Glück entscheiden können. Leider ging das
nur im Keksform, nicht im Leben.
Beklagen konnte sie sich aber wirklich nicht. Sie
stand hier, in ihrer eigenen Küche, in ihrer eigenen
Wohnung. Sie hatte sogar Platz, um Gäste einzuladen, (obwohl sie alle sehr eng beieinander hocken
müssten). Ja, es wird alles langsam besser, dachte
sie. Wen interessiert, dass das Menü von den Zutaten bestimmt wurde … Zutaten, die sie am Abend
zuvor aus Containern genommen hatte? Außer dem
Lachs war nichts davon fragwürdig. Und sie hat oft
genug eine Essensvergiftung erlebt, um ziemlich genau zu wissen, welche Fischprodukte man lieber vermeiden sollte. Der Lachs müsste in Ordnung sein.
Sie ist früh aufgestanden und machte sich sehr viel
Mühe mit diesem Abend. Es gab sogar eine Karte,
die sie mit gestylter Schrift geschrieben hatte wie
in den teuren Restaurants. Ein paar Kerzen standen auf einem Spiegel mitten auf dem Tisch, der
mit einem Bettbezug gedeckt war. Sie war arm, aber
kreativ. Die Teller waren alles Einzelstücke und die
Gläser hatten einst Senf enthalten. Ihre Gäste würden es nicht für wichtig halten, sie waren so was
nicht gewöhnt. Für sie war etwas Besonderes, dass
sie überhaupt eingeladen waren … und privat sogar!
Dazu gab es noch Wein …
Kochen hatte sie damals in einem besetzten Haus
gelernt. Die hatten dort eine provisorische Küche
gebaut mit Gasflaschen und einem Campingherd.
Nachmittags hatte sie im Schaufenster vom Elektrogeschäft Kochsendungen angeschaut (zwar ohne
Ton, aber sie verstand es trotzdem gut). Abends ging
sie containern. Wenn die Zutaten zu etwas passten,
was sie gesehen hatte, probierte sie es aus. Oft musste sie Zutaten austauschen. Meistens sogar mehrere.
So lernte sie aber selbst, was gut zusammen passte
und was nicht, und wie man alles am besten vorbereitet. Sie konnte alles kochen, was auf zwei Platten
zu schaffen ist, wie eine Profi. Backen war eine andere Sache. Natürlich gab es dort keinen Backofen.
Aber als Kind hatte sie gern ihrer Mutter geholfen
und vieles war hängengeblieben.
Jetzt, wo sie eine eigene Küche hatte, backte sie, so
oft es nun ginge. Inzwischen fragten ihre Kollegen
manchmal, ob sie was für sie backen könnte. Damit
verdiente sie ein bisschen was neben her. Es war
nicht viel, aber jeder Cent half. Ja, die anderen vom
Eck würden es mögen.
Cate McMillan schreibt über eigene und fremde Erlebnissen von Leuten auf der Straße.
34
Foto: Porto BayTrade/Flickr
Gestaltung: Simeon Wetzel
Foto: S.Lafleur-Vetter
Wie kann man nur?
Leserbrief zum Rätsel auf der Kinderseite in Ausgabe 2/2014
Liebe Redaktionsleitung,
Lieber empörter Leser,
Wie kann man Kindern nur eine so
falsche Dekodierung von griechischen
Buchstaben vermitteln? Wie sollen
meine Kinder denn so mal die Bibel
im griechischen Original lesen
können? Bei uns in Münster ist das
nämlich die Grundvoraussetzung, um
zum Kindergottesdienst zugelassen
zu werden. Ich habe sämtliche
Boten konfisziert und erwarte eine
Entschuldigung für diesen Skandal.
Mit freundlichen Grüßen
Die Redaktion ist entsetzt zu hören,
dass die Kinder in Münster im Kindergottesdienst nur das Neue Testament im Original zu lesen bekommen
und nicht das VOLLE EVANGELIUM,
welches ja nun zum größten Teil in hebräisch geschrieben ist. Zieht also erst
mal den Balken aus dem eigenen Auge,
ihr Münsteraner Lotterbuben, und
bringt euren Kindern ein anständiges,
akzentfreies, fließendes Hebräisch bei
und dann könnt ihr anfangen euch zu
beschweren.
Ein empörter Leser
Die Redaktion
Impressum
2
Herausgeber: Jesus Freaks Deutschland e. V.,
Bereich Medien, Yorckstr. 50, 34123 Kassel,
www.jesusfreaks.de
w
Redaktionsleitung: Bettina Kammer (V.i.S.d.P.),
Dubliner Str. 1, 13349 Berlin, 03045025203, [email protected]
6
Redaktion: Marius Hollinger, Cate McMillan,
Danielle Norberg, Julia Pfläging, Ben Runge, Jaana
Schäfer
Wenn nicht anders angegeben, sind
‘ Bildnachweis:
die Bilder privat oder gemeinfrei.
>
|
$
0
h
Homepage: www.bote.jesusfreaks.de
Facebook: http://redirec.de/bote
Leserbriefe und Texte an: [email protected]
Einsendeschluss nächste Ausgabe: 23.06.2014
Anzeigen- und Leser-Service: Julia Pfläging,
Eugenstr. 1, 42897 Remscheid, 02191-5682354,
[email protected]
Bezugsbedingungen: Der Kranke Bote erscheint
sechsmal im Jahr. Das Abonnement verlängert sich
automatisch um ein Jahr, wenn es nicht bis zum
30.11. gekündigt wird. Das Abonnement endet außerdem, wenn eine Sendung wegen falscher Adresse
zurück kommt. (Bei Umzug bitte rechtzeitig Bescheid
sagen!) Mehr Informationen zu Abonnements unter:
www.bote.jesusfreaks.de
Ein Einzelabo kostet 15 € pro Jahr für 6 Ausgaben,
d.h. nur 2,50 € pro Ausgabe. Dazu kommen Versandkosten für Deutschland in Höhe von derzeit 6 €, für
EU-Länder 16,20 €. Verbindliche Preise auf Anfrage.
Sparen kann man mit einem Gruppenabo (siehe
Tabelle). Ab 5 Heften gibt es Rabatt. Bereits ab 10
Heften kostet eine Ausgabe nur noch 1,90 €. Andere
Stückzahlen liefern wir natürlich gerne.
Ein Einzel-Abo mit Tasse kostet 30 € (inkl. Versand) pro Jahr. Eine Tasse kostet 7 € (zzgl. 2,50 €
Versand). Rabatt bei Mehrkauf!
Geschenk-Abos (15 € zzgl. Versand) enden
automatisch nach 6 Ausgaben. Bei der Bestellung
bitte Liefer- und Rechnungsadresse angeben.
*
Spenden: Gerne kannst du JFD e.V. und den Kranken Boten mit deiner Spende unterstützen. Gib Name
und Adresse an, um eine Spendenbescheinigung zur
Vorlage beim Finanzamt zu erhalten:
Jesus Freaks Deutschland e.V., Ev. Kreditgenossenschaft EG, IBAN: DE75 5206 0410 0003 5022 95,
BIC: GENODEF1EK1
U
Druck: Gedruckt auf Envirotop Recyclingpapier,
Pressel Digitaler Produktionsdruck
HeftPreis
anzahl je Heft
Preis für 6
Ausgaben
Versand
pro Jahr
}
Summe
Preis
pro Nase
21 €
21 €
36 €
18 €
51 €
17 €
66 €
16,50 €
1
2,50 €
15 €
2
2,50 €
30 €
3
2,50 €
45 €
4
2,50 €
60 €
5
2,40 €
72 €
81,90 €
16,38 €
6
2,40 €
86,40 €
96,30 €
16,05 €
7
2,40 €
100,80 €
110,70 €
15,81 €
8
2,40 €
115,20 €
125,10 €
15,64 €
9
2,10 €
113,40 €
135,60 €
15,07 €
10
1,90 €
114 €
136,20 €
13,62 €
6x1€
=6€
6 x 1,65 €
= 9,90 €
6 x 3,70 €
= 22,20 €
Rubrik
35
Platz für
deine Anzeige !
ab 27 Euro
bote.jesusfreaks.de/mediadaten
[email protected]