Das Geheimnis der Päpstin - Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

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Das Geheimnis der Päpstin - Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
Herzog August Bibliothek
Wolfenbüttel
CD des Monats
Signatur: DVD 43
Das Geheimnis der Päpstin
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Das Geheimnis der Päpstin - Ein Skandal und seine Geschichte
Ist dem Vatikan vor über 1000 Jahren tatsächlich eine Frau durchgeschlüpft? Oder ist die Frau, die das höchste aller Männerämter erobern konnte, nur eine schöne Legende und Stoff für Millionenbestseller? In einer ZDF-Dokumentation geht die Journalistin und
"heute"-Moderatorin Petra Gerster dem Geheimnis der Päpstin auf
den Grund.
Erfanden böswillige Protestanten die Geschichte, um das Ansehen
des Papsttums zu untergraben? Aber gibt es nicht Hinweise und Indizien, dass Johanna tatsächlich gelebt hat und Papst wurde? In ihrem virtuellen Labor bedient sich Petra Gerster modernster Ermittlungsmethoden, sie prüft Bildindizien, sichtet päpstliche Dokumente, befragt Sachverständige und lässt die Tatumstände rekonstruieren, die der Dominikaner Martin von Troppau in seiner spätmittelalterlichen "Chronik der Päpste und Kaiser" aufschrieb.
Petra Gersters Ermittlungen enthüllen Schritt für Schritt das Bild einer Vorkämpferin der Frauenemanzipation, die gegen alle Widerstände in der Kirche Karriere machte.
Die Legende um die Päpstin Johanna ist seit dem 13. Jahrhundert
überliefert. Die ursprünglichen Formen der Sage berichteten von einer namenlosen Päpstin, die gegen Ende des 11. Jahrhunderts amtiert haben soll (Chronica universalis Mettensis des Jean de Mailly und Tractatus de diversis materiis predicabilibus des Stephan von Bourbon Mitte des 13. Jahrhunderts). Martin
von Troppau verlegt diese Legende in seiner 1277 veröffentlichten
Chronik in das 9. Jahrhundert und ergänzte die Schwangerschaft
und Niederkunft der Päpstin während einer Prozession. Zwei Versionen Martins beschreiben entweder den Tod der Päpstin und ihres
Kindes bei der Geburt oder ihre Verbannung in ein Kloster. Spätere
Überlieferungen der Legende schmücken meist die erste Version
weiter aus, und der Päpstin werden andere Namen gegeben. Martins
Version der Legende bildet auch die Basis der Version in der Schedelschen Weltchronik, die ebenfalls weite Verbreitung fand.
Quellen der Legende, die vor das 13. Jahrhundert datiert werden,
sind nicht bekannt. Wohl aber erwähnt sie Bartolomeo Platina 1479.