randstadpolitikbrief Ausgabe 2/2014
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randstadpolitikbrief Ausgabe 2/2014
Ausgabe 34 | Juli 2014 Informationsservice zu Zeitarbeit und Arbeitsmarkt in Deutschland Mitbestimmung und Arbeitsmarkt Einfluss von Arbeitnehmervertretungen auf Beschäftigung Das deutsche Jobwunder Arbeitsmarktexperte Professor Fitzenberger im Interview Die Arbeitswelt von morgen World Employment Conference in Brüssel Neuigkeiten aus dem Deutschen Demographie Netzwerk e. V. Neuer Vorstand gewählt Schwerpunkt: Aktuelle Ausgabe als Download: www.randstad.de/politikbrief Mitbestimmung Inhalt | Juli 2014 Politikbrief Nr. 34 Editorial 3 Schwerpunkt 4 n Mitbestimmung – ein Erfolgsfaktor für den deutschen Arbeitsmarkt? n Deutschland – Vom kranken Mann Europas zum deutschen Jobwunder n Mitbestimmung bei Randstad – eine lange Tradition Fakten und Analysen 11 n World Employment Conference zeigt Facetten der neuen Arbeitswelt auf n Zeitarbeit im internationalen Vergleich n Zehn Jahre Politikbrief Netzwerke und Kooperationen 14 n Neuer Vorstand des ddn gewählt n Fachbuch zum lebenslangen Lernen Randstad News 15 n Prämierung der beliebtesten Arbeitgeber Deutschlands n Unterstützung beim Anerkennungsverfahren für ausländische Fachkräfte n ‘Du bist ein Talent’ – Schüler treffen Olaf Scholz n Neues Discussion Paper zum Kompetenzerwerb in der Zeitarbeit n Randstad fördert seit vier Jahren ehrenamtliches Engagement seiner Mitarbeiter Impressum 2 20 Juli 2014 | Editorial Mitbestimmung in der Zeitarbeit fördern Liebe Leserinnen und Leser, die Tarifpartner in der Zeitarbeitsbranche haben in den vergangenen Jahren Lohnerhöhungen für die Beschäftigten im Kundeneinsatz von bis zu 20 Prozent verhandelt. Durch unseren im Herbst 2013 abgeschlossenen Tarifvertrag haben wir auch bereits für die kommenden Jahre weitere Entgelterhöhungen festgelegt. Dies schafft Sicherheit für alle Beteiligten und gibt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine klare Perspektive. flächendeckenden Betriebsrat und ist damit in der Zeitarbeitsbranche Vorbild und Vorreiter. Der Schwerpunkt dieser Ausgabe widmet sich daher dem Thema ‘Mitbestimmung’ und beleuchtet deren Auswirkungen auf den deutschen Arbeitsmarkt. Professor Bernd Fitzenberger von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg äußert sich zu den Gründen des deutschen Jobwunders sowie zur Entwicklung der Mitbestimmung in Deutschland. Das Austarieren der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerziele durch Mitbestimmungsorgane ist für eine funktionierende Sozialpartnerschaft essentiell. Sie trägt nicht nur zur erfolgreichen Umsetzung der Unternehmensziele bei, sondern ist auch die Basis des Erfolgs für den deutschen Arbeitsmarkt. Randstad verfügt seit vielen Jahren über einen Des Weiteren möchten wir Sie in dieser Ausgabe unter anderem über die Zeitarbeit im internationalen Vergleich und über die World Employment Conference, die vom 14. bis 16. Mai in Brüssel stattgefunden hat, informieren. Zehn Jahre sind bereits vergangen, seitdem der Randstad Politikbrief das erste Mal erschienen ist. In der Zwischenzeit ist viel passiert – in der Zeitarbeitsbranche und auch bei Randstad. Wir danken Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, für Ihr Interesse, Ihr Feedback und Ihre Treue und freuen uns, Sie auch weiterhin über Entwicklungen auf dem (Zeit-)Arbeitsmarkt zu informieren. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre! Herzlichst Ihre Heide Franken Geschäftsführerin 3 Schwerpunkt | Juli 2014 Mitbestimmung – ein Erfolgsfaktor für den deutschen Arbeitsmarkt? Deutschland gilt in Europa heute als Jobwunder. Das war jedoch nicht immer so. Für Arbeitsmarkt experten sind nicht zuletzt die betriebliche Mitbestimmung und eine damit einhergehende funktionierende Sozialpartnerschaft der Tarifvertragsparteien für die positive Entwicklung des deutschen Arbeitsmarktes verantwortlich. Abbildung 1: Arbeitslosigkeit in Europa 12,0 10,8 10,0 8,0 6,0 5,3 4,0 Europäische Union (28 Länder) 2,0 Es ist gerade mal zehn Jahre her, da galt Deutschland als ‚sick man of Europe‘ (Economist 2003). Die deutsche Wirtschaft schwächelte und die Arbeitslosigkeit lag mit über fünf Millionen Menschen ohne Arbeit auf Rekordniveau. Heute gilt Europas größte Volkswirtschaft weltweit als Vorbild. Mit einer Arbeitslosenquote von etwa 7 Prozent (vgl. Statistik der Bundesagentur für Arbeit) stellt sich in vielen Regionen der Bundesrepublik eher das Problem eines akuten Arbeitskräftemangels als das eines Überangebots. Fast jedes Jahr wird eine neue Höchstmarke bei der Anzahl der Beschäftigten erreicht – zurzeit fast 42 Millionen – und auch die Anzahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Menschen liegt mit fast 30 Millionen auf Rekordniveau. Das sieht in Ländern wie Frankreich oder Spanien ganz anders aus. Das Problem vor allem dort: Die exorbitant hohe Jugendarbeitslosigkeit von zum Teil über fünfzig Prozent. Das Schaubild mit den Daten der Arbeitskräfte erhebung der EU zeigt die gegensätzliche Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Deutschland im Vergleich zu der in allen EU-Ländern im Durchschnitt. Obwohl die Arbeitslosenquote der 28 EU-Mitgliedstaaten seit 2009 im Durchschnitt von 8 auf mehr als 10 Prozent anstieg, sank sie im gleichen Zeitraum in Deutschland von 8 auf nur 5 Prozent (vgl. Eurostat). 4 Demzufolge kommt die OECD in einer unlängst veröffentlichten Studie zu dem Schluss (OECD 2014), dass es in kaum einem anderen europäischen Land den Menschen besser gehe als in Deutschland. Auch sei nirgendwo sonst die Langzeitarbeitslosigkeit in den letzten Jahren stärker gesunken als hier und nur in wenigen anderen Ländern würden die Haushaltseinkommen noch schneller steigen als in Deutschland. Deutschland 0,0 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Quelle: Eurostat (2014): Arbeitslosenquoten in Prozent Vor allem aber war es die Art und Weise, wie Deutschland 2008/09 die Wirtschafts- und Finanzkrise bewältigt hat, die international Beachtung fand. Kein anderes von der Krise betroffenes Land hat diese größte Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg besser verkraftet als Deutschland. Woran lag das? Was die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt anbelangt, so waren es vor allem zwei Gründe, weshalb es in Deutschland – von Einzelfällen abgesehen – zu keinen Massenentlassungen gekommen war. Es lag erstens an dem von der Politik zur Verfügung gestellten Instrument der Kurzarbeit, das die Betriebe mit Kurzarbeitern von einem erheblichen Teil an Sozialversicherungsbeiträgen entlastete. Zweitens lag es an der Nutzung interner Flexibilisierungsinstrumente, wie den Abbau von Überstunden, das Abschmelzen von Arbeitszeitkonten oder die Vereinbarung kürzerer Arbeitszeiten (vgl. Herzog-Stein 2013). Instrumente wie diese basieren im Wesentlichen auf Tarifvereinbarungen bzw. sind das Ergebnis von Verhandlungen zwischen den Sozialpartnern auf betrieblicher Ebene. Allerdings standen sie auch nur deshalb zur Verfügung, weil sie in Zeiten des wirtschaftlichen Wachstums mit Leben gefüllt werden konnten. Überstunden mussten erst einmal geleistet, Arbeitszeitkonten aufgefüllt werden. Vor allem in der Industrie konnten die Arbeitnehmer diesbezüglich am besten vorsorgen. Die Mitbestimmung hat demnach einen erheblichen Anteil daran, dass sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit infolge der Krise in Grenzen hielt. Juli 2014 | Schwerpunkt Abbildung 2: Anteil der Beschäftigten, die durch einen Betriebsrat vertreten werden: Abfall, Wasserversorgung, Energie, Bergbau 78% Finanz- und VersicherungsDienstleistungen 66% Verarbeitendes Gewerbe 64% 51% Verkehr, Lagerei Gesundheit, Erziehung und Unterricht 47% 44% Informatik, Kommunikation Handel Baugewerbe Gastgewerbe und sonstige Dienstleistungen 29% 15% 13% gleichen Flexibilisierungsinstrumenten, die auch der Industrie zur Verfügung gestanden haben: Kurzarbeit und dem Abbau von Arbeitszeitkonten. Die Einrichtung von Arbeitszeitkonten in der Zeitarbeit war das Ergebnis der Tarifverhandlungen, die 2003 zum ersten Branchentarifvertrag Zeitarbeit geführt haben. Dieser Tarifvertrag hat mittlerweile vier Änderungen erfahren (die letzte Änderung stammt vom 17. September 2013), mit erheblichen Verbesserungen für die Zeitarbeitnehmer. Heute gilt die Zeitarbeit als eine Branche mit einem sehr hohen tariflichen Deckungsgrad. Wenn es also um die Frage einer Stärkung der Sozialpartnerschaft in dem sich weiter ausbreitenden Dienstleistungssektor geht, dann kann die Zeitarbeit heute schon als Vorbild gelten. Quelle: Hans-Böckler-Stiftung (2013): Böckler Impuls 10/2013 Der hohe Grad der Mitbestimmung ist jedoch vor allem für den industriellen Sektor typisch. In Betrieben der Abfall- und Wasserversorgung sowie im Bergbau und verarbeitenden Gewerbe ist der Anteil der Beschäftigten, die durch den Betriebsrat vertreten werden, sehr hoch. In der Dienstleistungsbranche ist die Sozialpartnerschaft zum Teil schwächer ausgeprägt, wie Abbildung 2 zeigt, mit Ausnahme der Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, die im Branchenvergleich an zweiter Stelle stehen. Die zu den industrienahen Dienstleistungen zählende Zeitarbeit hatte in der Wirtschaftskrise 2008/09 schwer gelitten. Mitarbeiter, die in der Produktion großer Automobilbetriebe oder deren Zulieferer eingesetzt waren – und dort gutes Geld verdienten – wurden von den Kundenunternehmen innerhalb kurzer Zeit abgemeldet. Viele Zeitarbeitnehmer konnten jedoch auf Arbeitsplätze in Branchen vermittelt werden, die von der Krise weniger betroffen waren (z. B. Nahrungsmittelindustrie). Doch das gelang längst nicht flächendeckend, weshalb es in den Jahren 2008 & 2009 in der Zeitarbeit zu einem deutlichen Beschäftigungsrückgang kam. Allerdings ließ sich dieser zumindest ein Stück weit abfedern und zwar mit zum Teil den Arbeitsmarktökonom Prof. Bernd Fitzenberger sieht für Unternehmen, die auf vertrauensvolle Weise mit ihren Arbeitnehmern zusammenarbeiten, einen Wettbewerbsvorteil. Denn vor allem in wirtschaftlich schlechten Zeiten können “Arbeitnehmer mit spezifischen Kenntnissen […] an das Unternehmen gebunden werden […], da diese Arbeitnehmer dann bei sich verbessernder Auftragslage wieder gebraucht werden”. Dies trage den Sicherheitsbedürfnissen der Arbeitnehmer Rechnung und gebe den Unternehmen gleichzeitig die Flexibilität, die sie benötigen. Weitere Ausführungen von Professor Fitzenberger stehen im Interview auf Seite 6ff. Auch Randstad kann diese Vorteile der Flexibilität durch Mitbestimmung im Unternehmen schon seit vielen Jahren für sich nutzen. Der Marktführer ist der einzige Personaldienstleister in Deutschland mit einer flächendeckenden Betriebsratsstruktur sowie Ausbildungs- und Schwerbehindertenvertretung. Wie Mitbestimmung bei Randstad gelebt wird, beschreibt der Artikel auf Seite 9. n Quellen: Economist (2003): Reviving the sick men of Europe, 24th July 2003. OECD (2014): Society at a Glance 2014. Herzog-Stein (2013): Deutsches ‘Jobwunder’: Mitbestimmung sicherte Beschäftigung, Pressemitteilung der Hans-BöcklerStiftung vom 25.9.2013. 5 Schwerpunkt | Juli 2014 Deutschland – Vom kranken Mann Europas zum deutschen Jobwunder Professor Bernd Fitzenberger von der AlbertLudwigs-Universität Freiburg erklärt im Interview mit der Redaktion des Politikbriefes, inwieweit die Mitbestimmung für die positive Entwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt verantwortlich ist. Deutschland hat sich vom ‘kranken Mann Europas‘ zum ‘deutschen Jobwunder’ gemausert. Wo liegen Ihrer Meinung nach die Gründe für diese Entwicklung? Fitzenberger: Trotz der Diagnose des ‘kranken Mann Europas’ zeichnete sich Deutschland zur Jahrtausendwende im internationalen Vergleich durch eine produktive Industrie, eine gut ausge bildete Arbeitnehmerschaft und eine funktionierende Infrastruktur aus. Nach meiner Ansicht ist das System der Lohnfindung in der Bundesrepublik von maßgeblicher Bedeutung dafür, dass Deutschland in den letzten zwei Jahrzehnten seine Wettbewerbsfähigkeit deutlich stärken und somit eine deutliche Verbesserung der Arbeitsmarktsituation erreicht werden konnte. Unter dem Druck wachsender ausländischer Billiglohn-Konkurrenz trat seine enorme Flexibilität und Vielfältigkeit erst richtig zu Tage. Welchen Einfluss hatte in Ihren Augen die Einführung des Euros auf den Wirtschaftsstandort Deutschland? Fitzenberger: Die Einführung des Euros hat sich insgesamt positiv auf die deutsche Wirtschaft und den Arbeitsmarkt ausgewirkt. Bei sich verbessernder Wettbewerbsfähigkeit gegenüber allen anderen Euro-Ländern konnte Deutschland seine Exporte in den Euro-Raum steigern, ohne dass die Gefahr bestand, dass die zunehmende Wettbewerbsfähigkeit durch Abwertungen der Währungen der anderen Länder des Euro-Raums kompensiert wurde. Trotz der inzwischen zu Tage getretenen Probleme der Euro-Zone und der damit auch verbundenen Kosten für Deutschland überwiegen für mich bisher eindeutig die Vorteile des Euros für die deutsche Wirtschaft und den deutschen Arbeitsmarkt. Die politische Herausforderung in der Euro-Zone besteht nach Stabilisierung der Finanzund Immobilienmärkte darin, in allen Ländern Maßnahmen für eine nachhaltige Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit umzusetzen. Inwieweit sind die Hartz-Reformen für die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt verantwortlich? Fitzenberger: Den sogenannten Hartz-Reformen kommt nicht jener hohe Stellenwert zu, der ihnen heute oft für die gute wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland zugeschrieben wird. Ebenso richtig ist aber, dass die Hartz-Reformen insgesamt zu einer Reduktion der Arbeitslosigkeit geführt haben und somit den zeitlich schon vorher einsetzenden Prozess zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland weiter unterstützt haben. Was hat sich in der Tariflandschaft und bei den Betriebsräten verändert? Fitzenberger: Bei den Flächentarifverträgen kam es beispielsweise zu mehr Ausnahmeregelungen, die auf die individuelle Situation der Betriebe 6 Juli 2014 | Schwerpunkt zugeschnitten waren. Unternehmen konnten sich auch aus der Tarifbindung lösen. Den Mitarbeitervertretungen, also den Betriebsräten, kam eine größere Rolle zu. Sie standen hinter Betriebsvereinbarungen oder Flexibilitätsspielräumen in Tarifverträgen, die im Zweifel die Existenz der Unternehmen sicherten. Dabei konnten die Arbeitnehmervertreter davon ausgehen, dass sie bei einer besseren wirtschaftlichen Lage auch wieder mehr Geld bekommen würden – so wie es nach der Krise 2008/2009 zum Beispiel nahezu mustergültig der Fall war. Bei einer zentralen staatlichen Lohnfindung hätte es vermutlich eine solche Flexibilität auf der Betriebs ebene nicht gegeben. Was macht die Beziehung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern in Deutschland so wertvoll? Fitzenberger: Lassen Sie mich die Frage zunächst an den hochproduktiven Bereichen der deutschen Exportwirtschaft festmachen. Unternehmen in diesem Wirtschaftsbereich sehen sich regelmäßig großen Schwankungen in den Absatzchancen gegenüber, auf die sie reagieren müssen. Hier sitzen Arbeitgeber und Arbeitnehmer bildlich gesprochen in einem Boot. Der Erfolg der Unternehmen hängt von den produktiven Beschäftigten ab und gleichzeitig müssen die Unternehmen in flexibler Form auf die Risiken und Veränderungen in der Weltwirtschaft reagieren. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit auf betrieblicher Ebene, die den Sicherheitsbedürfnissen der Arbeitnehmer Rechnung trägt und die gleich zeitig die Flexibilität der Unternehmen garantiert, stellt einen großen Wettbewerbsvorteil dar. Hiermit wird erreicht, dass Arbeitnehmer mit spezifischen Kenntnissen in Krisen an das Unternehmen gebunden werden können, da diese Arbeitnehmer dann bei sich verbessernder Auf- tragslage wieder gebraucht werden. Arbeitnehmer waren in den letzten 20 Jahren zunehmend bereit, einen Teil der Anpassungslast in Krisensituationen zu tragen – dies ging aber damit einher, dass die glaubwürdige Aussicht bestand, bei verbesserter Situation für das Unternehmen dafür einen Ausgleich zu erhalten. Zudem haben die Arbeitnehmervertreter in Krisensituationen dem Einsatz weiterer Flexibilisierungsinstrumente zugestimmt, beispielsweise der Auslagerung von Teilen der Produktion. Wie hat sich die Rolle der Arbeitnehmervertreter in den vergangenen Jahren verändert? Fitzenberger: Aus meiner Sicht ist die Rolle der Arbeitnehmervertreter auf Unternehmensebene, insbesondere der Betriebsräte, in den letzten 15 Jahren deutlich gewachsen. Die Tarifparteien haben diese Entwicklung durch mehrere Maßnahmen begleitet, u.a. durch die Einführung von Tariföffnungsklauseln in Flächentarifverträgen. Lassen Sie mich auch festhalten, dass das System der Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehungen durch den Rückgang der Mitgliedschaft in Gewerk schaften und den Rückgang der Tarifbindung stark unter Druck stand und dass die Tarifparteien auf diesen Druck reagiert haben, indem sie eine stärkere betriebliche Flexibilisierung im tarifgebundenen Bereich ermöglicht haben. 7 Schwerpunkt | Juli 2014 Deutschlands Jobwunder ist beispielhaft für andere europäische Länder. Können diese Staaten von uns lernen und einige Reformen übernehmen? Fitzenberger: Die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft beruht auf einem über Jahrzehnte gewachsenen System zur Lohnfindung, in dem vieles dezentral und auf der Betriebsebene entschieden wird und meist vertrauensvoll zusammengearbeitet wird. Dies lässt sich anderen europäischen Ländern nicht verordnen. Nehmen Sie das Beispiel Frankreich. Kleine Gewerkschaften mit vergleichsweise wenigen Mitgliedern handeln in einer spannungsgeladenen Atmosphäre mit schwachen Arbeitgeberverbänden Löhne aus, die ziemlich starr für das gesamte Land gelten. Zudem gibt es einen vergleichsweise hohen staatlich festgelegten Mindestlohn, der mutmaßlich einer der Faktoren für die hohe Jugendarbeitslosigkeit ist. Wie sehen Sie die zukünftigen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt? Fitzenberger: Insgesamt sehe ich die Entwicklung sehr positiv. Angesichts der dramatischen demographischen Veränderungen wird die zentrale Herausforderung für die Zukunft die Fachkräftesicherung sein. Die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes in Deutschland ging mit einem starken Anstieg der Lohnungleichheit und einem Aufwuchs des Niedriglohnsektors einher. Die Politik und die Gewerkschaften versuchen, dies nun zu korrigieren, beispielsweise durch die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns bzw. durch hohe Lohnforderungen. Dies ist angesichts der Entwicklung der letzten 20 Jahre verständlich, birgt aber die Gefahr, dass hohe Tarifabschlüsse oder ein hoher Mindestlohn für die Beschäftigung kontraproduktiv wären, wenn sie sich nicht an den wirtschaftlichen Gegebenheiten orientieren. Inwieweit werden Betriebsräte in den kommenden Jahren die Unternehmensstrukturen prägen? Fitzenberger: Betriebsräte werden sicherlich weiterhin im Bereich mittlerer und großer Unternehmen eine wichtige Rolle einnehmen und die Unternehmenskulturen mit prägen. Den Betriebsräten kommt im nicht tarifgebundenen Bereich die zentrale Rolle als kollektive Ansprechpartner der Unternehmensleitungen zu, wenn die Unternehmen einen Betriebsrat aufweisen. Ich kann nicht abschätzen, ob Betriebsräte im Niedriglohnsektor eine zunehmende Rolle werden spielen können. n Zur Person: Bernd Fitzenberger verantwortet den Lehrstuhl für Statistik und Ökonometrie an der AlbertLudwigs-Universität Freiburg. Dort hält er Lehrveranstaltungen zur Statistik, Ökonometrie und Arbeitsmarktökonomik. Zu seinem Forschungsgebiet zählen u. a. die Beschäftigungsentwicklung, die Lohnstruktur, die Gewerkschaften, der Arbeitsmarkt und die Bildungspolitik in Deutschland. Er ist u. a. Research Associate am ZEW in Mannheim sowie Research Fellow am IZA in Bonn. 8 Professor Bernd Fitzenberger, Ph. D. Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Juli 2014 | Schwerpunkt Mitbestimmung bei Randstad – eine lange Tradition Als einziges Unternehmen in der Zeitarbeitsbranche weist Randstad flächendeckende Betriebsratsstrukturen auf – und das schon seit vielen Jahren. Im April wurde ein neuer Betriebsrat gewählt, der mit seinen 127 Mitgliedern die Interessen aller Mitarbeiter bundesweit vertritt. Die Historie der Arbeitnehmervertretung beim Marktführer ist lang: Bereits im Jahr 1972 fanden die ersten Betriebsratswahlen bei Randstad Zeitarbeit statt. Nun wurde – 42 Jahre später – erneut der Betriebsrat (BR) bei Randstad gewählt: Die drei neuen Betriebsratsgremien Nord, Süd und Ost sind mit ihren insgesamt 127 Mitgliedern für die regionalen Interessen aller Arbeitnehmer von Randstad – für interne Mitarbeiter sowie Mitarbeiter im Kundeneinsatz – zuständig. BR-Sitzungen zwischen Arbeitgeber und Mitbestimmungsorganen statt. Im Rahmen einer ‘Strategischen Plattform’ treffen sich zudem Geschäftsführung und BR-Vorsitzende, um sich zu strategisch wichtigen Themen proaktiv auszutauschen – ein weiterer Schritt zur Stärkung der betrieblichen Mitbestimmung des Personaldienstleisters. Der Gesamtbetriebsrat (GBR), der aus den hierfür entsandten Mitgliedern der jeweiligen regionalen Betriebsratsgremien besteht, setzt sich zudem regionsübergreifend für die Interessen der Mit arbeiter ein. Fakten zum Betriebsrat bei Randstad: n Flächendeckender Betriebsrat bestehend aus drei regionalen Betriebsräten in den Regionen Nord, Süd und Ost n Vertretung der Interessen aller Mitarbeiter: internes Personal sowie Mitarbeiter im Kundeneinsatz nGesamtbetriebsratsvorsitzender: Hanno-Lutz Hoff n 127 Betriebsratsmitglieder in Deutschland n Schwerbehinderten- und Ausbildungsvertretung Die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat zeigt, dass der Gedanke der Mitbestimmung ein fester Bestandteil der Unternehmenskultur von Randstad ist. In regelmäßigen Abständen finden Konsultationsgespräche innerhalb von GBR- und Die Arbeit der Arbeitnehmervertretung in der Zeitarbeitsbranche unterscheidet sich von anderen Branchen in erheblichem Maße. Für die Interessen der Mitarbeiter im Kundeneinsatz sind grundsätzlich zwei Betriebsräte zuständig: der Betriebsrat von Randstad sowie der des Kundenunternehmens. Die Vielfalt der Branchen, in der die Mitarbeiter im Kundeneinsatz tätig sind, sowie deren dezentrale Struktur stellt die Betriebsräte vor besondere Herausforderungen. Zwei verschiedene Beschäftigungsgruppen werden gleichermaßen betreut: Das interne Personal und die Mitarbeiter im Kundeneinsatz. Für sie werden Betriebsvereinbarungen getroffen, die Einhaltung von gesetzlichen und tariflichen Regelungen sichergestellt und die jeweiligen kundenspezifischen Regelungen beachtet. 9 Juli 2014 | Schwerpunkt Welchen Themen nimmt sich der Betriebsrat von Randstad außerdem noch an? Die Mitbestimmungsorgane setzen sich weiterhin für eine faire Entlohnung, soziale Belange sowie Weiterbildungsmöglichkeiten der Mitarbeiter ein. Eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter im Kundeneinsatz wird ebenfalls angestrebt. Hierzu gehen die Betriebsräte von Randstad auf die der Kundenunternehmen zu, um über die Besonderheiten der Zeitarbeitsbranche zu informieren und die jeweilige Aufgabenverteilung abzustimmen. Im Jahr 2005 hat Randstad einen Sozialfonds eingerichtet. Mitarbeiter, die aufgrund außergewöhnlicher Schicksalsschläge in Not geraten sind, können eine finanzielle Unterstützung von ihrem Arbeitgeber erhalten. Sollte ein Mitarbeiter durch einen Unfall dauerhaft zu Schaden kommen, hilft Randstad dem Beschädigten oder dessen Angehörigen ebenfalls mit einer monetären Zuwendung. Die Entscheidung über die Höhe der finanziellen Hilfe wird gemeinsam von der Geschäftsführung und dem Gesamtbetriebsrat getroffen. Jedoch war es kein leichter Weg, die Betriebsratsstrukturen bei Randstad so aufzubauen, wie sie heute die Mitbestimmung im gesamten Bundesgebiet gewährleisten. Denn um eine flächendeckende Interessensvertretung aller Arbeitnehmer sicherzustellen, wurde bereits vor vielen Jahren ein Tarifvertrag gemäß §3 Betriebsverfassungsgesetz geschlossen, der von den üblichen Strukturen abweicht. Dieser Tarif vertrag ist in der Zeitarbeitsbranche einzigartig. Im Jahr 2013 wurde er von der Gewerkschaft ver.di, den beiden größten Industriegewerk schaften IG Metall und IGBCE sowie der betriebspolitischen Abteilung von Randstad überarbeitet, mit dem Ergebnis: Der Tarifvertrag garantiert seitdem die Bildung von drei regionalen Betriebsratsgremien mit jeweils mindestens 39 Mitgliedern, einem Gesamtbetriebsrat, einer Schwerbehinderten- und einer Auszubildenden vertretung. n Kommentar des Betriebsrates zur Mitbestimmung bei Randstad: “Wir, die Betriebsräte von Randstad, leben aktive Mitbestimmung schon seit langer Zeit im Unternehmen. Damit zeigen Betriebsräte wie Management gleichermaßen, dass sie ihre soziale Verantwortung gegenüber den 63.000 Beschäftigten ernst nehmen. Der Dialog zwischen den Betriebspartnern hat deutlich dazu beigetragen, die Arbeitsbedingungen aller Kollegen und Kolleginnen in unserem Unternehmen zu verbessern. Hanno-Lutz Hoff Gesamtbetriebsratsvorsitzender bei Randstad 10 Gerade in einem Dienstleistungsunternehmen müssen die Menschen im Mittelpunkt stehen, denn die Leistungsfähigkeit von Unternehmen wird in erheblichem Maße durch zufriedene und motivierte Mitarbeiter gesichert. Mitbestimmung trägt somit einen wichtigen Teil zur positiven Entwicklung des Unternehmens bei. Als Betriebsräte sind wir froh darüber, hier unseren Beitrag leisten zu können.” Juli 2014 | Fakten und Analysen World Employment Conference zeigt Facetten der neuen Arbeitswelt auf Die Arbeitswelt von morgen wird nicht nur inter nationaler und mobiler, sondern auch weiblicher und städtischer werden – so lautete die Kernthese des Hauptredners Dr. Kjell Nordström auf der diesjährigen World Employment Conference in Brüssel. Besonders junge Frauen, die in Ländern außerhalb von Europa leben, holen im Bildungsniveau stark auf, so Nordström. Schon heute sei erkennbar, dass diese jungen Frauen sehr mobil sind, ihrer beruf lichen Karriere einen hohen Stellenwert einräumen und für sie die Gründung einer Familie an Priorität verloren haben. Die zukünftige Welt des Arbeitens hat mit der heutigen nicht mehr viel gemein, denn Arbeitsund Wohnort sowie Arbeitszeit und Freizeit werden sich zunehmend vermischen. So sieht das Zukunftsszenario von Dr. Kjell Nordström aus, einem Wirtschaftsexperten und Managementberater aus Schweden, der auf der World Employment Conference die Zuschauer in seinen Bann zog. Seit dem Zweiten Weltkrieg bestimmen die zunehmende Globalisierung und die damit einhergehende rasante Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologie die Veränderung traditioneller Arbeitsformen. Hinzu komme der Anstieg der Intelligenz der Menschheit, die diese Entwicklung ebenfalls unterstützen soll. In vielen Ländern sei weiterhin eine wachsende Demokratisierung zu beobachten, die zu einem Anstieg der Marktwirtschaft geführt hat. Der Arbeitsmarktökonom misst den Metropolen eine zunehmende Bedeutung bei: Produktions standorte werden in die Großstädte verlagert; die Mega-Cities erfahren eine enorme Zuwanderung. Laut Nordström werden die 600 Metropolen auf der Welt den Planeten zukünftig dominieren. Dr. Kjell Nordström auf der World Employment Conference Wie sich der Arbeitsmarkt und die Rekrutierung weltweit verändert und welche Einflüsse den Zeitarbeitsmarkt prägen werden, diskutierten neben den Rednern auch die Mitglieder des Weltverbandes der privaten Arbeitsvermittler CIETT auf der World Employment Conference. In diesem Jahr fand die Konferenz Mitte Mai unter dem Motto: ‘Fast forward to the new world of work’ in Brüssel statt. n Außerdem werden durch das ‘Empowerment’ der Frauen – die sog. Selbstbestimmung – aber auch durch die steigende Anzahl an weiblichen Erwerbstätigen und an Frauen in Führungspositionen das Wirtschaftsleben und die Gesellschaft maßgeblich beeinflusst. 11 Fakten und Analysen | Juli 2014 Zeitarbeit im internationalen Vergleich Weltweit sind mehr als 36 Millionen Menschen über Zeitarbeit beschäftigt. Die Zahlen zur internationalen Zeitarbeitsbranche veröffentlicht der Weltverband der privaten Personaldienstleister CIETT jedes Jahr in seinem Economic Report. Der internationale Verband der privaten Arbeitsvermittler fasst in seinem Economic Report 2014 die wichtigsten Fakten zur Zeitarbeit zusammen: 137.300 Zeitarbeitsunternehmen beschäftigten im Jahr 2012 etwa 36 Millionen Menschen weltweit. Davon sind etwa 624.500 interne Arbeitskräfte in der Personaldienstleistung tätig. Im Jahr 2012 lag der Bruttoumsatz in der Zeitarbeitsbranche weltweit bei etwa 299 Milliarden Euro. Den größten Länderbeitrag leisteten die USA mit 28,9 Prozent (Deutschland: 6,8 Prozent). Auch der europäische Zeitarbeitsmarkt hatte mit rund 36 Prozent einen erheblichen Anteil am weltweiten Gesamtumsatz. Demgegenüber fallen die Penetrationsraten (Anteil der Zeitarbeitnehmer an allen Erwerbstätigen) verhältnismäßig gering aus. Wie die Abbildung zeigt, lag der Anteil der Zeitarbeitnehmer an allen Erwerbstätigen im Jahr 2012 in den europäischen Ländern (ohne Russland) im Durchschnitt bei 1,6 Prozent. Für die USA lag die Penetrationsrate bei 2,0 Prozent; in Deutschland bei 2,2 Prozent. Penetrationsraten in der Zeitarbeit in 2012 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 EUR: 1,6% 1,9% 2% 2,2% 2,7% 0,1% 1,3% 3,8% 2,0% 9,2% Quelle: Ciett (2014): Economic Report 2014 Südafrika ist einer der größten Wachstumsmärkte, dessen Penetrationsrate lag 2012 bei 9,2 Prozent. 12 Über CIETT (www.ciett.org): Der Weltverband der privaten Arbeitsvermittler setzt sich aus 50 nationalen Zeitarbeitsverbänden und den acht weltweit größten Personaldienstleistern (Adecco, Gi Group, Kelly Services, Manpower, Randstad, Recruit Holdings, Trenkwalder and USG People) zusammen. Er wurde 1967 in Paris gegründet. Annemarie Muntz ist seit Mai die neue Präsidentin des Verbandes. Annemarie Muntz, Präsidentin des CIETT In Ländern wie Deutschland, Südafrika und Schweden wird die Sprungbrettfunktion der Zeitarbeit besonders deutlich. Dort schaffen viele Arbeitslose durch Zeitarbeit den Wiedereinstieg ins Berufsleben und bleiben auch danach weiterhin in Beschäftigung. In Deutschland waren beispielsweise 56 Prozent der Zeitarbeitnehmer vorher arbeitslos. Zwölf Monate nach ihrer Tätigkeit in der Zeitarbeit sind nur noch 17 Prozent ohne Beschäftigung. Betrachtet man alle Zeitarbeitnehmer weltweit, so sind mehr als die Hälfte (54 Prozent) von ihnen männlich und 61 Prozent unter 30 Jahre alt. Inter nationale Unterschiede lassen sich beim Ausbildungsgrad der Zeitarbeitnehmer feststellen. So haben nur drei Prozent der deutschen Zeitarbeitnehmer einen höheren Bildungsabschluss. Ähnlich sieht es in Ungarn aus. In Australien, Bulgarien und Norwegen liegt dagegen der Anteil der Zeitarbeitnehmer mit einem höheren Bildungsabschluss bei 50 Prozent und mehr. In diesen Ländern ist die Zeitarbeit im hochqualifizierten Bereich stark ausgeprägt. n Juli 2014 | Fakten und Analysen Zehn Jahre Politikbrief Im Sommer dieses Jahres feiert der Randstad Politikbrief seinen zehnten Geburtstag. Was hat sich seit seinem ersten Erscheinen im Juli 2004 verändert? Die Redaktion resümiert die vergangene Dekade. Ein Blick zurück: Zu Beginn des neuen Jahrtausends dominierte vor allem ein Thema die politische Debatte – die hohe Arbeitslosigkeit. Die damalige Bundesregierung unter Kanzler Gerhard Schröder reagierte mit der bis heute kontrovers diskutierten ‘Agenda 2010’, deren Kernelement die sogenannten Hartz-Gesetze waren. Das im Jahr 2002 beschlossene ‘erste Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt’ sah die Einrichtung von mindestens einer sogenannten PersonalServiceAgentur (PSA) pro Agenturbezirk vor, die Arbeitslose mit Vermittlungshemmnissen mit Hilfe der Zeitarbeit in andere Unternehmen integrieren sollte. Zum Zeitpunkt des Erscheinens des ersten Randstad Politikbriefs waren in Deutschland bereits 834 PSAen aktiv. Anlass genug für die damaligen Autoren, eine erste Bilanz dieses neuen arbeitsmarktpolitischen Instruments zu ziehen. Seit dieser Zeit hat sich in der Zeitarbeit viel getan. Der damals gerade erst eineinhalb Jahre gültige Branchentarifvertrag Zeitarbeit hat mittlerweile vier Änderungen erfahren, die letzte im September 2013. Damit einher ging ein erheblicher Lohnzuwachs in der Zeitarbeit von weit über zwanzig Prozent (Entgeltgruppe 1) sowie diverse Branchenzuschlagstarifvereinbarungen, die in der Regel spätestens nach neun Monaten Überlassungsdauer zu Equal Pay führen. Damals wie heute berichtet der Randstad Politikbrief über aktuelle Themen des Arbeitsmarktes, speziell über Änderungen in der Zeitarbeitsbranche und Neuigkeiten von Randstad. Eine Durchsicht der letzten zehn Jahrgänge zeigt, dass fast alle Schwerpunktthemen – wie z. B. Qualifizierung, Fachkräftemangel, Arbeitsmarkt der Zukunft und Mitbestimmung – aus der heutigen Debatte immer noch nicht verschwunden sind. Was halten die Leser vom Randstad Politikbrief? Eine im Jahr 2012 durchgeführte Onlinebefragung unter den Empfängern ergab, dass dem Politikbrief vor allem Aktualität, eine hohe Qualität der Artikel sowie Verständlichkeit und eine gute Themenauswahl bescheinigt wurde. Gewandelt hat sich in den vergangenen Jahren das Design. Aus der Heftung einzelner Seiten entstand eine Broschüre mit neuem Seitenlayout. Darauf aufbauend gilt es, den Politikbrief stets weiterzuentwickeln, um auch zukünftig seinen Lesern einen zuverlässigen Informationsservice bieten zu n können. Randstad Politikbrief Nr. 1 vom Juli 2004 (zum Download unter www.randstad.de/politikbrief) 13 Netzwerke und Kooperationen | Juli 2014 Neuer Vorstand des ddn gewählt Hans Christian Bauer, Director Social Affairs und Randstad Akademie, ist am 1. April in den Vorstand des bundesweiten Unternehmensnetzwerks ‘Das Demographie Netzwerk e. V.’ (ddn) gewählt worden. Randstad ist seit 2010 Mitglied und engagiert sich sowohl in den Regionalkreisen als auch in den Arbeitskreisen Employer Branding und Qualifizierung. n Zum neuen Vorstand des ddn, der Anfang April von seinen Mitgliedern gewählt wurde, gehören neben Hans Christian Bauer von Randstad, Susanne Obert (ZF Friedrichshafen AG), Christine StürtzDeligiannis (ING-DiBa AG) und Wolfgang Witte (Gesellschafter der perbit Software GmbH). Rudolf Kast wurde außerdem in seinem Amt als Vorstands vorsitzender bestätigt. Mehr als 350 Unternehmen und Institutionen sind im Demographie Netzwerk aktiv, um gemeinsam dem demographischen Wandel entgegenzutreten. Der neue Vorstand des ddn Fachbuch zum lebenslangen Lernen Der Arbeitskreis Qualifizierung des ‘Demographie Netzwerks e. V.’ (ddn) veröffentlicht in Kürze sein drittes Fachbuch mit dem Titel ‘Lust am Lernen – ein Leben lang’. Das Fachbuch des ddn ‘Lust am Lernen – ein Leben lang’ erscheint in Kürze auf dem Markt. Im Mittelpunkt des dritten Bandes der Fachbuchreihe steht die Kompetenzentwicklung von Menschen aller Altersgruppen. Die Best Practices aus der Unternehmenspraxis zeigen, dass man nie ausgelernt hat und wie man auf innovative Weise über die Generationen hinweg mit Lust und Freude lernen kann. Ein weiteres Unternehmensbeispiel belegt, dass auch Rentner einen unverzichtbaren Beitrag des Wissenstransfers leisten. Die Herausgeber des Demographie Netzwerkes erweitern mit dem Werk zum lebenslangen Lernen die Fachbuchreihe des ddn und ergänzen damit die in 2012 erschienenen Bücher zur strategischen Personalplanung und betrieblichen Altersvorsorge. n 14 Juli 2014 | Randstad News Prämierung der beliebtesten Arbeitgeber Deutschlands Sie sind die beliebtesten Arbeitgeber Deutschlands: Die Automobilkonzerne BMW und Daimler sowie Audi wurden im März mit dem Randstad Award in München ausgezeichnet. Die BMW AG landete mit 58 Prozent auf Platz 1, gefolgt von der Daimler AG mit knapp 54 Prozent und der Audi AG, die den dritten Platz erreichte (53 Prozent). Mit diesen Platzierungen können sich die Unternehmen zu den beliebtesten Arbeitgebern in Deutschland zählen. Im feierlichen Ambiente des Medienparks in München wurde der Award vor den Augen der 150 geladenen Gäste verliehen. Andrea Dauch, Regionaldirektorin Süd bei Randstad, überreichte den Award an die Preisträger an diesem Abend. v. l. n. r.: Eckard Gatzke (Randstad), Gabriele Schreyer (BMW), Annett Konitzky (Audi), Hans Rudolf Wöhrl Eckard Gatzke, Vorsitzender der Geschäftsführung von Randstad, referierte über innovative Erfolgsmodelle im Personalmanagement und stimmte das Publikum auf Gastredner Hans Rudolf Wöhrl ein, der die zukünftigen Chancen für den Mittelstand vortrug. Arbeitgeber der 148 größten deutschen Unter nehmen gewählt. Zur Wahrnehmung der Arbeitgebermarke beurteilten die Teilnehmer die Unternehmen nach zehn Schlüsselfaktoren. Sie geben Aufschluss, welche Faktoren bei der Wahl des Arbeitgebers am Wichtigsten sind. Darunter fallen u. a. ein angenehmes Arbeitsklima, Zukunftsperspektiven, ein attraktives Gehalt und Sozialleistungen, Weiterbildungsmaßnahmen sowie berufliche Sicherheit. Das sogenannte Employer Branding, also die Arbeitgebermarke, beschreibt das Image, das ein Unternehmen als potenzieller Arbeitgeber ausstrahlt. Um zu vermeiden, dass die größten Unternehmen einen Vorteil durch ihre Bekanntheit haben, liegt der Fokus der Umfrage auf den Bereichen Markenbekanntheit sowie der absoluten und relativen Attraktivität. Zusätzlich wurden die Teilnehmer gefragt, welches das entscheidende Kriterium bei der Wahl eines Arbeitgebers für sie ist. Auf die langfristige Sicherheit des Arbeitsplatzes (21 Prozent) legen sie dabei ganz besonderen Wert. Außerdem sind ein wettbewerbsfähiges Gehalt mit Sozialleistungen (17 Prozent) sowie eine angenehme Arbeits atmosphäre (13 Prozent) für die Teilnehmer von großer Bedeutung. Wenn es um die Charaktereigenschaften geht, die ein Arbeitgeber haben sollte, so sind den Befragten Ehrlichkeit, Sicherheit und Zuverlässigkeit am wichtigsten. Der Randstad Award wird in mittlerweile 23 Ländern verliehen. n Insgesamt 8.000 Personen zwischen 18 und 65 Jahren haben an der Onlinebefragung des Marktforschungsinstituts ICMA International im Herbst 2013 teilgenommen und die beliebtesten 15 Randstad News | Juli 2014 Unterstützung beim Anerkennungsverfahren für ausländische Fachkräfte Um das Potential an ausländischen Fachkräften auf dem deutschen Arbeitsmarkt in Zukunft besser ausschöpfen zu können, bot eine Fachtagung zur beruflichen Anerkennung die Möglichkeit zum gemeinsamen Austausch. Mit dem ‘Dialogforum BQ-Portal – Berufliche Anerkennung: Vernetzt vom Antrag bis zum Arbeitsplatz’ hatte das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im März dieses Jahres zum Erfahrungsaustausch von Unternehmen, anerkennenden Stellen und Fachkräften eingeladen. Neben Ansprechpartnern unterschiedlicher Kammern, von Wirtschafts- und Migrantenverbänden sowie der Arbeitsverwaltung waren auch Unternehmensvertreter anwesend. Marc Aßheuer, Teammanager Arbeitsmarktprojekte und Integrationsmentor bei Randstad, stellte die Erfahrungen des Personaldienstleisters vor: “Die Unternehmen sollten bei den Antragstellern gezielt den Mehrwert des Anerkennungsprozesses darstellen und gegebenenfalls Bedenken ausräumen”, erläuterte Aßheuer in seinem Vortrag. Dr. Regina Flake (IW Köln) und Marc Aßheuer (Randstad) auf der Fachtagung “Dabei bietet es sich an, dass dafür ausgebildete Integrationsmentoren als Ansprechpartner fungieren, die Best Practices sammeln und kommunizieren. Randstad ist es seit Jahren ein wichtiges Anliegen, seine Mitarbeiter und Bewerber bei der Anerkennung ihrer im Ausland erworbenen Berufsabschlüsse zu unterstützen.” 16 Die Integrationsmentoren wie auch zahlreiche andere Mitarbeiter des Personaldienstleisters unterstützen ihre Mitarbeiter und Bewerber aktiv dabei, dass ihr Berufsabschluss auch in Deutschland anerkannt wird – mit Erfolg. So werden zum Teil die Kosten für das Anerkennungsverfahren übernommen, e-Learning Kurse angeboten oder Hilfestellung bei z. B. sprachlichen Unsicherheiten gegeben, um am Ende zur Anerkennung zu gelangen. Wichtigste Grundlage für die Anerkennung ist das im April 2012 in Kraft getretene ‘Gesetz zur Verbesserung der Feststellung und Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen’. Damit erhalten alle Personen, unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit und ihrem Aufenthaltsstatus, erstmals einen Rechtsanspruch auf eine Gleichwertigkeitsprüfung. Was hat sich seitdem getan? Die Zahlen des Berichtes zum Anerkennungsgesetz vom Bundesministerium für Bildung und Forschung zeigen, dass die gestellten Anträge und damit auch die anerkannten Berufsabschlüsse noch viel Luft nach oben aufweisen: Im Berichtsjahr 2012 – von April bis Dezember 2012 – wurden dem Statistischen Bundesamt 10.989 Anträge auf Anerkennung gemeldet; 7980 Bescheide resultierten daraus. Fast 80 Prozent aller Anträge wurden für reglementierte Berufe – z. B. medizinische oder Rechtsberufe – gestellt. Von ihnen erhielten ca. 83 Prozent die volle Gleichwertigkeit; von den nicht reglementierten Berufen wurden zwei Drittel aller Berufsabschlüsse als gleichwertig anerkannt. In Deutschland leben knapp drei Millionen Menschen, die ihren Berufs- oder Hochschul abschluss im Ausland erworben haben (vgl. BQPortal, dem Informationsportal für ausländische Berufsqualifikationen). Damit diese Fachkräfte in ihren erlernten Berufen auch in Deutschland dauerhaft arbeiten können, werden die erworbenen Berufsabschlüsse deutschen Referenzberufen gegenübergestellt und damit Gleichwertigkeits prüfungen unterzogen. n Juli 2014 | Randstad News ‘Du bist ein Talent’ – Schüler treffen Olaf Scholz Durch Randstads Schulprojekt ‘Du bist ein Talent’ hatten 21 Schüler die Gelegenheit, mit Hamburgs Erstem Bürgermeister Olaf Scholz ins Gespräch zu kommen. Die Jugendlichen konnten sich außerdem über die Ausbildungsberufe der Stadt Hamburg informieren. Im Rahmen der ‘Du bist ein Talent’ Schulpatenschaft wurden 21 Schüler der Klasse 8g der Gretel Bergmann Schule Anfang des Jahres zur Betriebserkundung ins Hamburger Rathaus eingeladen. Dort erhielten die Jugendlichen ausführliche Informationen über die Ausbildungsmöglichkeiten bei der Stadt Hamburg, die in den Bereichen Verwaltung, Justiz und Polizei vielfältige Tätigkeiten sowie gute Übernahme- und Aufstiegschancen bietet. “Wir freuen uns, dass die Jugendlichen durch die Einladung ins Rathaus einen Einblick in die verschiedenen Aufgabengebiete bei der Stadt erhalten haben”, betonte Silke Oltrogge, Dis triktmanagerin bei Randstad in Hamburg. “Auch war es für einige Schüler besonders interessant zu erfahren, dass verstärkt junge Menschen gesucht werden, die aus anderen Kulturkreisen kommen und dadurch spezielle Kompetenzen mitbringen.” Olaf Scholz stand den Teilnehmern Rede und Antwort, sprach offen mit den Jugendlichen über Berufswünsche und Bildung und beantwortete viele persönliche Fragen. “Jugendlichen die eigenen Talente und ihre Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt aufzuzeigen, halte ich für ausgesprochen wichtig. Mit ‘Du bist ein Talent’ unterstützt Randstad die Schüler und Schülerinnen dabei, realistische Berufsperspektiven zu entwickeln und früh wichtige Bausteine für die eigene Zukunft zu setzen”, sagte Hamburgs Erster Bürgermeister. Seit 2008 ist Randstad bereits Partner der Gretel Bergmann Schule und erleichtert jungen Hauptschülern innerhalb des Patenschaftsprogramms ‘Du bist ein Talent’ unter anderem durch spezielle Unterrichtseinheiten zur Bewerbungsvorbereitung den Übergang von der Schule ins Berufsleben. Betriebserkundungen runden das Programm ab. Ziel ist es, sie zu einem qualifizierten Schulabschluss zu führen und ihre Ausbildungsfähigkeit zu verbessern. Olaf Scholz mit Schülern der Gretel Bergmann Schule in Hamburg Nach erfolgreichem Abschluss der ersten Patenschaft ging die Kooperation im Sommer 2012 in die zweite Runde: Randstad übernahm erneut die mehrjährige Patenschaft für eine weitere Schulklasse der Hamburger Bildungseinrichtung im Stadtteil Allermöhe. Im Dezember 2013 zeichnete die Handelskammer Hamburg Randstad für sein Engagement mit dem ‘Schul-Merkur’ aus. Das ist bereits der zweite Preis, den der Personaldienstleister für ‘Du bist ein Talent’ in Hamburg erhielt. n Zum Abschluss überreichte er jedem Teilnehmer persönlich seinen Betriebserkundungsbogen, der den Bewerbungsunterlagen beigefügt werden kann. 17 Randstad News | Juli 2014 Neues Discussion Paper zum Kompetenzerwerb in der Zeitarbeit Weiterbildung wird immer wichtiger – auch in der Zeitarbeit. Das fünfte Randstad Discussion Paper widmet sich der Frage, inwieweit der Kompetenz erwerb im Allgemeinen und insbesondere für die Personaldienstleistungsbranche ein Zukunftsmodell darstellt. Weiterbildung ist nicht nur für junge Menschen, sondern auch für Ältere sinnvoll, meint Dr. Alexander Spermann, der seit April dieses Jahres Direktor Arbeitsmarktpolitik Deutschland beim Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) in Bonn ist. Denn – und das ist eine gute Nachricht – ‘hard’ und ‘soft skills’ sind bis ins hohe Alter veränderbar. Dabei steht den Lernenden heutzutage durch neue zeit- und ortsunabhängig nutzbare Technologien eine Vielzahl an Lernformen zur Verfügung. Ein Blick auf die Kompetenztests PISA und PIAAC zeigt, dass Deutschlands Jugendliche und Erwachsene in fast allen Schlüsselkompetenzen 2013 über dem OECD-Durchschnitt liegen. Bei diesen Tests unbeachtet bleiben jedoch die soft skills, die für den Erfolg am Arbeitsmarkt entscheidend sind, wie z. B. das Durchhaltevermögen. Spermann schlägt vor, „Onlineportale für Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften in Kombination mit Credit Points für Weiterbildungsaktivitäten aufzubauen, die am Ende zu Abschlüssen führen.“ Diese Vision ließe sich, so der Autor weiter, durch den von Bund und Ländern beschlossenen Deutschen Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen (DQR) in Richtung arbeitsmarktrelevanter Kompetenzen weiterentwickeln. Als Praxisbeispiel zum Kompetenzerwerb in der Personaldienstleistungsbranche führt Spermann das modular aufgebaute ‘Lernen im Job’-Programm von Randstad an, das sich in erster Linie an Zeitarbeitnehmer mit keiner oder einer veralteten Ausbildung richtet. Ziel bei allen vier zur Verfügung stehenden Qualifikationsrichtungen (Lager-, 18 Produktions- und Büroassistenz sowie Assistenz Dialogmarketing) ist die Steigerung der Beschäftigungsfähigkeit der Programmteilnehmer. Während des Einsatzes im Kundenunternehmen erworbene Kenntnisse, Fähigkeiten und Kompetenzen werden in einem dafür vorgesehenen Qualifizierungspass dokumentiert. Wenn alle Module erfüllt sind, wird ein Abschlusstest beim TÜV Rheinland abgelegt, der mit einem Zertifikat bescheinigt wird. Das Randstad Discussion Paper No. 5 steht unter www.randstad.de/publikationen zum Download bereit. Alexander Spermann sieht lebenslanges Lernen als zentrale Antwort auf die demographische Herausforderung. “Will Deutschland das derzeitige Wohlstandsniveau behalten, dann gilt es, die Produktivität der arbeitenden Menschen zu erhöhen”, beschreibt der Arbeitsmarktexperte das ökonomische Ziel. n Juli 2014 | Randstad News Randstad fördert seit vier Jahren ehrenamtliches Engagement seiner Mitarbeiter Seit vier Jahren fördert Randstad das ehrenamtliche Engagement seiner Mitarbeiter. Auch in 2013 waren die Randstad Mitarbeiter wieder aktiv. Insgesamt 1.329 ehrenamtliche Stunden wurden zu Gunsten sozialer Projekte geleistet, die mit rund 20.000 Euro gefördert wurden. Ein Kinderspektakel in Magdeburg, Kochen für die Eltern schwerkranker Kinder, ein Sommerfest organisieren für die Nordhäuser Tafel, eine Weihnachtsaktion für krebskranke Kinder, einen ‘Tag der offenen Tür’ bei der Freiwilligen Feuerwehr in Zangenberg – die freiwilligen Helfer der Initiative ‘Ehrensache’ packen dort an, wo Hilfe benötigt wird. Seit vier Jahren unterstützt Randstad seine Mitarbeiter mit diesem Corporate-VolunteeringProgramm bei ihrem ehrenamtlichen Engagement: Bis zu 500 Euro für Sachmittel stellt Randstad jeweils zur Verfügung. Einzige Bedingung: Das Projekt muss dem Gemeinwohl dienen und keine rein politischen, religiösen oder privaten Interessen unterstützen. Insgesamt 212 Anträge auf Förderung reichten die Mitarbeiter – unabhängig davon, ob sie beim Kunden im Einsatz oder im internen Bereich beschäftigt sind – seit dem Start der Initiative ein. Davon erhielten 182 einen Zuschuss. In den vergangenen vier Jahren leisteten die Mitarbeiter von Randstad rund 3.600 ehrenamtliche Einsatzstunden und erhielten 96.500 Euro Fördergelder für ihre Projekte. “Die Initiative ‘Ehrensache’ ist eine sinnvolle Ergänzung der vielfältigen Aktivitäten zur gesellschaftlichen Verantwortung bei Randstad. Mit dieser Initiative ermutigen wir unsere Mitarbeiter, sich in ihrem unmittelbaren Lebens umfeld zu engagieren, sich in der Freizeit für eine gute Sache einzusetzen und einen Beitrag zu leisten, Dinge zum Guten zu verändern”, resümiert Hanna Daum, nationale Koordinatorin der CSR-Projekte bei Randstad. n Übersicht über die geförderten Ehrenamtsprojekte der Randstad Mitarbeiter (2010 – 2013) 182 geförderte Projekte 40 306 beteiligte Mitarbeiter 87 3630 geleistete Stunden 688 Quelle: Randstad (2014): eigene Erhebung 66 37 95 39 64 950 663 n 2010 60 1329 n 2011 n 2012 n 2013 19 Impressum | Juli 2014 Impressum Herausgegeben von der Randstad Deutschland GmbH & Co. KG, Helfmann-Park 8, 65760 Eschborn Dr. Christoph Kahlenberg, Manager Randstad Akademie Arbeitsmarktprojekte, Telefon 06196 - 408 19 06 [email protected] Autoren Hans Christian Bauer, Hanna Daum, Prof. Bernd Fitzenberger, Dr. Christoph Kahlenberg, Carlotta Köster-Brons, Claudia Nies, Anja Weber Fotos BQ-Portal/André Wagenzik, Ciett/Vivian Hertz, ddn / Völkner, Prof. Bernd Fitzenberger, Fotolia, Hans-Böckler-Stiftung, Randstad Copyright Randstad Ein Nachdruck ist nur mit Genehmigung des Herausgebers gestattet. Es sei darauf hingewiesen, dass alle verwendeten männlichen Bezeichnungen ausschließlich der besseren Lesbarkeit dienen und für beide Geschlechter gelten. Ihr Feedback ist uns wichtig: [email protected]