Tutorial Rezensionen schreiben - Buchhandlung Wortspiel in Wunstorf

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Tutorial Rezensionen schreiben - Buchhandlung Wortspiel in Wunstorf
Leitfaden zum Schreiben einer Rezension
…nachdem man ein Buch vollständig gelesen hat!
Was ist eine Rezension?
In einer Rezension beschreibt und bewertet man ein Buch mit möglichst wenigen Worten, damit andere
Leser schnell entscheiden können, ob das Buch auch für sie interessant klingt.
Was gehört in eine Rezension?
Was würde ich als Leser über ein Buch wissen wollen? Ganz genau das möchten vermutlich auch andere
wissen. Du kannst dich beim Schreiben einer Rezension also daran orientieren. Folgende Punkte gehören
normalerweise dazu, auch wenn es unterschiedliche Arten gibt, eine Rezension zu schreiben:
1. Genre
Ganz typische Zuordnungen sind beispielsweise Kinderbuch, Jugendbuch, Fantasy, Krimi und
Science Fiction. Darüber hinaus gibt es aber auch noch ganz viele andere Literaturbereiche wie
Romantik, Humor, Sachbuch, Klassiker und so weiter. Manche Bücher passen zwar nicht so richtig in
diese ‚Schubladen’, die meisten aber schon.
2. Inhalt
Eine Buchrezension beinhaltet normalerweise eine kleine Zusammenfassung des Inhaltes. Allerdings
sollte diese Zusammenfassung nicht zu viel verraten, damit andere Leser das Buch später auch noch
lesen können, ohne dass es sie langweilt. Am besten beschreibt man daher nur den Rahmen der
Handlung oder die Ausgangssituation, also die Art und Weise, wie die Geschichte anfängt.
Außerdem ist es für viele Leser interessant, was für eine Hauptfigur in der Geschichte eine Rolle
spielt. Ist die Figur ein Mann oder eine Frau? Ist sie besonders jung oder sehr alt? Wo wohnt sie?
In welcher Welt, welchem Land oder welcher Zeit spielt die Geschichte überhaupt? Geht es um ein
großes Oberthema, das wie ein roter Erzählfaden immer wieder in der Geschichte auftaucht?
3. Spannungsbogen
Wenn Du ein Buch als spannend empfunden hast, ist das für die Leser, denen Du das Buch
empfehlen möchtest, ein guter Grund, es ebenfalls zu lesen. Versuche zu erklären, warum es
spannend war! Hatte das damit zu tun, dass man wichtige Informationen beim Lesen sofort
herausfinden und dadurch gut miträtseln konnte? Oder hat man im Gegenteil fast gar nichts
gewusst und sich deswegen gut in die Figur hineinfühlen und sich mit ihr ängstigen können? War das
Buch zu Anfang spannender als am Ende? Oder war der Schluss sogar enttäuschend?
4. Besonderes
Am liebsten empfiehlt man anderen Menschen solche Bücher, die einem selber nicht mehr aus dem
Sinn gehen. Solche Bücher sind selten und sie haben meistens etwas an sich, was sie
unverwechselbar macht. Musstest Du beim Lesen vielleicht die ganze Zeit lachen? Oder war es
sogar so traurig, dass Du mittendrin eine Pause machen musstest? War eine Person so überzeugend
beschrieben, dass Du sie am liebsten in der Realität treffen würdest? Oder konntest Du bei einer
Ortsbeschreibung fast die Düfte riechen und die Sonne auf deinem Gesicht spüren? Nur Du selber
kannst entscheiden, wann ein Buch besonders wird.
5. Persönliche Wertung
Am Ende einer Rezension möchte der Leser deine ganz persönliche Meinung wissen: Mochtest Du
das Buch? Oder kannst Du es eher nicht empfehlen? Woran liegt das? Diese persönliche Wertung
ist fast das Wichtigste an einer Rezension.
Ein Wort zur Vorsicht: Gehe davon aus, dass jeder Schriftsteller sich mit dem Schreiben Mühe gibt.
Formuliere dein Urteil darum bitte respektvoll, so als wenn Du mit dem Autor persönlich sprechen
würdest und ihm erklären möchtest, was dich an seiner Geschichte gestört hat!
Copyright Buchhandlung Wortspiel – Nordstraße 12 – 31515 Wunstorf - www.buchhandlung-wortspiel.de – Tel. 05031 9599644
Leitfaden zum Schreiben einer Rezension
…nachdem man ein Buch vollständig gelesen hat!
Beispielrezension zu Astrid Lindgrens Buch
„Ronja Räubertochter“
(1)
‚Ronja Räubertochter’ ist ein Kinder- und Jugendbuch.
(2)
Ronja wird in einer stürmischen Nacht auf einer Burg
geboren. Die Burg liegt tief inmitten eines düsteren und
gefährlichen Waldes. Ronjas Vater, Matthes, ist der
Räuberhäuptling und er und seine Mannen kümmern sich
ganz fürsorglich um sie. Ronja ist ein richtiger Wildfang,
dem der Vater alles durchgehen lässt. Bis sie eines Tages
auf einen Jungen trifft, der auf keinen Fall in den Wäldern
ihres Vaters herumlaufen dürfte – Birk Borka, den einzigen
Sohn der verfeindeten Räuberbande! Die beiden
verheimlichen es ihren Eltern, dass sie sich kennen. Doch
eines Tages findet Ronjas Vater heraus, mit wem sie sich
heimlich trifft und die Feindschaft zwischen den
Räuberhäuptlingen wird wild und wütend, ohne Rücksicht
auf deren Kinder.
(3)
Während Ronja größer wird, besteht sie viele Mutproben, ohne dass ihre Eltern davon
wissen. Sie probiert gefährliche Sachen aus. Das ist so spannend zu lesen, dass man das
Buch gar nicht weg legen will, einfach weil man die ganze Zeit befürchtet, dass ihr doch
irgendwann etwas Schlimmes passieren könnte. Und als sie Birk kennen lernt, da weiß man
als Leser schon, dass das einen Riesenärger bringen wird. Die Spannung nimmt also ganz
schnell zu.
(4)
Die Geschichte um das mutige Räubermädchen ist deswegen so wundervoll, weil Ronja sich
von niemandem bevormunden lässt, selbst nicht von ihrem laut herumbrüllenden Vater bei
dessen Wutanfällen. Sie denkt genau darüber nach, ob das Verhalten der Erwachsenen
richtig oder falsch ist und macht dann das, was sie sich vornimmt, auch wenn es schwer wird
und wenn es bedeutet, dass sie dadurch Nachteile hat.
(5)
‚Ronja Räubertochter’ ist eines der schönsten Kinderbücher, die ich bisher gelesen habe.
Ronja ist eine Hauptfigur, die so mutig, lustig und verrückt ist, dass ich sie am liebsten selber
treffen würde. Man könnte mit ihr bestimmt spannende Sachen erleben. Außerdem sind die
Wälder in der Geschichte so gut beschrieben, dass ich sie beim Lesen richtig vor Augen
hatte, so genau konnte ich sie mir vorstellen. [BM]
Das ist nur ein Beispiel dafür, wie eine Rezension aussehen könnte. Deine Rezensionen dürfen natürlich
viel kürzer aussehen. Und die Nummern vor den Absätzen schreibt man normalerweise auch nicht dazu,
die sind nur als Hilfestellung gedacht, damit Du weißt, auf welchen Anleitungspunkt zum
Rezensionenschreiben sich das bezieht.
Wenn Du Hilfe möchtest, beim Schreiben deiner eigenen Rezension, dann sage uns einfach Bescheid.
Wir helfen Dir gerne dabei!
Vergiss nicht, deinen Namen unter deine Rezension zu schreiben. So eine Rezension macht viel Arbeit
und da ist es für alle Leser interessant zu wissen, wer sich diese Arbeit gemacht hat. Und vielleicht hast
Du dann irgendwann auch Fans, die deine Rezensionen besonders gerne lesen.
Dein Wortspiel-Team
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