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CAPATECT Verarbeitungsanleitung
für das Capatect Wärmedämm-Verbundsystem ÖKO-LINE mit Hanffaser
HANF
FÜR UNSER KLIMA
EINZIGARTIG ÖKOLOGISCH
CAPATECT Hanffaser-Dämmplatte
NATÜRLICH
ÖSTERREICHISCH
ÖKO-LINE
NATURNAHE

VORBEMERKUNG
Mit dieser Broschüre ergänzen wir die Capatect WDVS Verarbeitungsanleitung um auf die speziellen Erfordernisse im Umgang mit dem ökologischen Dämmstoff Hanf hinzuweisen. Beachten Sie auch unsere aktuellen Produktunterlagen, Prospekte, technischen Informationen und Gebindeaufdrucke der Einzelkomponenten, deren Inhalte für die technisch einwandfreie und werkstoffgerechte Verarbeitung erforderlich sind.

ÜBER HANF
Verarbeitung
Die Hanffaser-Dämmplatte ist unter Einsatz der dafür vorgesehenen Werkzeuge einfach zu verarbeiten. Diese sollten bei der Verarbeitung von
Hanffaser-Dämmplatten keinesfalls fehlen. Auch löst Hanf kein unangenehmes Jucken aus, wie man es von Steinwolle oder Glaswolle kennt.
Sortiment
Hanf – eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt. Bereits vor über 2.500 Jahren kannte man den Wert der Hanfpflanze als Nahrungsmittel,
schätzte die hohe mechanische Widerstandfähigkeit der Faser, seine Unempfindlichkeit gegen Schädlinge, seine hohe Resistenz gegenüber
Wasser. Er wurde unter anderem als Rohstoff für Papier, Kleidung und Seile verwendet. Aber auch heute wird Hanf als Rohstoff in der Automobilindustrie verwendet. Diese Vorteile waren es auch die Hanf für uns in den Fokus rückten und wo er letztendlich in der nun vorliegenden HanffaserDämmplatte, integriert im Capatect Öko-Line Dämmsystem, seine Bestimmung fand.
Woher kommt unser Dämmstoff?
Die Hauptanbaugebiete befinden sich im niederösterreichischen Weinviertel rund um Haugsdorf. Dort werden auch die Dämmplatten über
kürzeste Transportwege des Rohstoffs und geringsten Energieeinsatz umweltschonend produziert. Seine exzellente Ökobilanz wurde durch
die Verleihung des österreichischen Umweltzeichens belohnt.
Industriehanf
Industriehanf ist eine sehr schnell- und hochwachsende Pflanze. In nur 120 Tagen ist die Pflanze erntereif und wird dabei fast vollständig
(mit Ausnahme der Wurzeln) verwertet. Darüber hinaus bindet Hanf während dem Wachstum hohe Mengen an CO2.
Zusammengefasst – ein umweltfreundlicher Rohstoff.
Plattenoptik
Das für die Dämmplattenproduktion benötigte Hanf-Stroh verbleibt nach der Ernte am Feld. Während dieser Wochen und Monate reift das Stroh
(Feldröste). Je nach Verbleibedauer am Feld verleiht das Stroh den daraus produzierten Dämmplatten unterschiedliche Färbungen. Diese haben
keinerlei Einfluss auf die Dämmplattenqualität oder die Verarbeitung.
Die Hanf-Dämmplatten verfügen über eine glatte und eine raue Seite. Die glatte Seite ist für die Armierung vorgesehen während die raue Seite zur
Verklebung verwendet wird.
Je nach Verwendungszweck werden Hanffaser-Dämmplatten in unterschiedlichen Ausführungen geliefert. Hanffaser-Leibungsplatten (Capatect
Hanf Wall LP) mit 2 und 3 cm, sowie Hanf-Massiv Putzträgerplatten (Capatect Hanf Wall) mit 4 cm werden ungelocht und mit einem höheren
Raumgewicht von ca. 130 kg/m³ produziert.
Fassadendämmplatten ab 5 cm verfügen über ein Raumgewicht von ca. 92 kg/m³ und werden mit je drei Dübellöcher/Platte (W-Schema)
ausgeliefert (siehe Sortimentsgrafik).
Hanffaser-Dämmplatten bis 16 cm Dicke werden einlagig, Dicken darüber mehrlagig produziert. Die werkseitige Verklebung erfolgt durch einen
ökologischen Stärkekleber.
Hanffaser-Dämmplatten: Sortiment
Dicken
Gelocht
Gewicht kg/m3
Capatect Hanf-Laibungsplatte
(Capatect Hanf Wall LP)
2 cm
3 cm
Nicht gelocht!
Nicht gelocht!
ca.130 kg/m3
ca.130 kg/m3
Capatect Hanf-Massiv
4 cm
Nicht gelocht!
ca.130 kg/m3
Capatect Hanf-Dämmplatte (Einlagig)
(Capatect Hanf Wall)
5 cm
È
16 cm
Gelocht
ca. 92 kg/m3
Capatect Hanf-Dämmplatte (Zweilagig)
(Capatect Hanf Wall)
17 cm
È
32 cm
Gelocht
ca. 92 kg/m3
Gelocht
ca. 92 kg/m3
Langjährige Erfahrung
Mit dem Dämmstoff Hanf können wir auf langjährige Erfahrung zurückgreifen. Die ersten Gebäude wurden bereits 2003 mit Hanffaser-Dämmplatten gedämmt und sind nach wie vor in einem exzellenten Zustand. Die daraus gewonnenen sehr positiven Erkenntnisse waren Grundlage für die
Weiterentwicklung.
Auszeichnungen
Capatect Hanf-Dämmplatte (Dreilagig)
(Capatect Hanf Wall)
33 cm
È
Packungseinheiten
Step Award 2014
OÖ Landespreis für Umwelt
und Nachhaltigkeit 2012
Biowerkstoff des Jahres 2012
JEC Award 2012
Edison 2010
CAPATECT Hanffaser-Dämmplatte
Österreichisches Umweltzeichen
Österreichischer Klimaschutzpreis 2013
Iconic Award 2014
Energie Genie 2015
Nominiert zum in der Kategorie
Umwelt & Klima
Die Hanffaser-Dämmplatten im Format von 80 x 62,5 cm,
werden auf Einwegpaletten, mit Kantenschutz versehen
und in Mengen von etwa 2 m3 in Folie und Schutzhaube
verpackt ausgeliefert. Die Höhe der Paletten variiert, je
nach Plattendicke. Palettierte Platten können einzeln
entnommen werden, jedoch können einmal geöffnete
Paletten nicht retour genommen werden.
Zu diesem Zweck empfehlen wir einen kleinen Teil der
Bestellung in Dämmstoffpackungen (ca. ¼ m3) zu ordern.
Diese können, sofern ungeöffnet und unbeschädigt,
retourniert werden.
Förderungen
Die Capatect Hanffaser-Dämmplatte verfügt über eine hervorragende Umweltbilanz. Hervorzuheben sind neben der äußerst umweltfreundlichen
Anbauweise und Produktion die hervorragenden technischen Rahmenparameter die den Zugang zu verschiedensten Öko-Förderungen
ermöglichen können.
Förderungen und deren Bedingungen sind aber veränderlich. Informationen über die derzeit aktuellen Förderprogramme erhalten Sie auf unserer
Homepage (www.capatect.at) über „Service/Förderungen
SEITE 2
CAPATECT WDVS-VERARBEITUNG MIT HANFFASER
CAPATECT WDVS-VERARBEITUNG MIT HANFFASER
SEITE 3
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VERWENDUNG

INHALT
Das ÖKO-Line Hanffaser-Dämmsystem wird an der Fassade im Holz- und Massivbau verwendet.
Neubau und Sanierung sind dabei gleichermaßen mit einbezogen, wobei die Anforderungen nach Energieeffizienz und Ökologie bestens
erfüllt werden.
SEITE 4
CAPATECT WDVS-VERARBEITUNG MIT HANFFASER
Werkzeug
Seite 06
Allgemeines
Seite 08
Sockelausbildung
Seite 09
Dämmplatten-Verklebung
Seite 10
Fugen
Seite 11
Verdübelung
Seite 11
Fenster – 2. Dichtebene
Seite 12
Anschlüsse, Abschlüsse und Durchdringungen
Seite 22
Ausgleichs- u. Armierungsschicht
Seite 23
Oberputz
Seite 23
Produktübersicht
Seite 24
CAPATECT WDVS-VERARBEITUNG MIT HANFFASER
SEITE 5

WERKZEUG
Hanffaser-Dämmplatten werden mit speziellen Werkzeugen verarbeitet. Alle angefertigten Werkzeuge wurden von Profis entwickelt, sind einfach in der Handhabung und dienen der rationellen Verarbeitung.
Nachfolgend eine Auflistung der zur Verfügung stehenden Werkzeuge:
Capatect Schneid-Krone Hanf
Hanffaser-Dämmplatten können ab 8 cm Dämmplattendicke auch versenkt verdübelt werden.
Dies verhindert die Wärmeausleitung durch den Dübel, und bietet eine homogene Oberfläche.
Für das versenken des Dübels wird das Capatect Montage-Tool für Schraubdübel Rondelle
mit der Capatect Schneid-Krone Hanf benötigt. Die Schneid-Krone kann mittels vier innenliegenden Schrauben (Imbus liegt dem Montage-Tool bei) befestigt werden.
Ein mitgelieferter Distanzring wird unter dem Schraubbit eingesetzt.
Die hochwertige Hanf Schneid-Krone besteht aus gehärtetem Werkzeugstahl mit Wellenschliff.
Capatect Hanfbohrer
Capatect Hanf-Schneidegerät
Die Hanffaser-Dämmplatten werden mit drei werkseitig vorgefertigten Dübellöchern ausgeliefert.
Bei Passstücken können jedoch weitere Dübellöcher notwendig werden. Hierfür wurde der Capatect Hanfbohrer entwickelt. Mit diesem Bohrer kann einfach durch Hanffaser-Dämmplatten
gebohrt werden.
Eine aufschraubbare SDS-Aufnahme ist für den Capatect Hanf-Bohrer ebenfalls erhältlich.
Das Capatect Hanf-Schneidegerät ermöglicht durch den gelagerten Führungsschlitten winkelgerechte und geradlinige Schnitte. Die intelligente Bauart ermöglicht das problemlose
Hantieren und Befestigen des Geräts am Gerüst. Dämmplatten bis max. 24 cm Dicke können
bearbeitet werden. Eine Gradeinteilung ermöglicht Schrägschnitte bis zu 45° (max. Dicke 15 cm).
Das Capatect Hanf- und auch das Alligator Schneidegerät sind exakt aufeinander abgestimmt.
(Genauere Information siehe Technische Information Capatect Hanf-Schneidegerät)
Capatect Hanfbohrer-Schneideaufsatz
Für den Capatect Hanfbohrer wird extra ein Schneidaufsatz aus gehärtetem Werkzeugstahl
angeboten. Der Austausch stumpf gewordener Schneidaufsätze wird durch diesen Wechselaufsatz kostengünstig und schnell ermöglicht. Dazu wird ein Schraubenzieher oder ähnlich
großer Metallstift durch die Lochbohrung in der Seitenwandung des Aufsatzes geführt.
Einfaches Drehen befestigt oder löst den Aufsatz.
Capatect Alligator Schneidegerät
Das elektrische Alligator Schneidegerät verfügt über zwei gegenläufige Klingen die einen
sauberen Schnitt mit scharfen Kanten ermöglichen. Das Schwert des Alligators wird über einen
Verbindungsbolzen am Führungsschlitten des Hanf-Schneidegeräts fixiert. Der Alligator verbleibt
während der Arbeiten im Schneidegerät und kann nach jedem Schnitt im oberen Bereich der
Führungsschiene arretiert werden.
Messer für Capatect Alligator Schneidegerät
Für das Schneidegerät sind zweierlei Klingen verfügbar.
Für einlagige Dämmstoffdicken ≤ 12 cm wird das Wellenschliffmesser eingesetzt.
Bei mehrlagigen Dämmstoffdicken ≥ 12 cm empfehlen wir aufgrund der Verklebung den
Schnitt mit dem Sägezahnmesser.
SEITE 6
CAPATECT WDVS-VERARBEITUNG MIT HANFFASER
CAPATECT WDVS-VERARBEITUNG MIT HANFFASER
SEITE 7

ALLGEMEINES

VERARBEITUNG
Regelwerke
Lagerung
Temperatur
Hanf ist ein ökologischer, nachwachsender Rohstoff und ist vor Feuchtigkeit zu schützen.
Eine CE-Kennzeichnung auf allen Systembestandteilen ist Einbauvoraussetzung. Ein
Wärmedämm-Verbundsystem besteht aus:
Es dürfen nur WDVS-Systembestandteile
verarbeitet werden, die sachgemäß auf der
Baustelle gelagert wurden. Das schließt vor
allem den Schutz ein vor
 Feuchtigkeit, Nässe, Frost, Schnee,
 direkter Sonneneinstrahlung,
 mechanischer Beschädigung,
 Verschmutzung und
 der Lagerung auf feuchtem Untergrund.
Während der Verarbeitung und der Trocknungsphase muss die Umgebungs-, Untergrund und Materialtemperatur mindestens
+ 5 °C betragen, um eine ordnungsgemäße
Abbindung und Trocknung sicherzustellen.
Bei der Verarbeitung von Silikatprodukten
beträgt die Mindesttemperatur + 7 °C.
Es muss sichergestellt sein, dass Regen,
Nebel, Sonneneinstrahlung und Wind die
Trocknung und Erhärtung nicht beeinflussen.
WDVS-Oberflächen sind kompromisslos schlagregensicher. Auch bei An- und Abschlüssen sowie Durch-
 Kleber  Dämmstoff  Dübel
 Unterputz  Bewährung  Oberputz
 Zubehör
Gewährleistung: Es dürfen stets nur in
sich geschlossene Systeme verarbeitet
werden. Mischsysteme mit Komponenten
anderer Fabrikate sind nicht zulässig. Sie
beinhalten ein Schadensrisiko und verwirken
die Herstellergewährleistung.
Gerüstung
dringungen für Installationen oder Befestigungen ist diese Schlagregensicherheit notwendig. Konsequente
Planung sowie der Einsatz intelligenter Anschlussprodukte ist dabei Voraussetzung.
Im Folgenden werden die wesentlichen Arbeitsgänge sowie wichtige Details für die fachgerechte Verlegung des Hanffaser-Wärmedämm-Verbundsystems beschrieben.
Planung und Ausschreibung, Vorbereitungen, Gerüstung und sonstige Vorgaben an den Verarbeiter sind
der gültigen Capatect Verarbeitungsanleitung zu entnehmen. Darüber hinaus gelten die jeweiligen aktuellen Produktunterlagen, Prospekte, technische Informationen und Gebindeaufdrucke.
Sockel
Vorarbeiten
➊ Die Capatect Sockelschiene PLUS wird flächeneben und waagrecht ausgerichtet
Die Länge der Gerüstankerung muss auf das
System abgestimmt werden.
Der Abstand zu den Wandflächen (Arbeitsraum) muss ausreichend gewährleistet sein
(Arbeitnehmer-Schutzvorschriften beachten)
Es darf kein Wasser entlang der Anker in das
WDVS eindringen (Anker schräg nach oben
Bohren)
Die Fassade muss während der gesamten
Bearbeitungszeit am WDVS vor Witterungseinflüssen wie Regen, Wind oder direkter
Sonneneinstrahlung geschützt sein. Dies
geschieht in der Regel durch den Einsatz
von Gerüstschutznetzen oder Abdeckungen.
Alle Installationen müssen im Untergrund
verlegt, und die dadurch entstandenen
Durchbrüche verschlossen sein.
Alle Fugen und Schlitze im Untergrund müssen sorgfältig verschlossen sein.
Alle nicht zu beschichtenden Flächen müssen sorgfältig abgedeckt sein.
Innenputz und Estriche müssen eingebracht
und weitgehenst ausgetrocknet sein.
Das Niveau und die Lage der Gelände-/bzw.
Belagsoberkante muss definiert sein.
Durchdringungen und Anschlüsse müssen
dauerhaft schlagregensicher ausgeführt
sein.
Sämtliche Horizontalflächen müssen mit
einer entsprechenden Abdeckung versehen
sein, um einer Hinternässung des WDVS
vorzubeugen.
Eine Prüfung des Untergrundes auf seine
Eignung muss erfolgen, und gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen getroffen
werden.
Bei Altbauten muss gegebenfalls die
Ursache für aufsteigende Feuchtigkeit,
Salzausblühungen u.ä. beseitigt, und das
Mauerwerk ausreichend ausgetrocknet
sein.
Untergrundprüfung und normgerechte Untergrundherstellung
1. Augenschein
optische Beurteilung des allgemeinen
Zustands, Untergrundfeuchtigkeit, Hinternässung, Risse.
2. Wischprobe
mit der Hand oder einem dunklen Tuch über
den Untergrund wischen. Auf Staubfreiheit,
Ausblühungen und kreidende Altbeschichtungen achten.
Im Bedarfsfall mit systemzugehörigen Tiefengrund grundieren.
3. Kratz- oder Ritzprobe
mit einem harten, spitzen Gegenstand z.B.
ein Gittermuster in den Untergrund ritzen.
Überprüfung der Tragfähigkeit und Festigkeit.
Nicht tragfähiger Untergrund muss abgeschlagen und gegebenenfalls mit artgleichem Material ausgeglichen werden.
4. Benetzungsprobe
mit einer Malerbürste den Untergrund nässen. So wird die Saugfähigkeit des Untergundes geprüft und dient als Hilfe zur Feststellung von Rissen. Bei stark saugenden
Untergründen muss mit systemzugehörigem
Tiefengrund grundiert werden.
5. Klopfprobe
durch Klopfen lose und lockere Untergrundschichten feststellen. Bei losem Untergrund
gleich vorgehen wie unter Punkt 3 beschrieben.
SEITE 8
CAPATECT WDVS-VERARBEITUNG MIT HANFFASER
➊
montiert. Die Befestigung ist im Abstand von ca. 25 cm mit Capatect MontageSchlagschrauben vorzunehmen. Untergrundtoleranzen sind mit Capatect Distanzstücken
auszugleichen.
6. Ebenheitsprobe
gemäß ÖNORM DIN 18202 (Tabelle 3)
Wenn nötig muss der Untergrund mit artgleichem Material geebnet werden.
7. Abreißprobe:
Bei beschichteten Untergründen ist eine
Bewehrung (Textilglasgitter) mit mindestens
30 x 30 cm mit dem Kleber des vorgesehenen Systems und mit mindestens 5 mm
Schichtdicke (Gewebelage mittig) einzuspachteln und vor zu rascher Austrocknung
zu schützen (Folienabdeckung).
Beim Abreißen nach mindestens 5 Tagen
darf sich nur die Bewehrung aus dem
Unterputz lösen.
➋ Schienenstöße werden zur Stabilisierung mit Capatect Sockelschienen-Verbinder
variabel verbunden. Keinesfalls dürfen Schienen überlappend montiert werden.
Gegen Feuchteeintrag von unten werden die Schienenstöße mit der CapatectDichtfolie (Empfehlung: Capatect Sohlbank-Folie 6 cm) sorgfältig und faltenfrei abgeklebt.
Hinweis: Die Dichtfolie muss bis zur vorderen Oberkante der Sockelschiene verklebt
und sauber abgeschnitten werden.
➋
➌ Um die Fassade vor Feuchte, Brandgefahr und Schädlingsbefall bestmöglich zu
schützen, sowie Luftbewegungen hinter der Dämmplattenebene zu vermeiden, muss der
Bereich der Sockelschiene, der am Wandbildner montiert ist, durchgehend mit Kleber
(idealerweise der verwendete Systemkleber) verschlossen werden.
➌
➍ Um Risse im Stoßbereich von Sockelschienen zu vermeiden wird das Capatect
Sockelschienen-Aufsteckprofil Rolle Universal auf die Sockelschiene aufgesteckt.
➍
CAPATECT WDVS-VERARBEITUNG MIT HANFFASER
SEITE 9

VERARBEITUNG
Verklebung
Fugen
Die Verklebung erfolgt mit Capatect Klebe- und Spachtelmasse 190. Vor dem Auftrag der
sogenannten „Randwulst-Punkt-Methode“ ist die Klebermasse unter Druck dünn vorzuziehen.
Wird das Alligator Schneidegerät mit dem Sägezahnmesser verwendet, entsteht sogenannte
Hanfwolle als Abfallprodukt. Diese kann hervorragend zum Verschließen eventuell entstandener
Dämmstoff-Fugen verwendet werden.
Bei der Verklebung ist auf eine Kleberkontaktfläche von mindestens 40 % zu achten.
Diese wird durch eine, den Untergrundunebenheiten, entsprechende Steghöhe, und einen
am Rand umlaufenden, zirka 6 cm breiten Streifen, sowie plattenmittig 3 handtellergroße
Batzen sichergestellt.
Verdübelung
Die Mindestanzahl der Dübel beträgt 6 Dübel/m², die Höchstanzahl 12 Dübel/m2.
Mithilfe der ÖNORM B 6400, Anhang B, kann die genaue Dübelanzahl errechnet werden.
Eine Verdübelung der Hanffaserdämmplatten ist nur im Schema „W“ zulässig. Hier werden
pro Platte 3 Dübel wechselseitig in die vorgefertigten Dübellöcher eingebracht.
Das System kann sowohl oberflächenbündig wie auch ab 8 cm Dämmstoffdicke versenkt
verdübelt werden.
Capatect Schraubdübel Rondelle
Maschinelle Verklebung
Der Kleberauftrag kann auch mit der Capatect OPUS Maschinentechnik erfolgen.
Der Kleber kann entweder in der Randwulst-Punkt Methode (umlaufender 6 cm breiter
Streifen, und Plattenmittig ein „W“) aufgetragen oder, sofern der Untergrund entsprechend
eben ist, vollflächig auf dem Wandbilder aufgebracht und mit einer Zahnkelle durchgekämmt
werden. (die Zahngröße richtet sich nach der auszugleichenden Unebenheit).
SEITE 10
CAPATECT WDVS-VERARBEITUNG MIT HANFFASER
Nutzungskategorie A: Normalbeton
Nutzungskategorie B: Vollstein
Nutzungskategorie C: Hohl- oder Lochstein
Nutzungskategorie D: haufwerksporiger Leichtbeton
Nutzungskategorie E: Porenbeton
Verankerungstiefe: A – D: > 25 mm, E: > 65 mm
Verlegung
Bohren bei Passstücken
Die Dämmplatten sind mit leicht schiebender Bewegung anzusetzen, um einen sicheren
Kontakt des Klebers zur Wandoberfläche zu erzielen.
Achtung: Beim Kleberauftrag am Wandbildner darf nur so viel Kleber vorgelegt werden,
dass eine Verlegung der Dämmplatten vor Hautbildung des Klebers möglich ist.
Die Dämmplattenverklebung hat immer im Verband mit senkrecht versetzten Stoßfugen zu
erfolgen. Bei Plattenzuschnitten ist entsprechend zu variieren. Kreuzfugen sind nicht zulässig.
Mit dem Capatect Hanfbohrer können Dübellöcher einfach und schnell in Passstücke gebohrt
werden.
Stiefelschnitt und Trennfugenüberlappung
Setzen des Schraubdübels
Dämmplattenstöße dürfen nicht in die Kanten von Wandöffnungen übergehen, um Kerbrisse
weitgehenst zu verhindern. Ein Stiefelschnitt wird auf Grund der langjährigen guten Erfahrung
jedenfalls empfohlen.
An durchlaufenden Untergrundstößen bzw. Gebäudetrennfugen dürfen keine Plattenstöße
angeordnet werden. Hier ist eine Dämmstoffüberlappung von mindestens 10 cm einzuhalten.
Bei versenkter Dübelung wird mittels Capatect Montage-Tool der Capatect Schraubdübel
Rondelle im selben Arbeitsgang gesetzt und der Dämmstoff hinter dem Dübel verdichtet.
Durch eine Hanffaser-Rondelle wird das Dübelloch anschließend verschlossen.
Bei flächenbündigem Versetzen ist die Schraubenöffnung mit Hanfwolle zu verschließen.
Wichtig: Um den Bohraufsatz zu schonen sollten die zu bearbeiteten Hanffaser-Dämmplatten
auf Schneide schonenden Unterlagen (z.B. Weichholz oder Dämmstoff) aufgelegt werden.
Keinesfalls dürfen die Platten im verklebten Zustand nachgebohrt werden.
CAPATECT WDVS-VERARBEITUNG MIT HANFFASER
SEITE 11

VERARBEITUNG
Einbau der 2. Dichtebene (WDE)
Bei der Ausbildung einer schlagregensicheren Gebäudehülle die das Eindringen von Niederschlagswasser wirksam verhindern soll, hat sich
der Bauteilknoten Fenster, Fensterbank, als einer der wichtigsten aber auch kritischsten erwiesen. Die Praxis zeigt, dass hier immer
wieder Wassereintritt mit erheblichen Wassermengen stattfindet. Die Verantwortung ist hier jedoch nicht primär bei den WDVS Anschlüssen
zu suchen, sondern meist in einer unerwünschten Wasserführung im Bereich der Fenster- /Fensterbankkonstruktion. Eintretende Feuchte
führt in weiterer Folge zu Schäden im Wandbildner und WDVS. Ziegel- und Holzkonstruktionen weisen dabei unterschiedliche Fehlertoleranzen auf. Speziell im Holzbau bedeutet Eindringen von Wasser in die Konstruktion mittelfristig oft die Zerstörung derselben.
Wir empfehlen vor dem Fenstereinbau die Herstellung einer wasserundurchlässigen Ebene. Nach dem Fenstereinbau, kann
während der Arbeiten am WDVS an diese wasserdichte Ebene angekoppelt werden und so eine durchgehende Dichtwanne
erstellt werden. Die Erstellung der zweiten wasserführenden Dichtebene erfordert Planung durch den Architekten, Konstrukteur
oder Bautechniker. Sie muss sicher aber auch praxisgerecht sein und ihre Ausführung kontrolliert werden.
Holzbau
Ziegelbau
Kleben der Sohlbank-Folie am Wandbildner
NEIN
Fenster montiert?
Ja / Nein
JA
Die Capatect-Sohlbank-Folie wird in die Fensteröffnung des Wandbildners eingeklebt.
Sie bildet einen wasserundurchlässigen Schutz.
NEIN
JA
➊
Ein seitlicher Hochzug von mind. 8 cm ➊ ist vorzusehen. Je nach Leibungstiefe sind eine
oder mehrere Folienbahnen nötig.
Keine Freigabe!
Kontaktaufnahme
mit Technik
Die vorderste Folie ist mit einem Überstand nach Außen von 3 cm zu verkleben ➋.
X
JA
Dichtebene unter Fenster
Glattstrich
Ja / Nein
Dieser vorstehende Bereich bildet die sogenannte Anbindungslasche ➌ an die nachfolgende
Sohlbank-Folie, die am Dämmstoff verklebt wird.
➋
NEIN
Fenstermontage
Erstellung Glattstrich
WDVS-Grundaufbau
Anschluss mit Dichtebene
am WDVS
Folienabdichtung bis
Fensterstock mit zusätzlichen
An- und Abdichtmaßnahmen
➌
MASSIV- BAU (Ziegel, Beton, etc.)
Im Massivbau ist darauf zu achten, dass vor Aufbringen von Dichtfolien oder Dichtanstrichen
mittels Glattstrich eine klebefähige Oberfläche hergestellt wird. Des Weiteren
verschließt der Glattstrich Ziegelöffnungen – unbeabsichtigte Konvektion
vom Rauminneren nach außen in die Konstruktion wird so erschwert.
Fenstereinbau und WDVS-Flächendämmung
HOLZBAU (Holzrahmen, Brettsperrholz, etc.)
Holzkonstruktionen verfügen im Allgemeinen über eine klebefähige Oberfläche.
Vor den Arbeiten zur Erstellung einer zweiten Dichtebene (bestenfalls unmittelbar nach Aufstellen
der Konstruktion) empfehlen wir alle bewitterten Holzoberflächen mit dem Capatect Holzprimer
vorzubehandeln. Diese Beschichtung schützt die Holzkonstruktion vor UV-Strahlung und
bietet primären Schutz vor Niederschlag. Weiters dient sie als Haftgrund für die nachfolgende
Verklebung.
SEITE 12
CAPATECT WDVS-VERARBEITUNG MIT HANFFASER
Im Folgenden wird das Fensterelement konform der derzeit gültigen Einbaurichtlinien montiert.
Zu berücksichtigen sind hier im Besonderen die innere luftdichte Ebene, die Dämmebene und
die winddichte Ebene. Um die Arbeiten beim Verkleben des Dämmstoffs nicht zu beeinträchtigen, wird die Anbindungslasche mit Klebeband zwischenzeitig an den Fensterstock fixiert ➊.
➊
CAPATECT WDVS-VERARBEITUNG MIT HANFFASER
SEITE 13

VERARBEITUNG
➊
➊
Kleben der Sohlbank-Folie im Dämmstoffbereich
➋
Nach Abtrocknen der Armierungsmasse wird die Oberfläche des Sohlbank-Profils gereinigt ➊
um eine vollflächige Verklebung der nachfolgenden Dichtfolie zu ermöglichen. Diese wird bis zum
Fensterelement herangeführt ➋. Die Folie wird mindestens bis zur Sohlbank-Profil-Vorderkante
verklebt ➌. Allfällige Überstände sind mittels Cuttermesser eben zu schneiden ➍.
➋
➌
Das CAPATECT Sohlbank-Profil ist ein Kunststoffprofil zum sauberen ankleben der SohlbankFolie. Es verfügt über einen aufgeschweißten Gewebestreifen, einen Abzugsteg für den
Unterputz, sowie eine Tropfkantenausbildung. Der 5° geneigte Kunststoffschenkel liegt am
Dämmstoff auf und ermöglicht das ankleben der Capatect Sohlbank-Folie.
➌
Ablängen und Einbetten:
➍
An der Sohlbank-Vorderkante des Dämmstoffs wird das Capatect Sohlbank-Profil appliziert ➊.
Es ermöglicht allfälliger Nässe abzutropfen ohne die Putzkante unnötig mit Wasser zu beeinträchtigen.
Die Länge des Sohlbank-Profils ist konform mit der Länge des einzubauenden Fensterbretts
abzulängen ➋ und muss auch auf dessen Position ausgerichtet werden ➌. Das Profil wird
auf der Parapetfläche in eine Glattspachtelung eingelegt. Die Gewebeverstärkung wird mit der
Armierungsmasse am Dämmstoff eingebettet ➍ und später mit dem Flächengewebe normkonform überlappt. Für die Glattspachtelung ist ein Hochzug von mind. 8 cm vorzusehen ➎.
➍
➊
Verkleben der Anbindungslasche
Die am Fensterstock fixierte Anbindungslasche wird nun gelöst und auf die Fläche der SohlbankFolie am Dämmstoff angeklebt (angebunden) ➊. Zu achten ist dabei auf eine faltenfreie Verklebung. Ein schmaler Holzkeil, zum Anstreifen der Folieninnenecken, hat sich hierbei bewährt.
➎
SEITE 14
CAPATECT WDVS-VERARBEITUNG MIT HANFFASER
CAPATECT WDVS-VERARBEITUNG MIT HANFFASER
SEITE 15

VERARBEITUNG
➊
➊
Vorbereitung zur Fensterbankmontage
Für die folgende Fensterbankmontage wird an die Hinterkante der Fensterbank ein Fugendichtband (2 – 4 mm) geklebt ➊. Des Weiteren werden zur Fixierung vertikale Kleberwülste im Abstand von ca. 10 cm aufgebracht ➋. Die beiden äußeren Kleberwülste werden mit einer leichten
Schräge nach Innen (zum Sohlbank-Profil hin) gelegt ➌.
➌
➋
➋
Bordprofil-Seitenbereiche ausfüllen
Je nach Länge der Fensterbank und Dicke der Leibungsdämmung entsteht zwischen Bordprofil
und Dämmstoff eine mehr oder weniger große Fehlstelle. Diese muss mit Dämmstoff verfüllt
werden. Wir empfehlen hier den Einsatz eines XPS-Ausgleichsstücks.
Der vordere Bereich dieses Ausgleichsstücks, der in Kontakt mit der Putzbeschichtung steht,
wird mit einem Fugendichtband ➊ versehen.
Der Zwischenraum wird speziell im hinteren Bereich (zum Stock hin) mit reichlich Kleber belegt ➋.
➊
➌
In dieses Kleberbett wird das XPS-Ausgleichsstück, schiebend nach hinten, eingedrückt ➌.
Überschüssiger Kleber wird in den hinteren Bereich der Fensterstocknut gedrückt und
verschließt diese zum größten Teil ➍.
Zusätzlicher Kleber der in den Fugenbereich (Stock, Leibung, XPS Ausgleichsstück)
eingebracht wird, sorgt für den Verschluss dieser Nut ➎.
Fensterbankmontage
Die Fensterbank wird mit einer Schräge von mind. 5° nach vorne auf die Klebewülste gelegt ➊
und so fixiert.
Zu achten ist auf eine mittig ausgerichtete Positionierung der Fensterbank. Nach der so erfolgten
Verlegung sind Fensterbank und Sohlbank-Profil deckungsgleich übereinander montiert ➋.
➍
➋
➎
SEITE 16
CAPATECT WDVS-VERARBEITUNG MIT HANFFASER
CAPATECT WDVS-VERARBEITUNG MIT HANFFASER
SEITE 17

VERARBEITUNG
Einbau der 2. Dichtebene nach Fenstereinbau
Im Falle von Sanierungen bzw. bei Situationen wo Fenster vor den Arbeiten zur zweiten Dichtebene schon eingebaut wurden, müssen die nachfolgenden Hinweise beachtet werden.
In diesem Fall schützt die zweite Dichtebene nur den vorderen Bereich der Fensteröffnung.
➊
Eindringendes Schadwasser über die Konstruktions– bzw. Einbauebene des Fensterelements (Stock, Stockaufdopplungen, Verschraubungen, usw.), wird in diesem
Fall nicht vom Wandbildner ferngehalten und kann mittel- bist langfristig zu
Beeinträchtigungen führen.
➊
Einsetzen der Leibungsdämmung (Capatect Hanf Wall LP)
➋
Abschließend wird die Leibungsplatte eingesetzt. Die Kante der Leibungsplatte die mit dem
Fugendichtband belegt wird, wird mittels Dichtfolie abgeklebt ➊ .
➋
➌
Das Fugendichtband wird entweder auf Bordprofil und Fensterstock oder auf die Leibungsplatte
selbst aufgeklebt ➋. In jedem Fall ist die nötige Stauchung (ca. 2cm/lfm) sowie das Heranführen
des Dichtbandes an die zu dichtende Vorderkante vorzusehen.
Kleben der Sohlbank-Folie im Dämmstoffbereich
Vorbereitend für die Verklebung der Sohlbank-Folie auf dem Dämmstoffbereich muss vorhandenes Dichtmaterial (z.B. Füllschaum) in den unteren senkrechten Eckbereichen zwischen Stock
und Leibung herausgeputzt werden ➊. Durch nachfolgende Dichtmaßnahmen kann so Eindringen von Niederschlagswässer über die untere Fensterstocknut weitestgehend verhindert
werden.
➍
Der nächste Schritt besteht im Einbetten des Capatect Sohlbank-Profils in die Glattspachtelung ➋
sowie im Einspachteln der Gewebefahne ➌.
Nach Trocknung der Armierungsmasse kann die Sohlbank-Folie aufgebracht werden ➍. Die
Vorderkante der Folie wird auch hier bündig mit der Sohlbank-Profil-Vorderkante positioniert.
Allfällige Überstände werden mit dem Cuttermesser eben geschnitten ➎.
➎
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CAPATECT WDVS-VERARBEITUNG MIT HANFFASER
CAPATECT WDVS-VERARBEITUNG MIT HANFFASER
SEITE 19

VERARBEITUNG

NOTIZEN
➊
➋
Einkleben der Sohlbank-Dichtecken
Die Sohlbank-Folie wird hier an den schon bestehenden (oder schon eingebauten) Fensterstock
angebunden. Das geschieht mittels Capatect Sohlbank-Dichtecken ➊. Die Hinterkante verfügt
über eine vorkaschierte Klebefläche.
Vorbereitend wird die Längsfuge zum Fensterstock hin durch eine 6cm breite Sohlbank-Folie
abgeklebt (Strecke vor Ecke).
Anschließend werden die Dichtecken eingefügt ➋.
Die Hinterkante der Sohlbank-Dichtecke wird im ersten Schritt sauber ins Eck von Fensterstock
und Leibung eingeklebt ➌. Auch hier sind Falten und Hohlstellen zu vermeiden.
➌
Im Anschluss daran wird der Klebeeckenboden hochgehoben und dieser Bereich durch Klebemasse benetzt ➍.
Anschließend wird diese Fläche an die darunter liegende Sohlbank-Folie aufgeklebt und satt
aufgestreift. Der Kleber muss sichtbar aus den Fugen quellen ➎.
Fensterbankeinbau und einsetzen der Leibung
In den nachfolgenden Arbeitsschritten werden die Fensterbank und die seitlichen Leibungsplatten eingebaut. Die Vorgehensweise dieser Arbeiten ist ab Seite 16 im Detail beschrieben.
➍
➎
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CAPATECT WDVS-VERARBEITUNG MIT HANFFASER
CAPATECT WDVS-VERARBEITUNG MIT HANFFASER
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
VERARBEITUNG
Anschlüsse, Abschlüsse und Durchdringungen
Ausgleichsspachtelung
WDVS-durchdringende Bauteile sollten weitgehenst vermieden werden. Wenn nicht anders
möglich, müssen sie dauerhaft schlagregensicher ausgeführt werden. Dies wird durch
Anschlussprofile oder mit vorkomprimierten, selbstrückstellenden Fugendichtbänder erreicht.
Die Hanffaser-Dämmung ist ein weicher Dämmstoff aus natürlichen Faser-Rohstoffen, welcher
wie andere Faserdämmstoffe auch, in der Dicke leicht variieren kann. So können durch die
Verdübelung oder unterschiedlichen festem Anpressdruck während der Verklebung, kleine
Unebenheiten entstehen. Diese müssen durch Auftrag einer Ausgleichsschicht egalisiert
werden. Dazu wird die benötigte Spachtelmasse, ohne Druck, gleichmäßig auf die auszugleichende Fläche aufgetragen. Um eine möglichst plane Oberfläche zu erzielen, empfiehlt sich
der Einsatz längerer Abzugskartätschen.
Für die Verstärkung von Außenecken und Kanten ist der Capatect Kantenschutz mit Gewebe
bzw. das Capatect Rolleck einzusetzen. Diese sind nach Herstellung der Ausgleichsschicht
und vor vor Aufbringung des Unterputzes zu setzen. Stöße sind 10 cm zu überlappen.
Fensterlaibungen und Ecken können so mit dem Capatect Gewebe-Eckschutz komplett
vorgearbeitet werden.
Die Ausgleichsschicht darf nicht zur Nennschichtdicke gerechnet werden.
Bei Übergängen von der Fassade zu waagrechten Flächen, z.B. Untersichten von Erkern oder
Durchfahrten, empfiehlt sich der Einsatz des speziellen Capatect Tropfkantenprofiles. Längere
Untersichts- bzw. Durchfahrtskanten können mit der Capatect Tropfkante PLUS und dem
dazugehörigen Capatect Aufsteckprofil Rolle stoßfrei ausgeführt werden.
Armierung
In verschiedenen Anwendungsfällen ist die Verwendung von Blechabschlüssen notwendig
(Dachanschluss). Um hier einen ordentlichen Anschluss zur Putzoberfläche herzustellen, ist der
Einsatz des Capatect Blechabschlussprofils vorgesehen. Dabei ist es unbedingt notwendig,
die Gewebefahnen der Profilstangen mit stoßüberlappenden Gewebestreifen (ca. 20 x 15 cm)
bis zur Abzugkante für den armierten Unterputz zu verstärken, um eine Rissbildung weitestgehend zu vermeiden.
Bei sämtlichen Profilen ist auf eine anschließende Gewebeüberlappung von mindestens 10 cm
mit der Flächenarmierung zu achten.
Der armierte Unterputz ist jeweils in Bahnenbreite des Gewebes auf die ausgehärtete Ausgleichsschicht aufzutragen und das Glasgewebe mit 10 cm Überlappung einzudrücken.
Nachfolgend ist das Gewebe nass-in-nass zu überspachteln, sodass eine vollständige Abdeckung sichergestellt ist. Ein übermäßiges Glätten des armierten Unterputzes muss unterbleiben, um eine Feinteilanreicherung bzw. die Bildung einer Sinterschicht auf der Oberfläche zu
vermeiden. Eventuell entstandene Spachtelgrate sind nach der Trocknung abzustoßen.
Die Trockenschichtdicke des armierten Unterputzes muss ein Mittel von 4,5 mm aufweisen.
Das Armierungsgewebe muss mit einem Drittel der Gesamtschichtdicke überdeckt sein.
Trocknung
Die Trockenzeit der Armierung beträgt zirka 1 Tag/mm-Schichtstärke (je nach Witterung). Dieser Wert kann gleichermaßen für die Ausgleichsschicht wie auch für die Armierung angenommen werden.
Putzgrund
Der Capatect Putzgrund ist im Gebinde gründlich aufzurühren und mittels Roller oder Bürste
aufzutragen. Capatect Putzgrund wird auf Wunsch passend zum Farbton des Strukturputzes
eingefärbt. Die Trockenzeit des Putzgrundes ist witterungsabhängig. In der Regel beträgt sie
12 Stunden.
WDVS Durchdringungen
Oftmals besteht die Notwendigkeit den WDVS-Aufbau zur Gänze oder teilweise zu durchdringen. Hierbei weisen wir nochmals auf die Anforderung hin, schlagregensichere Anschlüsse
sicherzustellen.
Regenrohrhalterungen, Geländeranker, Befestigungen von Tafeln, Schildern oder sonstigen
Blechen, oder auch Schwerlastanker für Sonnenschutzmaßnahmen und vieles andere erfordert
die Berücksichtigung von Wärmebrückenfreiheit aber vor allem, dass kein Wasser in das
WDVS eindringen kann. Beachten Sie hierbei die Richtlinien der gängigen Regelwerke.
Speziell bei Faserdämmstoffen ist besondere Sorgfalt anzuwenden.
Fensteranschlussleiste
Die Capatect Gewebeanschlussleisten, ausgenommen die Capatect Gewebeanschlussleiste
3D, werden mit dem selbstklebenden Dichtungsband auf den gereinigten Fensterrahmen
geklebt. Die Capatect Gewebeanschlussleiste 3D wird nach der Dämmplattenverlegung in
den 0,8 – 1,0 cm breiten Spalt zwischen Fensterrahmen und Laibungsdämmung geschoben.
Die Schutzlasche auf die die Folie für die Abdeckung des Fensters geklebt wird, wird nach
dem einbetten des Profilgewebes in die Armierung, und dem nachfolgenden Oberputzauftrag,
entfernt.
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CAPATECT WDVS-VERARBEITUNG MIT HANFFASER
Bei MK-Strukturputzen ist die Armierungsschicht nur dann zu grundieren, wenn sie durch
längere Standzeit (z.B. Arbeitsunterbrechung bei Wintereinbruch) ungeschützt der Witterung
ausgesetzt war.
Oberputz
Capatect KD-, SI-, SH- und CarboPor-Strukturputze sind verarbeitungsfertig. Sie sind
im Gebinde gründlich aufzurühren. Ist eine Konsistenzregulierung nötig, so erfolgt diese durch
Beigabe von Wasser (siehe Gebindeaufdruck).
Capatect MK-Strukturputze sind mit der vorgegebenen Wassermenge mit einem Rührgerät
oder Zwangsmischer so zu mischen, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz entsteht.
Die witterungsabhängige Verarbeitungszeit beträgt 2 bis 4 Stunden.
Der gewählte Strukturputz ist vollflächig aufzuziehen, nachfolgend auf Körnung abzuziehen
und – je nach Putztyp – mit einer Rostfreien Stahlkelle, Kunststoffkelle oder einem Polystyrolbrett zu strukturieren.
Die wichtigsten Kriterien auf einen Blick:
Ú sorgfältige Planung und Ausführung
Ú durchgehende 2. Dichtebene bei Fenster u. Fenstertüren
Ú Einsatz des Capatect Aufsteckprofil Rolle Universal
Ú schlagregensichere Ausführung von Anschlüssen und Durchdringungen
CAPATECT WDVS-VERARBEITUNG MIT HANFFASER
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CAPATECT PRODUKTÜBERSICHT
1,0 m2/m2
Capatect Hanf-Leibungsplatte, Capatect Hanf Wall LP
Leibungsplatte aus Hanffasern, LambdaD = 0,041 W/mK
1,0 m2/m2
Capatect Alligator Schneidegerät
Spezial-Schneidegerät für schnelle und saubere Zuschnitte an Hanffaser-Dämmplatten
Capatect Hanf-Massiv Putzträgerplatte
Putzträgerplatte aus Hanffasern, LambdaD = 0,041 W/mK
1,0 m2/m2
Capatect Wellenschliffmesser für Alligator Schneidegerät
für saubere / exakte Zuschnitte von Hanffaser Dämmplatten (empfohlen für einlagige Platten bis 16 cm)
Capatect Klebe- und Spachtelmasse 190
mineralische, vergütete Klebe- und Spachtelmasse
ca. 6 kg/m2
Capatect Schraubdübel Rondelle
Schraubdübel der während dem Setzvorgang versenkt wird und anschließend mittels Hanfrondelle
verschlossen wird. Das Montagetool für Schraubdübel Rondelle ist für die Montage notwendig.
nach Bedarf
Capatect Hanffaser-Rondelle
Hanffaserabdeckkappe für Capatect Schraubdübel Rondelle bei versenkter Montage
nach Bedarf
MATERIAL
Capatect Minera Carbon
Mineralische, carbonfaserverstärkte hochwertige, weiße Armierungsmasse
für Capatect Wärmedämm-Verbundsysteme
Capatect CarboNit
Extrem schlagfeste, carbonfaserverstärkte, zweikomponentige, wasserresistente
Armierungsmasse für den Sockelbereich
Ausgleichsschicht
NSD 5 mm
ca. 2,5 kg/m2
ca. 7,5 kg/m2
NSD 3 mm
NSD 5 mm
NSD 8 mm
ca. 5,1 kg/m2
ca. 8,5 kg/m2
ca. 13,5 kg/m2
Capatect Glasgewebe
Schiebefestes Glasgewebe zur Armierung der Capatect Spachtelmassen
1,1 m2/m2
Capatect Diagonalarmierung
Gewebezuschnitt zur zusätzlich notwendigen Armierung von Fassadenöffnungen
nach Bedarf
Capatect Sohlbank-Profil
Kunststoffprofil mit Tropfkante als sauberer Abschluss der zweiten Dichtebene
nach Bedarf
Capatect Sohlbank-Folie
selbstklebende Dichtfolie für die zweite Dichtebene in den Breiten 6, 10, 13, 20 und 27 cm
nach Bedarf
Capatect Sohlbank-Dichteck
vorgefertigte Innenecken für die zweite Dichtebene, Hinterkanten selbstklebend
nach Bedarf
1,8 / 2,3 / 2,8 / 4,0 kg/m2
Capatect MK-Reibputz 10 / 15 / 20 / 30
2,2 / 2,5 / 3,0 / 4,0 kg/m2
Capatect MK-Uniputz
CAPATECT WDVS-VERARBEITUNG MIT HANFFASER
Capatect Montage-Tool für Schraubdübel Rondelle
Spezial-Werkzeug zum versenkten Dübeln mit Capatect Schraubdübel Rondelle
Capatect Schneid-Krone-Hanf
für Capatect Montage-Tool
Capatect Hanf Bohrer
zum nachträglichen Bohren von Dübellöcher in Hanffaserdämmplatten
Capatect SDS-Aufnahme für Capatect Hanf-Bohrer
Bohreraufnahme für das Bohrerschaft-System SDS
Capatect Hanf-Bohrer Schneideaufsatz
Ersatz-Schneideaufsatz für Capatect Hanf-Bohrer
1,1 / 1,5 / 1,9 kg/m2
Capatect CarboPor Strukturputz 10 / 15 / 20 / 30
Capatect MK-Kratzputz 20 / 40
Capatect Hanf-Handschneidemesser
Doppelschneidiges Dämmstoffmesser, speziell zum Schneiden von Hanffaser-Dämmplatten
0,2 kg/m2
Capatect CarboPor-Easy Strukturputz 10 / 15 / 20
Capatect MK-Schlämmputz 30
Capatect Sägeblatt für Alligator Schneidegerät
für saubere / schnelle / exakte Zuschnitte von Hanffaser Dämmplatten (empfohlen für Plattendicken ab 12 cm)
Weiteres Zubehör zu unseren CAPATECT Fassadensystemen finden Sie in unseren Produktkatalogen.
Capatect Putzgrund
Haftgrund und Saugausgleich für alle Capatect Strukturputze
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Capatect Hanf-Schneidegerät
Schneidegerät speziell für Schnitte an Hanffaser-Dämmplatten für Winkel von 45 – 90°
Capatect Hanffaser-Dämmplatte, Capatect Hanf Wall (Evolution*) * mit Maisstärke-Bindefaser
Fassadendämmplatte aus Hanffasern, LambdaD = 0,039 W/mK
WERKZEUG

je nach Struktur
ca. 9,0 kg/m2
16 / 18 kg/m2
ca. 1,1 kg/m2/mm
CAPATECT WDVS-VERARBEITUNG MIT HANFFASER
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
NOTIZEN
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CAPATECT WDVS-VERARBEITUNG MIT HANFFASER
CAPATECT WDVS-VERARBEITUNG MIT HANFFASER
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Synthesa Chemie
Gesellschaft m. b. H.
A-4320 Perg, Dirnbergerstr. 29 – 31
Telefon +43 (0) 72 62 / 560 - 0
Telefax +43 (0) 72 62 / 560 - 1500
E-Mail: [email protected]
Internet: www.synthesa.at
Niederlassungen und Verkaufsbüros:
A-1110 Wien, Sofie-Lazarsfeld-Straße 10
Telefon +43 (0) 1 / 20 146
Telefax +43 (0) 1 / 20 146 - 3504
E-Mail: [email protected]
A-3300 Amstetten, Clemens-Holzmeister-Str. 1
Telefon +43 (0) 74 72 / 64 4 24
Telefax +43 (0) 74 72 / 64 1 67
E-Mail: [email protected]
A-4053 Haid/Ansfelden, Betriebspark 2
Telefon +43 (0) 72 29 / 87 1 18
Telefax +43 (0) 72 29 / 87 1 18 - 5100
E-Mail: [email protected]
A-5071 Salzburg-Wals, Viehhauser Straße 73
Telefon +43 (0) 662 / 85 30 59
Telefax +43 (0) 662 / 85 30 59 - 5511
E-Mail: [email protected]
A-6175 Kematen/Ibk., Industriezone 11
Telefon +43 (0) 52 32 / 29 29
Telefax +43 (0) 52 32 / 29 30
E-Mail: [email protected]
A-6830 Rankweil, Lehenweg 4
Telefon +43 (0) 55 22 / 44 6 77
Telefax +43 (0) 55 22 / 43 6 73
E-Mail: [email protected]
A-8101 Gratkorn, Eggenfelder Straße 5
Telefon +43 (0) 31 24 / 25 0 30
Telefax +43 (0) 31 24 / 25 0 30 - 7525
E-Mail: [email protected]
A-9020 Klagenfurt, Hirschstraße 38
Telefon +43 (0) 463 / 36 6 33
Telefax +43 (0) 463 / 36 6 43
E-Mail: [email protected]
Vertriebspartner in Südtirol:
Amonn Profi Color GmbH
I-39031 Bruneck, Rienzfeldstrasse 30
Telefon +39 (0) 474 / 530350
Telefax: +39 (0) 474 / 539903
E-Mail: [email protected]
Internet:www.amonnproficolor.com
DVR 0048739 – WM000664 – GGG/EST2143m
Capatect Baustoffindustrie
Gesellschaft m. b. H.
A-4320 Perg, Bahnhofstraße 32
Telefon +43 (0) 72 62 / 560 - 0
Telefax +43 (0) 72 62 / 560 - 2500
E-Mail: [email protected]
Internet: www.capatect.at