Ausgabe Dezember-Januar - Berliner Behindertenzeitung

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Ausgabe Dezember-Januar - Berliner Behindertenzeitung
Ausgabe Dezember 2014 / Januar 2015 · 25. Jahrgang 2014
RECHT: Eigenbedarfskündigung:
Kann die Behinderung vor Räumung
schützen?
Seite 8
www.berliner-behindertenzeitung.de
KULTUR: Filmvorstellung: Wir stellen
den Kinofilm „Die Sprache des Herzens“ vor, der ab dem 01.01.15 in den
Kinos laufen wird.
Seite 9
RATGEBER: Besser verstehen: Schwer
verständliche Beipackzettel leicht gemacht.
Seite 13
Postvertriebsstück A 11 803
HILFSMITTEL: Zwei neue Sopur Rollstühle aus der Easy Life Produktfamilie.
Seite 20
Jahres-Abonnement: 15 EURO
Herausgeber: Berliner Behindertenverband e.V. „Für Selbstbestimmung und Würde“
Unser
Standpunkt
Katze aus dem Sack
Von Lutz Kaulfuß
© Volker Emersleben · DB AG
Der künftige Regierende Bürgermeister
Berlins, Michael Müller (SPD), hat sich
entschieden: Andreas Geisel (zuständig für
Stadtentwicklung) und Matthias KollatzAhnen (zuständig für Finanzen) sollen die
neuen Senatoren werden.
Aus der Sicht der Behindertenbewegung
ist die Personalie Andreas Geisel (Jahrgang
1966) besonders interessant. Der NochBezirksbürgermeister von Lichtenberg
übernimmt mit dem Posten des Stadtentwicklungssenators ein spannendes Ressort.
Ganz Berlin schreit nach mehr Wohnungen
und Andreas Geisel will liefern, so seine
jüngsten Äußerungen. Doch damit allein
ist es nicht getan. Es fehlen vor allem barrierefreie und rollstuhlgerechte Wohnungen
zum bezahlbaren Mietpreis.
Fortschritt oder Rückschritt?
Dieses Problem muss er lösen und daran
werden wir ihn messen müssen.
Doch Michael Müller hinterlässt Andreas
Geisel noch eine andere „Baustelle“: Die
von Müller angeschobene Novellierung
der Berliner Bauordnung. Zu dem vorgestellten Referentenentwurf hat der Berliner
Behindertenverband e.V. sich sehr kritisch
geäußert und sich gezwungen gesehen,
eine eigene Stellungnahme abzugeben.
Ein Senator Geisel wird sich hierzu schon
bald äußern und eine Marschrichtung
vorgeben müssen, wenn das Projekt
„Bauordnung“ noch vor dem Wahlkampf
2016 gemeinsam mit der CDU eingetütet
werden soll. Aus der Sicht der Berliner
Behindertenbewegung stellt sich daher vor
allem die Frage: Wird es unter der Regie von
Senator Geisel Rückschritte oder Fortschritte
in punkto barrierefreies Bauen geben? Wie
es sich gehört, sollten auch wir Herrn Geisel
erst einmal 100 Tage im Amt geben, bevor
wir Urteile und Einschätzungen abgeben.
Und so erreichen Sie uns:
Der Berliner Behindertenverband e.V.
(BBV) im Internet:
www.bbv-ev.de
[email protected]
Telefon:
030 204 38 47
Bahnreisen in Europa
Neue EU-Regeln sollen Fortschritte ab 2015 bringen
Von Dominik Peter
Die Europäische Union hat eine überarbeitete Verordnung für den Bahnverkehr in
Europa angenommen. Mit der Verordnung
- die zum 01. Januar 2015 in Kraft tritt - werden technische und betriebliche Standards
für den reibungslosen Bahnverkehr
vorgegeben. Diese sollen Menschen mit
Behinderung im gesamten europäischen
Eisenbahnnetz das Reisen erheblich erleichtern und gleiche Standards anbieten.
So sollen in Zukunft beispielsweise
Bahnhöfe mit einem Bodenleitsystem
versehen werden, damit sich blinde und
stark sehbehinderte Reisende besser
in den Bahnhöfen orientieren und sich
selbstständig bewegen können. Zudem
müssen Zugbereiche besser ausgeleuchtet
werden.
Fortschritte für viele Betroffene
Ziel der neuen EU-Verordnung ist es,
den über 80 Millionen Menschen in der
Europäischen Union, die über eine leichte
bis schweren Behinderung verfügen, einen
einheitlichen Mindeststandard zu bieten.
Grundlegende Anforderungen an z.B.
Sicherheit, technische Kompatibilität und
Zugänglichkeit sollen somit europaweit
gewährleistet werden.
Die Mitgliedsstaaten werden durch die
Verordnung aufgefordert, ihre Bahninfrastruktur intensiv zu analysieren. Insbesondere existierende Barrieren sollen dadurch
erkannt und abgebaut werden. Ferner
soll jedes Mitgliedsland einen „Nationalen
Implementierungsplan“ für mindestens
die nächsten zehn Jahre erarbeiten und
über die gemachten Fortschritte berichten.
Darüber hinaus richtet die Europäische
Kommission einen „Advisory Body“ ein.
Dieser hat die Aufgabe, die Einhaltung
und den Fortschritt der Umsetzung der
Verordnung beratend zu begleiten. Die
neue Verordnung ist somit eine der ersten
Amtshandlungen des neu gewählten
Kommissionspräsidenten Jean-Claude
Juncker.
Mobilität in der Europäischen Union
Die Europäische Union zeigt wieder einmal
eindrucksvoll auf, dass die „Europäische
Strategie zu Gunsten von Menschen mit
Behinderungen 2010-2020“ tatsächlich
erfolgreich umgesetzt wird. Insbesondere
der Bereich Mobilität ist für die Europäische
Union ein wichtiger Kernbereich. Bereits
im Jahr 2006 wurde von der EU die bahnbrechende Verordnung über die Rechte
von behinderten Flugreisenden mit eingeschränkter Mobilität (EG Nr. 1107/2006)
angenommen. Diese Verordnung nebst
Anlagen regelt detailliert die Rechte, die
behinderten Reisenden beim Fliegen
zuteil werden sollen. Im Jahr 2010 folgte
unter anderem die Verordnung, welche die
Fahrgastrechte im See- und Binnenschiffsverkehr regelte, die ebenfalls erhebliche
Fortschritte für behinderte Schiffsgäste
brachte. Man darf daher gespannt sein,
was als Nächstes aus Brüssel kommen wird.
AKTUELL / POLITIK
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DEZEMBER 2014 / JANUAR 2015 BBZ
Neues aus der Bundespolitik
Pippi Nahles Langstrumpf:
Alle sind für Inklusion
Von André Nowak
Wo und wie gut Inklusion schon
gelungen ist, wo es Schwierigkeiten und
Hürden gibt und wie Inklusion auch in
Zukunft gelebt werden soll, sollten die
Teilnehmer – allen voran Menschen mit
Behinderungen – diskutieren.
Bundesministerin Andrea Nahles
eröffnete die Inklusionstage 2014 im bcc
Berlin. Alle, vor allem die Bundesregierung,
wollen Inklusion und arbeiten auch fleißig
dafür. Viel vorzuweisen hatte die Ministerin
aber nicht, obwohl die BRK seit über fünf
Jahren geltendes Recht in Deutschland ist.
Also sprach sie darüber, was die Länder,
Kommunen, Institutionen und Unternehmen noch tun müssten. So gibt es noch
zu wenige Aktionspläne zur Umsetzung
der BRK und nicht akzeptabel ist, dass
rund 37.500 Unternehmen in Deutschland
keine Schwerbehinderten beschäftigen.
Den Investitionsbedarf für barrierefreie
Wohnungen bezifferte die Ministerin auf
50 Milliarden Euro – hier lohnt sich sicher
mal ein Gespräch mit ihren Kollegen im
Bau- und Finanzministerium. Zur Diskussion um das Bundesteilhabegesetz verwies
sie auf die derzeitigen Arbeitsgruppen
unter Beteiligung der Behindertenverbände und forderte, dass die Menschen
mit Behinderungen Subjekt statt Objekt
sein müssen. Auch soll nicht nur über das
Geld geredet werden, trotzdem brauche
man den Blick für das (finanziell) Machbare.
Bitte mehr Musik
Frau Nahles wünschte sich zudem mehr
Musik von den Behindertenorganisationen,
denn sie (und die Bundesregierung) brauanzeige
chen Druck, damit es bei der Umsetzung
der BRK voran geht. Eine Gesangseinlage,
wie am 3. September 2013 im Bundestag
(damals war Andrea Nahles noch die SPD
Generalsekretärin) bot sie diesmal aber
nicht. Schade, denn auch diesmal hätte das
Gute-Nacht-Lied von Pippi Langstrumpf
gut gepasst: „Da-da-di-da-daa...Ich mach
mir die Welt, wide wide wie sie mir gefällt...“.
Der dritte Tag stand ganz im Zeichen
des inklusiven Sports und wurde von der
Bundesbehindertenbeauftragten und sehr
erfolgreichen ehemaligen Leistungssportlerin Verena Bentele eröffnet. Sie verglich
uns mit Marathonläufern, weil alles, was
diese Läufer auf den mehr als 42 Kilometern erleben, erleben Menschen mit Behinderungen und ihre Organisationen, wenn
es um Inklusion geht. Im Anschluss stellte
Kristin Gramkow den „Index für Inklusion
im und durch Sport – Ein Wegweiser zur
Förderung der Vielfalt“ vor. Diese umfangreiche Broschüre ist beim Deutschen
Behindertensportverband erhältlich oder
man lädt von deren Internetseite die PDFVersion herunter.
Weitere Informationen:
www.gemeinsam-einfach-machen.de.
Gesundheitssystem mit Hürden
Barrierefreie Arztpraxen und weitere
Vorschläge für eine bessere Versorgung
von Menschen mit Behinderungen durch
das Gesundheitssystem fordert die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen in
einem Antrag (Drucksache 18/3155).
In ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage
der Grünen (Drucksachen 18/3101) geht
die Bundesregierung auf weitere Aspekte
Foto: Heinrich-Böll-Stiftung
Vom 24. bis 26. November lud das Bundesministerium für Arbeit und Soziales
(BMAS) zu den Inklusionstagen 2014 in das bcc am Berliner Alexanderplatz ein.
Im Mittelpunkt standen eine Zwischenbilanz und Vorschläge für die Weiterentwicklung des Nationalen Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (BRK).
bei der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention ein. Dabei verweist sie
auch auf die Verantwortung der Länder
und die fehlende Zuständigkeit des Bundes bei vielen Themen, insbesondere bei
der (inklusiven) Bildung.
60 Minuten
Ganze 60 Minuten plante der Ausschuss
für Arbeit und Soziales des Bundestages
ein, um am 10. November mehrere
Sachverständige zu vier Anträgen (je
zwei von der Fraktion DIE LINKE sowie
der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen) zu
hören und zu befragen. Dabei ging es
um das Bundesteilhabegesetz sowie um
verschiedene Vorschläge zur Schaffung
von Barrierefreiheit. Auch wenn es etwas
mehr als 60 Minuten wurden, von einer
tiefgründigen Beratung konnte hier keine
Rede sein. Vielleicht auch, weil die Anträge
von der Opposition kamen, also gemäß
der „demokratischen“ Spielregeln des
Bundestages sowieso abgelehnt werden.
Das Protokoll der Anhörung, die Anträge
sowie die schriftlichen Stellungnahmen
der Sachverständigen findet man auf
www.bundestag.de unter Ausschuss
Arbeit und Soziales.
Petition für Assistenz im Ehrenamt
Ilja Seifert hat eine Petition (Nummer
55010) an den Deutschen Bundestag
gerichtet, damit Arbeitsassistenz für
Menschen mit Behinderungen im
Ehrenamt geregelt wird. Der Vorsitzende
des Allgemeinen Behindertenverbandes
in Deutschland will mit der Petition, die
noch bis zum 15. Dezember unterstützt
werden kann, erreichen, dass dies verbindlich klargestellt wird. Ehrenamtliche
(unentgeltliche) Arbeit sei Arbeit und
für schwerbehinderte Personen bestehe
folglich ein Anspruch auf Arbeitsassistenz.
Der Berliner Behindertenverband und die
BBZ bitten darum, diese öffentliche Petition zu unterstützen – mittels elektronischer
Unterschrift oder durch Listensammlungen. Die Frist zur Unterzeichnung endet
am 15. Dezember!
Die Petition ist zu finden unter: https://
epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2014/_09/_25/Petition_55010.html
BBZ
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AKTUELL / POLITIK
DEZEMBER 2014 / JANUAR 2015
Vertragsrecht, SGB XII
Kostenvereinbarungen auf Augenhöhe!
Von Reinald Purmann (Paritätischer Wohlfahrtsverband Berlin)
Schiedsspruch stärkt die Leistungsfähigkeit der Anbieter von ambulanten
Wohnformen für Menschen mit
Behinderung.
Mit grundlegenden Entscheidungen hat
die Schiedsstelle (gemäß § 80 SGB XII) die
Position der Leistungserbringer gestärkt.
In der verhandelten Sache ging es um
die ambulant betreuten Wohnformen in
Berlin, die zwar fachlich hochgelobt und
bundesweit beneidet, in der Praxis aber
schlecht ausfinanziert sind.
Angebot ohne Perspektive
Ursprünglich ein schlankes „Nebenangebot“ zur stationären Kernversorgungsstruktur mit nur ganz wenigen pauschalierten
Kostenarten, insbesondere für den direkten face-to-face Personaleinsatz, hat sich
das betreute Einzelwohnen zur heute
systemtragenden Größe im Wohnen für
Menschen mit Behinderungen entwickelt.
Doch das Angebot stieß seit Jahren an
seine Grenzen: Die Pauschalen blendeten
anzeige
wesentliche Kosten
der Leistungserbringung völlig aus
und die Anforderungen durch das
bezirkliche Fallmanagement und die
rahmenvertragliche
Leistungsvereinbarungen wurden stetig hochgeschraubt.
Das Angebot war
in seiner Existenz
gefährdet, da es
für die Anbieter
perspektivlos war.
Eine Gruppe von Trägern, die über die
Hälfte dieses Angebots in Berlin gestaltet,
hat sich daher zunächst in Kostenverhandlungen mit der Senatsverwaltung
für Soziales als Leistungsträger und – nach
dem Scheitern dieser Versuche – in verbundenem Schiedsstellenverfahren dafür
eingesetzt, dass ein individuelles Angebot
in der eigenen Häuslichkeit behinderter
Menschen abgesichert wird. Strittig waren
handlungsposition der freien Träger und
nicht zuletzt die Ansprüche behinderter
Menschen auf ihre individuelle (Sach-)
Leistung.
Ein Schönheitsfehler ist der Begründungsmangel der Schiedsstelle. Trotz dieses Wermutstropfens ist der Schiedsspruch
aber nach den vielen düsteren Jahren
für ambulante Angebote ein deutlicher
Lichtblick!
zentrale Fragen der Leistungsfähigkeit
ambulanter Angebote der Eingliederungshilfe.
Leistungsgerechte Vergütung möglich
Die Ergebnisse haben den schweren Gang
gelohnt: Wesentliche und ganz neue
Kostenpositionen wurden durchgesetzt.
Diese Entscheidungen stärken die Ver-
Fazit: Die Zeit der „Obergrenzen“, bis
zu denen Vergütungen zugestanden
wurden, und der einseitigen Vorgaben
zu wesentlichen Positionen, wie dem
Unternehmensrisiko, sind in Berlin
vorbei. Wenn Träger ihre eigenen Kosten
sachgerecht ordnen und – beispielsweise
mit Hilfe ihres Verbands – die allgemeine
Kostenstruktur im Leistungsfeld kennen,
haben sie deutlich verbesserte Chancen,
ihre leistungsgerechten Vergütungen auf
Augenhöhe abzuschließen. Der Grundsatz
„ambulant vor stationär“ wurde materiell
bekräftigt.
AKTUELL / POLITIK
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DEZEMBER 2014 / JANUAR 2015 BBZ
Barrierefreies Deutschland erreichen
VdTÜV-Fachkongress in Berlin diskutierte über Lösungsansätze
Der Fachkongress „Forum Mobilität für
Menschen mit Behinderung“, welcher am
10.-11. November stattfand, bot Experten
und Interessierten hierfür eine gelungene
Plattform, um neueste Entwicklungen,
Problemfelder und gesetzliche Vorgaben
zu diskutieren. Ausgerichtet wurde der
Fachkongress vom Verband der TÜV e.V.
(VdTÜV).
Die Problematik
Für Menschen mit Behinderung gibt es
noch viele Hürden im Alltag. Die maximale Teilhabe am öffentlichen Leben ist
aufgrund von vorgeschriebenen Sicherheitsauflagen nur begrenzt bis oft gar
nicht möglich. Öffentliche Verkehrsmittel
wie Taxen oder Flugzeuge, aber auch Be-
treiber von Theatern
oder
Freizeitparks
können bislang die
Anforderungen an
eine sichere Teilhabe
mobilitätseingeschränkter Menschen
nicht erfüllen. Nur
eine Änderung der
Vorschriften
kann
dazu führen, keine
Personengruppen
auszuschließen.
Laut dem novellierten Personenbeförderungsgesetz (PBefG)
haben
Menschen
mit Behinderungen,
gleichwelcher Art,
Anspruch auf eine
barrierefreie Mitfahrt im öffentlichen
Personennahverkehr sowie bei Fernlinienbussen. Die Regelungen haben Einfluss
auf den Fahrzeugbau von Bussen und die
Infrastruktur. Fahrdienste stehen vor der
Herausforderung, nur gekennzeichnete
Rollstühle zu befördern, die einen Crashtest
bestanden haben und für die Beförderung
geeignet sind. Diese Anforderung erfüllen
derzeit aber nur 20 Prozent aller Rollstühle.
Anbieter von Fernlinienbussen müssen
©Thomas Rosenthal / Verband der TÜV e.V.“
BBZ/DPE Beförderungsmittel, Infrastruktur
oder Freizeitangebote: Der barrierefreie
Zugang für Menschen mit Behinderung
ist noch keine Selbstverständlichkeit. Die
UN-Behindertenkonvention verpflichtet
Deutschland, Menschen mit Behinderungen die gleichberechtigte Teilhabe am
öffentlichen Leben zu ermöglichen. Infolge
novellierter deutscher Gesetze stehen die
Kommunen, Fahrdienste und Hersteller
von Fahrzeugen und Rollstühlen vor neuen
Herausforderungen.
mindestens zwei Plätze für Rollstuhlfahrer
anbieten. Neu zugelassene Fernbusse
müssen die Vorschriften bis zum 1.1.2016
bereits erfüllen.
André
Nowak,
stellvertretender
Vorsitzender des Berliner Behindertenverbands und Vorstandsmitglied der
„Natko - Tourismus für Alle e.V.“ hielt zu
dem weiten Feld der Barrierefreiheit einen
vielbeachteten Impulsvortrag. Ebenfalls
anwesend waren Vertreter aus der Politik,
wie Dorothee Bär ( MdB, Parlamentarische
Staatssekretärin beim Bundesminister für
Verkehr und digitale Infrastruktur), Gabriele
Lösekrug-Möller (MdB, Parlamentarische
Staatssekretärin bei der Bundesministerin
für Arbeit und Soziales) und Corinna Rüffer
(MdB, Behindertenpolitische Sprecherin
Bündnis 90 / Die Grünen).
Hüppe ist Vizepräsident
Dr. Ilja Seifert wurde als Bundesvorsitzender mit 81,5 Prozent der Stimmen im Amt
bestätigt
Am 08. November fand der XV. Ordentliche Verbandstag des Allgemeinen Behindertenverband in Deutschland (Kurzform
ABiD e.V) in Berlin statt. Im Rahmen des
Verbandstages wurde der Bundesvorstand
neu gewählt. Mit 81,5 der Stimmen wurde
Dr. Ilja Seifert als Bundesvorsitzender im
Amt bestätigt. Ferner wurde das neue
Hubert Hüppe wurde ins Präsidium von
Special Olympics Deutschland gewählt
Der
CDU-Bundestagsabgeordnete
Hubert Hüppe ist in Frankfurt/Main
einstimmig in das Präsidium von Special
Olympics Deutschland (SOD) gewählt
worden. Der frühere Behindertenbeauftrage der Bundesregierung übernimmt
das Amt eines Vizepräsidenten und ist für
die Aufgabenbereiche Politik, Inklusion
und Gesundheit zuständig. Vor der im
historischen Frankfurter „Römer“ tagenden
Mitgliederversammlung kündigte Hüppe
an, sich für den gemeinsamen Sport von
Menschen mit und ohne Behinderung einzusetzen. Zur Präsidentin wurde Christiane
Krajewski gewählt.
Special Olympics ist die vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) offiziell
anerkannte Sportbewegung für Menschen
mit geistiger und mehrfacher Behinderung, die in 170 Ländern vertreten ist. In
Deutschland gehören mehr als 40.000
Athletinnen und Athleten zu Special
Olympics. An den diesjährigen Nationalen
Spielen in Düsseldorf Ende Mai nahmen
rund 4.800 Athletinnen und Athleten teil;
ABiD-Projekt “Alt werden mit Behinderung”
den Delegierten am Vormittag vorgestellt.
In seinem Rechenschaftsbericht ging Dr.
Ilja Seifert auf einige Schwerpunkte und
Entwicklungen ein. Der Rechenschaftsbericht ist auf der Internetseite der Berliner
Behindertenzeitung
(www.berlinerbehindertenzeitung.de) in der Rubrik
„Verbandsleben“ vollständig nachzulesen.
© Christian P. Wegener
Der neugewählte ABiD-Vorstand. Auf dem Foto fehlt Uwe Hoppe (Landesverband Berlin),
der in den ABiD-Vorstand gewählt wurde aber krankheitsbedingt fehlte. .
© Reiner Zensen
Neuer ABiD-Vorstand gewählt
zwischen 5.000 und 6.000 Tagesbesucher
verfolgten die Wettkämpfe in den Sportstätten.
„Special Olympics ist eine wichtige
Organisation, die hilft, den
Inklusionsgedanken in die Gesellschaft
zu transportieren.“, begründet Hüppe sein
Engagement. Es sei sicher ein Problem,
dass die meisten Menschen ohne Behinderung nicht gelernt haben, wie man auf
Menschen mit Behinderung zugeht:“Das
können sie bei Nationalen Spielen sehr
gut tun!“
BBZ
DEZEMBER 2014 / JANUAR 2015
5
BERLIN
Erfolgreiche Veranstaltung
BBV-Forum „Bürger fragen - Politiker antworten“
Von Lutz Kaulfuß
Fotos: Klaus Bädicker
Alljährlich veranstaltet der Berliner Behindertenverband e.V. (BBV) im November
eine Informations- und Diskussionsveranstaltung. Dieses Mal waren die
Bezirksbürgermeister Dr. Christian Hanke
(Berlin-Mitte) und Matthias Köhne (BerlinPankow) der Einladung gefolgt.
Die Wahl, diese Bezirksbürgermeister
einzuladen hatte diverse Gründe wie
Dominik Peter, Vorsitzender des Berliner
Behindertenverbandes, zur Einführung des
Abends erläuterte. „In Berlin-Mitte besitzt
der Berliner Behindertenverband seine
aktivste Bezirksgruppe. Der Bezirk Pankow
stellt hingegen die größte Mitgliederzahl
im Berliner Behindertenverband“, so Peter.
Somit war klar, welche Bezirksbürgermeister an diesem Abend Rede und Antwort
stehen sollten.
Die Schwerpunktthemen
Im gutgefüllten BVV-Saal des Bezirks Mitte,
in dem das diesjährige Forum stattfand,
waren die brennendsten Themen vor
allem die Wohnungssituation bzw. die
Wohnungsmisere - Stichwort „bezahlbarer
barrierefreier Wohnraum“ - und der Themenkomplex barrierefreies Bauen.
Erstmalig hatte die Berliner Behindertenzeitung (BBZ) auch im Vorfeld der
Veranstaltung auf ihrer Internetseite seine
Leser aufgefordert, ihre Fragen schriftlich
einzureichen. Davon hatten Leser regen
Gebrauch gemacht. Eine der eingereichten
Fragen forderte die Bezirskbürgermeister
auf, darzulegen, wie die Beschäftigtenquote in den Verwaltungen und den
Bezirksämtern ist. Schließlich sieht die Ar-
anzeige
Zwei Bezirksbürgermeister stellten sich den Fragen (v.l.n.r.): Matthias Köhne (Bezirk Pankow), Dominik Peter (Vorsitzender des Berliner Behindertenverbandes) und Dr. Christian Hanke (Bezirk Mitte).
beitsmarktsituation für behinderte Arbeitssuchende eher bescheiden aus. Matthias
Köhne konnte hier auf besondere Erfolge
in Pankow verweisen. Eigentlich forderte
die gesetzliche Quote nur einen Anteil an
schwerbehinderten Angestellten von fünf
Prozent. Der Bezirk Pankow erreiche aber
über zehn Prozent, gab Köhne bekannt.
„Dies sei zwar ein Erfolg“, so Köhne, „aber
noch nicht ausreichend“. Schließlich sind
viele behinderte Angestellte einfach nur
älter geworden und haben nunmehr einen
Behinderungsgrad. Weshalb Köhne auch
Projekte wie jenes der BBZ wichtig findet.
Das BBZ-Projekt sieht vor, Stellenausschreibungen des Bezirks Pankow kostenlos auf
seiner Internetseite zu veröffentlichen.
Damit sollen gezielt behinderte Arbeitssuchende angesprochen werden.
Einfluss geltend machen
Abschließend forderte der Vorsitzende
des Berliner Behindertenverbandes beide
Bezirksbürgermeister auf, ihren Einfluss bei
der anstehenden Novellierung der Berliner
Bauordnung innerhalb der SPD zu nutzen.
„Die Politik stehe schließlich vor einer
wichtigen Weichenstellung und es gehe
grundsätzlich um einen Fortschritt oder
einen Rückschritt in punkto barrierefreies
Bauen“, so Dominik Peter.
BERLIN
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DEZEMBER 2014 / JANUAR 2015 BBZ
Annedore-Leber-Berufsbildungswerk
Renommierter Hermann-Schmidt-Preis 2014 verliehen
BBZ/DPE
Das
Annedore-LeberBerufsbildungswerk Berlin (ALBBW) und
das Unternehmen Mondelez Deutschland
Produktion GmbH wurden als innovative
betriebliche Unternehmen der Inklusion
in der dualen Berufsausbildung mit dem
diesjährigen
Hermann-Schmidt-Preis
ausgezeichnet.
Mit dem Hermann-Schmidt-Preis gewinnen das ALBBW und Mondelez eine der
renommiertesten Auszeichnungen der
Berufsbildung für ihren innovativen und
inklusiven Ansatz der Kooperation in der
Berufsbildungspraxis. Ziel der Partner ist es,
die Möglichkeiten einer regulären betrieblichen Ausbildung und die Kompetenzen
einer Berufsbildungswerk-Ausbildung
„doppelt“ verfügbar zu machen. Das
heißt: Neben der „verzahnten Ausbildung
mit Betrieben“ (VAmB), im Rahmen derer
Auszubildende des ALBBW einen Teil ihrer
Ausbildung bei Mondelez absolvieren,
beinhaltet die Projektkooperation auch das
„Gegenmodell“: Auszubildende der Firma
Mondelez kommen für bestimmte Kurse
und Ausbildungsabschnitte in das ALBBW.
Für dasALBBW nahm die Vorstandsvorsitzende Margrit Zauner gemeinsam mit
Geschäftsführer Albrecht Schäufele und
Ausbildungsleiter Dr. Dirk Schwenzer
den diesjährigen Preis für herausragende
Leistungen in der Inklusion in der dualen
Ausbildung mit Unternehmen entgegen.
„Auszubildende der Firma Mondelez
absolvieren Ausbildungsabschnitte im
Annedore-Leber–Berufsbildungswerk
Informationen
Der Hermann-Schmidt-Preis wird vom
Verein „Innovative Berufsbildung e.V.“
vergeben. Dahinter stehen das Bundesinstitut für Berufsbildung in Bonn
und der W. Bertelsmann Verlag in Bielefeld. Namensgeber ist der von 1977
bis 1997 amtierende Präsident des Instituts für Berufsbildung, Hermann
Schmidt. Ziel der renommierten Auszeichnung ist es, innovative Ansätze
in der Berufsbildungspraxis zu würdigen und zur Fachkräftesicherung
beizutragen.
anzeige
und umgekehrt junge Menschen mit
Handicap bei Mondelez. So lebt inklusive
Ausbildung sowohl im Betrieb als auch im
Berufsbildungswerk – ein Gewinn für den
Betrieb und die Auszubildenden“, erläutert
Margrit Zauner. „Wir ermöglichen Inklusion
in der dualen Berufsausbildung und
zeigen sinnvolle neue Möglichkeiten für
Menschen mit und ohne Behinderungen“,
so Frau Zauner.
Mehrwert und Besonderheit an diesem
Projekt liegen nach Auffassung der Jury
darin, dass die Auszubildenden des Berufsbildungswerks über einen Zeitraum
von anderthalb Jahren vollständig in die
reguläre betriebliche Ausbildung einbezogen sind. Ausbilderinnen und Ausbilder
bereiten im Betrieb auf den Umgang mit
behinderten Auszubildenden vor und
unterstützen das Unternehmen in der
praktischen Arbeit. Umgekehrt ergänzt
das Berufsbildungswerk durch seine gute
technische Ausstattung die Ausbildung
der betrieblichen Auszubildenden. So
qualifizieren sich Auszubildende mit
und ohne Handicap gemeinsam durch
diesen inklusiven Ansatz, lernen den
respektvollen Umgang miteinander und
gewinnen an persönlicher Entwicklung.
Die Unternehmen gewinnen ebenfalls,
weil sie gut unterstützt die betriebliche
Ausbildungspraxis inklusiv gestalten
können und im betrieblichen Alltag
nützliche Kompetenzen im Umgang mit
Auszubildenden mit Handicap erwerben.
Das inklusive Projekt bedeutet konkret: Die Auszubildenden des ALBBW
absolvieren die ersten beiden Jahre
ihrer Ausbildung zum Mechatroniker
im Bildungswerk. Die anschließenden
anderthalb Jahre verbringen sie dann
direkt bei produzierenden Unternehmen
wie Mondelez. Das Modell ermöglicht es
den teilnehmenden Jugendlichen bereits
während der Ausbildung umfangreiche
betriebliche Erfahrungen zu sammeln,
um das Ziel der späteren Integration in
den ersten Arbeitsmarkt zu erleichtern.
Im Gegenzug lernen Auszubildende der
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Firma Mondelez im Bereich „Industriemechanik“ praktische Ausbildungsinhalte im
Berufsbildungswerk, die bei Mondelez
nicht gleichwertig durchgeführt werden
können: zum Beispiel Kurse zum Hartlöten
und Schweißen sowie zum CNC-Drehen
oder -Fräsen. Diese Lehrgänge finden
in kleinen gemischten Teams und unter
Leitung pädagogisch geschulter ALBBWAusbilder statt. Das Miteinander- und
Voneinander-Lernen stärkt die gesamte
Gruppe und fördert den gegenseitigen
Respekt, den Umgang miteinander und
die Wertschätzung füreinander durch
aktives Erleben.
Die Jury würdigt das innovative und
beispielhafte Projekt für sein überzeugendes Inklusionskonzept und betont
insbesondere die Möglichkeiten seiner
Übertragbarkeit.
BBZ
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BERLIN
DEZEMBER 2014 / JANUAR 2015
15 Jahre Landesgleichberechtigungsgesetz
Das diesjährige Jubiläum nimmt die
BBZ zum Anlass und lässt Protagonisten aus dieser Zeit zu Wort kommen.
Zum Bereich „Selbstbestimmtes Leben“
schreibt diesmal Matthias Vernaldi.
Matthias Vernaldi (1959) ist wegen einer
Muskelkrankheit 24 Stunden auf Assistenz
angewiesen und lebte in der DDR in
einer Landkommune, die er selbst mit
gegründet hatte. Seit 1995 lebt Vernaldi
in Berlin. Nach einem Theologiestudium
als Prediger, später als Tarotkartenleger,
Autor, Öffentlichkeitsarbeiter, Redakteur
von „mondkalb – Zeitschrift für das organisierte Gebrechen“ und Vorstand des
Assistenzvereins ambulante dienste e.V.,
gründete er 2000 die Initiative „Sexybilities
– Sexualität und Behinderung“. Seit 2002 ist
Herr Vernaldi Mitglied des Landesbeirates
für Menschen mit Behinderungen.
Politisch nicht gewollt
Mitte der Neunziger zog ich endgültig aus
der Thüringer Landkommune, in der ich
fast 20 Jahre gelebt hatte, aus und ging
nach Berlin in eine eigene Wohnung. Ich
konnte hier selbstständiger leben, weil
ich meinen Hilfebedarf rund um die Uhr
finanziert bekam. Die Leute, die meine
körperlichen Einschränkungen ausglichen,
wurden für ihre Arbeit bezahlt. Das machte
mich stärker, weil ich nicht mehr das
Gefühl haben musste, ausschließlich auf
ihren guten Willen angewiesen zu sein. Ich
wurde Kunde beim Assistenzdienst ambulante dienste e.V. Hier konnte ich mir die
Leute, die bei mir arbeiteten, aussuchen
und vorgeben, was konkret getan werden
musste. Einige von denen, die mir bisher
unentgeltlich geholfen hatten, erhielten
so eine feste Vollzeitstelle. Auch neue
Assistenten kamen hinzu.
Doch die neue Freiheit war bedroht. 1995
trat die gesetzliche Pflegeversicherung in
Kraft. Das hatte im ambulanten Bereich den
Wegfall der Bewilligung und Abrechnung
nach Stunden zur Folge. Stattdessen gab
es konkret vorgegebene Verrichtungen.
Assistenz konnte unter diesen Bedingungen nicht mehr geleistet werden. Es hätte
etwas anderes mit Ämtern und Versicherungen abgerechnet werden müssen
– die feststehenden Leistungskomplexe
eben – als das, was erbracht wurde – die
vielfältigen, individuellen, alltäglichen und
natürlich auch pflegerischen Hilfen, die in
ihrer Gesamtheit gar nicht beschreibbar
sind. Das wäre Abrechnungsbetrug
gewesen.
Ein Aktionsbündnis aus assistenzabhängigen Menschen, Selbsthilfevereinen,
Assistenzdiensten und solidarischen
Einzelpersonen entstand: Das Bündnis
für selbstbestimmtes Leben Behinderter.
Wir besetzten den Paritätischen Wohlfahrtsverband, die Landesgeschäftsstelle
der AOK und die Senatsverwaltung für
Soziales und Gesundheit. Wir organisierten
Demos und Kundgebungen, kamen mit
Verwaltungsbeamten auf Landesebene
und der Staatssekretärin ins Gespräch und
versuchten, die Senatorin zu erreichen.
Tatsächlich erzwangen wir so einen
Prozess, dessen Ergebnis der Leistungskomplex 32 „Persönliche Assistenz für
Menschen mit Behinderung“ war. Es
oblag in der Hauptsache uns, den Betroffenen, ihn zu formulieren. Selbst an den
Verhandlungen zum Entgelt nahmen wir
teil – wenn auch ohne Mandat. Bis heute
liefert er die Grundlage für Gewährung
und Finanzierung persönlicher Assistenz
im Land Berlin.
In dieser Zeit wurde das Landesgleichberechtigungsgesetz vorbereitet. Die
Betroffenenseite fand sich im Netzwerk
Artikel 3 zusammen. Für das Bündnis für
selbstbestimmtes Leben Behinderter
war es wichtig, dass im Gesetz Assistenz
genannt wurde. Es gelang nicht, dies
umzusetzen.
Ich wertete das als deutliches Signal,
dass eine solche Hilfeform, die schwerbehinderte Menschen in die Lage versetzt,
ähnlich autonom über ihren Alltag, ihren
Körper und ihre Biografie zu verfügen als
hätten sie keine Behinderung, politisch
nicht gewollt war. Ich sah mich in Zukunft
auch weiterhin Aktionen vorbereiten und
Demos organisieren, damit das kostbare
Gut umgesetzter Selbstbestimmung uns
nicht genommen wird.
So ist es auch gekommen. Trotzdem
wage ich zu behaupten, dass die Aktionen
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MEDICAR
Servicebetrieb für
Körperbehinderte
Reha-Technik für Behinderte
tel 030 47411246
fax 030 47411247
Foto: Jusuf Beyardt
Gedanken von Matthias Vernaldi
Rollstuhlverleih- und Reparatur, Notdienst
13127 Berlin · Pankstraße 8-10
[email protected] · www.medicar.de
Hausbesuche nach telefonischer Vereinbarung
Ve r k a u f | B e r a t u n g | S e r v i c e
mittlerweile wirkungslos wären, gäbe
es nicht die Ebene unserer politischen
Mitwirkung, die sich damals mit der Installation des Leistungskomplexes 32 in neuer
Qualität manifestierte. Diese Mitwirkung
bekam durch das Landesgleichberechtigungsgesetz eine viel größere Bedeutung
und ein stärkeres Gewicht vor allem in
Form der Stärkung des Amtes des Landesbeauftragten und der Schaffung des
Landesbeirates, dem ich für das Bündnis
für selbstbestimmtes Leben behinderter
Menschen als Vertreter des Netzwerkes
Artikel 3 angehöre.
Spätestens jetzt, nachdem im Artikel
19 der UN-Behindertenrechtskonvention
persönliche Assistenz ausdrücklich als
Voraussetzung für eine selbstbestimmte
Lebensführung genannt ist, stünde dem
Landesgleichberechtigungsgesetz eine
Angleichung gut an und würde im Land
Berlin die Möglichkeiten einer selbstbestimmten Lebensführung schwerbehinderter Menschen erhöhen.
RECHT
8
DEZEMBER 2014 / JANUAR 2015 BBZ
Eigenbedarfskündigung
Kann die Behinderung vor Räumung
schützen?
Von Dr. Stephanie Claire Weckesser
In Abs. 2 des § 573 BGB werden besondere Fallkonstellationen beschrieben, in
denen ein solches Interesse anzunehmen
ist. Am häufigsten geht es in der Praxis
um den Fall, dass die Wohnung von dem
Vermieter selbst, seinen Familienangehörigen oder seinen Haushaltsangehörigen
benötigt wird.
Der ordentlichen Kündigung ist stets die
Belehrung beizufügen, dass der Mieter
gegen diese Widerspruch erheben kann.
In dem Widerspruch ist darzulegen, warum
die Beendigung des Mietverhältnisses für
den Mieter eine besondere Härte darstellt.
Die Gerichte prüfen zunächst, ob der Eigenbedarf überhaupt besteht. Dieser darf nicht
nur „ins Blaue“ behauptet werden, um den
Mieter „loszuwerden“ und die Wohnung
anschließend leerstehend teuer verkaufen
zu können. Ist tatsächlich ein eindeutiger
Nutzungswunsch des Vermieters oder der
oben beschriebenen Personen gegeben,
wird in einem zweiten Schritt geprüft, ob
das Mietverhältnis trotz der eigentlich bestehenden Eigenbedarfssituation wegen
einer nicht zu rechtfertigenden Härte für
den Mieter aufrechtzuerhalten ist.
An dieser Stelle kann nun die Behinderung oder das hohe Alter von Mietern
in der zivilrechtlichen Praxis eine Rolle
spielen. Doch nicht jede Behinderung
stellt eine Härte im Sinne der Vorschrift
des § 574 dar. Vielmehr kommt es in dieser
Fallkonstellation zunächst auf die Frage an,
ob zwischen der Behinderung und dem
damit verbundenen gesundheitlichen
Zustand einerseits und der Wohnsituation
andererseits ein eindeutiger Zusammenhang besteht. Dieser ist beispielsweise bei
seelischen oder geistigen Behinderungen
gegeben, welche das Orientierungsvermögen beschränken. Hier kann argumentiert
werden, dass der Mieter oder dessen
Angehörige mit einer entsprechenden
Behinderung sich an das Wohnumfeld
besonders gewöhnt haben, bestimmte
Fahrstrecken selbstständig beherrschen,
bestimmte Läden in unmittelbarer Nähe
der Wohnung selbstständig aufgesucht
werden können und dieses nach einem
Umzug nicht mehr möglich sei. Eine
unzumutbare Härte kann aber auch darin
gesehen werden, dass sich der Umzug des
Mieters mit einer Behinderung auf dessen
gesundheitlichen Zustand mit großer
Wahrscheinlichkeit negativ auswirkt.
In diesem Zusammenhang soll eine
Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs
in Berlin aus dem Jahre 2010 vorgestellt
werden. In diesem Fall ging es um eine
© fotomek · fotolia
Grundsätzlich besteht in Deutschland die
Möglichkeit, das Mietverhältnis durch ordentliche Kündigung in bestimmten Fällen
zu beenden. Die Voraussetzungen einer
solchen Kündigung sind überwiegend in §
573 BGB geregelt. Erforderlich ist stets, dass
der Vermieter ein berechtigtes Interesse
daran hat, den Vertrag mit dem Mieter
einem Ende zuzuführen.
Vier-Zimmer-Wohnung im Untergeschoss
und Erdgeschoss eines in Berlin gelegenen
Mehrfamilienhauses. Die Vermieterin hatte
die Wohnung im Zwangsversteigerungsverfahren erworben und kündigte das
Mietverhältnis wegen Eigenbedarf. Sie
beabsichtigte nachweislich die Wohnung
für sich, ihren Ehemann und ihren Sohn
zum Wohnen aber auch für ihre selbstständige Tätigkeit und die ihres Ehemanns zu
nutzen. Zu dieser Zeit bewohnte sie mit
ihrer Familie eine Drei-Zimmer-Wohnung
in Berlin, welche ebenfalls privat und
gewerblich genutzt wurde.
Bereits im Jahre 1968 wurde bei der Mieterin Multiple Sklerose festgestellt. Im Jahre
2006, als sie die Eigenbedarfskündigung
erhielt, war die Behinderung bereits weit
fortgeschritten. Die Mieterin saß in einem
Rollstuhl. Es bestanden hochgradige spastische Lähmungen aller vier Extremitäten.
Zudem war die Sehfähigkeit beeinträchtigt.
Der Grad der Behinderung war mit 100 %
angesetzt und die Pflegestufe III anerkannt.
Der Lebensgefährte der Mieterin, welcher
zugleich auch Pflegeleistungen übernahm,
nutzte das Untergeschoss der in Streit
stehenden Wohnung, wohingegen die
Mieterin das Erdgeschoss bewohnte.
Dieses war rollstuhlgerecht umgebaut
worden.
Das Amtsgericht Schöneberg sowie das
Landgericht Berlin gaben der Klage der
Vermieterin auf Räumung der streitgegenständlichen Wohnung statt. Die Mieterin
wandte sich daher an den Verfassungsgerichtshof Berlin. Dieser hob das Urteil
der Berufungsinstanz auf und verwies den
Rechtsstreit an eine andere Abteilung des
Landgerichts Berlin. Zur Begründung führte der Verfassungsgerichtshof Berlin aus,
dass ein Verstoß gegen das Willkürverbot
gegeben sei. Das Landgericht Berlin dürfe
eine Fortsetzung des Mietverhältnisses
in diesem Fall nicht mit der Begründung
verneinen, die Mieterin werde durch
den notwendigen Wohnungswechsel
nicht nachhaltiger getroffen als andere
Personen. Diese Wertung und die darauf
gestützte Folgerung, sich nicht auf eine
soziale Härte im Sinne des § 574 BGB
berufen zu können, seien in zweifacher
Hinsicht objektiv willkürlich.
Einerseits habe das Landgericht Berlin
die Behandlung des Sachverständigengutachtens im Zivilprozess verkannt. Es
müsse die ärztliche Betrachtungsweise,
welche im Gutachten dargelegt ist, in den
Entscheidungsprozess mit einbeziehen.
Hierzu führte der Verfassungsgerichtshof
Berlin aus:
„Soll ein Sachverständiger aus dem
Gebiet der Medizin wie im vorliegenden
Fall die Frage beantworten, ob bestimmte
Umstände geeignet sind, sich negativ auf
den Gesundheitszustand einer Person
auszuwirken, so besteht seine Aufgabe
nicht allein in der Beschreibung eines
bestimmten wissenschaftlichen Forschungsstandes, sondern vielmehr in der
umfassenden ärztlichen Bewertung eines
konkreten Sachverhalts aufgrund aller ihm
zugänglichen Erkenntnisquellen seines
Fachgebiets. Zu diesen Erkenntnisquellen
zählen bei einem medizinischen Sachverständigen nicht nur wissenschaftliche
Studien, sondern auch und ganz besonders praktische ärztliche Erfahrungen. Dies
gilt umso mehr, wenn - wie hier - bereits
nach dem Beweisbeschluss nicht allein der
voraussichtliche Verlauf einer bestimmten
Über die Autorin
Über die Autorin: Stephanie Claire Weckesser ist Rechtsanwältin in Berlin. Sie
ist überwiegend im Miet-, Wohnungseigentums- und Immobilienrecht tätig. Weitere Tätigkeitsfelder sind Feststellungsverfahren nach dem SGB
IX, Verfahren zur Erlangung von Erwerbsunfähigkeitsrente, Einstufung
in die Pflegeversicherung sowie steuerrechtliche Fragen zur Krankheit und
Behinderung. Ihre Kontaktdaten sind:
Kronprinzendamm 3, 10711 Berlin, Tel.:
030/36409861, www.scweckesser.net.
Erkrankung, sondern vielmehr die Gesamtentwicklung des Gesundheitszustands
beurteilt werden soll.“
Ein weiterer Willkürverstoß sei in dem
Umstand zu sehen, dass das Landgericht
Berlin die berechtigten Interessen der
Vermieterin auf Nutzung der in ihrem
Eigentum stehenden Wohnung mit den
Härtegründen der Mieterin nicht abgewogen habe. Im Hinblick auf die Schwere
der Behinderung hätte das Landgericht
Berlin die besonderen Erschwernisse eines
Umzugs der Mieterin gegenüber dem
Nachteil der Vermieterin abwägen müssen.
Eine solche Abwägung sei unterblieben,
obwohl sie vorgeschrieben sei.
Rechtsberatung
Rechtsanwalt Felix Tautz steht für eine
kostenlose Erstberatung zur Verfügung. Die Rechtsberatung ist nur für
Mitglieder des Berliner Behindertenverbands e.V. kostenlos. Wer Interesse
an einer Beratung hat, wird gebeten,
sich vorab telefonisch(Tel.: 030/204 38
47) anzumelden. Die Beratungstermine finden in den BBV e.V. - Räumlichkeiten statt (Jägerstraße 63 D, 10117).
„Max und Paul lernen tauchen“
Buchvorstellung: Abenteuer in Gebärdensprache
Erstmalig erschien das Buch in Belgien
(in flämischer Gebärdensprache). Nun ist
es auch in DGS und Deutsch erhältlich:
Ein zweisprachiges Kinderbuch mit dem
Ziel, das Buch allen Kindern zugänglich
zu machen - sowohl tauben gebärdensprechenden als auch hörenden Kindern.
Taube und gebärdensprechende Kinder
können auf eine entspannte Art und Weise
die Geschichte in deutscher Gebärdensprache genießen und auch eigene Erlebnisse wieder erkennen. Für die hörenden
Kinder ist es ein schönes Kennenlernen
der deutschen Gebärdensprache. „Je
früher den Kindern die Unterschiede des
Andersseins bewusst werden, umso besser
ist es für das Miteinander“, so der Ansatz
der Autoren.
In diesem Buch werden auch verschiedene Vorteile der deutschen Gebärdensprache beleuchtet. Max kann sehr schnell
und perfekt mit seiner Mama durch das
geschlossene Fenster oder unter Wasser
mit der deutschen Gebärdensprache
kommunizieren, was mit dem gesprochenen Wort nicht möglich wäre. Es werden
auch andere Vorteile klar: Zum Beispiel
9
KULTUR
DEZEMBER 2014 / JANUAR 2015
Die Sprache des Herzens
Ab 1. Januar 2015 im Kino
wie einfach es wäre, mit der deutschen
Gebärdensprache bei sehr viel Lärm, etwa
auf einer Baustelle oder in einer Diskothek,
zu kommunizieren. Auch einzelne typische
Merkmale der Gehörlosenwelt werden
vorgestellt. So lernen hier Kinder, dass
manche unter uns durch einen Blitzwecker
wach werden und dass es professionelle
Dolmetscher für deutsch/deutsche Gebärdensprache gibt, die in jeder Situation
übersetzen können. Kinder bekommen in
diesem Buch auch einen Vorgeschmack
auf einzelne Gebärden
wie „übersetzen, oben, unten, Problem
und atmen”. Aus den Zeichnungen kann
abgeleitet werden, was die einzelnen
Gebärden bedeuten.
Infos: „Abenteuer in Gebärdensprache
– Max und Paul lernen tauchen“, von Filip
und Hilde Vehelst, Hardcover, Lesebändchen, 16,80 Euro, ISBN 978-3-942108-10-2.
Erhältlich in jedem Buchladen. Erschienen
im Oktober in der Edition Concordare des
R&W Verlags der Editionen KG, Berlin. Im
Internet unter www.ruw-verlag.de.
© 2014 Concorde Filmverleih GmbH
BBZ
Blind und taub geboren, ist die 14-jährige
Marie Heurtin unfähig zu jeder Art von
Kommunikation. Entgegen dem Rat eines
Arztes, der sie für „dumm“ hält, kann sich
ihr Vater, ein einfacher Handwerker, nicht
dazu durchringen, sie in eine Anstalt
einzuliefern. Aus Verzweiflung wendet er
sich an das Institut Larnay in der Nähe von
Poitiers, wo sich Nonnen um taube junge
Frauen kümmern.
Trotz der Skepsis der Mutter Oberin
nimmt die junge Schwester Marguerite
das „wilde kleine Tier“ unter ihre Fittiche.
Sie tut alles, was in ihrer Macht steht, um
Marie der Dunkelheit zu entreißen. Und
auch wenn zahlreiche Rückschläge und
Enttäuschungen den Weg begleiten und
sie manchmal in Versuchung ist aufzuge-
ben, hat sie schließlich doch Erfolg. Ihre
feste Überzeugung, dem Kind helfen zu
können und die Liebe zur kleinen Marie
leiten sie.
Mehr zum Kinofilm findet sich unter
www.sprachedesherzens-film.de
Freikartenverlosung: Der Berliner
Behindertenverband verlost Freikarten
zum Kinofilm „Die Sprache des Herzens“.
Schicken Sie uns einfach eine Email
bis zum 10. Dezember mit dem Betreff
„Freikartenverlosung - Die Sprache des
Herzens“ an folgende Emailadresse:
redaktion@berliner-behindertenzeitung.
de. Unter allen Einsendungen verlosen wir
die Freikarten.
Fotokalenderprojekt 2014
Albert Schweitzer Stiftung – Wohnen & Betreuen erhält Auszeichnung
Unter dem Motto „Wünsche & Träume“
entstand zusammen mit Nutzerinnen und
Nutzern der Albert Schweitzer Stiftung –
Wohnen & Betreuen ein beeindruckender
Fotokalender. So konnte z.B. ein gemeinsamer Fototermin mit einer Nutzerin und
ihren Lieblingsfußballspielern des 1. FC
Union Berlin realisiert werden.
Die Umsetzung dieser Wünsche und
Träume schuf viele bewegende und lustige
Momente, in denen die Nutzerinnen und
Nutzer in spielerischer Begeisterung und
Freude über sich selbst hinaus gewachsen
sind. Diese Lebensfreude spiegelt sich in
den Fotos wider.
Der Fotokalender 2014 ist ein schönes
Beispiel dafür, wie die humanistischen
Werte des Stiftungsnamensgebers auch
heute noch das Handeln der über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Albert
Schweitzer Stiftung – Wohnen & Betreuen
bestimmt. Ziel dieser Arbeit ist es, dem betreuten Menschen und seine individuellen
Bedürfnisse in den Mittelpunkt zu stellen,
ihm eine gute Lebensqualität sowie eine
vielfältige Teilhabe in der Gemeinschaft
zu ermöglichen. Dies ist mit diesem gemeinsamen Projekt auf beeindruckende
Weise für alle Beteiligten gelungen, was
auch der kürzlich verliehene Preis zeigt:
Der Fotokalender 2014 wurde mit dem
Eine zusätzliche Würdigung erfahren die
zwanzig Fotos, die im Rahmen des Kalenderprojekts entstanden sind. Sie werden
unter dem Titel MENSCHEN•TRÄUME•LEBEN
im Gesundheitsamt Pankow ausgestellt.
Die Ausstellung ist bis Ende Mai 2015 im
Gesundheitsamt Pankow (Grunowstraße
8-11, 13187 Berlin, 2. OG) von montags bis
freitags zwischen 7 und 18 Uhr zu sehen.
Kommunikationspreis Kompass 2014
ausgezeichnet, der vom Bundesverband
Deutscher Stiftungen für vorbildliche
Kommunikationsarbeit verliehen wird.
Den Fotokalender 2014 finden Sie auch
auf der Website: www.ass-berlin.org/
uploads/2013_startleiste/ass-fotokalender2014.pdf
BERLIN GRÜSST MOSKAU
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DEZEMBER 2014 / JANUAR 2015 BBZ
Zu Besuch bei Freunden
Städtepartnerschaft auf russischem Boden
Von Christian Grothaus (Text) & Svetlana Drazhnikova (Fotos)
Am 13.11.2014 reisten sechs Delegierte des
Berliner Behindertenverbandes (Kurzform
BBV) im Rahmen der Städtepartnerschaft
zwischen den Hauptstädten Deutschlands
und Russlands nach Moskau um den
Erfahrungsaustausch mit der Moskauer Organisation des Allrussischen Behindertenverbandes (MGO) auf persönlicher Ebene
fortzuführen. Alle Beteiligten setzten sich
damit - trotz der politisch angespannten
Lage zwischen Deutschland und Russland
– für mehr Kooperation ein. Unterstützt
wurden sie dabei von Vertretern des
Berliner Behindertensportverbandes und
der Rollstuhl-Basketballmannschaft der
Sportgemeinschaft Handicap e.V. (Kurzform SGH). Die Sportler verdeutlichten
in einem gemeinsamen Turnier mit russischen Mannschaften, wie wichtig es ist,
in diesen Zeiten aufeinander zuzugehen.
Freundschaft und Zusammenarbeit: diese beiden Schlagworte standen bei dem
diesjährigen Treffen mit dem Moskauer
Behindertenverband im Vordergrund.
Schon bei der Anreise nach Moskau nahm
man die 21-köpfige Delegation, darunter 9
Rollstuhlfahrern, aus Berlin herzlich in Empfang. Mit zwei barrierefreien Bussen ging
es auf eine anderthalbstündige Fahrt zu
einem Hotel, etwas außerhalb des Stadtkerns. Nach den ersten Eindrücken der
Unterkunft – sie waren für viele aufgrund
der mangelnden Barrierefreiheit sehr ernüchternd - ging es für den Gastgeber und
seine Gäste zum gemeinsamen Abendessen. Bei dieser Gelegenheit wurden die
anfänglichen Berührungsängste abgebaut
und erste persönliche Erfahrungen unter
den Anwesenden ausgetauscht.
Moskau, Moskau, Russland ist ein
schönes Land
Bei einer gemeinsamen Stadtrundfahrt
am nächsten Tag bekamen die Beteiligten
die Möglichkeit Moskau und die russische
Kultur näher kennenzulernen. Am Mittag
wurde einer Einladung von Nadeschda
Lobanowa gefolgt – der Vorsitzenden des
Moskauer Behindertenverbandes – zum
Mittagessen in Ihrer Geschäftsstelle. Bei
einem anschließenden Besuch auf dem
Roten Platz bekräftigte sich der Eindruck
unter den Berlinern, dass Moskau eine
sehenswerte Stadt ist, der es aber an
umfassender Barrierefreiheit fehlt.
Ganz im Zeichen des Sports und der
Politik
An den zwei darauffolgenden Tagen
wurde es sportlich und politisch zugleich.
Der Rollstuhlbasketballverein der SGH und
zwei andere Mannschaften – der Moskauer
Unterhaltsame Gespräche am Spielfeldrand (v.l.n.r.): Dominik Peter, Petra Mach, André Nowak (alle Vorstandsmitglieder des Berliner Behindertenverbandes) und Nadeschda Lobanowa (Vorsitzende des Moskauer Stadtverbandes des Allrussischen Behindertenverbandes).
Verband Falcon und ein Team aus Tjumen
in Sibirien – traten gegeneinander an.
Sowohl bei der Eröffnungsrede als auch
bei der Abschlussfeier am 2. Spieltag
stellten die Veranstalter und wichtige
Persönlichkeiten aus Sport und der Politik
noch einmal heraus, dass es wichtig sei,
an einer gemeinsamen Lösung der bestehenden Differenzen zu arbeiten und
sich gegenseitig zu unterstützen. Das
Kommen der Berliner Delegation sei ein
Zeichen der Freundschaft und müsse als
Vorbild für die Politik genommen werden,
so die Botschaft. Mit der Anwesenheit von
Aleksey Savrasenko - einem ehemaligen
Basketballstar – wurde auch noch einmal
auf die Bedeutung des Sports und dessen
Einfluss auf die Politik hingewiesen.
Übrigens: das Turnier gewann Tjumen
vor Moskau und Berlin, aber Sieger waren
irgendwie alle.
Gemachte Politik
Die BBV-Delegation unter Leitung ihres
Vorsitzenden Dominik Peter tauschte sich
während des 2. Spieltags mit Nadeschda
Lobanowa und weiteren Vertretern des
Moskauer Verbandes zur Umsetzung
der UN-Behindertenrechtskonvention
aus und erläuterten die ländereigenen
behindertenpolitischen Probleme und
Begebenheiten. Im Ergebnis wird eine
noch intensivere Kooperation zwischen
beiden Verbänden angestrebt um die sehr
ähnlichen Probleme, zum Beispiel bei der
Mobilität und der Bereitstellung barrierefreier Wohnungen, besser bewältigen zu
können.
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Kultur & Kosmonauten
Ebenfalls auf dem Programm stand der
Besuch von zwei Museen: Zum Einen
das Kosmonautenmuseum, welches die
BBZ
DEZEMBER 2014 / JANUAR 2015
BERLIN GRÜSST MOSKAU
sind eigens für diese Besuchergruppe vorhanden. Zudem bieten Wissenschaftler des
Museums eigens entwickelte Programme
für autistische Kinder und ihre Familien an,
die nach Eigenauskunft sehr erfolgreich
sind.
Ein Abendessen unter Freunden
großen Erfolge der russischen (früher
der sowjetischen) Raumfahrt Dank toller
Exponate auf interessante Weise aufzeigte.
Zum Anderen besuchte ein Teil der
Reisegruppe das Darwin Museum. Das
Museum wurde durch Prof. Alexander
Kots gegründet, der aus einer deutschen
Auswandererfamilie stammte. Bei der
Museumsführung erfuhren die Teilnehmer interessante Anekdoten, wie etwa
die Tatsache, dass bereits in den 20er
Jahren Prof. Kots ausgewählte Exponate
in Krankenhäuser und Heimen brachte
und dort Vorträge hielt. Dadurch wollte
der Professor behinderten und kranken
Menschen die Natur näherbringen.
Heute hat sich das Museum besonders
auf blinde Besucher eingestellt: Viele Tastfiguren oder Exponate, wie ein Eisbärenfell,
Das Programm liess aber auch Platz für eigene Erkundungen zu. So konnte zwei Mal
dem Einkaufen gefrönt werden. So zum
Beispiel in der Arbat Fußgängerzone (mit
weitestgehend barrierefreien Geschäften)
und in einer klassischen Shopping Mall,
die in punkto Barrierefreiheit allerdings
vorbildlich war.
Im Rahmen der letzten Abendveranstaltung und eines gemeinsamen Abendessens, zusammen mit den Spielern aller
Mannschaften, wurde abschließend noch
einmal auf eine gemeinsame Zusammenarbeit, eine zukünftige Freundschaft und
auf eine engere Kooperation zwischen den
Verbänden angestoßen.
Alles in allem eine Erfahrung, die allen
Beteiligten gezeigt hat, dass trotz Differenzen ein Dialog möglich ist, der auf
gegenseitigem Respekt beruht. Sollte es
nicht auch so auf internationaler Ebene
sein?
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Selbstbestimmt
leben durch
aktivierende
Unterstützung
Kompetente pflegerische Versorgung sowie sozialpädagogische Betreuung und Begleitung im Alltag –
das ist, was wir für Sie tun können. Dabei steht für
uns der Mensch im Mittelpunkt.
PHÖNIX - Soziale Dienste - g GmbH
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DEZEMBER 2014 / JANUAR 2015 BBZ
RATGEBER
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Gesund statt chronisch krank!
Der ganzheitliche Weg: Vorbeugung und Heilung
sind möglich
Der Rheinsberger Urlaubsbus
Bequem und barrierefrei von Haustür zu Haustür!
Von Dominik Peter
Von Rainer Sanner
besondere erblich bedingt empfindlichen
Personen mit weniger Entgiftungsleistung,
werden deshalb die körpereigenen
Schutzfunktionen zunehmend durch
Gifte und Strahlung überstrapaziert, bis
schließlich zwangsläufig Beschwerden
oder Krankheiten ausbrechen.“ Als eine besonders bedenkliche Schadstoffbelastung
gelten für den Autor quecksilberhaltige
Amalgam-Zahnfüllungen, die er unter der
Überschrift „Mögliche krankmachende
Faktoren“ zuerst und ausführlich, im
Zusammenhang mit zahlreichen chronischen Krankheiten behandelt.
Eine Würdigung des Buches
Für chronisch kranke Leser ist die im Titel
dieses Buches verheißene Gesundheit
wohl meist nicht mehr so recht vorstellbar.
Doch für den Autor ist Gesundung als
Perspektive für viele chronisch Kranke
denkbar. Gegenwärtig wird aber meist, so
Dr. Mutter, nur symptomatisch behandelt:
„Man behandelt nur das Symptom, jedoch
nicht die Ursache der Erkrankung. Für eine
erfolgreiche Therapie muss man aber die
Ursachen kennen!“ Mit dem Buch verfolgt
er das Ziel, wichtige krank machende
Faktoren darzustellen sowie neue Wege
zur Heilung zu beschreiben.
Beeindruckend an diesem Buch ist, dass
dieser weite, schwierige Bogen von krank
machenden Ursachen zur detaillierten
Beschreibung von Therapiemöglichkeiten
immer wieder geschlagen wird und das
nicht verkürzt, pauschal, sondern detailliert
und immer wieder auf die Erfahrungen
eines Praktikers verweisend, der genau
weiß, wovon er spricht.
Nach Professor Ph. D. Boyd Haley von
der University Kentucky (USA), der ein
zweites Vorwort verfasste, ist dieses Buch
für jeden zu empfehlen, „der an einer
‚unheilbaren‘ Krankheit leidet oder der als
Mediziner solche Krankheiten behandelt“.
Er würdigt den Autor und dessen Ziele
mit den Worten: „Seine Sorge um die
menschliche Gesundheit und die Tatsache,
dass die konventionelle Medizin das Vorkommen von Schwermetallvergiftungen
ignoriert, haben ihn zur Entwicklung von
Behandlungsmethoden bewogen, mit
deren Hilfe der menschliche Körper von
Toxinen und Gift freisetzenden Faktoren
befreit werden kann.“ Auch wenn es - und
besonders für Kassenpatientinnen und
-patienten hierzulande heutzutage nicht
leicht ist, eine ähnlich orientierte ärztliche
Behandlung zu finden, dieses Buch kann
bei der Suche helfen.
Die Perspektive des Buches
In einem Vorwort wird diese von Dr. med.
dent. Helge Rolf Runte folgendermaßen
beschrieben: „In diesem Buch (...) wird (...)
nach objektivierbaren und damit diskussionsfähigen Argumenten gesucht, um
zum Wohle der heutigen Patienten und
der noch als gesund geltenden Menschen
Wege neuen Denkens für eine wirkungsvollere und gleichzeitig nebenwirkungsärmere Medizin zu finden.“ Eine solche muss
nach Meinung des Autors heutzutage vor
allem das Nebeneinander von „einem so
umfangreichen und ständig wachsenden
Aufkommen an potentiellen gesundheitsschädigenden Einflussfaktoren“ und einer
täglichen Nahrung bedenken, die „noch
nie in der Menschheitsgeschichte (...) so
wenig Vitalstoffe wie heute“ enthält oder
„durch ihre Bearbeitung so stark denaturiert“ ist: „Bei immer mehr Menschen, ins-
Informationen
Gesund statt chronisch krank! Der
ganzheitliche Weg: Vorbeugung und
Heilung sind möglich. Autor: Joachim
Mutter, 456 Seiten, 29,90 Euro, fit fürs
Leben Verlag.
Was früher sorgfältig geplant werden
musste, kostet jetzt nur noch einen einzigen Anruf. Der Rheinsberger Urlaubsbus
holt die Gäste des Hotels Haus Rheinsberg
direkt vor ihrer Haustür ab und bringt sie
bequem bis vor die Hoteltür. Im Bus kann
der Hotelgast den Komfort erwarten, den
das barrierefreie 4-Sterne Hotel ebenfalls
bietet. Ferner bietet der Bus auch genügend Platz an, so dass auch größere Rollstühle hier genügend Platz finden. In den
Bus passen je nach Größe und Gewicht bis
zu zwei Elektro-Rollstühle oder vier faltbare
Rollstühle. Insgesamt stehen drei Busse zur
Verfügung.
Diesen neuen Abhol-Service können
Hotelgäste im Umkreis von bis zu 250 km
nutzen. Der Fahrpreis richtet sich nach der
Entfernung. Bei Abholung aus Berlin wird
für den Service 50 Euro pro Person und
Fahrt veranschlagt.
Gäste, die weiter als 250 km vom Hotel
Haus Rheinsberg entfernt wohnen und
einen Transfer wünschen, sollten Kontakt
mit dem Hotel aufnehmen. Auch hierfür
können Möglichkeiten erarbeitet werden.
Um dieses Angebot zu nutzen, sollten
Interessierte spätestens vier Wochen vor
der Anreise den Service buchen (Tel.:
033931-3440).
Und so funktioniert es:
1.
2.
3.
Haus Rheinsberg anrufen und
Fahrtwunsch abstimmen
Barrierefrei und bequem reisen
Urlaub im Haus Rheinsberg genießen
Einen Reisebericht über das Hotel findet
sich auf der Internetseite der Berliner
Behindertenzeitung unter www.berlinerbehindertenzeitung.de (Rubrik Freizeit/
Reisen).
BBZ
13
RATGEBER
DEZEMBER 2014 / JANUAR 2015
Ratgeber: Besser verstehen
Schwer verständliche Beipackzettel
Von Rainer Sanner
Es sind die gesetzlichen Vorgaben des
Arzneimittelgesetzes und des Haftungsrechtes, die die Sprache auf Beipackzetteln
von Medikamenten immer komplizierter
werden lassen. Eigentlich sollen diese
aber dazu beitragen, dass eventuelle
mit der Einnahme eines Medikaments
verbundene Risiken vermieden werden
können. Wichtig ist also zum einen das
aufmerksame Lesen des Fachlateins und
zum anderen sein Verstehen.
Dazu hier ein paar Hilfestellungen:
Schon der Name des Medikaments ist
oft mit Anhängseln wie ‚comp‘, ‚plus‘, ‚forte‘
und anderen verbunden. Während ‚mono‘
bedeutet, dass das Medikament nur einen
Wirkstoff enthält, weisen ‚comp‘ oder ‚plus‘
darauf hin, dass in diesem Medikament
mehrere Wirkstoffe kombiniert sind. Die
oft zu lesende Ergänzung ‚forte‘ bedeutet
stark, also hoch dosiert, ‚mite‘ bedeutet
demgegenüber, dass der Wirkstoff hier
nur halb so hoch dosiert vorhanden ist.
Auch die Freisetzung des Wirkstoffs kann
unterschiedlich schnell erfolgen; bei
‚retard‘ oder ‚depot‘ kann man von einer
verzögerten, manchmal über den ganzen
Tag verteilten Freisetzung ausgehen.
Unter der Überschrift „Zusammensetzung“ werden zum einen die Wirkstoffe
genannt und zum anderen als „weitere
Bestandteile“ die so genannten „Hilfsstoffe“
wie Laktose (Milchzucker) und andere.
Auch diese Hilfsstoffe zu kennen und
daraufhin die Verträglichkeit des Medikaments zu beurteilen, ist insbesondere für
Allergiekranke von Bedeutung.
Unter der Überschrift „Anwendungsgebiete“ werden Beschwerden genannt, bei
denen das Medikament erfolgreich wirken
kann. Aber auch wenn Nutzerinnen bzw.
Nutzer hier ihre akuten Beschwerden nicht
genannt finden, kann das Medikament
eventuell helfen. Denn hier sind nicht immer alle möglichen Anwendungsgebiete
genannt. Es empfiehlt sich gegebenenfalls
die telefonische Nachfrage in der ärztlichen
Praxis. Dasselbe empfiehlt sich, falls eine
der unter „Gegenanzeigen“ genannten
Beschwerden beim Patienten vorliegen
oder wenn Fragen zu den auf dem Beipackzettel genannten „Wechselwirkungen“
entstehen.
Bei manchen Medikamenten sind „Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“
zu beachten: Wenn ein Medikament
Alkohol enthält, sollte es von Kindern und
schwangeren Frauen nicht eingenommen
werden. Manche Medikamente können
das Reaktionsvermögen beeinträchtigen,
sollten also bei bevorstehenden Autofahrten nicht eingenommen werden.
Als zumeist unerwünschte Wirkungen
können die auf dem Beipackzettel
genannten „Nebenwirkungen“ auftreten, die Wahrscheinlichkeit dessen ist
aber zumeist gering. Sollten solche
unerwünschten Beschwerden beim
Patienten dennoch auftreten oder auch
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wenn man von einer langen Liste von
möglichen Nebenwirkungen verunsichert
ist, empfiehlt sich die Rücksprache mit der
Ärztin bzw. mit dem Arzt.
Auch die „Hinweise und Angaben zur
Haltbarkeit“ sind relevant, da zum Beispiel
Augentropfen nach Anbruch nicht länger
als vier bis sechs Wochen angewendet
werden sollten oder ein Medikament
wie Insulin im Kühlschrank aufbewahrt
werden sollte. Und Medikamente, deren
Haltbarkeitsdatum überschritten ist, sollten
überhaupt nicht mehr eingenommen
werden.
REISEN
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DEZEMBER 2014 / JANUAR 2015 BBZ
Diese Reise ist der Traum meines
Lebens
Von Christoph Wagner (Nachdruck aus NEWS)
Keine Grenzen. Florian Kendl ist seit einem
Mopedunfall bis zum Hals gelähmt, wird
künstlich beatmet. Er als Passagier eines
Langstreckenflugs - undenkbar. Bis jetzt.
Es war einfach Pech, sagt Florian Kendl
heute. Ein kurzer Moment, in dem er nichts
sehen konnte. Im Gegenlicht unterwegs,
von der tiefstehenden Sonne geblendet.
Auf einer Landstraße fuhr der damals
16-Jährige mit seinem Moped einem
Bus auf. Danach ist seine Erinnerung an
jenen lauen Herbsttag im Oktober 2006
verschwommen.
17 Tage ringt er im Koma um sein Leben.
Doch sein Zustand stabilisiert sich. Florian
wird es schaffen, aber nicht mehr so sein
können, wie er vor dem Unfall war. „Kennen
Sie Christopher Reeve, den Darsteller aus
Supermann?“, fragt eine Ärztin den Vater.
„Denn so wird Ihr Sohn auch sein.“ Vom
Hals abwärts querschnittsgelähmt und
durchgehend auf ein Beatmungsgerät
angewiesen. Ein Schock für die Familie,
die Freunde, die Bekannten. Nach einigen
Tagen wird Florian aus dem künstlichen
Tiefschlaf geweckt. „Es ist unvorstellbar
schlimm, wenn man dann so etwas gesagt
bekommt“, erinnert sich Florian.
Florian blieb Florian
Nach einer langwierigen Reha in Wien,
kehrte der Niederösterreicher etwa ein Jahr
nach seinem Unfall in das nun barrierefreie
Elternhaus zurück. Früher sei Florian viel
unterwegs gewesen. Auf dem Fußballplatz, im Schwimmbad oder mit Freunden.
Mama Renate erinnert sich: „sportlich und
locker haben ihn eigentlich immer alle
beschrieben. Das würde ich heute aber
auch noch. Wobei sich das Sportliche
jetzt nur noch passiv ausleben lässt.“ Sie
und ihr Mann Franz waren von der Art
und Weise, wie ihr Sohn mit der neuen
Situation umging, überrascht: „Er ist immer
positiv geblieben. Keine Depression, kein
gar nichts.“
Denn für Florian stand immer fest: „Ich
lebe mein Leben weiter. Seit Anfang
2012 arbeitet er als Webdesigner für das
Musikhaus „Schlagerl“. „Da ich den Computer mit einer Mund-Maus problemlos
bedienen kann, habe ich mir sogar meinen
absoluten Berufswunsch erfüllt“, freut sich
Florian. Überhaupt habe er nie ans Aufgeben gedacht, kein einziges Mal negative
Gedanken gehabt.
Die große Reise
Ende Januar, Flughafen Wien: Florian Kendl
sitzt mit seiner Familie in einem Café und
fiebert der Abreise entgegen. Dass er an
diesem Tag beim 12-Stunden-Flug nach
Bangkok mit an Bord der Austrian AirlinesMaschine sein darf, ist eine Premiere. Zu
viele Einzelheiten waren zuvor noch unge-
klärt. Zu hoch wäre das Sicherheitsrisiko für
ihn und die anderen Passagiere gewesen.
Florians Reise ist schließlich das Ergebnis
von einem halben Jahr Vorbereitung, von
hunderten Stunden Arbeit. Das Ergebnis ist
die Erfüllung eines ganz großen Wunschs:
„Ich bin überglücklich, dass das funktioniert.“ Fernweh plagt ihn schon länger. Vor
allem im Winter, wenn die Kälte seinen
Körper zusätzlich belastet.
Dann geht es los: Begleitet von Austrian
Airlines-Mitarbeitern wird Florian über
eine Laderampe und ein Tragetuch in
den Flieger gebracht, sein Rollstuhl im
Frachtraum verstaut. Florian wirkt weniger nervös, mehr angespannt und voller
Vorfreude. Augenblicke später sitzt er auf
seinem Platz. Mutter Renate bringt das
Beatmungsgerät, die Ersatz-Akkus und das
weitere Equipment in Position. „Jetzt kann
nichts mehr schief gehen“, lächelt sie. Und
so war es auch.
Schöne, ferne Welt
anzeige
In Bangkok angekommen, fuhren die
Kendls mit einem Bus ins vier Stunden
entfernte Hua Hin. Von ihrem barrierefreien
Apartment erkundete Florian mit seinen Eltern die folgenden zwei Wochen Land und
Leute. Neben den Tagesausflügen auf den
„Monkey Mountain“, war es sogar möglich,
am Strand in der Nähe von Kao Takiap mit
dem Rollstuhl beinahe bis ans Wasser zu
fahren. „Es war für mich ein einzigartiges
Erlebnis. Die zwei Wochen in Thailand
waren so, wie ich es mir vorgestellt habe.
Nach langem Warten ist der Traum jetzt in
Erfüllung gegangen“, war Florian bei seiner
Ankunft begeistert.
Kurz bevor Florian die Heimreise antritt,
wird der sonst so lockere junge Mann ernst:
„Es ist wichtig, dass es diesen Flug gegeben
hat. Behinderte dürfen genauso wenig
diskriminiert werden wie sonst wer. Auch
wir müssen die Möglichkeit bekommen,
unser Leben voll auskosten zu können.
Die Hürden
Nach einem halben Jahr Arbeit darf Iris
Edlmayr ihren Erfolg in vollen Zügen
genießen. Ihr Reisebüro „ReiseMeer“,
das sich auf barrierefreie Urlaube spezialisiert hat, schaffte in Kooperation
mit den Austrian Airlines, einen Tetraplegiker mitsamt Beatmungsgerät auf
einem Langstreckenflug zu befördern.
„Wir waren sehr lange mit Austrian Airlines in Kontakt, bis wir die Genehmigung erhalten haben. In unzähligen
Testverfahren betreffend Sauerstoffversorgung, Elektronik und Logistik
haben wir es schlussendlich geschafft,
dass jegliche Gefahr - sowohl für Florian, als auch für die anderen Passagiere - auszuschließen ist“, so Edlmayr. Florians Flug von Wien nach Bangkok ist
somit wegweisend für alle Tetraplegiker, die ebenfalls die weite Welt erkunden möchten.
Weitere Infos unter: www.reisemeer.at.
BBZ
DEZEMBER 2014 / JANUAR 2015
15
REISEN
Preisverleihung „Tourismus für Alle“
Ostfriesland, Eifel und der Schwarzwald gewinnen Preis für Barrierefreiheit
Zwei der Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Barrierefreie Reiseziele in Deutschland wurden am Dienstag mit dem Preis
der Deutschen Bahn „Tourismus für Alle“
ausgezeichnet.
Die Reiseregionen Ostfriesland und Eifel
leisten unter dem Dach der Arbeitsgemeinschaft Barrierefreie Reiseziele in Deutschland
(www.barrierefreie-reiseziele.de)
gemeinsam mit sechs weiteren deutschen
Destinationen und Städten Pionierarbeit
bei der Entwicklung von Reiseangeboten
für Menschen mit Behinderung. Für ihr
Engagement wurden sie am Dienstag in
Berlin mit dem Preis „Tourismus für Alle“
von der Deutschen Bahn (DB) ausgezeichnet. Auch der Naturpark Schwarzwald
Mitte/Nord ging als Preisträger hervor. Der
erstmals ausgelobte Wettbewerb ist mit
einem Preisgeld von insgesamt 10 000
Euro dotiert.
„Wir freuen uns sehr, dass gleich zwei
Mitglieder unserer Arbeitsgemeinschaft
zu den Gewinnern zählen“, erklärt Dr. Carmen Hildebrandt, Sprecherin der AGund
Geschäftsführerin der Erfurt Tourismus
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und Marketing GmbH. „Die Deutsche
Bahn, die bereits Großes auf dem Gebiet
der Barrierefreiheit vollbracht hat, gibt
mit diesem neuen Wettbewerb unserem
gemeinsamen Anliegen weiteren Auftrieb.“
Die Reiseregion Ostfriesland überzeugte
die sachverständige
Bewertungskommission, bestehend aus
externen Partnern, Tourismusexperten,
Betroffenen und DB-Vertretern, mit seinem
ganzheitlichen Ansatz, der Vernetzung von
unterschiedlichen Leistungsträgern und
dem breiten Angebotsspektrum zum
nachhaltigen Ausbau eines barrierefreien
Tourismus‘. „Für die
Tourismusregion wurde ein gut durchdachtes Konzept entwickelt, bei dem auch
die Kommunikation und der Werbeauftritt
durch Frische überzeugen“, sagte Ulrich
Homburg, Vorstand Personenverkehr der
Deutschen Bahn, bei der Übergabe des
Preisgeldes in Höhe von 5 000 an den
Erstplatzierten.
Die Nationalparkregion Eifel barrierefrei, als die sich der Nationalpark Eifel
gemeinsam mit dem Naturpark Nordeifel
beworben haben, erhielt für die mehr als
zehn Jahre kontinuierliche und sehr facettenreiche Arbeit am Thema Barrierefreiheit
und die starke Fokussierung auf das Thema
Natur 3.000 Euro und
der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord
für die Vernetzung eines schlüssigen Gesamtkonzeptes mit einem ganzheitlichen
Ansatz 2.000 Euro.
Mit dem Award möchte die Deutsche
Bahn den barrierefreien Deutschlandtourismus fördern. Bewerben konnten sich
Städte und Regionen mit bereits realisierten Maßnahmen, die richtungsweisend
barrierefreies Reisen ermöglichen.
Neuerscheinung
„Handicapped Reisen“
In der neuen Ausgabe des Ratgebers „Handicapped-Reisen“ finden
sich rollstuhlgeeignete Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen, Apartments, Bauernhöfe und Jugendherbergen in Deutschland und einigen
ausgewählten Unterkünften in Europa/Übersee mit detaillierten Informationen für RollstuhlfahrerInnen.
Der Ratgeber informiert unter anderem über stufenlose Eingänge, breite
Türen, rolligerechte Badezimmer mit
barrierefreien Duschen und Haltegriffen am WC sowie über die aktuellen
Preise der Hotels, Ferienwohnungen
& Unterkünfte der Saison 2014/2015.
Handicapped-Reisen, 26. Auflage,
Ausgabe 2015, 392 Seiten, ca. 840
Fotos,DIN A 5 Format. Preis: 16,80
Euro inkl. Versand. Infos unter: Tel.:
07841-6841133, www.escales-verlag.de.
166
RAATGEBER
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0 4 / JANUAR 2015 BBZ
BBZ
17
GESUNDHEIT
DEZEMBER 2014 / JANUAR 2015
Gesundheitsförderung für
chronisch Kranke
Koordinierte Gesundheitsförderung mit
Disease-Management-Programmen
Diese Artikelserie wird durch die AOK Nordost unterstützt.
Von Rainer Sanner
Definition
Hier soll einleitend die Definition der Disease Management Association of America
in der Übersetzung der Bundesärztekammer widergegeben werden:
Asthma, die chronisch obstruktive Lungenerkrankung und Diabetes mellitus
Typ 1 und Typ 2 u. a. Diese DiseaseManagement-Programme sind auch in
Berlin zugelassen. Bei dieser Auswahl war
das Bundesministerium für Gesundheit der
Empfehlung des Gemeinsamen Bndesausschusses gefolgt.
Information im Mittelpunkt
© Dmitry
Der Begriff „Disease-Management“ hat mit
den so genannten Disease-ManagementProgrammen (DMPs) vor einigen Jahren
Einzug in die Fachsprache des deutschen
Gesundheitswesens gehalten. Das englische Wort „Disease“ bedeutet Krankheit
oder Erkrankung, die Zusammensetzung
„Disease-Management“ stammt aus
den USA und bezieht sich dort auf eine
gesteuerte, strukturierte Gesundheitsförderung, die „Managed Care“, die einerseits
qualitätskontrolliert und andererseits
kosteneffektiv sein soll.
Die Einführung der Disease-Management-Programme in das deutsche
Gesundheitswesen Ende des Jahres
2001 sollte in erster Linie zu einer verbesserten Versorgungslage für chronisch
Kranke führen, durch eine koordinierte
Zusammenarbeit der unterschiedlichen
Einrichtungen des Gesundheitswesens
und auch der verschiedenen Gesundheitsberufe. Dabei sollen alle Therapieschritte
wie Behandlung, Rehabilitation und
Pflege unter Anwendung von Leitlinien
aufeinander abgestimmt werden. Für den
Weg zu den verschiedenen Dienstleistern
des Gesundheitswesens soll die Hausärztin bzw. der Hausarzt so etwas wie eine
Lotsenfunktion übernehmen. Eine zentrale
Rolle ist bei diesen Programmen aber der
aktiven Beteiligung der Patientinnen bzw.
Patienten zugedacht.
„Disease-Management besteht aus
einem System koordinierter Gesundheitsversorgungsmaßnahmen
und
Informationen für Patientengruppen mit
Krankheitsbildern, bei denen eine aktive
Beteiligung der Patienten an der Behandlung zu substanziellen Effekten führen
kann. Disease-Management unterstützt
die Arzt-Patientenbeziehung und das Behandlungsschema, zielt auf die Prävention
von Krankheitsverschlechterungen und
Komplikationen durch die Verwendung
Evidenz-basierter Behandlungsleitlinien
(Evidenz = nachprüfbare Wirksamkeit)
und Patienten-Empowerment-Strategien
(Empowerment = Stärkung), prüft fortlaufend die klinischen, humanitären und
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Ambulanter Dienst der Fürst Donnersmarck-Stiftung
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ökonomischen Behandlungsergebnisse
mit dem Ziel, die Gesundheitslage zu
verbessern.“
Der Hintergrund
Heutzutage ist immerhin rund ein Fünftel
der Bundesbürger an chronischen Erkrankungen mit einer Krankheitsdauer von
mehr als vier Wochen erkrankt. In dem
aber mehr auf die Behandlung von akuten
Erkrankungen ausgerichteten deutschen
Gesundheitswesen kann ein längerfristig
koordinierter Behandlungsverlauf jedoch
aus verschiedenen Gründen scheitern
oder gar nicht erst entstehen: Wenn chronisch Kranke für verschiedene Probleme
ihrer Erkrankung mehrere Anlaufstellen
haben, wenn sie in einem Krankenhaus
zwar Hilfe für ein akutes Problem, aber
keine anschließende Langzeitbetreuung
finden, wenn Kranke die Hausärztin oder
den Facharzt wechseln oder verschiedene
Krankenhäuser aufsuchen oder wenn der
Informationsfluss zwischen den Behandelnden stockt, wenn so kein längerfristig
koordinierter Behandlungsverlauf stattfindet, birgt dies die Gefahr einer Unter-,
einer Über- oder gar einer Fehlversorgung
in sich.
Indikationen also Krankheitsbilder für
Disease-Management-Programme
Angeboten werden DMPs bisher für
Brustkrebs, die Koronare Herzkrankheit,
Disease-Management-Programme sollen
nicht anstelle der Therapie durch einen
Arzt eingesetzt werden. Sie sollen vielmehr
diese Therapie unterstützen - und dies vor
allem mit ihrem informativen Charakter:
D. h., die Patientin oder der Patient soll
über die Krankheit, deren Symptome
und ihre Bedeutung, über therapeutische
Möglichkeiten, Medikamente und Fachärzte umfassend mit Hilfe verschiedenster
Medien aufgeklärt werden.
Zusammenfassende Beurteilung
Mit der Einführung dieser DiseaseManagement-Programme für verschiedene verbreitete Krankheitsbilder, mit
einer zunehmenden Konzentration der
medizinischen Aufmerksamkeit darauf,
besteht unseres Erachtens die Gefahr, dass
sich eine schon bestehende Ungleichbehandlung im hiesigen Gesundheitswesen
eventuell noch vertieft, wenn die
medizinische Versorgung von Menschen
mit seltenen Erkrankungen nicht auch
entsprechend verbessert wird. Auch
seltene Erkrankungen sind chronische
Erkrankungen, bei denen eine kontinuierliche und übergreifende medizinische
Betreuung gleichermaßen hilfreich wäre.
Erstrebenswert wäre es wohl zudem, wenn
in den Disease-Management-Programmen
auch berücksichtigt würde, dass manche
Patientengruppen, wie zum Beispiel
multimorbide Patienten, einen besonders
hohen und umfassenden Betreuungsbedarf haben.
Für die in die Chronikerprogramme eingeschriebenen Patientinnen und Patienten
konnten aber bislang offenbar, so mehrere
Studienergebnisse, die medizinischen
Werte verbessert werden. Es gäbe aber,
so der AOK-Bundesverband, noch „Luft
nach oben“ durch bessere Motivation der
Versicherten zu einem gesundheitsbewussteren Verhalten.
DEZEMBER 2014 / JANUAR 2015 BBZ
VERBANDSLEBEN
18
Angebote des Berliner
Behindertenverbandes
Liebe BBZ-Leser,
liebe Vereinsmitglieder,
liebe Freunde und Unterstützer,
einige sind bereits in Vorbereitung und stehen kurz vor deren Realisierung. Lassen Sie
sich in 2015 von uns überraschen.
Bis dahin, wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben im Namen der BBZ und des gesamten
Vorstands des BBV ein schönes und geruhsames Weihnachtsfest.
das Jahr neigt sich dem Ende entgegen und das Jahr 2015 steht bereits vor der Tür. Wir von der Berliner Behindertenzeitung (BBZ) und dem Berliner Behindertenverband (BBV)
- haben uns viel für das neue Jahr vorgenommen. Immerhin ist es unser Jubiläumsjahr.
Die BBZ und der BBV begehen in 2015 ihr 25-jähriges Bestehen. Grund genug, Erreichtes zu feiern und stolz zurück zu blicken.
Vor allem ist es mir aber eine Herzensangelegenheit, all jenen zu danken, die durch ihr
unermüdliches und unentgeltliches Engagement zum Gelingen beigetragen haben.
Herzlichen Dank dafür!
Es ist uns aber auch Ansporn, die BBZ und den BBV noch attraktiver zu gestalten. Wir haben viele Ideen - nicht alle werden wir im kommenden Jahr realisieren können - doch
Freizeitangebote
1
i Kulturkreis
Auf den Spuren des
Themas „Behinderung“
in der Kultur
Der „Kulturkreis“trifft sich jeweils am ersten
Dienstag eines Monats (ab 16.00 Uhr). Der
Kulturkreis beschäftigt sich mit der Frage,
welche Rolle Menschen mit Behinderung
in der Literatur oder in Filmen spielen und
wie sie dargestellt werden. Ferner auch,
ob sich das Bild, das von Menschen mit
Behinderung gezeichnet wird, heute
wirklich grundlegend von den alten
geringschätzigen, sensationslüsternen
oder auch dämonisierenden Bildern
gelöst hat. Es werden gemeinsam Bücher
gelesen, Museen besucht oder Kinobesuche veranstaltet. Wer an diesem Angebot
Interesse hat, der meldet sich bitte unter
Tel.: 030/2043847 und hinterlässt dort
bitte Namen und Telefonnummer (Anrufbeantworter). Um das Angebot nutzen zu
können, muss man kein BBV-Mitglied sein.
Lauter nette Leute!
2iKaffeeklatsch
Unter dem Motto „Lauter nette Leute“ findet der nächste Kaffeeklatsch am Dienstag, den 20. Januar statt. Jeder, der Lust
und Zeit hat, ist hierzu herzlich eingeladen. In zwangloser Runde kann man Redakteure der Berliner Behindertenzeitung
kennenlernen oder sich mit dem Vorstand
des Berliner Behindertenverbands austauschen. Im Vordergrund steht jedoch das
Kennenlernen anderer Behinderter und
anderer BBV-Mitglieder. Offen ist die Runde für jedermann, unabhängig davon, ob
man Mitglied beim Berliner Behindertenverband e.V. ist.
Herzliche Grüße
Dominik Peter
Vorsitzender des Berliner Behindertenverbands
Behinderte beraten Behinderte
Für all jene, die den Sonderfahrdienst nutzen, ist geplant, dass die Runde sich von
15.00 bis 18.00 Uhr trifft. Treffpunkt sind
die barriere-freien Räume des Berliner Behindertenverbands e.V. in der Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin (Tel.: 030/2043847).
3iYoga für alle
Der Berliner Behindertenverband bietet zwei
Yoga-Kurse jeweils donnerstags an. Anmeldungen sind zwingend erforderlich. Für die
Teilnahme am Kurs wird eine Kursgebühr
erhoben. Nähere Angaben finden sich auf der
Internetseite der Berliner Behindertenverbands
(www.berliner-behindertenverband.de).
1iFlugreisen
Dominik Peter berät Behinderte zum Thema „Flugreisen für Mobilitätseingeschränkte“. Der nächste Beratungstermin ist am
27. Februar, 16.00 - 17.00 Uhr. Anmeldung
ist erforderlich unter [email protected]. Treffpunkt: Geschäftsstelle des Berliner Behindertenverband e.V., Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin
(barrierefreier Zugang und Toilette).
2iRechtsberatung
Der Rechtsanwalt Felix Tautz, steht für eine
kostenlose Erstberatung zur Verfügung.
Die nächste Rechtsberatung findet am 10.
Dezember zwischen 11.00 und 13.00 Uhr
statt. Wer Interesse an diesem Beratungstermin hat, wird gebeten, sich vorab telefonisch (Tel.: 030/204 38 47) anzumelden
- zwingend notwendig).
Wegen des großen Zuspruchs der Rechtsberatung, kann diese ab sofort kostenlos
nur noch von Mitgliedern des Berliner Behindertenverbands e.V. wahrgenommen
werden. Wichtig ist zudem, dass zu dem
Beratungstermin alle notwendigen Unterlagen oder vorhandener Schriftverkehr
mitgebracht werden.
Der Beratungstermin findet in den BBV
e.V. - Räumlichkeiten statt. Adresse: Jägerstraße 63 D 10117 Berlin (barrierefreier Zugang und Toilette).
3iVorstandssprech stunde
Man kommt mit der Krankenkasse nicht
klar oder der Schwerbehindertenausweis
ist abgelaufen und Sie brauchen Hilfe bzw.
Unterstützung? Kein Problem. Der Berliner
Behindertenverband e.V. steht Ihnen gerne zur Seite. Dazu haben wir eigens eine
Vorstandssprechstunde eingerichtet. Die
nächste Vorstandssprechstunde findet
am Freitag, den 27. Februar von 15.00 bis
16.00 Uhr statt. Jedes Mitglied des Berliner Behindertenverbands kann ohne Voranmeldung mit Dominik Peter (BBV-Vorsitzender) diskutieren oder sich dort Rat
und Unterstützung einholen. Die Sprechstunde findet in den barrierefreien Büroräumen des BBV in der Jägerstraße 63 D,
10117 Berlin statt.
4iSonderfahrdienst
In Berlin gibt es für Menschen mit
Behinderung einen sogenannten Sonderfahrdienst (SFD), der für private Fahrten
genutzt werden kann. Zudem wird auch
eine Treppenhilfe angeboten. Wir erklären,
wer den Fahrdienst nutzen kann, wie die
Anmeldung dafür funktioniert, welchen Eigenbeitrag man für diesen Service leisten
muss und viele weitere Fragen rund um
diese Dienstleistung.
Die nächste SFD-Beratung findet am
Freitag, den 27. Februar von 14.00 bis
15.00 Uhr statt. Die Sprechstunde findet
in den barrierefreien Büroräumen des BBV
(Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin) statt und
kann von jedem Berliner (unabhängig
einer Vereinsmitgliedschaft) kostenfrei
genutzt werden.
BBZ
Vereinsangebote
Die BBZ online
Versicherungen
1iGünstige
Lesen Sie zudem auf unserer neu
gestalteten Internetseite der Berliner
Behindertenzeitung (www.berlinerbehin-dertenzeitung.de) folgende
interessante Artikel:
Dank einer Kooperation mit der ErgoVersicherung verfügt der BBV über einen
Gruppenversicherungsvertrag. Im Rahmen
dieser Kooperation können folgende
Versicherungen preisgünstig und mit
günstigen Vertragsbedingungen abgeschlossen werden.
Rubrik „Wohnen“:
Die 18. REHAB Karlsruhe als internationale Fachmesse für Rehabilitation,
Therapie und Prävention widmet vom 23.
bis 25. April 2015 dem Thema “Barrierefreies Bauen und Wohnen” erneut einen
eigenen Ausstellungsbereich.
Sterbegeld-Vorsorge:
Beitritt bis zum 80. Lebensjahr. Keine Gesundheitsfragen, lediglich Staffelung der
Leistung in den ersten 18 Versicherungsmonaten. Im Übrigen keine Wartezeit.
Unfall-Vorsorge:
Beitritt bis zum 80. Lebensjahr. Versicherungsschutz „rund um die Uhr“, weltweit.
Keine Gesundheitsfragen und keine
gefahrenabhängige Beitragsstaffelung.
Invaliditätsleistung bereits ab 1% Invalidität. Inkl. Reha-Plus und Unfall-Rente.
Krankenhaustagegeld bei stationärer Behandlung bzw. ambulanten, chirurgischen
Operationen
Rechtsschutzversicherung:
Sozial-Rechtsschutz vor Gerichten,
Beratungsrechtsschutz für Vorsorgeverfügungen, Rechtsschutz für Betreuungsverfahren und KFZ-Rechtsschutz. Ferner
inklusive: erweiterte Telefonberatung.
Wenn Sie weitere Informationen
hierzu wünschen, melden Sie sich
bitte per Email und mit Angabe Ihrer
19
VERBANDSLEBEN
DEZEMBER 2014 / JANUAR 2015
Rubrik „Reisen“:
Barrierefreie Reiseziele ebnen Wege zur
Kultur. Deutschlands Vorreiterregionen
im barrierefreien Tourismus engagieren
sich dafür, dass auch Menschen mit
Behinderung sowie Senioren und
Familien mit kleinen Kindern am reichen
Kulturangebot der Republik partizipieren
können.
Sie erreichen unsere Webseite ganz einfach mit Ihrem Smart-Telefon, wenn sie
den QR-Code scannen.
BBV-Mitgliedsnummer an redaktion@
berliner-behindertenzeitung.de.
2iBBZ- Newsletter
Mit dem neuen Internetauftritt der BBZ
bieten wir nunmehr auch gleichzeitig
einen Newsletter an. Damit informieren
wir zukünftig per Email über Termine, Veranstaltungen und natürlich über aktuelle
Diskussionen des BBV. Melden Sie sich unter www.berliner-behindertenzeitung.de
an und erhalten Sie kostenlos regelmäßig
den BBV-Newsletter.
So werden Sie Mitglied
Schicken Sie das Formular an uns, den Berliner Behindertenverband e. V. oder schicken Sie die Angaben per E-Mail an [email protected]
Name / Vorname
Mitgliedsart (Bitte ankreuzen)
Straße und Hausnummer
A. Mitglied
4,00 EUR monatlicher Mitgliedsbeitrag
zzgl. 4,00 EUR einmalige Aufnahmegebühr
PLZ / Wohnort
Geburtsdatum
B. Fördermitglied
Telefonnummer
7,50 EUR monatlicher Mitgliedsbeitrag
zzgl. 7.50 EUR einmalige Aufnahmegebühr
E-Mail
Unterschrift
Beginn der Mitgliedschaft
Hiermit ermächtige ich den BBV widerruflich, die von mir zu entrichtenden Zahlungen (monatliche Mitgliedsbeiträge / einmalige Aufnahmegebühr) bei Fälligkeit von meinem Girokonto durch Lastschrift einzuziehen.
Zahlung vierteljährlich*
IBAN:
Zahlung halbjährlich*
BIC:
Zahlung jährlich*
Datum:
* Zutreffendes bitte ankreuzen
Unterschrift:
HILFSMITTEL
20
DEZEMBER 2014 / JANUAR 2015 BBZ
Sopur Easy Life-Rollstühle
Im Fokus: Die Varianten Teen und RTeen
Die zwei neuen Sopur Rollstühle aus der
Easy Life Produktfamilie sind die idealen
Begleiter im Alltag eines Teenagers. Der
Sopur Easy Life T ist faltbar, leicht zu transportieren und dank seiner Optionsvielfalt
individuell auf den jugendlichen Nutzer
einstellbar. Noch mehr Steifigkeit und
hervorragende Fahreigenschaften bietet
die Starrrahmenvariante, der Sopur Easy
Life RT.
Ob Faltrollstuhl oder Starrrahmenrollstuhl, beide Varianten zeichnen sich durch
eine große Auswahl an Rahmenoptionen
aus und sind mit abschwenkbarer oder
integrierter Fußraste erhältlich. Der Sopur
Easy Life T und der Sopur Easy Life RT
sind zwei leichte Adaptivrollstühle mit
modernem Design, die eine große Anzahl
an Einstellmöglichkeiten bieten. Dadurch
lassen sich beide Ausführungen problemlos an sich verändernde Bedürfnisse von
Teenagern anpassen.
Easy Life RT charakteristisch für beide
Rollstühle sind das jugendliche LifestyleDesign, wie beispielsweise die Lenkräder
Neue Smartphone-App
Tank-Assistenz für Autofahrer
mit Mobilitätseinschränkungen
Wenn Autofahrer mit Handicap allein
unterwegs sind und tanken wollen,
müssen sie häufig zunächst den Tankwart
durch Hupen, Rufen oder Winken auf sich
aufmerksam machen oder fremde Dritte
um Hilfe bitten– manchmal durchaus
problematisch. Die kostenfreie RehaScout
Tank-Assistenz App für Smartphones bietet nun einen besseren Lösungsansatz an:
Mithilfe dieser App finden Selbstfahrer mit
Behinderung einfach und schnell Tankstellen, die Assistenz beim Tanken anbieten.
Tankstellen mit Tank-Assistenz finden
Die App ermittelt auf Knopfdruck passende Tankstellen im aktuellen Geo-Umfeld
des Mobiltelefons und zeigt diese auf einer
Landkarte an. Sie erlaubt aber auch eine
geplante Suche nach Ort oder Postleitzahl.
Mit einem Klick können App-Nutzer die
Tankstelle auf ihrer Fahrroute anrufen und
anfragen, ob der Tankwart gerade Zeit hat,
um beim Tanken behilflich zu sein.
„Dieser vorherige Anruf ist wichtig“,
betont Stephan Kesenheimer, Ideengeber
der Tank-Assistenz App und Geschäftsführer des Infoportals für Menschen mit
Behinderung RehaScout (www.rehascout.
info). „Trotz der großen Hilfsbereitschaft der
aufgeführten Tankstellen kann es ab und
an zu Verzögerungen oder gar Ausfällen
der Tank-Assistenz kommen. Nachts ist es
beispielsweise bei manchen Tankstellen
dem Personal untersagt, den Shop-Bereich
zu verlassen. Gleiches kommt vor, wenn
die Tankstelle nur mit einem Mitarbeiter
besetzt ist. In Stoßzeiten kann es zu
Wartezeiten kommen. Dann gilt es, lieber
unkompliziert die nächste Tankstelle mit
Tank-Assistenz via App zu ermitteln.“
Das Angebot an Tankstellen mit TankAssistenz erweitert sich ständig - auch
mit Hilfe aktiver App-Nutzer. Diese können
Tankstellen, die ihnen Unterstützung beim
Tanken angeboten haben und noch nicht
in der Tank-Assistenz App enthalten sind,
selbst eintragen.
Kostenlose Nutzung
Die Tank-Assistenz App gibt es für
iPhones und für Mobiltelefone mit dem
Betriebssystem Android. Informationen
zu den entsprechenden Downloadmöglichkeiten sowie eine kurze filmische
Bedienungsanleitung lassen sich unter
www.rehascout.info/mobilitaet einsehen.
Die App selbst wie auch ihre Nutzung ist
kostenfrei. Die Höhe der Kosten für die
Anrufe bei den Tankstellen via App ist
abhängig von den Tarifen des jeweiligen
Netzbetreibers.
mit Aluminiumfelgen, das Carbonfußbrett
und über 30 Farbenoptionen. Teenager
können ihren Rollstuhl individuell gestalten und unter einer Vielzahl an Speichenschützern, Armstützen und Fußrasten
sowie stylish anmutenden Rädern und
Greifreifen wählen. Auch ein Sturz, der
den Grad der Räderschrägstellung bis zu
6° erlaubt, ist möglich. Damit wird neben
dem Schutz der Finger ein sportlicher und
moderner Look erzielt.
Optional erhältlich sind unter anderem
die neue Safari-Bremse, welche integriert
im Seitenteil eine hervorragende Ergonomie und leichtes Bedienen ermöglicht
sowie die neuen Carbotecture® Gabeln.
Eine Abduktion von 2,5 cm auf jeder
Rahmenseite bietet mehr Beinfreiheit. Der
höhen- und winkelverstellbare Schiebebügel für die Starrrahmenvariante ermöglicht
ein leichtes Fortbewegen. Auch für die
Begleitperson gestaltet sich dadurch das
Schieben komfortabel.
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Das modulare Konzept und die Verwendung gleicher Teile in der Easy Life
Produktlinie vereinfachen kontinuierlich
die Versorgungsprozesse. Die Rollstühle
werden individuell am deutschen Standort
in Malsch bei Heidelberg gefertigt und
sind crashgetestet nach ISO 7176-19.
Mehr Informationen finden Sie unter
www.sunrisemedical.de
BBZ
21
TERMINE
DEZEMBER 2014 / JANUAR 2015
Foto: Rob de Vrij
Dezember 2014
Lost Love Lost oder: Lasst mich den
Löwen auch noch spielen!
Hamlet verrückt, Ophelia schön, der König
ein Mörder – wer die geheimen Zeichen
versteht, bekommt seine Rolle. Kein leichtes Unterfangen für die Schauspieltruppe,
die auf einer einsamen Insel strandet. Bei
Wasser und Brot soll sie Shakespeare spielen, weil Prospero sich an ihnen rächen will.
Schon verweben sich Rolle und Realität.
Täuschung, Eifersucht und Verrat lauern
an jeder Ecke, doch hier und da blitzt die
Liebe auf. Als Othello in seinem Schmerz
so vergeht, dass Miranda den Schauspieler
retten will und Prosperos wilder Sklave
Caliban sich verliebt, gerät das Spiel aus
den Fugen.
Mit 200 Sachen ins Meer
Herzlich willkommen im Kosmos von
Dr. Crazy! Ein junger Mann wird in die
Nervenklinik eingeliefert und erlebt eine
Schau der Seltsamkeiten – von klarsichtig
philosophierenden Patienten bis hin zum
Cocktail schlürfenden Psychiater. Die
normale Welt der Verrückten oder die
Normalität einer verrückten Welt?
Am liebsten zu dritt
Eine coole Bande – die Drei genannt –
überfällt ein Hotel. Ihre Triso-Frauen wollen
die männlichen Hotelgäste zu schnellem
Sex zwingen, um die Welt mit DownSyndrom Babies zu überfluten. Doch die
Wunschbefruchtung führt mitten hinein
in die Irrungen der Liebe. Wird der Plan
der Drei gelingen? Selbstironisch und
mit Verve mixen die RambaZambas in
der Revue die Genres, Motive und Lieder.
Musikalische Zitate aus Pop, Film und Klassik treffen auf selbstverfasste Songs. Die
Vorstellung am 21.12. um 17 Uhr ist eine
Benefizveranstaltung. Der Erlös kommt
der Flüchtlingshilfe der AWO Berlin Mitte
zugute.
Ausstellung: Delikatessen
Eröffnung am 4.12.2014 um 18 Uhr – zu sehen bis 20. Dezember 2014 in den Räumen
des Theater RambaZamba Die Ausstellung
Delikatessen vereint Bilder, Keramik und
Objekte aus allen Gruppen der Bildenden
Kunst und des Theaters. Diese können in
zwei Auktionen, den Delikatessenmärkten,
erworben werden. Die Delikatessenmärkte
finden am Sa, den 6.12.2014 um 21.30 Uhr
und am Sa, den 20.12.2014 um 21 Uhr
jeweils nach den Vorstellungen statt. Ran
an die Häppchen!
Theater RambaZamba
Schönhauser Allee 36 – 39
10435 Berlin - Prenzlauer Berg
Kartentelefon:
030 - 440 490 44/45 oder
unter Fax: 030 - 43 73 57 43
[email protected]
www.theater-rambazamba.org
SCHILLERS SCHREIBTISCH
eine Heimatvergewisserung
SEESAW
Tanztheater
Im Jahr 1943 wurden Insassen des Lagers
Buchenwald damit beauftragt, eine exakte Kopie des Schreibtisches von Friedrich
Schiller anzufertigen. Angesichts zunehmender Bombardierungen sollte das Original aus dem Schiller-Haus in Weimar an
einen sicheren Ort verbracht werden.
Ausgehend von dieser ebenso perfiden
wie wahren Geschichte begibt sich Thikwa
auf eine Zeitreise. Auf der Grundlage literarischer und dokumentarischer Textquellen,
Selbstbefragungen sowie bekannter und
weniger bekannter Musikstücke entstehen
skurrile Bilder und szenische Miniaturen
zum Thema Heimat. Im Spannungsfeld
zwischen Pflege und Missbrauch geistigen
Erbes geht es u.a. um folgende Fragen: Wo
ist Schillers Schädel? Was ist ein Tonnenadler? Wer bekommt eine Schlafspritze? Welche Zweitbedeutungen haben die Worte
Triller und Zaunkönig? Was bedeutet mir
ganz persönlich deutsche bzw. nationale
Identität heute?
Dabei spielt der Geruch faulender
Äpfel eine ebenso wichtige Rolle wie die
Tatsache, dass einige der Zeitreisenden
als damals sogenannte „Ballastexistenzen“
durchaus zur Herstellung der Tisch-Kopie
hätten verpflichtet werden können ...
„Thikwa schaut in den Abgrund, der
sich zwischen dem schönen Geist der
Weimarer Klassik und dem grausamen
Gedankenapparat der Nazis auftut.
Die Produktion schafft es, ein fragiles
Gleichgewicht zwischen Betroffenheit
und Komik zu halten und selbst bei dem
Thema Euthanasie eine fragende Neugier
in den Vordergrund zu stellen, die sich aus
der Distanz des Heutigen speist. Ein unruhig machender Abend. Gut so.“ Regine
Bruckmann | zitty
In der Nacht hält keine Logik Ordnung –
das Denken heißt Traum.
Der Mensch braucht den Schlaf wie das
Atmen zum Leben. Jeder hat ein ganz persönliches Einschlafritual. Täglich wechseln
wir die Bewusstseinszustände, wenn wir
vom Wachzustand in den Schlaf gleiten
und anfangen zu träumen. Wir werden
surreal. Träume sind persönlich
und beleuchten auf skurrile Art unseren
Alltag, unsere Ängste, Schwächen, Stärken
und Sehnsüchte.
„Seesaw“ durchleuchtet und bebildert die
somnambulen Eigenarten der Darsteller
und setzt sie tänzerisch um. Inspirationsquelle ist u.a. das Buch „Träume“ von Meret
Oppenheim, die, statt Tagebuch zu führen,
ihre Träume protokollierte. Ein Symbol für
die im Schlaf neu gewonnene Freiheit ist
die Titel gebende Schaukel, das Schaukeln
ein Bild für Luft versus Erde, Traum versus
Realität, Individuum versus Gesellschaft.
„Seesaw“ ist eine Reise durch die Nacht,
auf der das Herz schneller schlägt.
F40 – Theater in den Mühlenhaupthöfen (barrierefrei)
Fidicinstraße 40,
10965 Berlin-Kreuzberg
Theater Thikwa
Online-Tickets: www.thikwa.de
Ticket-Hotline: 01805-700 733
Telefonische Reservierungen:
030-69 50 50 922 (Mo-Fr 14-17 Uhr)
English Theatre Berlin
www.etberlin.de
Tickets: 030-691 12 11
(Information Eintrittspreise)
oder [email protected]
Spielplan Dezember 2014
Wenn nicht anders angegeben, beginnen die Vorstellungen um 20 Uhr.
Spielplan Dezember 2014
Lost Love Lost
Mit 200 Sachen ins Meer
Am liebsten zu dritt
4.12., 5.12., 6.12.
12.12., 13.12.
14.12.
19.12., 20.12., 22.12.
21.12.
19 Uhr
19 Uhr
17 Uhr
19 Uhr
17 Uhr
ENGLISH THEATRE BERLIN
6.12. 17 + 19 Uhr 25 Jahre Mauerfall: Nasty Peace (Ort: Kottbusser Tor)
15.12. International Comedy Showcase
THEATER THIKWA
3.-6.12. Schillers Schreibtisch
12.+13.12. 17.-20. Seesaw
TERMINE
22
I M P R E S S U M
Dezember/Januar
in der Villa
Donnersmarck
Berliner Behinerten Zeitung
BBZ
Herausgeber:
Berliner
Behindertenverband e.V.
Jour fixe:
Andere Länder – gleiche Behinderung?
Wenn eine Behinderung in Wechselwirkung mit Gesellschaft und Umwelt steht,
ändert sie sich denn, wenn man eine Landesgrenze überquert? Wo befinden sich
andere Länder auf ihrem Weg Richtung
inklusive Gesellschaft? Gesprächsrunde
zum Internationalen Tag der Menschen
mit Behinderung.
Mittwoch, 3. Dezember 2014
18.00 – 21.00 Uhr, Eintritt frei
mixt den Sound nach Euren Wünschen.
Freitag, 12. Dezember 2014 & Freitag, 16.
Januar 2015
18.00 – 22.00 Uhr
Ort: Haus der Jugend „Anne Frank“, Mecklenburgische Str. 15, 10713 Berlin, Eintritt
frei
Das Weihnachtshaus in der Villa
Donnersmarck
Am 3. Advent wird die Villa wieder zum
Weihnachtshaus. Kulturprogramm und
soziale Geschenke an kunterbunten Ständen. Lebkuchenhäuser verzieren (nicht
nur für Kinder) Weihnachtslieder, Puppentheater, Feuershow, Rätselparcours und
Weihnachtsleckereien. Ein stimmungsvoller Nachmittag für die ganze Familie
Veranstaltungsort
(wenn nicht anders angegeben):
Villa Donnersmarck
Schädestraße 9-13
14165 Berlin-Zehlendorf
T: 030 – 847 187 0
F: 030 – 847 187 23
[email protected]
www.villadonnersmarck.de
Anmeldung für alle Veranstaltungen
erbeten.
Stammtisch: Junge Selbsthilfe
Der Stammtisch ist ein offener Abend
für junge Menschen zwischen 18 und
35, die sich gern in geselliger Atmosphäre mit anderen jungen Menschen
aus Berliner Selbsthilfegruppen austauschen und neue Kontakte knüpfen möchten. Auch wer noch keine
Selbsthilfe-Erfahrung hat, ist herzlich
willkommen.
Termin: an jedem letzten Dienstag im
Monat ab 19.00 Uhr
Ort: Café „A.Horn“, Carl-Herz-Ufer
9, Ecke Baerwaldstraße, 10961
Berlin-Kreuzberg
Das Café ist barrierefrei.
Schenken
E-Rollstuhl (Sunrise Quickie Salsa) bei
Selbstabholung geschenkt. In Betrieb
seit Okt.2011, Beleuchtung vorn und
hinten, Lenkräder vorn, Steuerung
rechts abschwenkbar.
Telefon Herr Schulz, 030-703 63 81.
SUCHEN Bewohnerin
Wir suchen einen RollstuhlfahrerIn für eine bestehende behindertenfreundliche Wohnung. In der Wohnung
wird eine ‚Rund um die Uhr Betreuung‘
gewährleistet.
Bei Interesse wenden Sie sich bitte
an Herrn Kohl unter
030/ 339 78 78-0.
DEZEMBER 2014 / JANUAR 2015 BBZ
Das Team der Villa Donnersmarck
wünscht Ihnen frohe Festtage und
einen gesunden Start ins neue Jahr. Wir
freuen uns auf Sie.
– barrierefrei.
Sonntag, 14. Dezember 2014 , 15.00–19.00
Uhr, Eintritt frei
Welcome to Funky Friday
Die Disco 2014 für Jugendliche
Rock, Pop, HipHop oder Techno, der DJ
Anschrift der Redaktion:
c/o BBV e.V.
Jägerstraße 63D · 10117 Berlin
Tel.: 030 / 204 38 47
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Chefredakteur (V.i.S.d.P.):
Dominik Peter (BBZ/DPE),
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Ständige Mitarbeit:
Lutz Kaulfuß (BBZ/LK), André Nowak,
Sven Przibilla, Rainer Sanner, Siegurd
Seifert, Dr. Sylvia Sänger
Lektorat:
Dominik Peter, Lutz Kaulfuß, Christiane
von Schoenberg
Abonnentenanfragen:
Kathleen Schmidt Tel.: 030 / 447 65 95
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Anzeigenaufträge:
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Satz und Layout:
Siegurd Seifert
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Druck: BVZ Berliner Zeitungsdruck,
www.berliner-zeitungsdruck.de
Die BBZ-Ausgabe Februar 2015
erscheint am: 22.01.2015
Redaktionsschluss: 06.01.2015
Anzeigenschluss: 08.01.2015
Die Berliner Behindertenzeitung erscheint monatlich, mindestens 10 x im
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BBZ
23
TERMINE
DEZEMBER 2014 / JANUAR 2015
Netzwerk behinderter Frauen Berlin e.V.
Montags
12:30-13:30 Locker vom Hocker - Sitzgymnastik
Sitzgymnastik ist für Menschen geeignet,
die etwas für ihre Gesundheit und ihr
Wohbefinden tun möchten und in ihrer
Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind.
Auch für Rollstuhlfahrer geeignet. Mit
Angelika Fischer
KB: 8 Euro/Monat
15:30-17:00 Selbsthilfegruppe Parkinson
Jeden 3. Montag im Monat
Mittwochs
13:00-16:00 Allgemeine Sozialberatung
mit Marina Kwasnik (Sozialarbeiterin)
Einzelberatung!
immer am 3. Mittwoch des Monats ab 13
Uhr
Donnerstags
12:00-15:00 Café Memory
Dieses Angebot dient der Entlastung von
Pflegenden bei der Betreuung dementer
Angehöriger und Mitmenschen. Anfragen
richten Sie bitte an M. Kwasnik, Kontakt
über Tel. 92400514, Fax 92400524 oder
[email protected].
15:30-17:00 Selbsthilfegruppe Polio
Jeden 2. Donnerstag
Mittwoch, 10.12.2014
16:30-20:00 Lichterfahrt
Viel Spaß mit Lebkuchen, Stolle, Glühwein
und Kaffee (incl.) KB 15 Euro
Bürger-Begegnungs-Zentrum LIBEZEM
Rhinstraße 9, 10315 Berlin
Tel.: 030 / 52 29 20 - 0
[email protected]
Alle Veranstaltungen finden
im
Netzwerk
statt!
Ausnahmen werden angekündigt. Weitere Informationen zu den
Veranstaltungen finden Sie auf unserer
Internetseite.
Für alle Gruppen und Veranstaltungen bitte anmelden.
www.netzwerk-behinderter-frauen-berlin.de
Ehrenamtliche Mitarbeiter gesucht
Der Berliner Behindertenverband e.V.
sucht dringend ehrenamtliche Mitarbeiter, die in Buchhaltung Kenntnisse
besitzen. Hervorragend wäre zudem,
wenn Sie die Software QuickVerein
(Lexware) kennen.
Sollten Sie Interesse haben, rufen Sie
uns einfach an (Tel.: 030/2043847)
oder schicken uns eine Email ([email protected]).
Hierfür besten Dank vorab.
Info-Café
Fr. 12.12., 16.00-18.00 Uhr
Fr. 12.1., 16.00-18.00 Uhr
Kosten: 2,- €
Selbsthilfegruppe für Frauen mit Multipler Sklerose II
Mi. 17.12., 17.30-19.30 Uhr
Mi. 21.1., 17.30-19.30 Uhr
Selbsthilfegruppe für Frauen mit Multipler Sklerose I
Mi. 7.1, 16.30-19.00 Uhr
Gruppe für Mütter mit Behinderung
Sa. 10.1., 15.00-17.00 Uhr
Kostenlose Rechtsberatung
Mi. 10.12., 17.00-19.00 Uhr
Nur mit Termin!
Gruppe für Frauen mit psychischen
Gesundheitsproblemen
Mi. 28.12., 18.00-20.00 Uhr
Neue Selbsthilfegruppe:
Erwachsene mit Autismus
Wie verhalte ich mich bei Konflikten mit
meinen Arbeitskollegen?
Lange Zeit richteten sich die Hilfsangebote
beim Thema Autismus vor allem an Kinder, die aber natürlich auch irgendwann
erwachsen werden. Manchem wird auch
erst im Erwachsenenalter die Diagnose
„Autismus“ gestellt. Oft stoßen Autisten
an Grenzen, wenn es darum geht, ihre
Mitmenschen zu verstehen. Wie gehe
ich mit Smalltalk um? Was mache ich bei
Reizüberflutungen? Wie vermeide ich
Missverständnisse in der Kommunikation?
Wo kann ich Hilfe durch Fachkräfte finden?
In unserer SHG wollen wir uns gegenseitig
dabei unterstützen, mit unseren Autismus
spezifischen Problemen des Alltags fertig
zu werden. Zugleich wollen wir aber
auch versuchen, uns unserer Stärken und
Fähigkeiten bewusst zu werden.
Neugründung:
Gruppe für junge Frauen
Bei Interesse bitte im Netzwerk melden.
Wir freuen uns auf Frauen zwischen circa
20 und Anfang 30, die Lust haben, ihren eigenen Weg des Austauschs zu entwickeln.
Kontakt
Leinestr. 51 · 12049 Berlin
Tel. (030) 617 09 167/ 8/ 9
Fax (030) 67 96 83 20
E-Mail:
[email protected]
www.netzwerk-behinderter-frauenberlin.de
Teilnahme nur mit Anmeldung.
Kontakt: KIS - Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe – Pankow
Schönholzer Str.10
13187 Berlin
Telefon: 499 8709 10
E-Mail: [email protected]
Termin: Sonntag, 14.00 - 15.30 Uhr
Am 3. Sonntag des Monats sind besonders
erwachsene Menschen mit der Doppeldiagnose Autismus/ Asperger-Syndrom und
AD(H)S willkommen.
Ich möchte die Berliner Behindertenzeitung abonnieren (Bitte ankreuzen!)
Abonnement für
Förderabonnement für
Der BBV benötigt Hilfe
Gesprächskreis für Frauen mit
Lernschwierigkeiten
Do. 11.12. und 27.11., 18.30-20.00 Uhr
Do. 8.1. und 22.1., 18.30-20.00 Uhr
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25 EUR/Jahr oder
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ORTE
24
DEZEMBER 2014 / JANUAR 2015 BBZ
Als ich im letzten Jahr meinen „Weihnachtsartikel“ für den „Berlin Flaneur“ fertig hatte,
fragte ich mich, worüber ich in diesem Jahr
schreiben könnte. Ich hatte keine Ahnung.
Da kam mir der Zufall zu Hilfe. Am 4.
Advent.
Ein Freund rief mich an. Er fragte mich,
ob ich an diesen Abend schon etwas vor
hätte. Ich hatte nichts vor und er lud mich
ein.
Der Treffpunkt war am S-Bahnhof
„Anhalter Bahnhof“.
„Wir gehen in den Zirkus“, sagte er, als
wir uns auf dem Bahnsteig trafen. Ich
dachte, er nähme mich auf den Arm,
denn Zirkus gehörte für mich nicht zu
Weihnachten und schon gar nicht an den
„Anhalter Bahnhof“.
Ich fragte mich, wo der Zirkus sei?
Als mein Freund mein zweifelndes Gesicht sah, deutete er auf ein buntes Plakat.
Dort stand: „10. Roncalli Weihnachtszirkus
im Tempodrom“.
Davon hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt
noch nichts gehört.
In diesem Jahr gibt es den 11. Weihnachtszirkus im Tempodrom und ich kann
jedem nur raten, dort hinzugehen.
Wir verließen den Bahnhof am
Ausgang „Tempodrom“. Es war kalt und
dunkel. In den Fenstern der umliegenden
Häuser blinkten die mehr oder weniger geschmackvollen Weihnachtsdekorationen.
Als ich zum „Tempodrom“ schaute, blickte
ich auf eine ganz andere Welt. Ich blieb
staunend stehen.
An mir gingen aufgeregte Kinder mit
ihren Eltern vorbei. Weihnachtliche Musik
drang an mein Ohr und es roch nach
Zuckerwatte und anderen Köstlichkeiten.
Das markante spitze Dach des „Tempodrom“ war hell erleuchtet und über dem
Eingangstor stand: „Circus Roncalli“.
Die Atmosphäre, die mich empfing,
war eine verzaubernde Mischung aus
Weihnachten und Zirkus. Eine Blechbläsergruppe spielte Weihnachtslieder, Kinder
liefen mit dicken Wolken von Zuckerwatte
(c) Bertrand Guay
Jede Menge Zirkus in der Möckernstraße:
Der Roncalli Weihnachtszirkus
im „Tempodrom“
in der Hand herum und dazwischen wuselten märchenhaft verkleidete Artisten
durch die erwartungsfrohe Menge.
Die historischen Zirkuswagen strahlten
im prachtvollen Weihnachtsglanz um die
Wette.
Im „Tempodrom“ war die „Große Arena“
in eine Zirkusmanege verwandelt worden
und das Eintrittstor der Artisten war von
zwei großen hell erleuchteten Weihnachtsbäumen flankiert.
Das gesamte Rund war von Kinderlachen und Stimmengewirr erfüllt. Egal wo
man saß, jeder hatte einen guten Blick auf
das Rund der Manege.
Einen solchen „Zirkus“ hätte ich im
„Tempodrom“ nie erwartet, das ja ein Stück
vor allem „Westberliner“ Kulturgeschichte
verkörpert.
Entstanden war es 1980, als eine Krankenschwester eine Erbschaft bekam und
ihren Traum auf dem „leeren“ westlichen
Potsdamer Platz verwirklichte. Das „Tempodrom“ zog im Laufe seiner Geschichte
mehre Male um und war auch öfters pleite.
Dann, 2001 wurde das „Neue Tempodrom“ auf dem Gelände des ehemaligen
„Anhalter Bahnhofs“ eröffnet.
Das spektakuläre Dach, das an ein Zirkuszelt erinnert, war schnell ein bekanntes
Wahrzeichen von Berlin. Doch das Haus
kam nicht zur Ruhe. Ein Bauskandal im
Zusammenhang mit dem „Tempodrom“
kostete den damaligen Stadtentwicklungssenator seinen Posten. Die Baukosten
betrugen nämlich statt 16 Millionen Euro
am Schluss 32 Millionen Euro.
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Die Werbefläche ist neu zu vergeben.
Dieser Anzeigenplatz ist durch seine exponierte
Lage gut und deutlich sichtbar und daher sehr begehrt.
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Unsere Mediadaten (Stand 1.1.2014) schicken wir Ihnen gerne zu.
Vielen Dank. Ihre BBZ Redaktion
Heute ist das „Tempodrom“ eine weltbekannte „Eventlocation“. Seit 2010 gilt es
als ein beliebter Ort für Veranstaltungen,
Tagungen und Konzerte jeder Art und alles
wird überragt von der 37 Meter hohen
Dachkonstruktion.
So wird es auch sein, wenn in diesem
Jahr der „11. Roncalli Weihnachtszirkus“ im
„Tempodrom“ stattfinden wird. Leider kenne ich das Programm nicht, aber sicherlich
wird es auch in diesem Jahr die Besucher
verzaubern.
Auch wenn es ein „festes Haus“ ist, so
kommt doch jede Menge Zirkusfeeling auf.
Man wähnt sich in einem richtigen Zirkus
wenn die Clowns auftreten und ihre Späße
machen oder eine klassische Pferdedressur
die Augen nicht nur kleinen, sondern auch
der großen Besucher glänzen lässt.
An diesem Abend, kurz vor dem
„Heiligen Abend“, war ich wieder Kind.
Ich erinnerte mich an meinen ersten Zirkusbesuch, der schon sehr viele Jahre her
ist. Genau wie damals war ich verzaubert
worden von der Magie und dem Können
der Artisten.
Ich kann nur hoffen, dass Sie in diesem
Jahr noch Karten bekommen, denn die
Aufführungen des „Weihnachtszirkus“
sind immer sehr schnell ausverkauft. Und
wenn sie ein ganz besonderes Erlebnis
haben möchten, versuchen Sie Karten
zum Jahreswechsel zu bekommen. Dann
werden die Artisten vom Deutschen
Symphonie Orchester begleitet, was einen
ganz besonderen Reiz hat.
Aber Sie werden auf jeden Fall, wie es in
der Werbung heißt, lachen, staunen und
träumen und etwas ganz Traditionelles
auf moderne Weise und höchstem Niveau
geboten bekommen.
In wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und
Leser, mit oder ohne Zirkusbesuch nun
FROHE WEIHNACHTEN und EINEN
GUTEN RUTSCH INS JAHR 2015.
Informationen
TEMPODROM
Möckernstraße 10
10963 Berlin
Internet: www.tempodrom.de
E-Mail: [email protected]
Telefon: 030-747370
Tickethotline: 01806 554 111 (0,20 €/
Anruf inkl. MwSt. aus den Festnetzen,
max. 0,60 €/Anruf inkl. MwSt. aus den
Mobilfunknetzen) oder Online über die
Homepage des Tempodroms
Anfahrt:
S-Bahn
Haltestelle: Anhalter Bahnhof (Aufzug
vorhanden) Linien: S1, S2, S25
U-Bahn
Haltestelle: Möckernbrücke Linien: U1
Bus
Haltestelle: U Möckernbrücke Linien:
N1
Das Tempodrom ist barrierefrei. Nähere Informationen finden Sie auf der
Homepage auf folgender Seite:
http://www.tempodrom.de/besucherinfos_faqs.html
Behindertentoilette vorhanden (geschlechterneutral)
Parkplätze vorhanden (siehe FAQ
Seiten)
Der „11. Roncalli Weihnachtszirkus“
gastiert vom 18.12.2014 - 04.01.2015
im Tempodrom.
Nähere Informationen finden Sie dazu
auf den Seiten des Tempodroms oder
auch auf der Homepage des „Circus
Roncalli“:
http://www.roncalli.de/shows/berlin
Ticketpreise: 21,15 € - 68,90 €