Martin Bormann - meine

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Martin Bormann - meine
Martin Scorsese
Martin Marcantonio Luciano Scorsese (* 17. November 1942 in Queens, New York) ist ein USamerikanischer Regisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent italienischer Herkunft. Er gilt als
einer der einflussreichsten Regisseure des späten zwanzigsten Jahrhunderts.
Der jüngste Sohn zweier Textilarbeiter war als
Asthmatiker ans Krankenbett gefesselt, worin er
erste Drehbücher und Storyboards verfasste. 1950
zog die Familie nach Little Italy, wo Scorsese
erstmals mit der Kirche in Berührung kam und er
beschloss, Priester zu werden. Nach dem Rauswurf
aus der Jesuitenschule strebte er eine Ausbildung als
Lehrer an, entschied sich an der New York University
1960 aber für die Filmkunst. Mit finanzieller
Unterstützung seines Dozenten drehte Scorsese erste
preisgekrönte Kurzfilme und schloss sein BachelorStudium 1965 ab. Während er seinen M.A. machte,
arbeitete er vier Jahre an seinem Spielfilm-Debüt
Who's that knocking at my door? (1967), dessen
Budget von $75.000 ihn finanziell ruinierte. Scorsese
unterrichtete an der Universität spätere StarRegisseure wie Oliver Stone und Jonathan Kaplan,
bevor er nach Kalifornien zog und dort lebenslange
Freundschaften mit Francis Ford Coppola, Steven
Spielberg und George Lucas schloss. Im Herbst 1971
drehte er für Filmlegende Roger Corman seinen
ersten Hollywood-Film Die Faust der Rebellen, der
trotz durchwachsener Kritiken sein Publikum fand.
Nachdem er in die Gewerkschaft der Regisseure
aufgenommen wurde, drehte Scorsese 1973 mit
Hexenkessel seinen ersten kommerziell erfolgreichen
Autorenfilm, der ihn schlagartig bekannt machte und
seinem Darsteller Robert De Niro erste Anerkennung
brachte.
Der große Durchbruch gelang Scorsese aber ein Jahr später mit Alice lebt hier nicht mehr (1974), der
Titelheldin Ellen Burstyn den Oscar einbrachte, und dem Welterfolg Taxi Driver (1976), dem Gewinner der
Goldenen Palme des Filmfestivals von Cannes.
Als wichtigster Filmemacher seiner Generation gefeiert, begannen mit dem Erfolg auch die Drogensucht,
stürmische Affären und künstlerische Höhenflüge: Seine Idee, das große Hollywood-Musical mit Liza Minnelli
und Robert De Niro wieder zu beleben, scheiterte mit dem 1977 veröffentlichten New York, New York, das
nach zweijähriger Produktion bei Kritik und Publikum durchfiel. Minnelli wurde von Scorsese im selben Jahr in
seinem Broadway-Debüt als Theaterregisseur mit dem Musical The Act eingesetzt, das es von Oktober 1977
bis Juli 1978 auf über zweihundert Aufführungen brachte und seiner Hauptdarstellerin den Tony Award
bescherte. Obwohl der 1981 entstandene Boxerfilm Wie ein wilder Stier als Meisterwerk gehandelt wurde, blieb
Scorseses Ruf als Kassengift bestehen und ließ auch die boshafte Komödie King of Comedy (1983) an der
Kinokasse floppen. Einzig die von ihm initiierte Kampagne zur Restaurierung alter Hollywoodfilme brachte ihm
positive Presse. Wegen massiver Proteste religiöser Gruppierungen wurden 1983 die Dreharbeiten zur
langvorbereiteten Jesus-Verfilmung Die letzte Versuchung Christi abgesagt. Auf dem Filmfestival von Cannes
wurde Scorsese 1986 als bester Regisseur für Die Zeit nach Mitternacht ausgezeichnet und zurück ins
Rampenlicht katapultiert: Sein Billard-Drama Die Farbe des Geldes spielte weltweit $ 130 Mio. an der
Kinokasse ein, Die letzte Versuchung Christi (1988) wurde trotz Boykotts christlicher Gruppen ein
Achtungserfolg, und Good Fellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia (1990) galt seit seinem Erscheinen als bester
Film des Jahrzehnts. Mit dem Thriller-Remake Kap der Angst (1991) und dem Kostümfilm Zeit der Unschuld
(1993) betrat Scorsese künstlerisches Neuland und 1995 schloss mit Casino seine Mafia-Trilogie ab, die er mit
Hexenkessel und Good Fellas begonnen hatte. Auch die Verfilmung der Jugendjahre des Dalai Lama (Kundun,
1997) und das New-York-Drama Bringing Out the Dead (1999) wurden von der Filmkritik gelobt, aber den
kommerziellen Höhepunkt seiner Karriere erreichte Scorsese mit Gangs of New York (2002), Aviator (2004)
und Departed – Unter Feinden (2006), jeweils mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle.
Obwohl Martin Scorsese als einer der wichtigsten zeitgenössischen US-Filmemacher gilt, blieb ihm der RegieOscar lange Zeit verwehrt. Erst 26 Jahre nach seiner ersten Nominierung für Wie ein wilder Stier gewann er
2007 den Academy Award für Departed – Unter Feinden, ein US-amerikanisches Remake des Hongkonger
Films Infernal Affairs. Insgesamt konnte das Gangsterepos mit Leonardo DiCaprio, Matt Damon, Jack Nicholson
und Mark Wahlberg vier Oscars gewinnen und brachte ihm außerdem den Golden Globe und den Preis der
Directors Guild of America ein, für den er 2007 nach unter anderem Taxi Driver und Good Fellas zum siebten
Mal nominiert gewesen war, den er jedoch nie bekommen hatte.
Neben der Arbeit als Filmregisseur, Drehbuchautor und Produzent, zeigte sich Scorsese auch für zahlreiche
Dokumentationen verantwortlich. Autobiographische Werke wie Italianamerican (1974) stehen dabei
Künstlerporträts über Elvis Presley (Elvis on Tour, 1972), die kanadisch-amerikanische Rockband The Band
(The Band, 1978), Giorgio Armani (Made in Milan, 1990) oder Bob Dylan (No Direction Home – Bob Dylan,
2005) gegenüber. Als Schauspieler absolvierte Scorsese kleinere Auftritte in seinen Filmen Gangs of New York,
Taxi Driver und Aviator, sowie in Robert Redfords preisgekröntem Drama Quiz Show (1994). Als Cutter wirkte
er am Anfang seiner Karriere an dem Kurzfilm The Big Shave und den beiden Dokumentationen Woodstock
(1970) und Elvis on Tour (1972) mit, während der 1,63 m große Filmemacher 2004 in dem Animationsfilm
Große Haie – Kleine Fische einer nach ihm gezeichnete Figur seine Stimme lieh.
Martin Scorsese ist seit 1999 mit der Filmproduzentin Helen Morris verheiratet. Dies ist die fünfte Ehe für den
US-Amerikaner, der unter anderem zuvor der Gatte der bekannten italienischen Filmschauspielerin Isabella
Rossellini (1979–1983) und der Filmproduzentin Barbara De Fina (1985–1991) war und Vater dreier Kinder ist.
Seine 1976 und 1999 geborenen Töchter Domenica Cameron-Scorsese (aus der Ehe mit der Drehbuchautorin
und Regisseurin Julia Cameron) und Francesca Scorsese (aus der Ehe mit Morris) betraute er mit kleinen
Schauspielrollen in einigen seiner Filme. 2003 wurde Scorsese mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of
Fame geehrt (6801 Hollywood Boulevard).
Filmografie (Auswahl)
Spielfilme (Regie)
1967: Who's that knocking at my door?
1972: Die Faust der Rebellen (Boxcar Bertha)
1973: Hexenkessel (Mean Streets)
1974: Alice lebt hier nicht mehr (Alice Doesn't Live Here Anymore)
1976: Taxi Driver
1977: New York, New York
1980: Wie ein wilder Stier (Raging Bull)
1983: King of Comedy
1985: Die Zeit nach Mitternacht (After Hours)
1986: Die Farbe des Geldes (The Color of Money)
1988: Die letzte Versuchung Christi (The Last Temptation of Christ)
1989: New Yorker Geschichten (New York Stories)
1990: GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia (Goodfellas)
1991: Kap der Angst (Cape Fear)
1993: Zeit der Unschuld (The Age of Innocence)
1995: Casino
1997: Kundun
1999: Bringing Out the Dead – Nächte der Erinnerung (Bringing Out the Dead)
2002: Gangs of New York
2004: Aviator (The Aviator)
2006: Departed – Unter Feinden (The Departed)
Dokumentationen (Regie)
1972: Elvis on Tour
1974: Italianamerican
1978: American Boy
1978: The Band (The Last Waltz)
1990: Made in Milan
1995: Martin Scorsese: Eine Reise durch den amerikanischen Film (A Century Of Cinema – A Personal Journey
With Martin Scorsese Through American Movies)
1999: Meine italienische Reise (Il mio viaggio in Italia)
2003: The Blues (Mini-Serie)
2004: Lady by the Sea: The Statue of Liberty (TV)
2005: No Direction Home – Bob Dylan (No Direction Home: Bob Dylan)
2008: Shine a Light
Verschiedenes (Regie)
1987: Bad - The Short Film Michael Jackson & Wesley Snipes - Musikvideo
2007: Werbefilm für Sekt der Marke Freixenet
Auszeichnungen (Auswahl)
Internationale Filmfestspiele von Cannes 1976: Goldene Palme für Taxi Driver
Oscar 1981: Nominierung als bester Regisseur für Wie ein wilder Stier
Internationale Filmfestspiele von Cannes 1986: Beste Regie für Die Zeit nach Mitternacht
Oscar 1989: Nominierung als bester Regisseur für Die letzte Versuchung Christi
Internationale Filmfestspiele von Venedig 1990: Silberner Löwe als bester Regisseur für Good Fellas – Drei
Jahrzehnte in der Mafia
Los Angeles Film Critics Association Awards 1990: Beste Regie für Good Fellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia
New York Film Critics Circle Award 1990: Beste Regie für Good Fellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia
BAFTA-Award 1991: Bester Film, Regie und bestes adaptiertes Drehbuch für Good Fellas – Drei Jahrzehnte in
der Mafia
Bodil 1991: Bester nicht-europäischer Film für Good Fellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia
Oscar 1991: Nominierung als bester Regisseur und für das beste adaptierte Drehbuch für Good Fellas – Drei
Jahrzehnte in der Mafia
National Board of Review 1993: Beste Regie für Zeit der Unschuld
Bodil 1994: Bester amerikanischer Film für Zeit der Unschuld
Oscar 1994: Nominierung für das beste adaptierte Drehbuch für Zeit der Unschuld
AFI Life Achievement Award des American Film Institute, 1997
César 2000: Ehrenpreis
Golden Globe Award 2003: Beste Regie für Gangs of New York
Oscar 2003: Nominierung als bester Regisseur für Gangs of New York
Oscar 2005: Nominierung als bester Regisseur für Aviator
National Board of Review 2006: Beste Regie für Departed – Unter Feinden
New York Film Critics Circle Award 2006: Beste Regie für Departed – Unter Feinden
Directors Guild of America 2007: Beste Regie für Departed – Unter Feinden
Golden Globe Award 2007: Beste Regie für Departed – Unter Feinden
Oscar 2007: Beste Regie für Departed – Unter Feinden
Kennedy-Preis 2007