Parascha Zusammenfassung - Chabad Lubawitsch Württemberg

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Parascha Zusammenfassung - Chabad Lubawitsch Württemberg
Parascha Zusammenfassung
Mit dem Buch (Sefer) Schmot beginnt ein neues Kapitel in der Geschichte von Jakobs Familie: Aus einer Familie wird ein Volk. Die Tora erwähnt
noch einmal kurz die Namen der Söhne Jakobs, die mit ihm nach Ägypten gezogen waren und erzählt, wie diese Generation starb und eine Neue
heranwuchs.
Auch in Ägypten gab es markante Veränderungen: Ein neuer König, der die Verdienste Josefs für das Land nicht anerkannte, regierte nun in
Mitzrajim (Ägypten). Das jüdische Volk begann, sich rasant zu vermehren, was diesem Pharao befürchten liess, dieses Volk würde eines Tages die
Herrschaft über sein Land an sich reissen.
Nun heckte er einen Plan aus, der es ihm ermöglichte, das fremde Volk zu unterdrücken und damit die (vermeintliche) Gefahr zu eliminieren: Das
ganze Volk wurde durch die Ägypter versklavt und gezwungen in Pitom und Raamset für den Pharao Lagerstätten zu bauen. Die Ägypter
versuchten das Volk auf jede erdenkliche Art und Weise zu unterdrücken: Doch je mehr sie ausgebeutet wurden, desto mehr vermehrten sie sich,
was die Ägypter sehr verbitterte.
Nun erliess der Pharao ein Gesetz, wonach alle männlichen jüdischen Babys in den Nil geworfen, die Töchter dagegen lebendig gelassen werden
sollten. Er rief die jüdischen Hebammen zu sich und befahl ihnen, jedes jüdische männliche Baby sofort nach der Geburt zu töten und nur die
Mädchen am Leben zu lassen. Die Hebammen befolgten seinen Befehl aber nicht. Als sie der Pharao darauf ansprach, erklärten sie, stets zu spät zu
kommen, weil die Frauen ohne ihre Beihilfe gebären würden. Die zwei Hebammen wurden von G“tt belohnt und er schenkte ihnen ganz spezielle
Kinder, von denen das Königshaus und die geistige Führerschaft des jüdischen Volkes entstammte.
Die Tora erzählt weiter, wie ein Mann des Stammes Levi (Amram) (Levi war einer von Jakobs Söhnen. Seine Familie hatte sich inzwischen zu
einem Stamm entwickelt) eine Frau vom selben Stamm (Jochewed) heiratete. Zusammen wurde ihnen ein Sohn geboren, bei dessen Geburt sofort
erkennbar war, dass er „gut“ sei (zu Grossem bestimmt sei). Da die Ägypter alle jüdischen Häuser nach Babys durchsuchten, konnten seine Eltern
ihn bald nicht mehr verstecken. In ihrer Not fertigte die Mutter ein Schiffchen aus Schilf, legte das Kind hinein und überliess es dem Wasser des
Nils. Die ältere Schwester des Babys überwachte es aus der Ferne.
Nun kam die Tochter des Pharao, um zu baden und dabei erblickte sie das Kind. Ihr Herz füllte sich mit Erbarmen und sie nahm es zu sich. Sie
nannte das Kind Mosche (der aus dem Wasser gerettete). Mit viel Geschick gelang es der Schwester Mosches (Myriam), Pharaos Tochter zu
überreden, das kleine Kind seiner leiblichen Mutter zum Säugen zu geben. So kam es dazu, dass im Hause des Pharao ein jüdischer Knabe
grossgezogen wurde.
Als Mosche älter wurde, musste er mit ansehen, wie ein jüdischer Sklave durch einen ägyptischen Sklavenaufseher brutal geschlagen wurde.
Mosche tötete in spontanem Zorn den Ägypter auf der Stelle. Um Pharaos Strafe zu entrinnen, musste er jetzt nach Midjan flüchten, wo er beim
Brunnen die bezaubernden Töchter des Jitro kennen lernte und ihnen beim Tränken der Schafe half. Er wurde zum Essen eingeladen und heiratete
bald einmal Zippora, die jüngste Tochter des Jitro. Sie gebar einen Sohn, den Mosche Gerschom nannte.
Mosche begann nun, die Schafe seines Schwiegervaters zu hüten. Eines Tages kam er in die Nähe eines Berges und sah einen Dornbusch, der zwar
brannte, vom Feuer jedoch nicht verzehrt wurde. Als sich Mosche dieses Wunder aus der Nähe betrachten wollte, hörte er plötzlich eine Stimme, die
ihn aufforderte seine Schuhe auszuziehen, da der Ort auf dem er stehe heilig sei. Nun sprach die Stimme weiter und gab sich als Stimme G“ttes zu
erkennen. Mosche erschrak und bedeckte sofort sein Gesicht. G“tt gab Mosche zu verstehen, dass er das Leiden des jüdischen Volkes erkannt und
beschlossen habe, sie zu erlösen. Mit dieser Aufgabe würde er Mosche betrauen. Als erstes sollte er zu den Ältesten Juden in Mitzrajim gehen, und
ihnen die wunderbare Nachricht der baldigen Erlösung überbringen.
Mosche weigerte sich anfänglich, diese Aufgabe anzunehmen. Sein Argument, die jüdischen Leute würden ihm nicht glauben, liess der Ewige nicht
gelten. Stattdessen lehrte Er Mosche drei Wunder, die den Leuten beweisen sollte, dass er wirklich von G“tt gesandt sei. Zuerst liess G“tt den Stab
in Mosches Hand zur Schlange werden, um sie gleich wieder zu einem Stab werden zu lassen. Dann wurde Mosches Hand aussätzig und zuletzt
liess er Wasser in Mosches Hand zu Blut werden. Dann verwies Mosche auf seine Sprachschwierigkeiten. Darauf antwortete ihm G“tt, er solle
seinen älteren Bruder Aaron zu seinem Sprecher bestimmen. Nun konnte Mosche keinen Hinderungsgrund mehr finden und G“tt befahl ihm, sich
sofort auf den Weg zu machen.
Mosche verabschiedete sich also von Jitro und machte sich auf den Weg. Sie hatten eben gerade einen zweiten Sohn bekommen, den Mosche
entgegen jüdischer Gepflogenheiten noch nicht beschnitten hatte. Auf dem Weg wurde Mosche durch einen Engel beinahe getötet, bis Zippora
realisierte, dass es wegen der Mila (Beschneidung) war und ihren Sohn auf der Stelle beschnitt.
Entgegen den Befürchtungen Mosches, die Juden würden ihm nicht glauben, vertrauten sie Mosche sofort, als er ihnen die Nachricht der Erlösung
überbrachte.
Nun begab er sich zum Pharao um den Befehl G“ttes zu überbringen, das jüdische Volk freizulassen. Pharao jedoch liess sich nichts von einem G“tt,
den er nicht kannte, vorschreiben und verschärfte die Gesetzte gegen das Volk noch mehr. Er behauptete, nur weil sie so faul seien, kämen ihnen
Gedanken über eine Erlösung in den Sinn. Sie mussten nun das Stroh, das benötigt wurde um die Ziegel herzustellen, aus welchen die Städte des
Pharao dann gebaut wurden, selbst sammeln.
Nr.524
Schmot
Beharrlichkeit und Selbstaufopferung
von Dr. William Stern
Mit der dieswöchigen Sidra beginnt die Tora die Schilderung des ägyptischen Exils. Ein bedeutsamer Vers
dazu ist dieser (Exodus 1, 14): Die Ägypter "machten ihr Leben bitter, durch schwere Arbeit mit Lehm und
5773
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Ziegelsteinen".
Langsam und allmählich wurde die Versklavung schwerer. Die erste Phase bestand darin, dass die
MIT FREUDLICHER UNTERSCHSTÜZUNG DER IRGW
V.I.S.D.P. RABBINER TREBNIK
Israeliten selbst ihre geistigen Verpflichtungen vernachlässigten, indem sie den ägyptischen Forderungen
nachgaben; darauf folgte dann die physische Knechtschaft. Der Anfang war, dass ihr Leben ihnen bitter
wurde – das ist die Tora, das wahre Leben jedes Juden.
Das "Sefer Panim Jafot" erklärt: Als Pharao sagte (Exodus 5, 4): "Geht zu euren Aufgaben", meinte er
damit den Stamm Levi, der seiner Gewaltherrschaft nicht unterstand. Genau deshalb bediente er sich der
"Und sie sah, dass er gut war"
„Und sie sah, dass er gut war“ (2:2).
Worte: "Geht zu euren Aufgaben." Pharao hatte (so wird dort weiter erläutert) aus einem ganz besonderen Frage: Nach Rabbi Meir (Sota 12a) war das
Grunde keine Gewalt über die Leviten, und zwar, weil sie das Gebot der Beschneidung einhielten und Gute an ihm der Umstand, dass er von
weiterhin Tora lernten, die ganze lange Zeit hindurch, als dies verboten war. Die anderen Israeliten Geburt an beschnitten war. Woraus schließt
dagegen, die all dies vernachlässigten, waren Pharao ausgeliefert.
Rabbi Meir, dass das Wort „tow“ (gut) sich
Beim ersten Hinblick ist diese Auslegung schwer zu verstehen. Gewiss, die Pflicht der Beschneidung darauf bezieht?
bestand, weil schon Abraham dieses Gebot erhalten hatte; aber das Lernen der Tora war an sich nicht
aktuell. Denn die Tora wurde erst später verkündetet, und es gibt eine traditionelle Ansicht, der zufolge die
Antwort: Die Schöpfungsgeschichte erklärt
Israeliten damals noch als "Noachiden" galten, und Selbstaufopferung gehört nicht zu den "sieben
bei jedem Tag: „G-tt sah, dass es tow (gut)
noachidischen Geboten". Wenn dem so ist, weshalb wurden sie dann für ihre geistige Nachgiebigkeit mit war“ – außer beim zweiten Tag. Der Grund
Knechtschaft bestraft?
ist, dass die Schöpfung am zweiten Tag
Die Antwort lautet, dass eben hierin ein wichtiges Prinzip vorgezeichnet ist: Wenn es sich um geistige
unvollständig war. Darum erscheint das
Bindungen handelt, dann ist es belanglos, ob der strenge Buchstabe des Gesetzes die Selbstaufopferung Wort „tow“ am dritten Tag zweimal,
vorschreibt oder nicht. Der Stamm Levi jedenfalls verpflichtete sich, wie schon Abraham vor ihm, und dies nachdem die Erschaffung des Wassers
sogar auf die Gefahr der Selbstaufopferung hin. Also: Wenn es um geistige Dinge geht, gibt es keine vollendet war. Auch der Mensch ist
Gradunterschiede; Selbstaufopferung ist am Platze. Für den Stamm Levi bezeichnet das Wort "Tora" hier
unvollständig, und er muss am achten Tag
die geistige Verpflichtung insgesamt.
beschnitten werden – dann erst ist das Wort
Vom spirituellen Leben hängt das physische ab. Wenn man in geistigen Dingen nachgibt, dann ist es
„tow“ angebracht. Da Jochewed sagte, er sei
zwangsläufig, dass das Physische bald einbezogen wird. Andererseits, wenn man auf geistiger Ebene „gut“, war er offensichtlich beschnitten, also
entschlossen handelt, dann ist sogar ein Pharao machtlos. Dabei war Pharao absoluter Herrscher über die vollständig.
ganze Welt. Niemand konnte ihm entgehen, und doch war er nicht in der Lage, den Leviten zu diktieren.
Jede Einzelheit in der Tora ist eine Anleitung für den Menschen und seine Beziehung zu G-tt. Maimonides
("Jad", Ende von Hilchot Schmitta) legt fest: "Jeder, dessen Herz ihn motiviert, G-tt zu dienen, wird wie ein
Schabatzeit für
22 Tewet / 04.01.13
Levite angesehen." Gewiss, der Levite hat kein Anrecht auf Landbesitz, aber "G-tt ist sein Erbteil" (Deut.
10, 9); und er erhält es nicht nur in geistiger Beziehung sondern ebenso in physischer. Jeder Jude muss sich
daher gleichsam als einen Leviten betrachten.
Friedensstörer oder Umstürzler sind noch nie durch Zugeständnisse besänftigt worden; im Gegenteil,
Zugeständnisse führen zu mehr Aufruhr, und damit werden dann auch materielle Güter zerstört. Auf
Zugeständnisse folgt: "Und sie machten ihr Leben bitter", und gleich danach kommt "schwere Arbeit mit
Lehm und Ziegelsteinen". Wenn man aber beharrlich bleibt und der Tora und den Geboten uneingeschränkt
die Treue hält, ist man der Versklavung des Exils enthoben, geistig wie materiell.
In der Tat ist Exil eigentlich Vorbereitung auf Tora. So war es in Ägypten – hinterher wurde die enthüllte
Tora gegeben. Nach dem gegenwärtigen Exil wird es ebenso sein: Das wahre, innere Licht der Tora wird
zum Vorschein kommen. Wenn wir keine Zugeständnisse machen, dann sind wir – auch wo wir in der
Zerstreuung und nicht im Lande Israel leben – nicht der Knechtschaft unterworfen. Der hauptsächliche
stuttgart
Ulm
Reutlingen
Sch. hall
Mergentheim
Anfang
16:22
16:21
Ende
17:35
17:33
16:23
16:19
16:17
17:36
17:32
17:30
Gebet in Ulm:
Fr. 04.01.13 um 18:00
Sa. 05.01.13 um 10:00 Uhr
So. Mo. Do. um 09:30 Uhr
Weinhof 2 !!!
Gesichtspunkt ist dieser: Wenn immer auf geistiger Ebene sich ein störender oder abschreckender Einfluss
geltend macht, so soll man (wie es die dieswöchige Sidra lehrt) nicht nachgeben. Sonder wird man auch © Copyright Chabad Lubawitsch Deutschland
physisch versklavt, während Beharrlichkeit zum Erfolgt führt, geistig wie materiell.

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