2010/4 DWS-Newsletter Dezember 2010

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2010/4 DWS-Newsletter Dezember 2010
Newsletter Dez 2010
Inhalt
Editorial
Editorial
Liebe Mitglieder,
• Zwischen Skepsis und Zuversicht
• 400 Mio. Euro für Wirtschaftsförderung
Seite 1-2
Deutschsprachige Unternehmen
in Rumänien
• Strabag baut Autobahn
Deva-Orăştie
das Jahr 2010 stand unter dem Motto: „2010 - ein neues
Kapitel“. Auch wenn es zu Anfang kaum jemand für
möglich gehalten hat, das Resultat der arbeitsreichen
zwölf Monate kann sich sehen lassen.
Jörg Prohaszka
Der DWS ist zu einer starken Gemeinschaft geworden, in
Geschäftsführer
der Informationen und Dienstleistungen für die Mitglieder
an erster Stelle stehen. 40 neue Mitglieder hat der DWS im zurückliegenden Jahr aufgenommen, zwei Firmen sind ausgetreten.
• Regierung will Romtelecom-Anteil
verkaufen
• SWU Umwelttechnik bremst Expansion
Nicht nur der rasante Mitgliederzuwachs, sondern auch die Mitgliedertreffen mit Rekordbesucherzahlen von über 100 Unternehmensvertretern
zeigen, dass der Club an Interesse gewonnen hat.
• Kartellamt genehmigt Plus-Übernahme
• Agrarius erhöht Flächenbestand
Seite 3
Steuern & Recht
• Außenhandelskammer gründet
Schiedsgericht
Seite 4
DWS-Klubnews
• Blick zurück auf ein erfolgreiches Jahr
• Schneidern für Kinder
• DWS-Spenden für Kreiskrankenhaus
• Erste Stunde in der Berufschule
• Engagement für die Gesellschaft
In diesem Newsletter finden Sie neben einem Rückblick auf die Aktivitäten
des Clubs in diesem Jahr wieder Beiträge zu aktuellen Themen aus dem
rumänischen Wirtschaftsleben.
Viel Vergnügen beim Lesen!
Zwischen Skepsis und Zuversicht
Chancen für ausländische Investoren
Seit zwei Jahren verharrt Rumäniens Wirtschaft in der Rezession. Im dritten
Quartal dieses Jahres sank die Wirtschaftsleistung um 2,2 Prozent, noch
schwächer entwickelte sich laut Eurostat nur Griechenland mit einem
Minus von 4 Prozent. Investoren aus dem Ausland halten sich weiter
zurück mit Engagements und auch die Manager im Land zeigen sich skeptisch.
• Kuchenbasar im Forum
• DWS Neumitglieder
Seite 5-8
Aus Hermannstadt
• Neues Ski-Resort auf der Hohen Rinne
• Rathaus startet Altstadt-Kampagne
In einer Umfrage des Beratungsunternehmens AT Kearney glauben
lediglich 30 Prozent der Manager in Rumänien an eine Wirtschaftserholung
bis Mitte nächsten Jahres. Verantwortlich für die anhaltende Rezession
sind nach Meinung der Unternehmenslenker die rumänische Regierung
und deren bisher wirkungslose Antikrisen-Maßnahmen. So glauben denn
auch ein Drittel der befragten Manager, das die schwierige wirtschaftliche
Situation bis Ende 2011 andauern wird, weitere 30 Prozent halten
Prognosen derzeit für unmöglich.
• Wasserversorgung modernisiert
Seite 9
Buntes
• Buchtipp: „Rumänisches
Wirtschaftsrecht“
• Mitglieder-Katalog erschienen
Impressum
Seite 10
40 Prozent weniger Direktinvestitionen
Angesichts dieser Unsicherheit hielten sich ausländische Investoren in den
ersten drei Quartalen 2010 mit Engagements in Rumänien zurück. Mit
2,02 Milliarden Euro floss knapp 40 Prozent weniger ausländisches Kapital
in das Land. Nach Angaben der rumänischen Nationalbank (www.bnro.ro)
erreichten die Geldflüsse aus dem Ausland im gesamten Vorjahr noch
4,89 Milliarden Euro.
weiter auf Seite 2
1
1 Stabilisierung des
makroökonomischen Umfelds
2 Etablierung eines Rates zur
wirtschaftlichen Entwicklung
3 Unterstützung von KMU´s
4 Förderung von Investitionen
5 Erhöhung der Absorption
von EU-Mitteln
6 Ausbau der Infrastruktur
7 Nutzung des landwirtschaftlichen
Potenzials
8 Wachstumsfördernde
Steuerpolitik
9 Reformierung des Rechtssystems
10 Umbau des öffentlichen Sektors
400 Mio. Euro für Wirtschaftsförderung
Die rumänische Regierung will in der
Wirtschaftsförderung neue Schwerpunkte setzen.
Zu diesem Zweck stellte das Wirtschaftsministerium am 11. November ein Programm zur
Steigerung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit“ (Creşterea Competitivităţii
Economice) vor. Aus Mitteln des Operationellen
Sektoriellen Programms der Europäischen
Union sollen 400 Millionen Euro zur Unterstützung von Klein- und Mittelbetrieben (KMU),
Großunternehmen sowie für erneuerbare
Energien fließen. Konkret vorgesehen sind für
KMU 195 Millionen Euro, für Großunternehmen
97,5 Millionen und 100 Millionen für den
Energiesektor.
Mit dem Geld fördert das Ministerium
Unternehmen, die „in Erweiterung, Standardisierung, Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit
oder
Beratungsleistungen
investieren“. Zusätzliche 35 Millionen Euro will
das Ministerium aus eigenen Geldern für
Forschungszwecke und Marketing bereit
stellen.
Wo bieten sich Investitionschancen?
Ob sich die rumänische Regierung die Vorschläge zu Eigen macht, bleibt
abzuwarten. Trotz schlechter nationaler Wirtschaftszahlen können
deutsche Firmen ein positives Fazit ihrer Geschäfte in und mit Rumänien
ziehen. Deutschland habe im ersten Halbjahr 2010 seine Position als
wichtigster Handelspartner Rumäniens ausbauen können, berichtet die
German Trade and Invest (www.gtai.de) in den im November erschienen
„Wirtschaftstrends Rumänien Jahreswechsel 2010/11“. Laut Eurostat
haben die Einfuhren deutscher Produkte im Vorjahresvergleich um 20
Prozent zugelegt. Und die deutsche Agentur für Exportförderung sieht
weiter Chancen für exportorientierte Unternehmen.
Aussichtsreich hält die Autorin des Berichts, Annika Pattberg, die ohnehin
schon stark vertretene Automobil- bzw. Zuliefererbranche. Sehr gute Investitionschancen eröffneten sich in den Bereichen Wasser und Abwasser
sowie in der Müllentsorgung. Die EU stelle hier hohe Fördersummen zur
Verfügung. Im Land seien momentan 15 Großprojekte genehmigt. Großes
Potenzial bietet das Land für Engagements in erneuerbare Energien –
zahlreiche Projekte stünden erst am Anfang der Entwicklung. Chancenreich werden Investitionen in Solar-, Photovoltaik und Biomasse sowie in
die Versorgungsinfrastruktur angesehen.
Der Bausektor bleibt nach Einschätzung von Pattberg bis 2012 das
Sorgenkind der rumänischen Wirtschaft. Anbieter von medizinischen
Geräten könnten von den Investitionen privater Kliniken und Arztpraxen
profitieren.
Rückgang der ausländischen Direktinvestitionen in Rumänien (in Mrd. Euro)
Maßnahmenkatalog des
Foreign Investors Council
Dennoch gebe es für ausländische Investoren weiterhin Chancen in
Rumänien, wie der rumänische Foreign Investors Council (www.fic.ro)
jüngst in einem Strategiepapier einschätzte. Hindernisse für die Belebung
der Wirtschaft seien das ausufernde Staatsdefizit sowie die in diesem Jahr
auf über 7 Prozent gestiegene Inflation. Der FIC präsentiert in seinem
Papier zehn Vorschläge (siehe Kasten), wie die aktuelle Rezession überwunden werden könnte. Die Kosten zur Umsetzung schätzt der FIC auf
860 Millionen Euro. Im Gegenzug könnte das Bruttoinlandsprodukt
Rumäniens bis 2015 zusätzlich 11,6 Prozent zulegen, 250.000 Arbeitsplätze könnten geschaffen werden und die Staatseinnahmen könnten 8,5
Prozent höher ausfallen.
* erstes Halbjahr, Quelle: Rumänische Nationalbank
2
Deutschsprachige Unternehmen in Rumänien
Strabag baut Autobahn
Deva-Orăştie
Ein
österreichischrumänisches Konsortium hat den Vertrag für den Bau der Autobahn
zwischen den siebenbürgischen Städten Deva
und Orăştie (Broos) unterzeichnet. Dem Konsortium gehören die österreichische Strabag
AG, die rumänische Tochter Strabag SRL sowie
die Straco Grup an. Gemeinsam sind sie für den
Bau der knapp 33 Kilometer langen Straße
verantwortlich. Die Bauzeit soll laut Nationaler
Gesellschaft für Autobahnen und Nationalstraßen (www.CNADNR.ro) 24 Monate betragen. Die Auftragssumme beläuft sich auf 220,6
Millionen Euro, davon werden 133 Millionen aus
ISPA-Mitteln finanziert. Die Straße ist Teil der
künftigen Autobahn von Nădlac nach Piteşti.
Regierung will RomtelecomAnteil verkaufen
Der
rumänische
Staat will seinen 46
Prozent Anteil an
der
heimischen
Telekommunikationsgesellschaft Romtelecom dem griechischen
Mehrheitseigner OTE und der Deutschen
Telekom verkaufen. Laut Medienberichten
strebe das Ministerium einen Erlös von einer
Milliarde Euro an. Die OTE besitze derzeit 54,01
Prozent der Romtelecom-Aktien, die restlichen
45.99 Prozent hält das Kommunikationsministerium, während die Deutsche Telekom seit
2009 mit 30 Prozent plus einer Aktie an der
griechischen OTE beteiligt ist.
Kartellamt genehmigt Plus-Übernahme
Die deutsche Discounterkette Lidl darf die rumänischen Filialen des Konkurrenten Plus übernehmen.
Das rumänische Kartellamt segnete die Übernahme
der 96 Läden am 4. November ab. Eine Marktverzerrung sei nicht zu befürchten, heißt es. Die Marke Lidl
gehört zur Schwarz-Gruppe, die in Rumänien unter
dem Namen Kaufland bereits SB-Warenhäuser betreibt. Die Schwarz-Gruppe ist der drittgrößte Lebensmittel-Einzelhandelskonzern in Deutschland. Neben der Übernahme der rumänischen
Plus-Filialen will Lidl auch die Läden in Bulgarien übernehmen. Die EUKommission warnte im Zusammenhang mit der Übernahme vor einer
Wettbewerbsverzerrung, hatte aber zugleich die Entscheidung den
nationalen Genehmigungsbehörden überlassen. Lidl hatte die beiden
osteuropäischen Plus-Gesellschaften im Februar dieses Jahres gekauft.
Agrarius erhöht Flächenbestand
Die börsennotierte Agrarius AG erweitert ihre Landwirtschaftsflächen im
Banat. Nachdem die Gesellschaft die
erste Ernte in Rumänien eingefahren hat, pachtete das Unternehmen
weitere 507 Hektar in direkter Nähe zu den bisherigen Flächen. Insgesamt
bewirtschaftet das Unternehmen rund 1.057 Hektar nahe Temeswar
(Timişoara). Davon befinden sich 140 Hektar im Eigentum der
Gesellschaft.
Agrarius hatte Anfang 2009 einen brachliegenden Landwirtschaftsbetrieb
mit 550 Hektar übernommen und anschließend reaktiviert. Im Sommer
2010 wurden auf rund 370 Hektar 1.212 Tonnen Weizen eingefahren.
In den kommenden Monaten will das Unternehmen weiteres Ackerland
kaufen und pachten. Laut Vorstand Ottmar Lotz könne in Rumänien
hochwertiges Ackerland für durchschnittlich rund 3.000 Euro je Hektar
gekauft werden.
SWU bremst Expansion
Die
österreichische
SW
Umwelttechnik kann ihre
Geschäfte in Rumänien nicht
wie geplant ausweiten. Zur
Finanzierung der RumänienExpansion
sollte
eine
achtjährige Anleihe über zehn Millionen Euro
begeben werden. Die Anleihe konnte jedoch
nicht platziert werden, wie das börsennotierte
Unternehmen mitteilte. Hintergrund sind nach
Meinung des Analysten Matthias Schrader,
Analyst von GSC Research, Finanzprobleme des
Unternehmens,
die
durch
Währungsabwertungen in Ungarn und Rumänien ausgelöst wurden. SWU will laut Vorstandschef
Bernd Wolschner in Rumänien weiter wachsen,
und kann sich dafür auch Partnerschaften
vorstellen.
3
Steuern & Recht
Außenhandelskammer gründet Schiedsgericht
Mehr Rechtssicherheit durch ständiges Schiedsgericht bei AHK
Grundvoraussetzung der Nutzung dieses
alternativen Verfahrens ist eine schriftliche
Schiedsvereinbarung zwischen den
Parteien.
Die AHK empfiehlt dafür folgende
Vertragsklausel:
„Alle Streitigkeiten, die sich aus oder im
Zusammenhang mit diesem Vertrag
ergeben, werden unter Ausschluss des
ordentlichen Rechtsweges nach der
Gerichtsordnung des Ständigen Schiedsgerichts bei der Deutsch-Rumänischen
Industrie- und Handelskammer durch ein
Schiedsgericht abschließend entschieden.
Das bezieht sich auch auf etwaige
Streitigkeiten über die Wirksamkeit der
Schiedsgerichtsklausel.“
Ergänzende empfehlenswerte
Vereinbarungen:
„a) Der Ort des Schiedsverfahrens ist …
b) Die Anzahl der Schiedsrichter beträgt …
c) Die Sprache des Schiedsverfahrens ist …
d) Das anwendbare materielle Recht ist …“
Kontakt und weitere Informationen:
STALFORT Legal. Tax. Audit.
Bukarest – Sibiu – Bistrita – Berlin
Büro Bukarest:
Tel.: +40 – 21 – 314 46 57
Fax: +40 – 21 – 315 78 36
E-Mail: [email protected]
Web: www.stalfort.ro
Unternehmer dürfen im Rahmen des deutsch-rumänischen
Wirtschaftsrechts künftig mehr Rechtssicherheit erwarten. Grund dafür
ist das Ständige Schiedsgericht der Deutsch-Rumänischen Industrieund
Handelskammer in Bukarest (AHK), das im Rahmen einer
Mitgliederversammlung am 9. November offiziell vorgestellt wurde.
Mit der Gründung des Schiedsgerichts wurde auf die zunehmende
Kritik an der ordentlichen Gerichtsbarkeit in Rumänien reagiert.
Ein Schiedsgericht kann binnen weniger Monate in einer Instanz den
Rechtsstreit endgültig beenden. Eine weitere Maßnahme zur
Verkürzung des Verfahrens besteht in der Möglichkeit, einen Vergleich
abzuschließen. Dies kommt in der Praxis der staatlichen Gerichte
Rumäniens nahezu nie vor. Weitere Vorteile des Schiedsgerichts
bestehen darin, dass die Parteien den Ort des Verfahrens und die
Verfahrenssprache mitbestimmen können. Darüber hinaus wirken sie
bei der Zusammensetzung des Schiedsgerichts mit. Als Schiedsrichter
können bei komplexen Streitigkeiten (z.B. im Baurecht) von den
Parteien ausgewiesene Spezialisten bestellt werden. Die Parteien sind
bei der Auswahl der Schiedsrichter nicht an die Schiedsrichterliste des
Gerichts gebunden.
Das Präsidium des ständigen Schiedsgerichts besteht aus dem
Gerichtspräsidenten Prof. Claus Köhler und den Vizepräsidenten
Cristina Dăianu und Dr. Gisbert Stalfort. Das Gerichtspräsidium wacht
neben den Schiedsrichtern über die Einhaltung der Gerichtsordnung
sowie des gesamten Verfahrens. Dies ist wichtig, weil schwere
Verfahrensfehler zur Anfechtung des Schiedsspruchs vor den
staatlichen Gerichten berechtigen. Ferner greift das Gerichtspräsidium
ein, wenn die Parteien ihre Schiedsrichter nicht fristgerecht ernannt
haben, ein Schiedsrichter ersetzt oder ausgeschlossen werden muss.
Haben die Parteien sich nicht auf einen Einzelschiedsrichter geeinigt
(was aus Kostengründen günstiger ist), wird das Verfahren durch drei
Schiedsrichter entschieden. In diesem Fall benennt jede Partei einen
Schiedsrichter. Der dritte Schiedsrichter wird von den zuvor benannten
zwei Personen bestimmt. Die von den Parteien ernannten Richter
müssen unabhängig sein. Die Schiedsrichter dürfen daher nicht zuvor
eine der Parteien beraten haben. Der Schiedsspruch ist für die Parteien
bindend und – mit einem entsprechenden Vermerk eines staatlichen
Gerichts – vollstreckbar.
Büro Sibiu
Tel: (+40-269) 244 996
Fax: (+40-269) 244 997
E-Mail: [email protected]
Dr. Gisbert Stalfort
Die Kosten des Verfahrens tragen die Parteien nach den Regeln der
Gebührenordnung des Schiedsgerichts. Die Verfahrenskosten bestehen
aus einer Eintragungsgebühr in Höhe von 350 Euro, der
Schiedsrichtergebühr sowie den Auslagen und Aufwendungen des
Gerichts. Die Schiedsrichtergebühren sind in einer degressiven Tabelle
enthalten. Bei einem Streitwert von 100.001 bis 200.000 Euro beträgt
die Schiedsrichtergebühr 6.200 Euro zzgl. 5 Prozent des Betrages, der
100.000 Euro überschreitet. Die reinen Verfahrenskosten sind bei
kleinen und mittleren Streitwerten deutlich höher als bei den
staatlichen Gerichten. Bei sehr hohen Streitwerten (über 1 Mio. Euro)
können sie jedoch niedriger sein. Wenn die Sache von einem Einzelrichter entschieden wird, beträgt die Schiedsrichtergebühr nur 50
Prozent des normalen Wertes. Grundsätzlich hat die unterlegene Partei
die Kosten des Schiedsverfahrens zu tragen.
Von Rechtsanwalt Dr. Gisbert Stalfort,
Vizepräsident des Schiedsgerichts
4
DWS-Klubnews
Blick zurück auf ein erfolgreiches Jahr
Ich erinnere mich noch genau an das Mitgliedertreffen im Dezember 2009. Die Präsentation „2010 – ein neues Kapitel“, sorgte für viel
Aufsehen bei den anwesenden Mitgliedern. Die
Vision und die Motivation, dass Potenzial unseres Klubs stärker auszunutzen und klare
Vorteile für alle Mitglieder zu schaffen, waren
von Anfang an die Triebfedern bei allen
Aktionen. Und ich erinnere mich auch an die
Wortmeldung eines Mitgliedes nach der
Präsentation: „Wenn wir davon nur die Hälfte
schaffen, wäre das ein Traum!“ Das haben wir,
sogar mehr als wir uns vorgenommen haben.
Also träumen wir weiter – vom nächsten Jahr.
Es steht wieder viel auf der Agenda. Während
wir im Jahr eins des neuen Vorstandes noch auf
lokaler Ebene agiert haben, wird das Jahr Zwei
der Schritt auf die nationale Bühne. Wir können
es uns leisten, unsere Meinung zu äußern und
aktiv an wirtschaftlichen Themen mitzuarbeiten. Wir können anregen, unterstützen
und helfen. Aktionspunkte gibt es genug.
Ein Beispiel dafür ist die Ausbildungsinitiative
des DWS im Bereich Metallhandwerk. Wir haben
zweifelsohne einen wichtigen Schritt in die
richtige Richtung gemacht. Das Bildungssystem
in Rumänien erlaubt es nicht, genügend auf die
Bedürfnisse ausländischer Investoren einzugehen. Das Stichwort heißt duale Ausbildung.
Trotz allgemeiner Einigkeit darüber, das dual
ausgebildete junge Menschen viele Vorteile auf
dem Arbeitsmarkt haben, Unternehmen diese
Fachkräfte nachfragen und viele Institutionen
auch gern dual ausbilden würden, ist eine
solche Ausbildung bisher unmöglich.
Antworten und Lösungsansätze auf diese und
viele andere Fragen sollen Bestandteile einer
nationalen DWS-Bildungskonferenz im Jahr
2011 sein. Eingeladen werden Vertreter der
rumänischen Universitäten, Schulen und
Unternehmen. Die Ergebnisse der Konferenz
sollen in einem zweiten Schritt mit den
zuständigen Ministerien diskutiert werden.
In den Mitgliedertreffen sollen künftig mehr
Dialoge stattfinden. Dafür wird jeweils ein
Diskussionsthema in den Versammlungen
sorgen.
An „DWS-Produkten“ sind z.B. RumänischSprachkurse für DWS-Mitglieder eingeplant,
eine Leistungsschau mit dem Arbeitstitel
erschienen in der Allgemeinen Deutschen Zeitung, 15.12.2009, Seite 4
„German Quality“ sowie die Veröffentlichung weiterer Wirtschaftspublikationen und Magazine. Auch die Einkaufsgemeinschaft wird auf
solide Füße gestellt werden.
Wir werden uns auch an Themen wagen, die zunächst noch schwierig in
der Durchführbarkeit scheinen, z.B. die Eröffnung eines DWS-Kindergartens. Für genügend „Kundschaft“ haben unsere fleißigen Mitglieder im
vergangenen Jahr gesorgt.
Auch die anderen Wirtschaftsklubs in Rumänien werden stärker in die
DWS-Projekte eingebunden. So soll langsam ein stabiles Netzwerk
zwischen den Klubs entstehen und für Synergien sorgen.
Von Jörg Prohaszka
5
DWS-Klubnews
Schneidern für Kinder
Der Schneider des rumänischen Königshauses,
Alexandru Ciucu, verlegte sein Atelier im April für
einen Abend in das Hotel Golden Tulip. Der DWS
hatte den bekannten Couturier zu einer
Wohltätigkeitsveranstaltung eingeladen. Vor den
Augen der Gäste fertigten Ciucu und seine
Mitarbeiter innerhalb von zwei Stunden einen
Männeranzug. Bei der folgenden Versteigerung
erstand Caroline Selea, Gattin von DWS-Vorstand
Dr. Julius Selea, das Kleidungsstück für 3.800 Lei.
Das Geld kommt der Fürstin-Margareta-Stiftung
zu Gute. Unterstützt werden laut Ciucu Projekte,
die sich der Förderung begabter Kinder und
Jugendliche widmen.
DWS-Spenden für Kreiskrankenhaus
Erste Stunde in der Berufschule
DWS startete im November Ausbildungsinitiative
Der seit einigen Monaten vom DWS vorbereitete Ausbildungslehrgang
„Metallbearbeitung“ begann am 8. November in der Hermannstädter
Berufsschule „Independenţa“. Sechs Mitgliedsunternehmen schicken
19 ihrer Mitarbeiter einmal in der Woche zurück auf die Schulbank. Die
Kosten für die Weiterbildung tragen die Unternehmen.
Begrüßt wurden Schüler und Lehrer von DWS-Geschäftsführer Jörg
Prohaszka und Hubert Waibel, Geschäftsführer des Automobilzulieferers
Brandl. Die Initiative institutionalisiert das Projekt einiger Firmen aus dem
vergangenen Jahr. Hubert Waibel gehörte zu ihnen: „Der erste Kurs war
ein Beginn, noch etwas amateurhaft, das wird jetzt ein bisschen
professioneller“. Grund für die Initiative sei eine Ausbildungslücke
hierzulande. Den von der Universität kommenden hoch qualifizierten
Ingenieuren fehle praktische Erfahrung, den Schulabgängern eine
vernünftige Ausbildung. Arbeiter würden nach dem „amerikanischen
System“ an einer Maschine ausgebildet, gebraucht würden jedoch flexibel
einsetzbare Mitarbeiter mit universellen Kenntnissen.
Foto: Holger Wermke
Ein Koloskopiegerät konnte das Kreiskrankenhaus
im Mai mit Hilfe des DWS beschaffen. Von den
Gesamtkosten über 41.000 Euro konnten 35.000
Euro durch eine Spende des Klubs gedeckt werden.
Allein 30.000 Euro steuerte Eon Gaz România bei.
Thomas Gerlach, Vorsitzender des DWS, betonte,
dass es den ausländischen Firmen in Hermannstadt
(Sibiu) nicht nur ums Geld verdienen gehe, sondern
dass man auch die sozialen Fragen und Probleme
des Gastlandes im Auge habe.
Rodiana Pertea, Jörg Prohaszka und Hubert Waibel (v.l.) begrüßten die Schüler
zur ersten Stunde.
Foto: Holger Wermke
Am aktuellen Projekt beteiligen sich die in Hermannstadt (Sibiu) ansässigen Unternehmen Brandl, Brandt, Continental, Mecanofin, Marquardt und
Wittenstein sowie Dressel & Höfner aus Mediasch (Mediaş). Auf die
künftigen Metallarbeiter warten 400 Theorie- und Praxisstunden. Gelehrt
werden Fachrechnen und -zeichnen, Material- und Maschinenkunde sowie
grundlegende Arbeitstechniken wie Fräsen, Drehen, Schweißen oder
Feilen. „Wir haben versucht, das Curriculum sehr ausgewogen zu mischen,
das Ihnen alle wichtigen Lerninhalte vermittelt werden“, sagte Prohaszka
an die Schüler gewandt. Neben den Theoriestunden werden die Schüler in
der schuleigenen Werkstatt ihr erlerntes Wissen an den Maschinen anwenden können. Am Ende des Kurses wird es eine Prüfung geben. Dem besten
Absolventen versprach Prohaszka einen Preis als „zusätzliche Motivation“.
Finanziert wird das Projekt vollständig von den beteiligten Firmen. Der
Betrag pro Teilnehmer beläuft sich auf etwa 1.500 Lei. Geld, das auf das
Konto der Berufsschule geht, mit der der Wirtschaftsclub einen
entsprechenden Lehrvertrag abgeschlossen hat. Diese stellt vier Lehrer
bereit, die für die Vermittlung der im Vorfeld abgestimmten Lehrinhalte
verantwortlich zeichnen. Stark mit eingebracht hätten sich die Geschäftsführer der Unternehmen, sagte Prohaszka. Das Ausbildungsprogramm
wurde aus den existierenden Lehrplänen zusammengestellt – mit den für
die Firmen relevanten Inhalten. Grundlage des Kurses sei das Prinzip der
in Deutschland gängigen dualen Ausbildung, das heißt der Kombination
von theoretischer und praktischer Ausbildung. An einer Fortsetzung der
Ausbildung in Form eines zweiten oder dritten „Lehrjahres“ werde man in
den kommenden Wochen arbeiten.
6
DWS-Klubnews
Kuchenbasar im Deutschen Forum
Die „besseren Hälften“ sammeln bereits für ihr
nächstes Projekt. Es werde sich wieder um einen
bedürftigen Kindergarten handeln, informierte
Manuela Gerlach, Frau des DWS-Vorsitzenden und
deutschen Generalkonsuls in Hermannstadt (Sibiu),
Thomas Gerlach.
Am 27. November organisierten die Frauen im
Spiegelsaal des Deutschen Forums am Großen Ring
(Piaţa Mare) einen Wohltätigkeitsbasar. Die
Veranstaltung
stand
unter
dem
Motto
„Kaffeetrinken für einen guten Zweck“. Außer
Kaffee und selbst gebackenen Kuchen und
Plätzchen hatten die „besseren Hälften“ ihre
Kleiderschränke nach brauchbaren, aber nicht
mehr benutzten, Kleidern, Pullovern, Jacken und
Schuhen durchforstet. Sie hatten Spielsachen
organisiert und auch Freunde und Bekannte
animiert, Waren für den Basar zu spenden. Eine
Reihe von DWS-Mitgliedern spendete Waren für die
Tombola. Mit dem Ergebnis zeigten sich die
Damen zufrieden. Es kamen mehr Besucher als
beim ersten Basar im Mai, auch die Einnahmen
fielen mit 10.500 Lei höher aus als im Frühjahr.
Engagement für die Gesellschaft
Die „besseren Hälften“ ermöglichten Renovierung eines Kindergartens
Nach mehreren Monaten Arbeit präsentierten die „besseren Hälften“ des
DWS Mitte November ihr erstes Projekt. Dank ihrer Hilfe konnte der
Kindergarten 37 renoviert und der Spielplatz erneuert werden. Die nächsten Projekte sind bereits in Planung.
„Während sich unsere Männer im Klub alle sechs Wochen um die Wirtschaft
kümmern, machen wir uns Gedanken, wie wir uns in der Gesellschaft
nützlich machen können“, sagte Manuela Gerlach, die Stimme der
„besseren Hälften“. Im Rahmen einer kleinen Feier am 19. November im
Kindergarten 37 in der Str. Teclu lieferten die Frauen und Partnerinnen der
DWS-Mitglieder den sichtbaren Beweis, dass sie es mit ihrem Engagement
ernst meinen.
In gut drei Monaten wurden die drei Zimmer des Kindergartens gestrichen,
in zwei Räumen verlegten Arbeiter neue Auslegware, der Bodenbelag im
dritten Raum wurde mit Hilfe der Eltern erneuert. An der Straße und zu
den Nachbargrundstücken wurden 58 Meter neuer Zaun gesetzt.
Die Rutsche auf dem Spielplatz erhielt eine neue metallene Rutschzunge.
Das Geld für Materialien haben die aktuell 32 „besseren Hälften“ bei
verschiedenen Gelegenheiten im Laufe des Jahres gesammelt. Im Mai
organisierten sie einen Kaffeebasar auf dem Huetplatz (Piaţa Huet), weitere
Mittel warben die Frauen auf dem Sommerfest des Deutschen Generalkonsulats ein. Daneben baten sie Firmen um Sachspenden und Unterstützung bei den Arbeiten. Ein offenes Ohr fanden sie bei Schultz Farben,
Hutten Project, Geiger, Limorom und Autohaus Huber, Roşu SRL, Baumax
und European Business Service. Deren Vertreter erhielten von Manuela
Gerlach im Kindergarten eine Dankes-Urkunde als „Engel der besseren
Hälften“. Manch ein Sponsor bot am Rande der Feier schon seine Unterstützung für kommende Projekte an.
Den Erzieherinnen des Kindergartens um Leiterin Silvia Stupăroiu war die
Freude über die Hilfe anzusehen, 10 der 60 Kinder führten ein kleines
Programm als Dankeschön für Initiatoren und die anwesenden Sponsoren
auf. Sogar ein Lied auf Deutsch hatten die Kleinen einstudiert, obwohl die
Sprache hier nicht gelehrt wird. Eine Liste mit weiteren unterstützungswürdigen Einrichtungen habe Vizebürgermeisterin Astrid Fodor
bereits, meinte Gerlach. Von Fodor kam zuvor der Vorschlag, dem
Kindergarten 37 zu helfen.
Foto: Holger Wermke
Mit Blumen bedankten sich Kinder und Erzieher bei Vizebürgermeisterin Astrid
Fodor, Manuela Gerlach, Laura Prohaszka (v.l.) und den anderen anwesenden
„besseren Hälften“.
Foto: Holger Wermke
7
DWS-Klubnews - Neumitglieder
Heberger Construcţii S.R.L.
Heberger Construcţii S.R.L. mit Sitz in Bukarest
ist ein Unternehmen der Heberger-Gruppe.
Diese wurde 2004 gegründet und gehört nach
eigenen Angaben zu den führenden Bauunternehmungen in Deutschland und im
Ausland. Die Angebotspalette der Firma reicht
von bautechnischer Beratung, Planung und
schlüsselfertiger Bauumsetzung bis zu Facility
Management. Zu den in Rumänien umgesetzten
Projekten gehören der Bau einer Fabrik für
Klebstoffe in Rădăuţi, einer Industriehalle in
Bukarest oder eines Klasse-A Bürogebäudes im
Bukarester Floreasca Business Park.
Das Hermannstädter Büro des Unternehmens
wurde am 1. Oktober eröffnet. Geschäftsführer
ist Claus Kegel.
0040-21-5298821
[email protected]
TOPO Land
Baupläne, elektronische Karten oder Baustellenbetreuung sind ein kleiner Teil des
Leistungsspektrums der S.C. TOPO Land S.R.L.
Darüber hinaus erstellt das seit 2006 auf dem
rumänischen Markt tätige Unternehmen
Lage- und Höhenpläne, Bestandspläne,
Geographische Informationssysteme oder
präsentiert mit Hilfe von 3D-Visualisierungen
zukünftige
Projekte.
Die
Auftraggeber
reichen von privaten Bauherren, über Baufirmen, Bauträger und Architekten bis hin zur
öffentlichen Hand. Das Hauptbüro von TOPO
Land befindet sich in Hermannstadt (Sibiu),
Filialen gibt es in Bukarest, Kronstadt (Braşov),
Ploieşti, Constanţa, Klausenburg (Cluj-Napoca)
und Oradea. Ansprechpartner in Hermannstadt
ist Christian Wesenscheg.
ELKA
Die ELKA International
S.R.L. ist ein familiengeführtes
Logistikunternehmen mit Hauptsitz
in Krefeld am Niederrhein; in Rumänien befindet sich der Firmensitz in
Cristuru Secuiesc. Vom Spezialisten für Textilverkehr hat sich das
Unternehmen in den vergangenen Jahren zum Allround-Logistiker vor
allem für den Mittelstand entwickelt. Das Angebot umfasst Logistikdienstleistungen von der Beschaffung, Lagerlogistik, Zollabwicklung,
Qualitätskontrolle und Value Added Services bis hin zur Produktionsstättenberatung. Zur Verfügung steht ein Fuhrpark mit Sprintern bis zum
Wechselkofferzug. Daneben kann ELKA auf Lagerflächen mit mehr als
25.000 Quadratmetern in Deutschland, Ungarn und Rumänien zurück
greifen. Im eigenen Hafenbüro in Constanţa wickelt die Firma Im- und
Exportgeschäfte ab. Ansprechpartner ist Siegfried Busch.
0040-266-206270
[email protected]
Becker Design
Die Becker-Design GmbH aus
Angelbachtal
in
BadenWürttemberg stellt seit 30
Jahren Sitzmöbel für Büro,
Produktion, Praxis und Friseursalons her. Seit circa drei Jahren beliefert Becker in Hermannstadt mehrere
Unternehmen mit einer robusten Stuhlpalette für Büro und Produktion,
darunter auch elektrostatisch leitfähige Stühle (nach ESD/EGB) für
entsprechende sensible Bereiche. Die Lieferung erfolgt aus Deutschland
oder über die Niederlassung in Ungarn. Becker beschränkt sich zunächst
auf den Vertrieb seiner Produkte, die Montage von Produkten in Rumänien
ist angedacht. Ansprechpartner für den rumänischen Markt ist Marketingleiter René Syrer, der gleichzeitig Repräsentant im DWS ist.
0049-7265-914580
[email protected]
0040-730-040504
[email protected]
8
Aus Hermannstadt
Rathaus startet Altstadt-Kampagne
Unter dem Titel „Die Sanierung der Altstadt –
gemeinsam schützen wir die Baudenkmäler
Hermannstadts“
startete
das
Rathaus
zusammen mit der Stiftung Heritas eine neue
Kampagne zur Sanierung von Baudenkmälern
im Stadtzentrum. Die ein Jahr laufende Aktion
nimmt eine frühere Kooperation zwischen
Rathaus und der deutschen Gesellschaft für
technische Zusammenarbeit (GTZ) wieder auf.
Aus dem Hermannstädter GTZ-Büro ist die
Stiftung Heritas hervorgegangen, die gemeinsam mit der Stadtverwaltung regelmäßig
Bewohner und Fachleute mit praktischen Hinweisen zur Restaurierung versorgen wird.
Geplant sind Prämierungen guter Sanierungsbeispiele, Workshops, Ausstellungen und ein
Festival auf dem Huetplatz (Piaţa Huet).
Wasserversorgung modernisiert
Mitte November verkündete Bürgermeister
Klaus Johannis den Abschluss des ISPAProjektes zur Modernisierung der Wasser- und
Abwasserversorgung in Hermannstadt (Sibiu).
Aus Mitteln zur Vorbereitung des EU-Beitritts
hatte die Stadt 37,5 Millionen Euro erhalten, mit
denen in den vergangenen Jahren das Wasserwerk auf der Calea Poplăcii saniert sowie die
Ortsteile
Hammersdorf
(Guşteriţa)
und
Neppendorf (Turnişor) an das Wasser- und
Abwassernetz angeschlossen wurden.
Werbung im Newsletter
Sie möchten Ihr Unternehmen oder Ihre
Produkte bei den Entscheidern deutschsprachiger Unternehmen in Rumänien
bekanntmachen? Dann schalten Sie eine
Anzeige im DWS-Newsletter: [email protected]
Neues Ski-Resort auf der Hohen Rinne
DWS-Mitglied Martin Freinademetz errichtet mit Partnern
ehrgeiziges Tourismusprojekt
Seit zwei Jahren laufen die Planungen, seit diesem Frühjahr wird gebaut,
Mitte Dezember soll die Eröffnung sein. „Arena Platoş-Păltiniş Ski- und
Snowboard Resort“ heißt das Projekt, das Wintersportfreunde mit fünf
Pisten, fünf Skiliften, einem Funpark und einem Après-Ski-Bereich lockt.
Wenn alles klappt, bekommt auch der Kreis Hermannstadt (Sibiu) eine
vorzeigbare Wintersportdestination. Bislang existiert auf der Hohen Rinne
(Păltiniş) eine einzige ausgebaute Piste, an den Wochenenden im Winter
drängen sich Skifahrer in der Schlange am Sessellift, um auf den OnceştiBerg zu gelangen. Sie haben schlicht keine andere Wahl.
Alternativen bietet ab dieser Saison das ambitionierte Projekt von DWSMitglied Martin Freinademetz und seinen Partnern. Der österreichische
Snowboardfahrer und Organisator der Red-Bull-Romaniacs wirft seine
Erfahrung in der Organisation von Wintersportveranstaltungen in die
Waagschale. Die Idee für das Resort stammt von dem in Fachkreisen
bekannten Hermannstädter Snowboarder Andy Fazekas. Dritter im Bunde
ist Aurel Balu, der die für das Projekt notwendige Ausrüstung beschafft
hat. „In erster Linie ist das Resort für Familien und Kinder gedacht“, sagt
Andy Fazekas. Aber auch erfahrene Skifahrer werden nach seiner Aussage
ihren Spaß auf der neuen Anlage haben. Die Planungen sehen insgesamt
fünf Pisten vor. Vier von ihnen sind zwischen 600 und 700 Meter lang. Für
Anfänger und Kinder ist eine 250 Meter kurze Piste gedacht. Flutlichtanlagen werden das gesamte Areal bei Dunkelheit ausleuchten, so dass
auch nächtliche Abfahrten möglich sind.
Der gesamte Komplex wird mit Kunstschnee-Anlagen ausgestattet.
Ausreichend Platz ist für die mit dem Auto anreisenden Besucher vorgesehen, es stünden rund 300 Parkplätze zur Verfügung, so die Macher des
Projekts.
Neben den reinen Anlagen dürften sich Skifreunde auf weitere Überraschungen freuen. Zu den bisher nicht näher erläuterten Überraschungen
gehört ein so genannter „Snow Park“, eine Anlage für Ski- und Snowboardfahrer mit Rampen und anderen Elementen zum Springen. Und wenn der
Skispaß irgendwann einmal zu Ende geht, dann kann zünftig in der AprèsSki-Bar weiter gefeiert werden. Hier sollen bis zu 200 Gäste Platz finden,
versprechen die Macher. Die erste große Veranstaltung ist für den
19. Dezember angekündigt, dann soll hier der World Snowboard Day
begangen werden.
Jeden Monate wird dieser an rund 800
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Buntes
Mitglieder-Katalog erschienen
Im November erschien die erste Ausgabe des
DWS-Mitgliedermagazins. 36 Mitgliedsunternehmen nutzten die Möglichkeit, ihre Firma
und die verantwortlichen Mitarbeiter mit kurzen
oder längeren Artikeln und Fotos vorzustellen.
Vorangestellt ist ein kurzer Blick in die
Geschichte des Wirtschaftsklubs. In einem
Interview rekapitulieren der Vorsitzende
Thomas Gerlach und Geschäftsführer Jörg
Prohaszka das „Kapitel 2010“ und sprechen
über die Pläne der Klubführung. Außerdem
wurden Gespräche mit dem Hermannstädter
Bürgermeister Klaus Werner Johannis über die
Wirtschaftsstrategie des Rathauses und seinem
Amtskollegen Arnold Klingeis über die
Energiestrategie von Freck (Avrig) geführt. Die
Texte sind auf Deutsch und Englisch
geschrieben. Das in einer Auflage von 8.000
Exemplaren erschienene Heft liegt mittlerweile
an vielen Orten in Rumänien aus. Mitglieder
können es auch in der Geschäftsstelle erhalten.
Für 2011 ist die Herausgabe der zweiten Ausgabe geplant.
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Redaktion: Holger Wermke
Gestaltung und Foto: Stefan Jammer
Auflage: ca. 800 Empfänger
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Für unseren Newsletter und unsere Internet-Veröffentlichungen suchen wir immer gute und interessante Beiträge. Dies können allgemeine oder
fachliche Beiträge sein, gerne auch Neuigkeiten aus
Ihrem Unternehmen. Wie in dieser Ausgabe veröffentlichen wir auch Profile unserer Mitgliedsfirmen.
Das Einsendedatum der Beiträge entscheidet über die
Reihenfolge der Veröffentlichung. Bitte senden Sie die
Beiträge als Worddatei per E-Mail an unsere
Geschäftsstelle: [email protected]
Bilder sollten im JPG-Format und nicht größer als
300 KB sein. Der DWS behält sich Kürzungen der
Texte vor. Für eingesandte Beiträge haftet
ausschließlich der Autor. Der DWS übernimmt keine
Haftung für Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität
der Beiträge. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht
nicht.
Buchtipp: „Rumänisches Wirtschaftsrecht“
DWS veröffentlicht erste eigene Publikation
Das vorliegende Buch ist die
Erste einer Reihe von Veröffentlichungen des DWS. Mit diesen
Büchern möchte der Klub seine
Mitglieder, aber auch andere
interessierte Leser über das
Investitionsland Rumänien
informieren.
Im ersten Buch wird dem Leser
auf 315 Seiten ein fundierter Einblick in wirtschaftsrelevante
Rechtsgebiete gegeben. Es kann
als Ratgeber, Entscheidungshilfe
und Nachschlagewerk dienen,
heißt es im Vorwort. Als Autoren
gewann der DWS Mitarbeiter der
Rechtsberatungsfirmen Noerr,
Stalfort und Teves. Die Firmen
sind Mitglieder im Klub und verfügen über langjährige praktische Erfahrung im Land.
Für jeden in Rumänien tätigen Unternehmer interessant sein dürften die
Ausführungen von Andreea Suciu zum Ausländerrecht. Der Leser erfährt,
welche Formalitäten ausländische Arbeitnehmer, entsandte Mitarbeiter,
Geschäftsführer oder Freiberufler erfüllen müssen. Mit 122 Seiten am
umfangreichsten ist Dr. Julian Teves Beitrag zum Arbeitsrecht. Er erklärt,
wie individuelle und kollektive Arbeitsverträge gestaltet sein sollten,
worauf bei Arbeits- und Urlaubszeiten geachtet werden kann oder wie die
Stellung von Gewerkschaften und die rechtlichen Regelungen bei Arbeitskämpfen sind.
Ebenfalls Teves erklärt die Grundzüge des Gesellschaftsrechts. Die übrigen
Beiträge behandeln Teilbereiche des geschäftlichen Lebens. Gabriel Popa
skizziert das rumänische Kreditsicherungsrecht; Dr. Gilbert Stalfort gibt
Ratschläge, welche Maßnahmen ein Unternehmen im Fall von Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit ergreifen kann. Seine Kollegin Dr.
Raluca Oprişiu geht auf vergaberechtliche Aspekte ein sowie auf die Chancen erneuerbarer Energien – mit Blick auf rechtliche Rahmenbedingungen
und verfügbare Fördermittel. Die kurze Einführung in das rumänische
Rechtssystem zu Beginn des Buches schrieb DWS-Geschäftsführer Jörg
Prohaszka.
Das Buch „Rumänisches Wirtschaftsrecht“ (ISBN: 978-9731725604) ist in
der Geschäftsstelle sowie in den Buchhandlungen Erasmus und Schiller in
Hermannstadt (Sibiu) und Kastell in Mediasch (Mediaş) zum Preis von 99
Lei erhältlich.
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