Winter 2007/08
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Winter 2007/08
Focus on Strategy Europa Deutsch Nur für institutionelle Anleger Winter 2007/08 FoS Special: «Leicht defensiv und benchmarknah – unsere Anlagestrategie 2008» Von Dr. José Antonio Blanco, Regional Chief Investment Officer CEMEA, UBS Global Asset Management, Zürich ab1 Die Themen im Überblick FoS Special: «Unsere Anlagestrategie 2008 – leicht defensiv und benchmarknah» Für 2008 spricht nach unserer Auffassung das Marktumfeld für eine leicht defensive Anlagestrategie mit einer benchmarknahen Gewichtung oder einem kleinen Übergewicht in Aktien. Obligationen werden untergewichtet, z.B. zugunsten von gut diversifizierten Hedge Funds. Insgesamt erwarten wir, dass sich die derzeit (zu) hohen Marktvolatilitäten wieder «normalisieren» werden – allerdings auf höherem Niveau als zuvor. Mehr dazu auf Seite 12. Von Dr. José Antonio Blanco, Regional Chief Investment Officer CEMEA, UBS Global Asset Management, Zürich Focus Europa Anleihen – Allgemeine Neubewertung der Risiken hält an – Gesamtperformance analog zur Benchmark – Wir halten an unserer marktneutralen Duration fest Aktien – Die europäischen Aktienmärkte erlitten im 4. Quartal Verluste. – Unsere grössten Sektorübergewichtungen sind Telekommunikation, Pharmazeutika und Transport. – Aktive Titelpositionen Grösste Übergewichtungen: Total, Vodafone, France Télécom, BP, Roche Grösste Untergewichtungen: Royal Dutch Shell, HSBC, Telefónica, E.On, Rio Tinto Focus on Strategy – Europa, Winter 2007/08 Wirtschaft – Das Wirtschaftswachstum verlangsamt sich – Die Öl- und Lebensmittelpreise heizen die Inflation und die Inflationserwartungen an – USA: negative Überraschungen auf dem Wohnimmobilien- und Arbeitsmarkt – Eurozone: auf dem Zenit; Grossbritannien: vorläufig dynamisch; – Japan: schwächelnde Konjunktur Anleihen weltweit – Wir rechnen mit steigenden Anleihenrenditen – Wir halten an einer kurzen Duration fest. – Unsere Währungsstrategie: Übergewichtung in JPY, USD und SGD – Untergewichtung in GBP, CAD und EUR Aktien weltweit – Schwaches Quartal, dennoch leicht positives Gesamtjahr – Wir rechnen mit moderaten Kursgewinnen – Positionierung Grösste Übergewichtungen: Pharmazeutika, Halbleiter, Telekommunikation, Automobile Grösste Untergewichtungen: Roh-, Hilfsund Betriebsstoffe, Immobilien, Investitionsgüter Währungen – Stimmungswechsel gegenüber Carry Trades eng an Risikowahrnehmung gekoppelt – Dem Bewertungsniveau entsprechend sind wir in JPY, SGD, TWD und in geringerem Masse in USD über- und in Rohstoffwährungen wie AUD und CAD untergewichtet. Emerging Markets – Anleihen: weitere Ausweitung der Spreads – Aktien: hohe Zugewinne und Outperformance UBS Global Asset Management 1 Focus Europa Anleihen Europa: Renditen praktisch unverändert Zinsverlauf1) 07.01.2008 5.5% 10Y Bund 3M Euribor 5.0% 4.5% Die Renditen blieben im 4. Quartal 2007 praktisch unverändert. Im Laufzeitenbereich von 2 bzw. 5 Jahren sanken sie um 6 Bp (auf 3,96%) bzw. 4 Bp (auf 4,12%). Die Renditen der 10-jährigen Anleihen verharrten bei 4,33%, während sich jene der 30jährigen Papiere um 2 Bp auf 4,61% erhöhten. Der Referenzindex Lehman Euro Aggregate 500+ verzeichnete im letzten Quartal ein Plus von 0,82%. Unser Modellportefeuille entwickelte sich meist parallel zur Benchmark. Unsere Positionierung auf der Renditekurve, namentlich die Übergewichtung des langen Endes, schlug sich positiv auf die Performance nieder. 4.0% 3.5% 3.0% 2.5% 2.0% 1.5% 01.2005 07.2005 01.2006 07.2006 01.2007 07.2007 EUR-Zinskurve1) 01.2008 07.01.2008 5.0% 4.8% 4.6% 4.4% Durationsposition weiterhin «neutral» Die allgemeine Neubewertung der Risiken dauert weiter an (erheblich höhere Spreads von Unternehmensanleihen, Liquiditätsengpässe und fehlende Risikobereitschaft in Bezug auf gehebelte strukturierte Produkte). Auch ist die Krise am US-Subprime-Markt offenbar noch nicht ausgestanden und wird gewiss einen Einfluss auf die Realwirtschaft haben. Dies wird wohl eine Verschärfung der Kreditbedingungen zur Folge haben. Wir gehen davon aus, dass die EZB nach wie vor eine akkommodierendere Geldpolitik verfolgen wird als in diesem Jahr zunächst erwartet. 4.2% 4.0% 3.8% 3.6% 0.5 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 Sektor-Spreads2) (gegenüber Staatsanleihen) Jahre 04.01.2008 1.6% EUR AAA 28 EUR AA EUR A EUR BBB 1.4% 1.2% 1.0% 0.8% Angesichts der gegenwärtigen Unsicherheit fühlen wir uns mit unserer neutralen Durationsposition wohl. Wir möchten eine Rückkehr der Liquidität an den Geldmärkten abwarten, bevor wir wieder eine grössere aktive Durationsposition eingehen. Auf der Renditekurve halten wir an der Untergewichtung der 5- bis 10-jährigen Laufzeiten und der Übergewichtung des langen Endes fest, da die Langläufer unserer Ansicht nach weiterhin gute Unterstützung geniessen werden. Aufgrund der Ausweitung der Swap- und Kreditspreads scheinen Papiere guter Bonität zunehmend attraktiv bewertet. Auch die leichte Übergewichtung der Unternehmensanleihen am kurzen Ende der Renditekurve behalten wir bei. In «AAA-»Titeln sind wir im Vergleich zu solchen mit einem «A»- und «AA»-Rating übergewichtet. 0.6% 0.4% 0.2% 0.0% -0.2% 01.2005 07.2005 01.2006 07.2006 01.2007 07.2007 01.2008 Michael Hitzlberger 1) 2) 2 UBS Global Asset Management Quelle: UBS Global AM Quelle: Thomson Financial Datastream Focus on Strategy – Europa, Winter 2007/08 Aktien Europa: Verluste nach erfolgreichem Start Sektor-Allokation (aktive Gewichtungen)1) 31.12.2007 Telekommunikation Informationstechnologie Energie Die europäischen Aktienmärkte läuteten das 4. Quartal 2007 mit einem starken Oktober ein. Im November und Dezember verloren sie dann aber wieder an Boden, weil man negative Auswirkungen der Kreditmarktprobleme auf die Gesamtwirtschaft befürchtete. Der MSCI Europe gab um 3,1% nach und unser Modellportefeuille blieb hinter der Benchmark her. Industrie Gesundheit Basis-Konsumgüter Übrige Konsumgüter Versorgung Finanz Grundstoffe Die Übergewichtung des Versicherungssektors belastete die Performance ebenso wie die Untergewichtung des Bereichs Nahrungsmittel, Getränke und Tabak. Auf Ebene der Einzeltitel schlug insbesondere die Übergewichtung von Barclays negativ zu Buche, aber auch jene von Ericsson und Prudential. Als positiv erwiesen sich hingegen die Übergewichtung der Bereiche Telekommunikationsdienste, Energie und Investitionsgüter sowie die Untergewichtung der Sektoren Automobile und Komponenten sowie Nahrungsmittel, Getränke und Tabak. -11% 0% 11% Sektor-Erträge Europa2) (MSCI Europe, EUR-Basis) 07.01.2008 Grundstoffe Versorgung Telekommunikation Basis-Konsumgüter Industrie Energie Übrige Konsumgüter QoQ Informationstechnologie 2007 Gesundheit Telekommunikation, Pharmazeutika und Transport Am stärksten übergewichtet sind wir in den attraktiv bewerteten Sparten Telekommunikation, Pharmazeutika und Transport. Im Bereich Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie in einigen defensiven Sektoren (Lebensmittel, Getränke, Tabak, Versorgung) sind wir untergewichtet, da uns diese überbewertet erscheinen. Finanz -20% -15% -10% -5% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% Titel-Allokation1) (die grössten Über- und Untergewichte) 31.12.2007 Total Vodafone France Telecom BP Roche Rio Tinto Angesichts der für 2008 erwarteten Konjunkturabkühlung dürfte das Gewinnwachstum mancher Unternehmen – insbesondere im Finanzsektor – nach unten korrigiert werden. Unter diesen Bedingungen dürfte sich ein defensiver positioniertes Portefeuille relativ gut entwickeln. Trotz des geringen Wachstumspotenzials und der starken Performance der letzten vier Jahre halten wir europäische Aktien nicht für teuer. Die Dividendenrenditen und KGVs entsprechen dem historischen Durchschnitt. E.On Telefonica HSBC Royal Dutch Shell -4% 0% 4% Das Jahr 2007 war unter anderem dadurch geprägt, dass die Titel grösserer Unternehmen jene kleinerer Gesellschaften nach und nach überflügelten. Dieser Trend wird 2008 wahrscheinlich anhalten, dürften die Anleger ihre Mittel doch zunehmend in Aktien von Unternehmen umschichten, die auch unter immer widrigeren Marktbedingungen stabile Erträge erzielen. Kevin Barker 1) 2) Focus on Strategy – Europa, Winter 2007/08 Quelle: UBS Global AM Quelle: Thomson Financial Datastream UBS Global Asset Management 3 Wirtschaft Konjunkturindikatoren global1) 07.01.2008 1.4 Stabilisierung, aber anhaltende Ungewissheit IFO 1.3 ISM TANKAN 1.2 1.1 1 Die wichtigen Volkswirtschaften verzeichneten im 3. Quartal 2007 ein kräftiges Wachstum. Seither gibt es jedoch Anzeichen zunehmender Schwäche am Wohnimmobilien- und Arbeitsmarkt der USA. Diese Anzeichen sind allerdings noch nicht überall erkennbar und andere Bereiche der US-amerikanischen sowie weiterer Volkswirtschaften liegen nach wie vor im Aufwind. Zum Jahresende verschärften sich die Probleme an den Kreditmärkten. Die Zentralbanken sahen sich daher in ihrem akkommodierenden geldpolitischen Kurs bestärkt. Sie behalten allerdings die steigende Gesamt- und Kerninflation im Auge. Das Umfeld stellt weiterhin eine grosse Herausforderung an die Geldpolitik dar. 0.9 0.8 0.7 0.6 0.5 0.4 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 BIP-Wachstum (annualisiert, seit 1980)1) 07.01.2008 10% US JP EMU 8% 6% 4% 2% 0% Die US-Konjunktur war zu Beginn des 4. Quartals in guter Verfassung. Im Dezember verschlechterte sich jedoch die Lage am Arbeitsmarkt deutlich. Am Wohnimmobilienmarkt setzte sich der Abschwung fort. Der Verkauf von Neubauten lag auf sehr niedrigem Niveau, die Eigenheimpreise sanken und der Stellenabbau im Wohnbausektor weitete sich aus. Die Industrieproduktion stieg zwar im November. Der Index des Institute for Supply Management für das verarbeitende Gewerbe fiel jedoch seither auf einen Stand, der einen Abschwung signalisiert, und der Sektor baute weitere Arbeitsplätze ab. Im Dienstleistungsbereich hingegen bleiben sowohl die Beschäftigungslage als auch die Umfragedaten recht robust. Die Inflation zieht wieder an, wobei nicht nur die Gesamtinflation, sondern alle Messgrössen zur Kerninflation einen Anstieg zeigen. Auch die Inflationserwartungen nehmen zu. -2% -4% Q1.1980 Q1.1985 Q1.1990 Q1.1995 Q1.2000 Q1.2005 Währungen (Fremdwährungseinheiten pro USD)1) 07.01.2008 1.8 100JPY EUR 1.6 1.4 1.2 1.0 0.8 0.6 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 Das Wachstum in der Eurozone gewann nach dem schwachen 2. Quartal 2007 wieder an Fahrt und lag mit einem annualisierten Plus von 2,9% (im Vorquartalsvergleich) im 3. Quartal über dem Trend. Die Investitionen und der Lageraufbau glichen den eher enttäuschenden Konsum und einen leichten Rückgang der Nettoexporte mehr als aus. Die Industrieproduktion und die Neuaufträge legten wieder zu, aller- 1) 4 UBS Global Asset Management Quelle: Thomson Financial Datastream Focus on Strategy – Europa, Winter 2007/08 Inflation (annualisiert, seit 1990)1) 07.01.2008 7% dings mit den üblichen Schwankungen der letzten Jahre. Das grösste Abwärtsrisiko geht nach wie vor vom spanischen Wohnimmobilienmarkt aus, während bei den deutschen Verbrauchern noch Aufwärtspotenzial besteht. Die Eurozone war geprägt von der Inflation, die aufgrund der höheren Lebensmittel- und Energiepreise nach oben ausschlug. In Frankreich, Italien und Spanien nahm auch die Kerninflation zu. Damit nicht genug der Sorgen für die EZB: Auch die Inflationserwartungen stiegen. Trotz einiger trüber Prognosen bescherte der Konsum Grossbritannien im 3. Quartal ein robustes Wachstum von annualisierten 2,7% (im Vorquartalsvergleich). Die Konjunktur wurde auch von den steigenden Unternehmensinvestitionen gestützt, die eine drastische Verschlechterung der Nettoexporte teilweise ausglichen. Unterdessen setzt der Wohnimmobilienmarkt seinen entschiedenen Abwärtstrend fort: Die Preise fallen stetig und die Hypothekenzusagen sowie das Kreditgeschäft sind rückläufig. Die Industrieproduktion zog an, doch die Unternehmen sind hinsichtlich der künftigen Produktionszahlen pessimistisch. Das Engagement des Finanzsektors im krisenbehafteten Kreditbereich bietet weiterhin Anlass zur Sorge. Im Sog der Lebensmittel- und Energiepreise zieht die Inflation weiter an, obwohl sich die Kerninflation im Berichtsmonat stabilisierte. Die Inflation bleibt nur knapp über dem Zielsatz der BoE. US 6% JP EMU 5% 4% 3% 2% 1% 0% -1% -2% 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 Zinsen (3-Monats-Euro-Sätze, seit 1990)1) 07.01.2008 12% US JP EMU 10% 8% 6% 4% 2% 0% -2% 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 Die japanische Konjunktur erholte sich im 3. Quartal leicht, nachdem im Vorquartal ein BIPRückgang verzeichnet worden war. Die Marktteilnehmer haben ihre Wachstumsprognosen für 2008 weiter zurückgeschraubt. Zum ersten Mal seit 2005 zeigte der viel beachtete TankanBericht über alle Sektoren hinweg eine deutliche Verschlechterung der aktuellen und prognostizierten Geschäftslage. Es deutet einiges darauf hin, dass der Deflationsdruck ein Ende hat. Die Märkte für Zinsterminkontrakte gehen nun von einem langsameren Tempo der Leitzinserhöhungen aus als zuvor angenommen. Es wird höchstens noch mit einem Zinsschritt im späteren Jahresverlauf 2008 gerechnet. Joshua McCallum, Jasmin Argyrou 1) Focus on Strategy – Europa, Winter 2007/08 Quelle: Thomson Financial Datastream UBS Global Asset Management 5 Anleihen weltweit Erträge Anleihen-Markt weltweit1) (2007, Citigroup-Indizes) Renditekurven in Europa und den USA steiler Im 4. Quartal 2007 bestimmte erneut die USSubprime-Krise das Geschehen an den globalen Anleihenmärkten. Die US-amerikanische Zentralbank (Fed) senkte die Fed Funds Rate in zwei Schritten um jeweils 25 Bp auf nun 4,25%. Das Fed schliesst weitere Zinsschritte nicht aus, sollten sich der Einbruch des Wohnimmobilienmarkts und die Kreditklemme verschärfen. Die USRenditekurve verschob sich im letzten Quartal um 38 bis 94 Bp nach unten. 07.01.2008 14.0% Local 12.0% 10.0% 8.0% 6.0% 4.0% 2.0% 0.0% -2.0% -4.0% -6.0% US CA GB W Auch die BoJ sah im vergangenen Quartal von einer erneuten Zinserhöhung ab und beliess den Tagesgeldsatz bei 0,50%. Die japanische Renditekurve verschob sich um 11 bis 19 Bp nach unten. AU JP PT DK DE SE FR ES IT CH Erträge Anleihen-Markt weltweit1) (gegenüber Vorquartal, Citigroup-Indizes) 07.01.2008 5.0% Local 4.0% Anders als in den USA beliessen die europäischen Währungshüter ihre Leitzinsen im Berichtsquartal unverändert. Der Leitzins der EZB verharrte also bei 4%. Die Renditen der 2-jährigen Eurobonds gingen um 6 Bp auf 3,96% zurück. Die Renditen der 10-jährigen Eurobonds blieben nahezu unverändert bei 4,33%, während sich die der 30jährigen Papiere leicht um 2 Bp auf 4,60% erhöhten. EUR EUR 3.0% 2.0% 1.0% 0.0% -1.0% -2.0% -3.0% -4.0% GB US CA W JP PT FR DK ES DE IT SE AU CH Renditen Anleihen weltweit1) (10-jährige Regierungsanleihen, seit 1990) 07.01.2008 10 USD JPY DEM 9 8 7 Kurze Duration beibehalten Im Berichtsquartal verzeichnete der Citigroup World Government Bond Index (WGBI) ein Plus von 3,97% in den USA, 1,12% in der Eurozone, 4,05% in Grossbritannien, 1,35% in Japan, 3,51% in Kanada und 0,60% in Australien (alle in Lokalwährung). Die Duration des Portefeuilles ist insgesamt kürzer als die der Benchmark. Diese kurze Durationsposition beruht auf Engagements in Anleihen aus Europa und dem Dollarblock. Im November kauften wir japanische inflationsindexierte Anleihen zulasten von Bonds mit Nominalverzinsung. Sonst änderten wir im letzten Quartal nichts an unserer Durationsstrategie. Alle wichtigen Währungen werteten im Berichtsquartal gegenüber dem CHF ab. Der EUR 6 5 4 3 2 1 0 1990 UBS Global Asset Management 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 Swap Spreads1) (10-jährige Swaps – Regierungsanleihen, seit 1990) 07.01.2008 1.6 1.4 USD JPY DEM 1.2 1.0 0.8 0.6 0.4 0.2 0 -0.2 1990 1) 6 1992 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 Quelle: Thomson Financial Datastream Focus on Strategy – Europa, Winter 2007/08 Rendite-Erwartungen Anleihen-Markt weltweit1) 10.01.2008 8% gewann gegenüber dem JPY und dem CHF an Wert, während er gegenüber allen anderen grossen Währungen nachgab. Wir erwarten weiterhin eine gute Entwicklung für den JPY und den USD, beim EUR, GBP und CAD hingegen einen Abwärtstrend. Im Dezember 2007 verringerten wir unser Engagement im JPY zugunsten von Anlagen in SEK und SGD (Singapur-Dollar). Local EUR CA CH 6% 4% 2% 0% -2% -4% Unsere Strategie hinsichtlich der wichtigsten Märkte: USA – Die Bewertungen der US-Treasuries liegen derzeit zwischen 50 und 100 Bp unter unserer Fair-Value-Schätzung. Liesse man alle anderen Parameter unberücksichtigt, wäre dies eine Gelegenheit, die Duration zu verkürzen. Eine Anhebung des Risikobudgets in diesem Bereich muss jedoch gegen die erhöhte konjunkturelle Unsicherheit und die bestehenden Anlagechancen im Segment der NichtStaatspapiere abgewogen werden. Während einige Strategien die Duration leicht verkürzt haben, sehen wir bessere Chancen darin, auf Spreadveränderungen zu setzen. Europa – Die Turbulenzen an den Kreditmärkten sind unserer Ansicht nach noch nicht überstanden. Wir warten deshalb lieber ab, bis die Geldmärkte wieder liquider sind, bevor wir erneut eine grössere aktive Durationsposition aufbauen. Auf der Renditekurve halten wir an der Untergewichtung der 5- bis 10-jährigen Laufzeiten und der Übergewichtung des langen Endes fest, da die Langläufer unserer Ansicht nach weiterhin gute Unterstützung geniessen werden. Japan – Der jüngste Rückgang der kurzfristigen Renditen spiegelt das Potenzial von Leitzinsanhebungen in den kommenden Quartalen nur unzureichend wider. Angesichts der wachsenden Gefahr für die japanische Konjunktur in diesem Jahr könnte ein Anstieg der langfristigen Renditen in den nächsten Monaten die Chance bieten, eine lange Durationsposition einzugehen. Eric Chevallier, CEFA AU EMU DK SE UK US Markt-Allokation (aktive Gewichtungen)1) * JP 07.01.2008 AU CA CH EU GB JP US Übriges Europa Übriges Asien Emerging Markets Allokation nach Duration (aktive Duration-Faktoren)1) 07.01.2008 CHF EUR GBP JPY USD 0 0.2 0.4 0.6 0.8 1.0 Zinskurven-Strategie1) 1.2 31.12.2007 CHF EUR DKK GBP SEK USD CAD AUD JPY 1 * unter Annahme eines gesonderten Währungs-Managements 1) Focus on Strategy – Europa, Winter 2007/08 2 3 4-5 6-7 8-10 11-15 16-30 Quelle: UBS Global AM UBS Global Asset Management 7 Aktien weltweit Erträge Aktienmarkt weltweit1) (2007, MSCI-Indizes) Aktien Welt: schwaches Quartal 25% Der MSCI World Index schloss das 4. Quartal 2007 mit einem Minus von 3% und das Gesamtjahr 2007 mit einem Plus von 4,7% ab (Angaben in Lokalwährung). Die Bereiche Versorgung (+6,5%) und Energie (+4,5%) schnitten im letzten Quartal überdurchschnittlich gut ab. Auch die Sektoren Basiskonsumgüter (allen voran der Bereich Lebensmittel, Getränke und Tabak), Haushaltsartikel und Körperpflegeprodukte, Telekommunikation sowie Gesundheitswesen verzeichneten überdurchschnittliche Quartalsrenditen. Mit einem deutlichen Minus von 9,4% erzielten die Finanztitel im 4. Quartal die schlechteste Wertentwicklung, wobei sämtliche Subsektoren von der Subprime-Krise in Mitleidenschaft gezogen wurden. Auch die Sektoren NichtBasiskonsumgüter (vor allem die Sparten Automobile und Medien) sowie Industrie (Gewerbliche Dienste und Betriebsstoffe) blieben hinter der Benchmark zurück. Der IT-Sektor entwickelte sich im letzten Quartal uneinheitlich. 15% 07.01.2008 Local 20% EUR 10% 5% 0% -5% -10% -15% -20% DE AU DK ES CA NL GB US W FR CH IT SE Erträge Aktienmarkt weltweit1) (gegenüber Vorquartal, MSCI-Indizes) JP 07.01.2008 10.0% Local EUR 5.0% 0.0% -5.0% -10.0% -15.0% -20.0% Im Gesamtjahr 2007 zeigten die Sektoren Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (+24,8%) sowie Energie (+24,7%) die erfreulichsten Resultate, wohingegen die Bereiche diversifizierte Finanzdienste (-15%) und Banken (-14,9%) die Schlusslichter bildeten. ES DE GB CA FR IT DK W US AU NL CH JP SE Aktien-Indizes weltweit1) (MSCI in Lokalwährung, seit 1990) 07.01.2008 800 US JP EMU WORLD 700 600 500 Pharmazeutika, Halbleiter, Telekom, Automobile, Transport 400 Am stärksten übergewichtet sind wir in: Pharmazeutika und Biotechnologie – Massgeblich engagiert sind wir in Pharmatiteln, und zwar insbesondere auf dem US-Markt, der trotz der anstehenden Gesundheitsreform interessante Anlagechancen bietet. Wir bevorzugen Gesellschaften mit Schwerpunkt auf Nischen- oder einzigartigen Produkten. Unter anderem halten wir bedeutende Positionen in Allergan, Roche und Wyeth. Halbleiter und Geräte zur Halbleiterproduktion – Die Bewertungen befinden sich auf historisch attraktivem Niveau. Die Nachfrage dürfte hoch und breit abgestützt bleiben. Wir halten unter anderem Positionen in Analog Devices, ASML, Xilinx und Intel. 100 300 200 0 1990 1) 8 UBS Global Asset Management 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 Quelle: Thomson Financial Datastream Focus on Strategy – Europa, Winter 2007/08 Sektor-Erträge weltweit1) (MSCI World, EUR-Basis) Telekommunikation – Wir sind insbesondere in Europa übergewichtet. Die Besorgnis hinsichtlich des härteren Wettbewerbs und der stärkeren Regulierung halten wir für übertrieben. Zu den wichtigsten Positionen zählen France Télécom, Vodafone und Sprint Nextel. Automobile und Komponenten – Wir bevorzugen Zulieferer und gut positionierte japanische Marktführer mit gutem Management. Zu unseren Positionen zählen Daimler, Honda, Nissan. Transportwesen – Mit Titeln wie Burlington Northern und Canadian Pacific Railway sind wir in nordamerikanischen Unternehmen übergewichtet. Sie dürften ihre Preisbildungskraft unserer Ansicht nach bewahren, selbst wenn sich die Energie- und Rohstoffpreise normalisieren. Am stärksten untergewichtet sind wir in: Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Energie (in Erwartung einer langfristigen Stabilisierung des Ölpreises und einer Korrektur der fundamentalen Angebots- und Nachfragedaten), Immobilien, Investitionsgüter und Hardware. Seit Jahren erzielen die Aktienmärkte erfreuliche absolute Renditen. Die jüngste Schwächephase deutet darauf hin, dass die Anleger allmählich vorsichtiger werden. Die Märkte dürften – wenn auch nur geringfügig – zulegen. Dies stünde im Einklang mit den Unternehmensgewinnen und würde keine Neubewertung nach oben bedeuten. Mit dieser Einschätzung tragen wir dem hohen Rentabilitätsniveau Rechnung. 07.01.2008 Grundstoffe Energie Versorgung Telekommunikation Basis-Konsumgüter Industrie Informationstechnologie QoQ Gesundheit 2007 Übrige Konsumgüter Finanz -20% -15% -10% -5% 0% 5% 10% 15% 20% 25% Markt-Allokation (aktive Gewichtungen)2) * 31.12.2007 Nordamerika UK Japan Asien (ohne Japan) AU & NZ Europa -8% 0% 8% Sektor-Allokation (aktive Gewichtungen)2) 31.12.2007 Gesundheit Informationstechnologie Telekommunikation Übrige Konsumgüter Finanz Versorgung Die wohlbekannten Horte der Instabilität, allen voran der Nahe Osten, bieten nach wie vor Anlass zur Sorge. Zudem stimmen natürlich der Ölpreis, der US-Konsum sowie die Immobilienmärkte nachdenklich. Auf kurze Sicht dürfte die Subprime-Krise weiter für Schlagzeilen sorgen. Dies ist zwar mit Sorge zu betrachten, doch sind wir der Meinung, dass die langfristigen Auswirkungen auf die Märkte positiv sein werden. Eine stärkere Regulierung ist eine Möglichkeit und würde durch eine Erhöhung der Markteintrittsschranken ebenfalls die grösseren Marktteilnehmer begünstigen. Industrie Basis-Konsumgüter Energie Grundstoffe -4% 0% 4% * unter Annahme eines gesonderten Währungs-Managements Vijaya Govindan 1) 2) Focus on Strategy – Europa, Winter 2007/08 Quelle: Thomson Financial Datastream Quelle: UBS Global AM UBS Global Asset Management 9 Währungen Währungen (Erträge in EUR)1) 07.01.2008 8.0% Carry Trades im 4. Quartal anfälliger 2007 6.0% QoQ 4.0% 2.0% 0.0% Carry Trades waren im 4. Quartal 2007 Schwankungen unterworfen, die eng an die Risikowahrnehmung der Aktienanleger gekoppelt waren. Kräftige Kursanstiege von Hochzinswährungen im Oktober führten im November zu einer Auflösungswelle bei den Carry Trades, die im Dezember aber schon wieder in der Gunst der Anleger standen. Die Ankündigung von Zinssenkungen und Massnahmen zur Verbesserung der Liquiditätslage führte zunächst zu Kurssprüngen von Hochzins- gegenüber Niedrigzinswährungen, die jedoch nicht lange andauerten. Wir rechnen damit, dass sich die Auflösung von Carry Trades schliesslich beschleunigt und halten folglich an unserer klar negativen Haltung gegenüber ihnen fest. Die jüngsten Marktbewegungen deuten im Übrigen auf eine anhaltende Risikosensibilität hin, die die Marktteilnehmer zu einem weiteren Abbau riskanter Engagements veranlassen könnte. -2.0% -4.0% -6.0% -8.0% -10.0% -12.0% AUD CAD CHF JPY NZD GBP USD Währungen (Fremdwährungseinheiten pro EUR)1) 07.01.2008 2.0 100 JPY USD CHF GBP 1.8 1.6 1.4 1.2 1.0 0.8 0.6 0.4 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 Erwartete Cash-Erträge (in EUR)2) Dem USD blies nach wie vor starker Gegenwind entgegen und er gab gegenüber allen wichtigen Währungen weiter nach. An den Märkten geht man nach wie vor fest davon aus, dass der US-Wirtschaft eine deutliche Abkühlung droht, diese sich aber nur in begrenztem Masse auf die Weltkonjunktur niederschlagen wird («Entkopplungs-These»). Zudem gelten die USA als Epizentrum des Subprime-Bebens, wo man ausserdem einen der stärksten Einbrüche der Immobilienpreise erlebt. In diesem Sog werden rückläufige Verbraucherausgaben und folglich weitere Zinssenkungen durch die Fed erwartet. 10.01.2008 16% 14% 12% 10% 8% 6% 4% 2% 0% JPY USD CHF GBP EUR CAD AUD NZD Währungs-Allokation (aktive Gewichtungen)2) Auch wenn der USD längerfristig deutlich ansteigen dürfte, sind wir daher in der USWährung weniger stark übergewichtet als es rein bewertungsbedingt der Fall wäre. 07.01.2008 Jonathan Davies, CFA Andreas Hinz JPY 1) 2) 10 UBS Global Asset Management CHF SEK USD SGD AUD CAD GBP EUR Quelle: Thomson Financial Datastream Quelle: UBS Global AM Focus on Strategy – Europa, Winter 2007/08 Emerging Markets Emerging Markets Bond Spread (JP Morgan EMBI)1) 07.01.2008 12% Anleihen: Zuwächse und weitere Ausweitung der Spreads Der Markt verzeichnete im 4. Quartal 2007 weitere Zuwächse. So kletterte der JP Morgan EMBI Global Index im Vorquartalsvergleich um 2,64% nach oben. Gleichzeitig zogen jedoch auch die US-Treasuries deutlich an, was zu einer weiteren Ausweitung der Spreads führte. Die Kreditmärkte hatten nach wie vor mit den Auswirkungen der Krise am US-Markt für Subprime-Hypotheken zu kämpfen, wodurch die Volatilität im Berichtsquartal hoch blieb. Emerging-MarketsAnleihen entwickelten sich trotz ausgeweiteter Spreads relativ erfreulich. Die Fundamentaldaten der Schwellenländer sind weiterhin positiv und bilden angesichts der gestiegenen Marktvolatilität eine wichtige Stütze dieser Anlagekategorie. Zudem sind die Zinsen in den USA und anderen Industrieländern im Vergleich zu jenen zahlreicher Schwellenländer unverändert niedrig. Ende 2007 lauteten rund 35% der Fondsanlagen auf Lokalwährungen. Alejandro Urbina Aktien: überdurchschnittlich 11% 10% 9% 8% 7% 6% 5% 4% 3% 2% 1% 12.98 12.99 12.00 12.01 12.02 12.03 12.04 12.05 12.06 12.07 Markt-Allokation (Anleihen, aktive Gewichtungen)2) * 31.12.2007 Argentinien Indonesien Ägypten Dominikanische Republik Ukraine Tschechien Ungarn Philippinen Brasilien Mexiko -15% 0% 15% Aktien-Index Emerging Markets1) (MSCI in Lokalwährung, seit 2003) 07.01.2008 400% Emerging Markets Welt 350% Emerging-Markets-Aktien schlossen das 4. Quartal mit einem Plus von 3,6% und das Gesamtjahr 2007 mit Zuwächsen von rund 40% ab. In beiden Zeiträumen übertraf unser Modellportefeuille seine Benchmark. Im historischen Vergleich sind EM-Aktien insgesamt nun ziemlich teuer bewertet. Gemessen an fundamentalen Kennzahlen ist die finanzielle Verfassung der Unternehmen der Schwellenländer heute so gut wie nie. Im Portefeuille bleiben Brasilien und Russland stark übergewichtet. Der Finanzsektor dürfte hohe Renditen erbringen. Die meist nur geringe Verschuldung der Konsumenten eröffnet den Banken interessante Chancen im Darlehens- und Kreditkartengeschäft, was die Gewinne in die Höhe treiben sollte. Ebenfalls zu unseren Favoriten zählt aufgrund ihres hohen Ertragswachstumspotenzials die Telekommunikationsbranche. Wegen der hohen Bewertungen sind Roh-, Hilfsund Betriebsstoffe sowie Versorgungsbetriebe am deutlichsten untergewichtet. 300% 250% 200% 150% 100% 50% 2003 2004 2005 2006 31.12.2007 Telekommunikation Finanz Energie Übrige Konsumgüter Basis-Konsumgüter Gesundheit Industrie Informationstechnologie Versorgung Grundstoffe -3% 1) Focus on Strategy – Europa, Winter 2007/08 2008 Sektor-Allokation (aktive Gewichtungen)2) Eamon Keaveny, CFA * unter Annahme eines gesonderten Währungs-Managements 2007 2) 0% 3% Quelle: Thomson Financial Datastream Quelle: UBS Global AM UBS Global Asset Management 11 FoS Special Anlagestrategie 2008: Leicht defensiv und benchmarknah Von Dr. José Antonio Blanco, Regional Chief Investment Officer CEMEA, UBS Global Asset Management, Zürich Für 2008 spricht nach unserer Auffassung das allgemeine Marktumfeld für eine leicht defensive Anlagestrategie mit einer benchmarknahen Gewichtung oder einem kleinen Übergewicht in Aktien. Obligationen scheinen uns in diesem Umfeld unattraktiv und werden von uns deswegen untergewichtet, z.B. zugunsten von gut diversifizierten Hedge Funds. Insgesamt erwarten wir, dass sich die derzeit (zu) hohen Marktvolatilitäten wieder «normalisieren» werden – allerdings auf höherem Niveau als zuvor. Nach Jahren des robusten globalen Wachstums mit niedriger Inflation, hohen Gewinnwachstumsraten bei den Unternehmen, verhältnismässig tiefen Realzinsen und engen Kredit-Zinsspannen hatten die Finanzmärkte offenbar vergessen, dass überdurchschnittliche Renditen auf Dauer nicht ohne höheres Risiko erwirtschaftet werden können – auch wenn die Risikofaktoren nicht immer auf der Hand liegen. Es überrascht also nicht, dass nach dem Ausbruch der Subprime-Krise in Spätfrühling in den USA die Stimmung zaghaft drehte, sodass viele Aktienmärkte, unter anderem auch der schweizerische, in der zweiten Hälfte 2007 signifikante Verluste verbuchen mussten. Die meisten Märkte konnten das Jahr trotzdem gerade noch positiv (in Lokalwährung) abschliessen; schweizerische Aktien beendeten das Jahr nur knapp behauptet. 2007 war auch für die meisten Rentenmärkte kein gutes Jahr. Einerseits führte die Subprime-Krise erwartungsgemäss zu einer signifikanten Ausweitung der Kreditspannen, andererseits konnte aber der Stimmungswechsel in den Märkten nicht ganz den Trend zu höheren Zinsen wettmachen. Schliesslich mussten sich die Anleger in Obligationen der höchsten Kreditqualität mit bescheidenen Jahresrenditen zufriedengeben (wobei US-Staatsanleihen in USD eine gute Performance hatten), während Investoren in Papieren geringerer Kreditqualität teil- 12 UBS Global Asset Management weise signifikante Verluste verbuchen mussten. Eine bemerkenswerte Ausnahme zu dieser Entwicklung stellten die Entwicklungsmärkte dar, die diesen Turbulenzen trotzten und eine sehr gute Aktienrendite bzw. eine bescheidenere, aber trotzdem noch überraschend gute Obligationenrendite liefern konnten. Entwicklungsländer als «Stossdämpfer» Europas gegen USKonjunkturschwäche? Obwohl diese wenig erfreuliche Entwicklung sicherlich von der Subprime-Krise ausgelöst wurde, widerspiegeln die jüngsten Entwicklungen der Märkte mehr als nur die vorübergehende Angst vor einem Versagen des Finanzsystems. Viel mehr wird heute die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA signifikant höher eingeschätzt als vor einigen Monaten. Gleichzeitig scheinen die Märkte damit zu rechnen, dass die Entwicklungsmärkte dagegen weitgehend immun bleiben werden (die sogenannte «De-coupling»-These), was auch die Auswirkung einer schwächeren US-Wirtschaft auf Europa dämpfen könnte. Begründet wird diese These damit, dass einige Entwicklungsmärkte (besonders China, Indien, Brasilien und teilweise Russland) weiterhin kräftig wachsen werden und eine starke Nachfrage nach Konsum- und Investitionsgütern ausüben werden. Dies würde hauptsächlich die Wirtschaft in Europa stützen. Im Weiteren wird angenommen, dass das starke Wachstum mit einer andauernd hohen Nachfrage nach Rohstoffen einhergehen wird, die einerseits den rohstoffreichen Entwicklungsländern zugutekommen und andererseits den Preisauftrieb (Inflation) begünstigen dürfte. Ausgehend von diesem Szenario ziehen viele Marktteilnehmer den Schluss, dass Aktien in den entwickelten Ländern, vor allem in den USA, keine gute Aussichten haben und mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit schlechter als Titel von Unternehmen aus Entwicklungsländern rentieren werden. Die Aussichten der Obligationenmärkte werden dagegen differenziert beurteilt: Aufgrund des Rezessionsrisikos werden US-Staatspapiere mit langer Laufzeit als attraktiv gesehen, während die europäischen Papiere in diesem Kontext weniger attraktiv erscheinen. Wegen der Angst vor einer Rezession Focus on Strategy – Europa, Winter 2007/08 werden auch Obligationen mit signifikantem Kreditrisiko als unattraktiv eingestuft. Attraktiver erscheinen den Marktteilnehmern auch in diesem Segment einmal mehr Papiere aus Entwicklungsländern, weil die wirtschaftlichen Aussichten dort attraktiver erscheinen. steigender Rohstoffpreise, gekoppelt mit einer expansiven Geldpolitik, grosses Risikopotenzial. 150 140 130 Welt (MSCI) Entwicklungsländer (MSCI) Schweiz (SPI) 120 Dem Wachstum der Entwicklungsländer kommt eine zentrale Rolle zu 110 100 90 Wir teilen diese Sicht nicht ganz und kommen zu unterschiedlichen anlagepolitischen Schlussfolgerungen. Nach vielen Jahren des starken Wachstums wurde eine zyklisch bedingte Verlangsamung der US-Wirtschaft schon seit längerem erwartet. Die Subprime-Krise hat diese Entwicklung beschleunigt und teilweise verstärkt, was eine Rezession aber nicht unvermeidbar macht. Denn die Unternehmen, besonders ausserhalb des Finanz- sowie des Immobilien- und Bausektors, verfügen im Allgemeinen über stabile Bilanzen, die ihnen die Überbrückung dieser schwierigen Zeit vereinfachen. Hinzu kommt, dass die Schwäche des Immobilienmarktes auf den Konsum zwar unmittelbar Einfluss hat, aber weniger stark ist als üblicherweise angenommen wird. Wenn wir davon ausgehen, dass Asien weiterhin stark wachsen wird, können wir uns nur schwer vorstellen, dass davon nur die Konjunktur in Europa profitieren wird, nicht aber auch die US-Wirtschaft. Schliesslich hat die US-Notenbank bereits in aller Deutlichkeit klargestellt, dass sie die Konjunktur durch eine expansivere Geldpolitik zu stützen gedenke. Andererseits ist es wahrscheinlich, dass viele Marktteilnehmer die Wachstumsaussichten von Kontinentaleuropa überschätzen. Wir gehen nämlich davon aus, dass diese Region den Zenit ihres Wachstums erreicht und vielleicht bereits überschritten hat. Dies könnte schliesslich die Märkte in stärkerem Masse verunsichern als die bereits erwartete Verlangsamung der US-Konjunktur. Erschwerend kommt hinzu, dass die aus unserer Sicht exzessive Stärke des EUR die Wettbewerbsfähigkeit Europas negativ beeinflusst. Die Abschwächung der Wirtschaft wird auch helfen, ein mögliches Aufflammen der Inflation unter Kontrolle zu halten. Einschränkend sei darauf hingewiesen, dass hier viele Unsicherheitsfaktoren im Spiel sind. So birgt vor allem die Möglichkeit weiter Focus on Strategy – Europa, Winter 2007/08 80 12.06 02.07 04.07 06.07 08.07 10.07 12.07 Grafik 1: In der zweiten Jahreshälfte koppelten sich die Aktienmarktrenditen in den Entwicklungsländern (orange Kurve) vom Rest der Welt deutlich nach oben ab. In der ersten Jahreshälfte war die Entwicklung der Aktienrenditen auf den einzelnen Märkten vergleichsweise parallel verlaufen. Quelle: Datastream, UBS Global Asset Management Obwohl unser Szenario weniger stark vom Wachstum in den Entwicklungsländern (besonders in Asien) abhängt, spielt diese Annahme trotzdem eine zentrale Rolle. Wir gehen davon aus, dass diese Entwicklungsmärkte Stabilität und eine genügend starke Eigendynamik entwickelt haben, um vom zyklisch bedingten Rückgang der Nachfrage aus der entwickelten Welt weniger getroffen zu werden als in der Vergangenheit. Das Risiko einer negativeren Entwicklung ist zwar gering, aber nicht ganz ausser Acht zu lassen, besonders wenn man die Zeichen einer wirtschaftlichen Überhitzung in China, dem Zentrum dieser Entwicklung, betrachtet. Wird 2008 ein Aktienjahr? Auf den ersten Blick würde dieses Szenario implizieren, dass 2008 ein Aktienjahr sein könnte, in dem besonders die Entwicklungsländer gut abschneiden sollten, während Obligationen im Allgemeinen nicht besonders attraktiv erscheinen. Die Finanzmärkte sind allerdings sehr gute Informationsverarbeiter und haben deswegen einige der erwarteten Entwicklungen bereits in die heutigen Preise eingearbeitet. Der chinesische Aktienmarkt hat z.B. gemessen am MSCI Index in USD seit Ende 2002 eine kumulierte Rendite von knapp 600% erzielt, während über die gleiche Periode der Weltaktienindex von MSCI in USD ca. 137% zugelegt hat UBS Global Asset Management 13 (vergl. Grafik 1). Man kann sich also fragen, ob trotz der guten wirtschaftlichen Aussichten diese Entwicklung nachhaltig sein kann. Unsere Analyse suggeriert, dass gerade die Aktienmärkte der Entwicklungsländer aufgrund der sehr guten Performance der letzten Jahre heute unattraktiv sind. Ähnliche Überlegungen lassen uns zu dem Schluss kommen, dass die meisten europäischen Aktienmärkte auch nicht besonders interessant sind. Eine Ausnahme stellt die Schweiz dar, die heute mit den USA und teilweise England zu den attraktiveren Aktienmärkten gehört und sich im laufenden Jahr gut entwickeln könnte. Aufgrund der Rezessionsängste sind die Obligationenzinsen teilweise gefallen teilweise weniger gestiegen als die wirtschaftliche Entwicklung hätte erwarten lassen. Wir glauben deswegen, dass Rentenpapiere von Emittenten höchster Bonität nicht besonders attraktiv sind und in diesem Jahr schwach abschneiden dürften. Während Obligationen aus Entwicklungsländern aufgrund der positiven Einstellung der Investoren gegenüber diesen Ländern 2007 relativ gut abschneiden konnten und somit eher teuer bleiben, wurden die Papiere mit höherem Kreditrisiko vom Markt als Reaktion auf die Subprime-Krise so weit bestraft, dass sie aus heutiger Sicht attraktiv sind, obwohl die andauernde Unsicherheit für hohe Volatilität sorgen wird. Umfeld 2008 spricht für eine leicht defensive Anlagestrategie 50 VIX (Volatilitätsindex des US-Aktienmarktes) 45 40 35 30 25 20 15 Historischer Durchschnitt 10 5 0 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Grafik 2: Die Volatilität des US-Aktienmarktes ist 2007 stark gestiegen und übertraf den langjährigen Durchschnitt. Für 2008 rechnen wir mit einer gewissen Normalisierung – allerdings auf höherem Niveau als in den Jahren 2003 bis 2006. Quelle: Datastream, UBS Global Asset Management Volatilität bedeutet aber nicht nur mehr Risiko, sondern auch mehr Opportunitäten. Ein solches Umfeld ist positiv für Hedge Funds, die 2008 gute Ergebnisse erzielen dürften. Insgesamt spricht dieses Marktumfeld für eine leicht defensive Anlagestrategie mit einer benchmarknahen Gewichtung oder einem kleinen Übergewicht in Aktien, das man auch indirekt mit Hilfe von Wandelanleihen umsetzen kann. Obligationen scheinen uns in diesem Umfeld unattraktiv und werden von uns deswegen untergewichtet, zugunsten z.B. von Anlagen in gut diversifizierten Hedge Funds. Die Volatilität wird auch für die anderen Anlagekategorien im Gegensatz zu den letzten Jahren hoch bleiben. Obwohl die heutigen Niveaus wahrscheinlich übersteigert sind und in den nächsten Monaten zurückkommen dürften, gehen wir davon aus, dass sich die Volatilitäten wieder auf normalen Niveaus stabilisieren werden. Dies lässt sich z.B. am Verlauf des US-Aktienvolatilitätsindex VIX (vergl. Grafik 2) ablesen. Dieses neue «Normalmass» dürfte aber dann signifikant über dem liegen, was in den letzten Jahren beobachtet wurde. Dies dürfte zur Auflösung der sogenannten «Carry Trades» beitragen, die besonders bei den Währungen für starke Ungleichgewichte gesorgt haben. Profitieren würden der CHF, der JPY und teilweise der USD auf Kosten hauptsächlich des EUR und des GBP. 14 UBS Global Asset Management Focus on Strategy – Europa, Winter 2007/08 Focus on Strategy – Europa, Winter 2007/08 UBS Global Asset Management 15 Kontaktperson: Manfred Kröller Chefredaktor Für Marketing- und Informationszwecke von UBS. Herausgeberin des vorliegenden Dokumentes ist die unter schweizerischem Recht registrierte UBS AG. Die Verteilung des vorliegenden Dokumentes ist nur unter den in dem anwendbaren Recht abgefassten Bedingungen gestattet. 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Die vergangene Performance (ob simuliert oder effektiv) ist keine Garantie für zukünftige Entwicklungen. Die dargestellte Performance lässt allfällige bei Zeichnung und Rücknahme von Anteilen erhobene Kommissionen und Kosten unberücksichtigt. Kommissionen und Kosten wirken sich nachteilig auf die Performance aus. Sollte die Währung eines Finanzproduktes oder einer Finanzdienstleistung nicht mit Ihrer Referenzwährung übereinstimmen, kann sich die Performance aufgrund der Währungsschwankungen erhöhen oder verringern. Jegliche Information oder Meinung kann sich jederzeit ohne Ankündigung ändern. Sowohl UBS AG als auch die übrigen Mitglieder der UBS-Gruppe sind zu Positionen in den in diesem Dokument erwähnten Wertpapieren oder anderen Finanzinstrumenten sowie zu deren Kauf bzw. Verkauf berechtigt. Das vorliegende Dokument darf ohne schriftliche Erlaubnis von UBS AG – zu welchem Zweck auch immer – weder reproduziert noch weiterverteilt noch neu aufgelegt werden. 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