Erfahrungsbericht Université de Provence Aix-Marseille II / Aix

Transcrição

Erfahrungsbericht Université de Provence Aix-Marseille II / Aix
1
Erfahrungsbericht Université de Provence Aix-Marseille II / Aix-en-Provence
von Lisa Knittel
WS 2008/09
Vorbereitung
Die Entscheidung, wo ich mein Auslandssemester im fünften Fachsemester verbringen würde,
habe ich gut vorbereitet und bereits sehr früh getroffen. Nachdem ich die von Frau Rohrbach
geleitete Informationsveranstaltung über einen Studienaufenthalt im Rahmen des ERASMUSAustauschprogrammes, die jeden Januar am ITMK stattfindet, besucht hatte, entschied ich mich,
diese prima Möglichkeit zu nutzen. Ich informierte mich also über die verschiedenen
Partneruniversitäten des ITMK im Detail per Internet und entschied mich für London/
Großbritannien, da Englisch in meinem Studium erste Fremdsprache ist und ich bereits vor Beginn
meines Studiums an der Kölner FH ein Jahr in Paris gelebt und gearbeitet hatte. Frau Rooke,
ERASMUS-Koordinatorin für London, bot allen interessierten Studenten ein Treffen an, bei dem sie
die von ihr betreuten ausländischen Partnerhochschulen ausführlicher vorstellte. Schließlich sagte
mir ebenso das Angebot in Aix-en-Provence/ Südfrankreich zu, und ich wählte die Université de
Provence – Aix-Marseille I als zweite Option, wohlwissend, dass es für London nur zwei Plätze gibt
und ich den Süden Frankreichs und seine Kultur noch nicht kannte.
Tatsächlich erhielt ich in der ersten Märzwoche 2008 eine Absage für London. Gleichzeitig bot mir
Frau Rooke jedoch einen Austauschplatz in Aix an, und ich sagte umgehend zu. So kannte ich
bereits sechs Monate vor Studienbeginn im Ausland meinen zukünftigen Studienort und konnte
mich entsprechend mit allen Formalitäten rechtzeitig auseinandersetzen. Ende April nahm ich den
von der ausländischen Hochschule angebotenen Wohnheimplatz im Studentenwohnheim Cuques
an und traf mit Hilfe der ehemaligen Auslandssemesterberichte eine Vorauswahl einiger Kurse der
Partneruniversität für das Learning Agreement. Da ich bereits fließend Französisch sprach,
entschied ich mich gegen das Angebot eines Sprachkurses, was sich im Nachhinein auf Grund des
Kursniveaus als durchaus richtig herausstellen sollte. Im Juli bestätigte man mir meinen
Wohnheimplatz und ich überwies die Mietkaution (€ 150) nach Frankreich, kündigte meine
Wohnung in Köln und reiste Mitte September per TGV (mit dem Thalys, www.thalys.com, über
Brüssel, ca. €80, www.tgv-europe.de) nach Aix-en-Provence.
Wohnen in Aix
Der CROUS (Studentenservice/ Verwaltung Wohnheime, www.crous-aix-marseille.fr) organisierte
noch für spät freitagabends eine französische Studentin, die mich am Gare-TGV in Aix in Empfang
nahm und mich mit meinem Gepäck zum Wohnheim begleitete. Dort bezog ich zunächst ein
Zimmer im Pavillon 2, konnte jedoch glücklicherweise nach einer Woche das laute, verdreckte
Zimmer, dessen Tür sich nicht richtig schließen ließ, in Pavillon 1 überwechseln. Die Zimmer
verfügen über ein Bett mit Matratze, mehrere kleine Schränke, einen Schreibtisch mit Stuhl, einen
Sessel, ein Waschbecken sowie ein BD. Toiletten, Dusche und Küche werden gemeinschaftlich
genutzt und von der femme de ménage montags bis freitags täglich gesäubert. Die Reinigungsfrau
ist auch für das Übergabeprotokoll verantwortlich, auf dem man gemeinsam jeweils bei Ein- und
Auszug eventuelle Mängel des kleinen Zimmers notiert (état de lieu). Es besteht die Möglichkeit für
€ 15 pro Semester einen kleinen Kühlschrank (bei den noch nicht renovierten Pavillons ist es ein
Kühlfach in der Küche) zu mieten; allerdings muss man hierfür frühzeitiger anreisen (Anfang
September). Desweiteren kann man an der Caisse ein KIT-cuisine (minimale
Kochutensilienausstattung) für € 15 kaufen. Seit September 2008 ist jedes Zimmer mit (mehr oder
weniger schnellem) WiFi-Internetzugang ausgestattet (www.wifirst.net).
Bevorzugt man mehr Komfort, so kann der C.I.L.E. (Centre d’Information des Logements Étudiants)
beim Suchen einer Wohnung hilfreich sein (www.mairie-aixenprovence.fr/cile.php). Eine
monatliche finanzielle Unterstützung (ähnlich dem BaföG) lässt sich mit einer Hilfsperson des
Erfahrungsbericht Université Aix-Marseille
von Lisa Knittel
WS 2008/09
2
CROUS beim CAF (Caisse d’AllocationsFamiliales) beantragen (www.caf.fr). Jedoch ist Vorsicht
geboten; unter Umständen erhalten die Eltern des deutschen Studenten dann kein Kindergeld
mehr. Von Privatpersonen vermietete Zimmer oder Wohnung sind oft überteuert, insbesondere,
wenn man Kölner Mietpreise gewohnt ist. Desweiteren erleichtert das Leben mit anderen
Studenten im Wohnheim den kulturellen Austausch. Um besser Kontakte vor Ort pflegen zu
können, empfiehlt sich der Kauf einer französischen Mobilfunknummer. Ein Handy ohne Vertrag
und inklusive Telefonnummer kann man bereits für € 30 kaufen und nach Belieben mit Kredit
aufladen (billigster Anbieter: www.virginmobile.fr). Während meines Aufenthaltes war das Internet
zum Telefonieren oft zu langsam. Um nach Deutschland zu telefonieren, kann man die vielen
Telefonzellen am Eingang eines jeden Pavillons nutzen. An vielen Supermarktkassen und in allen
Tabakläden erhält man ab € 5 Telefonkarten für Auslandsgespräche.
Transport, Einkaufen
Das Zentrum von Aix erreicht man fußläufig über den nahe gelegenen Parc Jourdan in circa 15
Minuten oder mit dem MINI 2 Bus, der direkt vor dem Wohnheim hält. Ein Einzelticket kostet € 1,10;
Hierbei lohnt sich der Kauf eines 10er-Carnet (€ 7,70), das im Office du Tourisme
(www.aixenprovencetourism.com) an der Rotonde oder an ausgewählten Kiosken erhältlich ist.
Dafür, dass die Stadt recht überschaubar ist, verfügt Aix (außer sonntags) über ein dichtes Netz
öffentlicher Transportmittel (www.aixenbus.com). Was viele Studenten nicht wissen: Die Stadt
schenkt jedem Studenten für den ersten Monat (Oktober) einen vier Wochen gültigen Fahrausweis
für den Nahverkehrsbereich (Aix Stadt). Dieses Ticket erhält man gegen ein aktuelles Passbild im
Maison Aixoise de l’Étudiant (www.mairie-aixenprovence.fr), fünf Minuten vom Wohnheim entfernt.
Ansonsten dient der tägliche, kurze Fußweg in die Stadt der allgemeinen Fitness, wohingegen der
kleine MINI 2 Bus wegen Überfüllung (vor allem bei Regenwetter) oft Leute an der Haltestelle
ignoriert und stehen lässt. Der nächste Supermarkt CASINO (www.groupe-casino.fr) befindet sich in
südlicher Richtung, circa acht Minuten Fußweg vom Wohnheim, ist jedoch verhältnismäßig teuer.
Für Großeinkäufe lohnt sich die 25 minütige Busfahrt (Linie 5) zum großen Hypermarché
CARREFOUR (www.carrefour.fr) oder der Einkauf im kleinen Billigsupermarkt ED in der Innenstadt
direkt hinter dem Gare SNCF.
Die Stadt
Generell ist Aix eine Stadt, die vom Tourismus lebt und geprägt wird. Saisonal unabhängig
kommen Besucher von überall das gesamte Jahr über in die schöne Provence. Dementsprechend
liegen die Lebenshaltungskosten (Miete, Essen, etc.) deutlich über dem gewohnten deutschen
Durchschnitt. BaföG- und ERASMUS-Förderung reichen hier definitiv nicht aus; ich empfehle, sich
bereits vorher ein finanzielles Polster anzusparen. Toll sind die vielen Fisch-, Blumen-, Kleidungs-,
Trödel-, Obst- und Gemüsemärkte, die täglich wechselnd entlang des Cours Mirabeau und auf den
vielen Brunnenplätzen in der Innenstadt aufgebaut werden. Hier kann man handeln, die
Köstlichkeiten der Region genießen und sich mit regionalen Produkten eindecken. Wertvolle Tipps,
Ausflüge, Tickets, Führungen, Auskünfte und Fahrscheine erhält man im Office du Tourisme an der
Rotonde des Cours Mirabeau (www.aixenprovencetourism.com). Die Einwohner von Aix-enProvence legen großen Wert auf ihre Traditionen und feiern diese ausgiebig. Fast jedes
Wochenende präsentieren sich Künstler, Aussteller, Handwerker, Musiker, Maler, Landwirte,
Züchter, Schulen, Clubs, Sportvereine etc. auf Messen, (Weihnachts)Märkten, Expositionen, Festen,
Festivals, Bühnen, Konzerten etc. (www.festival-aix.com).
Nebenbei ist die Stadt berühmt für ihre Kinos (www.lescinemasaixois.com). In drei
verschiedenen Häusern wechselt wöchentlich das umfangreiche Programm. Neben aktuellen
Programmkinoproduktionen in französischer Sprache (Le Cezanne) und im Originalton (Le Renoir)
werden viele kleine internationale Projekte unterschiedlichen Genres (teilweise in Originalton)
gezeigt
(Le Manzarin). Regelmäßige Kinobesuche sind eine unterhaltsame Möglichkeit
das Gehör für die französische Sprache zu schärfen. Als begeisterte Kinogängerin habe ich mir die
Carte Cinetoile für
€ 17,50 machen lassen. Mit der Karte zahlt man ein Jahr lang in allen drei
Erfahrungsbericht Université Aix-Marseille
von Lisa Knittel
WS 2008/09
3
Kinos sowohl unter der Woche als auch am Wochenende für jede Vorstellung ermäßigte € 5,30
(statt knapp € 9). Mein Tipp: Während des Kurzfilmfestivals (Festival Tous Courts, www.aix-filmfestival.com) werden kostenlos Kurzfilme jährlich drei Tage lang Anfang Dezember in sämtlichen
Lokalitäten der Stadt gezeigt und prämiert. Abends sind die vielen kleinen Bars, Diskotheken und
Restaurants in den kleinen Altstadtgassen mit Touristen, Studenten und Einheimischen gefüllt. Das
Angebot ist sehr vielfältig (www.aixbynight.net) und oft teuer.
Das Studentenleben an der Universität
Nach Ankunft meldet man sich beim S.R.I. (Service des Rélations Internationales) der Faculté des
Lettres in der Avenue Robert Schuman. Während des gesamten Semesters war das Büro in der
zweiten Etage Hauptkontaktstelle für jegliche Fragen. Die Mitarbeiter sind geduldig und helfen
beim Erledigen aller Formalitäten (Immatrikulation, Kurswahl, Ausfüllen von Formularen etc.). Eine
Woche vor Vorlesungsbeginn wird ein kostenloser Ausflug (Avignon, Pont d’Arc) für alle
ausländischen Studenten angeboten, um sich besser kennenzulernen. Ebenso organisiert der S.R.I.
einen Besichtigungsrundgang aller Universitätsgebäude (Fakultät, Mensa, Caféteria, Bibliothek,
Sportanlagen). Die Einschreibung und gleichzeitige Prüfungsanmeldung für die einzelnen Kurse
erfolgt mit der Abgabe des Fiche Pedagogique im S.R.I-Büro. Ich habe von der Freiheit bezüglich
unserer Kurswahl profitiert und unter anderem einen Einführungskurs in Italienisch belegt
(Initiation à l’Italien; ITA_Z15). Es gibt, nicht wie in Köln, ein schriftliches Vorlesungsverzeichnis. Am
besten organisiert man sich im S.R.I. einen Gebäudeplan und guckt gemeinsam vor den jeweiligen
Bürotüren der verschiedenen Départements (die Sekretärinnen sind nett und hilfreich) in den
Glaskästen nach Code, Titel, Dozent, Raum und Uhrzeit der Vorlesung und erstellt sich so seinen
Stundenplan. Erst mit Abgabe des Fiche Pedagogique wird die getroffene Auswahl verbindlich.
Somit hat man vier Wochen lang ausreichend Zeit, alle interessanten Kurse zu testen und mit den
Lehrinhalten und Dozenten vorab vertraut zu werden. Sehr empfehlenswert sind die vom S.R.I.
angebotenen Kurse speziell für ausländische Studierende. Im Kurs Études Comparés des Sociétés
Européennes Contemporaines (SRI_Z01) präsentieren Lehrende unterschiedlicher Nationalitäten aus
verschiedenen Fachrichtungen europarelevante Themen im Zwei-Länder-Vergleich. Die
ausländischen Studierenden werden dazu angehalten, die Vorlesungen aktiv mitzugestalten und
Lehrinhalte mit der Situation ihrer Heimatstaaten zu vergleichen. Im Kurs Civilisation Française
(EFE_Z12) setzt man sich mit historisch und sozial bedeutsamen Themen der französischen
Gesellschaft auseinander. Desweiteren habe ich mich für zwei von Frau Gwehenberger geleitete
Thème Kurse entschieden. In dem einen haben wir literarische Übersetzungen aus dem
Französischen ins Deutsche angefertigt (ALLC_09), während sich der andere Kurs mit
Übersetzungen von Wirtschaftstexten aus dem Französischen ins Deutsche befasste (ALVE_011).
Mit den während des Kölner Studiums erworbenen Sprachkenntnissen kann man allen
Vorlesungen problemlos folgen und die Prüfungen bestehen. Die akademische Stunde beträgt 60
Minuten, doch fordern einige Kurse auch 180 Minuten konzentriertes Mitschreiben und
Anwesenheits- bzw. Entschuldigungspflicht von Austauschstudenten (z.Bsp. SRI_Z01). Ich war mit
meiner Kurswahl glücklich und konnte viele interessante Aspekte über Frankreich und Europa
lernen, sowohl in sprachlicher als auch in kultureller Hinsicht.
Bibliothek und Sport
Gegen eine Gebühr von € 2 kann man in der Bibliothek (http://www.up.univ-mrs.fr) eine aufladbare
Karte zum Kopieren und Drucken erhalten. Mit dem Code des persönlichen Büchereiausweises
loggt man sich in das kostenlose, schnelle Universitätsnetz ein. Ähnlich wie beim Kölner ILIASSystem, arbeiten viele Dozenten in Aix mit online gestellten Dokumenten zwecks Vor/Nachbearbeitung (http://bv.unr-paca.fr/). Gute Kontaktmöglichkeiten bieten die vom SIUAPS
(Service Inter-Universitaire des Activités Physiques et Sportives, http://siuaps.aix.univ-cezanne.fr)
angebotenen Sportkurse. In Aix ist es üblicher als bei uns, am Sportprogramm der Hochschule
neben den Vorlesungen teilzunehmen. Dazu meldet man sich mit drei Passfotos und einem
Gesundheitszertifikat beim Bureau du Sport an und erhält gegen eine Gebühr von
€ 3 seine
Sportkarte. Es stehen einem zahlreiche wöchentliche Aktivitäten zur Auswahl; das Angebot reicht
Erfahrungsbericht Université Aix-Marseille
von Lisa Knittel
WS 2008/09
4
beispielsweise von Reiten über Golfen und Tanzkurse. Den Nachweis über seine körperliche Fitness
lässt man sich am Besten bereits in Deutschland von seinem Hausarzt unterschreiben und
abstempeln, denn eine Attestation de Santé kostet € 25 Gebühren bei einem Mediziner in Aix. Es
reicht ein einfacher Satz auf Französisch, der einem physische Gesundheit und Belastbarkeit
bescheinigt, um angemessen am Hochschulsportprogramm teilnehmen zu können.
Reisen
Viele der ERASMUS-Studenten nutzen die freie Zeit vor Vorlesungsbeginn im September bzw. nach
den Prüfungen im Januar, um die Region und das Land zu bereisen. Am Gare Routière bekommt
man unter 25 Jahren mit einem Passbild und gegen eine Gebühr von € 5 die beliebig aufladbare
Buskarte CarTreize (www.lepilote.com/transports/index). Damit ist man berechtigt an Feiertagen,
Wochenenden und während der Schulferien für nur € 1 pro Fahrt die Busse des gesamten
Département Bouches-du-Rhône zu nutzen. Wunderschöne und beliebte Ausflugsziele sind
Marseille, Cassis oder La Ciotat. Unbedingt lohnt sich die Besteigung des Wahrzeichens St. Victoire
(www.aixenprovencetourism.com/uk/aix-sainte-victoire.htm). Ein eigener Shuttle fährt mehrmals
täglich von Aix in die Bergregion (www.la-victorine.fr). Für Reisen in größere regionale Städte
(Nizza, Montpellier, Cannes, Toulon etc.) kann man bequem mit den TER-Zügen der Region PACA
(Provence Alpes Côte d’Azur) fahren. Tolle Angebote, um per TGV weiter entfernte Ziele günstig zu
bereisen, findet man unter www.voyages-sncf.com. Um über die Feiertage oder nach Semesterende
nach Deutschland zu fahren, bieten EUROLINES (www.eurolines.fr) per Bus ab Aix oder
Germanwings per Flug ab Marseille (www.marseille.aeroport.fr) bzw. ab Nizza
(www.nice.aeroport.fr) günstige Reisemöglichkeiten.
Beurteilung
Da ich auf Grund meines einjährigen Aufenthaltes in Paris vor Studienbeginn in Köln bereits
fließend Französisch sprach, hatte ich keinerlei Verständigungsprobleme vor Ort. Den
südfranzösischen Dialekt empfand ich als amüsant. Dennoch konnte ich deutlich feststellen, wie
sich durch die vier Semester Sprachstudium an der Kölner FH mein Vokabel- und Ausdrucksniveau
deutlich verbessert haben. Von den besuchten Kursen in Aix konnte ich enorm profitieren und
habe unter anderem Anregungen für meine Bachelorarbeit gefunden. Das Universitätsleben
empfand ich als sehr intensiv. Dozenten, Sekretärinnen oder studentische Hilfskräfte setzen sich
aktiv für eigene und Interessen ihrer Mitmenschen ein und stehen einem jederzeit mit Rat und Tat
zur Seite. Schwieriger gestalten sich alle Behördengänge, die nicht unmittelbar mit der Hochschule
in Verbindung stehen (Bankkonto, CAF-Antrag, etc.). Als Deutsche/r sollte man lernen sich mehr in
Gelassenheit, im „Laissez-faire!“, zu üben (Warteschlangen an Kassen, Kinos, etc.) und Pünktlichkeit
etwas großzügiger zu sehen. Das Semester vor Ort ist kurz und geht schnelle vorüber. Um wirklich
gut Kontakte knüpfen zu können, sollte man gleich zu Beginn an den Veranstaltungen des S.R.I.
oder den Tandem-Treffen teilnehmen und sich nicht scheuen, Vorlesungen zu besuchen, die
vielleicht nicht nur von ausländischen Studenten sondern vor allem von Franzosen gewählt
werden. Die Landschaft der Provence, ihre Nähe zum Mittelmeer, ihre warmherzigen Bewohner
und auch die leckere regional Küche habe ich sehr zu schätzen gelernt und werde bestimmt oft
nach Aix-en-Provence zurückkehren.
Köln, 28. Januar 2009
Lisa Knittel
Erfahrungsbericht Université Aix-Marseille
von Lisa Knittel
WS 2008/09

Documentos relacionados