Markenkleidung

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Markenkleidung hat zumeist Vor teile: Sie sieht gut aus, verfügt über hohe
Qualität und ist sauber verarbeitet. Um diese Eigenschaften erkennbar
dem/der ErzeugerIn zuzuordnen, wurden Firmenmarken (sogenannte
Labels) angebracht. Markenkleidung hat aber auch einen entscheidenden
Nachteil: Sie ist teuer und vielfach werden MitschülerInnen, die sich keine
Markenkleidung leisten können, belächelt und ausgegrenzt.
MACHT DIE MARKE DEN UNTERSCHIED?
Heute haben sich die Marken und Logos verselbstständigt. Sie stehen nicht immer
für gute Qualität, sondern erfüllen neue zusätzliche Aufgaben. So ist das Label einerseits als Werbeträger aktiv, andererseits vermittelt es zumeist auch Botschaften wie:
„Ich kann mir das leisten“, „Ich bin im Trend“ etc. Beinahe jede Saison, also vier tel-
Bio-Wolle macht die Weste besonders hautfreundlich.
jährlich, wird ein neuer Trend ausgerufen und in den Schaufenstern die Ware
getauscht. Dem Trend zu folgen führ t zur Belastung der Geldtasche und der Umwelt.
Die Chemisierung unserer Gesellschaft hat auch vor Textilien und Bekleidung nicht
haltgemacht. Die Beeinträchtigung der menschlichen Gesundheit durch
Textilchemikalien wird heute häufig diskutier t, aber auch bei der Rohstoffgewinnung
Die Produktion manch farbenfroher
Kleider ist umweltbelastend.
und der Verarbeitung spielen Umweltbelastungen eine wesentliche Rolle.
MARKE MIT MAKEL?
Sogenannte Factory- und Designer Outlet-Center bieten Markenar tikel zu besonders günstigen Preisen. Die Preisersparnis kann hier bis zu 70% betragen. Bei der
angebotenen Ware handelt es sich meistens um Fehlproduktionen mit minimalen
Fehlern, um Überproduktion oder um Ar tikel aus der vorigen Saison. Umtausch gibt
Oft nähen unterbezahlte Frauen
und Kinder aus fernen Ländern
unsere Kleider.
es keinen.
CLEAN CLOTHES KAMPAGNE
Lange Zeit war nicht bekannt, dass teure Marken – ebenso wie billige –
ihre Ware in Hinterhoffirmen Ostasiens von Kindern und unterbezahlten
Frauen nähen lassen und die verwendeten Materialien und die
Produktionsweisen die Umwelt extrem belasten. 1998 haben sich deshalb in Österreich entwicklungspolitische, kirchliche und gewerkschaftliche Organisationen der 1990 in den Niederlanden entstandenen Clean
Clothes Kampagne (Kampagne für faire Arbeitsbedingungen) angeschlossen
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ÖKO
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um an den Produktionsstätten zu recherchieren. Nachdem sich die
befürchteten Annahmen bestätigt haben, wurden die Markenfirmen gezielt an den Pranger gestellt. Die vielen Proteste
erwirkten erste Erfolge in Richtung verbesser te Arbeitsbedingungen und umweltfreundliche Minimalstandards.
ZUSAMMENFASSUNG: Junge Menschen zeigen gerne Individualität in
der Kleidung, die sie tragen. Das begünstigt den Trend zur meist teuren
Markenkleidung. Nicht alle Marken weisen damit auf Qualität und Langlebigkeit hin.
Kleidung aus Ökotextilien garantier t umweltschonende Ausgangsstoffe und saubere
Produktionsweise. Bei der Kleidung macht es auch Spaß selber kreativ zu
sein: Alte Kleidungsstücke neu eingefärbt – zum Beispiel mit Batiktechnik
„up to date“ gemacht – oder einfach der Mut zu unüblichen
Kombinationen wecken den/die ModeschöpferIn in uns.
INFO SERVICE:
Mehr zur Clean Clothes
Kampagne erfahren Sie unter
www.oneworld.at/cleanclothes
ÖKOTEXTILIEN
Da liegt es nahe, gesundheitsver trägliche und ökologisch
produzier te Textilien zu
kaufen. Zur Orientierung
helfen Öko-Gütezeichen
wie „Green Cotton“ und
„Natur textil“. Es gelten
Umweltschonende Ausgangsstoffe
und unübliche Kombinationen
machen uns zu ökologischen
ModeschöpferInnen.
dabei strengste Forderungen und Kontrollen:
Beide garantieren sozialver trägliche Produktion,
Verarbeitung und Verwendung von Rohstoffen aus
kontrollier t biologischem
Anbau. Ökotextilien
kosten mehr als übliche
Handelsware. Das resultier t jedoch aus dem
erhöhten Aufwand bei
der Pflanzung und der
Erzeugung und dient der
Umwelt.
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DIDAKTISCHE
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Haben wir nicht sowieso schon genug Sorgen, so dass wir uns
auch noch Gedanken darüber machen müssten, was wir in der
Früh anziehen um auch voll im Trend zu liegen? Heute machen
nicht nur mehr die Kleider Leute, sondern vor allem diverse
Markennamen sind von Bedeutung. Schon die Kinder müssen sich
mit diesem Thema auseinandersetzen, denn oft ist es praktisch ein
Muss mit Markenwaren zu erscheinen um auch „up to date“ und
integrier t zu sein. Mit den Kindern darüber zu sprechen
erscheint ausgesprochen wichtig.
LERNZIELE:
Die Kinder erkennen, dass die Werbung eine besondere Rolle im Ver trieb von
Markenwaren spielt.
Es wird ihnen verdeutlicht, dass durch den Labeltrend den Menschen
Noch nie war die Auswahl von
Kleidungsstücken so schwierig. Nicht
nur bedingt durch das reichhaltige
Warenangebot, sondern auch durch
den immer größer werdenden
Druck der Gesellschaft.
Druck aufgelastet wird.
Den SchülerInnen wird begreiflich gemacht, dass No Name-
INFO SERVICE:
Ar tikel auch trendy und bedeutend günstiger sind.
Markenware zu billigeren Preisen
erhält man in Factory-Outlets.
Die Ausstellung “In 80 Tagen
um die Welt” macht zum Thema
Baumwolle in El Salvador Station
und besucht dort die 12-jährige
Maria, die in einer Textilfabrik
arbeitet, siehe Handel und
Einkauf Service.
Die Kinder sollen verstehen, dass Menschen nach ihrer
Kleidung zu beur teilen oberflächlich ist.
INFORMATIONSTEIL:
Die Lehrperson beginnt mit einem Brainstorming um sich ein Bild davon machen zu
können, ob Markenwaren für einige SchülerInnen von Bedeutung sind. Verschiedene
Markennamen werden auf die Tafel geschrieben. Dann kann man sich in der Klasse
umsehen, wer ein Markenstück trägt. Besprechen sollte man Vor- und Nachteile von
Labels und vor allem, wie sich dieser Trend auf ärmere Leute auswirkt. Die
SchülerInnen sollen Anregungen bekommen, wo man Markenware billiger erwerben
kann. Vor allem aber ist es wichtig den SchülerInnen beizubringen, dass auch
Kleidung ohne bekannte Labeletiketten genauso „in“ ist.
WIR KREIEREN UNSERE EIGENE MARKENWARE
Jeans werden nicht nur von einer
bestimmten Altersgruppe getragen.
Dieses Kultobjekt kommt in fast
jedem Kleiderschrank vor. Dann
meist nicht nur einmal, sondern in
jeglichen Farben und Designs.
ORT: Klasse.
ZEITAUFWAND: drei Unterrichtseinheiten.
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MATERIALIEN: T-Shir t einfärbig, T-Shir t Farben Star terset, Bügelpapier,
Arbeitsblatt 1, Bleistift, Buntstifte.
KOSTEN: ca. € 10,- für ein T-Shir t-Farben Star terset (fünf Flaschen, Bügelpapier).
UMSETZUNG:
Die Kinder werden kreativ und erfinden ihr eigenes Marken T-Shir t. Dazu sollen sich
die SchülerInnen zunächst einen Namen überlegen, unter dem sie ihre Markenkleidung
Unterschiedliche Kulturen tragen
unterschiedliche Kleidungsstile.
und ihr selbst entworfenes T-Shir t verkaufen würden. Danach geht es mit der
Gestaltung des Leibchens los, dazu muss zunächst ein Entwurf gemacht werden
(Arbeitsblatt 1). Dabei sollen die SchülerInnen ein Motiv kreieren und sich Farben aussuchen. Hat ein jede/r dies geschafft, kann man mit der Produktion beginnen. Jedes
Kind soll ein einfärbiges T-Shir t mitbringen. Für den Aufdruck verwendet man entweder T-Shir t Painter oder Bügelfarben. Anleitung für Bügelfarben: Zunächst werden die
Motive auf eine Schablone gemalt und dann getrocknet. Danach nimmt jedes Kind
Durch einfache Techniken ist es
ganz einfach ein altes T-Shirt wieder komplett neu und
verändert erscheinen zu
lassen.
seine Schablone mit nach Hause und bügelt es mit Bügelpapier auf das T-Shir t auf.
Nun hat man sein selbst entworfenes Leibchen!
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ARBEITSBLATT
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ICH BIN MEIN EIGENER DESIGNER.
SIE KENNEN MEIN LABEL NOCH NICHT?
ICH STELLE ES IHNEN VOR!
Zeichne in das T-Shir t deine Ideen, wie du es entwerfen willst!
Du könntest ja Murli, die
NÖ Umweltkatze, auf
deinem T-Shirt verewigen!
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MARKENKLEIDUNGSSALAT
Schreibe die passenden Wör ter zu den Bildern unter die Kästchen.
Trage dann zuletzt die eingerahmten Buchstaben der Reihenfolge
nach in die untersten Linien ein, welche dann gemeinsam die
Lösung ergeben!
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Lösung: