landesregierung bricht vereinbarung mit demdgb
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landesregierung bricht vereinbarung mit demdgb
ALTERSTEILZEIT 9 Altersteilzeit bis 2009 verlängert – Anträge für 56 Jährige nur noch zum 1. Februar 2004 möglich, ab 1. August 2004 erst ab 59. Lebensjahr m 17. Juli 2003 gab das Nds. Innenministerium bekannt, dass die Frist für Altersteilzeit bis zum 31. Dezember 2009 verlängert werden soll. Kultusminister Bernd Busemann will gewährleisten, dass für die Lehrerinnen und Lehrer ein gleitender Ausstieg aus dem Berufsleben erhalten bleibt. Die Altersteilzeit soll im Schulbereich, im Gegensatz zu allen anderen Bereichen der Landesverwaltung nicht zum Abbau von Personal benutzt werden. werden. Bis zum 1. Februar 2004 wird Lehrkräften Altersteilzeit nach „altem“ Recht (Vollendung des 56. Lebensjahres) bewilligt; vom 1. August 2004 wird ein Wechsel in die Altersteilzeit erst nach Vollendung des 59. Lebensjahres möglich sein. Das bedeutet, der bisher vorgesehene Antragstermin 1. August 2004 wird für die unter 59-Jährigen gestrichen. Die Altersgrenze wird geändert, aber die übrigen Konditionen bleiben erhalten (50% der Arbeitszeit, 83% des Gehalts, Anrechnung auf den Pensionsanspruch). Der Abbruch der bisherigen Regelung zum 1. August 2004 ist ein Bruch der Vereinbarungen zwischen dem DGB und der Landesregierung im Rahmen des Bündnisses für Arbeit. Damit bricht die Landesregierung ihr Versprechen, die Vereinbarungen zur Altersteilzeit bis zum 1. August 2004 auch über den Regierungswechsel hinaus einzuhalten. Die Leidtragenden sind diejenigen, die im Verlauf des kommenden Schuljahres 55 Jahre alt werden oder zwischen dem 1. Februar 2004 und 1. August 2004 ihr 56. Lebensjahr vollenden und damit nach alter Regelung zum 1. August 2004 in Altersteilzeit hätten gehen können. Wenn diese Kolleginnen und Kollegen im Vertrauen auf die Verlässlichkeit von Politik in den letzten drei Jahren vor Antritt der Altersteilzeit ihre Stundenzahl erhöht haben, damit sie auf der Basis von Vollzeitbeschäftigung in die Altersteilzeit übergehen können, sehen sie sich jetzt getäuscht. Bereits in den Ferien gingen zahlreiche Beschwerden von Betroffenen beim Schulhauptpersonalrat, bei den Bezirksregierungen, der GEW A Jahr 1995 Dienstunfähigkeit insgesamt 611 % der jeweils Pensionierten 57,2% davon unter 45 33 45-50 81 50-55 126 55-60 237 60 und älter 134 65. Lebensjahr 63 % der jeweils Pensionierten 5,9% Schwerbehinderung, ab 60 Nach dem 62./63. Lebensj. Übrige Gründe – Insgesamt 1.069 1996 Von allen Seiten unter Druck. Viele Lehrkräfte halten nicht bis zur gesetzlichen Altersgrenze durch. Nach Einführung der Altersteilzeit im Jahre 2000 wurde aber ein deutlicher Rückgang an vorzeitigen Pensionierungen regisFoto: Mathias Thurm triert. Trotz dieser guten Erfahrungen soll die Altersteilzeit eingeschränkt werden. Nur bis zum 1. Februar 2004 Altersteilzeit nach „altem“ Recht LANDESREGIERUNG BRICHT VEREINBARUNG MIT DEM DGB und beim Kultusministerium ein. Sie erwarten, dass die Landesregierung zu ihrem Wort steht und die beabsichtige Verschlechterung zum 1. August 2004 revidiert. Die Verlängerung der Altersteilzeit auf den 31. Dezember 2009 muss hingegen positiv bewertet werden. Alle Äußerungen aus dem Kultusministerium ließen befürchten, dass es 1997 1998 1999 2000 2001 678 647 636 950 1.340 962 56,5% 31 74 133 259 181 50 46,8% 19 83 129 243 173 58 45,3% 13 55 112 246 210 61 53,9% 17 70 170 399 294 78 60,% 17 103 276 486 458 121 48,5% 19 75 206 314 348 110 4,2% 4,3% 4,3% 4,4% 5,5% 5,5% 69 95 689 1 2.220 817 – 1.984 – 1.199 2 1.382 1 1.404 – 1.761 (Der auffallende Anstieg im Jahr 2000 hängt sicherlich auch damit zusammen, dass zum 1. Januar 2001 erstmalig bei vorzeitiger Versetzung in den Ruhestand Versorgungsabschläge hingenommen werden müssen). zu keiner Verlängerung der Altersteilzeit über das Jahr 2004 kommen würde. Was sprach aus Sicht des Kultusministeriums gegen die Verlängerung? Die Schwierigkeit jungen Nachwuchs in ausreichender Zahl zu gewinnen, das Anwachsen der Alterskohorte, die anspruchberechtigt wird und nicht zuletzt die große Beliebtheit der Altersteilzeit! Andererseits hat der Arbeitgeber Erkenntnisse, dass es auch in seinem Interesse liegt, wenn das Instrument der Altersteilzeit erhalten bleibt, denn Altersteilzeit wirkt Frühpensionierungen entgegen. (siehe Bericht der Bund-Länder-Projektgruppe) Die Regierung entschied daher, die Altersteilzeit für Lehrerinnen und Lehrer grundsätzlich weiterzuführen. Viele Kolleginnen und Kollegen haben diese Entscheidung sehnsüchtig erwartet. Da viele Lehrkräfte aber, insbesondere an Grund- und Hauptschulen, vor dem 60. Lebensjahr aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig in den Ruhestand gehen müssen, bleibt die Frage, ob das Heraufsetzen der Altersantragsgrenze auf 59 Jahre Sinn macht. Wie viele Kolleginnen und Kollegen kommen noch in den Genuss der Altersteilzeit? WAS TUN? Diejenigen, die bis zum 1. Februar 2004 ihr 56. Lebensjahr vollendet und noch keinen Antrag auf Altersteilzeit gestellt haben, weil sie auf den 1. August 2004 als Antragstermin eingestellt waren, sollten nun überlegen, ob sie die letzte Chance nach alter Regelung in Altersteilzeit zu gehen, noch nutzen wollen. Diese Anträ- NIEDERSACHSEN 8/2003 ALTERSTEILZEIT 10 ge sollten mit dem Hinweis darauf, dass die reguläre Frist nicht eingehalten werden konnte, umgehend bei den Bezirksregierungen gestellt werden. Da diese neue Regelung noch nicht rechtskräftig ist, sollten sich alle, die durch die Veränderung der Altersgrenze betroffen sind, an Kultusminister Bernd Busemann wenden und auf die Einhaltung getroffener Vereinbarungen drängen. Die GEW-Rechtsschutzstelle wird prüfen, welche rechtlichen Schritte möglich sind. Lehrerbereich. Hier ist im Regelungen des Bundes und der Länder zur Altersteilzeitbeschäftigung Jahr 2001 der Anteil der im Beamtenbereich (Stand: Januar 2003) Pensionierungen wegen Inhalt Dienstunfähigkeit von 64% (2000) auf 54% (2001) Bund 55. Lebensjahr – Ermessensentscheidung zurückgegangen. Nach er60. Lebensjahr – Rechtsanspruch ster Prognose des Statistibefristet bis 01.01.2010 schen Bundesamtes wird Baden-Württemberg befristet bis 01.01.2010 die Zahl im Jahr 2002 weiTeilzeit- oder Blockmodell ter zurückgehen. Bayern befristet bis 01.01.2010 Als zum 1. August 2000 befristet bis 01.08.2004 in Niedersachsen die Al- Berlin ERICHT DER UND ÄNDER tersteilzeit auch für Lehr- Brandenburg befristet bis 01.08.2004 eingeführt wurde, ist Bremen befristet bis 01.01.2010 (sic!) ROJEKTGRUPPE INDÄMMUNG kräfte die GEW, die sich nachHamburg befristet bis 01.08.2004 drücklich dafür eingesetzt VON RÜHPENSIONIERUNGEN befristet bis 01.01.2010 hatte, heftig beschimpft Hessen Mit der Verabschiedung des Versorgungsän- worden. Musste man doch Mecklenburg-Vorpommern Laufzeit höchstens 6 Jahre derungsgesetzes 2001 hat der Deutsche Bun- dafür einen Teil der Alters- Niedersachsen befristet bis 01.08.2004 destag die Bundesregierung aufgefordert zu ermäßigung – die eine Unbefristet bis 01.01.2010 prüfen, welche weiteren Maßnahmen finanziel- terrichtsstunde ab dem 55. Nordrhein-Westfalen befristet bis 10.01.2010 ler und sonstiger Art getroffen werden können, und die zweite Unterrichts- Rheinland-Pfalz um der vorzeitigen Pensionierung entgegenzu- stunden ab dem 60. Le- Saarland nicht umgesetzt wirken. bensjahr – preisgeben. Sachsen befristet bis 31.07.2004 Der nun vorgelegte Bericht der Bund-LänderDie geschaffene Altersbefristet bis 31.07.2004 Projektgruppe „Eindämmung von Frühpensionie- teilzeitregelung hat insbe- Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein befristet bis 31.07.2004 rungen“ geht ausführlich auf Ursachen und vor- sondere drei Ziele: beugende Maßnahmen zur Eindämmung von • zusätzliche Beschäfti- Thüringen befristet bis 31.07.2004 Frühpensionierungen ein. Danach lag der Anteil gungsmöglichkeiten für der vorzeitigen Versetzung in den Ruhestand wejüngere Lehrkräfte gen Dienstunfähigkeit bezogen auf alle • eine Verbesserung der Alterstruktur der Leh- tragen. Im ersten Jahr haben zwar nur ca. Dienstherren zwischen 1993 und 1998 bei einem rerkollegien und 16% der Antragsberechtigten davon Gebrauch Niveau von 35 bis 39%. Dieser Anteil ist im Jahr • eine spürbare Entlastung älterer Lehrkräfte. gemacht, die Annahme des Kultusministeri1999 auf knapp 48% und im Jahr 2000 auf 49% Dies war auch für das Kultusministerium die ums, dass 25% der Antragsberechtigten daangestiegen. Lediglich 13% erreichten die Regel- Begründung nur Funktionsstelleninhaberinnen von Gebrauch machen würden, musste alleraltersgrenze und 39% traten wegen Dienstunfä- und Funktionsstelleninhabern die Altersteilzeit im dings in den letzten beiden Jahren deutlich higkeit vorzeitig in den Ruhestand. Blockmodell zu gewähren und allen anderen ver- nach oben korrigiert werden. Im Jahr 2001 wurde ein deutlicher Rückgang beamteten Lehrkräften nur in Form des TeilzeitDas dies eine Erfolgsmodell ist, macht der Versetzung in den Ruhestand wegen Dienst- modells. auch die Zahl der vorzeitig in den Ruhestand unfähigkeit verzeichnet. Nach den vorliegenden Diese Einschränkung hat die Kolleginnen getretenen niedersächsischen Lehrkräfte deutZahlen wird der Anteil bei rund 39% gegenüber und Kollegen trotz finanzieller Einbußen aber lich. 49% im Vorjahr liegen. Das betrifft auch den nicht davon abgehalten, Altersteilzeit zu beanBestätigt wird dies auch im Bericht des Bundesinnenministeriums „Eindämmung von Frühpensionierungen“. Danach ist durch die EinZum „Silbernen“ GEW-Jubiläum gratulieren wir im Juli folgenden Kolleginnen und Kollegen und führung der Altersteilzeit ein Rückgang der danken für ihre langjährige Mitgliedschaft: Frühpensionierungen zu verzeichnen. Die Aussage, dass Altersteilzeitregelungen eine erhebliEdwin Ackermann, Himmelpfor- ter; Harald Gutzeit, Oyten; Helmut Langelsheim; Sabine Rollwage, che Bedeutung für eine sinkende Zahl vorzeititen; Hildegard Ackermann, Himmel- Hagemann, Burgdorf; Johann Hen- Wolfenbüttel; Heike Rosebrock, ger Ruhestandsversetzungen haben, hat sich pforten; Eckhard Ahrens, Osna- ning, Oldenburg; Heide Herbst, Hannover; Karl Peter Rudolph, Rondas Kultusministerium zu eigen gemacht, das brück; Gudrun Anderten, Auetal; Hannover; Guenter Herden, Gif- nenberg; Elke Ruthenberg, Herzvorgesehene Handeln steht dazu jedoch im WiMareile Bärmann, Bad Essen; Gerd horn; Anette Hillen, Hage; Hermann berg; Bernhard Sandmann, Bad derspruch. euw Beckmann, Quakenbrück; Hermann Holthus, Nordhorn; Monika Hoppe- Salzdetfurth; Brigitte Schaare, Beckwermert, Reppenstedt; Dag- Lamazza, Hannover; Wolfgang Hoy- Fallingbostel; Karl Schapper, Salzgitmar Behr, Jork; Elke Behrends, Ni- er, Braunschweig; Klaus-Peter ter; Gisela Schmidt, Hildesheim; Suenburg; Ali Beltir, Laatzen; Elfriede Hummes, Altenmedingen; Ute Hus- sanne Schmidt, Hannover; Rolf Bennmann, Emden; Ingr. Berger- mann, Bremen; Dieter Jungclaus, Schoen, Hannover; Ines Schubert, Hausmann, Winsen; Norbert Bög- Wingst; Matthi Knoche-Herwig, Bad Harzburg; Susanne Sieber, ner, Wolfenbüttel; Marie-Luise Wolfenbüttel; Uwe Konrad, Hanno- Braunschweig; Klaus Smeikal, Bökemeier, Aurich; Silke Böttcher, ver; Burkhard Kuchernig, Wolfen- Braunschweig; Margret Smit, GeZum 40-jährigen GEW-Jubiläum gratulieren wir im Osnabürck; Ina Brummer, Witt- büttel; Renate Kück, Bremen; Anne- orgsmarienhütte; Renate SoppJuli folgenden Kolleginnen und Kollegen und danken mund; Kurt Johann Busch, Bremer- gret Lange, Hankensbüttel; Bernd Dreyer, Wilhelmshaven; Johannesfür ihre langjährige Mitgliedschaft: Adelheid Block, vörde; Kirsten Carstensen, Buch- Leithold, Bad Münder; Manfred Lin- Rainer Stolle, Goldenstedt; Ingrid holz; Lutz Coordes, Sickte; Angelika denmann, Neustadt; Norbert Lo- Strauss, Esens; Jutta Stuckey, WilHannover; Traute Böschen, Selsingen; Berhard Haar, Dehlwisch, Löningen; Günther Deh- renz, Lüneburg; Hans-Henning helmshaven; Elisabeth Sumfleth, Stade; Gerda Hüggelmeyer, Osnabrück; Alfred Palm, mel, Morsum; Astrid Derks, Sprin- Meyer, Walsrode; Joerg Meyer, Tostedt; Hermann Tebbe, WiefelWesterstede. Unser Dank gilt außerdem allen Kollege; Gabriele Diederichs-Rickert, Us- Himmelpforten; Reinhard Meyer, stede; Ina Titz, Wolfenbüttel; Dr. ginnen und Kollegen, deren Mitgliedschaft sich in lar; Karin Diestel-Meyer, Himmel- Rhauderfehn; Hans D. Müller, Klaus K. Urban, Rodenberg; Peter diesem Monat zu einem weiteren Jahr rundet. pforten; Susanne Eckhardt, Ha- Großefehn; Mareike Neudeck, Au- Vedder, Hannover; Katharina Voigt, meln; Sigrid Eilers, Meppen; Wolf- rich; Helga Ohland, Bad Harzburg; Bad Grund; Joachim Vowinkel, Niengang Enge, Syke; Ursula Fiedler, Ol- Margot Osakwe-Hilscher, Hanno- burg; Hans Reinh. Wangler, Langendenburg; Bernd Fischer, Hannover; ver; Monika Patzfahl, Hildesheim; hagen; Uwe Wehmhörner, Winsen; Hannelore Fischer-Behrendt, Neu- Werner Plagemann, Bad Zwische- Sabine Welge, Braunschweig; Thostadt; Dirk Franz, Peine; Hannelore nahn; Dorothea Plessow, Leer; Joa- mas Werner, Tarmstedt; Bernhard Gallenstein, Osnabrück; Joachim chim Prüfer, Braunschweig; Ulrike Wessel, Bissendorf; Heribert WesZum 50-jährigen GEW-Jubiläum gratulieren wir im Garbe, Hannover; Eilt Garbrands, Raffius, Wedemark; Christiane sel, Stadthagen; Uwe Wiemer, MaJuli folgenden Kollegen und danken für ihre langOldenburg; Günter Gebauer, Salzgit- Reins-Herweg, Hannover; Irene rienhafe; Rainer Wilhelm, Soltau; jährige Mitgliedschaft: Hans Kahle, Bispingen; Guenter; Christa Gebhardt, Moorweg; Gi- Remmers, Bad Nenndorf; Birgit Re- Uwe Wischnewski, Oldenburg; Suter Teller, Braunschweig; Joh.-Gerhard Wiese, sela Gehoff, Hemmingen; Eduard telsdorf-Blank, Deutsch Evern; Me- sanne Wolf, Rodenberg; Ulrike Braunschweig; Dieter Worlitzsch, Osnabrück. Unser Gerhardy, Lathen; Friedrich Glane, litta Riehl, Stadthagen; Anneliese Wolff, Bad Pyrmont, Jörg Wüthrich, Dank gilt außerdem allen Kolleginnen und Kollegen, Varel; Klaus Peter Goersch, Salzgit- Ristig, Oldenburg; Wolfgang Ritzke, Salzgitter. deren Mitgliedschaft sich in diesem Monat zu einem weiteren Jahr rundet. B P B F -L „E - “ E R H A J 5 2 W E G R E D IN 8/2003 NIEDERSACHSEN 40 Jahre in der GEW 50 JAHRE IN DER GEW