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TANZ DER VAMPIRE Fotos: Stage Entertainment Vor 11 Jahren feierte das Musical Tanz der Vampire seine Deutschlandpremiere in Stuttgart. Seither ziehen die schaurigen Untoten um den düsteren Graf von Krolock und die hübsche Wirtstochter Sarah das Publikum allerorten in ihren Bann. Am 31. März feiern die Vampire im Stuttgarter Palladium Theater eine große Jubiläumsshow. Wohliges Gruseln Blutsauger mit Sexappeal Seit elf Jahren tanzen die Vampire aus Roman Polanskis Musical mit großem Erfolg in Deutschland Es ist kurz vor Mitternacht, Wolken haben sich vor den Mond geschoben, unheilvoll hallt der Ruf eines Käuzchens durch die Nacht und in der Ferne sind schemenhaft die Umrisse eines düsteren Schlosses zu erahnen – in dieser Furcht einflößenden Szenerie fühlen sich nur die Blutsauger um V ampirgraf von Krolock wohl. Das könnte man meinen. Doch die düstere, geheimnisvolle Stimmung wirkt auf Wirtstochter Sarah derart faszinierend, dass sie sich heimlich zum Mitternachtsball der Blutsauger davonstiehlt. Ihr auf den Fersen sind Vampirforscher Professor Abronsius und sein Assistent Alfred. Sie wollen die junge Dame nicht nur vor Unheil bewahren sondern gleichzeitig beweisen, dass es in Transsylvanien tatsächlich Vampire gibt. Dass dem so ist, erfahren die drei sehr bald am eigenen Leib: Sie stehen auf der Speisekarte der blutdurstigen Fledermäuse . . . Roman Polanskis Musical Tanz der Vampire ist düster und gruselig, geheimnisvoll und anziehend aber auch mit einem ironischen Augenzwinkern versehen. Es lebt von Gesang, der unter die Haut geht, mitreißender Musik, effektvollen Tanzszenen, opulenten Kostümen und schaurigem Vampir-MakeUp. Eine Kombination, die die Zuschauer magisch in ihren Bann zieht und auch nicht mehr loslässt. Kein Wunder also, dass Polanskis Parodie auf das Vampirgenre bereits seit 1997 große Erfolge feiert und mittlerweile in sieben Ländern gespielt wurde. In Deutschland tanzten die Vampire zum ersten Mal im Jahr 2000 in Stuttgart. Es folgten Spielzeiten in Hamburg (2003 bis 2006) und Berlin (2006 bis 2008). Vor allem die Stuttgarter Zuschauer waren und sind so begeistert von Graf von Krolock, Sarah, Professor Abronsius & Co., dass sie im Frühjahr 2009 bei einer einmaligen Abstimmungsaktion mit großer Mehrheit das Musical zu ihrem Lieblingsstück kürten und es damit Anfang 2010 wieder in die Landeshauptstadt zurück holten. Ursprünglich war nur ein Gastspiel von sechs Monaten geplant, doch der Andrang der Fans ist so groß, dass die Spielzeit seither schon zwei Mal verlängert wurde. Ein einzigartiger Erfolg, von dem auch Johannes Mock-O'Hara, Geschäftsführer von Stage Entertainment Deutschland, beeindruckt ist: „Die Vampire sind bissiger denn je. Das zeigt uns die große Begeisterung des Publikums, das die Vorstellungen der Vampire über all die Jahre begleitete und für dessen Treue wir sehr dankbar sind.“ Um seit Februar des vergangenen Jahres Abend für Abend von neuem GruselAtmosphäre ins Palladium Theater zu zaubern, sind unter andeAlfred und Professor Abronsius sind den Vampiren auf der Spur. Foto: dpa rem die Masken- bildner stark gefordert. Pro Jahr benötigen sie sage und schreibe 150 Kilogramm Schminke und rund 2300 Beutel Kunstblut, um die Darsteller für die Show fertig zu machen. Von denen wir im Gegenzug jede Menge Sitzfleisch erwartet: Graf von Krolock beispielsweise verbringt hochgerechnet 50 Tage pro Jahr in der Maske. Sein Furcht erregendes Gebiss und auch die spitzen Beißerchen der anderen Blutsauger wurden übrigens wie richtige Prothesen in einem Stuttgarter Zahntechniklabor aus hellem Kunststoffangefertigt. Doch Schminke, Gebiss und krallenartige, künstliche Fingernägel machen noch lange keinen fertigen Vampir. Und so sind pro Vorstellung 230 handbemalte Kostüme, 200 Paar Schuhe, 300 künstliche Fingerkuppen, elf Glatzen, 150 Perücken, für die 15 Kilogramm Echthaar verwendet wurden, 70 Hüte und zwei komplette Ritterrüstungen im Einsatz. Damit die Untoten in den schaurig-dunklen Kulissen unheimlich leuchten, wird zur Bemalung der Kostüme unter anderem spezielle Nachtfarbe verwendet. bw Weitere Infos unter www.stage-entertainment.de, Tickets unter www.prima-ticket.de JUBILÄUMSSHOW Vor elf Jahren feierte Tanz der Vampire in Stuttgart Deutschlandpremiere. Zum Jahrestag findet am 31. März im Palladium Theater eine Jubiläumsvorstellung statt. Geladen sind unter anderem das Kreativteam des Musicals und die Premierenbesetzungen aller Standorte. Am Samstag, 2. April, lädt Klaus Wilhelm, musikalischer Leiter des Musical, zum Special-Event „Making of a Musical“. Er wird dabei Einblicke in die musikalische Entwicklung eines Musicals am Beispiel von Tanz der Vampire geben. Eigens für Kinder hat das Stage Palladium Theater eine neue Backstage-Führung entwickelt. hf Vampire faszinieren Musicalsänger Kevin Tarte seit Kindertagen Oskar-Preisträger Roman Polanski nennt ihn den „idealen Grafen von Krolock“: Kevin Tarte spielt den düsteren Vampir mit Unterbrechung seit der Deutschlandpremiere des Musicals vor elf Jahren. Im Interview verrät er, was die Rolle für ihn so besonders macht. Als Tanz der Vampire im Jahr 2000 nach Deutschland kam, gab es hier längst nicht jenen Vampir-Kult wie heute im Zuge der Twilight-Geschichten. Was hat Sie an dem Stück gereizt? Der Vampirstoffhat mich schon als Kind fasziniert. Auf der Highschool bin ich als Vampir verkleidet und mit einem Sarg zu Halloween-Partys gegangen. Es ist diese erotische Ausstrahlung eines Vampirs, die Tragik und Mystik, die mich reizt. Graf von Krolock ist 400 Jahre alt, er ist keine glückliche Seele. Er hat eine Wahnsinnsmacht und ist trotzdem Düster und sexy: Kevin Tarte als Vampirgraf. eine sehr zerrissene Figur. Das ist ein Stoff, bei dem man als Künstler die Möglichkeit hat, sich richtig hineinzuwerfen. Nach einer guten Stunde in der Maske sind Sie Welche Erinnerungen haben Sie an ihre erste äußerlich der Graf, wie schnell läuft die innere Vorstellung hier in Stuttgart? Verwandlung ab? Ich kann mich inzwischen sehr schnell auch Zum Teil kommt es mir vor wie gestern. Es vom Gefühl her in Graf von Krolock verwanwar ein total aufregender Abend, ich erindeln. Dazu braucht es viel Training, es ist wie nere mich noch genau an den ersten Akt eine Meditation. Und nach der Vorstellung und daran, wie ich zum ersten Mal das Lied kann ich Gott sei Dank auch ziemlich schnell „Unstillbare Gier“ sang. Ein toller Moment. wieder heraus aus dem Grafen. Die Figur will ich nicht in meiner Privatsphäre haben und Hat sich Graf von Krolock seither verändert? schon gar nicht in meiner Wohnzimmer. Ja, aufj eden Fall. Die Figur ist ein ziemlich großes, endloses, offenes Buch . Auch ich Haben Sie nach all den Jahren nicht irgendhabe mich persönlich und künstlerisch entwann genug von der düsteren Stimmung und wickelt. Ich bringe jetzt viel mehr Lebenserdem unstillbaren Blutdurst? fahrung in die Rolle ein. Und das wird überGraf von Krolock ist eine ganz besondere tragen in ganz feine, kleine Details. Dazu Rolle und ich spiele ihn wirklich sehr gerne. kommt, dass die Rolle für mich nicht so ein Ich gehe an diese Thematik heran wie die Muster-Ding ist nach dem Motto: Das ist Opernsänger. Ihre zehn großen Rollen bemein Krolock, so hab ich ihn gesetzt und so gleiten sie auch durch ihr ganzes Leben. läuft das jeden Abend. Je nachdem wie ich Die Gespräch Barbara Wais. selbst drauf bin, spiele ich den Grafen automatisch auch etwas unterschiedlich, in den Farben der Stimme, im Körpergefühl, in den Emotionen. Wenn ich persönlich etwa eiIMPRESSUM nen schwierigen Tag habe, dann – so ist Redaktion: STZW Sonderthemen meine Erfahrung – gebe ich meine besten Verkaufsleitung: Werner Swoboda Vorstellungen. Das ist genau der Stoff, den 07 11 / 72 05 - 16 20 dieses Monster braucht.