Martin Scorsese zum 70. Geburtstag

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Martin Scorsese zum 70. Geburtstag
Martin Scorsese
Martin Scorsese und Michael Ballhaus bei den Dreharbeiten zu THE DEPARTED
Martin Scorsese zum 70. Geburtstag
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Das Kino als Schmelztiegel
Kein anderer Regisseur scheint derart von der Freigebigkeit des Kinos überzeugt wie Martin Scorsese.
Die Filmgeschichte birgt für ihn Reichtümer, an denen
er sich ausgiebig bedienen kann. Seine prunkende
Cinéphilie ist Ernte und Saat zugleich. Er versteht es
wie kein zweiter Überlebender der ruhmreichen Epoche
des New Hollywood, das neu zu erfinden, was er an seinen Vorbildern bewunderte und das Gelungene noch zu
überbieten. Andere Filmemacher würden gewiss haushälterischer mit ihren Erzählideen umgehen und sie auf
zwei, drei Filme verteilen. Er hingegen kann verschwenderisch sein, denn die Quellen seiner Inspiration werden nicht so schnell versiegen. Wie viel Disziplin es ihn
kostet, im Schneideraum Entscheidungen zu treffen,
wird nur seine treue Cutterin Thelma Schoonmaker ermessen können.
Womöglich kann er sich deshalb so gut in die Erlebniswelt von Gangstern einfühlen, die sich ihrerseits der
Verfügbarkeit der Welt gewiss sind. Er nähert sich
ihnen mit dem Blick eines skeptischen Eingeweihten. In
langen, subjektiven Plansequenzen demonstriert er in
MEAN STREETS und GOODFELLAS, wie sich seine jungen Protagonisten als Fürsten durch ihr Milieu bewe-
gen, sich im Zentrum eines dichten Netzes aus Ergebenheit und Loyalität wähnen. Wie im Rausch flanieren sie durch eine Welt, die ihnen als ein einziges, verlockend drapiertes Auslagenfenster erscheint.
Ein gelehriger Meister
Längst ist jeder neue Film von Martin Scorsese ein
Ereignis; nicht nur in den Augen von eingeschworenen
Bewunderern, sondern mittlerweile auch in den Bilanzen der Studios, für die er arbeitet. Er gilt vielen als der
bedeutendste amerikanische Filmemacher seiner Generation. Sein Name steht für das große Publikum nicht
mehr im Schatten seiner Hauptdarsteller, denen er in
serieller Monogamie treu geblieben ist – anfangs
Harvey Keitel, dann Robert De Niro und nun Leonardo
DiCaprio –, er ist vielmehr zu einem Markenzeichen
von großer eigener Strahlkraft geworden. Die unerschöpfliche Virtuosität seines Regiestils fasziniert
selbst die strengsten Kritiker. Er hat jeden Aspekt seines Mediums reflektiert und beherrscht ihn. Es gibt
keine Szene in seinem Werk, die er nicht durch ungekannte Kameraperspektiven und Rhythmen dynamisiert
hätte. In seinen Filmen formiert sich der Blick auf das
Vertraute neu.
Martin Scorsese
selbstverständlich hermetischen Umgebung auf (er betrat angeblich zum ersten Mal die West Side, als er anfing, an der New York University in Greenwich Village zu
studieren). Nicht von ungefähr ist eine der dichtesten
Passagen der Dokumentation Fellinis I VITELLONI gewidmet, der als direkte Inspiration für MEAN STREETS
kenntlich wird. Das Viertel, das gerade einmal zehn
Blocks umfasst, ist ein Bollwerk gegen die bedrängende Unübersichtlichkeit der Großstadt, aber es
schürt zugleich Träume von Flucht und Aufstieg.
So wie in seinen frühen Filmen hatte man das Milieu
der italienischen Einwanderer im US-Kino noch nicht
gesehen. In MEAN STREETS besitzen die hergebrachten Rituale von Gewalt und Familiensinn noch umfassende, unwidersprochene Macht. Scorseses Blick auf
seinen Helden ist voller Empathie, aber ohne Komplizenschaft. Der Mafioso Charlie ist zerrissen zwischen
maskuliner Loyalität, einer beklemmend paranoiden
Sexualmoral, zwischen dem Katholizismus und der
Klassenzugehörigkeit. Erlösung glaubt er nur durch
Schmerz und Gewalt zu erlangen. »Man büßt für seine
Sünden nicht in der Kirche,« sagt er, »sondern auf der
Straße.« Angesichts der Brutalität und Ausweglosigkeit
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TAXI DRIVER: Robert De Niro und Martin Scorsese
Sein Kino schillert zwischen Tradition und Innovation.
Es folgt einer persönlichen Vorstellung von Fortschritt
und Bewahren. Er hat von den Besten gelernt und weiß,
was er ihnen schuldig ist. In zwei großen Dokumentarfilmen erweist er seinen Vorbildern im amerikanischen
und italienischen Kino seine Reverenz. Elia Kazan hat
er eine Hommage gewidmet. Mit seiner Film Foundation bemüht er sich um die Restaurierung von Klassikern des Weltkinos.
Die Filmgeschichte hat unverkennbare, verblüffende
Spuren in seinem Werk hinterlassen. Es wird von dem
ästhetischen Schock heimgesucht, den ihm die vagabundierende visuelle Phantasie eines Michael Powell in
jungen Jahren bescherte. Bei GOODFELLAS hat er sich
am Übermut der nouvelle vague inspiriert, an Truffauts
JULES ET JIM und den launigen Regelbrüchen Godards. Referenzpunkte der Kampfszenen in GANGS OF
NEW YORK sind das sowjetische Montagekino von Dovschenko, Eisenstein und Pudovkin sowie Orson Welles’
Shakespeare-Adaption CHIMES AT MIDNIGHT. Das
Drehbuchmotiv des Helden, der sich in eine Gangsterbande einschleicht (und daraufhin in einen Gewissensund Loyalitätskonflikt gerät), ist an Sam Fullers UNDERWORLD, USA angelehnt. Die chinesische Pagode, in
der einige Schlüsselszenen von GANGS OF NEW YORK
spielen, ist dem Dekor nachempfunden, das Boris
Leven (sein Szenenbildner bei NEW YORK, NEW YORK)
für Sternbergs THE SHANGHAI GESTURE entwarf. In
THE DEPARTED zitiert er versteckt Carol Reeds THE
THIRD MAN, John Fords THE INFORMER und Howard
Hawks’ SCARFACE.
Derlei cinephile Verweise sind kein bloßer Selbstzweck,
sondern entspringen einer biographischen Bringschuld.
Das Kino war für ihn von Kindesbeinen an ein Instrument der Weltteilhabe und später eines, um sich über
die eigenen Wurzeln Rechenschaft abzulegen. Es wird
kein Zufall gewesen sein, dass Scorsese parallel zu
den Vorbereitungen für GANGS OF NEW YORK an seinem Dokumentarfilm über das italienische Nachkriegskino arbeitete, IL MIO VIAGGIO IN ITALIA. Er ist gewissermaßen die epische Fortsetzung von ITALIANAMERICAN, der Dokumentation, die er 1974 über seine Eltern
gedreht hat. In den Erinnerungen an seine Kindheit verdichtet sich das Bild von Little Italy als einer nahezu autarken, in sich geschlossenen Gemeinschaft. Das Kino
war dort ein Medium der Heimatverbundenheit. Seine
Großeltern, die 1910 aus Sizilien kamen, hatten keinerlei Bezug zur ihrer neuen Heimat. Ihre Kinder gingen
morgens zur Arbeit »in eine andere Welt« (Scorsese);
ihre Straße, die Elizabeth Street, »war Sizilien, jedes
Haus ein anderes Dorf«. Ihr Enkel wuchs noch in einer
und der heillosen Fiebrigkeit seiner Protagonisten, die
in Scorseses filmischen Rekonstruktionen seiner Heimat herrscht, überrascht der Eindruck von Geborgenheit, den die Dokumentation erweckt. Scorsese erweist
sich in IL MIO VIAGGIO IN ITALIA als wehmütiger Archäologe einer Welt, die längst verschwunden ist (nicht
zuletzt dank der Emsigkeit ihrer asiatischen Nachbarn:
Chinatown hat Little Italy heute fast gänzlich verschlungen). Es ist mithin auch das Dokument eines uramerikanischen Impulses, der Stammeszugehörigkeit. Eigentlich darf es nicht verwundern, dass einige der Lieblingsfilme dieses urbansten aller US-Regisseure Western sind.
Martin Scorsese
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Emphatische Eroberung
Als Kind war er jedes Mal verblüfft, wenn er im Abspann eines Films über seine Heimatstadt las: »Made
in Hollywood, USA«. Zwar hat auch er in NEW YORK,
NEW YORK einmal eine in den Westküstenstudios entstandene, stilisierte Technicolor-Vision der Metropole
entworfen. Aber vor allem hat er dem Kino ihre Realschauplätze als Terrain erobert. Sein Bild von New York
ist in der atmosphärischen Erfahrung der Zerrissenheit,
Fragmentierung, des Heterogenen grundiert. Scorseses filmisches New York besteht dementsprechend aus
streng voneinander geschiedenen Sphären. So ist die
Mobilität der Protagonisten von TAXI DRIVER und BRINGING OUT THE DEAD nur eine berufsbedingte, keine
soziale. Getrieben von den Dämonen der Einsamkeit
und dem Wunsch nach Erlösung bleiben sie allenthalben isoliert. In TAXI DRIVER erscheint die Stadt als ein
Pandämonium aus Dunkelheit, Schmutz und Gewalt
(es war ein Glücksfall für das Filmteam, dass während
der Dreharbeiten gerade die Müllabfuhr streikte). Diese
Verworfenheit ist schillernd, wie der Taxifahrer Travis
Bickle gleichermaßen mit Abscheu und Faszination diagnostiziert. Sie ist sein unwirtliches Lebenselement,
er scheut auch jene verrufenen Ecken nicht, um die
seine Kollegen einen großen Bogen machen, fährt
seine Gäste nach Harlem, zum Times Square oder ins
East Village.
Visuell vollzieht Scorsese die Isolation seines Protagonisten, indem er ihn aus seiner Umgebung loslöst,
Rauchschwaden schieben sich dazwischen, der Regen
lässt die Fassaden verschwimmen, durch Unschärfe
und Zeitlupe setzt er das Taxi und seinen Fahrer vom
Hintergrund ab. Es ist kein realistischer, sondern ein
paranoider Blick, den Scorsese und sein Drehbuchautor Paul Schrader auf die Stadt richten: Als wollten sie
die schummrigen Bilderwelten des film noir in die Gegenwart hinüber retten. Auch BRINGING OUT THE
DEAD ist von der subjektiven Perspektive des Helden
geprägt, auch hier erscheint die Stadtlandschaft wie
eine Halluzination. Die Feindseligkeit der Außenwelt
macht Scorsese jedoch in einer divergierenden visuellen Strategie kenntlich: als Eindringen in das Gesichtsfeld des manisch-depressiven Rettungssanitäters.
Jede Beobachtung, jeder Lichteinfall wirkt wie eine Aggression. Die Freizügigkeit, die Zirkulation innerhalb
der Großstadt sind bei Scorsese stets gefahrvoll und
schuldbesetzt, wie auch der Abstecher des Programmierers aus Uptown nach SoHo in AFTER HOURS illustriert. Er kommt gewissermaßen als Tourist aus einem
anderen Manhattan. Selbst auf dem Erzählterrain einer
schwarzen Komödie herrscht Paranoia. Dunkle, verlas-
sene Straßen werden zur Bühne verstörender, schicksalhafter Begegnungen, die Etappen der nächtlichen
Odyssee (eine Bar, ein Loft, ein Nachtclub) scheinen
alle auf rätselhafte Weise miteinander verbunden.
Spätestens mit THE AGE OF INNOCENCE verändert und
erweitert sich sein Blick auf die Stadt. Die magistrale
Edith-Wharton-Verfilmung ist ebenfalls die Chronik
einer exklusiven, in sich geschlossenen Gesellschaft.
Sie trägt sich im Wesentlichen in Interieurs zu, die Scorsese mit »anthropologischer Neugierde« erkundet und
einem Zartgefühl und Raffinement, das an Ophüls und
Visconti erinnert. Whartons New Yorker Aristokratie ist
im engmaschigen Netz der Verwandtschaftsbeziehungen und gesellschaftlichen Konventionen gefangen.
Die Vertreter dieser Schicht beziehen ihre Selbstgewissheit aus ihrer angestammten Umgebung und mondänen Ritualen, die freilich noch aus der alten Welt
stammen. In GANGS OF NEW YORK wird er noch tiefer
nach den europäischen Wurzeln des Schmelztiegels
Amerika schürfen. Seither hat er zwar nicht endgültig
mit New York abgeschlossen, aber sein Kino strebt anderen Horizonten entgegen.
Verwurzelte Weltoffenheit
Scorseses Filmografie, das wird mit den Jahren immer
deutlicher, gewinnt Struktur und Schlüssigkeit aus dem
Zusammenspiel von Komplementärfilmen: Man denke
an TAXI DRIVER und BRINGING OUT THE DEAD, GOODFELLAS und CASINO, THE LAST TEMPTATION OF
CHRIST und KUNDUN, RAGING BULL und spätere Biopics wie THE AVIATOR. In dem Maße, in dem er neue
Schauplätze (Las Vegas in CASINO und THE AVIATOR,
Tibet in KUNDUN, Boston in THE DEPARTED und SHUTTER ISLAND, schließlich Paris in HUGO CABRET) in den
Blick nimmt, ist auch Scorseses Kino unvorhersehbarer
geworden. Mit letzterem etwa hat er seinen ersten Kinderfilm gedreht, ein Plädoyer für Schaulust und Neugierde, bei dem er zugleich dem 3D-Kino den Ritterschlag verliehen hat, das er staunenswert phantasievoll
einsetzt.
Aber unberechenbar war er vielleicht schon immer. Mit
ALICE DOESN’T LIVE HERE ANYMORE scherte er immerhin bereits 1974 erstmals aus dem maskulinen Universum seiner frühen Filme aus. Die Unvorhersehbarkeit ist freilich auch der Kern seines Schaffensprozesses. Es ist bekannt, dass ein Großteil seiner Regiearbeit
im Schneideraum stattfindet. Es ist beinahe so, als
würde dort, im Ringen um Narration und Abschweifung,
der Film zum zweiten Mal entstehen. Die filmische Realität von Raum und Zeit wird aus dem Drehmaterial neu
hergestellt. Durch den Soundtrack (auch das ein
▶ Freitag, 7. September 2012, 21.00 Uhr ▶▶ Dienstag,
11. September 2012, 18.30 Uhr
Martin Scorsese
WHO’S THAT KNOCKING AT MY DOOR (WER
KLOPFT DENN DA AN MEINE TÜR?) – USA 1968 –
R+B: Martin Scorsese – K: Richard H. Coll, Michael
Wadleigh – D: Harvey Keitel, Zina Bethune, Lennard
Kuras, Michael Scarla, Harry Northup – 90 min, OmU –
Ein junger New Yorker aus einer italienischen Familie
möchte seine Freundin gerne heiraten, doch er kann
nicht mit der Tatsache umgehen, dass sie einmal Opfer
sexueller Gewalt war. WHO’S THAT KNOCKING AT MY
DOOR wurde über Jahre hinweg gedreht und lief in unterschiedlichen Versionen unter diversen Titeln. Den
Anfang nahm das Projekt als Studentenkurzfilm, auf
Drängen eines Verleihers drehte Scorsese später (dezente) Sexszenen, um die Vermarktung zu erleichtern.
BOXCAR BERTHA (DIE FAUST DER REBELLEN) –
USA 1972 – R: Martin Scorsese – B: Joyce Hooper Corrington, John William Corrington, nach dem Roman
»Sisters of the Road« von Ben L. Reitman – K: John M.
Stephens – M: Herb Cohen – D: Barbara Hershey,
David Carradine, Barry Primus, Bernie Casey, John Carradine, Harry Northup – 88 min, OmU – Die Bauerntochter Bertha verliert in der Weltwirtschaftskrise der
1930er Jahre ihr Zuhause und beginnt ein Leben am
Schienenstrang. Sie schließt sich dem Gewerkschaftskampf der Gleisarbeiter an, der bald zum blutigen Widerstand wird. »Ein Partisanenfilm, aggressiv und zynisch. Nicht umsonst entwirft Scorsese für die Bewegungen seiner Helden keine wirkliche Zielrichtung. Die
Balladenform kommt dieser Intention entgegen.«
(Hans-Günther Pflaum)
▶ Samstag, 8. September 2012, 21.00 Uhr
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MEAN STREETS (HEXENKESSEL) – USA 1973 – R:
Martin Scorsese – B: Martin Scorsese, Mardik Martin –
K: Kent Wakeford – D: Robert De Niro, Harvey Keitel,
David Proval, Amy Robinson, Richard Romanus –
112 min, OmU – Freundschaft, Loyalität, Verrat, Gewalt und Schuld unter Kleinganoven in den 1960er Jahren im Little Italy New Yorks – ein period picture. Virtuos verwendet Scorsese bereits hier kühne Kamerabewegungen, überwältigende Musik und intensive
Harvey Keitel und Zina Bethune in WHO’S THAT KNOCKING AT MY DOOR
Schmelztiegel heterogener Quellen – Popsongs stehen
hier gleichberechtigt neben klassischen Werken wie
»Le Sacre du Printemps« oder Bachs »Matthäuspassion«) fügt er seinen Filmen eine weitere entscheidende Dimension hinzu. Selbst seine engsten Mitarbeiter sind in der Regel verblüfft, das Endergebnis zu
sehen: Sein Kameramann Michael Ballhaus erzählte
einmal, bei der Premiere von GOODFELLAS habe er
vollkommen vergessen, dass er den Film gedreht hatte.
Gerhard Midding
Farbeffekte. Scorsese sagte, er habe das Rot so eingesetzt wie sein Idol Michael Powell in THE RED SHOES;
da traf es ihn umso schwerer, dass Powell den Film
nicht mochte. Mit MEAN STREETS wurden Scorsese,
De Niro und Keitel schlagartig weltbekannt.
solle mir MEAN STREETS ansehen, der damals noch
nicht herausgekommen war. Genau sowas suchten wir,
denn unser Drehbuch war sehr gut geschrieben, aber
ein bisschen zu glatt. Ich wollte was Rauheres.«
▶ Sonntag, 9. September 2012, 21.00 Uhr ▶▶ Mitt-
tag, 18. September 2012, 18.30 Uhr
Martin Scorsese
woch, 12. September 2012, 18.30 Uhr
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WHAT’S A NICE GIRL LIKE YOU DOING IN A PLACE
LIKE THIS? – USA 1963 – R+B: Martin Scorsese – K:
James Newman – M: Richard H. Coll – D: Zeph Michaelis, Mimi Stark, Sarah Braveman, Fred Sica, Martin
Scorsese – 9 min, OF – Ein blockierter Schriftsteller
entwickelt eine Obsession für ein Gemälde. – IT’S NOT
JUST YOU, MURRAY! – USA 1964 – R: Martin Scorsese – B: Martin Scorsese, Mardik Martin – K+M: Richard H. Coll – D: Ira Rubin, Sam DeFazio, Andrea Martin, Catherine Scorsese – 15 min, OF – Ein Gangster
blickt zurück auf seine Karriere und seinen vermeintlich
besten Freund. – THE BIG SHAVE – USA 1967 – R+B:
Martin Scorsese – K: Ares Demertzis – M: Peter Bernuth – 5 min, OF – »Eigentlich wuchs der Film aus meinen Gefühlen über Vietnam. Gemeint war er als wütender Aufschrei gegen den Krieg.« (Martin Scorsese) –
ITALIANAMERICAN – USA 1974 – R: Martin Scorsese
– B: Mardik Martin, Larry Cohen – Mit Catherine Scorsese, Charles Scorsese, Martin Scorsese – 49 min, OF
– Scorseses Eltern sprechen von ihren Erfahrungen und
Ansichten – und nebenbei erfahren wir ein hervorragendes Kochrezept. – AMERICAN BOY: A PROFILE
OF STEVEN PRINCE – USA 1978 – R: Martin Scorsese
– B: Mardik Martin, Julia Cameron – K: Michael Chapman – Mit Steven Prince, Martin Scorsese, Mardik Martin, Julia Cameron – 54 min, OF – Stephen Prince, der
in TAXI DRIVER den Waffenhändler spielte, erzählt haarsträubende Begebenheiten aus seinem Leben.
▶ Freitag, 14. September 2012, 21.00 Uhr
ALICE DOESN’T LIVE HERE ANYMORE (ALICE LEBT
HIER NICHT MEHR) – USA 1974 – R: Martin Scorsese
– B: Robert Getchell – K: Kent L. Wakeford – M: Richard LaSalle – D: Ellen Burstyn, Kris Kristofferson,
Diane Ladd, Jodie Foster, Harvey Keitel – 112 min, OF
– Als Alice Hyatts Mann durch einen Unfall ums Leben
kommt, hofft sie ihre frühere Gesangskarriere wieder
aufnehmen zu können. Der Weg mit ihrem Sohn in ein
neues Leben ist schwer und desillusionierend. Treibende Kraft hinter diesem Film war Hauptdarstellerin
Ellen Burstyn, die stark in der Frauenbewegung engagiert war: »Ich rief Francis Coppola an und fragte ihn
nach jungen, aufregenden Filmemachern. Er sagte, ich
▶ Samstag, 15. September 2012, 21.00 Uhr ▶▶ Diens-
TAXI DRIVER – USA 1976 – R: Martin Scorsese – B:
Paul Schrader – K: Michael Chapman – M: Bernard
Herrmann – D: Robert De Niro, Cybill Shepherd, Albert
Brooks, Harvey Keitel, Jodie Foster, Peter Boyle, Martin
Scorsese – 110 min, OmU – Travis Bickle, 26 Jahre alt,
Vietnamveteran, fährt nachts in New York Taxi. Vom
Elend und der Gewalt rund um ihn zugleich angewidert
und angezogen, entwickelt er Erlöserphantasien. Paul
Schrader fuhr selber Taxi, als er das Drehbuch verfasste, er wohnte in seinem Auto. Für ihn war die Verarbeitung seiner Situation die Rettung. Die brillante
Filmmusik mit ihrer schizoiden Gespaltenheit zwischen
zwei Musikstilen war der letzte Score, den der einzigartige Bernard Herrmann einspielte: Er starb in der
Nacht nach der letzten Session.
▶ Sonntag, 16. September 2012, 21.00 Uhr ▶▶ Mitt-
woch, 19. September 2012, 18.30 Uhr
NEW YORK, NEW YORK – USA 1976 – R: Martin Scorsese – B: Earl Mac Rauch, Mardik Martin – K: Laszlo
Kovacs – M: Ralph Burns – D: Liza Minnelli, Robert De
Niro, Lionel Stander, Barry Primus, Mary Kay Place,
Georgie Auld – 163 min, OF – 1945 tun sich der Saxophonist Jimmy und die Sängerin Francine zusammen
und bauen eine gemeinsame Big-Band-Karriere auf.
Als Francines Weg nach Hollywood führt, hat der drogensüchtige Jimmy Angst, abgehängt zu werden. Scorsese schuf in enger Zusammenarbeit mit den
Architekten, Ausstattern und Kostümbildnern ein modernes Hollywood-Musical über die Big-Band-Ära der
1950er Jahre. Sein Kameramann Laszlo Kovacs vollbrachte das Kunststück, den klassischen TechnicolorLook wiederauferstehen zu lassen.
▶ Freitag, 21. September 2012, 21.00 Uhr ▶▶ Diens-
tag, 25. September 2012, 19.00 Uhr
THE LAST WALTZ (THE BAND) – USA 1978 – R+B:
Martin Scorsese – K: Michael Chapman, Laszlo Kovacs,
Vilmos Zsigmond, David Myers, Bobby Byrne, Michael
Watkins, Hiro Narita – Mit Robbie Robertson, Rick
Danko, Levon Helm, Garth Hudson, Richard Manuel,
Bob Dylan, Joni Mitchell, Neil Diamond, Emmylou Harris, Neil Young, Van Morrison, Eric Clapton, Ringo Starr,
Martin Scorsese – 117 min, OF – Das monumentale
Martin Scorsese
Jerry Lewis und Robert De Niro in THE KING OF COMEDY
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Abschiedskonzert der kanadischen Formation The
Band brachte eine unglaubliche Zahl von Musikstars
als »Gastmusiker« auf die Bühne. Scorsese verdichtete
die fünf Stunden des Konzerts auf knapp zwei Stunden
und schuf einen Meilenstein des Konzertfilms. Gespräche mit den Musikern vermitteln die Geschichte von
The Band.
▶ Samstag, 22. September 2012, 21.00 Uhr
RAGING BULL (WIE EIN WILDER STIER) – USA 1980
– R: Martin Scorsese – B: Paul Schrader, Mardik Martin, nach der Autobiographie von Jake LaMotta – K:
Michael Chapman – D: Robert De Niro, Cathy Moriarty,
Joe Pesci, Frank Vincent, Nicholas Colasanto –
129 min, OmU – Die Geschichte Jake LaMottas, des
ehemaligen Boxweltmeisters im Mittelgewicht, ist
weder eine faktentreue Biographie noch nur ein Film
übers Boxen. RAGING BULL erzählt vielmehr von Ängsten – Angst vor Sex, Angst um die eigene bröckelige
Identität –, die in Gewalt nach außen und innen münden, ohne je bewältigt zu werden, und von (auch religiös motivierten) Schuldgefühlen. Alle Schläge im Ring
helfen da nicht, und erst als Jake eingesperrt wird, stellt
er sich seinem wahren Feind – sich selber. Der radikal
stilisierte Film wurde in brilliantem Schwarzweiß gedreht.
▶ Sonntag, 23. September 2012, 21.00 Uhr ▶▶ Mitt-
woch, 26. September 2012, 18.30 Uhr
THE KING OF COMEDY – USA 1983 – R: Martin Scorsese – B: Paul D. Zimmerman – K: Fred Schuler – M:
Robbie Robertson – D: Robert De Niro, Jerry Lewis,
Sandra Bernhard, Diahnne Abbott, Ed Herlihy, Lou
Brown – 109 min, OF – Rupert Pupkin ist von der
Vorstellung einer eigenen Talkshow besessen. Er beschließt sein Idol, den Fernsehstar Jerry Langford, zu
entführen und einen Fernsehauftritt zu erpressen. Ein
Film voller umwerfender, schmerzhafter Komik, und
doch keine Komödie, sondern eher eine Farce mit Trauerrand, die ein präzises Bild der Medienwelt zeichnet.
▶ Freitag, 28. September 2012, 21.00 Uhr ▶▶ Diens-
tag, 16. Oktober 2012, 18.30 Uhr
AFTER HOURS (DIE ZEIT NACH MITTERNACHT) –
USA 1985 – R: Martin Scorsese – B: Joseph Minion –
K: Michael Ballhaus – M: Howard Shore – D: Griffin
Dunne, Rosanna Arquette, Verna Bloom, Thomas
Chong, Teri Garr – 97 min, OF – Beim Versuch, sich
nachts auf eigene Faust in Manhattan durchzuschlagen, gerät Paul Hackett in haarsträubende Verstrickungen und irrwitzige Katastrophen. Michael Ballhaus’ entfesselte Kamera liefert die perfekten Bilder für Scorseses Groteske voll schwarzem, grimmigem Humor und
absurder Komik. – MIRROR, MIRROR – USA 1985 –
R: Martin Scorsese – B: Joseph Minion – K: Robert M.
Stevens – M: Michael Kamen – D: Sam Waterston,
Helen Shaver, Dick Cavett, Tim Robbins, Dana Gladstone – 24 min, OF – Episode aus Steven Spielbergs
Fernsehserie AMAZING STORIES: Nachdem sich ein erfolgreicher Autor von Gruselromanen in einer Talkshow
über seine eigene Zunft lustig gemacht hat, sieht er im
Spiegel eine geheimnisvolle Gestalt, die ihn bedroht.
▶ Samstag, 29. September 2012, 21.00 Uhr ▶▶ Mitt-
woch, 17. Oktober 2012, 18.30 Uhr
Martin Scorsese
ROUND MIDNIGHT (UM MITTERNACHT) – USA 1986
– R: Bertrand Tavernier – B: David Rayfiel, Bertrand
Tavernier – K: Bruno de Keyzer – M: Herbie Hancock –
D: Dexter Gordon, François Cluzet, Gabrielle Haker,
Sandra Reaves-Phillips, Herbie Hancock, Martin Scorsese, Philippe Noiret – 133 min, OF – Die Jazzszene in
New York und Paris in den 1950er Jahren. Im Blue
Note tritt der alkoholkranke Tenorsaxophonist Dale Turner auf, der Züge von Lester Young und Bud Powell in
sich vereint. Ein Fan versucht ihm dabei zu helfen, sich
vom Trinken zu befreien. Als Scorsese mit seinem Produzenten Irwin Winkler für Vorbereitungen zu THE LAST
TEMPTATION OF CHRIST in Paris war, trafen sich die
beiden mit Tavernier zum Essen. »Das Ergebnis des
Mittagessens war, dass Bertrand mich bat, in seinem
Film mitzuspielen. Er sagte, wenn ich spreche, hört
man sofort New York heraus. Das würde ihm eine Menge establishing shots ersparen.« (Martin Scorsese)
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▶ Sonntag, 30. September 2012, 21.00 Uhr
THE LAST TEMPTATION OF CHRIST
BAD – USA 1987 – R: Martin Scorsese – B: Richard
Price – K: Michael Chapman – D: Michael Jackson,
Adam Nathan, Wesley Snipes, Paul Chalderon, Roberta
Flack – 16 min, OF – Wer nur das Musikvideo zu Michael Jacksons BAD kennt, hat noch gar nichts gesehen: Der komplette Kurzfilm erzählt eine Geschichte
von großen Hoffnungen und verlorenen Wurzeln, von
Selbstachtung und street credibility. – THE COLOR OF
MONEY (DIE FARBE DES GELDES) – USA 1986 – R:
Martin Scorsese – B: Richard Price, nach dem Roman
von Walter Tevis – K: Michael Ballhaus – M: Robbie Robertson – D: Paul Newman, Tom Cruise, Mary Elizabeth Mastrantonio, Helen Shaver, John Turturro –
119 min, OF – Ein alternder Poolbillardspieler nimmt
ein junges Talent unter seine Fittiche und vermittelt ihm
die Psychologie des Spiels und die Kunst des Abzockens. Paul Newman brilliert in seiner Rolle und erhielt
seinen einzigen Oscar als bester Darsteller, Michael
Ballhaus lässt seine Kamera kreisen.
▶ Sonntag, 14. Oktober 2012, 21.00 Uhr
THE LAST TEMPTATION OF CHRIST (DIE LETZTE
VERSUCHUNG CHRISTI) – USA 1988 – R: Martin Scorsese – B: Paul Schrader, nach dem Roman von Nikos
Kazantzakis – K: Michael Ballhaus – M: Peter Gabriel –
D: Willem Dafoe, Harvey Keitel, Paul Greco, Verna
Bloom, Barbara Hershey, John Lurie – 163 min, OF –
Der Schreiner Jesus ringt mit mystischen Visionen, mit
Versuchungen und mit seinen Schuldgefühlen, da er
für die Römer Kreuze zimmert. Als er selbst ans Kreuz
geschlagen wird, träumt er davon, seinem Schicksal zu
entgehen und ein ganz gewöhnliches Leben zu führen.
Der Film löste heftige Proteste aus. Religiöse Funda-
mentalisten erhoben Vorwürfe von Blasphemie und Sakrileg, natürlich ohne den Film gesehen zu haben.
NEW YORK STORIES (NEW YORKER GESCHICHTEN)
– USA 1989 – R: Martin Scorsese, Francis Ford Coppola, Woody Allen – B: Richard Price, Francis Ford Coppola, Sofia Coppola, Woody Allen – K: Nestor Almendros, Vittorio Storaro, Sven Nykvist – D: Nick Nolte,
Rosanna Arquette, Patrick O’Neal, Heather McComb,
Giancarlo Giannini, Woody Allen, Mia Farrow – 124
min, OF – Drei Vignetten: Scorseses LIFE LESSONS
zeigt einen erfolgreichen Maler, der sich im Kunstbetrieb aufreibt und eine private Krise heraufbeschwört.
In Coppolas LIFE WITHOUT ZOE bringt die 12jährige
Tochter ihre zerstrittenen Eltern wieder zusammen. In
Woody Allens OEDIPUS WRECKS fühlt sich der Klient
eines Therapeuten von seiner Mutter tyrannisiert, die
riesengroß im Himmel über New York erscheint.
streift sein Alter Ego durch eine Ausstellung mit Gemälden von Vincent van Gogh, steigt buchstäblich in eines
der Bilder hinein und begegnet dem Künstler, der von
Martin Scorsese gespielt wird.
▶ Sonntag, 11. November 2012, 21.00 Uhr
▶ Samstag, 9. November 2012, 21.00 Uhr
GOODFELLAS – USA 1990 – R: Martin Scorsese – B:
Nicholas Pileggi, Martin Scorsese, nach dem Roman
»Wiseguy« von Nicholas Pileggi – K: Michael Ballhaus –
D: Robert De Niro, Ray Liotta, Joe Pesci, Lorraine
Bracco, Paul Sorvino, Frank Sivero, Catherine Scorsese
– 146 min, OF – Die Lebenserinnerungen von Henry
Hill, der von klein auf den Traum hatte, Karriere in der
Mafia zu machen. Scorsese gelang eine weder romantisierende noch moralisierende Darstellung der Gangster. Er wusste sofort, wie der Film aussehen sollte:
»GOODFELLAS sollte wie ein Revolverschuss beginnen
und dann immer schneller werden, wie ein zweieinhalbstündiger Trailer. Nur so kann man den rauschhaften Lebensstil spüren und verstehen, warum er auf
viele Leute so anziehend wirkt.«
▶ Mittwoch, 7. November 2012, 19.00 Uhr (Zu Gast:
Michael Ballhaus) ▶▶ Samstag, 10. November 2012,
21.00 Uhr
DREAMS (AKIRA KUROSAWAS TRÄUME) – Japan
1990 – R+B: Akira Kurosawa – K: Takao Saitô, Shôji
Ueda – M: Shinichirô Ikebe – D: Akira Terao, Misuko
Baishô, Chishû Ryû, Martin Scorsese, Mieko Harada –
119 min, OmeU – In acht »Träumen« lässt Kurosawa
sein Alter Ego Stationen von der Kindheit bis ins hohe
Alter besuchen. Angeblich dienten Kurosawa seine eigenen Träume als Vorbilder für die Episoden. Doch
nicht nur deshalb ist dies wohl sein persönlichster Film.
Hier wird die Besinnung auf seine in der Malerei liegenden Wurzeln offensichtlich: In der Episode »Die Krähen«
THE KEY TO RESERVA (DER SCHLÜSSEL ZU RESERVA) – USA 2007 – R: Martin Scorsese – B: Ted
Griffin – K: Harris Savides – M: Bernard Herrmann – D:
Simon Baker, Kelli O’Hara, Michael Stuhlbarg, Christopher Denham, Martin Scorsese – 10 min, OF – Scorsese verfilmt ein Drehbuchfragment »aus Alfred Hitchcocks Nachlass«. Ein ganz und gar im Stil des Meisters
gehaltener Kurzfilm, der seine zweifelhafte Herkunft zugleich ironisch reflektiert. – CAPE FEAR (KAP DER
ANGST) – USA 1991 – R: Martin Scorsese – B: Wesley
Strick, nach dem Roman »The Executioners« von John
D. MacDonald – K: Freddie Francis – M: Bernard Herrmann – D: Robert De Niro, Nick Nolte, Jessica Lange,
Juliette Lewis, Robert Mitchum, Gregory Peck –
128 min, OmU – Max Cady, aus dem Gefängnis entlassen, hat nur ein Ziel: Rache an seinem Anwalt Sam
Bowden, dem er die Schuld an seiner Haftstrafe wegen
Vergewaltigung gibt. Scorseses Remake eines Thrillers
von 1962 adaptiert dieselbe Filmmusik und lässt die
Hauptdarsteller des Originals in Nebenrollen auftreten.
▶ Sonntag, 18. November 2012, 21.00 Uhr
LOLA MONTEZ – BRD 1955 – R: Max Ophüls – B: Max
Ophüls, Jacques Natanson, Annette Wademant, Franz
Geiger – K: Christian Matras – M: Georges Auric – D:
Martine Carol, Peter Ustinov, Adolf Wohlbrück, Oskar
Werner, Henri Guisol, Lise Delamare – 116 min – Die
Geschichte der legendären Tänzerin Lola Montez, die
zur Mätresse Ludwigs I. aufsteigt, als große, farbenprächtige Zirkusschau. Michael Ballhaus durfte als
Achtzehnjähriger in München bei den Dreharbeiten zu-
Martin Scorsese
▶ Freitag, 19. Oktober 2012, 21.00 Uhr
25
THE AGE OF INNOCENCE
Martin Scorsese
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schauen: »Was ich schon alles geklaut habe von diesem Film – bis ins Detail! Es gibt Einstellungen in THE
AGE OF INNOCENCE, die sich unmittelbar an LOLA
MONTEZ orientieren. Wie Ophüls mit dem Format umgegangen ist, mal wirklich Breitwand und dann wieder
fast quadratisch, das hat bis heute niemand mehr so
raffiniert geschafft. Wir haben es in THE AGE OF INNOCENCE wenigstens ansatzweise hingekriegt.«
▶ Mittwoch, 21. November 2012, 18.30 Uhr (Zu Gast:
Michael Ballhaus)
THE AGE OF INNOCENCE (ZEIT DER UNSCHULD) –
USA 1993 – R: Martin Scorsese – B: Jay Cocks, Martin
Scorsese, nach dem Roman von Edith Wharton – K: Michael Ballhaus – M: Elmer Bernstein – D: Daniel DayLewis, Michelle Pfeiffer, Winona Ryder, Miriam Margolyes, Geraldine Chaplin, Richard E. Grant – 138 min,
OF – Ein wohlhabender junger Anwalt im New York der
1870er Jahre riskiert seine Karriere, als er eine Gräfin
kennenlernt. Unter allen Filmen Scorseses zeigt dieser
am deutlichsten Einflüsse von Visconti, Ophüls und
Rossellini. Der visuelle Stil des Films in Ausstattung,
Kostümen, Darstellung, Bildgestaltung ist lyrisch,
schwebend, romantisch, hinreißend. Michael Ballhaus’
Kamera ist unaufhörlich in Bewegung, die komplexe
Choreographie der Darsteller wirkt völlig ungezwungen.
▶ Mittwoch, 21. November 2012, 21.00 Uhr (Zu Gast: Mi-
chael Ballhaus) ▶ Freitag, 23. November 2012, 21.00 Uhr
CASINO – USA 1995 – R: Martin Scorsese – B: Nicholas Pileggi, Martin Scorsese – K: Robert Richardson –
D: Robert De Niro, Sharon Stone, Joe Pesci, James
Woods, Frank Vincent, Kevin Pollak – 178 min, OmU –
Sam leitet in den 1970ern ein Casino in Las Vegas für
die Mafia, sein alter Freund Nicky ist der Mann fürs
Grobe. Ausgerechnet die drogensüchtige Prostituierte
Ginger bringt das kleine Reich der beiden ins Wanken.
»Scorsese kann die Vergangenheit vergrößern und verklären, ohne seinen erbarmungslos genauen Realismus aufzugeben, ohne die (meist brutale) Wahrheit der
Glücksspielstadt verschweigen zu müssen. ›Las Vegas,
das war für Spieler das, was Lourdes für Gebrechliche
und Verkrüppelte war‹, sagt De Niro einmal. Genauso
hat der Katholik Scorsese die Stadt mit inbrünstiger
Wahrheit dargestellt.« (Hellmuth Karasek)
▶ Samstag, 24. November 2012, 21.00 Uhr ▶▶ Diens-
tag, 27. November 2012, 19.00 Uhr
A PERSONAL JOURNEY WITH MARTIN SCORSESE
THROUGH AMERICAN MOVIES (EINE REISE DURCH
DEN AMERIKANISCHEN FILM) – USA 1995 – R+B:
Martin Scorsese, Michael Henry Wilson – K: Jean-Yves
Escoffier – M: Elmer Bernstein – Mit Martin Scorsese,
Kathryn Bigelow, Clint Eastwood, Francis Ford Coppola,
Brian de Palma, Samuel Fuller, Gregory Peck, George
Lucas, Arthur Penn, Billy Wilder – 225 min, OF – Scorseses Reise beginnt bei Meistern des Stummfilms wie
D. W. Griffith und endet 1969, als er seine eigene Filmkarriere begann: »Ich fände es anmaßend, meine eigenen Filme oder die meiner Zeitgenossen zu kommentieren.« Das Ergebnis ist hypnotisch, mitreißend, aufregend, erhellend. Es gibt kaum eine andere Dokumentation, die so brennende Begeisterung transportiert und
so unbändige Lust aufs Kino weckt.
▶ Dienstag, 6. November 2012, 19.00 Uhr
KUNDUN – USA 1997 – R: Martin Scorsese – B: Melissa Mathison – K: Roger Deakins – M: Philip Glass –
D: Tenzin Thuthob Tsarong, Gyurme Thetong, Tencho
Gyalpo, Tsewang Migyur Khangsar, Sonam Phuntsoik –
BRINGING OUT THE DEAD – USA 1999 – R: Martin
Scorsese – B: Paul Schrader, nach dem Roman von
Joe Connelly – K: Robert Richardson – M: Elmer Bernstein – D: Nicolas Cage, Patricia Arquette, John Goodman, Ving Rhames, Tom Sizemore, Mary Beth Hurt –
121 min, OF – Der Rettungssanitäter Frank Pierce ist
überarbeitet und erschöpft, dem Zusammenbruch
nahe; die Geister derer, die er nicht zu retten vermochte, verfolgen ihn. Ein period picture vor der kosmetischen Verschönerung New Yorks, der Müll ist
Requisite. Übergroße Close-Ups, schwindelerregende
Kameraperspektiven, Schnittgewitter, Reißschwenks,
Zeitlupe, Zeitraffer, Varispeed, digitale Effekte – was in
den Händen anderer nur Mätzchen für Überwältigungskino sind, ist bei Scorsese funktional und mit Bedacht
als Stilmittel gesetzt.
Martin Scorsese
▶ Sonntag, 25. November 2012, 21.00 Uhr
Scorsese – K: Phil Abraham – D: Martin Scorsese –
246 min, OmeU – Scorsese entdeckte das italienische
Kino, als er zu Hause im Fernsehen Klassiker wie
PAISA und ROMA CITTA APERTA von Roberto Rossellini sah. Seine Begeisterung für den Neorealismus geht
einher mit der Suche nach seinen Wurzeln, nach seiner
eigenen Familiengeschichte und der italienischen Kultur. Scorseses Blick auf die italienische Filmgeschichte
ist einer seiner schönsten und persönlichsten Filme. Er
betrachtet die etablierten Klassiker aus ungewohnter
Perspektive und lenkt unsere Aufmerksamkeit auch auf
vergessene und marginalisierte Filme.
▶ Dienstag, 20. November 2012, 19.00 Uhr
GANGS OF NEW YORK – USA 2002 – R: Martin Scorsese – B: Jay Cocks, Steven Zaillian, Kenneth Lonergan, nach einem Buch von Herbert Ashbury – K: Michael Ballhaus – M: Howard Shore – D: Leonardo DiCaprio, Daniel Day-Lewis, Cameron Diaz, Jim Broadbent, John C. Reilly, Liam Neeson – 168 min, OmU –
Eine lange schwelende Rachegeschichte vollendet sich
vor dem Hintergrund der New Yorker draft riots im Juli
1863, als sich Slumbewohner gegen die Zwangseinberufung im Bürgerkrieg erhoben und die Kriegsmarine
mit Kanonen in die Menge feuern ließ. Scorsese ließ für
sein breit angelegtes Epos um die Entstehung der modernen amerikanischen Demokratie im römischen
Cinecittà-Filmstudio ganze Straßenzüge und das Hafengelände am East River von Dante Ferretti nachbauen.
▶ Freitag, 30. November 2012, 21.00 Uhr ▶▶ Mittwoch,
5. Dezember 2012, 18.30 Uhr
▶ Mittwoch, 28. November 2012, 19.00 Uhr ▶▶ Sams-
IL MIO VIAGGIO IN ITALIA (MEINE ITALIENISCHE
REISE) – USA 2001 – R: Martin Scorsese – B: Suso
Cecchi d’Amico, Raffaele Donato, Kent Jones, Martin
THE NEIGHBORHOOD – USA 2001 – R: Martin Scorses – B: Kent Jones, Martin Scorsese – K: Antonio Ferrara – Mit Martin Scorsese, Francesca Scorsese, Marie
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tag, 1. Dezember 2012, 21.00 Uhr
GANGS OF NEW YORK
134 min, OmU – Ein Spielfilm über die Jugend von Tenzin Gyatso, dem 14. Dalai Lama, linear erzählt von
1937 in Tibet bis 1959 im indischen Exil. »KUNDUN ist
kein Film der großen Emotionen und kein Film, der Charaktere oder Story in den Vordergrund stellt. Kein Film,
der viel erklärt oder Zusammenhänge und Motivationen
ausbreitet. KUNDUN ist ein ungemein sinnlicher Film,
der es versteht, durch Farbe, Rhythmus, Klang in seinen visionären Bann zu ziehen, den man nach einiger
Zeit fast wie in Trance erlebt. Ein grandioser Rausch
der Bilder und der Musik.« (Thomas Willmann)
THE AVIATOR
Martin Scorsese
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Albanese – 7 min, OF – In seinem Beitrag für das als
Reaktion auf die Anschläge vom 11. September 2001
organisierte »Concert for New York« besucht Scorsese
mit seiner Tochter die Elizabeth Street, in der er aufwuchs – FEEL LIKE GOING HOME – USA 2003 – R:
Martin Scorsese – B: Peter Guralnick – K: Arthur Jafa –
Mit Corey Harris, Sam Carr, Willie King, Taj Mahal,
John Lee Hooker, Salif Keita – 83 min, OmU – Auf der
Suche nach den Wurzeln des Blues fährt der Musiker
Corey Harris ins Mississippi-Delta und von dort aus weiter bis nach Mali.
▶ Sonntag, 2. Dezember 2012, 21.00 Uhr
THE AVIATOR – USA 2004 – R: Martin Scorsese – B:
John Logan – K: Robert Richardson – M: Howard Shore
– D: Leonardo DiCaprio, Cate Blanchett, Kate Beckinsale, John C. Reilly, Alec Baldwin, Alan Alda, Ian Holm,
Jude Law – 169 min, OmU – Das komplizierte Leben
des Multimilliardärs, Luftfahrtpioniers und Filmproduzenten Howard Hughes. Ein besonderes Stilmittel von
THE AVIATOR ist die Farbgebung: Die Jahre bis 1935
sind in einer reduzierten Palette von Rot- und Blautönen gehalten, die an das damalige Multicolor-Verfahren angelehnt ist (Hughes war der Eigentümer von Multicolor). Die späteren Geschehnisse sind farblich den
satten Technicolor-Tönen nachempfunden. In einigen
Szenen fanden historische Schwarz-weiß-Materialien
Verwendung, die entsprechend koloriert wurden.
▶ Freitag, 7. Dezember 2012, 21.00 Uhr
NO DIRECTION HOME: BOB DYLAN – USA 2005 –
R+B: Martin Scorsese – K: Mustapha Barat, Maryse Alberti, Oliver Bokelberg, Anghel Decca, Ken Druckerman, Ellen Kuras, James Miller, James Reed, Lisa Ritzler, Michael Spiller – Mit Bob Dylan, Pete Seeger, Joan
Baez, Mavis Staples, Don Alan Pennebaker – 207 min,
OmU – Eher das Portrait einer Ära als eine schlichte
Musikerbiographie. Der Fokus liegt auf den Jahren
1961–66, in denen Bob Dylan vom Folksänger zum
Protestsänger wurde, dann als Stimme einer ganzen
Generation galt, sich schließlich zum Popstar im Folkrock wandelte, ehe er nach seinem Motorradunfall
1966 seinen Abschied vom Tourneebetrieb verkündete,
an dem er acht Jahre festhielt.
▶ Sonntag, 9. Dezember 2012, 19.00 Uhr
THE DEPARTED (UNTER FEINDEN) – USA 2006 – R:
Martin Scorsese – B: William Monahan, nach dem Film
INFERNAL AFFAIRS von Alan Mak und Felix Chong – K:
Michael Ballhaus – M: Howard Shore – D: Leonardo DiCaprio, Matt Damon, Jack Nicholson, Mark Wahlberg,
Martin Sheen, Vera Farmiga, Alec Baldwin – 151 min,
OmU – Billy und Colin sind Nachwuchsbeamte der
Staatspolizei in Massachusetts: Der eine soll als Undercover-Agent den Kopf des Bostoner Syndikats, Frank
Costello, zu Fall bringen, der andere wurde von Costello in die Polizei eingeschleust. Beide geben ihr Insiderwissen an ihre wahren Auftraggeber weiter, beide
sind durch ihre Doppelleben innerlich zerrissen. Das
Remake eines Hong Kong-Thrillers ist angespannter
und überdrehter, als es für US-Krimis üblich ist.
▶ Samstag, 8. Dezember 2012, 21.00 Uhr ▶ Mittwoch,
12. Dezember 2012, 19.00 Uhr
SHINE A LIGHT – USA 2008 – R+B: Martin Scorsese –
K: Robert Richardson – Mit Mick Jagger, Keith Richards, Charlie Watts, Ron Wood, Christina Aguilera,
Bill Clinton, Hillary Clinton, Martin Scorsese – 122 min,
OmU – Mitschnitt zweier Konzerte der Rolling Stones
im New Yorker Beacon Theatre im Jahr 2006. Eines
▶ Freitag, 14. Dezember 2012, 21.00 Uhr
SHUTTER ISLAND – USA 2010 – R: Martin Scorsese –
B: Laeta Kalogridis, nach dem Roman von Dennis Lehane – K: Robert Richardson – M: Robbie Robertson –
D: Leonardo DiCaprio, Mark Ruffalo, Ben Kingsley, Max
von Sydow, Michelle Williams, Emily Mortimer –
138 min, OmU – Ein suggestiver Horror-Thriller, eine
virtuos inszenierte Welt der falschen Fährten und psychologischen Traumgespinste, die die Zuschauer in ein
doppelbödiges Spiel zwischen Wahn und Wirklichkeit
verwickeln. Eine Hommage an das klassische ParanoiaKino der McCarthy-Ära. »Für unsere Kriege, unsere
Terrorangst, unseren Sicherheits- und Gesundheitswahn findet Scorsese einen Spiegel in den 1950er Jahren. Schwarze Aufklärung über die Nähe von Wahnsinn
und Gesellschaft.« (Rüdiger Suchsland)
▶ Samstag, 15. Dezember 2012, 21.00 Uhr ▶▶ Diens-
tag, 18. Dezember 2012, 18.30 Uhr
PUBLIC SPEAKING – USA 2010 – R+B: Martin Scorsese – K: Ellen Kuras – M: Joe Rudge – Mit Fran Lebowitz, Ivo Juhani, Graydon Carter, Martin Scorsese –
84 min, OF – Unterhaltsame und aufschlussreiche Dokumentation über Fran Lebowitz, die in den frühen
1970er Jahren die New Yorker Literatenszene betrat
und von Andy Warhol für eine Kolumne in seinem Magazin »Interview« verpflichtet wurde. Es ist ein Monolog,
in dem Lebowitz rhetorisch brillant und mit bissiger
Komik über Gott und die Welt, das Rauchen, Touristen
in New York, die Wahrheit über Andy Warhols ›Superstars‹ und die desaströse Entscheidung räsoniert, New
York City in eine Touristenattraktion zu verwandeln.
▶ Sonntag, 16. Dezember 2012, 21.00 Uhr
A LETTER TO ELIA (EIN BRIEF AN ELIA) – USA 2010
– R+B: Martin Scorsese, Kent Jones – K: Mark Raker –
60 min, OF – Eine sehr persönliche Verbeugung Martin
Scorseses vor seinem Regiekollegen Elia Kazan, der
ihm ein wichtiges Vorbild war. Anhand zahlreicher Filmausschnitte offenbart Scorsese, was Kazans Filme für
das US-Kino allgemein und speziell für ihn bedeuten. –
AMERICA, AMERICA (DIE UNBEZWINGBAREN) – USA
1963 – R+B: Elia Kazan, nach seinem Roman – K:
Haskell Wexler – M: Manos Hadjidakis – D: Stathis Giallelis, Frank Wolff, Harry Davis, Elena Karam, Estelle
Hemsley, John Marley – 174 min, OF – Kurz vor 1900.
Stavros Topouzoglou, Angehöriger der unterdrückten
griechischen Minderheit in Anatolien, soll mit dem gesamten Geld der Familie nach Konstantinopel gehen
und dort in den Teppichhandel eines Verwandten einsteigen. Doch er träumt davon, nach Amerika auszuwandern. Kazans Epos, das auf dem Leben seines Onkels basiert, ist eine der bewegendsten Darstellungen
der immigrant experience.
▶ Donnerstag, 20. Dezember 2012, 19.00 Uhr
GEORGE HARRISON: LIVING IN THE MATERIAL
WORLD – USA 2011 – R+B: Martin Scorsese – K: Robert Richardson – Mit Paul McCartney, Ringo Starr,
Terry Gilliam, Jane Birkin, Eric Clapton, Ravi Shankar,
Yoko Ono, Jackie Stewart, Olivia Harrison – 208 min,
OmU – Dokumentarfilm über den englischen Musiker
George Harrison. »Formal bleibt Scorsese im konventionellen Rahmen, mischt Archivmaterial mit Interviews
und geht chronologisch vor. Zeitzeugen und Weggefährten kommen ausführlich zu Wort. Als Mensch, der
sich gründlich auf die fernöstliche Meditation einließ,
lebte Harrison ganz in der ›materiellen Welt‹. Mit dem
Erfolg war er schnell zu Geld gekommen und zugleich
einer inneren Leere gewahr geworden, die er mit Drogen und Hippie-Träumen zu überspielen versuchte.«
(Roland Mörchen)
▶ Samstag, 22. Dezember 2012, 19.00 Uhr
HUGO 3D (HUGO CABRET) – USA 2011 – R: Martin
Scorsese – B: John Logan, nach dem Roman von Brian
Selznick – K: Robert Richardson – M: Howard Shore –
D: Asa Butterfield, Ben Kingsley, Chloe Grace Moretz,
Sacha Baron Cohen, Christopher Lee – 126 min, OmU
– Scorseses Hommage an die Magie des Kinos und den
Filmpionier Georges Méliès spielt im Paris der 1930er
Jahre. »Der Bahnhof und die Züge, die raffinierten Uhrwerke und der kleine Automatenmensch, die Filmkamera und die Projektionstechnik sind hier alles andere als ›seelenlose‹ Maschinen; sie sind vielmehr
handlungstragende Charaktere, Verlängerungen und
Spiegelungen der menschlichen Figuren, Transportmittel für Assoziationen und metaphorische Bedeutungsebenen.« (Felicitas Kleiner)
▶ Mittwoch, 19. Dezember 2012, 18.30 Uhr ▶▶ Freitag,
21. Dezember 2012, 21.00 Uhr
Martin Scorsese
davon war eine Geburtstagsgala für Bill Clinton. »Das
Intro des Films zeigt die Vorbereitungen für das zu filmende Konzertereignis in der Form eines making of, in
dem es um die Bühne und um die Kameras, auch um
die set list geht und die Abstimmung der Inszenierung
auf die zu erwartenden Songs – eine spielerische Koketterie, die sich mehr und mehr zu Selbstironie auswächst. Und dann geht’s los, mit ›Jumping Jack Flash‹,
viel Energie und einer Menge Rock’n’Roll.« (Harald
Mühlbeyer)
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