- Schwedische Handelskammer

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- Schwedische Handelskammer
Ausgabe 1/10
SCHWEDEN
5 Fragen an: Petra Hesser, IKEA
Gut aufgestellt
Schwedens Möbelbranche
Metropolregion Hamburg
Wahljahr 2010
Sozialdemokraten:
gute Chancen auf den Wahlsieg
gangenen Jahr lagen der Jury 11 Vorschläge vor und ich
bin sicher, dass es noch weit mehr Unternehmen gibt,
die eine solche Auszeichnung verdient hätten. Bitte
scheuen Sie sich also nicht, Vorschläge einzureichen!
Die Verleihung des Exportpreises findet in einem festlichen Rahmen – dieses Jahr am 25. November 2010
in München – statt. Auch diesen Termin bitte ich Sie,
sich schon heute vorzumerken.
Vorwort
Liebe Mitglieder und Freunde
der Schwedischen Handelskammer,
vor Ihnen liegt die erste Ausgabe von Schweden
aktuell, der Mitgliederzeitschrift der Schwedischen
Handelskammer. Sieben Mal im Jahr wollen wir Ihnen
auch 2010 Interessantes und Wissenswertes aus der
deutsch-schwedischen Wirtschaft näher bringen. Hinzu kommen sollen jedoch vermehrt aktuelle Berichte
aus den verschiedenen Regionen Deutschlands. Wir
beginnen in diesem Heft mit Hamburg. Hier sind die
Verbindungen zu Schweden schon seit Jahrhunderten
besonders eng und an diese Tradition wird auch im
Zukunftskonzept der Hansestadt als einer Metropolregion bewusst angeknüpft. Mehr dazu finden Sie in
dieser Ausgabe von Schweden aktuell auf Seite 13.
Darüber hinaus wollen wir Sie natürlich weiter regelmäßig über die Arbeit der Schwedischen Handelskammer informieren und auf einige Höhepunkte des Jahres
möchte ich Sie heute schon hinweisen: am 6. Mai 2010
laden wir Sie zu unserer Mitgliederversammlung ein,
die dieses Mal in Stuttgart stattfindet. Am gleichen Tag
werden wir auch eine Fortsetzung unseres Gesprächskreises Human Resources anbieten, dessen Auftaktveranstaltung im vergangenen Jahr im Industrie-Club
in Düsseldorf auf großes Interesse gestoßen ist. Einen
Tag später, am 7. Mai 2010 findet dann im Golf-Club
Schönbuch in der Nähe von Stuttgart das alljährliche
Golfturnier der Handelskammer statt. Bitte merken
Sie sich diese Termine heute schon vor!
In dieser Ausgabe von Schweden aktuell finden Sie
auf Seite 11 die Ausschreibung des Exportpreises
2010, den wir gemeinsam mit dem schwedischen
Außenwirtschaftsrat und der schwedischen Botschaft
jedes Jahr vergeben. Jeder kann ein Unternehmen
mit schwedischem Bezug vorschlagen, das die in der
Ausschreibung genannten Kriterien erfüllt. Im ver-
Schließlich möchte ich Sie noch auf eine neue Initiative
der Handelskammer aufmerksam machen: auch wir
hoffen selbstverständlich, dass sich die Wirtschaft nach
der Finanzkrise in 2010 zügig erholt und sich die Lage
auf dem Arbeitsmarkt – sei es der schwedische oder
der deutsche – nicht so verschlechtert, wie es manche
Prognosen voraussagen. Um all diejenigen zu unterstützen, die auf der Suche nach einem Arbeitsplatz
sind, werden wir in diesem Jahr alle drei Monate die
Personalverantwortlichen in unseren Mitgliedsunternehmen mit einem Newsletter auf interessante
Stellengesuche auf unserem Stellenmarkt auf www.
schwedenkammer.de aufmerksam machen. Auch
hier hoffen wir auf Ihre aktive Mitwirkung. Nutzen
Sie unseren kostenlosen Service der Online Jobbörse,
um Stellen auszuschreiben und empfehlen Sie die
Jobbörse all denen, die auf der Suche nach einer neuen
Aufgabe in der deutsch-schwedischen Wirtschaft sind.
Mit herzlichen Grüßen
Ihre
Gabriele Eckert
Inhalt
5 Fragen an: Petra Hesser
4
Kolumne Tomas Lundin
5
Parteienportrait: Sozialdemokraten
6
Wirtschaft aktuell
7
Exportpreis 2010
11
Metropolregion Hamburg
13
Gut aufgestellt: Schwedens Möbelbranche
16
Portrait: Kinnarps 19
JCC – Junior Chamber Club
20
Recht aktuell
21
Sponsoren, Impressum
22
3
Petra Hesser
Geschäftsführerin IKEA Deutschland
Frau Hesser, IKEA ist heute an 45 Standorten in
Deutschland präsent. Wie
viele Standorte wären aus
Ihrer Sicht optimal, also
wo könnte die vollständige Marktdurchdringung
liegen?
Wir sehen in Deutschland noch eine ganze
Menge Potenzial für die
Petra Hesser
nächsten Jahre. Aktuell
in der Planung sind neue Einrichtungshäuser in Berlin,
Hamburg und Lübeck. Mittelfristig haben wir ca. zehn
weitere Standorte in der Planung. Sie sehen also, wir
haben noch einiges vor.
4
Wie haben sich Ihre Umsatz- und Beschäftigungszahlen
in Deutschland im vergangenen Jahr entwickelt?
Im vergangenen Geschäftsjahr, das bereits zum
31.8.2009 endete, konnte IKEA Deutschland 3,34 Milliarden Euro Umsatz und damit ein Plus von 2,3 Prozent
verbuchen. Gerade in der aktuellen wirtschaftlichen
Situation bin ich mit diesem Ergebnis sehr zufrieden,
genauso wie mit der Mitarbeiterzahl, die um 376 neue
Menschen bei IKEA auf eine Gesamtzahl knapp 14.000
Mitarbeitern gewachsen ist.
Ihre Website nennt die 5 größten Lieferantenländer von
IKEA weltweit: China 20%, Polen 18%, Italien 8%, Deutschland 6% und Schweden 5%. Die Zahl aus Deutschland
überrascht – und auch ein bisschen die aus Schweden. Welche Art von Produkten steuern beide Länder
eigentlich bei?
Die Frage lässt sich nicht so einfach beantworten. Da
wir in knapp 40 Ländern weltweit vertreten sind und
sehr große Stückzahlen produzieren, gibt es für viele
Produkte mehrere Lieferanten in verschiedenen Ländern. Das ermöglicht es uns, die Transportwege kurz zu
halten, weil mit dieser Strategie die Einrichtungshäuser
in Deutschland oder Schweden mit vielen Produkten beliefert werden können, die im Land oder auch
im Nachbarland produziert wurden. In Deutschland
werden zum Beispiel Möbel produziert, Regale oder
auch ein Teil unseres Matratzensortiments. Auch die
berühmten Teelichter werden zu einem großen Teil
hier hergestellt.
IKEA gibt sich ja ungeheuer „schwedisch“ – ja es ist für
viele zu einem Synonym Schwedens geworden. Sie sind
sogar dazu übergegangen, Ihre Kunden zu duzen. Wie
genau gestalten Sie eigentlich dieses Image, wer definiert
was „schwedisch“ ist und was nicht – Ihre Werbeagentur?
Ein Bauchgefühl? Marktuntersuchungen?
IKEA ist schwedisch! Dazu brauchen wir weder Marktuntersuchungen noch Werbeagenturen. Auch wenn
wir mittlerweile in vielen Ländern auf der ganzen Welt
vertreten sind, werden die Produktentwicklung und
das Design noch immer in Schweden gemacht. Auch
die Unternehmenskultur ist zum Beispiel mit der Idee
flacher Hierarchien und einer sehr großen Offenheit
schwedisch geprägt.
Ist Ihr Haus eigentlich grundsätzlich offen für Kooperationen mit anderen schwedischen Unternehmen in
Deutschland?
Kooperationen finden zum größten Teil in unserem IKEA
Family-Bereich, also im Rahmen unseres Kundenclubs
statt. Es stimmt, dass wir sehr klare Vorstellungen
haben, was zu IKEA passt und was nicht: Kooperationen sollten einen klaren Vorteil für die Kunden
haben, leicht zugänglich sein und am liebsten einen
Bezug zu Schweden haben. Es gibt eine ganze Reihe
von Kooperationen auf lokaler Ebene, also der einzelnen Einrichtungshäuser. Das hat in vielen Fallen eine
höhere Relevanz für die Kunden. Aber auch national
versuchen wir unseren Family-Mitgliedern Vorteile zu
bieten, zum Beispiel können sie bei einer Hotelkette
Sonderkonditionen in Anspruch nehmen.
Kolumne Tomas Lundin
Design für die ganze Welt
„Manche Leute verraten nicht welche und wie viele
Bücher sie besitzen, sondern nur, wie viele Billys sie
besitzen“, schrieb die Süddeutsche Zeitung zum 30.
Geburtstag des Kultregals. Wem Billy, die Decke Mysa
oder die Solarlampe Sunnan nicht reicht, der kann nun
einen Schritt weiter gehen und seine Kollektion von
IKEA-Produkten in einem eigenen IKEA-Haus unterbringen. „Wohne clever“, so die deutsche Übersetzung
des Unternehmens BoKlok von IKEA und dem schwedischen Bauriesen Skanska, bietet seit Anfang des Jahres
Reihenhäuser und Wohnungen in Deutschland an.
Bisher gab es sie nur in den nordischen Ländern und
Großbritannien. Wie die Möbel sind auch die Häuser
auf das Wesentliche reduziert. Das mag in Krisenzeiten
gut ankommen. Mein Gefühl sagt mir aber: Häuser,
die auf Sparsamkeit getrimmt sind, werden es schwer
haben in einem Land, wo immer noch „voll unterkellert
und solide gemauert“ das Ideal ist. In anderen Bereichen
ist der Vormarsch schwedischen Designs aber kaum
zu stoppen. H&M, eigentlich Hennes & Mauritz, gibt
sich zwar international, ist aber urschwedisch.
Nicht nur rechtlich und historisch, sondern vom
Grundgedanken her. Mode für alle, das hat etwas
mit der nordischen Vorstellung von Demokratie,
Gerechtigkeit und sozialem Ausgleich zu tun. Im
Kielwasser des Erfolgs von H&M, aber auch von
schwedischer Popmusik von Abba bis Roxette
und Ace of Base, schwappt nun eine Welle von
schwedischer Mode über Europa, USA und Asien.
Firmen wie Filippa K, Tiger of Sweden, Whyred,
Acne und J.Lindeberg gehören zu den erfolgreichsten. Aber auch Nudie und Cheap Monday, die
den sogenannten Stockholm-Look kreiert haben: hell,
minimalistisch, schlank und einfach, so wie IKEA-Möbel.
Die Modeindustrie hat inzwischen einen Anteil von
etwa 5 Prozent an der schwedischen Wirtschaftsleistung und beschäftigt weit über 300.000 Personen;
tröstlich wenn Saab in die Niederlande und Volvo nach
China verkauft wird.
Kolummne
5 Fragen an
5
Am 19. September wählen die Schweden einen neuen
Reichstag. In einer kleinen Serie blicken wir auf die antretenden Parteien und fragen nach ihren Chancen und
Positionen. Den Anfang machen die Sozialdemokraten.
Seit den 1930er Jahren sind die Sozialdemokraten fast
ununterbrochen am Ruder. Nach vier harten Jahren auf
der Oppositionsbank steuern sie nun in den Umfragen
auf einen Wahlsieg im September zu. Das Vertrauen
für die Parteivorsitzende Mona Sahlin ist dagegen auf
einem Tiefpunkt angelangt. Streit um eine knallrote
Handtasche der Nobelmarke Louis Vuitton belastet
sie nun zusätzlich.
6
Es war nach der ersten großen Wahldebatte im schwedischen Reichstag Mitte Januar, als sich die Parteivorsitzenden zu einem Gruppenfoto versammelten. Ganz
vorne auf einem Sofa saß Ministerpräsident Fredrik
Reinfeldts Herausforderin Mona Sahlin. Seit 2007 ist
sie an der Spitze der ältesten Partei Schwedens, gegründet 1889 und seit dem zweiten Weltkrieg erst zwei Mal
in der Opposition.
Zu Mona Sahlins Füßen die Luxustasche, die so gar
nicht zu dem Profil einer Arbeiterbewegung passt.
Denn als solche versteht sich immer noch ein großer
Teil der schwedischen Sozialdemokratie, insbesondere
der starke Gewerkschaftsflügel, der sich auf legendäre
Arbeiterführer wie Per Albin Hansson und Tage Erlander,
aber auch auf Olof Palme beruft.
Kämpferisch: die Parteivorsitzende Mona Sahlin
und der in der Türkei
geborene Parteisekretär
Ibrahim Baylan
Die Hatz auf Sahlin setzte sofort ein: „Eine sozialdemokratische Parteivorsitzende muss soziale Gerechtigkeit
symbolisieren“, kritisierten Genossen in der Abendzeitung Aftonbladet und warfen der 52-Jährigen Politikerin
„Konsumwahn“ vor.
In den letzten Umfragen ist Mona Sahlin auf gerade
31 Prozent Zustimmung gesunken, weit hinter Fredrik
Reinfeldt, der von 54 Prozent der Wähler bevorzugt
wird. Bis zur Wahl hat sie aber noch mehr als sieben
Monate Zeit, um die Wähler zu überzeugen. Dabei
wird sie von ihrer politischen Erfahrung profitieren: als
Arbeitsmarktministerin, Wirtschaftsministerin, Integrationsministerin, Energieministerin, Generalsekretärin
der Partei und stellvertretende Staatsministerin.
Den Parteivorsitz übernahm sie von Göran Persson,
der sich in den letzten Jahren der rotgrünen Regierung
2002-2006 immer mehr von der Partei abgekapselt
hatte und sich auf einige wenige Vertraute verließ.
Mona Sahlin hat in den letzten Jahren versucht, die
Partei zu reformieren und für die Mitglieder an der
Basis zu öffnen. Den Gewerkschaftsflügel hat sie dabei
vor den Kopf gestoßen, vor allem mit der Strategie, die
Sozialdemokratie als die Partei des Mittelstands zu
profilieren. „Die alten Männer an der Spitze der Partei
fühlen sich bedroht“, diagnostizierte neulich der sozialdemokratische Politiker Björn Fries in Expressen. „Sie
schießen sich auf die Person und ihr Aussehen ein,
nicht auf die politischen Inhalte.“
Die Parteichefs der Sozialdemokraten, der Grünen und der Linkspartei wollen gemeinsam die
bürgerliche Regierung ablösen.
Mona Sahlin setzt auf Themen wie Beschäftigung,
Krankenversicherung sowie Schule und Ausbildung.
Dass die Arbeitslosigkeit zum Zeitpunkt der Wahl um
die 9-10 Prozent liegen könnte, wird helfen. Dasselbe
gilt für die neuen Regeln in der Krankenversicherung,
die die bürgerliche Allianz gerade eingeführt hat. Nach
550 Tagen werden die Zahlungen drastisch gekappt.
Das wollen die Sozialdemokraten abschaffen. Brisant
ist das Thema allemal, seitdem die Medien berichten,
dass Krebskranke gezwungen worden sind, Arbeit zu
suchen, um ihre Versicherung nicht zu verlieren. Nachteilig für die Sozialdemokraten könnten allerdings die
angekündigten Steuererhöhungen werden.
Heute, gut sieben Monate vor der Wahl, werden die
bürgerlichen in den Umfragen empfindlich abgestraft.
Von den vier Partien der regierenden Allianz könnten
zwei – die Christdemokraten und die Zentrumspartei –
an der 4-Prozentsperre scheitern. Die Sozialdemokraten,
die eine Koalition mit den Grünen und der Linkspartie
bilden wollen, haben sich dagegen bei etwa 37 Prozent
eingependelt. Rotgrün führt mit satten 10 Prozentpunkten vor den bürgerlichen Parteien.
Tomas Lundin
7
Der Reichstag im Herzen Stockholms
Kurznachrichten
Probleme durch Stromüberschüsse der
Windparks
Starkwinde an den
Weihnachtstagen
sorgten an den
Küsten Westeuropas für Stromüberschüsse bei den
Windenergie-Parks.
Dabei lieferten allein die Anlagen in
der Nordsee soviel
Energie wie zwanzig Atomkraftwerke, die unter Volllast
laufen – 100 Millionen Kilowattstunden. Obwohl gerade um Weihnachten
viel Energie von den Haushalten verbraucht wird,
gab es einen Stromüberschuss, wodurch der Preis am
Spotmarkt der Energiebörse verrückt spielte. Er geriet
ins Minus, so dass die Verkäufer statt die Einkäufer für
den Strom zahlen mussten. Die Lösung des Problems
wird in den skandinavischen Pumpspeicherkraftwerken
gesehen, die in windstarken Zeiten den überschüssigen
Strom abnehmen und damit Wasser in Speicher pumpen. Dieses wird in windschwachen Zeiten verwendet,
um die Turbinen anzutreiben und damit weiterhin
genügend Strom zu produzieren. Teurer Ökostrom kann
so wettbewerbsfähiger werden. Die Netzanbindung
und -integration ist entscheidend für eine effektive
Offshore-Stromerzeugung.
Geely übernimmt Volvo
Das chinesische Automobilunternehmen Geely erwirbt
vom amerikanischen Fordkonzern dessen verlustreiche
Tochtergesellschaft Volvo, nachdem man sich bei den
in London geführten Übernahmeverhandlungen „in
allen wesentlichen Punkten“ einigte. Hinsichtlich der
Finanzierung gibt es noch einige offene Fragen, doch
der Übernahmepreis wird sich auf rund 2 Milliarden
Wirtschaft aktuell
Wahljahr 2010
Sozialdemokraten: gute
Chancen auf den Wahlsieg
Wirtschaft aktuell
Dollar belaufen. Im zweiten Quartal wird eine endgültige Einigung angestrebt. Volvo wird auch nach
der geplanten Übernahme seine führende Position
bei Sicherheits- und umweltfreundlicher Autotechnik
behalten und weiter ausbauen. Trotz der hohen finanziellen Verluste seit Ausbruch der Finanzkrise gilt Volvo
als überlebensfähig. Das Unternehmen produzierte
2008 mit 20.000 Beschäftigten rund 375.000 Autos.
Hästens sucht Partner in Deutschland
8
Das schwedische Familienunternehmen
Hästens möchte seine
Präsenz in Deutschland
weiter ausbauen und
sucht deshalb ab sofort
Partner für verschiedene
Regionen im deutschsprachigen Raum. Die
Partner-Stores verkaufen
Marcus Haas
exklusiv Hästens Betten
und Accessoires. In den letzten Jahren wurden mehr
als zehn Geschäfte eröffnet. Interessenten können sich
direkt an Marcus Haas von Hästens wenden: marcus.
[email protected]
SEB – Callcenter verkauft
Die SEB hat ihre Tochtergesellschaft SEB Card Service
an den Callcenter-Betreiber Walter Services verkauft.
Damit werde erstmals ein Bankencallcenter komplett
an eine „Nichtbank“ überführt, sagte der Vorstandsvorsitzende von Walter Services, Ralf Kogeler. Neben
dem Telefonbanking und der Internethotline bearbeitet
das Call Center auch den „Telefonüberlauf“ für die 174
deutschen SEB-Filialen.
Wallenberg: Investor AB hat 2 Milliarden Euro
in der Kasse
Die Holdinggesellschaft der Industriellenfamilie Wallenberg, Investor AB, will im laufenden Jahr aktiv bestehende Beteiligungen ausbauen und neue Gelegenheiten
nutzen. Dazu verfüge man über umgerechnet rund 2
Milliarden Euro frei verfügbare Mittel in der „Kriegskasse“. In den vergangenen zwölf Monaten konnte
Investor nur unterdurchschnittlich vom allgemeinen
Aufschwung an den Börsen profitieren. Dies solle sich
nun ändern, kündigte der Vorstandsvorsitzende Börje
Ekholm bei der Vorlage der Bilanzzahlen in Stockholm
an. „In wirtschaftlich schlechten Zeiten werden gute
Unternehmen kaum verkauft“, begründete Ekholm die
Zurückhaltung im vergangenen Jahr. „Aber ich bin überzeugt, dass es 2010 viele gute Gelegenheiten für uns
geben wird.“ Investor, mit einem Beteiligungsvolumen
von knapp 14 Milliarden Euro (Vorjahr: 10,5 Milliarden
Euro) Nordeuropas größte Investmentgesellschaft,
gehört zu 22 Prozent der Wallenberg-Familie und ihren
Stiftungen, die damit 48 Prozent der Stimmrechte
auf sich vereinen. Zu den wichtigsten Beteiligungen
gehören die SEB (20,8 % Anteil), ABB (7 %), Electrolux
und Ericsson.
Führungswechsel bei Volvo Lastwagen
und Swedbank
Finn Johnsson, Aufsichtsratschef des LKW- und Motorenherstellers Volvo, ist zurückgetreten. Bis zur Hauptversammlung im Frühjahr übernimmt Renault-Chef
Louis Schweitzer den Posten. Auch bei der Swedbank
gibt es einen Führungswechsel: Lars Idermark übernimmt im Frühjahr den Aufsichtsratsvorsitz der viertgrößten schwedischen Bank. Er löst Carl Erik Stålberg
ab, der wegen des Engagements der Bank im Baltikum
seit längerem heftiger Kritik ausgesetzt war. Idermark
ist derzeit Chef des schwedischen Handelskonzerns KF,
war aber in den 90er Jahren bereits stellvertretender
Chef der damaligen Föreningssparebanken, aus der
die heutige Swedbank hervorgegangen ist.
Neue Regeln bei der Umsatzsteuer
Seit dem 1.1.2010 wird die Umsatzsteuer für Dienstleistungen zwischen europäischen Unternehmen in der
Regel an dem Ort erhoben, an dem der Kunde ansässig
ist. Die Neuregelung der so genannten Mehrwertsteuersystemrichtlinie soll Wettbewerbsverzerrungen innerhalb der EU durch unterschiedlich hohe
Umsatzsteuersätze vermeiden helfen. Künftig wird
die Umsatzsteuer für Dienstleistungen zwischen Unternehmen an dem Ort fällig, an dem der Kunde
ansässig ist. Bislang wurde sie im Land des Erbringers
erhoben. Dies bedeutet, dass Rechnungen an Kunden
im EU-Ausland ohne Mehrwertsteuer/Umsatzsteuer
ausgewiesen werden bzw. ausländische Dienstleister
lediglich den Rechnungs-Netto-Betrag erhalten, während die Mehrwertsteuer an die inländische Steuerbehörde abzuführen ist. Für die Rückerstattung gilt
ebenfalls ein neues Verfahren: Wurden die Anträge
bislang an die Steuerbehörden im Land des Erbringers
gestellt, so sind sie jetzt elektronisch an die jeweils
eigene Steuerbehörde zu richten, die den Antrag dann
weiterleitet. Die Antragsfrist wird um drei Monate bis
zum 30. September des Folgejahres verlängert.
Chancen für deutsche Bauunternehmen
in Schweden – Milliardeninvestitionen für
Schwedens Straßennetz
Die schwedische Regierung treibt den Ausbau der Infrastruktur des Landes weiter energisch voran. Allein in den
Ausbau der Verkehrswege werden Milliardenbeträge
investiert, damit das wachsende Verkehrs- und Transportaufkommen auch in Zukunft bewältigt werden
kann. Die Straßenbaubehörde (Vägverket) hat bereits
2004 einen nationalen Plan für den Ausbau des Straßentransportsystems zwischen 2004 und 2015 vorgelegt.
Damals wurden für die darin enthaltenen Maßnahmen
ca. 14,5 Mrd. EUR bereit gestellt. Inzwischen hat die
Regierung zusätzlich für die Jahre 2010 bis 2021 ca.
13 Mrd. EUR für Neubau, Instandhaltung und Renovierung von Straßen zur Verfügung gestellt. Für viele
Autobahnen, Überlandstrecken oder innerstädtische
Verkehrswege sind umfangreiche Bauarbeiten geplant.
Bei den meisten dieser Vorhaben handelt es sich um
Umgehungs- und Ausbauprojekte. Angesichts der nach
wie vor weitgehend ausgelasteten nationalen Produktionskapazitäten bieten diese Planungen ausländischen
Unternehmen interessante Auftragsmöglichkeiten.
Auch für mittelständische deutsche Bauunternehmen
mit besonderem Know-how werden die Marktchancen
allgemein als gut beurteilt. Die „Baubörse Berlin“ im
Rahmen der bautec-Messe in Berlin informiert am 16.2.
über Chancen und Rahmenbedingungen und bringt
deutsche Interessenten und schwedische Akteure
zusammen. Veranstalter sind das Bundesministerium
für Wirtschaft und Technologie in Zusammenarbeit
mit einigen Bauindustrieverbänden und der DeutschSchwedischen Handelskammer. Infos und Anmeldung
unter www.rkw.de , Rubrik Veranstaltungen.
Rettung für Saab
Die General-MotorsTochter Saab wird an
den niederländischen
Sportwagenproduzenten Spyker Car verkauft.
Der Kaufpreis wird mit
umgerechnet 74 Millionen Dollar beziffert, dazu
kommen Vorzugsaktion
im Wert von 326 Millionen Dollar. Spyker Car
Victor Muller
wird von dem niederländischen Geschäftsmann und Miteigentümer Victor
Muller geleitet. Mitfinanziert wird das Geschäft von
Abu Dhabi. „Saab ist eine sehr starke Marke mit äußerst
loyalen Kunden. Daher hoffen wir, dass Saab in einigen
Jahren ein Umsatzvolumen von 100.000 Autos pro
Jahr erreichen kann“, sagte Victor Muller. Im Krisenjahr
2009 liefen in der Fabrik in Trollhättan 30.000 Autos
vom Band. Offiziell abgeschlossen wird der Kauf Mitte
Februar. Bis dahin wird neben dem Einverständnis der
Europäischen Union ein Bescheid der Europäischen
Investitionsbank über einen Kredit in Höhe von bis zu
400 Millionen Euro erwartet. Die schwedische Regierung sicherte hierfür Kreditgarantien zu. Automobilexperten erwarten, dass Saab künftig noch betonter
Nischenprodukte im Premiumsegment entwickeln wird.
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Ausschreibung
Die Schwedische Handelskammer in Deutschland, der Schwedische Außenwirtschaftsrat
und die Schwedische Botschaft schreiben gemeinsam den Exportpreis 2010 für schwedische
Unternehmen und deren deutsche Tochtergesellschaften aus und laden alle Interessierten ein,
Unternehmen für diese Auszeichnung vorzuschlagen.
Der Preis dient der Förderung der deutsch-schwedischen Wirtschaft und wird an
Unternehmen vergeben, die die folgenden Kriterien erfüllen:
- Das Unternehmen exportiert seit mindestens drei Jahren erfolgreich nach Deutschland.
- Der Export von Waren und/oder Dienstleistungen des Unternehmens liegt in einem
besonderen schwedischen Interesse.
- Das Unternehmen zeichnet sich durch solide Finanzen und eine dauerhaft positive
Umsatzentwicklung aus.
10
Für neu gegründete bzw. erstmals in Deutschland tätige Unternehmen
gelten folgende Kriterien:
- Das Unternehmen ist erfolgreich in den deutschen Markt eingetreten.
- Der Export von Waren und/oder Dienstleistungen des Unternehmens liegt in einem
besonderen schwedischen Interesse.
- Das Unternehmen hat gute Voraussetzungen für eine weitere positive Entwicklung.
Bewerbungen, die entsprechend der genannten Kriterien begründet sind, werden von einer
Jury gesichtet, die unabhängig über die Preisvergabe entscheidet. Der Jury für den
Exportpreis 2010 gehören an:
Helena Onn, Schwedische Botschaft, Berlin
Gabriele Eckert, Geschäftsführerin der Schwedischen Handelskammer, Düsseldorf
Liselotte Hjorth, SEB AG, Frankfurt am Main
Johan Holmberg, Schwedischer Handelsbeauftragter, Berlin
Gunnar Volkers, Nordea Bank Finland Plc, Frankfurt am Main
Bewerbungsschluss ist der 30. April 2010.
Bewerbungen sind per Post oder Email zu senden an:
Schwedische Handelskammer, Gabriele Eckert, Berliner Allee 32, 40212 Düsseldorf
Email: [email protected]
Die Verleihung des Exportpreises 2009 ist für den 25. November 2010 in München geplant.
11
Aus den Regionen
Regionenportrait
Metropolregion Hamburg
12
Schon die geographische Nähe macht Hamburg traditionell zu einer ersten Wahl, wenn es um die Standortentscheidung für schwedische Unternehmen in
Deutschland geht. Unsere Serie mit Portraits wichtiger
Wirtschaftsregionen in Deutschland aus schwedischer
Perspektive beginnt daher nicht zufällig im Norden.
Dennoch richten wir den Blick nicht nur auf die Hansestadt, sondern auf die gesamte Metropolregion
Hamburg, die in vielen wirtschaftlichen Bereichen eng
zusammenarbeitet.
Region mit gemeinsamer Identität
Die Metropole Hamburg und ihre 14 angrenzenden
Landkreise in Schleswig-Holstein und Niedersachsen
arbeiten schon seit vielen Jahren daran, sich als Metropolregion eine gemeinsame Identität zu schaffen. Die
Region, in der knapp über 4 Millionen Menschen leben
und arbeiten, gilt als das wirtschaftliche Zentrum Norddeutschlands, denn sie liegt genau im Schnittpunkt der
wichtigsten Verkehrsachsen zwischen Skandinavien,
West-, Ost- und Südeuropa. Beste infrastrukturelle
Ausstattungen, qualifizierte Fachkräfte, die für innovationsfreundliche Unternehmen arbeiten, daneben
angesehene Forschungsinstitute und nicht zuletzt
der bedeutende Seehafen zeichnen die Metropolre-
gion Hamburg als eine der wettbewerbsfähigsten
Regionen Deutschlands und Europas aus. Das sind
gute Voraussetzungen für eine Kooperation, die die
internationale Wettbewerbsfähigkeit in Wirtschaft,
Forschung und Kultur kontinuierlich steigern will.
Unterstützt wird das Vorhaben beispielsweise durch
Förderung des Technologietransfers oder durch eine
vernetzte, über den kommunalen Tellerrand hinausblickende Gewerbeflächenentwicklung. Ein weiteres Ziel
sehen die Akteure der Metropolregion in der Sicherung
der Daseinsvorsorge angesichts des demographischen
Wandels und knapper öffentlicher Kassen. Daher werden regionenübergreifend Projekte zur Verbesserung
der Lebensqualität, des Bildungsangebotes und der
Verkehrsinfrastruktur gefördert.
Hamburg und die 14 Landkreise entwickeln gemeinsam
Raum- und Siedlungsstrukturen, die u.a. durch Naturschutzprojekte und verbessertes Flächenmanagement
unterstützt werden. Überhaupt gehört der Umweltschutz zu den fest verankerten Zielen der Metropolregion. Beispielhaft sind in diesem Zusammenhang
Strategien gegen den Klimawandel, u.a. bei der Förderung von Bioenergie. Mit Projekten zur besseren
Vermarktung regionaler Landwirtschaftserzeugnisse
soll ebenfalls ein aktiver Beitrag zur Senkung der CO2Emissionen geleistet werden. Zugleich führen sie zu
einer Stärkung des Bewusstseins für regionale Produkte
und tragen zu einem gemeinsamen Identitätsempfinden bei. Die Metropolregion Hamburg ist auf einem
Im Science Corridor werden die Universität Lund und das
Forschungszentrum DESY eng zusammenarbeiten.
guten Weg, das zeigt nicht nur ihre wirtschaftliche Entwicklung. Die Bevölkerung wächst gegen den Bundestrend um 2,7% pro Jahr, was sicher auch mit der hohen
Lebensqualität in Verbindung steht. Und das regionale
Kooperationskonzept funktioniert: 40% der gesamten Wirtschaftsleistung wird in den Landkreisen um
Hamburg erbracht, 60% in der Metropole selbst. Die
eine Hälfte aller Betriebe ist in Hamburg, die andere
Hälfte im Umland angesiedelt – sicher ein Ausdruck
für ausgewogene Verhältnisse in der Region.
Kooperationen mit Skandinavien
In direkter Nachbarschaft gelegen, besteht seit jeher
eine enge Beziehung zwischen der Hansestadt und
Skandinavien. Hier nimmt vor allem Schweden einen
hohen Rang ein: Allein in Hamburg sind knapp über
1000 Unternehmen am Außenhandel mit Schweden
beteiligt (u.a. RWE, Dea, Olympus…). Dabei liegt der
Warenwert der aus Schweden importierten Produkte
mit rund 658 Mio. Euro wesentlicher höher als jener der
Exporte nach Schweden (rund 394 Mio. Euro, Zahlen
aus 2008). Aus Schweden eingeführt werden hauptsächlich Kupfer und Papier, wohingegen sich der Export
auf Mineralölerzeugnisse, Karosserien und Ersatzteile
konzentriert. Aus dieser wirtschaftlichen Verbindung
geht das Interesse zahlreicher schwedischer Unternehmen am Standort Hamburg hervor. Kürzlich errichtete
der Investor Norrporten in der Hafen-City das „America
Center“, um nur ein aktuelles Beispiel schwedischer
Unternehmensaktivität in Hamburg zu nennen. Auch
im Tourismusbereich besteht beiderseitiges Interesse.
Jedes Jahr besuchen rund 60.000 schwedische Touristen
Hamburg, und auch umgekehrt ist Schweden für die
Hamburger ein populäres Reiseziel.
Next Step:
Metaregion Ostsee?
Die Metropolregion Hamburg und die skandinavischen Länder sind an einer
Intensivierung der Beziehungen interessiert. Skandinavien verfügt über mehrere
Metropolregionen wie etwa
die Öresund-Region, die im
Zusammenschluss mit der Nachdem Stade gegen Ende des 30-jähriMetropolregion Hamburg gen Krieges an Schweden fiel, wurde die
ein großes Potential bieten, Stadt zum Hauptsitz der schwedischen
Verwaltung, was sie knapp 60 Jahre lang
um in Zeiten der Globalisie- blieb. Aus dieser Zeit stammen zahlreiche
rung wettbewerbsfähig zu Relikte, die man noch heute während einer
bleiben. Hier gilt derzeit die „Schwedenführung“ entdecken kann.
vorgesehene FehmarnbeltQuerung als Chance, zwei leistungsstarke Regionen
miteinander zu verbinden. 2009 wurde zudem ein
europäisches Projekt entworfen, bei dem Vertreter
13
hat Modellfunktion für Forscher in ganz Europa. Alle
beteiligten Hamburger Universitäten stehen der sich
entwickelnden Kooperation positiv gegenüber, nicht
zuletzt wegen der Chance, eine wissenschaftliche
Zusammenarbeit von Weltgeltung zu etablieren.
Einen informativen Überblick über die Aktivitäten der
Metropolregion Hamburg und einen Wegweiser zu den
vielfältigen Kontaktmöglichkeiten bietet die Webseite
www.metropolregion.hamburg.de. Thorsten Kahl
14
von dänischen und schwedischen Städten, Regionen,
Tourismusverbänden und Universitäten nach wegbereitenden Faktoren für eine Ostsee-Metaregion forschen.
Ziel ist es, die Menschen beiderseits des Fehmarnbelt
darauf vorzubereiten, aktiv die Chancen zu ergreifen,
die die Metaregion ihnen bietet. Denn der Erfolg des
Unternehmens hängt von dem „Wir-Gefühl“ in der
Bevölkerung ab, sich überhaupt als eine Region zu
verstehen. Diverse Tourismusprojekte sind geplant,
um den Menschen den mentalen„Brückenschlag“ zu
erleichtern. Das gesamte Projekt wird durch eine EUInfrastrukturmaßnahme gefördert, denn eine starke
Ostseeregion dient auch der Steigerung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit im weltweiten Maßstab.
Nordische Forschungskooperation:
„Science Corridor“
Auch im Bereich der Forschung soll der nordische Raum
enger zusammenwachsen. Ein nordeuropäischer
Wissenschaftskorridor ist geplant, der sich von Norddeutschland über Dänemark und Schweden bis nach
Norwegen erstreckt. In diesem Zusammenhang wurde
vom Hamburger Forschungszentrum DESY (Deutsches
Elektronen-Synchrotron) und der schwedischen Universität Lund eine Absichtserklärung unterzeichnet,
die eine engere Zusammenarbeit in den Material- und
Lebensmittelwissenschaften vorsieht. Ein Ziel des Projektes ist die optimierte Nutzung von Forschungsgroßgeräten zur Untersuchung von Materie in Schweden
und Deutschland. Dabei sollen Synergien zwischen
Forschungseinrichtungen entwickelt und die grenzüberschreitende Mobilität von Forschern und Studierenden verbessert werden. Dieser „Science Corridor“
wird dazu beitragen, die wissenschaftliche Qualität
einer ganzen Region zu steigern und die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit zu verbessern. Das Projekt
Was versteht man unter einer
Metropolregion?
Metropolregionen gelten als Wachstums- und Innovationsmotoren für einzelne Staaten und sind daher von
großer Bedeutung auf nationaler und internationaler
Ebene. Sie tragen maßgeblich zur sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklung
eines Landes bei und sorgen für eine Integration in das
weltwirtschaftliche System. Der Begriff „Metropolregion“
entwickelte sich Mitte des 20. Jahrhunderts durch das
Phänomen eines langsam einsetzenden relativen Bedeutungsverlustes der Stadtzentren von Industriemetropolen
im Verhältnis zum Umland, was zu einer größeren Vernetzung zwischen beiden führte. Diese Tendenz wurde vor
allem durch die Ausweitung der Transport- und Informationssysteme ermöglicht. In den letzten Jahren verstehen
sich die Metropolregionen, von denen in Deutschland
derzeit 11 bestehen, immer mehr als Synergiepartner und
schaffen gemeinsame Infrastrukturen. Sie erkennen ihr
Potential und bilden eigene Identitäten.
Was wäre Ihr Unternehmen
ohne Menschen?
What would your company be
without human beings?
Vad vore ert företag
utan människor?
Daten zu den schwedischen Wirtschaftsaktivitäten in Hamburg
Import von Produkten aus Schweden (Warenwert):
657.779 Mio. Euro (2008)
Export von Produkten aus Hamburg nach Schweden
(Warenwert): 393.853 Mio. Euro (2008)
Beteiligung Hamburger Firmen am Außenhandel
mit Schweden (Anzahl): 1071
Schwedische Besucher in Hamburg
pro Jahr (Anzahl): Rund 60.000
Schwedische Metropolregionen
Stockholm: 1,9 Mio. Einwohner
Göteborg: 880.000 Einwohner
Malmö: 605.000 Einwohner
Alte Bleiche 4
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Gut aufgestellt:
Schwedens Möbelbranche
von Thorsten Kahl und Peter Marx
Jeder kennt IKEA – aber hätten Sie gewusst, dass auch
Europas größter Küchenhersteller aus Schweden ist?
Trotz schwieriger wirtschaftlicher Zeiten expandiert
die schwedische Möbelindustrie in vielen Segmenten
und blickt in eine ausgesprochen positive Zukunft.
Sie steht im weltweiten Ruf, schöne und gleichzeitig
funktionelle Möbel zu produzieren, die einen „klaren
Charakter“ ausdrücken. Die schwedischen Möbelfirmen
zählen zu den größten in ganz Europa, speziell in den
Bereichen Küche, Büro und Selbstbau. Schwedische
Möbelmanufakturen haben eine starke Internationalisierung erreicht. Zum Branchenerfolg trägt besonders
der Büromöbelsektor bei, bei dem nahezu die gesamte
Produktion in Schweden stattfindet.
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Umsatzverdoppelung in 10 Jahren
So konnte die schwedische Möbelindustrie ihre Produktion und den Export in der letzten Dekade verdoppeln
und damit einen Umsatz von rund 2,4 Milliarden Euro
erwirtschaften. Die Handelsbilanz ist mit einer Steigerung von 4% durchweg positiv und die Exportquote liegt
bei 70% der produzierten Waren. Norwegen stellt, mit
einem Ausfuhranteil von 30%, den insgesamt größten
Exportmarkt dar, direkt gefolgt von Dänemark. Andere
wichtige Absatzmärkte sind in den Staaten der EU, in
Asien und den USA zu finden.
Schwedische Betten für den Weltmarkt
Bei der Betrachtung der schwedischen Möbelindustrie
lohnt sich ein Blick auf einzelne Unternehmen der
Branche. In der Bettenproduktion etwa sind zwei sehr
erfolgreiche schwedische Unternehmen hervorzuheben, die zu den Weltmarktführern in diesem Bereich
zählen: Hästens und Duxiana. Hästens produziert seit
mehr als 150 Jahren Betten und ist damit in diesem
Bereich das älteste Unternehmen Schwedens. Zu den
Besonderheiten der Produktion zählt die Verwendung
von Rosshaar und anderen natürlichen Werkstoffen, für
die das Unternehmen bereits mit mehreren Ökolabels
ausgezeichnet wurde. Die herausragende Qualität der
Produkte führte 1952 zur Ernennung des Unternehmens
zum offiziellen Hoflieferant des schwedischen Königshauses. Heute verfügt Hästens über Niederlassungen in
30 Ländern und expandiert stärker denn je. Wie rasant
die Internationalisierung des Unternehmens in den
letzten Jahren verlief, zeigt die Statistik: Der Exportanteil der Produktion stieg von 4% 1994 auf 71% im Jahr
2005. Für diese Leistung erhielt Hästens den großen
Exportpreis aus der Hand des schwedischen Königs.
Ebenfalls für höchste Qualität seiner Produkte bekannt
ist der Bettenhersteller Duxiana. Der Familienbetrieb
besteht seit 1926 und hat das Ziel, das komfortabelste
Designorientiert: Lammhults
und fortschrittlichste Bett am Markt
herzustellen. Mit Handfertigung und
der Auswahl hochwertiger Materialien
rückt man diesem Ziel immer näher. Bei
der Produktion wird allein schwedischer
Stahl zur Fertigung des Federsystems
verwendet und härteste nordschwedische
Kiefernhölzer für den Rahmen. Kontinuierliche Tests garantieren eine hohe
Haltbarkeit der Betten.
Europäischer Küchenmarktführer: Nobia
Auch im Bereich von Küchenmöbeln spielt Schweden in
der obersten Liga. Das Unternehmen Nobia beschäftigt
8000 Mitarbeiter und ist mit einem Jahresumsatz von
1,7 Milliarden Euro größter Küchenmöbelhersteller in
Europa. Der 1996 gegründete Betrieb spezialisierte sich
von Anfang an auf Einbauküchen. Einen Großteil seiner
Einnahmen erwirtschaftet das Unternehmen über
Franchising. Zur Gruppe gehören zwanzig regionale
Küchenhersteller in acht europäischen Ländern, wobei
Nobia seit 2000 in Deutschland mit den Traditionsmarken Poggenpohl und Pronorm vertreten ist.
Poggenpohl etablierte sich vor 110 Jahren als erste Küchenfirma überhaupt und gilt heute als die bekannteste
Küchenmarke der Welt. Die Marke steht für Produkte
höchster Qualität und ist damit in 70 Ländern präsent.
Pronorm begann 1945 seine Produktion und zählt zur
ersten Kategorie der bedeutendsten Küchenherstellern
im mittleren und gehobenen Segment.
Breites Spektrum –
von elegant bis rustikal
Das Spektrum schwedischen Möbelbaus ist breit.
Auf dem Markt gibt es viele Abnehmer für
elegante Designermöbel, aber auch
skandinavisch rustikale Möbel
liegen immer noch im Trend.
Die Firma Lammhult aus der
Region Småland zählt zur
ersten Kategorie und lässt
ihre Sitzmöbel von den
besten Möbeldesignern
in Skandinavien entwerfen. Das wachsende
Unternehmen, inzwischen weltweit etabliert, beschäftigt rund
Auch Poggenpohl gehört zum Portfolio des europäischen
Marktführers Nobia
100 Mitarbeiter. Sein Anspruch: das beste Design
in diesem Segment zu entwerfen und hochwertige
Materialien effizient zu verarbeiten. Was die Möbel
charakterisiert, ist die Verknüpfung von konservativen
Werten mit modernstem Design. Die Produktlinien
werden zum Teil seit den 1940er Jahren beibehalten
und lediglich als moderne Versionen reproduziert. „Das
beste Design ist zeitlos“ – nach dieser Philosophie fertigt Lammhult eine Produktpalette, die hauptsächlich
Stühle, Sofas und Tische umfasst.
Zeitlos ist auch das Design der schwedischen Universal
Regale, doch die Grundphilosophie könnte nicht gegensätzlicher zu jener Lammhults sein. Universal Regale
bieten variable Regalsysteme, die in allen erdenklichen
Breiten, Höhen und Tiefen erhältlich sind. Außerdem ist
es möglich, die Regale mit unterschiedlichen Zusatzkomponenten wie Türen, Schubkästen und Verkleidungen nach persönlichen Anforderungen zu bestücken.
Die Möbel werden aus 100 Jahre alten nordischen
Kiefern produziert, die eine geringe Restfeuchtigkeit
aufweisen und schließlich mit einem umweltfreundlichen Klarlack überzogen. So sind sie für den
Einsatz in allen Wohn- und Arbeitsbereichen
geeignet.
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Zu einem Branchenportrait gehören natürlich auch die spezialisierten Mittelständler. So liefert die deutsche Tochter der
Fish Chair
Design: Satyendra Pakhalé
Duxiana
Granberg Interior AB seit 2001 Liftsysteme für Küchen,
höhenverstellbare Wasch-, Wickel- und Pflegetische. Auf
ansprechende und preiswerte Gartenmöbel hat sich die
Firma Harbo spezialisiert, die mit ca. 100 Mitarbeitern
jährlich über 20 Million Euro umsetzt. Schrank- und
Aufbewahrungssysteme stehen dagegen im Fokus der
Firma Sonesson Inredningar, die seit hundert Jahren in
Schweden und seit zwei Jahrzehnten unter der Marke
SONO in Deutschland präsent ist.
IKEA auf weltweitem Expansionskurs
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IKEA ist nach wie vor das Schwergewicht der gesamten
Möbelbranche. Mit 118.000 Mitarbeitern und einem
Umsatz von rund 20 Milliarden Euro investiert das
Unternehmen bis zu 100 Millionen Euro pro Jahr. Die
weitläufige Expansion bietet weltweit sehr interessan-
Erfolg durch integrierte Komplettlösungen für Arbeitsumgebungen
Ein fortschrittlicher Ansatz für die Umwelt
Innerhalb der schwedischen Möbelbranche spielt IKEA
aber aufgrund seiner internationalen Diversifikation
jedoch eine eher untergeordnete Rolle. Global werden
jährlich rund 20 neue Einrichtungshäuser errichtet.
Dabei liegen die Kosten für die Erschließung zwischen
40 und 50 Millionen Euro, so dass es bei der Planung
üblich ist, für jedes Projekt spezielle Auswahlverfahren
nach festgelegten Regeln auszuschreiben.
Deutschland ist bei weitem der umsatzstärkste Markt
für IKEA, doch den Schwerpunkt der Expansion sieht
das Unternehmen inzwischen in den USA, wo seit 2000
rund zwanzig neue Einrichtungshäuser errichtet wurden. Ebenso wird in Osteuropa noch unerschlossenes
Potential gesehen.
Insgesamt zeigt sich die schwedische Möbelbranche
also bestens aufgestellt, um auch in Zukunft eine beachtliche Position auf dem Weltmarkt einzunehmen.
Büromöbel: Kinnarps übernimmt Samas
Die größte schwedische Büromöbelmarke in Deutschland ist Kinnarps, Europas zweitgrößter Anbieter von
Einrichtungslösungen. Produkte von Kinnarps sind in
40 Ländern erhältlich; in 16 Ländern verfügt Kinnarps
über Tochtergesellschaften. Das Familienunternehmen erwirtschaftet mit etwa 2.000 Mitarbeitern
einen Umsatz von ca. 360 Millionen Euro (2007/08).
Aktuell baut Kinnarps mit der Übernahme von Samas,
einem der großen deutschen Büromöbelhersteller
mit traditionsreichen Marken, seine Marktpräsenz
noch einmal deutlich aus. Wesentliche Teile des
Geschäftsbetriebes der Samas Gruppe sollen mit
Wirkung zum 1. März 2010 an Kinnarps veräußert
werden. Die Aktivitäten werden in der „Kinnarps
Samas GmbH“ gebündelt. Kinnarps wird den größten
Teil des insolventen Unternehmens inklusive seiner
Traditionsmarken Martin Stoll, Drabert, MBT, Schärf
und Fortschritt, der Produktionsstandorte und des
Vertriebsnetzwerkes übernehmen. Mit rund 800
Kinnarps
Mitarbeitern und den drei Produktionsstandorten
Worms, Minden und Trebbin gehört die Samas GmbH
& Co. KG zu den großen Herstellern im deutschen
und europäischen Büroeinrichtungsmarkt. Henry
Jarlsson, CEO von Kinnarps, begründet den geplanten
Kauf damit, dass Kinnarps seine Wettbewerbsfähigkeit auf dem deutschen Markt ausbauen wolle:
„Voraussetzung dafür ist eine Produktion vor Ort
und ein dichtes Vertriebsnetz in einer Branche, die
von zahlreichen heimischen Anbietern geprägt ist“,
so der Sohn von Gründer Jarl und Evy Andersson.
Vorraussichtlich wird es im Rahmen des Insolvenzverfahrens jedoch zu einem Personalabbau kommen.
Betroffen sind nach Unternehmensangaben rund
230 der deutschlandweit knapp 800 Arbeitsplätze.
Die Einigung muss jetzt noch von der Eigentümerfamilie der Kinnarps-Gruppe und von den Gläubigern
der Samas-Deutschland-Gruppe bestätigt werden.
Portrait
te Geschäftschancen für Lieferanten, Baufirmen und
Dienstleister. Doch das schwedische Unternehmen
stellt auch hohe Ansprüche an seine 1350 externen
Lieferanten – hohe Qualitätsstandards und Verhaltenskodexe sind hier obligatorisch.
Durch die Abwicklung des kompletten Produktionsprozesses hat das Unternehmen die volle Kontrolle
über die Umweltbelastung während der gesamten
Produktion. Man garantiert, dass das verwendete Holz
aus überwachten oder zertifizierten Wäldern stammt
und die Lieferanten strengen Umweltanforderungen
unterliegen. Indem die eigenen Entwicklungs-, Produktions- und Transportprozesse ständig überwacht
werden, kann man den Umweltansatz optimieren.
Kreative und positive Unternehmenskultur
Als Büromöbelhersteller mit integriertem Dienstleistungskonzept bietet Kinnarps individuelle und
ganzheitliche Komplettlösungen für innovative Büroeinrichtungen. Das Unternehmen entwickelt effiziente
und nachhaltige Lösungen, um Arbeitsumgebungen
zu optimieren und so zum Erfolg des Kunden und seiner
Mitarbeiter beizutragen. Mit 200 Standorten und
eigenen Ausstellungen ist Kinnarps international in
40 Ländern vertreten. Gefertigt werden die Möbel in
eigenen Produktionsstätten in Südschweden. Hohe
Qualität und Umweltverträglichkeit sind Kennzeichen aller Teilbereiche der Lieferkette von Kinnarps
– angefangen von den Rohstoffen bis hin zu fertigen
Arbeitsplatzlösungen.
Der Kunde steht im Mittelpunkt
Anspruchsvolle Unternehmen haben zu Recht individuelle Wünsche und Anforderungen im Hinblick auf ihre
Arbeitsumgebung. Deshalb beginnt man bei Kinnarps
immer mit einer Bedarfsanalyse, die zusammen mit
dem Kunden entwickelt wird, um sich so in seine Lage
versetzen zu können. Das Unternehmen denkt nicht in
Produkten, sondern in Prozessen und Lösungen, in die
das Fachwissen der Mitarbeiter einfließt. Damit werden dem Kunden Dienstleistungen geboten, die eine
effiziente und motivierende Arbeitswelt schaffen. Je
nach Zielvorgabe werden integrierte Lösungskonzepte
entwickelt, die man im nächsten Schritt gemeinsam
mit dem Kunden umsetzt.
Kinnarps ist nach wie vor ein Familienunternehmen,
die Nachkommen der Firmengründer Evy und Jarl
Andersson bekleiden verschiedene Positionen im Unternehmen. In der weltweiten Kinnarps-Organisation
wird eine einheitliche Unternehmenskultur gelebt,
die sich durch Bodenständigkeit, Professionalität und
Verantwortungsbewusstsein auszeichnet. Noch heute
steht die Werkbank des Firmengründers Jarl Andersson,
der im vergangenen November im Alter von 94 Jahren
verstarb, im Foyer des Kinnarps-Hauptsitzes und erinnert an die Anfänge und
an die Geschichte des Unternehmens. Seit 1973 wird das
Unternehmen von Henry
Jarlsson als CEO geführt.
Kinnarps Büromöbel GmbH
ist mit deutschem Hauptsitz
und einer großen Austellung
in Ratingen bei Düsseldorf
und mit Niederlassungen in
Hamburg, Frankfurt, Stuttgart und München vertreten.
Weitere Informationen unter
www.kinnarps.de.
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In den 90er Jahren entdeckte ich Hamburg für mich.
Zusammen mit unterschiedlicher Reisebegleitung zog
ich durch die Parks, Technikläden, Vergnügungsviertel
und der Vollständigkeit halber auch ein paar Kunstmuseen. Ich war überzeugt: Hamburg ist die beste
Stadt der Welt!
Während meiner Reisen in alle Ecken der Welt wurde
mir schnell klar, dass es keine Rolle spielte, wo ich
war – überall traf ich freundliche Deutsche. Wenn ich
jemanden Deutsch sprechen hörte, fühlte ich mich
immer sehr wohl. Mitten im Studium in Göteborg erkannte ich schließlich, dass Deutschland für mich das
Land ist, in dem ich leben möchte. Nachdem ich mein
Wirtschaftsingenieur-Examen abgeschlossen hatte
absolvierte ich ein Praktikum bei BMW in München
und bei einer Bank in Hannover, um schließlich als
Managementberater in Köln zu landen.
20
treten. Gleichzeitig suchte Airbus jemanden für die
Entwicklung der Führungsakademie des Unternehmens
– abgesehen davon, dass der Job perfekt war, war
er auch noch in Hamburg! Seit 1. Januar bin ich also
Hamburger.
Da ich viele gute Erfahrungen mit JCC sowohl in Düsseldorf als auch Frankfurt gesammelt habe, war eine
meiner ersten Amtshandlungen, Kontakt mit dem
JCC Komitee in Hamburg aufzunehmen. In Hamburg
gibt es viele junge Menschen mit irgendeinem
Bezug zu Schweden und
ich freue mich sehr auf
die spannenden Projekte,
die beim Ausbau dieses Netzwerk entstehen
werden.
Nach einigen Jahren des Herumreisens fing ich an
darüber nachzudenken, einen „normalen“ Job anzu-
Lukas Bratt-Lejring
JCC für die Metropolregion
Hamburg
Nach einer sehr erfolgreichen und gut besuchten
Auftaktveranstaltung im Hamburger Rathaus im vergangenen November steckt das neue JCC Komitee
Hamburg nun in den Vorbereitungen für ein veranstaltungsreiches Jahr 2010. Unsere Vision ist es, den JCC
Mitgliedern mindestens eine Veranstaltung pro Quartal
zu bieten. Um diesen kühnen Plan auch tatsächlich
umsetzen zu können, sind jederzeit Vorschläge und
Anregungen willkommen. Uns ist – nicht zuletzt aus
eigener Erfahrung – bewusst, dass eine Veranstaltung
bedeutet, Zeit zu investieren. Gleichzeitig ist dies aber
die beste Chance, in direkten Kontakt zu jungen Menschen aus Schweden und Deutschland zu treten und
an ihren Ideen und Erfahrungen Teil zu haben.
Informationsaustausch ab – wir freuen uns, wenn ihr
alle euch beteiligt und den JCC rege nutzt! Sendet gerne
Ideen und Anregungen an [email protected].
Die Resonanz auf unsere erste Veranstaltung hat uns
darin bestärkt, dass Hamburg seinen Junior Chamber
Club braucht. Die Stärken unserer „Community“ hängen
nicht zuletzt von einem intensiven und regelmäßigen
Hauptsponsor des Junior
Chamber Club ist SEB –
vielen Dank!
Für das JCC Komitee Hamburg,
Carin von Blanquet
Designschutz –
Strategien und rechtliche
Rahmenbedingungen
Vor wenigen Tagen ist die IMM Cologne, eine der weltweit wichtigsten Design- und Möbelmessen, zu Ende
gegangen. Gerade in Zeiten stagnierender Absätze
ist der Schutz der Produkte vor unzulässigen Nachahmungen ein zunehmend wichtiges Thema für die
Aussteller. Nicht von ungefähr erlebt man immer häufiger, dass auf Messen anwaltliche Abmahnschreiben
übergeben und einstweilige gerichtliche Verfügungen
zugestellt werden.
Formen des Nachahmungsschutzes
Nachahmungsschutz kann auf verschiedene rechtlichen Grundlagen gestützt werden. Der am längsten
währende Schutz ist der urheberrechtliche, der erst 70
Jahre nach dem Tod des Schöpfers endet. Allerdings sind
die Anforderungen an die Gestaltungshöhe hier auch
die höchsten, und die deutsche Rechtsprechung ist im
internationalen Vergleich besonders zurückhaltend,
einem Produkt urheberrechtlichen Schutz zuzusprechen. In der Regel werden nur echte Designklassiker
– aktuelles Beispiel ist der Freischwinger von Mart
Stam – als geschützt angesehen.
Das typische Schutzrecht des Designers ist das Geschmacksmuster. Dieses erfordert eine Anmeldung des
Musters vor Veröffentlichung des Produkts und gewährt
im Idealfall 25 Jahre lang Schutz vor Nachahmung. Wurde die Anmeldung vergessen, so kann in der EU unter
Umständen für drei Jahre Schutz auf der Grundlage
eines so genannten nicht-eingetragenen Gemeinschaftsgeschmacksmusters in Anspruch genommen
werden. Darüber hinaus ist gerade in Deutschland
der so genannte ergänzende wettbewerbsrechtliche
Leistungsschutz ein häufig herangezogenes Instrument,
um unzulässige Nachahmungen untersagen zu lassen.
Dies setzt neben der wettbewerblichen Eigenart des
Originalprodukts auch noch ein unlauteres Handeln des
Nachahmers, wie etwa eine vermeidbare Täuschung
über die Herkunft der Produkte, voraus.
Recht aktuell
JCC
Ein Schwede in Hamburg
Vorgehen im Verletzungsfall
Wird man auf eine Nachahmung aufmerksam, so ist
Eile geboten. Denn eine einstweilige Verfügung kann
nur erlangt werden, wenn innerhalb kurzer Zeit nach
Kenntniserlangung ein Verbotsantrag gestellt wird.
Gerade in den Messestädten sind die Gerichte im
Umgang mit Nachahmungsfällen geschult, und es
ist nicht unüblich, eine Verbotsverfügung innerhalb
weniger Stunden zu erlangen.
Fazit
Die Rechtsordnung stellt verschiedene Instrumente
zum Schutz des Designs vor Nachahmungen zur Verfügung. Um keine Rechte zu verlieren, sollte unbedingt
vor Veröffentlichung eines Produkts professioneller Rat
im Hinblick auf eine geeignete Schutzrechtsstrategie
eingeholt werden. Das Gleiche gilt für den Fall, dass
man auf eine eventuelle unzulässige Nachahmung
durch Dritte stößt.
Dr. Jan Ebersohl
Rechtsanwalt
MANNHEIMER SWARTLING
Frankfurt am Main
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Herausgeber:
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Bundesrepublik Deutschland e.V.
Berliner Allee 32
40212 Düsseldorf
Tel. 0211-86 20 20-0
Fax 0211-32 44 88
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Gabriele Eckert, Geschäftsführerin
Koordination, Anzeigen, Produktion:
Nordis – Agentur für Kommunikation
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45219 Essen
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