Wahnsinnig aufregend, intensiv, heiß, toll........einfach sehr
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Wahnsinnig aufregend, intensiv, heiß, toll........einfach sehr
Wahnsinnig aufregend, intensiv, heiß, toll........einfach sehr empfehlenswert ist ein Aufenthalt in Queensland. Es ist Februar, ich bin gerade am Frankfurter Flughafen angekommen, meine Koffer aufgegeben, meine Familie samt meines Wintermantels verabschiedet. Das komische Gefühl Familie, Freund, Freunde für knapp 10 Monate nicht wieder zu sehen, wird von dem starken Gefühl der Vorfreude verdrängt. Der Organisationsstress der letzten Wochen hat sich also doch gelohnt, ich habe den Platz an meiner Wunschuniversität erhalten und stehe nun kurz davor meinen Traum, ein Semester in Australien studieren zu können, zu verwirklichen. Mein Ziel ist Townsville, eine kleine Stadt, die weniger bekannt ist als die Touristenorte Cairns oder Brisbane, dennoch ist Townsville `the Capital of Tropical Northern Queensland`. Tropisch ist Townsville definitiv, die ersten Wochen überstand ich, indem ich mich von einer klimatisierten Zone in die nächste begab, alle sportlichen Aktivitäten in die Abendstunden verlegte und den Großteil des Tages im Wasser verbrachte. Die Hitze ist wohl auch der Grund dafür, dass die Innenstadt tagsüber wie ausgestorben erscheint. Dieser Eindruck täuscht allerdings. Nutzt man die vielen Möglichkeiten die Townsville und Umgebung bieten und tritt den „Aussis“ offen und freundlich gegenüber, so steht einer traumhaft schönen Zeit nichts im Weg. Mein besonderer Favorit ist die kleine Insel Magnetic Island, die direkt an der Küste vor Townsville liegt und mit der ferry in etwa 20 Minuten zu erreichen ist. Dort trifft man wohl die freundlichsten Menschen der Nation. Türen sind unverschlossen, Backpacker finden günstige Unterkünfte und gute Tauchangebote. Als Tourist habe ich persönlich diese Insel nie besucht. Nachdem ich meinen Open Water Dive Course absolviert hatte zeigte sich schnell, dass mich die Insel als auch die crew des Tauchladens `Pleasure Divers` in ihren Bann gezogen hatten. N der darauf folgenden Woche begann ich parallel zum Studium, meine Divemasterausbildung, lebte sowohl in Townsville als auch auf Maggi Island, bis ich schließlich am Semesterende komplett auf die Insel zog. In dieser Zeit gewann ich zum einen viele Kenntnisse im Tauchen, lernte aber auch das gewöhnungsbedürftige Nachtleben kennen und lieben. Doch auch das Festland hat viel zu bieten, beispielsweise ist der lange flache Strand vor Townsville ein idealer Ort um sich im Kitesurfen zu versuchen, die eingefleischte Surfergemeinde nimmt Neuanfänger herzlich auf. Integrationsprobleme treten nach meinen Erfahrungen kaum auf, dafür haben die Australier ein viel zu sonniges Gemüt und sind zu sehr an andern Menschen interessiert. Vorsicht ist allerdings geboten wenn es um Verabredungen geht, ein „ sure, no worries“ geht den Aussies schnell über die Lippen, wirklich zuverlässig sind deren Versprechen allerdings in den seltensten Fällen! Ein wahrer Volkssport ist auch das `BBQen`. Man findet immer einen Anlass um sich zum BBQ(Grillen) zu treffen, sei es zu Hause oder in öffentlichen Parkanlagen. Getränke und Fleisch bringt jeder selber mit, so dass der Gastgeber sich lediglich um Beilagen kümmern muss. In der Regel sind die öffentlichen BBQ-Anlagen sogar kostenlos. Eine der Hauptattraktionen der Stadt ist mit Sicherheit der Tierpark, der etwas 30 min vor der Stadt liegt. `Billabong Sanctuary` ist einer der wenigen Parks, in dem es dem Besucher noch erlaubt ist, einen Koala auf dem Arm zu nehmen, ein Krokodil und oder eine Schlage zu halten, und sogar einen Wombat auf den Schoß zu nehmen! Man glaubt es kaum aber so ein Wombat wiegt gut und gerne 30 !!!Kilo! Wanderfans kommen auch auf ihre Kosten, es gibt viele, kleine, geheime Ecken, die nach einer langen, felsigen Kletterpartie zu kristallklaren `swimming holes` führen, die als Abkühlung mehr als willkommen sind. Sportler können sich der Herausforderung stellen `Castle Hill`, den recht steilen Berg in der Innenstadt hinaufzujoggen, oder man zieht es vor, sich die „verrückten Extremsportler“ anzusehen!? Natürlich kann man seine Zeit auch ruhiger gestalten, mit dem Besuch einer der unzähligen pubs, die sich über die Innenstadt verstreuen und besonders entlang des Stands zu finden sind. Shoppingmalls, Sonntagsmärkte, Schwimmbäder, das Museum of Tropical Northern Queensland, das Aquarium von Townsville sorgen für Beschäftigung und sind allesamt sehr zu empfehlen. Die James Cook University bietet viele Sportangebote, von Volleyball bis Klettern reicht das weite Angebot, leider hat wohl kaum ein Student genug Zeit um alles auszuprobieren. In der O`week, der ersten Semesterwoche, in der viele Informationsbuden aufgestellt werden um den Erstsemestlern Fragen zu beantworten, kann man sich Informationsmaterial zusammensuchen und in aller Ruhe entscheiden. Die Anlage ist riesig, es dauert sage und schreibe 30 Minuten das gesamte Gelände zu Fuß zu überqueren. Die Atmosphäre ist, durch den parkähnlichen Aufbau, sehr entspannt. Es gibt einen Universitätsclub, der die Studierenden mehrere Tage in der Woche zur Party einlädt. Die technischen Geräte sind auf dem neusten Stand, doch die Organisation der Kursvergabe scheint Probleme zu bereiten. Daher rate ich, sich im Vorhinein bestens abzusichern!! Die Kurse sind anders aufgebaut, als wir es von Europäischen Universitäten gewohnt sind. Zu jedem Kurs gibt ein Tutorial, das höchstens 20 Studenten umfasst und somit ein sehr persönliches Verhältnis zu dem Lehrenden ermöglicht, in den meisten Fällen redet man sich mit den Vornamen an. Der Anspruch ist während des Semesters recht gering, ausruhen darf man sich trotzdem nicht, da in den Abschlussklausuren plötzlich viel verlangt wird. In allen künstlerisch orientierten Fächern ist viel Eigeninitiative erforderlich und ohne Vorwissen in sämtlichen Grafikprogrammen und Techniken kommt man nicht weit , denn hier wird nicht vom Punkt Null begonnen. Ratsam ist es, ausgefallenere subjects zu wählen, die an der Heimathochschule nicht angeboten werden. Viele Erfahrungen ergeben sich spontan, ich habe zum Beispiel eine Wochenendtour mit den Townsville-Hogs( Harley Davidson Owner Group) verbracht. Ein einmaliges Erlebnis, mit über 20 Motorrädern und unglaublichen Lärm durch das Land zu ziehen. Wieder zeigt sich, dass der äußere Eindruck täuscht, denn diese „harten Kerle“ waren so hilfsbereit und nett dass ich noch zwei Wochen bei dem leader Tom und seiner Familie wohnen durfte, nachdem mein Mietvertrag abgelaufen war. In dem Fall handelte es sich um ein ernst gemeintes „ No worries mate!!“ In den Osterferien habe ich mich mit einigen Mitstudenten auf einen Kurzurlaub nach Cairns begeben. Cairns liegt für australische Verhältnisse gleich um die Ecke, etwa 3,5h Autofahrt entfernt. Peanuts! Dort besuchten wir das Hippiedorf `Kuranda` mitten im Regenwald, ein Jack Johnson Konzert und ließen uns in South Mission Beach im Schatten bräunen. Bevor ich mich zu weiteren Schwärmereien hinreißen lasse, bremse ich mich und betone erneut: Wenn sich Euch die Möglichkeit bietet nach Australien zu reisen, lasst Queensland ein Teil eurer Reiseroute sein, ihr werdet es sicher nicht bereuen! Vorbereitungen vor Ausreise an der Heimathochschule Zum Zeitpunkt der Abreise hatte ich bereits das fünfte Semester meines Grundschullehramtsstudiums hinter mich gebracht und lag zeitlich gut bis sehr gut im Rennen. Grosse Sorgen bezüglich der Anerkennung der Scheine musste ich mir demnach nicht machen. Ich erkundigte mich im Dekanat des Anglistik Fachbereiches, ob mir ein Seminar mit dem Thema „ History of Australia“ für Landeswissenschaften angerechnet werden würde. Dies sollte erst nach meinem Aufenthalt mit entsprechenden Bescheinigungen geklärt werden. In Kunst war ich bereits darüber informiert das jegliche Ausbildungen im Praxisbereich ohne Komplikationen anerkannt werden. Dies ist bei Theoriefächern gar nicht oder nur in Ausnahmen der Fall. Soweit waren das alle für mich wichtigen Informationen in den einzelnen Studienfächern. Weiteres Interesse hatte ich jedoch an einem Schulpraktikum an einer Australischen Schule. Nach einem Gesprächstermin mit der Leiterin des Bereiches für Schulpraktische Studien waren allerdings auch hier alle Fragen schnell geklärt. Abschließend muss ich sagen, dass sich alle Angestellter der Universität Kassel sehr um mich bemüht haben, ganz besonders nachdem sie den Grund für meine außergewöhnlichen Fragen erfuhren. Die Anerkennung der Scheine ist vermutlich in den wenigsten Fällen ein Problem. Allgemeine Anmerkungen zur Ausreise ; Anlaufschwierigkeiten am Studienort Anmerkungen bezüglich meiner Ausreise will ich nur hinsichtlich des Fluges machen. Es lohnt sich in jedem Fall sehr gründlich Preise zu vergleichen sowohl online als auch in verschiedenen Studentenreisebüros. Ich hatte mich im Internet informiert und mich im Anschluss auf den Weg in die Reisebüros gemacht in der Absicht noch am gleichen Tag den Flug, der mich endlich zu meinem Traumziel bringen sollte zu buchen. Fast überall wurde lediglich das bekannte „Round the World Ticket“ angeboten. Dieses Ticket ist zwar günstig aber es gibt die Flugrichtung vor. Genau dieser Aspekt passte absolut nicht in meine Planung, wollte ich doch im Anschluss an meinen Aufenthalt nach Neuseeland und Singapur. Ich habe mich dann für ein Quantas Ticket entschieden, das bis zu 5 Flüge erlaubt und zu dem man sich, zu preisreduzierten Tarifen, Tickets hinzukaufen kann. Insgesamt lag ich dann unter dem Preis des „Round the World Tickets“. ANLAUFSCHWIERIGKEITEN - mein Stichwort. Leider hatte ich tatsächlich die ersten zwei Wochen Schwierigkeiten mit meiner Gasthochschule. Ich wurde versehentlich dem Department für „ Creative Arts“ zugeordnet und hatte somit in allen anderen Kursen die sich nicht direkt diesem Feld unterordneten, aber sehr wohl auch mit Kunst zu tun hatten, keinerlei Vorrechte. Ich musste den Studenten, die in `Communication Design` eingeschrieben waren Platz machen. Sehr frustrierend und auch sehr aufwendig, wie sich herausstellte. Schlussendlich belegte ich Kurse von denen ich keine Ahnung hatte und somit Mühe hatte mit meinen Mitstudenten und deren Vorwissen mitzuhalten. 1. Animation In diesem Seminar sollten die Studierenden mit Hilfe des Programms „Flash“ einen eigenen kurzen Cartoon erstellen. Sowohl die Handlung ( vorzugsweise ein kurzer Joke) als auch die Hauptfigur sollten selbst erstellt werden. So spannend diese Aufgabe klang, so schwierig war sie dann auch umzusetzen. Ich kannte Flash nur vom Hören und hatte keine Ahnung wie ich meinen Charakter zeichnen sollte, geschweige denn ihn dazu bringen sollte den Arm zu heben, zu blinzeln oder gar seinen Text aufsagen zu lassen. Zusatzhausaufgaben waren die für mich einzige Lösung. Die Professoren bedauerten zwar immer wieder meine Situation, waren aber auch nicht gewillt sich mit meinen Verständnisproblemen auseinander zu setzen. Ich fand dieses Seminar anstrengend aber gleichzeitig recht gut. Ich war es überhaupt nicht gewohnt mir so viel, im Bereich Technik, selber beizubringen und musste mich sehr daran gewöhnen leistungsmäßig dem unteren drittel des Kurses anzugehören. Ein Stich für das Ego. 2. Creative Photographic Lighting Auch bei diesem Seminar handelte es sich um ein 3rd Year Subject des Fachbereiches Photografie. Hier wurde hauptsächlich die Studiofotografie und deren Belichtungstechniken behandelt. Spannend aber erneut ohne Vorwissen ein hartes Stück Arbeit. Für Studierende dieses Faches mit Sicherheit empfehlenswert. 3. Screen Printing Mein Lieblingsfach! Ein Seminar, das ich eigentlich nicht hätte besuchen dürfen. Nachdem ich allerdings persönlich mit der Werkstattleiterin gesprochen hatte nahm sie mich in Woche zwei des Semesters nachträglich in ihre Klasse auf. Ich hatte Spaß beim Erlernen der unterschiedlichen Techniken des Siebdrucks kennen und beim kreativen umsetzen eigener Ideen. Lasst Euch also nicht unterkriegen und versucht eigenständig und vor allem persönlich Euer Glück! 4. History of Australia Eine Geschichtsvorlesung wie sie auch in deutschen Hochschulen gehalten werden. Einen Unterschied stellen allerdings die verpflichtenden Tutorials dar. In diesen Kleingruppen( wirkliche Kleingruppen max. 18 Personen!!) wurden die Inhalte der Vorlesung noch einmal gemeinsam diskutiert und der Tutor wusste auch, beeindruckender Weise, fast alle Namen der Studierenden( es waren insgesamt über 150!) Vorsicht ist allerdings geboten, wenn es sich um das Thema Aufsatzschreiben dreht. Sprecht auf jeden Fall vor Beginn der Arbeit mit dem Tutor und erfragt was er sich inhaltlich vorstellt. Das kann nämlich sehr unterschiedlich ausfallen! Studienaufenthalt an der Gasthochschule , Soziale Integration, Wohnsituation, Betreuung vor Ort , Sprachkenntnisse , Freizeitangebote Der Studienaufenthalt war insgesamt gesehen trotz aller anfänglichen Schwierigkeiten eine positive Erfahrung für mich. Für mein Studium in Deutschland habe ich zwar eher Zeit verloren, dafür sprachlich noch einiges dazu gelernt. Selbständigkeit ist auch in einem andern Land etwas anders als zu Hause, spannender und auf Grund der anderen Nationalität manchmal mit unerwarteten Hürden gespickt. Persönlich hat mich mein Australienaufenthalt sehr viel weiter gebracht. Um auf die Wohnsituation zu sprechen zu kommen, so kann ich sagen, dass man sich hier wirklich keine Sorgen machen brauch. Ich hatte mir bereits vor der Abreise eine Bleibe via Internet `off-campus` organisiert. Genauso gut hätte ich auch ohne Vororganisation ohne Probleme vor Ort etwas nettes finden können. So ist jedenfalls die Situation in Townsville. Soziale Integration war für mich noch nie ein Problem und schon gar nicht in Townsville. Noch in der O`week half ich bei einer Unterschriften Aktion aus, lernte so unheimlich schnell sehr viele Leute kennen. Das Sportangebot war super, schon allein um all die Angebote, die ich interessant fand auszuprobieren, hätte ich 2Jahre an der JCU studieren müssen. Von `Rock Climbing` über Tauchen war alles dabei! Sehr, sehr gut! Die Betreuung des International Student Center scheint auf den ersten Blick als beeindruckend durchorganisiert... allerdings kann der erste Blick täuschen denn nur solange alles seine geordneten Bahnen läuft können die Angestellten weiterhelfen. Spezielle Fragen, kann man sich auch selber beantworten mit der Hilfe eines der unzählig vorhandenen PC`s und des allwissenden Internets. Im Endeffekt wird man sowieso nur auf diese Quellen verwiesen. Bei Problemen im Einschreibebereich schickt man die Studenten allein in die Dekanate der Fachbereiche um Fehler zu beheben, ( so gut es geht) für die jemand anders verantwortlich war! Wertung Diesen Bericht zu verfassen versetzte mich in eine unangenehme Situation, da ich auf der einen Seite unheimlich glücklich bin die Chance bekommen zu haben, für ein Semester nach Australien gehen zu dürfen. Auf der andern Seite bin ich genauso frustriert wie viel Pech ich hatte. Demnach musste ich viele Dinge negativ darstellen, da sie für mich unglücklich verlaufen sind, bin mir aber gleichzeitig darüber bewusst, dass es sich wohl um eine Ausnahme handelte und ich genau aus diesem Grund keinen falschen Eindruck der Universität vermitteln möchte. Für mich persönlich fällt mein Fazit eher neutral aus, betrachtet man mal die finanziellen Ausgaben in Bezug auf das was mir der Studienaufenthalt gebracht hat, so kann ich hauptsächlich positiv auf meine Zeit in Townsville zurück schauen da ich im Anschluss an mein Studium einen Job in einem Tauchcenter auf Magnetic Island gefunden habe, dort meine Divemasterausbildung gemacht habe und definitiv die beste Zeit in Australien dort verbracht habe!!!! Studentin der Universität Kassel