CAPATECT Verarbeitungsanleitung

Transcrição

CAPATECT Verarbeitungsanleitung
CAPATECT Verarbeitungsanleitung
für das Capatect Wärmedämm - Verbundsystem Natur +
Qualität erleben.
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VORBEMERKUNG
Mit dieser Broschüre ergänzen wir die Capatect WDVS Verarbeitungsanleitung, um auf die speziellen Erfordernisse im Umgang mit dem ökologischen
Dämmstoff Hanf hinzuweisen. Beachten Sie auch unsere aktuellen Produktunterlagen, Prospekte, technischen Informationen und Gebindeaufdrucke
der Einzelkomponenten, deren Inhalte für die technisch einwandfreie und werkstoffgerechte Verarbeitung erforderlich sind.
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ÜBER HANF
Hanf – eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt. Bereits vor über 2.500 Jahren kannte man den Wert der Hanfpflanze als Nahrungsmittel,
schätzte die hohe mechanische Widerstandfähigkeit der Faser, seine Unempfindlichkeit gegen Schädlinge und seine hohe Resistenz gegenüber Wasser. Er wurde unter anderem als Rohstoff für Papier, Kleidung und Seile verwendet. Aber auch heute wird Hanf als Rohstoff in der Automobilindustrie
verwendet. Diese Vorteile waren es auch, die Hanf für uns in den Fokus rückten und wo er letztendlich in der nun vorliegenden Hanffaser - Dämmplatte, integriert im Capatect System Natur +, seine Bestimmung fand.
Woher kommt unser Dämmstoff?
Die Hauptanbaugebiete befinden sich im niederösterreichischen Weinviertel rund um Haugsdorf. Dort werden auch die Dämmplatten über
kürzeste Transportwege des Rohstoffs und geringsten Energieeinsatz umweltschonend produziert. Seine exzellente Ökobilanz wurde durch
die Verleihung des österreichischen Umweltzeichens belohnt.
Industriehanf
Industriehanf ist eine sehr schnell- und hochwachsende Pflanze. In nur 120 Tagen ist die Pflanze erntereif und wird dabei fast vollständig
(mit Ausnahme der Wurzeln) verwertet. Darüber hinaus bindet Hanf während dem Wachstum hohe Mengen an CO2. Zusammengefasst – ein umweltfreundlicher Rohstoff.
Plattenoptik
Das für die Dämmplattenproduktion benötigte Hanf - Stroh verbleibt nach der Ernte am Feld. Während dieser Wochen und Monate reift das Stroh (Feldröste). Je nach Verbleibedauer am Feld verleiht das Stroh den daraus produzierten Dämmplatten unterschiedliche Färbungen. Diese haben keinerlei
Einfluss auf die Dämmplattenqualität oder die Verarbeitung.
Die Hanf - Dämmplatten verfügen über eine glatte und eine raue Seite. Die glatte Seite ist für die Armierung vorgesehen während die raue Seite zur
Verklebung verwendet wird.
Langjährige Erfahrung
Mit dem Dämmstoff Hanf können wir auf langjährige Erfahrung zurückgreifen. Die ersten Gebäude wurden bereits 2003 mit Hanffaser - Dämmplatten
gedämmt und sind nach wie vor in einem exzellenten Zustand. Die daraus gewonnenen sehr positiven Erkenntnisse waren Grundlage für die Weiterentwicklung.
Auszeichnungen
Step Award 2014
OÖ Landespreis für Umwelt
und Nachhaltigkeit 2012
Biowerkstoff des Jahres 2012
JEC Award 2012
Edison 2010
CAPATECT Hanffaser-Dämmplatte
Österreichisches Umweltzeichen
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Österreichischer Klimaschutzpreis 2013
Iconic Award 2014
Energie Genie 2015
Nominiert zum in der Kategorie
Umwelt & Klima
Verarbeitung
Die Hanffaser - Dämmplatte ist unter Einsatz der dafür vorgesehenen Werkzeuge einfach zu verarbeiten. Diese sollten bei der Verarbeitung von Hanffaser - Dämmplatten keinesfalls fehlen. Auch löst Hanf kein unangenehmes Jucken aus, wie man es von Steinwolle oder Glaswolle kennt.
Sortiment
Je nach Verwendungszweck werden Hanffaser - Dämmplatten in unterschiedlichen Ausführungen geliefert. Hanffaser - Leibungsplatten mit 2 und 3 cm,
sowie Hanf - Massiv Putzträgerplatten mit 4 cm werden ungelocht und mit einem höheren Raumgewicht von ca. 130 kg/m³ produziert.
Fassadendämmplatten ab 5 cm verfügen über ein Raumgewicht von ca. 92 kg/m³ und werden mit je drei Dübellöcher / Platte (W - Schema)
ausgeliefert.
Hanffaser - Dämmplatten bis 16 cm Dicke werden einlagig, Dicken darüber mehrlagig produziert. Die werkseitige Verklebung erfolgt durch einen
ökologischen Stärkekleber.
Hanffaser - Dämmplatten: Sortiment
Dicken
Gelocht
Gewicht
Capatect Hanf - Laibungsplatte
2 cm
3 cm
nein
nein
ca.130 kg / m3
ca.130 kg / m3
Capatect Hanffaser - Dämmplatte
4 cm
nein
ca.130 kg / m3
5 cm
È
16 cm
ja
ca. 92 kg / m3
17 cm
È
32 cm
ja
ca. 92 kg / m3
ja
ca. 92 kg / m3
Capatect Hanffaser - Dämmplatte (Einlagig)
Capatect Hanffaser - Dämmplatte (Zweilagig)
Capatect Hanffaser - Dämmplatte (Dreilagig)
33 cm
È
Packungseinheiten
Die Hanffaser - Dämmplatten im Format von 80 x 62,5 cm,
werden auf Einwegpaletten, mit Kantenschutz versehen
und in Mengen von etwa 2 m3 in Folie und Schutzhaube
verpackt ausgeliefert. Die Höhe der Paletten variiert, je
nach Plattendicke. Palettierte Platten können einzeln entnommen werden, jedoch können einmal geöffnete Paletten
nicht retour genommen werden.
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VERWENDUNG
Das Capatect System Natur + wird an der Fassade im Holz- und Massivbau verwendet.
Neubau und Sanierung sind dabei gleichermassen mit einbezogen, wobei die Anforderungen nach Energieeffizienz und Ökologie bestens
erfüllt werden.
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INHALT
Werkzeug
Seite 06
Allgemeines
Seite 08
Sockelausbildung
Seite 09
Dämmplatten - Verklebung
Seite 10
Fugen
Seite 11
Verdübelung
Seite 11
Fenster – 2. Dichtebene
Seite 12
Anschlüsse, Abschlüsse und Durchdringungen
Seite 22
Ausgleichs- und Armierungsschicht
Seite 23
Oberputz
Seite 23
Produktübersicht
Seite 24
SEITE 5
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WERKZEUG
Hanffaser - Dämmplatten werden mit speziellen Werkzeugen verarbeitet. Alle angefertigten Werkzeuge wurden von Profis entwickelt, sind einfach in der Handhabung und dienen der rationellen Verarbeitung.
Nachfolgend eine Auflistung der zur Verfügung stehenden Werkzeuge:
Capatect Hanfbohrer
Die Hanffaser - Dämmplatten werden mit drei werkseitig vorgefertigten Dübellöchern ausgeliefert.
Bei Passstücken können jedoch weitere Dübellöcher notwendig werden. Hierfür wurde der
Capatect Hanfbohrer entwickelt. Mit diesem Bohrer kann einfach durch Hanffaser - Dämmplatten
gebohrt werden.
Eine aufschraubbare SDS - Aufnahme ist für den Capatect Hanf - Bohrer ebenfalls erhältlich.
Capatect Hanfbohrer - Schneideaufsatz
Für den Capatect Hanfbohrer wird extra ein Schneideaufsatz aus gehärtetem Werkzeugstahl angeboten. Der Austausch stumpf gewordener Schneideaufsätze wird durch diesen Wechse - aufsatz kostengünstig und schnell ermöglicht. Dazu wird ein Schraubenzieher oder ähnlich grosser
Metallstift durch die Lochbohrung in der Seitenwandung des Aufsatzes geführt.
Einfaches Drehen befestigt oder löst den Aufsatz.
Schneidegerät
Das elektrische Alligator Schneidegerät verfügt über zwei gegenläufige Klingen die einen
sauberen Schnitt mit scharfen Kanten ermöglichen. Das Schwert des Alligators wird über einen
Verbindungsbolzen am Führungsschlitten des Schneidegeräts fixiert. Der Alligator verbleibt
während der Arbeiten im Schneidegerät und kann nach jedem Schnitt im oberen Bereich der Führungsschiene arretiert werden.
Messer für das Alligator Schneidegerät
Für das Schneidegerät sind zweierlei Klingen verfügbar.
Für einlagige Dämmstoffdicken ≤ 12 cm wird das Wellenschliffmesser eingesetzt.
Bei mehrlagigen Dämmstoffdicken ≥ 12 cm empfehlen wir aufgrund der Verklebung den Schnitt
mit dem Sägezahnmesser.
SEITE 6
Capatect Schneid - K rone Hanf
Hanffaser - Dämmplatten können ab 8 cm Dämmplattendicke auch versenkt verdübelt werden.
Dies verhindert die Wärmeausleitung durch den Dübel, und bietet eine homogene Oberfläche.
Für das Versenken des Dübels wird das Capatect Montage - Tool für Schraubdübel Rondelle mit
der Capatect Schneid - Krone Hanf benötigt. Die Schneid - Krone kann mittels vier innenliegenden
Schrauben (Imbus liegt dem Montage - Tool bei) befestigt werden.
Ein mitgelieferter Distanzring wird unter dem Schraubbit eingesetzt.
Die hochwertige Hanf Schneid - Krone besteht aus gehärtetem Werkzeugstahl mit Wellenschliff.
Capatect Hanf - Schneidegerät
Das Capatect Hanf - Schneidegerät ermöglicht durch den gelagerten Führungsschlitten winkelgerechte und geradlinige Schnitte. Die intelligente Bauart ermöglicht das problemlose
Hantieren und Befestigen des Geräts am Gerüst. Dämmplatten bis max. 24 cm Dicke können
bearbeitet werden. Eine Gradeinteilung ermöglicht Schrägschnitte bis zu 45° (max. Dicke 15 cm).
Das Capatect Hanf- und auch das Alligator Schneidegerät sind exakt aufeinander abgestimmt.
SEITE 7
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ALLGEMEINES
Regelwerke
Lagerung
Temperatur
Eine CE - Kennzeichnung auf allen Systembestandteilen ist Einbauvoraussetzung. Ein
Wärmedämm - Verbundsystem besteht aus:
Es dürfen nur WDVS - Systembestandteile
verarbeitet werden, die sachgemäss auf der
Baustelle gelagert wurden. Das schliesst vor
allem den Schutz ein vor
 Feuchtigkeit, Nässe, Frost, Schnee,
 direkter Sonneneinstrahlung,
 mechanischer Beschädigung,
 Verschmutzung und
 der Lagerung auf feuchtem Untergrund.
Während der Verarbeitung und der Trocknungsphase muss die Umgebungs-, Untergrund- und Materialtemperatur mindestens
+ 5 °C betragen, um eine ordnungsgemässe
Abbindung und Trocknung sicherzustellen.
Bei der Verarbeitung von Silikatprodukten
beträgt die Mindesttemperatur + 7 °C.
Es muss sichergestellt sein, dass Regen,
Nebel, Sonneneinstrahlung und Wind die
Trocknung und Erhärtung nicht beeinflussen.
 Kleber  Dämmstoff  Dübel
 Unterputz  Bewährung  Oberputz
 Zubehör
Gewährleistung: Es dürfen stets nur in sich
geschlossene Systeme verarbeitet werden.
Mischsysteme mit Komponenten anderer
Fabrikate sind nicht zulässig. Sie beinhalten
ein Schadensrisiko und verwirken die Herstellergewährleistung.
Gerüstung
Vorarbeiten
Die Länge der Gerüstankerung muss auf das
System abgestimmt werden.
Alle Installationen müssen im Untergrund
verlegt, und die dadurch entstandenen Durchbrüche verschlossen sein.
Der Abstand zu den Wandflächen (Arbeitsraum) muss ausreichend gewährleistet sein
(Arbeitnehmer - Schutzvorschriften beachten).
Es darf kein Wasser entlang der Anker in das
WDVS eindringen (Anker schräg nach oben
Bohren).
Die Fassade muss während der gesamten
Bearbeitungszeit am WDVS vor Witterungseinflüssen wie Regen, Wind oder direkter
Sonneneinstrahlung geschützt sein. Dies
geschieht in der Regel durch den Einsatz von
Gerüstschutznetzen oder Abdeckungen.
Alle Fugen und Schlitze im Untergrund müssen sorgfältig verschlossen sein.
Alle nicht zu beschichtenden Flächen müssen
sorgfältig abgedeckt sein.
Innenputz und Estriche müssen eingebracht
und weitgehend ausgetrocknet sein.
Das Niveau und die Lage der Gelände -/ bzw.
Belagsoberkante muss definiert sein.
Durchdringungen und Anschlüsse müssen
dauerhaft schlagregensicher ausgeführt
sein.
Sämtliche Horizontalflächen müssen mit
einer entsprechenden Abdeckung versehen
sein, um einer Hinternässung des WDVS
vorzubeugen.
Eine Prüfung des Untergrundes auf seine
Eignung muss erfolgen und gegebenenfalls
entsprechende Massnahmen getroffen
werden.
Bei Altbauten muss gegebenfalls die Ursache für aufsteigende Feuchtigkeit, Salzausblühungen u.ä. beseitigt, und das Mauerwerk ausreichend ausgetrocknet sein.
Untergrundprüfung und normgerechte Untergrundherstellung
1. Augenschein
Optische Beurteilung des allgemeinen
Zustands, Untergrundfeuchtigkeit, Hinternässung, Risse.
2. Wischprobe
Mit der Hand oder einem dunklen Tuch über
den Untergrund wischen. Auf Staubfreiheit,
Ausblühungen und kreidende Altbeschichtungen achten.
Im Bedarfsfall mit systemzugehörigen Tiefengrund grundieren.
3. Kratz- oder Ritzprobe
Mit einem harten, spitzen Gegenstand z. B. ein
Gittermuster in den Untergrund ritzen. Überprüfung der Tragfähigkeit und Festigkeit.
Nicht tragfähiger Untergrund muss abgeschlagen und gegebenenfalls mit artgleichem Material ausgeglichen werden.
4. Benetzungsprobe
Mit einer Malerbürste den Untergrund
nässen. So wird die Saugfähigkeit des
Untergundes geprüft und dient als Hilfe zur
Feststellung von Rissen. Bei stark saugenden
Untergründen muss mit systemzugehörigem
Tiefengrund grundiert werden.
5. Klopfprobe
Durch Klopfen lose und lockere Untergrundschichten feststellen. Bei losem Untergrund
gleich vorgehen wie unter Punkt 3 beschrieben.
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6. Ebenheitsprobe
Wenn nötig muss der Untergrund mit artgleichem Material geebnet werden.
7. Abreissprobe:
Bei beschichteten Untergründen ist eine Bewehrung (Textilglasgitter) mit mindestens 30
x 30 cm mit dem Kleber des vorgesehenen
Systems und mit mindestens 5 mm
Schichtdicke (Gewebelage mittig) einzuspachteln und vor zu rascher Austrocknung
zu schützen (Folienabdeckung).
Beim Abreissen nach mindestens 5 Tagen
darf sich nur die Bewehrung aus dem
Unterputz lösen.
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VERARBEITUNG
Hanf ist ein ökologischer, nachwachsender Rohstoff und ist vor Feuchtigkeit zu schützen.
WDVS - Oberflächen sind kompromisslos schlagregensicher. Auch bei An- und Abschlüssen sowie Durchdringungen für Installationen oder Befestigungen ist diese Schlagregensicherheit notwendig. Konsequente
Planung sowie der Einsatz intelligenter Anschlussprodukte ist dabei Voraussetzung.
Im Folgenden werden die wesentlichen Arbeitsgänge sowie wichtige Details für die fachgerechte Verlegung des Hanffaser - Wärmedämm - Verbundsystems beschrieben.
Sockel
1. Die Capatect Sockelschiene wird flächeneben und waagrecht ausgerichtet
montiert. Die Befestigung ist im Abstand von ca. 25 cm mit Capatect MontageSchlagschrauben vorzunehmen. Untergrundtoleranzen sind mit Capatect Distanzstücken
auszugleichen.
1.
2.
Schienenstösse werden zur Stabilisierung mit Capatect Sockelschienen - Verbinder
variabel verbunden. Keinesfalls dürfen Schienen überlappend montiert werden.
Gegen Feuchteeintrag von unten werden die Schienenstösse mit der CapatectDichtfolie (Empfehlung: Capatect Sohlbank - Folie 6 cm) sorgfältig und faltenfrei abgeklebt.
Hinweis: Die Dichtfolie muss bis zur vorderen Oberkante der Sockelschiene verklebt
und sauber abgeschnitten werden.
2.
3.
Um die Fassade vor Feuchte, Brandgefahr und Schädlingsbefall bestmöglich zu
schützen, sowie Luftbewegungen hinter der Dämmplattenebene zu vermeiden, muss der
Bereich der Sockelschiene, der am Wandbildner montiert ist, durchgehend mit Kleber
(idealerweise der verwendete Systemkleber) verschlossen werden.
3.
4.
Um Risse im Stossbereich von Sockelschienen zu vermeiden wird das Capatect
Sockelschienen - Aufsteckprofil auf die Sockelschiene aufgesteckt.
4.
SEITE 9
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VERARBEITUNG
Verklebung
Die Verklebung erfolgt mit Capatect Klebe- und Spachtelmasse 190. Vor dem Auftrag der sogenannten „Randwulst - Punkt - Methode“ ist die Klebermasse unter Druck dünn vorzuziehen.
Bei der Verklebung ist auf eine Kleberkontaktfläche von mindestens 40 % zu achten.
Diese wird durch eine, den Untergrundunebenheiten entsprechende Steghöhe, und einen
am Rand umlaufenden, zirka 6 cm breiten Streifen, sowie plattenmittig 3 handtellergrosse Batzen
sichergestellt.
Maschinelle Verklebung
Der Kleberauftrag kann auch mit der Maschinentechnik erfolgen.
Der Kleber kann entweder in der Randwulst - Punkt Methode (umlaufender 6 cm breiter
Streifen, und Plattenmittig ein „W“) aufgetragen oder, sofern der Untergrund entsprechend eben
ist, vollflächig auf dem Wandbildner aufgebracht und mit einer Zahnkelle durchgekämmt
werden (die Zahngrösse richtet sich nach der auszugleichenden Unebenheit).
Verlegung
Die Dämmplatten sind mit leicht schiebender Bewegung anzusetzen, um einen sicheren
Kontakt des Klebers zur Wandoberfläche zu erzielen.
Achtung: Beim Kleberauftrag am Wandbildner darf nur so viel Kleber vorgelegt werden,
dass eine Verlegung der Dämmplatten vor Hautbildung des Klebers möglich ist.
Die Dämmplattenverklebung hat immer im Verband mit senkrecht versetzten Stossfugen zu erfolgen. Bei Plattenzuschnitten ist entsprechend zu variieren. Kreuzfugen sind nicht zulässig.
Stiefelschnitt und Trennfugenüberlappung
Dämmplattenstösse dürfen nicht in die Kanten von Wandöffnungen übergehen, um Kerbrisse
weitgehend zu verhindern. Ein Stiefelschnitt wird auf Grund der langjährigen guten Erfahrung
jedenfalls empfohlen.
An durchlaufenden Untergrundstössen bzw. Gebäudetrennfugen dürfen keine Plattenstösse
angeordnet werden. Hier ist eine Dämmstoffüberlappung von mindestens 10 cm einzuhalten.
SEITE 10
Fugen
Wird das Alligator Schneidegerät mit dem Sägezahnmesser verwendet, entsteht sogenannte
Hanfwolle als Abfallprodukt. Diese kann hervorragend zum Verschliessen eventuell entstandener
Dämmstoff - Fugen verwendet werden.
Verdübelung
Die Mindestanzahl der Dübel beträgt 6 Dübel / m², die Höchstanzahl 12 Dübel /m2.
Eine Verdübelung der Hanffaserdämmplatten ist nur im Schema „W“ zulässig. Hier werden
pro Platte 3 Dübel wechselseitig in die vorgefertigten Dübellöcher eingebracht.
Das System kann sowohl oberflächenbündig wie auch ab 8 cm Dämmstoffdicke versenkt verdübelt werden.
Bohren bei Passstücken
Mit dem Capatect Hanfbohrer können Dübellöcher einfach und schnell in Passstücke gebohrt
werden.
Wichtig: Um den Bohraufsatz zu schonen sollten die zu bearbeiteten Hanffaser - Dämmplatten
auf Schneide schonenden Unterlagen (z. B. Weichholz oder Dämmstoff) aufgelegt werden. Keinesfalls dürfen die Platten im verklebten Zustand nachgebohrt werden.
Setzen des Schraubdübels
Bei versenkter Dübelung wird mittels Capatect Montage - Tool der Capatect Schraubdübel
Rondelle im selben Arbeitsgang gesetzt und der Dämmstoff hinter dem Dübel verdichtet. Durch
eine Hanffaser - Rondelle wird das Dübelloch anschliessend verschlossen.
Bei flächenbündigem Versetzen ist die Schraubenöffnung mit Hanfwolle zu verschliessen.
SEITE 11
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VERARBEITUNG
Einbau der 2. Dichtebene
Bei der Ausbildung einer schlagregensicheren Gebäudehülle, die das Eindringen von Niederschlagswasser wirksam verhindern soll, hat sich der
Bauteilknoten Fenster, Fensterbank, als einer der wichtigsten aber auch kritischsten erwiesen. Die Praxis zeigt, dass hier immer
wieder Wassereintritt mit erheblichen Wassermengen stattfindet. Die Verantwortung ist hier jedoch nicht primär bei den WDVS Anschlüssen
zu suchen, sondern meist in einer unerwünschten Wasserführung im Bereich der Fenster- /Fensterbankkonstruktion. Eintretende Feuchte führt
in weiterer Folge zu Schäden im Wandbildner und WDVS. Ziegel- und Holzkonstruktionen weisen dabei unterschiedliche Fehlertoleranzen auf.
Speziell im Holzbau bedeutet Eindringen von Wasser in die Konstruktion mittelfristig oft die Zerstörung derselben.
Wir empfehlen vor dem Fenstereinbau die Herstellung einer wasserundurchlässigen Ebene. Nach dem Fenstereinbau, kann während der Arbeiten am WDVS an diese wasserdichte Ebene angekoppelt werden und so eine durchgehende Dichtwanne erstellt werden. Die Erstellung
der zweiten wasserführenden Dichtebene erfordert Planung durch den Architekten, Konstrukteur oder Bautechniker. Sie muss sicher aber
auch praxisgerecht sein und ihre Ausführung kontrolliert werden.
Holzbau
NEIN
Ziegelbau
Fenster montiert?
Ja / Nein
JA
NEIN
JA
Keine Freigabe!
Kontaktaufnahme
mit Technik
X
Glattstrich
Ja / Nein
JA
Dichtebene unter Fenster
NEIN
Fenstermontage
Erstellung Glattstrich
WDVS-Grundaufbau
Anschluss mit Dichtebene
am WDVS
Folienabdichtung bis
Fensterstock mit zusätzlichen
An- und Abdichtmaßnahmen
MASSIV - BAU (Ziegel, Beton, etc.)
Im Massivbau ist darauf zu achten, dass vor Aufbringen von Dichtfolien oder Dichtanstrichen
mittels Glattstrich eine klebefähige Oberfläche hergestellt wird. Des Weiteren
verschliesst der Glattstrich Ziegelöffnungen – unbeabsichtigte Konvektion
vom Rauminneren nach aussen in die Konstruktion wird so erschwert.
HOLZBAU (Holzrahmen, Brettsperrholz, etc.)
Holzkonstruktionen verfügen im Allgemeinen über eine klebefähige Oberfläche.
Vor den Arbeiten zur Erstellung einer zweiten Dichtebene (bestenfalls unmittelbar nach Aufstellen
der Konstruktion) empfehlen wir alle bewitterten Holzoberflächen mit dem Capatect Holzprimer
vorzubehandeln. Diese Beschichtung schützt die Holzkonstruktion vor UV - Strahlung und bietet
primären Schutz vor Niederschlag. Weiters dient sie als Haftgrund für die nachfolgende Verklebung.
SEITE 12
Kleben der Sohlbank - Folie am Wandbildner
Die Sohlbank - Folie wird in die Fensteröffnung des Wandbildners eingeklebt.
Sie bildet einen wasserundurchlässigen Schutz.
Ein seitlicher Hochzug von mind. 8 cm
oder mehrere Folienbahnen nötig.
1.
1.
ist vorzusehen. Je nach Leibungstiefe sind eine
Die vorderste Folie ist mit einem Überstand nach Aussen von 3 cm zu verkleben
Dieser vorstehende Bereich bildet die sogenannte Anbindungslasche
Sohlbank - Folie, die am Dämmstoff verklebt wird.
3.
2.
an die nachfolgende
2.
3.
Fenstereinbau und WDVS - Flächendämmung
Im Folgenden wird das Fensterelement konform der derzeit gültigen Einbaurichtlinien montiert.
Zu berücksichtigen sind hier im Besonderen die innere luftdichte Ebene, die Dämmebene und die
winddichte Ebene. Um die Arbeiten beim Verkleben des Dämmstoffs nicht zu beeinträchtigen, wird
die Anbindungslasche mit Klebeband zwischenzeitig an den Fensterstock fixiert 1.
1.
SEITE 13

VERARBEITUNG
1.
2.
Das Sohlbank - Profil ist ein Kunststoffprofil zum sauberen Ankleben der Sohlbank - Folie. Es verfügt
über einen aufgeschweissten Gewebestreifen, einen Abzugsteg für den Unterputz, sowie eine
Tropfkantenausbildung. Der 5° geneigte Kunststoffschenkel liegt am Dämmstoff auf und ermöglicht das Ankleben der Sohlbank - Folie.
3.
4.
5.
SEITE 14
Ablängen und Einbetten:
1.
An der Sohlbank -Vorderkante des Dämmstoffs wird das Sohlbank - Profil appliziert
Es ermöglicht allfälliger Nässe abzutropfen ohne die Putzkante unnötig mit Wasser zu beeinträchtigen.
Die Länge des Sohlbank - Profils ist konform mit der Länge des einzubauenden Fensterbretts
abzulängen 2. und muss auch auf dessen Position ausgerichtet werden 3. Das Profil wird
auf der Parapetfläche in eine Glattspachtelung eingelegt. Die Gewebeverstärkung wird mit der
Armierungsmasse am Dämmstoff eingebettet 4. und später mit dem Flächengewebe normkonform überlappt. Für die Glattspachtelung ist ein Hochzug von mind. 8 cm vorzusehen 5.
1.
Kleben der Sohlbank - Folie im Dämmstoffbereich
2.
Nach Abtrocknen der Armierungsmasse wird die Oberfläche des Sohlbank - Profils gereinigt 1.
um eine vollflächige Verklebung der nachfolgenden Dichtfolie zu ermöglichen. Diese wird bis zum
Fensterelement herangeführt 2. Die Folie wird mindestens bis zur Sohlbank - Profil - Vorderkante
verklebt 3. Allfällige Überstände sind mittels Cuttermesser eben zu schneiden 4.
3.
4.
1.
Verkleben der Anbindungslasche
Die am Fensterstock fixierte Anbindungslasche wird nun gelöst und auf die Fläche der SohlbankFolie am Dämmstoff angeklebt (angebunden) 1. Zu achten ist dabei auf eine faltenfreie Verklebung. Ein schmaler Holzkeil, zum Anstreifen der Folieninnenecken, hat sich hierbei bewährt.
SEITE 15

VERARBEITUNG
1.
Vorbereitung zur Fensterbankmontage
Für die folgende Fensterbankmontage wird an die Hinterkante der Fensterbank ein Fugendichtband (2 – 4 mm) geklebt 1. Des Weiteren werden zur Fixierung vertikale Kleberwülste im Abstand
von ca. 10 cm aufgebracht 2. Die beiden äusseren Kleberwülste werden mit einer leichten Schräge nach Innen (zum Sohlbank - Profil hin) gelegt 3.
3.
2.
1.
Fensterbankmontage
Die Fensterbank wird mit einer Schräge von mind. 5° nach vorne auf die Klebewülste gelegt 1.
und so fixiert.
Zu achten ist auf eine mittig ausgerichtete Positionierung der Fensterbank. Nach der so erfolgten
Verlegung sind Fensterbank und Sohlbank - Profil deckungsgleich übereinander montiert 2.
2.
SEITE 16
1.
2.
Bordprofil - Seitenbereiche ausfüllen
Je nach Länge der Fensterbank und Dicke der Leibungsdämmung entsteht zwischen Bordprofil und
Dämmstoff eine mehr oder weniger grosse Fehlstelle. Diese muss mit Dämmstoff verfüllt werden.
Wir empfehlen hier den Einsatz eines XPS - Ausgleichsstücks.
Der vordere Bereich dieses Ausgleichsstücks, der in Kontakt mit der Putzbeschichtung steht, wird
mit einem Fugendichtband 1. versehen.
Der Zwischenraum wird speziell im hinteren Bereich (zum Stock hin) mit reichlich Kleber belegt
In dieses Kleberbett wird das XPS - Ausgleichsstück, schiebend nach hinten, eingedrückt
2.
3.
3.
Überschüssiger Kleber wird in den hinteren Bereich der Fensterstocknut gedrückt und
verschliesst diese zum grössten Teil 4.
Zusätzlicher Kleber der in den Fugenbereich (Stock, Leibung, XPS - Ausgleichsstück)
eingebracht wird, sorgt für den Verschluss dieser Nut 5.
4.
5.
CAPATECT WDVS-VERARBEITUNG MIT HANFFASER
SEITE 17

VERARBEITUNG
1.
Einsetzen der Leibungsdämmung
2.
Abschliessend wird die Leibungsplatte eingesetzt. Die Kante der Leibungsplatte, die mit dem Fugendichtband belegt wird, klebt man mittels Dickfolie ab. 1.
Das Fugendichtband wird entweder auf Bordprofil und Fensterstock oder auf die Leibungsplatte
selbst geklebt 2. In jedem Fall ist die nötige Stauchung (ca. 2cm / lfm) sowie das Heranführen des
Dichtbandes an die zu dichtende Vorderkante vorzusehen.
SEITE 18
Einbau der 2. Dichtebene nach Fenstereinbau
Im Falle von Sanierungen bzw. Situationen, bei denen Fenster vor den Arbeiten zur zweiten
Dicht-ebene schon eingebaut wurden, müssen die nachfolgenden Hinweise beachtet werden.
In diesem Fall schützt die zweite Dichtebene nur den vorderen Bereich der Fensteröffnung.
1.1.
Eindringendes Schadwasser über die Konstruktions – bzw. Einbauebene des Fensterelements
(Stock, Stockaufdopplungen, Verschraubungen, usw.) wird in diesem Fall nicht vom Wandbildner ferngehalten und kann mittel - bist langfristig zu Beeinträchtigungen führen.
2.2.
3.3.
Kleben der Sohlbank - Folie im Dämmstoffbereich
Vorbereitend für die Verklebung der Sohlbank - Folie auf dem Dämmstoffbereich muss vorhandenes Dichtmaterial (z. B. Füllschaum) in den unteren senkrechten Eckbereichen zwischen Stock
und Leibung herausgeputzt werden 1. Durch nachfolgende Dichtmassnahmen kann so Eindringen von Niederschlagswässer über die untere Fensterstocknut weitestgehend verhindert werden.
Der nächste Schritt besteht im Einbetten des Sohlbank - Profils in die Glattspachtelung
sowie im Einspachteln der Gewebefahne 3.
4.
2.
Nach Trocknung der Armierungsmasse kann die Sohlbank - Folie aufgebracht werden 4.
Die Vorderkante der Folie wird auch hier bündig mit der Sohlbank - Profil - Vorderkante positioniert.
Allfällige Überstände werden mit dem Cuttermesser eben geschnitten
5.
5.
SEITE 19

VERARBEITUNG
1.
2.
Einkleben der Sohlbank - Dichtecken
Die Sohlbank - Folie wird hier an den schon bestehenden (oder schon eingebauten) Fensterstock
angebunden. Das geschieht mittels Sohlbank - Dichtecken. 1. Die Hinterkante verfügt über eine
vorkaschierte Klebefläche.
Vorbereitend wird die Längsfuge zum Fensterstock hin durch eine 6 cm breite Sohlbank - Folie abgeklebt (Strecke vor Ecke).
Anschliessend werden die Dichtecken eingefügt 2.
Die Hinterkante der Sohlbank - Dichtecke wird im ersten Schritt sauber ins Eck von Fensterstock und
Leibung eingeklebt 3. Auch hier sind Falten und Hohlstellen zu vermeiden.
3.
Im Anschluss daran wird der Klebeeckenboden hochgehoben und dieser Bereich durch Klebemasse benetzt 4.
Anschliessend wird diese Fläche an die darunter liegende Sohlbank - Folie geklebt und satt aufgestreift. Der Kleber muss sichtbar aus den Fugen quellen 5.
Fensterbankeinbau und Einsetzen der Leibung
In den nachfolgenden Arbeitsschritten werden die Fensterbank und die seitlichen Leibungsplatten eingebaut. Die Vorgehensweise dieser Arbeiten ist ab Seite 16 im Detail beschrieben.
4.
5.
SEITE 20

NOTIZEN
SEITE 21

VERARBEITUNG
Anschlüsse, Abschlüsse und Durchdringungen
WDVS - durchdringende Bauteile sollten weitgehend vermieden werden. Wenn nicht anders möglich, müssen sie dauerhaft schlagregensicher ausgeführt werden. Dies wird durch
Anschlussprofile oder mit vorkomprimierten, selbstrückstellenden Fugendichtbänder erreicht.
Für die Verstärkung von Aussenecken und Kanten ist der Capatect Kantenschutz mit Gewebe
einzusetzen. Diese sind nach Herstellung der Ausgleichsschicht und vor vor Aufbringung des
Unterputzes zu setzen. Stösse sind 10 cm zu überlappen.
Fensterlaibungen und Ecken können so mit dem Capatect Gewebe - Eckschutz komplett vorgearbeitet werden.
Bei Übergängen von der Fassade zu waagrechten Flächen, z. B. Untersichten von Erkern oder
Durchfahrten, empfiehlt sich der Einsatz des speziellen Capatect Tropfkantenprofiles. Längere Untersichts- bzw. Durchfahrtskanten können mit der Capatect Tropfkante und dem dazugehörigen
Capatect Aufsteckprofil Rolle stossfrei ausgeführt werden.
In verschiedenen Anwendungsfällen ist die Verwendung von Blechabschlüssen notwendig
(Dachanschluss). Um hier einen ordentlichen Anschluss zur Putzoberfläche herzustellen, ist der
Einsatz des Capatect Blechabschlussprofils vorgesehen. Dabei ist es unbedingt notwendig, die
Gewebefahnen der Profilstangen mit stossüberlappenden Gewebestreifen (ca. 20 x 15 cm) bis zur
Abzugkante für den armierten Unterputz zu verstärken, um eine Rissbildung weitest gehend zu
vermeiden.
Bei sämtlichen Profilen ist auf eine anschliessende Gewebeüberlappung von mindestens 10 cm
mit der Flächenarmierung zu achten.
WDVS Durchdringungen
Oftmals besteht die Notwendigkeit den WDVS - Aufbau zur Gänze oder teilweise zu durchdringen. Hierbei weisen wir nochmals auf die Anforderung hin, schlagregensichere Anschlüsse
sicherzustellen.
Regenrohrhalterungen, Geländeranker, Befestigungen von Tafeln, Schildern oder sonstigen
Blechen, oder auch Schwerlastanker für Sonnenschutzmassnahmen und vieles andere erfordert
die Berücksichtigung von Wärmebrückenfreiheit aber vor allem, dass kein Wasser in das WDVS
eindringen kann. Beachten Sie hierbei die Richtlinien der gängigen Regelwerke.
Speziell bei Faserdämmstoffen ist besondere Sorgfalt anzuwenden.
Fensteranschlussleiste
Die Capatect Gewebeanschlussleisten, ausgenommen die Capatect Gewebeanschlussleiste 3D,
werden mit dem selbstklebenden Dichtungsband auf den gereinigten Fensterrahmen geklebt.
Die Capatect Gewebeanschlussleiste 3D wird nach der Dämmplattenverlegung in
den 0,8 – 1,0 cm breiten Spalt zwischen Fensterrahmen und Laibungsdämmung geschoben.
Die Schutzlasche, auf die die Folie für die Abdeckung des Fensters geklebt wird, wird nach dem
Einbetten des Profilgewebes in die Armierung und dem nachfolgenden Oberputzauftrag entfernt.
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Ausgleichsspachtelung
Die Hanffaser - Dämmung ist ein weicher Dämmstoff aus natürlichen Faser - Rohstoffen, welcher
wie andere Faserdämmstoffe auch, in der Dicke leicht variieren kann. So können durch die Verdübelung oder unterschiedlichen festem Anpressdruck während der Verklebung, kleine
Unebenheiten entstehen. Diese müssen durch Auftrag einer Ausgleichsschicht egalisiert werden.
Dazu wird die benötigte Spachtelmasse ohne Druck gleichmässig auf die auszu gleichende
Fläche aufgetragen. Um eine möglichst plane Oberfläche zu erzielen, empfiehlt sich der Einsatz
längerer Abzugskartätschen.
Die Ausgleichsschicht darf nicht zur Nennschichtdicke gerechnet werden.
Armierung
Der armierte Unterputz ist jeweils in Bahnenbreite des Gewebes auf die ausgehärtete Ausgleichsschicht aufzutragen und das Glasgewebe mit 10 cm Überlappung einzudrücken.
Nachfolgend ist das Gewebe nass - in - nass zu überspachteln, sodass eine vollständige Abdeckung sichergestellt ist. Ein übermässiges Glätten des armierten Unterputzes muss unterbleiben, um eine Feinteilanreicherung bzw. die Bildung einer Sinterschicht auf der Oberfläche zu
vermeiden. Eventuell entstandene Spachtelgrate sind nach der Trocknung abzustossen.
Die Trockenschichtdicke des armierten Unterputzes muss ein Mittel von 4,5 mm aufweisen. Das
Armierungsgewebe muss mit einem Drittel der Gesamtschichtdicke überdeckt sein.
Trocknung
Die Trockenzeit der Armierung beträgt zirka 1 Tag /mm - Schichtstärke (je nach Witterung). Dieser
Wert kann gleichermassen für die Ausgleichsschicht wie auch für die Armierung angenommen
werden.
Putzgrund
Der Capatect Putzgrund ist im Gebinde gründlich aufzurühren und mittels Roller oder Bürste
aufzutragen. Capatect Putzgrund wird auf Wunsch passend zum Farbton des Strukturputzes
eingefärbt. Die Trockenzeit des Putzgrundes ist witterungsabhängig. In der Regel beträgt sie 12
Stunden.
Oberputz
Sylitol und Amphisilan Fassadenputz sind verarbeitungsfertig. Sie sind im Gebinde gründlich
aufzurühren. Ist eine Konsistenzregulierung nötig, so erfolgt diese durch Beigabe von Wasser
(siehe Gebindeaufdruck).
Die Fassadenputze sind mit der vorgegebenen Wassermenge mit einem Rührgerät oder
Zwangsmischer so zu mischen, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz entsteht.
Die witterungsabhängige Verarbeitungszeit beträgt 2 bis 4 Stunden.
Der gewählte Strukturputz ist vollflächig aufzuziehen, nachfolgend auf Körnung abzuziehen und
– je nach Putztyp – mit einer Rostfreien Stahlkelle, Kunststoffkelle oder einem Polystyrolbrett zu
strukturieren.
Die wichtigsten Kriterien auf einen Blick:
Ú sorgfältige Planung und Ausführung
Ú durchgehende 2. Dichtebene bei Fenster u. Fenstertüren
Ú Einsatz des Capatect Aufsteckprofil Rolle Universal
Ú schlagregensichere Ausführung von Anschlüssen und Durchdringungen
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Massivwand mit WDVS
Vor gut 10 Jahren entwickelten wir das weltweit erste und bislang einzige Wärmedämmverbundsystem aus Hanf. Dieses Dämmmaterial weist in jeder Hinsicht herausragende Werte auf und wurde
mehrfach mit Umwelt und Architekturpreisen ausgezeichnet. Die Dämmung ist sowohl recycelbar
als auch kompostierbar.
Vom Feld auf die Wand – Sie verbauen sozusagen Sonnenenergie!
Der Gestaltung sind auch in farbiger Hinsicht keine Grenzen gesetzt.
DIE VORTEILE
Þ
einzigartiger Schallschutz (Prüfung mit 8dB trotz Verdübelung)
Þ
hervorragende mechanische Widerstandsfähigkeit
Þ
gutes Dämmvermögen – λD =0,039 W/mK
Þ
hohe Speichermasse gegen nächtliche Betauung
Þ
diffusionsoffen
Þ
hervorragende Umweltbilanz
Þ
regionale Wertschöpfung
Ruhe ist ein wichtiges und rares Gut. Vor allem unsere 4 Wände sollen uns
die zur Erholung notwendige Stille bieten – Hektik und Lärm bleiben draussen.
: R (dB)
: Versch. Bezugskurve
80
EPS als im WDVS Bereich üblichster Dämmstoff bringt, wenn überhaupt,
kaum Verbesserungen. Capatect Hanfdämmung führt trotz Verdübelung zu
70
einer deutlichen Verbesserung des Schallschutzes und schnitt bei Vergleichsmessungen auf 25er Ziegel bravourös als bestes Dämmmaterial ab.
Hanffaserdämmplatte
Rohdichte:
Wärmeleitfähigkeit:
Wasserdampfdiffusionszahl:
Plattenformat:
ca. 92 kg / m
3
λD = 0,039W/ mK
µ = 3 – 4
80 x 62,5cm
Dicken: 5, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22, 24 cm
(weitere Dicken auf Anfrage)
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60
Schalldämm-Maß R, dB Ú
Þ
50
40
30
20
63
125
250
500
1000
Frequenz in HzÚ
2000
4000
Capatect System Natur +
1
4
2
5
3
Material / Produkte
1. Befestigung / Kleber
Capatect Klebe- und Spachtelmasse 190
Verbrauch / m²
Wulst - Punkt - Methode: ca.
4,0 - 4,5 kg / m²
2. Dämmplatte
Capatect - Hanffaserdämmplatte
1,00 m²/ m²
3. Armierungsgewebe
Capatect Gewebe 650
1,10 m²/ m²
4. Armierungsmasse
Capatect Klebe - und Spachtelmasse 190 oder
190: ca. 1,3 kg je mm Schichtdicke
Capatect Klebe - und Armierungsmasse 133L
133L: ca. 1,1 kg je mm Schichtdicke
Caparol Putzgrund 610
ca. 250 - 350 g / m² resp. 160 - 220 ml / m²
Sylitol Fassadenputz oder AmphiSilan Fassadenputz
2,7 kg / m² - 4,4 kg / m² (je nach Korngrösse)
Sylitol NQG oder ThermoSan NQG
ca.220 g / m² resp. 150 ml / m²
Putzgrundierung
5. Fassadenputz
Schutzanstrich
Weitere Systemkombinationen sind nach Absprache und Freigabe der
Technikabteilung der DAW Schweiz AG möglich.
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
NOTIZEN
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Caparol-Verkaufsstellen in Ihrer Nähe
DAW Schweiz AG
Gewerbestrasse 6
8606 Nänikon
T. +41 (0)43 399 42 22
F. +41 (0)43 399 42 23
www.caparol.ch
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