benefizkonzert - Gürzenich
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benefizkonzert - Gürzenich
benefizkonzert Zugunsten von »Lufthansa HelpAlliance« und »wir helfen« 1415 Pjotr Iljitsch Tschaikowsky Ludwig van Beethoven Midori Violine Michael Sanderling Dirigent First Global Partner benefizkonzert 1415 Zugunsten von »Lufthansa HelpAlliance« und »wir helfen« Erster Advent, Sonntag, 30. Nov 14, 11 Uhr Kölner Philharmonie Pjotr Iljitsch Tschaikowsky (1840–1893) Violinkonzert D-Dur op. 35 (1878) 35’ Allegro moderato Canzonetta: Andante Allegro vivacissimo – Pause – Ludwig van Beethoven (1770–1827) Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 (1811/1812) Poco sostenuto – Vivace Allegretto Presto – assai meno presto Allegro con brio 39’ Midori Violine Gürzenich-Orchester Köln Michael Sanderling Dirigent 10 Uhr: Konzerteinführung mit Anselma Lanzendörfer Präsentiert von: 4 Liebes Publikum, die meisten von uns, die heute hier sind, um zuzuhören oder zu musizieren, sind materiell gut versorgt, und sie haben eine Wahl. Die Wahl, welchen Beruf sie ergreifen, die Wahl, wo und wie sie leben möchten. Viele Menschen haben das nicht, weil sie in eine Not hineingeboren werden und ihnen die Mittel, aber auch die Perspektive und die Bildung fehlen, sich selbst daraus zu befreien. Ihnen ist unser heutiges Konzert gewidmet, dessen Erlös zu gleichen Teilen an »wir helfen« und an die »Lufthansa HelpAlliance« gehen wird. Das Gürzenich-Orchester ist das Orchester aller Bürger dieser Stadt, in Köln zu Hause und ein Botschafter unserer Stadt auf der ganzen Welt. Deshalb engagieren wir uns mit diesem Benefizkonzert zum Ersten Advent für unsere Mitbürger wie für Bedürftige in aller Welt. Mein Dank gilt allen beteiligten Künstlern, den beiden Hilfsorganisationen »wir helfen« und »Lufthansa HelpAlliance« und natürlich Ihnen, unserem Publikum, die Sie mit ihrem Kommen unsere Aktion unterstützen. Patrick Schmeing Geschäftsführender Direktor Gürzenich-Orchester Köln 6 Sehr verehrtes Publikum des Gürzenich-Orchesters, ich freue mich, dass dieses Konzert heute auch für Kinder in unserer Region stattfindet, die kein Zuhause haben. Für mich und für viele von Ihnen ist es sicher sehr schwer vorstellbar, ohne ein Zuhause zu sein. Aber was wird aus den Kindern, die keines haben, oder eines haben, das nicht als solches bezeichnet werden kann? Die dort verwahrlosen, oft hungrig ins Bett gehen, misshandelt werden? Was wird aus den Kindern, die ihr Zuhause verloren haben, weil sie ihre Heimat verlassen, fliehen mussten und nun bei uns Zuflucht suchen? »wir helfen – damit alle Kinder ein Zuhause finden« lautet deshalb das Thema für das kommende Jahr unserer Aktion »wir helfen« im »Kölner Stadt-Anzeiger«. Ich versichere Ihnen: jeder Cent wird für diese Kinder ausgegeben, nachdem sorgfältig geprüft wurde, wo er wirklich hilft. Es ist schön, wenn Sie mithelfen und wir für viele Kinder ein Zuhause möglich machen. Darum bitte ich Sie von ganzem Herzen! Ihre Hedwig Neven DuMont Schirmherrin »wir helfen« 7 Liebe Konzertbesucherinnen und Konzertbesucher, als Schirmherrin der HelpAlliance freue ich mich sehr, dass die Einnahmen des heutigen Konzerts zur Hälfte an unsere Organisation gehen. Vielen Dank für diese großherzige Geste in der Vorweihnachtszeit. Die HelpAlliance wurde vor 15 Jahren von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Lufthansa gegründet, um Menschen auf der ganzen Welt zu unterstützen, die in bitterer Armut leben. Aktuell betreut die HelpAlliance 35 Hilfsprojekte in 18 Ländern auf vier Kontinenten. Lufthansa-Mitarbeiter initiieren, begleiten und betreuen ihre Projekte in Partnerschaft mit den betroffenen Menschen vor Ort. Das unterscheidet uns von der Arbeitsweise der großen Hilfsorganisationen. Unseren Teil der Einnahmen aus diesem Konzert wird das Projekt einer Kölner Lufthanseatin erhalten – »Abèni« – ein Ausbildungs projekt in Benin. Im Namen der 30 Mädchen und jungen Frauen, die aktuell dort leben und ausgebildet werden, möchte ich dem Gürzenich-Orchester Köln für die großzügige Unterstützung durch dieses Benefizkonzert danken. Ihnen allen wünsche ich einen klangvollen Konzertabend und einen schönen ersten Advent! Vivian Spohr Schirmherrin der HelpAlliance 8 »wir helfen« der Unterstützungsverein des Kölner Verlages M. DuMont Schauberg, wurde im Oktober 1998 auf Initiative des Verlegers Alfred Neven DuMont gegründet. »wir helfen« unterstützt soziale Einrichtungen und Projekte von gemeinnützigen Vereinen und Trägern, die sich um Kinder und Jugendliche in Not und aus einem schwierigen sozialen Umfeld kümmern und ihnen Perspektiven und Hilfen gewähren, damit sie eine bessere Zukunft und bessere Lebenschancen erhalten. Gleichzeitig weist der Verein auf die vielen G efahren und Probleme hin, denen Kinder und Jugendliche in den Städten und Regionen des Verbreitungsgebietes ausgesetzt sind, wie z. B. Gewalt, Sucht, Armut, Ausgrenzung, Migration, Integration und mangelnde Bildungschancen. Der »Kölner Stadt-Anzeiger« berichtet über Projekte, um Leser zur Mithilfe zu ermutigen. »wir helfen« engagiert sich da, wo die Not am Größten ist. So standen in Köln minderjährige Mütter und ihre Babys im Mittelpunkt, es entstand die »Villa Kunterbunt« für psychisch kranke Kinder sowie das »Haus der Hoffnung«, das Straßenkindern Halt gibt. 2015 heißt der jährlich wechselnde Schwerpunkt »wir helfen – damit alle Kinder ein Zuhause finden«. Damit werden Initiativen, Projekte und Vereine gefördert, die Kindern aus verwahrlosten Familien helfen, die verwaist sind oder als Flüchtlinge hierher kommen. Insgesamt hat der Verein durch Spendenaktionen, die in den Veröffentlichungen des Verlages umfangreich präsentiert werden, mehr als 20 Millionen Euro aufgebracht. Jeder Cent der Spenden wird weitergegeben, alle Verwaltungskosten trägt der Verlag. www.ksta.de/wirhelfen oder Tel: 0221/224-2840 9 »In der Welt. Bei den Menschen.« So sehen sich die sozial engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lufthansa Group, die sich seit 1999 im gemeinnützi gen Verein HelpAlliance e. V. engagieren. Er vereint unter seinem Dach rund vierzig Hilfsinitiativen in aller Welt. Für jedes Projekt tragen Mitarbeiter der Lufthansa Group ehrenamtlich die Verantwortung, stets in Kooperation mit Partnern vor Ort, die über langjährige Erfahrungen in der Entwicklungszusammenarbeit verfügen. Die Hilfs initiativen finanzieren sich ausschließlich über Spenden. Bei seiner Arbeit profitiert der unabhängige Verein von der Verankerung im Lufthansa-Konzern: Sei es bei der Bereitstellung von Infrastruktur und Personal, der Spendensammlung an Bord, dem Programm Miles to Help oder der ortskundigen Unterstützung durch das weltweite Netzwerk der Lufthanseaten. Die Erlöse aus dem heutigen Benefiz konzert fließen dem Projekt Abèni in Benin in Westafrika zu. Die Internatsschule Abèni, wo derzeit etwa 30 Mädchen leben, wurde 1999 von der Kölner Lufthanseatin Hildegard Humpert gegründet mit dem Ziel, benachteiligten Mädchen und jungen Frauen eine langfristige Perspektive zu bieten und ihnen Hilfe für ein selbst bestimmtes und unabhängiges Leben zu geben. Eine große und langfristige Aufgabe im abgelegenen Djougou im Norden Benins, wo patriarchalische Familientraditionen dominieren. Die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen und Wohnmöglichkeiten im Internat ist groß. Hier können junge Frauen bis zum Abitur die Schule besuchen oder eine Ausbildung als Schneiderin in der eigenen Lehrwerkstatt erhalten. Für die Finanzierung der kleinen und großen Anschaffungen sowie den laufenden Betrieb ist jeder Cent willkommen. www.helpalliance.org oder Tel: 069/696-69670 10 »Reinste Seligkeit« Tschaikowskys Violinkonzert Annett Reischert-Bruckmann Die Historie musikalischer Fehlurteile ist ebenso lang wie ergiebig an spitzzüngigen Bonmots … und machte auch vor heute unan tastbaren Komponistengrößen nicht halt. Die Auslöser sind – wie zu allen Zeiten – eine Mischung aus mangelnder Sachkenntnis, persönlicher Antipathie, ästhetischer Kurzsichtigkeit oder auch persönliche Grenzen bei Kritikern wie Ausführenden. Wie harsch mit den Komponisten und ihrem Werk ins Gericht gegangen wurde, zeigen exemplarisch die beiden Werke des heutigen Konzerts. »Der russische Componist Tschaikowsky ist sicherlich kein gewöhn liches Talent, wohl aber ein forcirtes, geniesüchtiges, wahl- und geschmacklos producierendes. Was wir von ihm kennen, hat ... ein seltsames Gemisch von Originalität und Rohheit, von glücklichen Einfällen und trostlosem Raffinement. So auch sein neuestes, langes und anspruchsvolles Violin-Concert ... Da wird nicht mehr Violine gespielt, sondern Violine zerzaust, gerissen, gebläut ... Friedrich Vischer behauptet einmal bei Besprechung lasciver Schildereien, es gebe Bilder, ›die man stinken sieht‹. Tschaikowskys V iolinkonzert bringt uns zum ersten Mal auf die schauerliche Idee, ob es nicht auch Musikstücke geben könne, die man stinken hört.« Als Pjotr Tschaikowsky in einem römischen Café diese desaströse Uraufführungskritik aus der Feder des allseits gefürchteten Eduard Hanslick las, war er schwer getroffen – eine tiefe Wunde für sein künstlerisches Selbstbewusstsein, die ihm zeit seines Lebens in Erinnerung bleiben sollte. Dabei hatten bei dem ohnehin unter existenziellen Persönlichkeitskrisen leidenden Musiker die Vorzeichen für sein Violinkonzert zunächst so gut gestanden ... endlich schien ein seelisches Tief, in das er durch die überstürzte Heirat mit der Konservatoriumsschülerin Antonina Miljukowa geraten war, überwunden. Drei Monate Ehe hatten Tschaikowsky ausgereicht, um sich 11 Pjotr Iljitsch Tschaikowsky, Fotografie von E. Bieber, 1888 12 selbst einzugestehen, dass dieser Schritt ein fürchterlicher Irrtum gewesen war. Und es scheint, als habe die Trennung für den homosexuell veranlagten Komponisten wie ein Befreiungsschlag gewirkt. Voller Tatendrang machte er sich im Folgenden während eines Erholungsurlaubs in Clarens am Genfer See an die Komposition seines Violinkonzerts. Musikalische Inspiration lieferte ihm dabei zum einen Édouard Lalos »Symphonie espagnole« für Violine und Orchester, die ihm der junge Geiger Josif Kotek in die Schweiz mitgebracht hatte. Inspiration war aber auch der Besuch Koteks selbst, der den 37-Jährigen neuen Lebensmut schöpfen ließ, ja zu ungeahnten kreativen Höhenflügen antrieb. Denn Tschaikowsky hegte, wie er offen gestand, mehr als nur freundschaftliche Gefühle für den jungen Mann. Am 19. März 1878 schrieb er an eine Gönnerin: »In solchem Gemütszustand verliert das Schaffen gänzlich das Gepräge der Arbeit; es ist reinste Seligkeit.« Ganze elf Tage, vom 17. bis zum 28. März 1878, benötigte er für die Konzeption seines D-Dur-Konzerts. Und selbst die Tatsache, dass sich Kotek wie auch Tschaikowskys Bruder Modest nur wenig begeistert vom Mittelsatz zeigten, tat der Schaffenswut keinen Abbruch: Kurzerhand schrieb Tschaikowsky am 5. April – und damit einen Tag vor Beginn der Partiturausarbeitung – einen neuen Satz. Es war nicht allein die bloße Nähe Koteks, die ihn beflügelte. Der junge Mann erwies sich auch als wertvoller Ratgeber hinsichtlich der Ausarbeitung des V iolin-Soloparts, der gleich vor Ort probiert und modifiziert werden konnte: »Mit welcher Liebe gibt er [Kotek] sich mit dem Konzert ab. Es ist unnötig zu sagen, dass ich ohne ihn nichts machen könnte. Er spielt es wunderbar.« Die (zunächst) für den 22. März 1879 in St. Petersburg angesetzte Uraufführung vertraute Tschaikowsky indes nicht Kotek, sondern dem renommierten Geigenvirtuosen Leopold Auer an. Dieser kanzelte das Werk jedoch als »unspielbar« sowie »geigerisch undankbar« ab und verweigerte die ihm angetragene Premiere. Aber nicht nur das: Auer echauffierte sich sowohl gegenüber seinem Violin kollegen Émile Sauret als auch gegenüber besagtem Josif Kotek über die Komposition und riet beiden – letztlich mit Erfolg – von einer Mitwirkung bei der geplanten Aufführung ab. Zwischenzeitlich hatte sich der russische Geiger Adolph Brodsky mit Feuereifer der Einstudierung des Soloparts angenommen: »Seit dem Moment, als ich das Konzert zum ersten Mal durchblätterte, entbrannte in mir der Wunsch, dasselbe öffentlich zu spielen ... Es ist wunderschön! Man kann es ohne Ende spielen, und es wird nie langweilig. (…) Als ich mich sicher genug fühlte, entschloss ich mich, mein Glück in Wien zu versuchen.« Tatsächlich empfahl der Violinist das Werk 13 Hans Richter für eine Aufführung mit dem dortigen Philharmonischen Orchester, der sich jedoch angesichts zu kurzer Probenzeit und wohl fehlerhaften Aufführungsmaterials wenig begeistert zeigte. Dennoch gelangte das Werk am 4. Dezember 1881 in Wien zur Uraufführung – die zum Desaster wurde: Das Publikum reagierte mit »unglaublichem Lärm« und »Zischen«, auch seitens der Kritikerzunft hagelte es vernichtende Rezensionen. Trotz der zum Teil persön lichen Anfeindungen, die Komponist und Solist über sich ergehen lassen mussten, wurde Brodsky in der Folgezeit nicht müde, das Konzert der Öffentlichkeit zu präsentieren, und verhalf ihm so letztlich zu seinem bis heute weltweit anhaltenden Siegeszug. Der erste Satz beginnt mit einem ruhig dahinfließenden Orchestervorspiel, dessen liedhaftes D-Dur-Motiv im weiteren Verlauf jedoch nicht mehr aufgegriffen wird. Es ist der Solist, der im Folgenden die Themen vorstellt: zunächst das Hauptthema, das eine ungeheure Gelassenheit ausstrahlt und von Geige und Orchester kunstvoll zur klanglichen Entfaltung gebracht wird, dann das zweite Thema, dessen sehnsuchtsvolle Melodie eine einzigartige emotionale Tiefe verströmt. An ungewöhnlicher Stelle – nämlich zwischen Durchführung und Reprise (sonst üblich danach) – steht die große, von Tschaikowsky selbst auskomponierte, mit Doppelgriffen, Flageoletts, Sextgängen über mehrere Lagen sowie gebrochenen Dreiklängen in Zweiunddreißigsteln gespickte Solokadenz, die dem Violinisten alles abverlangt. Der zweite, mit »Canzonetta« überschriebene Satz mutet wie ein schlichtes, herzergreifendes »Lied ohne Worte« an. Die schwermütigträumerische Melodie der Violine wird vom Orchester gefühlvoll und äußerst dezent begleitet und erzeugt durch den für das Solo instrument vorgeschriebenen Einsatz des Dämpfers eine geradezu zauberische Klangwirkung. Auch Tschaikowsky selbst war von diesem dreiteiligen Andante, das er ja noch einmal komplett neu geschrieben hatte, äußerst hingerissen und schwärmte: »Die Canzonetta ist geradezu herrlich. Wie viel Poesie und welche Sehnsucht in diesen Sons voilés, den geheimnisvollen Tönen ...« »Attacca subito« geht dieser mit einer Dauer von rund sieben Minuten kürzeste Satz ins fulminante und technisch höchst anspruchsvolle Finale über. Es ist jener tänzerische Satz mit russisch-zigeunerischem Einschlag, in dem Eduard Hanslick »nur billigen Fusel« zu riechen vermochte. Tschaikowsky bedient sich hier der Idee des Rondos, bei dem zwei Hauptthemen unterschiedlichen Charakters dominieren, die bis zum überschäumenden Ende des Konzerts auf mannigfache Weise variiert werden. 14 »Die Apotheose des Tanzes« Beethovens 7. Sinfonie Fast auf den Tag genau 66 Jahre, bevor Tschaikowsky sein Violinkonzert vollenden sollte, hatte Ludwig van Beethoven die Arbeit an seiner Sinfonie Nr. 7 abgeschlossen. Im Gegensatz zum russischen Romantiker, der weniger als einen Monat für die Fertigstellung seiner Novität benötigt hatte, war dem gebürtigen Bonner die Komposition nicht ganz so leicht von der Hand gegangen. Davon zeugt allein die Tatsache, dass er – entgegen seiner sonstigen Gewohnheit, kontinuierlich quasi jährlich eine neue Sinfonie zu schreiben – nach Vollendung seiner Sechsten auf sinfonischem Gebiet eine schöpferische Pause von mehr als drei Jahren eingelegt hatte. Erst im Herbst 1811 machte sich Beethoven schließlich daran, ein neues sinfonisches Werk zu konzeptionieren. Gerade war er von einem sechswöchigen Kuraufenthalt in Teplitz zurückgekehrt – jenem eleganten böhmischen Bad, 90 Kilometer nordwestlich von Prag gelegen, dessen Heilquellen für ihre besonderen Erfolge bei der Linderung von Schwerhörigkeit bekannt waren und wo sich alles traf, was gesellschaftlich Rang und Namen hatte. Getreu seinem Motto, »immer das Ganze vor Augen« zu haben, machte sich der 40-Jährige in der Folgezeit mit frischen Kräften daran, seine Ideen zu gleich allen vier Sätzen zu notieren. Laut eigenem Vermerk auf der autographen Partitur schloss er die Arbeiten an seiner Sinfonie Nr. 7 am 13. April 1812 ab. Ursprünglich wollte er sein neues Opus in Graz uraufgeführt wissen. Dort orga nisierte der passionierte Musikliebhaber Joseph von Varena, den Beethoven während seines Kuraufenthaltes in Teplitz kennen gelernt hatte, regelmäßig Wohltätigkeitskonzerte zugunsten der Ursulinen und deren Einrichtungen. Diesen Plan konnte er aus pekuniären Gründen jedoch nicht aufrechterhalten: »Ich hoffte, 15 Ludwig van Beethoven, Porträt von Joseph Karl Stieler, 1820 16 dass wenigstens bis jetzt meine trüben Umstände sich würden erheitert haben, allein – es ist noch alles im alten Zustande, daher musste ich den Entschluss fassen, zwei Akademien zu geben. Meine früheren Entschlüsse dergleichen bloß zu einem wohltätigen Zweck zu geben, musste ich aufgeben, denn die Selbsterhaltung heischt es nun anders«, schrieb er an Erzherzog Rudolph, seinen Schüler und Gönner, und bat ihn gleichzeitig um Unterstützung bei der Präsentation seines neuen Werks: »Der Universitätssaal wäre am vorteilhaftesten und ehrenvollsten für mein jetziges Vorhaben, und meine gehorsamste Bitte besteht darin, dass l.K.H. die Gnade hätten, nur ein Wort an den dermaligen rector magnificus der Universität durch den Baron Schweiger gelangen zu lassen, wo ich dann gewiss diesen Saal erhalten würde.« Das Anliegen des Komponisten traf auf offene Ohren … Am 8. Dezember 1813 fand die Uraufführung der Sinfonie Nr. 7 vor über 5.000 Zuhörern im großen Redoutensaal der Wiener Universität unter der Leitung des Komponisten statt. Die gesamte musikalische Elite Wiens, darunter Ignaz Schuppanzigh als Konzertmeister, Antonio Salieri, Ludwig Spohr, Johann Nepomuk Hummel und Giacomo Meyerbeer, wirkte bei diesem Benefizkonzert »zum Besten der bei Hanau invalide gewordenen österreichischen und bayerischen Krieger« mit, in dessen Verlauf übrigens auch Beet hovens Orchesterwerk »Wellingtons Sieg oder die Schlacht bei Vittoria« op. 91 seine umjubelte Premiere feierte. Überhaupt kam diese Veranstaltung, die für Beethoven zu einem der größten Triumphe seines gesamten Künstlerlebens geriet, einem patrio tischen Festakt gleich, wollte man doch damit der allgemeinen Euphorie über die Befreiung Europas von der Tyrannei Napoleons auch musikalisch Ausdruck verleihen. Nicht nur der Komponist selbst soll mit »innigster Rührung« geäußert haben, dass diese Aufführung »das Nonplusultra der Kunst« gewesen sei. Auch das Publikum zeigte sich enthusiasmiert. Schenkt man dem BeethovenBiografen Anton Schindler Glauben, so gab es schon während des Konzerts stehende Ovationen und »die Jubelausbrüche während der A-Dur-Symphonie überstiegen alles, was man bis dahin im Konzertsaal erlebt hatte«. Seitens der Kritikerzunft und einiger Musikerkollegen erntete das neue Werk des Wahlwieners jedoch nicht durchweg positive Resonanz. Carl Maria von Weber spottete, die Sinfonie sei »Musik für das Irrenhaus«, und auch ein Kritiker der »Allgemeinen Musikzeitung zur Beförderung der theoretischen und praktischen Tonkunst« 17 Die Leipziger Völkerschlacht vom 16. bis 19. Oktober 1813 war die Entscheidungsschlacht im Kampf gegen die Herrschaft Napoleons. 18 stellte den Geisteszustand des Tondichters infrage: »Was ist aus dem guten Manne seit einiger Zeit geworden? Dass er in eine Art von Verrücktheit geraten ist, davon legt seine neueste Symphonie beredtes Zeugnis ab. Das Ganze ist ein wahres Quodlibet von tragischen, komischen, ernsten und trivialen Ideen, welche durch den unmäßigen Lärm das Trommelfell fast sprengen und in den Abgrund der Barbarei führen.« Es war vor allem die Wucht des mit »Allegro con brio« überschriebenen Finalsatzes, auf die die Zeitgenossen – wie auf den ähnlich furios gearteten Schlusssatz von Tschaikowskys Violinkonzert – mit großem Unverständnis und Unbehagen reagierten. Auch Schumanns Schwiegervater Friedrich Wieck ließ sich diesbezüglich zu der wenig charmanten Äußerung hinreißen, Beethoven habe diesen (sowie den ersten) Satz wohl nur in betrunkenem Zustand komponieren können. Stein des Anstoßes war die zuweilen geradezu bis ins Groteske getriebene Ausgelassenheit des Finalsatzes bzw. dessen auf die Spitze getriebener Tanzcharakter. Richard Wagner erklärte diese Sinfonie, die in Ermangelung eines mitgelie ferten außermusikalischen Programms willkommener Nährboden für programmatische Spekulationen war, als »Apotheose des Tanzes«: »Aller Ungestüm, alles Sehnen und Toben des Herzens wird hier zum wonnigen Übermuthe der Freude, die mit bacchantischer Allmacht uns durch alle Räume der Natur, durch alle Ströme und Meere des Lebens dieses menschlichen Sphärentanzes treten.« Wagner traf dabei den Kerngehalt des Werkes insofern, als der Rhythmus das beherrschende Element der Sinfonie ist, welches die spezifische Gestalt eines jeden Satzes ausmacht. Anders als in Beethovens Vorgängersinfonien, deren Sätze mit für seine Kompositionsweise bis dato so charakteristischen »musikalischen Ausbrüchen« durchsetzt sind, steht die Grundstimmung der einzelnen Sätze hier von vorneherein fest und wird stetig variiert bzw. gesteigert. Das Resultat dieser damit zugleich vollzogenen Abkehr vom »heroischen Stil« der früheren Jahre ist eine sich vor allem in den Ecksätzen ergießende strahlend-festliche Atmosphäre jenes Werks, das Beethoven selbst »als eins der glücklichsten Produkte meiner schwachen Kräfte« bezeichnete. 20 Die Geigerin Midori wurde 1971 in Osaka geboren und begann bereits im frühen Alter Geige zu spielen. 1982 lud Zubin Mehta sie als Überraschungssolistin für das traditionelle Silvesterkonzert des New York Philharmonic Orchestra ein, was den Grundstein für eine großartige Karriere legte. Zu Beginn dieser Saison 2014/2015 spielte Midori als »Artiste Étoile« beim Lucerne Festival die Uraufführung des Violinkonzerts »Oskar« (Towards a Brighter Hue II) von Johannes Maria Staud. Weitere Engagements führen sie in dieser Spielzeit unter anderem in den Gasteig München, in die Hamburger Laeiszhalle und an die Semperoper Dresden sowie nach London, Belgrad, Paris und viele andere Städte weltweit. Höhepunkte der letzten Spielzeiten waren Midoris erstmalige Auftritte in Indien und Südafrika sowie die Uraufführung des ihr gewidmeten Violinkonzerts »DoReMi« von Peter Eötvös. Ihre Konzertaktivität ergänzt Midori durch ihr Engagement für Jugendprojekte und gemeinnüt zige Initiativen. Die grundlegende Idee ist dabei, dass die Freude an der Musik allen Menschen zugänglich sein sollte. Im Laufe der Jahre hat Midori Werke für Solo-Violine ebenso wie große Konzerte an Komponisten wie Krzysztof Penderecki, Brett Dean oder Einojuhani Rautavaara in Auftrag gegeben. Ihre Einspielung des Violinkonzerts von Paul Hindemith mit dem NDR-Sinfonieorchester unter Christoph Eschenbach erhielt 2013 einen Grammy. Im Zuge ihres sozialen Engagements ernannte der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-moon, Midori im September 2007 zur Botschafterin des Friedens. Midori gibt mit dem heutigen Konzert ihr Debüt beim Gürzenich-Orchester Köln. 21 Michael Sanderling wurde in Berlin ausgebildet und trat als Dirigent erstmals 2001 in Erscheinung, als er in der Philharmonie seiner Heimatstadt kurzfristig ein Konzert mit dem Kammerorchester Berlin übernahm und von der Presse als »Meister des Klanges« gefeiert wurde. Zwischen 2006 und 2010 war Michael Sanderling künstlerischer Leiter und Chefdirigent der Kammer akademie P otsdam. Seit der Saison 2011/2012 ist Michael Sanderling Chefdirigent der Dresdner Philharmoniker. Schon zuvor verband ihn eine b reite Zusammenarbeit mit namhaften Orchestern, darunter das Tonhalle-Orchester Zürich, das Konzerthaus orchester Berlin, die Münchner Philharmoniker, die Staatskapelle Dresden sowie den Rundfunkorchestern in Stuttgart, München, Köln, Hamburg, Leipzig und Hannover. An der Oper Köln leitete er die Neueinstudierung von Sergej Prokofjews Bühnenwerk »Krieg und Frieden« und in dieser Spielzeit wird er neben mehreren Wiedereinladungen erstmals beim Gewandhausorchester Leipzig, den Bamberger Symphonikern, den Wiener Symphonikern und dem NHK Symphony Orchestra zu Gast sein. Schwerpunkte seines Repertoires liegen in der Spätromantik sowie im Werk Schosta kowitschs und in der Wiener Klassik. Ebenfalls ausgeprägt ist sein Interesse an zeitgenössischen Werken, das durch verschiedene Uraufführungen dokumentiert ist. Zudem ist Sanderling die Arbeit mit dem musikalischen Nachwuchs eine Herzensangelegenheit. Michael Sanderling gab sein Debüt beim Gürzenich-Orchester Köln im Januar 2011. 22 das gürzenich-orchester I. VIOLINEN Torsten Janicke, Jordan Ofiesh, Dylan Naylor, Chieko Yoshioka-Sallmon, Rose Kaufmann, Adelheid NeumayerGoosses, Demetrius Polyzoides, Wolfgang Richter, Elisabeth Polyzoides, Petra Hiemeyer, Anna Kipriyanova, Toshiko Tamayo, Arsenis Selamazidis, Nathalie Rink* II. Violinen Sergei Khvorostuhin, Christoph Rombusch, Marek Malinowski, Stefan Kleinert, Friederike Zumach, Martin Richter, Elizabeth Macintosh, Nathalie Streichardt, Christoph Schlomber, Hae-Jin Lee, Will Grigg**, Liora Rips* Bratschen Florian Peelman, Sophie Pas*, Bruno Toebrock, Gerhard Dierig, Antje Kaufmann, Ina Richartz, Eva-Maria Wilms-Mühlbach, Felix Weischedel, Kyung Hwan Choi**, Tom Morrison* Violoncelli Bonian Tian, Joachim Griesheimer, Johannes Nauber, KlausChristoph Kellner, Franziska Leube, Georg Heimbach, Sylvia Borg-Bujanowski, Katharina Apel-Hülshoff Kontrabässe Johannes Seidl, Henning Rasche, Johannes Esser, Greta Bruns, Wolfgang Sallmon, Jason Witjas-Evans Flöten Freerk Zeijl, Irmtraud Rattay- Kasper Oboen Tom Owen, Reinhard Holch Klarinetten Oliver Schwarz, Oscar Fayos* Fagotte Thomas Jedamzik, Luise Wiedemann Hörner Markus Wittgens, Johannes Schuster, Jörn Köster, David Neuhoff Trompeten Bruno Feldkircher, Simon de Klein, Klaus von der Weiden Pauken Carsten Steinbach * Gast ** Praktikant, gefördert von der Concert-Gesellschaft Köln e. V. Stand: 24. November 2014 24 vorschau ohrenauf!familienkonzert01 Sonntag, 07. Dez 14, 11 Uhr Kölner Philharmonie Das Konzert wird präsentiert von sinfoniekonzert 04 Sonntag, 14. Dez 14, 11 Uhr Montag, 15. Dez 14, 20 Uhr Dienstag, 16. Dez 14, 20 Uhr Kölner Philharmonie Konzerteinführung So 10 Uhr, Mo u. Di 19 Uhr mit Michael Struck-Schloen Pettersson und Findus »Die Weihnachtsmannmaschine« – nach der Geschichte von Sven Nordqvist Uraufführung Oliver Binder Libretto Matthias Kaufmann Musikalisches Konzept Komposition & Arrangement Guido Hammesfahr Erzähler Gürzenich-Orchester Köln Andreas Fellner Dirigent Steven Mackey »Turn the Key« Deutsche Erstaufführung George Gershwin »Concerto in F« für Klavier und Orchester Johannes Brahms/Arnold Schönberg Klavierquartett Nr. 1 g-Moll op. 25 für Orchester Jean-Yves Thibaudet Klavier Gürzenich-Orchester Köln Gilbert Varga Dirigent 25 neujahrskonzert Sonntag, 04. Jan 15, 11 Uhr Kölner Philharmonie Konzerteinführung um 10 Uhr mit Peter Tonger Sergej Prokofjew Sinfonie Nr. 1 D-Dur op. 25 »Klassische Sinfonie« Felix Mendelssohn Bartholdy Violinkonzert e-Moll op. 64 Pjotr Iljitsch Tschaikowsky »Der Nussknacker« 2. Akt Präsentiert von Sergey Krylov Violine Gürzenich-Orchester Köln Dmitrij Kitajenko Dirigent sinfoniekonzert 05 Sonntag, 11. Jan 15, 11 Uhr Montag, 12. Jan 15, 20 Uhr Dienstag, 13. Jan 15, 20 Uhr Kölner Philharmonie Konzerteinführung So 10 Uhr, Mo u. Di 19 Uhr mit Bjørn Woll wien Mittwoch, 14. Jan 15, 19.30 Uhr Konzerthaus Wien salzburg Donnerstag, 15. Jan 15, 19.30 Uhr Freitag, 16. Jan 15, 19.30 Uhr Großes Festspielhaus Robert Schumann Ouvertüre »Genoveva« c-Moll op. 81 Richard Strauss Burleske d-Moll für Klavier und Orchester Carl Maria von Weber Konzertstück f-Moll op. 79 J.282 Robert Schumann Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120 Kirill Gerstein Klavier Gürzenich-Orchester Köln James Gaffigan Dirigent 26 vorschau sinfoniekonzert 06 Sonntag, 01. Feb 15, 11 Uhr Montag, 02. Feb 15, 20 Uhr Dienstag, 03. Feb 15, 20 Uhr Kölner Philharmonie Konzerteinführung So 10 Uhr, Mo u. Di 19 Uhr mit Gottfried Franz Kasparek ohrenauf!familienkonzert02 Sonntag, 08. Feb 15 11 Uhr und 16 Uhr Hochschule für Musik und Tanz, Köln Franz Schubert Sinfonie Nr. 7 h-Moll D759 »Die Unvollendete« Anton Bruckner Sinfonie Nr. 9 d-Moll WAB 109 (unvollendet) Gürzenich-Orchester Köln Marek Janowski Dirigent Pjotr Iljitsch Tschaikowsky Auszüge aus: »Rokoko«-Variationen und »Der Nussknacker« Bonian Tian Violoncello (Solo-Cellist des Gürzenich-Orchesters Köln) Jugendsinfonieorchester der Rheinischen Musikschule (Einstudierung: Alvaro Palmen) Gürzenich-Orchester Köln Alvaro Palmen Dirigent Karten erhalten Sie bei der Gürzenich-Orchester-Hotline: Tel (0221) 280 282, beim Kartenservice der Bühnen Köln in den Opernpassagen, im Internet unter: www.guerzenich-orchester.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen. 27 Das Gürzenich-Orchester Köln dankt Lufthansa und den Kuratoren der Concert-Gesellschaft Köln e. V. für ihr kulturelles Engagement und ihre großzügige Unterstützung: Ehrenmitglieder des Kuratoriums: Jürgen Roters Oberbürgermeister der Stadt Köln Dr. h. c. Fritz Schramma Oberbürgermeister der Stadt Köln a.D. Kuratoren: Bechtle GmbH IT Systemhaus, Waldemar Zgrzebski Ebner Stolz Partnerschaft mbB Wirtschaftsprüfer Rechtsanwälte Steuerberater, Dr. Werner Holzmayer Excelsior Hotel Ernst AG Henning Matthiesen GALERIA Kaufhof GmbH Ass. jur. Ulrich Köster Generali Investments Deutschland Kapitalanlagegesellschaft mbH, Dr. Ulrich Kauffmann HANSA-REVISION Schubert & Coll. GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Dipl.-Kfm. Bernd Schubert ifp Personalberatung und Managementdiagnostik, Jörg Will Kirberg GmbH Catering Fine Food Jutta Kirberg Kölner Bank eG Bruno Hollweger Koelnmesse GmbH Gerald Böse Kreissparkasse Köln Alexander Wüerst Gerd Lützeler Dipl.-Kaufmann – Wirtschaftsprüfer – Steuerberater Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA Dr. Wolfgang Leoni Privatbrauerei Gaffel Becker & Co. OHG Heinrich Becker ROLEX Deutschland GmbH Peter Streit TÜV Rheinland AG Prof. Dr. Br uno O. Braun Annett Reischert-Bruckmann hat Musikwissenschaften in Köln studiert und arbeitet als Autorin und Redakteurin für zahlreiche Musikverlage, Fachmagazine, CD-Labels, Konzerthäuser und Ensembles. 2003 publizierte sie ein »Musiklexikon Klassik« auf CD-ROM; 2011 gehörte sie zu den Mitbegründern des Portals www.musikschulwelt.de. IMPRESSUM Herausgeber Gürzenich-Orchester Köln, Geschäftsführender Direktor Patrick Schmeing Redaktion Johannes Wunderlich (verantwortlich), Ben Duven Textnachweis Der Text von Annett Reischert-Bruckmann ist ein Originalbeitrag für dieses Heft Bildnachweis Titel, S. 20: Timothy GreenfieldSanders, S. 4, S. 8: Michael Bause, S. 6: KSTA, S. 7: Privat, S. 9: Lufthansa HelpAlliance, S. 21: Marco Borggreve. Gestaltung, Satz parole gesellschaft für kommunikation mbH Druck Köllen Druck + Verlag GmbH Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind. Euro 2,-