neujahrskonzert 1415 - Gürzenich
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neujahrskonzert 1415 - Gürzenich
neujahrskonzert 1415 Sergej Prokofjew Felix Mendelssohn Bartholdy Pjotr Iljitsch Tschaikowsky Sergey Krylov Violine Dmitrij Kitajenko Dirigent First Global Partner neujahrskonzert 1415 Sonntag, 04. Jan 15, 11 Uhr Kölner Philharmonie Sergej Prokofjew (1891–1953) Sinfonie Nr. 1 D-Dur op. 25 »Klassische Sinfonie« (1916/1917) Allegro Larghetto Gavotta: Non troppo allegro Finale: Molto vivace 14’ Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847) Violinkonzert e-Moll op. 64 (1838–1844) 25’ Allegro molto appassionato Andante Allegretto non troppo – Allegro molto vivace – Pause – Pjotr Iljitsch Tschaikowsky (1840–1893) 2. Akt aus »Der Nussknacker« (1892) 40’ Andante sostenuto – moderato con anima Andantino in modo di Canzona Scherzo: Pizzicato ostinato. Allegro Finale: Allegro con fuoco Sergey Krylov Violine Gürzenich-Orchester Köln Dmitrij Kitajenko Dirigent So 10 Uhr: Konzerteinführung mit Peter Tonger »Die schnellste CD der Welt« auch dieses Mal erhältlich im Foyer (siehe S. 22) 4 Unbekümmerte Geisterbeschwörung Sergej Prokofjews »Klassische Sinfonie« Guido Fischer »Mir schien, dass Haydn, wenn er heute noch lebte, ebenso komponieren würde wie zuvor und gleichzeitig etwas Neues in seine Kompositionsweise aufnehmen würde. Solch eine Sinfonie wollte ich komponieren: Eine Sinfonie im klassischen Stil.« Bei diesen Zeilen mögen die Zeitgenossen von Sergej Prokofjew nicht schlecht gestaunt haben. Denn dass der russische Mittzwanziger sich plötzlich von seinen musikalischen Visionen verabschieden und sich auf einen Schlag zur Wiener Klassik bekennen würde, hätten nur die Wenigsten erwartet. Und fürwahr: Wer noch das impulsiv motorische Dröhnen in den Ohren hatte, mit dem Prokofjew seine kurz zuvor entstandene »Skythische Suite« für großes Orchester infi zierte, der war angesichts der im klassischen Stil geschriebenen Sinfonie irritiert, gar verstört. Aus dem »Futuristen«, wie Prokofjew zu jener Zeit eher abschätzig genannt wurde, war scheinbar ein traditionsbewusster, kreuzbraver Konservativer geworden. Nun war diese Verbeugung vor dem 18. Jahrhundert, mit der sich der Russe 1917 erstmals als Sinfoniker der Öffentlichkeit präsentierte, nicht seine erste. Mit der Sinfonietta op. 5 sowie einigen Klavierstücken aus dem Zyklus op. 12 hatte er sich zuvor schon zum Erbe Mozarts bekannt und war damit in die Fußstapfen seines großen Landsmannes Peter Tschaikowsky getreten, der Mozart bereits 1887 ein Orchesterwerk gewidmet hatte. Da ihn sein Konservatoriumslehrer Nikolai Tscherepnin aber während seines Studiums nicht nur auf den Geschmack an den Partituren Mozarts, sondern eben auch an denen von Haydn bringen sollte, kam Prokofjew auf die Idee, »ein ganzes sinfonisches Werk ohne Zuhilfenahme des Klaviers zu komponieren. Bei einem so entstandenen Werk müssten die Orchesterfarben reiner klingen. So entstand der Plan, eine Sinfonie im Stile Haydns zu schreiben, weil mir seine 5 Sergej Prokofjew, ca. 1918 6 Technik bei meinem Unterricht in der Klasse Tscherepnins irgendwie besonders klar erschienen war und es unter so vertrauten Umständen leichter sein müsse, sich ohne Klavier in das gefähr liche Wasser zu stürzen.« Mit seiner Sinfonie Nr. 1 D-Dur op. 25, die unter dem Namen »Klassische Sinfonie« enorm populär geworden ist, rückte Prokofjew den damals bestenfalls wohlwollend zur Kenntnis genommenen Vater der Wiener Klassik ins Scheinwerferlicht. Für das Orchester griff Prokofjew auf eine Besetzung zurück, wie sie Joseph Haydn ebenfalls für seine späten Sinfonien verwendet hatte. Und auch die Viersätzigkeit lehnt sich an die klassische Form an. Die Durchsichtigkeit und Klarheit, die Unbeschwertheit und der für Haydn so charakteristischer Humor – all das macht die »Klassische Sinfonie« zu einem Paradebeispiel für jenen neo klassizistischen Stil, den man bald besonders mit Igor Strawinsky verband. Doch eine retrospektive Haydn-Parodie hat Prokofjew keinesfalls geschrieben. Vielmehr steht diese Sinfonie mit einem Bein in der Vergangenheit und mit dem anderen in der Gegenwart. Schon der Eröffnungssatz besitzt diese Mischung aus historischer Eleganz und spitzbübischen Entladungen, die sich mal ins Furiose, mal ins Spritzige steigern. Unüberhörbar sind die »tapsenden Schritte eines Riesen«, die der Prokofjew-Vertraute Boris Assafjew in den Bässen des Seitenthemas ausgemacht hat (dem Freund ist die Sinfonie auch gewidmet). Ein gemessener Tanz im Menuett-Stil gibt sich als zweiter Satz die Ehre. Und wenngleich besonders die Violinen für einen wunderschönen Zauber sorgen, besitzt das Kapriziöse durchaus spöttischen Schalk. Wie angetan Prokofjew gerade von diesem Larghetto gewesen ist, unterstrich er mit dessen Wiederverwertung in seiner Ballettmusik zur »Romeo und Julia« (1935): Anstelle eines konventionellen Menuetts als dritter Satz erklingt danach eine eher burlesk anmutende Gavotte. Prokofjew hatte sie schon 1916 komponiert und nicht nur mit manch russisch-volksliedhaften Elementen, sondern auch mit dudelsackähnlichen Effekten versehen, die an die französische Musette erinnern. Mit dem motorisch turbulenten, ausgelassen quirligen und fast wie ein Perpetuum mobile wirkenden »Molto vivace« befindet man sich endgültig im frühen 20. Jahrhundert. Wobei dieser Satz in seiner unbekümmerten Grundhaltung so gar nichts von dem erahnen lässt, was auch den 26-jährigen Komponisten in jenen Tagen und Monaten eigentlich hätte beschäftigen müssen. Schließlich erlebte Russland den Vorabend zur Oktoberrevolution. 8 Ein Himmel voller Geigentöne Felix Mendelssohn Bartholdys Violinkonzert e-Moll »Gut Ding will Weile haben«, behauptet der Volksmund. Doch er hat nur zum Teil recht. Denn auch die Musikgeschichte konnte immer wieder mit so manchen Genies glänzen, die Meisterwerke einfach so aus dem Ärmel schüttelten (Mozart etwa besaß diese Gabe fast in Perfektion). Doch bisweilen brauchte es andererseits eben tatsächlich viele Jahre, bis aus einer Idee ein Jahrhundertwurf wurde. Eines der berühmtesten Beispiele für eine so lange Inkubationszeit ist das Violinkonzert e-Moll op. 64 von Felix Mendelssohn Bartholdy. Bereits 1838 liebäugelte der Komponist mit dem Plan, ein zweites Violinkonzert zu schreiben (sein erstes Konzert hatte er schon mit 13 Jahren komponiert). »Ich möchte Dir wohl auch ein Violinkonzert machen für den nächsten Winter; eins in e-Moll steckt mir im Kopfe, dessen Anfang mir keine Ruhe lässt«, schrieb M endelssohn im Juli 1838 dem berühmten Geiger Ferdinand David. Der gute Freund war hocherfreut und spornte Mendelssohn sofort an: »Ich verspreche Dir es so einzuüben, dass sich die Engel im Himmel freuen sollen.« »Brillant willst Du’s haben, und wie fängt unserereins das an?«, lautete die überraschend zögerliche bis zweifelnde Antwort Mendelssohns. Immerhin war er mit den spieltechnischen Möglichkeiten der Violine von Kindesbeinen an derart eng vertraut, dass sein väterlicher Freund und Mentor Carl Friedrich Zelter einmal dem Geheimrat und Mendelssohn-Bewunderer Goethe schreiben konnte: »Auf der Violine kann er gleichfalls Meister werden.« Von den ersten Plänen bis zum letzten Federstrich unter die Partitur vergingen sechs Jahre, in denen Ferdinand David Mendelssohn mit wertvollen Tipps und Ratschlägen zur Seite stand. Und nachdem 9 Programmzettel der Uraufführung des Violinkonzerts von Felix Mendelssohn Bartholdy, 1845 10 das Werk 1844 abgeschlossen war, war der Uraufführungstermin bald gefunden. Am 13. März 1845 konnte David das Violinkonzert in Leipzig zusammen mit dem Gewandhausorchester und unter der Leitung des dänischen Komponisten Niels Wilhelm Gade aus der Taufe heben. Den Erfolg konnte der erkrankte Komponist jedoch nicht unmittelbar miterleben. Und so hörte Mendelssohn im Jahr 1847, einen Monat vor seinem Tod, das Violinkonzert zum ersten Mal – gespielt diesmal vom jungen Joseph Joachim. Was die melodischen Einfälle und die orchestralen Farben, die manuellen Herausforderungen und das Ausdrucksspektrum angeht, kommt das Violinkonzert e-Moll op. 64 aus einem Guss daher. Dennoch hat Mendelssohn dem Werk im Laufe der Ent stehungszeit so manche Überraschungen eingepflanzt, mit denen er das traditionelle Formschema überwand. Hauptmerkmal ist da zuallererst die enge Verknüpfung aller drei Sätze (Robert Schumann sollte mit seinem Violinkonzert darin dem Werk seines engen Freundes folgen). Der erste, den Konventionen eines Solo-Konzerts widersprechende »Paukenschlag« findet bereits in den ersten Takten statt. Mendelssohn verzichtet so vollkommen auf eine längere Orchestereinleitung, die normalerweise den Rahmen für das Soloinstrument absteckt. Nicht aber so im »Allegro molto appassionatoq, bei dem die Violine zur schlichten Orchesterbegleitung das elegische erste Thema vorstellt. Die Präsentation des zweiten, zart-kantilenenhaften Hauptthemas liegt in den Händen der Klarinetten – wobei die Violine ihnen dienend zur Seite steht, indem sie über mehrere Takte unbewegt auf der tiefen G-Saite ausharrt. Der zweite Coup im Kopfsatz ist schließlich die Kadenz; üblicherweise erklingt sie kurz vor dem Ende. Bei Mendelssohn hingegen bildet sie eine Brücke von der Durchführung zur Reprise. Und während viele Kadenzen nur zum Parcours taugen, auf dem die Solisten mit virtuosen Improvisationen glänzen, ist hier Note für Note durchkomponiert und damit integraler Bestandteil eines großen Organismus. Nach einer brillanten Coda führt das Fagott hinüber in das »Andante«, das sich angesichts seiner ausschwingenden Gesang lichkeit als eines dieser für Mendelssohn typischen Lieder ohne Worte entpuppt. Nach dieser entspannten Romanze geht es im Schlusssatz umso prickelnder zu; zumal man hier alten Bekannten zu begegnen glaubt: Es sind jene Elfen, die Mendelssohn in 11 seiner »Sommernachtstraum«-Ouvertüre so zauberhaft zum Leben erweckt hatte und die nun federleicht durch dieses Finale zu sausen scheinen. Und darf der Solist schon zu Beginn des Satzes zeigen, was er kann, gilt dies noch mehr für die äußerst brillant gestaltete Coda: Mitreißender Glanz und romantische Empfindsamkeit, ausgelassene Fröhlichkeit und in sich gekehrte Nachdenklichkeit – in diesem Koordinatensystem bewegt sich eines der außerordentlichsten Violinkonzerte der Musikgeschichte. Oder wie es der Musikwissenschaftler Arnold Schering 1905 in seiner »Geschichte des Instrumentalkonzerts« ausdrückte: »Und wie man damals das Konzert Mendelssohns als eine Rettung aus der allmählich zur Unnatur gewordenen Formelhaftigkeit der Gattung begrüßte, so gilt es noch heute als Inbegriff höchster geigerischer Schönheit. In der glücklichen Vereinigung von geadelter Virtuosität und poetischer Bedeutsamkeit des Inhalts ist es bisher nicht überboten worden; das eine kettete es an den Spieler, das andere ans Publikum; in der Kontrastwirkung seiner Sätze liegt noch immer die Interessensphäre beider.« 12 Ein klingendes Zuckerreich Pjotr Iljitsch Tschaikowskys »Der Nussknacker« Von der Märchenwelt Shakespeares, die Mendelssohn in seinem Violinkonzert hat anklingen lassen, geht es in ein herrliches Zuckerparadies, in ein Königreich voller Süßigkeiten. Dort erwartet die beiden Gäste Clara und ihr schmucker Prinz dank der Hausherrin, der Zuckerfee, ein Fest für alle Sinne. Es duftet nach arabischem Kaffee, chinesischem Tee und spanischer Schokolade. Hier wird sanft ein »Blumenwalzer« getanzt. Drei mit Schlagsahne gefüllte französische Desserts haben im »Danse des mirlitons« ihren Auftritt. Und wie es der legendäre Choreograph Marius Petipa für die Uraufführung des Ballettklassikers »Der Nussknacker« vorgesehen hatte, sollte ein Springbrunnen zu sehen sein, aus dem Zitronenund Orangen-Limonade sowie Korinthensirup hervorsprudelte. Was für eine überirdisch schöne »Konfitürenhochburg« (so der Name des Schauplatzes des 2. Aktes) erwartete da das Publikum am 18. Dezember 1892 im St. Petersburger Marientheater, als Peter Tschaikowskys dritte Ballettkomposition zum ersten Mal komplett erklang. Obwohl ihm aber wie schon bei »Schwanensee« und »Dornröschen« Melodien aus der Feder geflossen waren, von denen sich das Gros zu regelrechten Ohrwürmern entwickelte, konnten sie den Misserfolg der Premiere nicht abwenden. An der Musik hatte es aber nicht gelegen. Immerhin waren Ausschnitte, die Tschaikowsky zu einer Konzertsuite zusammengestellt hatte, schon neun Monate zuvor enthusiastisch gefeiert worden. Dass der »Nussknacker« nun durchgefallen war, lag somit an der Inszenierung. So fehlte es laut Tschaikowskys Bruder Modest dem für den erkrankten Petipa eingesprungenen Ballettmeister Lew Iwanow schlicht an »Erfindungsreichtum und Phantasie«. Außerdem stieß sich das Publikum an den vielen Kinderrollen. Und die Ballerina, 13 Autogrammkarte von Pjotr Iljitsch Tschaikowsky 14 die die »Zuckerfee« tanzte, muss auch nicht ihren besten Tag gehabt haben. So dauerte es tatsächlich bis in die 1930er Jahre, bevor das Ballett auch im Westen seine Karriere antreten konnte. Erstaunlicherweise hatte aber auch Peter Tschaikowsky immer wieder mit seinem »Nussknacker« gehadert. So bezeichnete er die Musik einmal als »unvergleichlich niedriger als ›Dornröschen‹.« Und überhaupt wurde er während des Schaffensprozesses regelmäßig von Zweifeln geschüttelt, die er als »höllische Albträume« bezeichnete. Tschaikowsky war aber auch zunächst nicht unbedingt vom Stoff angetan. Lange bevor er 1890 vom Direktor der Kaiserlichen Theater den Auftrag bekam, für ein Abendprogramm einen Operneinakter sowie ein zweiaktiges Ballett zu schreiben, hatte Tschaikowsky von einem Freund E.T.A. Hoffmanns phan tastisches Märchen »Nussknacker und Mäusekönig« geschenkt bekommen. Nach der ersten Lektüre legte er das Büchlein für die kommenden acht Jahre wieder zur Seite. 1890 holte er es schließlich auf Anfrage wieder aus der Schublade und übergab es Marius Petipa, der daraus ein streng durchgearbeitetes Szenario destillierte, an dem sich Tschaikowsky mit seiner Musik zu orientieren hatte. Dass man an der musikalischen Bonbonnière unbeschadet seine helle Freude haben kann, signalisiert der Komponist sogleich zu Beginn des 2. Aktes. In dem Andante bereitet die Zuckerfee mit ihrem Gefolge zu herrlichen Harfen und den himmlisch-gläsernen Klängen der Celesta, die von Tschaikowsky als einer der ersten im Orchester eingesetzt wurde, den entsprechenden Rahmen für Clara und ihren Prinzen. Beide gleiten so in einem von Delphinen gezogenen Boot ins Zauberreich hinein. Und auch in dieser Szene (Andante con moto) erweist sich Tschaikowsky als experimentierfreudig, indem er die Flöten mit Flatterzunge spielen lässt. Doch natürlich muss der Prinz auch unbedingt erzählen, wie Clara ihm – im 1. Akt – das Leben gerettet hat. So hatte sie ihren Nussknacker, den sie zu Weihnachten geschenkt bekam, vor dem Mäusekönig verteidigt – worauf sich das hölzerne Wesen in einen leibhaftigen Prinzen verwandelte. Diese Geschichte geht nun der Zuckerfee derart zu Herzen, dass Clara zu Ehren ein großes Fest veranstaltet werden muss. Im nachfolgenden »Divertissement« erklingen so zur Unterhaltung fremdartige Tänze etwa aus Spanien und China. Auf den »Valse des fleurs«, in dem Blumengirlanden zum Leben erwachen, folgt ein »Pas de deux« mit der Zuckerfee 15 und dem Prinzen Mandelmilch. Und in der »Zuckerfee«-Variation II kommt es gar zu einem effektvollen Dialog zwischen der Bass klarinette und der Celesta! Mit dem »Valse finale et Apothéose«, bei dem ein prachtvoller Walzer erklingt, wird das Ballett mit einem glanzvollen Schlusspunkt und damit einem gehaltvollen Sahnehäubchen gekrönt. Schließlich befindet man sich ja in einem Zuckerparadies. 16 Der in Moskau geborene Geiger Sergey Krylov, Sohn einer Musikerfamilie, begann im Alter von fünf Jahren sein Studium an der Moskauer Musikschule. Er war Preisträger des internationalen Stradivari-Violin-Wettbewerbs und gewann kurz darauf den Fritz Kreisler-Wettbewerb. Sergey Krylov tritt regelmäßig mit bedeutenden Orchestern wie der Staatskapelle Dresden, dem hr-Sinfonie orchester Frankfurt, dem DSO Berlin und dem Russian National Symphony Orchestra auf. Weitere Engagements führen ihn zum London Philharmonic und dem English Chamber Orchestra, dem St. Petersburg Philharmonic Orchestra sowie zum NHK Tokio. Krylov hat mit namhaften Dirigenten wie Yuri Temirkanov, Dmitrij Kitajenko, Valery Gergiev, Vladimir Jurowski, Vasily Petrenko, Mikhail Pletnev, James Conlon und Fabio Luisi zusammengearbeitet. Einen maßgeblichen Einfluss auf seine Karriere hatte vor allem die Freundschaft mit dem Cellisten Mstislav. Höhepunkte der Spielzeit 2014/2015 sind Konzerte mit dem RAI National Symphonie Orchestra Turin und der Premiere von Sofia Gubaidulinas »Offer torium«; einem Werk für Violine und Orchester, das unter anderem auch in Wien, London, Atlanta, Lugano und Zagreb aufgeführt wird. Zudem wird Sergey Krylov die Zusammenarbeit mit dem Lithuanian Chamber Orchestra fortsetzen, dessen Musikdirektor er seit 2009 ist. Dort tritt er in einer Doppelfunktion als Solist und Dirigent auf und widmet sich mit Werken der Barockmusik bis hin zu zeitgenössischer Musik einem breiten Repertoire. Seine neueste CD-Veröffentlichung umfasst die 24 Capprici von Niccolò Paganini. Sergey Krylov war zuletzt im Oktober 2013 zu Gast beim Gürzenich-Orchester Köln. 17 Dmitrij Kitajenko gehört zu den großen Dirigentenpersönlichkeiten unserer Zeit. In Leningrad geboren, studierte er an der GlinkaMusikschule und am Rimskij-Korsakow-Konservatorium seiner Heimatstadt; außerdem bei Hans Swarowsky und Karl Österreicher in Wien. 1969 war er Preisträger beim 1. Internationalen Herbert von Karajan-Dirigierwettbewerb und wurde mit 29 Jahren zum Chef dirigenten des Stanislawski-Theaters ernannt. 1976 übernahm er die Chefdirigentenposition der Moskauer Philharmoniker. 1990 ging Dmitrij Kitajenko in den Westen und wurde u. a. Chefdirigent des hr-Sinfonieorchesters Frankfurt, des Bergen Philharmonic Orchestra sowie Erster Gastdirigent des Dänischen Nationalen Radiosymphonieorchesters. Zudem dirigiert er die bedeutenden Orchester, darunter die Berliner Philharmoniker, das Gewandhaus orchester Leipzig, die Münchner Philharmoniker, die Tschechische Philharmonie Prag, das Philharmonia Orchestra London und das Orchestre Philharmonique de Radio France. Zahlreiche Einspie lungen entstanden u. a. mit den Moskauer Philharmonikern, dem RSO Frankfurt und dem Bergen Philharmonic Orchestra. Seit der Spielzeit 2012/2013 ist Dmitrij Kitajenko Erster Gast dirigent des Konzerthausorchesters Berlin. Mit dem GürzenichOrchester Köln, dessen Ehrendirigent er seit 2009 ist, verbindet ihn eine jahrzehntelange Zusammenarbeit. Ihre Gesamtaufnahme der Schostakowitsch-Sinfonien wurde mit renommierten Preisen ausgezeichnet; der folgende Prokofjew-, wie auch der TschaikowskyZyklus stieß auf große Begeisterung. Im Oktober 2014 folgte die Veröffentlichung von Sergej Rachmaninows Symphonie Nr. 1 und der Orchesterfantasie »Der Fels«. Im Frühjahr diesen Jahres folgen die Sinfonien Nr. 2 und 3. 18 orchesteraktuell Das Gürzenich-Orchester Köln zu Gast in Wien Mittwoch, 14. Januar 2015 um 19.30 Uhr Konzerthaus Wien Robert Schumann Ouvertüre »Genoveva« c-Moll op. 81 Richard Strauss »Burleske« d-Moll für Klavier und Orchester Carl Maria von Weber Konzertstück f-Moll op. 79 JV. 282 Robert Schumann Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120 Kirill Gerstein Klavier Gürzenich-Orchester Köln James Gaffigan Dirigent Karten von 8 € bis 58 € unter www.jeunesse.at 19 Das Gürzenich-Orchester Köln zu Gast in Salzburg Donnerstag, 15. Januar 2015 um 19.30 Uhr Freitag, 16. Januar 2015 um 19.30 Uhr Großes Festspielhaus Robert Schumann Ouvertüre »Genoveva« c-Moll op. 81 Richard Strauss »Burleske« d-Moll für Klavier und Orchester Carl Maria von Weber Konzertstück f-Moll op. 79 JV. 282 Robert Schumann Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 »Rheinische« Kirill Gerstein Klavier Gürzenich-Orchester Köln James Gaffigan Dirigent Karten von 19 € bis 68 € unter www.kulturvereinigung.at 20 20 orchesterbesetzung I. VIOLINEN Torsten Janicke, Jordan Ofiesh, Alvaro Palmen, Dirk Otte, David Johnson, Rose Kaufmann, Demetrius Polyzoides, Wolfgang Richter, Elisabeth Polyzoides, Judith Ruthenberg, Colin Harrison, Anna Kipriyanova, Alla Gurman, Lola Rubio, Nina Mrosek*, Natalie Rink* II. Violinen Sergei Khvorostuhin, Andreas Heinrich, Cornelie Bodamer-Cahen, Marek Malinowski, Friederike Zumach, Martin Richter, Sigrid Hegers-Schwamm, Susanne Lang, Nathalie Streichardt, Jana Andraschke, Hae-Jin Lee, Liora Rips*, Filippo Zucchiatti*, Irmgard Zavelberg* Bratschen Bernhard Oll, Susanne Duven, Martina Horejsi-Kiefer, Bruno Toebrock, Gerhard Dierig, Annegret Klingel, Ina Bichescu, Maria Scheid, Michael Winkler, Sarah Aeschbach, Francois Lefèvre, Kyung-Hwan Choi Flöten Freerk Zeijl, Irmtraud Rattay-Kasper, Angelique van Duurling Oboen Horst Eppendorf, Lena Schuhknecht, Franz Scherzer* Klarinetten Till Renner*, Tino Plener, Thomas Adamsky Fagotte Thomas Jedamzik, Yang Hoshemi* Hörner Marcus Wittgens, Gerhard Reuber, Willy Bessems, Jens Kreuter Trompeten Bruno Feldkircher, Klaus von der Weiden Posaunen Carsten Luz, Aaron Außenhofer-Stilz, Karlheinz Gottfried, Christoph Schwarz Tuba Karl-Heinz Glöckner Violoncelli Ulrike Schäfer, Joachim Griesheimer, Ursula Gneiting-Nentwig, Johannes Nauber, Klaus-Christoph Kellner, Franziska Leube, Georg Heimbach, Daniel Raabe, Katharina Apel-Hülshoff, Oliver Wenhold* Pauken Carsten Steinbach Schlagzeug Bernd Schmelzer, Christoph Baumgartner Kontrabässe Johannes Seidl, Henning Rasche, Greta Bruns, Otmar Berger, Wolfgang Sallmon, Ryotaro Harada, Lukas Richter*, Michael Péus* * Gast HarfeN Saskia Kwast, Christine Steinbrecher* Stand: 17. Dezember 2014 22 »GO live!« Auch für das heutige Konzert bieten wir Ihnen mit »GO live!« die schnellste CD der Welt an: Nehmen Sie Ihren eigenen privaten Konzert-Livemitschnitt direkt im Anschluss an das gehörte Konzert an unserem »GO live!«-Stand im Foyer der Phil harmonie mit: die »Sofort-CD« die CD-Hülle die CD-Clipse fürs Programmheft CDs, CD-Hülle und Versand 10,00 2,00 kostenlos 15,00 die MP3-Datei 5,00 der USB-Stick 5,00 der USB-Stick mit MP3-Datei 10,00 Wenn Sie nach dem Konzert nicht warten möchten, können Sie vor dem Konzert und in der Pause die »GO live!«-CD am Stand bestellen. Sie erhalten sie dann in Kürze mit der Post. Falls Sie erst nach dem Konzert von diesem Lieferservice Gebrauch machen möchten, wenden Sie sich bitte an die Mitarbeiterinnen an der Programmheft-Theke neben dem Eingang. Die »Sofort-CD« verkaufen wir ausschließlich am jeweiligen Konzerttag. Viele unserer »GO live!«-Mitschnitte sind bei itunes.com im Internet verfügbar. Unter www.guerzenich-orchester.de finden Sie in der Rubrik »GO live!« einen Link, der Sie je nach Wunsch ent weder auf alle im iTunes Music Store erhältlichen Aufnahmen des Gürzenich-Orchesters oder gezielt auf ein bestimmtes Konzert des Gürzenich-Orchesters leitet. 24 vorschau sinfoniekonzert 05 Sonntag, 11. Jan 15, 11 Uhr Montag, 12. Jan 15, 20 Uhr Dienstag, 13. Jan 15, 20 Uhr Kölner Philharmonie Konzerteinführung So 10 Uhr, Mo u. Di 19 Uhr mit Bjørn Woll wien Mittwoch, 14. Jan 15, 19.30 Uhr Konzerthaus Wien Robert Schumann Ouvertüre »Genoveva« c-Moll op. 81 Richard Strauss »Burleske« d-Moll für Klavier und Orchester Carl Maria von Weber Konzertstück f-Moll op. 79 JV. 282 Robert Schumann Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120 Kirill Gerstein Klavier Gürzenich-Orchester Köln James Gaffigan Dirigent salzburg Donnerstag, 15. Jan 15, 19.30 Uhr Freitag, 16. Jan 15, 19.30 Uhr Großes Festspielhaus Karten erhalten Sie bei der Gürzenich-Orchester-Hotline: Tel (0221) 280 282, beim Kartenservice der Bühnen Köln in den Opernpassagen, im Internet unter: www.guerzenich-orchester.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen. 25 sinfoniekonzert 06 Sonntag, 01. Feb 15, 11 Uhr Montag, 02. Feb 15, 20 Uhr Dienstag, 03. Feb 15, 20 Uhr Kölner Philharmonie Konzerteinführung So 10 Uhr, Mo u. Di 19 Uhr mit Gottfried Franz Kasparek ohrenauf!familienkonzert02 Sonntag, 08. Feb 15 11 Uhr und 16 Uhr Hochschule für Musik und Tanz, Köln sinfoniekonzert 07 Sonntag, 01. Mär 15, 11 Uhr Montag, 02. Mär 15, 20 Uhr Dienstag, 03. Mär 15, 20 Uhr Kölner Philharmonie Konzerteinführung So 10 Uhr, Mo u. Di 19 Uhr mit Norbert Hornig Franz Schubert Sinfonie Nr. 7 h-Moll D759 »Die Unvollendete« Anton Bruckner Sinfonie Nr. 9 d-Moll WAB 109 (unvollendet) Gürzenich-Orchester Köln Marek Janowski Dirigent Pjotr Iljitsch Tschaikowsky Auszüge aus: »Rokoko«-Variationen und »Der Nussknacker« Bonian Tian Violoncello (Solo-Cellist des Gürzenich-Orchesters Köln) Jugendsinfonieorchester der Rheinischen Musikschule (Einstudierung: Alvaro Palmen) Gürzenich-Orchester Köln Alvaro Palmen Dirigent Pjotr Iljitsch Tschaikowsky »Romeo und Julia« Fantasie-Ouvertüre nach Shakespeare Dmitrij Schostakowitsch Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 cis-Moll op. 129 Carl Nielsen Sinfonie Nr. 4 op. 29 »Das Unauslöschliche« Christian Tetzlaff Violine Gürzenich-Orchester Köln Thomas Dausgaard Dirigent 26 Das Gürzenich-Orchester Köln dankt Lufthansa und den Kuratoren der Concert-Gesellschaft Köln e. V. für ihr kulturelles Engagement und ihre großzügige Unterstützung: Ehrenmitglieder des Kuratoriums: Jürgen Roters Oberbürgermeister der Stadt Köln Dr. h. c. Fritz Schramma Oberbürgermeister der Stadt Köln a.D. Kuratoren: Bechtle GmbH IT Systemhaus, Waldemar Zgrzebski Ebner Stolz Partnerschaft mbB Wirtschaftsprüfer Rechtsanwälte Steuerberater, Dr. Werner Holzmayer Excelsior Hotel Ernst AG Henning Matthiesen GALERIA Kaufhof GmbH Ass. jur. Ulrich Köster Generali Investments Deutschland Kapitalanlagegesellschaft mbH, Dr. Ulrich Kauffmann HANSA-REVISION Schubert & Coll. GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Dipl.-Kfm. Bernd Schubert ifp Personalberatung und Managementdiagnostik, Jörg Will Kirberg GmbH Catering Fine Food Jutta Kirberg Kölner Bank eG Bruno Hollweger Koelnmesse GmbH Gerald Böse Kreissparkasse Köln Alexander Wüerst Gerd Lützeler Dipl.-Kaufmann – Wirtschaftsprüfer – Steuerberater Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA Dr. Wolfgang Leoni Privatbrauerei Gaffel Becker & Co. OHG Heinrich Becker ROLEX Deutschland GmbH Peter Streit TÜV Rheinland AG Prof. Dr. Bruno O. Braun Guido Fischer studierte Geistes- und Musikwissenschaften. Seitdem arbeitet er als freier Musik- Journalist für Tageszeitungen, Fach- und Kulturmagazine sowie den Hörfunk. Zudem ist er regelmäßiger Autor von Programmheften und CD-Booklet-Texten. IMPRESSUM Herausgeber Gürzenich-Orchester Köln, Geschäftsführender Direktor Patrick Schmeing Redaktion Johannes Wunderlich (verantwortlich), Ben Duven Textnachweis Der Text von Guido Fischer ist ein Originalbeitrag für dieses Heft Bildnachweis Titel und S. 17: Klaus Rudolph. S. 5: Library of Congress. S. 9: Gewandhaus-Archiv. S. 16: Mary Slepkova. Gestaltung, Satz parole gesellschaft für k ommunikation mbH Druck Köllen Druck + Verlag GmbH Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind. Euro 2,- neujahrskonzert1415 04. Jan 15 CD 1 Alle Urheber- und Leistungsschutzrechte vorbehalten. Kein Verleih! Keine unerlaubte Vervielfältigung, Vermietung, Aufführung, Sendung! Sergey Krylov Violine Gürzenich-Orchester Köln Dmitrij Kitajenko Dirigent Sergej Prokofjew Sinfonie Nr. 1 D-Dur »Klassische Sinfonie« Felix Mendelssohn Bartholdy Violinkonzert e-Moll neujahrskonzert1415 04. Jan 15 CD 2 Alle Urheber- und Leistungsschutzrechte vorbehalten. Kein Verleih! Keine unerlaubte Vervielfältigung, Vermietung, Aufführung, Sendung! Gürzenich-Orchester Köln Dmitrij Kitajenko Dirigent Pjotr Iljitsch Tschaikowsky 2. Akt aus »Der Nussknacker«