Filmindustrie - Cinekorea

Transcrição

Filmindustrie - Cinekorea
[CINEKOREA]
Filmindustrie
Beigesteuert von Sascha Klie
Friday, 18 August 2006
Letztes Update Saturday, 10 July 2010
Die Namyangju Filmstudios
Seit dem Jahr 1997 gibt es vor den Toren Seouls, in der Gyeonggi-Provinz, dieses große Filmareal. Was Babelsberg für
Deutschland oder Cinecittà für Italien ist Namyangju für Korea. Auf insgesamt 1,3 Mio. m² stehen den Filmschaffenden
Studios für Außen- wie Innenaufnahmen zur Verfügung. Es werden ein Fülle von Equipment, Kameras, Kostümen etc.
bereitgestellt. Es gibt Abteilungen für Spezialeffekte und Nachberbeitungsmöglichkeiten vom allerneuesten technischen
Stand. Vorführräume und ein Filmmuseum ergänzen den Komplex.
Er kann ganzjährig mit begleiteten Touren besucht werden.
Dort kann man die insgesamt sechs Studios anschauen, wie auch die traditionellen koreanischen Holzhäuser, die etwa
beim Film „Chihwaseon“ zu sehen waren oder aber die 1:1 Nachbauten der Grenzanlagen von
Panmunjom für „JSA“.
Ein großes Tonstudio mit Einspielmöglichkeiten für Filmmusiken, ein Entwicklungs- und Belichtungslabor und die
Computerabteilung für 2D und 3D-Effekte runden die perfekte Filmstadt ab.
Betreiber ist die KOFIC, das Korean Film Council, die sich maßgeblich für die Erstellung und Verbreitung von koreanischen
Filmen als wichtiges Kulturmedium einsetzt.
Komplex-Plan
aus einem Artikel von KOREAheute vom Jaunar 2002:
>>Sambong-ri - das koreanische Hollywood
...Zur Zeit hat es mehrere Namen. Offiziell ist es in Korea unter dem Namen "The Seoul General Film Shooting Site"
bekannt, ein Zungenbrecher, der auf Straßenschildern zu "Seoul Cinema Complex" verkürzt wurde. Dieser Begriff ist ein
wenig irreführend, da es etwas außerhalb der Stadt liegt. Um Touristen anzulocken, wurde es auf Karten mit einer
orangefarbenen Fahne versehen und erneut in "Cine Valley" umbenannt. Es scheint noch Lichtjahre entfernt zu sein,
bevor die Menschen entsprechend der Örtlichkeit vom "Three Peaks Village "(Sambong-ri) sprechen. (...)
Sambong-ri liegt in der Nähe des malerischen Städtchens Yangsuri, östlich von Seoul. Da der Nahverkehrsbus unregelmäßig
verkehrt, ist es besser, ein Taxi zu nehmen, dem die Zufahrt zum Filmgelände erlaubt ist. Nach einer Fahrt über die breite,
bergaufwärts führende, mit Bannern geschmückte Straße biegt das Taxi an einem halbmondförmigen Gebäude nach rechts ab
und fährt scheinbar gen Himmel. Sie erreichen ein großes Plateau, das von nebelumhüllten Bergen begrenzt wird. (...)
Wie der Hauptgeschäftsführer des "Cine Valley" erklärt, wurde mit der Errichtung des 1, 3 Millionen qm großen Filmgeländes
im Dezember 1991 begonnen, im September 1997 wurde es fertiggestellt. Aufgrund der relativ geringen Kosten sind
auch japanische Filmgesellschaften daran interessiert, die Örtlichkeiten zu mieten, die jedoch ausgebucht sind. Früher
wurden die Kulissen nach den Dreharbeiten niedergerissen, heute lässt man einige für Touristen stehen. (...)
Das Filmgelände hält jedoch noch einiges mehr bereit. In der Visual Experience Hall mit 3-D Effekten und einem Raum für
Spezialeffekte können sich Besucher fotografieren lassen, während sie scheinbar eine steil aufragende Felswand
hochklettern. Neben einem Filmmuseum und verschiedenen informativen Ausstellungen ist das Requisitenlager wohl das
interessanteste Gebäude: vollgestopft vom Boden bis zur Decke mit Antiquitäten, Möbeln, Kleidern usw.
Ein weiteres Gebäude sollte man ebenfalls besucht haben. Es handelt sich nicht um eine Nachbildung, sondern um das
Original, das von seinem ursprünglichen Standort eine bemerkenswerte Distanz entfernt liegt. Das beeindruckende, auf
dem Rücken des Hügels stehende Gebäude aus der Joseon-Zeit, "Undang" genannt, befand sich ursprünglich in Unni-dong,
Seoul. Es wurde im frühen 19. Jahrhundert zur Regierungszeit König Sunjos errichtet. 1958 kaufte es Park Kwi-hee, ein
berühmter traditioneller Sänger, und betrieb es als Treffpunkt für Künstler.<<
Special-Effect-Studios Die Zeiten des Zelluloidfilms scheinen entgültig vorbei zu sein, denn in Korea werden Filme nur
noch mit hochauflösenden Digitalkameras aufgenommen. Die erleichtert die zeitnahe Nachbearbeitung des Materials
enorm, vom Wegfall der kilometerlangen Filmstreifen einmal abgesehen. Kein Film kommt heutzutage ohne Bearbeitung
Bild für Bild am Computer aus. Sei es, dass in Filmen mit historischem Hintergrund rezente anachronistische Dinge
wegretuschiert werden, oder aber Gebäude oder Landschaften ins Bild eingebaut werden müssen. Dank modernster
Computertechnik sind der Nachbearbeitung mittels VFX (Special Effects) keine Grenzen gesetzt. In Korea haben sich in
den letzten Jahren mehrere namhafte Special-Effect-Studios etabliert. Zu den Wichtigsten zählen DTI = Digital Tetra Inc.
(u.a. The Restless, Hanbando, Seven Days, A Bittersweet Life, The Aggressives, Another Public Enenemy, Robot
Taekwon V), EON Digital Films (u.a. Antarctic Journal, The Host, alle Filme von Park Chan-wook, Robot Taekwon V),
Mofac Studio (u.a. Venus and Mars, M, Old Garden, President&lsquo;s Last Bang, Maundy Thursday, Duelist, Rikidozan,
Vulcano High, Ice Rain, B-Breakers, Barefoot Gibong, Everybody has Secrets, Bewitching Attraction, Big Scene, Tale of
Cinema, Lovely Rivals, Shadowless Sword, Running Wild, Legend (Serie), Robot Taekwon V) und Insight Visual (u.a.
Libera Me, Taegukgi, Traces of Love, Le Grand Chef, Robot Taekwon V, Boys Don&lsquo;t Cry, Beautiful Sunday,
Across the Years, Blood Rain, Typhoon, Blue Swallow, Arahan, Low Life, Memories of Murder, The Classic, Madeleine,
Tube, Chihwaseon, Champion, My Sassy Girl, No Blood No Tears, Friends, Bunjee Jumping of their Own, My Wife is a
Gangster, Anarchist, Chunhyang, Tell Me Something, Soul Guardians). Sie stehen ihren Mitbewerbern aus den USA
keineswegs nach! [Vielen Dank an Matthias Deubel für die VFX-Infos]
Die koreanische Filmquote
Seit vielen Jahren gibt es in Korea, wie übrigens in vielen Ländern (so in Italien, Frankreich und Deutschland) eine gewisse
http://jinsoo.byus.net
_PDF_POWERED
_PDF_GENERATED 21 January, 2017, 01:17
[CINEKOREA]
festgelegte Quote von Eigenproduktionen, die in den Kinos gezeigt werden müssen. Das soll den einheimischen
Filmmarkt unterstützen und das Angebot gegenüber den ausländischen Produktionen vielfältiger machen. Es gibt dergleichen
auch in Deutschland, z.T. auch im Radio, wo einige Sender sich festgelegt haben pro Stunde soundsoviel
deutschsprachige Lieder zu spielen.
In Korea lag diese Quote bis vor kurzem noch bei 146 Tagen pro Jahr, an denen koreanische Filmproduktionen zu
zeigen waren, doch nach massiven Druck der &sbquo;Free Trade Association&rsquo; unter Federführung der USA wurde
diese Quote auf 73 Tage pro Jahr halbiert. Das blieb nicht ohne Protest, doch ändern ließ es sich nicht mehr. Trotzdem
haben sich ausländische, namentlich Hollywood-Produktionen in den letzten Jahren nicht gegen koreanische Filme
durchsetzen können. Das mag vielerlei Gründe haben, wie ein gewisser Antiamerikanismus im Land, bzw. ein ausgeprägter
Patriotismus, der Eigenproduktionen, sei es nun ein Elektrogerät, Handy oder Auto zumeist den Vorzug gibt. Ausländische
Filme werden auch -in der Regel- nicht für den (relativ gesehen) kleinen koreanischen Markt synchronisiert, so daß sie im
Orginal mit koreanischen Untertiteln gezeigt werden.KOFIC und KOFA Das KOrean FIlm Council (KOFIC) ist eine
staatliche Filmförderungsbehörde. Hier werden Filme finanziell unterstützt, kommerziell bei Festivals vorgestellt oder
Untertitelungen vorgenommen. Hier werden jährlich Filmalmanache (Korean Cinema -seit 1999) erstellt sowie ein
Vierteljahresbuch und weitere Buchprojekte gefördert. So entstand eine Reihe mit Werkmonographien koreanischer
Regisseure. Der Internetauftritt bringt news zum Filmgeschehen und ein Lexikon koreanischer Filme der letzten
Jahre. Zur KOFIC-Seite Das KOrean Film Archive (KOFA) hat sich zur Aufgabe gestellt, das Vermächtnis der
koreanischen Filmindustrie zu bewahren und zu dokumentieren. Hier werden Filme archiviert, digitalisiert und als DVDs
ediert. Wissenschaftlern stehen eine Bibliothek und Videothek zur Verfügung. In einem Kino werden regelmäßig alte Filme
zur Aufführung gebracht. Ein Museum ist angeschlossen.Hauptverdienst ist es die teils als verloren geltende Filme
weltweit aufzuspüren und für die Nachwelt zu retten. Zur KOFA-Seite
Koreas Kinolandschaft
Ein Kinobesuch ist ein beliebtes Freizeitvergnügen, das nach Feierabend oder am Wochenende oft Pärchen oder
Freundesgruppen in die Kinosäle lockt. Oftmals als Auftakt eines Essens oder Barbesuchs hinterher.
Während auf dem Land kleine Kinos kaum existieren können, warten in den Megametrololen wie Seoul, Busan, Incheon,
Daegu, etc. große Multiplex-Kinos mit einer Reihe von Kinopalästen, wie auch die landesweiten Kinoketten
&sbquo;CGV&rsquo; und &sbquo;Megabox&rsquo; auf ihre Gäste. Es finden sich Kinos in den großen Wolkenkratzern, wie
dem KLI-63-Gebäude oder dem COEX-Komplex in Seoul-Gangnam. Normalerweise laufen die Filme ab 11 Uhr morgens
bis in die Nacht ununterbrochen. Kinokarten kosten in etwa 7000-8000 Won (ca. 5 &euro;).Seit September 2009 gibt
es im neuen Yeongdeungpo-Kino von CGV in Seoul Filme auf der größten Kinoleinwand der Welt (31,38m x 13m) zu
sehen.Das Picadilly-Kino in Jongno bietet noch eine andere Attraktion auf, denn dort findet man im Pflaster vor dem
Gebäude in Bronze gegossene Handabdrücke der koreanischen Filmstars eingelassen.Sehr beliebt sind bei den
Jugendlichen, die zumeist bis zum Beginn des Studiums, der Einberufung zur Armee oder Hochzeit mit den Eltern
zusammenwohnen, die DVD-Bangs, Räume, wo man ungestört mit mehreren Freunden eine DVD auf GroßFlachbildschirmen und mit 3D-Surround-Ton ansehen kann.
"Seoul Cinema"
Im Untergeschoß des &bdquo;Korea National Tourism Organization headquarters&ldquo; (KNTO) in Seoul-Euljiro befindet
sich seit 2004 die &bdquo;Korean Entertainment Hall of Fame&ldquo; mit Informationen zu den beliebtesten
Schauspielern und Drama-Serien, die sich in ganz Asien großer Beliebtheit erfreuen.
&bdquo;Korean Entertainment Hall of Fame&ldquo;
Kinobesuche spielen in einigen Filmen eine wichtige Rolle:
Son of a General (1990)
Life and Death of the Hollywood Kid (1994)
Virgin stripped bare by her bachelors (2000)
All for Love (2005)
Tale of Cinema (2005)
Midnight Ballad for Ghost Theatre (2006).Film im Film:Spring on the Korean Peninsula (1941) Romance Pappa (1960)
Confession of an Actress (1967)Outlaw on a Donkey (1970)Imbecile (1985)Ticket (1986) I Love You (Kurzfilm, 1988)
Life and Death of the Hollywood Kid (1994)A Masterpiece in My Life (2000) If You Were Me (2003), Episode 1: The
Weight of Her
Tale of Cinema (2005)Pornmaking for Dummies (2007) Little Prince (2008) Movie is Movie (2008) Woochi (2009).
Szene aus "All for Love" (2005)Szene aus "Host & Guest" (2005).
Szene aus "Midnight Ballad for Ghost Theatre" (2006).Dreharbeiten zum Historienfilm "Chunhyang" in "Spring on the
Korean Peninsula" (1941).
Szene aus "Pornmaking for Dummies" (2007). Szene aus "Movie is Movie" (2008).Ein Filmset wird zerstört. Szene aus
"Woochi" (2009).
http://jinsoo.byus.net
_PDF_POWERED
_PDF_GENERATED 21 January, 2017, 01:17