THE ALPINA GSTAAD

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THE ALPINA GSTAAD
Am 2. Dezember war offizielle
eröffnung: The Alpina Gstaad
Ein Luxushotel
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Es ist das erste
neue FünfsternHotel, das seit 100
Jahren in Gstaad
eröffnet wurde.
Ein Haus mit nur
56 Zimmern und
Suiten, 2000 Quadratmeter grossem
Spa und drei
Restaurants. Die
Investoren haben
300 Millionen
Franken in das
einzigartige Projekt investiert.
Fazit: ein Schweizer Luxushotel der
Superlative. Nur
das Beste ist gut
genug. Willkommen im Alpina
Gstaad!
Interview Hans R. Amrein
der Superlative
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N
iklaus Leuenberger, wir sprechen im
Zusammenhang mit dem The Alpina
Gstaad von einer Investitionssumme von
300 Millionen Franken – für 56 Zimmer
und Suiten. Diese Investitionssumme sprengt alles,
was wir bislang in der Branche gesehen haben.
Niklaus Leuenberger: Ja, aber die 300 Millionen
sind die gesamte Investition! In den eigentlichen
Hotelkomplex hat man rund 100 Millionen investiert. Das heisst: rund zwei Millionen Franken pro
Zimmer. Wobei in dieser Summe auch der Spa
und die Restauration inkludiert sind. So gesehen,
liegen wir mit diesen zwei Millionen absolut im
internationalen Vergleich.
Sie sind ein weltgewandter, internationaler Hotelier. Sie waren, wie
gesagt, in China, Südostasien und
Amerika tätig. Und jetzt Gstaad,
ein beschauliches Alpendorf im
Berner Oberland. Wie kam das?
Niklaus Leuenberger: Es ist
eine Art Comeback, denn 1971
habe ich hier im Gstaad Palace
eine Schnupperlehre gemacht.
Diese Erfahrung hat mich dann
motiviert, ins Hotelgewerbe zu
gehen. Und jetzt, 41 Jahre später, bin ich wieder in Gstaad …
Kritische Stimmen sagen: Das The Alpina ist primär
ein Immobilien- und erst sekundär ein Hotelprojekt.
Onno Poortier: Fragen Sie den Investor, Marcel
Bach! Tatsache ist, dass es hier schon früher ein
Hotel gab. Und die Investoren wollten wieder ein
Hotel bauen.
Und wann haben Sie Onno
Poortier wieder getroffen?
Niklaus Leuenberger: An der
Abschlussfeier meiner Tochter
an der Hotelfachschule in Lausanne. Da erzählte mir Onno
von dem Projekt in Gstaad. Er
sagte: «Ich brauche einen Hüttenwart». Für mich kam dieses
Angebot gerade zur richtigen
Zeit, denn meine Zeit als Berater in Katar ging zu Ende.
Was reizt Sie persönlich, das
The Alpina Gstaad zu führen?
Niklaus Leuenberger: Ich will
dieses einzigartige Haus erfolgreich positionieren und
etablieren. Und ich versichere Ihnen: Wir werden im The Alpina viele
Dinge etwas anders
angehen als andere
Luxushotels. Doch am
Ende zählt das Resultat.
Kommt hinzu, dass ich es schon
lässig und spannend finde, in
dieser wunderbaren Alpenlandschaft ein neues Luxushaus
zu führen.
« Trotz Luxus gilt hier die Devise:
Jeder Gast ist willkommen. »
Niklaus Leuenberger
Kann man dennoch sagen, dass das Hotel ohne
Immobilienprojekt nicht hätte realisiert werden
können?
Niklaus Leuenberger: Ja, da haben Sie wahrscheinlich recht. Denn der Quadratmeter Land
kostet hier im Oberbort inzwischen 40 000 bis
45 000 Franken. Das ist mehr als an der Zürcher
Bahnhofstrasse.
Onno Poortier, Sie sind langjähriger Hotelier, waren
CEO und Präsident von Peninsula. Was war denn
die Herausforderung, hier als Berater der Investoren
zu wirken?
Onno Poortier: Ich kann Ihnen sagen: Das war
in der Tat meine einfachste Beratung. Denn die
Besitzer haben sich zurückgehalten und uns alle
Möglichkeiten und extrem viel Freiraum gegeben. Wir hatten also durchs Band freie Hand und
konnten das Hotel nach unseren Vorstellungen
und Ideen gestalten. Einmalig!
Was ist das Besondere an diesem Haus?
Niklaus Leuenberger: Die Grösse (lacht). Ich habe
noch nie in meinem Leben ein so kleines Haus
geführt! Mein grösstes Hotel stand in China –
mit über 3000 Angestellten und rund 1000 Zimmern. Übrigens: Onno Poortier hat mich damals
in dieses Riesenhotel geschickt.
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Das kann man wohl sagen. Nur
das Beste war Ihnen gut genug.
So hat man im ganzen Haus ausschliesslich Altholz verwendet …
Niklaus Leuenberger: Richtig. Man hat hier rund 13 000
Quadratmeter Altholz verbaut. Das Holz wurde mit grossem Aufwand in ganz Europa
zusammengesucht.
Sie konnten hier unter traumhaften Bedingungen ein Luxushotel
der Superlative verwirklichen.
Niklaus Leuenberger: Ja, da liegen Sie nicht falsch. Aber auch
wir mussten uns an ein Budget halten!
Mal ganz konkret: Wodurch unterscheidet sich das The Alpina vom
Gstaad Palace?
persönlich
Wer ist Niklaus Leuenberger?
Managing Director des Alpina Gstaad ist ein hochkarätiger,
international erfahrener Hotelier: Der gebürtige Schweizer
Niklaus Leuenberger ist für die Entwicklung, Eröffnung
und das Management von Gstaads neuem Fünfstern-Hotel
verantwortlich.
Leuenberger bringt mit seiner mehr als dreissigjährigen,
weltumspannenden Erfahrung in der Luxushotellerie eine
Fülle an fundierten Kenntnissen und Know-how in das Alpina
Gstaad ein. Der gebürtige Berner liess sich im Dolder Grand
Hotel in Zürich ausbilden und absolvierte ein Diplom-Studium
an der Hotelfachschule Luzern. Erste Stationen waren das
Hotel Des Bergues in Genf, La Palma Au Lac in Locarno und
das Hotel International in Basel.
Niklaus Leuenbergers internationale Karriere startete 1980 bei
der Peninsula-Gruppe im Peninsula Manila als Food & Beverage-Manager, bevor er im Mitte 1981 zum Resident Manager des Marco Polo Hotels in Hongkong und wenig später
zum Deputy General Manager des Hotels Jianguo in Peking,
das erste Joint Venture Hotel in China, befördert wurde. Beide
Hotels gehörten damals zu Peninsula Hotels. 1982 kehrte Leuenberger nach Hongkong zurück und fungierte bis 1984 als
Resident Manager des Peninsula Flaggschiffs. Als jüngster
General Manager in der Peninsula-Unternehmensgeschichte
wechselte er 1984 in das Garden Hotel nach Guangzhou,
China, das er eröffnete und erfolgreich bis 1987 leitete. Zu
seinen weiteren General-Manager-Positionen in Asien gehören das Kowloon Hotel Hongkong und das Peninsula Manila,
bevor er im März 1992 als General Manager die Führung des
Peninsula New York übernahm. Zusätzlich zu dieser Position
folgten im Laufe der Jahre weitere Beförderungen im Top-Management: Ab 1999 war Leuenberger als Regional General
Manager federführend in der Entwicklung und Eröffnung des
Peninsula Chicago (2001). Im Jahr 2003 wurde er als Executive Member in das Peninsula Management Committee aufgenommen, ein Jahr später zum Senior Vice President (The Americas) der Peninsula Hotels ernannt. Als Managing Director
folgte er 2007 dem Ruf des renommierten New York Palace
Hotel und übernahm schliesslich 2010 als Chief Operating
Officer der Resorts Development Company die Entwicklung
eines Hotel- und Wohnkomplexes in Doha.
Wer ist Onno Poortier?
Onno Poortier, Managing Director der «Rembrandt Management Services GmbH», ist Eigentümervertreter und Berater
des The Alpina Gstaad. Die Besitzer Marcel Bach und JeanClaude Mimran haben ihn aufgrund seiner umfassenden
Kenntnisse in allen Bereichen der Luxushotellerie mit dieser
Aufgabe betraut.
Poortier zählt mit seiner über 40-jährigen Erfahrung im
Bereich der Unternehmensentwicklung, des Marketings und
Managements globaler Luxushotelmarken, wie etwa The
Peninsula Hotels, zu den kompetentesten Persönlichkeiten
der internationalen Hotelbranche. Onno Poortier kam 1979
zu Peninsula und wurde 1985 zum Vice President, zwei Jahre
später zum Executive Vice President und schliesslich 1992
zum Präsidenten der Peninsula Hotels ernannt. Von 1989 bis
2006 war er zudem aktives Mitglied in den Verwaltungsräten
des Badrutt's Palace Hotels in St. Moritz sowie des Insel-Resorts Fregate Island Private, Seychellen. Er war unter anderem
auch Vice Chairman Asia Pacific der Preferred Hotels, zudem
bekleidete er 2003 und 2004 interimsmässig die Position
des CEO und President von Preferred mit Sitz in Chicago. Von
2008 bis 2010 wirkte er als Präsident der indischen Hotelkollektion The Leela Palaces, Hotels & Resorts.
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Niklaus Leuenberger: Das Palace ist ein traditionsreiches Grand Hotel mit jahrzehntelanger
Geschichte. Ein tolles Hotel! Unser Haus ist noch
neu. Es liegt jetzt an meinem Team und mir, dem
The Alpina eine Persönlichkeit zu geben, dem
Haus eine Seele einzuhauchen.
Dazu braucht es die richtigen Leute. Es ist Ihnen
gelungen, hochkarätige und erfahrene Hotelprofis mit internationaler Erfahrung ins The Alpina zu
holen. Wie haben Sie das gemacht?
Niklaus Leuenberger: Glauben Sie mir, es war ein
recht schwieriges Unterfangen, weil die Leute
nicht unbedingt nach Gstaad kommen wollten.
150 Franken kann er in einem
der drei Restaurants essen –
oder den Room Service beanspruchen. Der Gast ist dabei
völlig frei. Er kann die 150 Franken ausgeben, wann immer es
ihm passt.
Und wenn er die 150 Franken
nicht ausgibt?
Niklaus Leuenberger: Dann
verfallen sie, aber erst bei der
Abreise.
War denn das Thema Halbpension
nie ein Thema im The Alpina?
Niklaus Leuenberger: Nein. Der
Gast soll frei sein – und wir sind
ja für den Gast da, nicht umgekehrt.
« Authentisch sein und die
Wie lautet Ihre Preispolitik?
Niklaus Leuenberger: Da unterscheiden wir uns nicht wesentlich von den andern
Hotels in Gstaad. Je
nach Saison und Nachfrage gibt es auch bei uns
unterschiedliche Raten.
Anfang Dezember liegen die Preise für ein
Doppelzimmer bei 850
Franken, Ende Dezember – zur Hochsaison –
bei 1700 bis 1800 Franken.
Gäste überraschen. Um das geht
es uns im the Alpina gstaad. »
Onno Poortier
Dann gab es aber auch Mitarbeitende, die unbedingt dabei sein wollten, so zum Beispiel unser
Küchendirektor Marcus C. Lindner. Grundsätzlich haben wir junge, aufgestellte und qualifizierte
Leute mit der richtigen Einstellung gesucht.
Wie wollen Sie das Haus auslasten?
Niklaus Leuenberger: Ein wichtiger Faktor wird
der 2000 Quadratmeter grosse Spa sein, übrigens der erste Six Senses Spa in der Schweiz.
Zur Hauptsaison werden wir das Haus problemlos auslasten, doch wie sieht es in der Nebensaison aus? Da kann der Spa eben eine wichtige
Rolle spielen.
Das The Alpina Gstaad als Ganzjahresbetrieb?
Niklaus Leuenberger: Das wäre natürlich mein
Traum!
Sprechen wir über die Gastronomie. Sie bieten drei
verschiedene Restaurantkonzepte an.
Niklaus Leuenberger: Neben dem japanischen
Restaurant Megu, dem ersten in dieser Art in
Westeuropa, gibt es das «Schweizer Stübli», wo
typisch schweizerische Gerichte und Weine
angeboten werden, und das Restaurant Sommet,
wo Frühstück, Mittag- und Abendessen stattfinden. Hier zelebriert Marcus C. Lindner auch seine
innovative Küche.
Sie möchten, dass die Gäste primär im Hotel essen.
Niklaus Leuenberger: Ja. Wer ein Zimmer oder
eine Suite bucht, bezahlt automatisch 150 Franken pro Person für Essen und Trinken. Für diese
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Das The Alpina soll wieder ein
Treffpunkt der Einheimischen werden, haben Sie mal gesagt. Sie
wollen also externe Gäste ins
Haus locken, die hier die Restaurants frequentieren.
Niklaus Leuenberger: Das ist
richtig. Früher, im alten Alpina,
haben sich Hotelgäste, Bauern
und Chaletgäste zum Feierabendbier getroffen.
Glauben Sie tatsächlich, dass der
Bauer von nebenan in der nobel
ausgestatteten The Alpina Bar
sein Feierabendbier trinkt und
dafür 20 Franken bezahlt?
Niklaus Leuenberger: Das Bier
wird hier ganz sicher nicht
20 Franken kosten! Ich habe
soeben die Preise für unser
«Schweizer Stübli» studiert –
und ich habe sie nochmals nach
unten korrigiert. Warum mir die
externen Gäste so wichtig sind,
hat einen einfachen Grund: Das
Hotel verfügt über 56 Zimmer
und Suiten. Der Restaurantbereich umfasst 300 Sitzplätze.
Quizfrage: Wie füllen Sie die
Restaurants? Mit Hotelgästen?
Ja, aber das reicht nicht. Und
die Hochsaison dauert vielleicht fünf oder sechs
Wochen im Jahr.
The Alpina Gstaad wird ein Hort der Reichen und
Superreichen, hat kürzlich ein Hotelier aus der
Region behauptet.
Niklaus Leuenberger: Mitnichten! Natürlich werden hier vermögende und sehr reiche Gäste
absteigen, keine Frage. Aber nicht nur. Ich wünsche mir, dass viele Einheimische und externe
Gäste unser Haus besuchen, hier ihren Geburtstag oder ein privates Fest feiern, einen Kaffee in
der Lobby trinken … Das The Alpina gehört zu
Gstaad.
Und die sogenannte Schwellenangst?
Niklaus Leuenberger: Wir werden alles tun, um
diese Angst abzubauen.
Das The Alpina wird zum Treffpunkt der Gstaader.
Niklaus Leuenberger: Ja, auch. Mein Ziel ist es,
dass die Leute, die hier waren, sagen: Wow! Da
habe ich mich wohlgefühlt! Deshalb ist es ganz
wichtig, wie wir auf die Leute zugehen. Sie können mir glauben: Wir stehen mit beiden Beinen
auf dem Boden! Trotz Luxus, höchstem Komfort
und Top-Qualität gilt hier die Devise: Jeder Gast
ist willkommen. Wir sind völlig normale Menschen. Und das Wohlbefinden unserer Gäste steht
im Zentrum von allem, was wir hier tun.
Onno Poortier: Authentisch sein und die Gäste
überraschen. Um das geht es uns hier im The
H
Alpina!
background
The Alpina Gstaad
Mit einer Gesamtinvestition von zirka 300 Millionen Franken
ist auf einem 20 000 Quadratmeter grossen Parkgrundstück in
Gstaads exklusivem Quartier Oberbort ein Resort entstanden,
das neben dem Hotel Alpina insgesamt 14 Apartments und
drei Chalets umfasst. Eines der Chalets wurde laut Insiderinformationen bereits verkauft – an einen russischen Milliardär.
Er bezahlte für den Chaletkomplex rund 120 Millionen Franken. In den Hotelteil des Alpina-Resorts wurde rund ein Drittel
der Investitionssumme von 300 Millionen investiert.
The Alpina Gstaad wurde offiziell am 2. Dezember eröffnet.
Es ist das erste neue Fünfstern-Hotel, das in den vergangenen hundert Jahren in Gstaad realisiert wurde. Der Hotelkomplex umfasst 56 Zimmer und Suiten, drei Restaurants, einen
Ballsaal und Konferenzräume sowie einen 2000 Quadratmeter
grossen Spa-Bereich und zwei Pools. Die Investoren des Alpina-Projektes sind der Gstaader Immobilien-Unternehmer Marcel Bach und der südafrikanische Unternehmer und Milliardär
Jean-Claude Mimran.
www.thealpinagstaad.ch
Die folgenden Firmen sind
Partner des The Alpina Gstaad:
•Leinenweberei Bern (Bettwäsche)
www.lwbern.ch
•Mühldorfer GmbH & Co. KG (Duvet und Kissen)
Haidmühle Deutschland, www.muehldorfer.com
•Cash Hotel, Givisiez (Geschirr & Besteck)
www.cash-hotel.ch
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