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AUSGABE | ISSUE 1/2012 DE | EN check ▪ IT SCCH MAGAZINE Die Förderkette nutzen Use the research funding chain Industriegewebe am Prüfstand Industrial fabrics on the test bench Energie-Effizienz kleiner Gebäude Energy efficiency in small buildings Der Finger macht die Musik Finger gestures make the music work SCCH – SOFTWARE COMPETENCE CENTER HAGENBERG GmbH www.scch.at s c c h software competence center hagenberg IMPRESSUM Medieninhaber, Herausgeber, Verleger: Software Competence Center Hagenberg GmbH Softwarepark 21, 4232 Hagenberg, Austria Tel.: +43 7236 3343 800 E-Mail: office scch.at Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Klaus Pirklbauer, Geschäftsführer Redaktion: Mag. Martina Höller, Science Communication Bilder, Grafiken: SCCH Andere Bildquellen S. 4: Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend S. 14: acousta engineering gmbH S. 26: Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung S. 22: Dynea Austria GmbH S. 6, 8, 10, 12, 16,20,28 und Coverbild: iStockphoto Druck: oha-Druck, Traun 2 SCCH Magazine 1/2012 SCCH Software Competence Center Hagenberg Fördermittel und Qualitätsprüfung Research Funding and quality inspection DE In unserer neuen Ausgabe des SCCH Magazins rücken wir die beiden Themen Fördermöglichkeiten für Forschungsprojekte und Neues aus der Bildverarbeitung in den Mittelpunkt. Für viele Unternehmen sind Ausgaben für längerfristige Forschungsprojekte kaum leistbar. Dabei gibt es unzählige regionale, nationale und internationale Förderprogramme. Allerdings, bei dieser Fülle den Überblick zu bewahren, ist schwierig. So gibt es für den Einstieg recht unkomplizierte Fördermaßnahmen wie zum Beispiel den Innovationsscheck. Gerade für den Erstkontakt mit einem Forschungszentrum ist ein Innovationsscheck ideal. Mit diesem Förderinstrument können erste Ideen weiterentwickelt, die Umsetzung geplant oder sogar kleinere Aufgaben bereits realisiert werden. Soll das Forschungsprojekt dann weiter entwickelt werden, muss neben der inhaltlichen Planung auch die Planung von Fördermaßnahmen erfolgen. Verschiedene Förderprogramme unterstützen unterschiedliche Phasen eines Projekts. Daher macht es oft Sinn, Teilprojekte in verschiedenen Förderprogrammen aneinanderzureihen. Langfristige Forschungsprojekte können am SCCH auch im Rahmen des COMET-Programms abgewickelt werden. Für diese Förderperiode ist COMET aber schon fast ausgeschöpft. Fragen lohnt sich aber trotzdem! In der Bildverarbeitung konzentrieren wir uns dieses Mal besonders auf die Qualitätsprüfung von Textilien. Das ist eine besondere Stärke des SCCH im Rahmen des Forschungsschwerpunkts Knowledge-Based Vision Systems. 3 SCCH MagaziNe 1/2012 EN Dr. Klaus Pirklbauer (CEO), Prof. Dr. Klaus-Dieter Schewe (CSO) Our new issue of the SCCH magazine highlights funding options for research projects and new aspects of image processing. Many companies can scarcely bear the expense of longrange research projects. While there are numerous regional, national and international funding programs, their sheer multitude makes it difficult to retain an overview. For newcomers, there are uncomplicated funding measures such as the Innovation Check, which is ideal for initial contact with a research center. This funding instrument facilitates the development of initial ideas, planning of their realization, or even the implementation of smaller tasks. Continued development of the research project requires the planning of both content and funding. Different research programs support different phases of a project. Thus it often makes sense to sequentially organize subprojects within different funding programs. Long-range research programs can also be conducted at SCCH in the realm of the COMET program; however, for this funding period, this funding source is almost completely exhausted. Still, it pays to inquire! In image processing, this issue focuses particularly on quality inspection for textiles. This is a particular strength of SCCH in the realm of its research topic Knowledge-Based Vision Systems. SCCH Software Competence Center Hagenberg Die Förderkette nutzen Use the research funding chain DE EN „An uns treten oft Unternehmen heran und wollen ein Forschungsprojekt starten. Gerade bei KMUs sind die finanziellen Mittel für Forschung meist begrenzt, daher helfen wir ihnen Fördergelder zu bekommen“, berichtet Dr. Klaus Pirklbauer, Geschäftsführer des Software Competence Center Hagenberg. Als COMET-K1 Zentrum ist das SCCH nicht nur im COMET-Programm aktiv, sondern auch in verschiedenen anderen Forschungsprogrammen. “SCCH is often contacted by enterprises who want to launch a research project. Particularly SMEs have limited financial means for research; therefore we help them to acquire public funding,” reports Dr. Klaus Pirklbauer, CEO of Software Competence Center Hagenberg. As a COMET K1 Center, SCCH is active not only in the COMET program but also in various other research programs. “If you combine skillfully, you can build a chain of subsidies. We have already conducted successful customer projects in many funding programs,” says Pirklbauer. The funding instrument that is most often used by SMEs at SCCH is the Innovation Check, where there are two variants: the smaller Innovation Check of € 5,000 (without the company’s own contribution) und Innovation Check Plus € 10,000 (with the company’s own contribution). SMEs whose application is approved by FFG receive a non-repayable subsidy and „Kombiniert man geschickt, ist es oft möglich eine ganze Kette von Förderungen in Anspruch zu nehmen. In zahlreichen Programmen haben wir bereits erfolgreich Kundenprojekte abgewickelt“, so Pirklbauer. 4 SCCH Magazine 1/2012 ÜBER SCCH / ABOUT SCCH Das am häufigsten am SCCH von KMUs genutzte Förderinstrument ist der Innovationsscheck, von dem es zwei Varianten gibt. Kleiner Innovationsscheck € 5.000,- (ohne Selbstbehalt) und Innovationsscheck Plus € 10.000,- (mit Selbstbehalt). KMUs, die einen positiven Antrag bei der FFG stellen, erhalten einen nicht rückzahlbaren Zuschuss und können damit Forschungsdienstleistungen von Forschungseinrichtungen zukaufen. Bis jetzt wurden 14 kleine Innovationsschecks und vier Innovationsschecks Plus am SCCH abgewickelt. Je nachdem in welchem Bundesland das Unternehmen seinen Firmensitz hat, können verschiede Anschlussförderungen in Anspruch genommen werden. In Oberösterreich gibt es zum Beispiel die Initiative easy2innovate. Nach erfolgreich abgewickeltem Innovationsscheck können bei easy2innovate im Anschluss größere F&E-Projekte gestartet werden. Maximal € 20.000 können für die Gesamtprojektlaufzeit lukriert werden. Als nächster Schritt in der Förderkette wären die FFGBasisprogramme möglich. Bei den Basisprogrammen können Projekte unabhängig von einem thematischen Schwerpunkt eingereicht werden. Wesentlich dabei ist ausschließlich der hohe Anspruch im Hinblick auf Technik bzw. Komplexität, das damit verbundene Risiko sowie die kommerzielle Umsetzbarkeit unter Berücksichtigung der vorhandenen Durchführungskompetenz und der nachweislichen Förderwirkung. Klein- und Mittelbetriebe sind zudem berechtigt, Förderungsansuchen zu technischen Durchführbarkeitsstudien zur Vorbereitung der industriellen Forschung oder der experimentellen Entwicklung sowie Ansuchen für Vorbereitungsarbeiten für nationale und europäische forschungs- und technologieorientierte, wirtschaftlich umsetzbare Projekte zu stellen. Das Projekt mit der Firma AUDIO MOBIL Elektronik GmbH wurde 5 SCCH MagaziNe 1/2012 can use it to purchase research services from research facilities. So far 14 small Innovation Checks and four Innovation Checks Plus have been handled at SCCH. Depending on in which province the enterprise has its headquarters, various additional subsidies can be utilized. Upper Austria, for example, has the initiative easy2innovate; here a larger R&D project can be launched after a successful Innovation Check. A maximum of € 20,000 is available for the overall project. The next step in the funding chain may be FFG’s basis program, where projects can be submitted regardless of topical focus. Significant are a high requirement regarding technology and complexity, the associated risks, the commercial feasibility with consideration of available execution competency, and the demonstrable effect of funding. Small and medium-sized enterprises are also authorized to request funding for technical feasibility studies to prepare for industrial research or experimental development, as well as to submit applications for preparatory work for national and European research and technology-oriented, economically feasible projects. For example, the project with AUDIO MOBIL Elektronik GmbH was realized at SCCH in the realm of basic funding. Another national program line is COIN (Cooperation & Innovation), which strives to improve Austrian innovation performance through better and broader application of knowledge and invention. COIN aims to stimulate research and technological development of companies, especially SMEs. A significant aspect of COIN is its promotion of increased cooperation between companies and universities and non-university research facilities and thus more efficient transfer of SCCH Software Competence Center Hagenberg z.B. am SCCH im Rahmen der Basisförderung umgesetzt. Eine weitere nationale Programmlinie ist COIN (Cooperation & Innovation), die zum Ziel hat, die Innovationsleistung Österreichs durch bessere und breitere Umsetzung von Wissen in Innovation zu stärken. COIN zielt darauf ab, die Forschungs- und Technologieentwicklungstätigkeit von Unternehmen, vor allem von KMUs, zu stimulieren und zu erhöhen. Ein wesentlicher Aspekt von COIN ist dabei die Förderung der verstärkten Kooperation von Unternehmen mit universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen und damit einer effizienteren Umsetzung von Wissen in innovative Produkte, Verfahren und Dienstleistungen. Am SCCH wird das Projekt OntoJob im COIN Programm abgewickelt. Immer beliebter bei KMUs ist die internationale Programmlinie EraSME. Hier haben KMUs die Möglichkeit, auch mit ausländischen Projektpartnern 6 SCCH Magazine 1/2012 knowledge into innovative products, processes and services. At SCCH the project OntoJob is being conducted under the COIN program. The popularity of the international program line EraSME is increasing among SMEs. Here SMEs have the possibility to work with foreign project partners to jointly develop new products, processes and services. At SCCH the project texQuality3D is being conducted under this program. SCCH is also involved in the 7th EU Framework Program, which is currently the primary instrument for research funding in Europe. Any enterprise with innovative intentions can participate in the 7th EU Framework Program. SCCH is involved especially in the specific program Information and Communication Technology. ÜBER SCCH / ABOUT SCCH zusammen zu arbeiten, um gemeinsam neue Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen zu entwickeln. Am SCCH wird z.B. das Projekt texQuality3D in diesem Programm abgewickelt. Auch im 7. Rahmenprogramm der EU ist das SCCH tätig. Das 7. Rahmenprogramm ist aktuell das Hauptinstrument der Forschungsförderung in Europa. Jedes Unternehmen mit Innovationsabsichten kann am 7. Rahmenprogramm teilnehmen. Das SCCH ist besonders im spezifischen Programm Informations- und Kommunikationstechnologie involviert. Gerade für KMUs kann das Programm Kapazitäten von Interesse sein. Es stärkt die Forschungskapazitäten, die Europa benötigt, um sich zu einem dynamischen und wissensgestützten Wirtschaftsraum zu entwickeln. Es umfasst Forschungsinfrastrukturen und Forschung zugunsten von KMUs. In Verbundprojekten sind Forschungsprojekte mit klar definierten wissenschaftlichen und technologischen Zielen und spezifischen Ergebniserwartungen (wie z. B. die Entwicklung neuen Wissens oder neuer Technologien zur Verbesserung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit) zusammengefasst. Durchgeführt werden sie von Konsortien, die sich aus Teilnehmern verschiedener Länder aus Industrie und Forschung zusammensetzten. Am SCCH werden im 7. Rahmenprogramm die Projekte ADVANCE, SECO und ParaPhrase abgewickelt. 7 SCCH MagaziNe 1/2012 The program Capacities could be of particular interest to SMEs. It enhances the research capacity that Europe needs in order to develop to a dynamic and knowledgebased economic area. It encompasses research infrastructures and research to the benefit of SMEs. Joint projects combine research projects with clearly defined scientific and technological goals and specific anticipated results (e.g., development of new knowledge or technologies to improve European competitiveness). Such a project is conducted by a consortium consisting of participants from different nations, from industry and research. At SCCH the projects ADVANCE, SECO and ParaPhrase are being conducted under the 7th EU Framework Program. mag. manfred schwanthaler Project Development Manager, +43 7236 3343 887, manfred.schwanthaler scch.at MAT MODELS, ARCHITECTURES AND TOOLS modellierung von systemen Research project in system modeling DE EN Aufgrund der rasant wachsenden Komplexität von softwaregestützten Anwendungen in den unterschiedlichsten industriellen, kommerziellen und wissenschaftlichen Bereichen stellt die Modellierung von Systemen und Systemumgebungen eine zentrale Herausforderung in der Softwaretechnik dar. Deshalb wird das Projekt Vertical Model Integration (VMI) vom Programm Regionale Wettbewerbsfähigkeit OÖ 2007 – 2013, vom Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und vom Land OÖ gefördert. Für Grundlagenforschung stehen bis Ende 2013 3 Mio. Euro zur Verfügung. Der Ausgangspunkt ist die heute in der betrieblichen Praxis vorherrschende vertikale Modellierungsheterogenität bzw. Modellierungsinkonsistenz. Das bedeutet, dass innerhalb eines Unternehmens auf verschiedenen softwaretechnisch relevanten Informations- und Kontrollebenen typischerweise unterschiedliche Modellierungskonzepte, -verfahren und -sichten zum Einsatz Due to the rising complexity of software-aided applications in a broad range of industrial, commercial and scientific fields, the modeling of systems and system environments is a core challenge in software engineering. Therefore the project Vertical Model Integration (VMI) is being funded by the program Regional Competitiveness Upper Austria 2007 – 2013, by the European Regional Development Fund, and by the province of Upper Austria. A total of 3 million euro has been allocated for basic research through 2013. The starting point is the vertical heterogeneity and inconsistency of modeling in commercial practice today. This means that within a company at different information and control levels relevant to software engineering, typically different modeling concepts, methods and layers are in use. This heterogeneity and inconsistency prevents or limits the implementation of software systems, run-time environments and software-based 8 SCCH Magazine 1/2012 SCHWERPUNKT FORSCHUNG / FOCUS RESEARCH kommen. Durch diese Heterogenität und Inkonsistenz ist es nicht bzw. nur äußerst eingeschränkt möglich, innerbetriebliche Softwaresysteme, Laufzeitumgebungen und softwarebasierte Fertigungsplattformen zu realisieren, die eine ausreichende vertikale Durchgängigkeit von operativen, strategischen und taktischen Abläufen und Prozessen gestatten. Das führt zu mangelnder Flexibilität (z.B. in Hinblick auf Änderungen in den Produktanforderungen) und damit letztendlich zu einer eingeschränkten Wettbewerbsfähigkeit des Gesamtunternehmens. Im Projekt Vertical Model Integration werden daher folgende Zielsetzungen verfolgt: • Das formale Verständnis von Modellen verbessern, besonders beim Aufbau von Softwaresystemen und im Bereich der Datenanalyse. • Die Integration von Modellen, sowohl horizontal (Kombination verschiedener Modellkomponenten), als auch vertikal (Kombination verschiedener Abstraktionsebenen). In der nächsten Ausgabe wird auf das 2. Teilprojekt Computational Model Environment (CME) eingegangen. Jetzt wird das Teilprojekt High-Level Modeling (HLM) beschrieben. In jedem Unternehmen gibt es verschiedenste Abläufe bei der Abwicklung des täglichen Geschäfts. Diese Prozesse können Abläufe in der Verwaltung oder Prozesse in der Produktion sein. Sie sind zentraler Bestandteil der Unternehmen und daher gibt es seit mehr als einem Jahrzehnt intensive Bemühungen, diese Prozesse zu beschreiben, zu verbessern und durch Software zu unterstützen. Softwarelösungen, die Unternehmen bei der Modellierung von Prozessen und der Implementierung der Prozesse unterstützen sind im Einsatz, aber es gibt noch Verbesserungspotenzial. Der Ursprung der Beschreibungssprachen für Geschäftsprozesse liegt in der Definition der Anforde- 9 SCCH MagaziNe 1/2012 production platforms that permit adequate vertical consistency of operative, strategic and tactical flows and processes. This restricts the flexibility (e.g., regarding changes in product requirements) and in the end the competitiveness of the overall company. Therefore the project Vertical Model Integration pursues the following goals: • Improvement of the formal understanding of models, especially in the structure of software systems and in data analysis • Integration of models both horizontally (combination of different model components) and vertically (combination of different levels of abstraction) In next issue we will discuss the second subproject, Computational Model Environment (CME). Here we discuss the subproject High-Level Modeling (HLM). Every company has various processes in its daily business. These processes can be job flows in management or processes in production. They are core components of the company. Therefore for more than a decade there have been intensive efforts to describe and improve these processes and to support them with software. There are already software solutions that support companies in modeling and implementing processes, but there is room for improvement. The origin of description languages for business processes is requirements definition. Therefore these languages aim to depict all possible elements, and it often becomes unclear what is meant in individual parts of the process model. However, systematic translation of high-level models into executable models demands unambiguous and formally founded specification of processes. MAT MODELS, ARCHITECTURES AND TOOLS rungen. Aus diesem Grund sind die Sprachen darauf ausgerichtet, möglichst alle Sachverhalte darstellen zu können und es ist oft nicht klar, was genau an einzelnen Stellen des Prozessmodells gemeint ist. Die systematische Überführung von High-Level-Modellen in ausführbare Modelle erfordert aber eindeutige und formal fundierte Spezifikationen des Prozesses. „Aktuelle Lösungen setzen häufig auf fertige Komponenten, die mit einer Prozessbeschreibungssprache verschaltet werden können. Dies erfordert oftmals die Anpassung des Unternehmens an die Software, was aus unserer Sicht nicht die Lösung sein kann“, so Dr. Bernhard Freudenthaler, der das Projekt am SCCH leitet. Der vom SCCH entwickelte Lösungsansatz ist die Verbesserung der bekannten Prozessbeschreibungssprache BPMN (Business Process Modeling Notation). Dabei wird BPMN auf das Notwendigste abgespeckt, aber auch um zusätzlich notwendige Sprachelemente ergänzt. Spezielles Augenmerk wird auf die Modellierung von Akteuren, Strukturierung von Sub-Prozessen, 10 SCCH Magazine 1/2012 “Current solutions often vest in finished components that can be interconnected via a process description language. This often requires adapting the company to the software, which we feel cannot be the solution,” says Dr. Bernhard Freudenthaler, who heads the project at SCCH. SCCH’s solution improves Business Process Modeling Notation (BPMN). This notation is trimmed to the lean basics, but also extended by necessary language elements. Special attention was paid to the modeling of actors, structuring of sub-processes, and communication and integration with other models (data). The formal basis is defined by the specification of the modeling language via Abstract State Machines (ASM). This enables checking the formal correctness of models. SCHWERPUNKT FORSCHUNG / FOCUS RESEARCH Kommunikation und Integration mit anderen Modellen (Daten) gelegt. Die formale Basis wird durch die Spezifikation der Modellierungssprache mit Hilfe von Abstract State Machines (ASM) definiert. So kann die formale Korrektheit von Modellen überprüft werden. Wie man die BPMN 2.0-Spezifikation mit Hilfe einer Ontologie überprüfen kann, ist ein konkretes Forschungsergebnis im Teilprojekt High-Level-Modeling. Die BPMN Spezifikation ist sehr umfangreich. Daher wurden alle syntaktischen Regeln in einer Ontologie zusammengefasst. Sie besteht aus zwei Teilen und enthält das gesamte Metamodell von BPMN 2.0 in einer Basisontologie sowie sämtliche textuell beschriebenen Regeln in einer Erweiterung. Der Hauptzweck der BPMN 2.0-Ontologie ist die Verwendung als Wissensbasis. Die 550-seitige BPMN-Spezifikation benötigt in der Ontologie nur ca. 260 Klassen, welche die jeweiligen Restriktionen beschreiben. Die wesentlichen Vorteile der Ontologie beschreibt DI (FH) Christine Natschläger – sie hat die Ontologie entwickelt – folgendermaßen: „Die Übersicht über vererbte Restriktionen ist viel besser geworden. Durch die formale Definition konnte ich mehr als 30 Widersprüche in der BPMN-Spezifikation identifizieren. Die Ontologie kann man auch zum Überprüfen der syntaktischen Korrektheit von konkreten BPMN-Modellen verwenden. Im Vergleich zu anderen Syntaxprüfern ermöglicht eine Ontologie Schlussfolgerungen, z.B. ein BPMN-Element mit gewissen Attributen impliziert ein konkretes Subelement, für welches weitere Restriktionen geprüft werden müssen.“ Die BPMN 2.0 Ontologie ist unter der creative commons licence (CC BY-NC-SA 3.0) unter http://www. scch.at/de/vertical-model-integration/ontology als Download verfügbar. 11 SCCH MagaziNe 1/2012 How to check a BPMN 2.0 specification with the help of an ontology is a concrete research result of the subproject High-Level Modeling. The BPMN specification is very extensive; therefore all syntactic rules were combined in an ontology that consists of two parts and contains the complete metamodel of BPMN 2.0 in a base ontology and all textually described rules in an extension. The main purpose of the BPMN 2.0 Ontology is to enable its use as a knowledge base. In the Ontology, the 550-page BPMN specification requires only ca. 260 classes, which describe the respective restrictions. Christine Natschläger, who developed the Ontology, describes its primary benefits as follows: “The overview of inherited restrictions is much better. Formal definition enabled us to identify more than 30 contradictions in the BPMN specification. The Ontology can also be used to check the syntactic correctness of concrete BPMN models. Compared to other syntax checkers, an ontology enables conclusions; e.g., a BPMN element with certain attributes implies a concrete sub-element for which further restrictions must be checked.” The BPMN 2.0 Ontology is available for download under Creative Commons license (CC BY-NC-SA 3.0) under http://www.scch.at/en/vertical-model-integration/ontology. Dr. Bernhard Freudenthaler Project Development, +43 7236 3343 850, bernhard.freudenthaler scch.at präzise und verständlich Precise, comprehensible system specifications DE EN Das Konzept der Abstract State Machines (ASMs) wurde ab Mitte der 1980er Jahre von Yuri Gurevich entwickelt. Anfang der 1990er erkannte Egon Börger das Potential von ASMs im Bereich von Software Engineering und die daraus entstandene Methode wurde mittlerweile schon erfolgreich für zahlreiche industrielle Projekte eingesetzt. ASMs können für alle von Nutzen sein, die Softwareund/oder Hardwarespezifikationen brauchen. Man kann ASMs einsetzen, um, ausgehend von natürlichsprachlichen Anforderungen, präzise und konsistente Spezifikationen zu erarbeiten. „Beim Erarbeiten von Software-Spezifikationen kommt es immer wieder zu Missverständnissen. Benötigt werden exakte Beschreibungen auf allen Abstraktionsebenen, bei denen die durch natürliche Sprache verursachten Mehrdeutigkeiten nicht mehr möglich sind“, erklärt Prof. Dr. Klaus-Dieter Schewe vom Software Competence Center Hagenberg. Verständnisprobleme oder Inkonsistenzen, die erst während der Entwicklung auffallen, oder gar erst beim Testen, verursachen ein Vielfaches der Kosten einer gründlichen und präzisen Spezifikation. Mit formalen Methoden können Anforderungen in unmissverständliche und präzise Spezifikationen um- The concept of Abstract State Machines (ASMs) was developed in the mid-1980s by Yuri Gurevich. Early in the 1990s Egon Börger recognized the potential of ASMs for software engineering, and the resulting methods have been successfully applied in numerous industrial projects. ASMs can be useful for anyone who needs software and/or hardware specifications. ASMs enable a transition from natural-language requirements definitions to precise and consistent specifications. “Formulation of software specifications often results in misunderstandings. Exact descriptions are necessary at all abstraction levels to preclude the ambiguities of natural language,” explains Prof. Dr. Klaus-Dieter Schewe of Software Competence Center Hagenberg. Misunderstandings and inconsistencies that surface during development or even during testing cause a multiple of the costs of thorough and precise specification. Formal methods enable translating requirements into unambiguous and precise specifications. However, the problem is that strictly formal methods are incomprehensible for many clients and indeed even for developers. Furthermore, such methods are necessary only in special cases that are critical in terms of security or safety. 12 SCCH Magazine 1/2012 gesetzt werden. Das Problem ist allerdings, dass streng formale Methoden für viele Auftraggeber, aber sogar für Entwickler, unverständlich sind. Außerdem sind solche Methoden nur in speziellen, besonders sicherheitskritischen Fällen wirklich notwendig. Alternativ dazu kann die ASM-Methode eingesetzt werden. Hier wird auf eine formal fixierte Syntax verzichtet; dennoch kann die gewünschte Funktionalität präzise ausgedrückt werden, da hinter der Semantik von ASMs eine mathematisch abgesicherte Theorie steht. So wird eine leicht verständliche und dennoch präzise Beschreibung der gewünschten Funktionalität von Software und auch von Hardware möglich. Die wesentlichen Vorteile beschreibt DI (FH) Felix Kossak vom SCCH folgendermaßen: „Ganz einfach kann man die Spezifikation in ein simulierbares Modell zum Ausprobieren und Experimentieren umwandeln. Schrittweise kann die Spezifikation zu einer Implementierung verfeinert werden, wobei die Erhaltung wesentlicher Eigenschaften mit mathematischen Mitteln überprüft und dokumentiert werden kann.“ ASMs können grundsätzlich in allen Fachbereichen angewandt werden. Erfolgreiche Anwendungen umfassen Bereiche wie Business Process Process-Software, Eisenbahnleitsysteme, Überwachungssysteme für die Küstenwache, aber auch die Spezifikation von Programmiersprachen und Virtuellen Maschinen. Im Bereich der Softwarequalität können ASMs eine bedeutende Rolle spielen, indem sie sowohl Validation und Testen als auch formale Verifizierung wesentlich unterstützen. „Wir wollen am SCCH die anwendungsorientierte Forschung rund um ASMs forcieren, um für unsere Projekte eine exakte Entwicklungsmethode zur exakten Erfassung von Anforderungen und deren Umsetzung in verlässlicher Software bereitzustellen“, erklärt der Wissenschaftliche Leiter des SCCH, Prof. Dr. KlausDieter Schewe. 13 SCCH MagaziNe 1/2012 Alternatively, the ASM method can be used. Here there is no formally prescribed syntax; still, the required functionality can be specified precisely because the semantics of ASMs are backed by mathematically founded theory. This enables easily comprehensible yet nonetheless precise description of the required functionality of software and hardware. Felix Kossak of SCCH describes the most important benefits as follows: “It is easy to translate the specification into a simulatable model for testing and experimenting. Stepwise the specification can be refined toward the implementation, whereby mathematical methods check and document the adherence to important attributes.” ASMs can be used in any discipline. Proven application domains include business process software, railway control systems, monitoring systems for the coast guard, and the specification of programming languages and virtual machines. ASMs can play an important role for software quality by significantly supporting validation and testing as well as formal verification. “At SCCH we seek to promote application-oriented research using ASMs in our projects in order to provide an exact development method for exact formulation of requirements and their implementation in reliable software,” explains the scientific director of SCCH, Prof. Dr. Klaus-Dieter Schewe. Prof. Dr. klaus-dieter schewe Chief Scientific Officer +43 7236 3343 881 klaus-dieter.schewe scch.at MAT MODELS, ARCHITECTURES AND TOOLS Der finger macht die musik Finger gestures make the music work DE EN „Tonmeister und Moderatoren sind kreative Köpfe und wir unterstützen sie mit hochwertigen Softwarelösungen, damit sie freien Spielraum für ihre Ideen haben, um außergewöhnliche Produktionen und Sendungen realisieren zu können“, beschreibt Karl Putzhammer, Geschäftsführer der acousta engineering gmbH seine Erfolgsstrategie. Seit mehr als 30 Jahren entwickelt das Salzburger Unternehmen zukunftsweisende Lösungen im Bereich der analogen und digitalen Tontechnik. Zu den Kunden zählen Fernseh- und Rundfunkveranstalter, wie zum Beispiel der Österreichische oder der Indonesische Rundfunk, aber auch Theater und Veranstaltungszentren, wie die Staatsoper in Dresden. Neu ist, dass mit der Easy Admin Software, die das gesamte System über eine grafische Benutzeroberfläche verwaltet, analysiert, konfiguriert und bedient werden kann. “Audio engineers and moderators have creative minds. We support them with high-quality software solutions that provide the leeway for realizing their ideas and enable extraordinary productions and broadcasts,” as Karl Putzhammer, CEO of acousta engineering gmbH, describes his successful business strategy. For over thirty years the Salzburg enterprise has been designing future-oriented solutions in the field of analog and digital sound engineering. Customers include TV and radio broadcasters such as the Austrian and the Indonesian broadcasting corporations and well as theaters, concert halls and event venues such as the Dresden State Opera House. Easy Admin software enables management, analysis, configuration and operation of the complete audio system via a graphical user interface. “In principle, you can compare the functionality of this module to an iPhone, although without apps. The panel 14 SCCH Magazine 1/2012 SCHWERPUNKT FORSCHUNG / FOCUS RESEARCH „Im Prinzip lässt sich dieses Modul von seiner Funktionsweise mit einem iPhone, allerdings ohne Apps, vergleichen. Das Panel hat eine intuitive Bedieneinheit mit einem MultitouchBildschirm und ist modular aufgebaut“, so Putzhammer. Ideen der Tontechniker können rascher umgesetzt werden und es entsteht mit dem neuen System ein schneller, flexibler, sparsamer und transparenter Workflow. In einer Forschungskooperation mit dem Software Competence Center Hagenberg werden völlig neue Interaktionskonzepte für die Bedienung und Konfiguration von komplexen Tontechnikanlagen entwickelt. Dabei stehen die intuitive Bedienung sowie die Reduktion der Komplexität der graphischen Schnittstelle im Vordergrund. Wo früher viele verschiedene Eingabemasken für die notwendige Konfiguration und den Betrieb der Anlagen notwendig waren, soll in Zukunft ein durchgängiges und sehr flexibles Interaktionsmodell für die notwendige Reduktion der Komplexität sorgen. Durch den Einsatz der neuen kapazitiven MultitouchBediengeräte kann in Zukunft auch intuitive Gestik zur Steuerung verwendet werden. So kann der Benutzer durch einfaches Wischen und Ziehen mit den Fingern Signalpegel einstellen, Equalizer-Kurven anpassen oder zwischen den Audiokanälen wechseln. „Durch den modellbasierten Ansatz bei der Entwicklung der Basissoftware und durch die Nutzung einer neuen, sehr innovativen und plattformunabhängigen User Interface-Technologie sind wir heute in der Lage, schnell auf neue Anforderungen in der Bedienung reagieren zu können“, freut sich Dr. Wolfgang Beer, Leiter des Forschungsbereichs Software Engineering and Technologie am SCCH. 15 SCCH MagaziNe 1/2012 has an intuitive operation unit with a multitouch monitor and a modular design,” explains Putzhammer. The audio engineer can implement ideas more quickly and the new system makes the workflow faster, more flexible, more economical and more transparent. A research cooperation with Software Competence Center Hagenberg is developing totally innovative interaction concepts for the operation and configuration of complex sound engineering systems. Intuitive operation and a reduction of the complexity of the graphical user interface provided the focus. Previously, numerous different input masks were required for configuration and operation of such systems; in the future, however, a consistent and highly flexible interaction model will deliver the required reduction of complexity; capacitive multitouch operating panels will enable intuitive gestures for control functions: simple swipes and draws with the fingers enable setting signal levels, adapting equalizer curves, or switching audio channels. “Via our model-based approach in the development of the basic software and the use of novel, highly innovative and platform-independent User Interface technology, today we can react quickly to new requirements in panel operation,” Dr. Wolfgang Beer, head of the SCCH research area Software Engineering and Technology, expresses with pleasure. Dr. wolfgang beer Area Manager Software Engineering and Technology, +43 7236 3343 858, wolfgang. beer scch.at KVS Knowledge-Based Vision Systems industriegewebe am prüfstand Industrial fabrics on the test bench DE EN Wir benutzen täglich verschiedenste technische Textilien. Solche auf anspruchsvolle Einsatzgebiete abgestimmte Gewebe (spezielle Funktionsbekleidung, Sitzbezüge, Autointerieur, Gewebe für die Papierproduktion, Sicherheits- und Klettergurte, Airbagschläuche, …) müssen hohe Qualitätsstandards erfüllen. Daher ist es notwendig, während des Produktionsprozesses ihre Qualität laufend und genau zu überprüfen. Um die Qualitätsprüfung mit Hilfe von optischen Aufnahmeverfahren zu verbessern, wurde das internationale Forschungsprojekt texQuality3D – welches vom Software Competence Center Hagenberg koordiniert wird – im EraSME - Programm gestartet. Every day we use a range of industrial textiles. Designed for demanding application domains (e.g., specialized functional clothing, seat covers, automotive interiors, paper production, seat belts, climbing harnesses, airbag hoses), such fabrics must meet high quality standards. This necessitates continuous and precise quality control during the production process. The international research project texQuality3D, coordinated by Software Competence Center Hagenberg, has been launched within the EraSME program to improve quality control via optical techniques. Human quality inspection varies from person to person and depends on his/her daily constitution. Therefore 16 SCCH Magazine 1/2012 SCHWERPUNKT FORSCHUNG / FOCUS RESEARCH Die menschliche Qualitätsbeurteilung fällt oft von Person zu Person unterschiedlich aus und hängt von der Tagesverfassung des Prüfpersonals ab. Deshalb liegt das Hauptaugenmerk in diesem Forschungsprojekt auf der Automatisierung der Qualitätsinspektion. Das Ziel ist, ein gleichbleibendes Qualitätslevel und wiederholbare Beurteilungsergebnisse zu erhalten. Eine Herausforderung ist die Vielfältigkeit der Produktpalette mit der ein Prüfsystem umgehen können muss. Außerdem gibt es noch dem jeweiligen industriellen Umfeld entsprechende Zusatzanforderungen, wie zum Beispiel hohe Taktraten bzw. Prüfgeschwindigkeiten oder eine auf die unterschiedlichen Qualitätskriterien der Endkunden angepasste Erkennung bzw. Einteilung der Fehlerkandidaten. Ein Lösungsansatz muss solchen Anforderungen gerecht werden und muss daher neueste Hard- und Softwarekonzepte kombinieren. Im Forschungsprojekt texQuality3D ist das SCCH für die Weiterentwicklung der entsprechenden Detektionsalgorithmen verantwortlich. Dies erfolgt auch in Zusammenarbeit mit dem Research Institute for Symbolic Computation (RISC) der Johannes Kepler Universität. Unter anderem konnte dabei eine wesentliche Verbesserung der Auswertungsgeschwindigkeit erzielt werden. Ein weiterer Forschungspartner ist die FH Rosenheim. Diese konzentriert sich gemeinsam mit der Firma in-situ GmbH auf die Adaption eines neuartigen Kamerasystems (Shape-from-Shading) für den Einsatz im Bereich der Überprüfung von Endlosmaterialien. Ein Patent für das Defektdetektionsverfahren wurde dem SCCH bereits erteilt. Im Rahmen des Forschungsprojektes geht es nun darum, die zeitintensiven Berechnungen für den Einsatz im Produktionsumfeld fit zu machen. 17 SCCH MagaziNe 1/2012 this research project focuses on automation of quality inspection with the goal of assuring a consistent level of quality and achieving repeatable evaluation results. A challenge is the broad product range that an inspection system must handle. Further, each respective industrial field has its own special requirements such as high cycle rates and speed of inspection, and detection and classification of defect candidates can be adapted to the varying quality criteria of customers. A solution must handle such requirements and so must combine the latest hardware and software concepts. In the research project texQuality3D, SCCH is responsible for the further development of corresponding detection algorithms. This is done in cooperation with the Research Institute for Symbolic Computation (RISC) of Johannes Kepler University Linz. A significant improvement of evaluation speed has already been achieved. Another research partner is the University of Applied Sciences in Rosenheim (Germany). Together with in-situ GmbH, the university is targeting the adaptation of an innovative shape-from-shading camera system for use in inspection of continuous materials. SCCH has already been granted a patent for its defect detection method. Now the research project is striving to make the time-consuming computations fit for use in a production environment. The basis of the method is a machine learning process based on novelty detection using a clustering approach via support vector machines (SVMs). This approach promises to accelerate evaluation speed. The innovative approach of this method is its detection of deviations independently of certain defect values and its concentration instead on recording the attributes of the defectfree structure. Variations and values of the structure to be inspected are recorded, and the inspection detects and reports deviations from the normal structure. This saves users from compiling a complete list of potential KVS Knowledge-Based Vision Systems Die Grundlage für das Verfahren bildet ein maschinelles Lernverfahren, welches auf der sogenannten „Novelty Detection“ (Erkennung von Neuheiten bzw. Abweichungen) durch einen Clusteringansatz mittels Support Vector Machines (SVM) basiert. Der Ansatz ist sehr vielversprechend und eine Beschleunigung der Auswertungsgeschwindigkeit wird so möglich. Der innovative Ansatz bei dieser Methode ist, die Erkennung von Abweichungen unabhängig von bestimmten Fehlerausprägungen zu machen und sich stattdessen, ganz auf die Erfassung der Besonderheiten der fehlerfreien Struktur zu konzentrieren. Variationen und Ausprägungen der zu inspizierenden Oberfläche werden erfasst und während des Prüfzyklus entsprechende Abweichungen von der Normalstruktur erkannt und gemeldet. Das erspart das aufwendige Erstellen einer vollständigen Fehlersammlung, welche meistens – bedingt durch die Variationsbandbreite von Defektausprägungen – gar nicht möglich ist. defects, which is often not even possible due to the sheer bandwidth of possible defects. Textile surfaces often have more than a two-dimensional pattern or texture; weaving of the fibers automatically creates a three-dimensional profile. Use of this additional height information for quality control is a further goal of texQuality3D. Here the project employs a multiple camera, multiple light source system that creates a 3D profile via the shadows from light of various wavelengths and from different perspectives; the collected data are fed to the evaluation algorithms. Here again the focus is on accelerating the recording process to enable application in an industrial environment. For both the evaluation software and the recording hardware, improvements have advanced so far that the next step will combine them to an overall system. This will enable utilization by the industrial partners. Der Prozess der Fehlerlokalisierung / The process of defect lokalization 18 SCCH Magazine 1/2012 SCHWERPUNKT FORSCHUNG / FOCUS RESEARCH Die Oberflächen von Textilien haben oftmals nicht nur eine zweidimensionale Musterung bzw. Textur, sondern bedingt durch das Verweben einzelner Fäden entsteht auch automatisch ein 3-dimensionales Profil. Diese zusätzliche Höheninformation für die Qualitätskontrolle zu verwenden, ist ein weiteres Ziel von texQuality3D. Dazu wird ein spezielles MehrKamera- und Mehr-Licht-System herangezogen, das über die Schattenbildung von Licht unterschiedlicher Wellenlänge und über unterschiedliche Blickwinkel ein solches 3D-Profil erstellt und die gesammelten Daten an die Auswertungsalgorithmen weiterleitet. Auch hier liegt der Fokus auf einer Beschleunigung des Aufnahmeverfahrens, um den Einsatz im industriellen Umfeld zu ermöglichen. Bei der Auswertungssoftware einerseits und der Aufnahmehardware andererseits sind die Verbesserungen bereits so weit erfolgt, dass sie im nächsten Schritt zu einem Gesamtsystem zusammengefügt werden. Dann können sie auch bei den industriellen Partnern des Forschungsprojektes genutzt werden. Das entwickelte System ist aber nicht nur für die Kontrolle von Industrietextilen geeignet, sondern kann auch in anderen Bereichen angewandt werden. Der Projektleiter DI Peter Haslinger meint dazu: „Die Verwendung der von uns entwickelten Defektdetektionssoftware ist in allen Bereichen möglich bei denen eine gewisse Regularität der zu prüfenden Oberfläche gegeben ist, wie zum Beispiel Kunststoff-, Metall- oder Glasproduktion. Wir haben unter anderem auch einen Partner im Forschungsprojekt, der sich auf die Erzeugung von Folien spezialisiert hat.“ 19 SCCH MagaziNe 1/2012 The developed system serves not only quality inspection for industrial textiles; it is useful for other application domains as well. Project manager Dipl.-Ing. Peter Haslinger comments: “Our defect detection software can be used in any field that has a certain regularity in the surface to be inspected. This includes plastics, metals and glass. One of our project partners manufactures foils.” di peter haslinger Project Development Knowledge-Based Vision Systems , +43 7236 3343 834, peter.haslinger scch.at DAS Data Analysis Systems energie-effizienz kleineR gebäude energy efficiency in small buildings DE EN Das Software Competence Center Hagenberg hat gemeinsam mit Kooperationspartnern das Forschungsprojekt „Höhere Effizienz beim Energiemanagement in Gebäuden durch verfeinerte Prozessmodellierung und Optimierungsstrategien“ initiiert. Dabei sollen Grundlagen für effiziente Energiemanagementanwendungen, vor allem in kleinvolumigen Gebäuden, untersucht werden und welchen Einfluss diese auf die Reduktion des Primärenergieverbrauchs haben. Heutige Energiemanagementsysteme zielen darauf ab, Energie-, Kühl- und Heizungsanlagen so zu steuern, dass einerseits den technischen Charakteristika dieser technischen Komponenten als auch den Komfortansprüchen der Bewohner Rechnung getragen wird. Dabei kommen Wetterabhängigkeit und Wohnverhalten als wesentliche Einflussgrößen hinzu. „Die Hypothese dieses Forschungsprojekts ist, dass durch verfeinerte Together with cooperation partners, Software Competence Center Hagenberg has initiated the research project “Greater energy efficiency for energy management in buildings through refined process modeling and optimization strategies”. The project will study fundamentals of efficient energy management applications, especially in low-volume buildings, and their influence on the reduction of primary energy demand. Today’s energy management systems strive to control energy, cooling and heating systems so that both the technical characteristics of these components and the comfort requirements of the residents are accommodated. Weather dependence and lifestyle are additional important influencing factors. “The hypothesis of this research project is that refined methods of modeling and optimization have the realistic potential to deliver substantial efficiency improvement. It remains unclear 20 SCCH Magazine 1/2012 SCHWERPUNKT FORSCHUNG / FOCUS RESEARCH Methoden der Modellierung und Optimierung substantielle Effizienzsteigerungen realistisch zu erwarten sind. Zurzeit ist es nicht klar, ob und wie solche Ansätze erfolgreich auf kleinvolumige Gebäude, vor allem Einfamilienhäuser, anwendbar sind“, berichtet Dr. Thomas Natschläger. Zusätzlich sind für ein gesamtes, optimales Energiemanagement nicht nur Gebäude und Wettermodelle notwendig, sondern auch nutzungsabhängige Energieverbrauchsmodelle. Alles zusammen genommen ergibt sich ein komplexes Optimierungsund Regelungsproblem, dessen Lösung Ziel dieses Projekts ist. Im gegenständlichen Forschungsprojekt soll diese Lösung vor allem basierend auf State-of-the-Art-Methoden der Computational Intelligence, insbesondere Model Predictive Control (MPC) sowie Gebäudesimulationen und Experimenten an einem realen, speziell dafür geeigneten Musterobjekt, entwickelt werden. Die geplanten Auswirkungen des Projekts sind: • die Etablierung verbesserter Modellierungs- und Optimierungsmethoden für das Energiemanagement von Wohn- und insbesondere Einfamilienhäusern • die Profilierung des Forschungsstandortes OÖ im Kontext Energieeffizienz durch Bündelung von lokalem Know-how im Bereich Computational Intelligence • die Stärkung des oberösterreichischen Wirtschaftsstandortes im Sektor Energiemanagement- und Steuerungssysteme Eine Förderung des Forschungsprojekts wurde bereits im Oberösterreichischen Energieforschungsprogramm zugesagt. Der Projektstart wird in der 2. Jahreshälfte 2012 angestrebt. Interessierte Unternehmen können noch in das Projekt einsteigen. Nutzen Sie die Gelegenheit, an diesem innovativen Forschungsprojekt teilzunehmen und schaffen Sie sich dadurch schon jetzt einen Wettbewerbsvorteil! 21 SCCH MagaziNe 1/2012 whether and how such approaches can be applied to low-volume buildings, especially single-family homes”, reports Dr. Thomas Natschläger. Additionally, overall optimized energy management requires not only building and weather models but also utilization-dependent energy consumption models. All together, this produces a complex optimization and control problem whose solution is the goal of this project. This research project seeks to develop a solution based on state-of-the-art methods of computational intelligence, especially model predictive control (MPC), and building simulations and experiments conducted on a real, especially suited model property. The planned effects of the project include: • Establishment of improved modeling and optimization methods for energy management for residences, especially single-family homes • Raising the profile of Upper Austria as a research site for energy efficiency by bundling local know-how in the field of computational intelligence • Strengthening Upper Austria as a business location on the sector of energy management and control systems The research project was already approved for funding in the Upper Austrian Energy Research Program. The project launch is scheduled for the second half of 2012. Interested companies can still join the project. Utilize the opportunity to participate in this innovative research project and earn a competitive edge. Dr. Thomas Natschläger Key Researcher, +43 7236 3343 868, thomas.natschlaeger scch.at DAS Data Analysis Systems optimierung von chemischen prozessen Optimization of chemical processes DE EN Das Know-how des Software Competence Center Hagenberg im Schwerpunkt Data Analysis Systems (DAS) ist methodenzentriert und kann daher in verschiedensten Branchen eingesetzt werden. Das zeigt auch die Anwendung im Bereich der chemischen Industrie: gemeinsam mit sechs anderen wissenschaftlichen Partnern (Institut für Wissensbasierte Mathematische Systeme der JKU , Institut für Mikroelektronik und Mikrosensorik der JKU, Kompetenzzentrum Holz GmbH - Wood K plus, RECENDT GmbH, Institut für Chemische Technologien und Analytik der TU Wien, Embedded Systems & Software Research Center der Universität Salzburg) und neun Unternehmenspartnern (Brau Union Österreich AG, Borealis AG, Dynea Austria GmbH, Kelheim Fibres GmbH, Kemira Chemie Ges. mbH, Krems Chemie Chemical Services AG, Lenzing AG, Nufarm GmbH & Co KG, OMV Aktiengesellschaft) ist das SCCH im Forschungsnetzwerk PAC – Process Analytical Chemistry tätig. Bis 2014 arbeitet das SCCH Know-how in Software Competence Center Hagenberg’s research topic Data Analysis Systems (DAS) is method-oriented and thus can be applied in various branches. This is reflected in the following application in the chemical industry: Together with six scientific partners (Institute for Knowledge-Based Mathematical Systems at Johannes Kepler University, Institute for Microelectronics and Microsensorics at Johannes Kepler University, Kompetenzzentrum Holz GmbH (Wood K plus), RECENDT GmbH, Institute for Chemical Technologies and Analytics at Technical University of Vienna, Embedded Systems & Software Research Center at the University of Salzburg) and nine industrial partners (Brau Union Österreich AG, Borealis AG, Dynea Austria GmbH, Kelheim Fibres GmbH, Kemira Chemie Ges.mbH, Krems Chemie Chemical Services AG, Lenzing AG, Nufarm GmbH & Co KG, OMV Aktiengesellschaft), SCCH is active in the research network Process Analytical Chemistry (PAC). Until 22 SCCH Magazine 1/2012 SCHWERPUNKT FORSCHUNG / FOCUS RESEARCH an der Entwicklung von Methoden zur Verbesserung der Analytik, Optimierung und Steuerung chemischer Prozesse mit. So sind signifikante Kosten-, Energieund Rohstoffeinsparungen bei steigender Ausbringung und höherer Produktqualität realisierbar. Gegenwärtig wird die Infrarotspektroskopie als eine wesentliche Technologie angesehen, da diese in Kombination mit entsprechender Modellbildung die Entwicklung von virtuellen Sensoren für eine Vielzahl von chemisch relevanten Prozessgrößen erlaubt (Chemometrie). Dabei wird vor allem auf die für die InlineMessung gut geeignete Nah-Infrarot-Spektroskopie gesetzt. „Im Bereich Data Analysis Systems sind wir für Datenanalyse und Modellbildung verantwortlich. Das Ziel ist, verbesserte Verfahrensweisen im Bereich der Chemometrie zu entwickeln. Wir greifen dabei auf langjährige Erfahrung im Bereich der datengetriebenen Modellierung wie zum Beispiel maschinelles Lernen und Data Mining zurück“, sagt der Projektleiter am SCCH, Dr. Thomas Natschläger und nennt die zwei wichtigsten Fragestellungen an denen konkret gearbeitet wird, die automatische Auswahl des zu analysierenden Spektralbereichs, um einen robusten virtuellen Sensor zu bekommen und die Entwicklung von Methoden, die den effizienten Transfer von Modellen von einem Anwendungsszenario zu einem ähnlich gelagerten erlauben. Die Forschungsarbeiten im Rahmen von PAC sind durch die konkreten Aufgabenstellungen und Prozesse der beteiligten Unternehmenspartner motiviert, wodurch für diese ein unmittelbarer Nutzen sichergestellt ist. Die im Projekt bearbeiteten Anwendungen reichen von der Analyse und Optimierung der Produktion von Viskosefasern über die Erforschung der qualitätsbestimmenden Parameter von Kunststoffgranulat bis zur Qualitätssicherung in der Bierproduktion und zur Sicherstellung der absoluten Reinheit von Gasen. 23 SCCH MagaziNe 1/2012 2014 SCCH will be collaborating on the development of methods to improve analytics, optimization and control of chemical processes. This enables significant savings on costs, energy and raw materials with greater output and better product quality. Presently infrared spectroscopy is seen as an important technology because, in combination with corresponding modeling, it enables the development of virtual sensors for many chemically relevant process parameters (chemometry). These sensors primarily use near infrared spectroscopy (NIRS), which is well suited for inline measurement. “In Data Analysis Systems, we are responsible for data analysis and modeling. The goal is to develop improved methods in chemometry. Here we rely on our many years of experience in the field of data-driven modeling, e.g., machine learning and data mining,” says SCCH project manager Dr. Thomas Natschläger. He reports that important problems that are currently being studied include automatic selection of a spectral range to be analyzed so that a robust virtual sensor is achieved, and the development of methods for efficient transfer of models from one application scenario to another similar one. Research work within PAC is motivated by specific problems and processes of the involved industrial partners. This ensures direct benefits for these partners. The applications involved in the project range from the analysis and optimization of the production of viscous fibers, to researching the quality-relevant parameters for plastic granulate, to quality assurance in beer production, and to ensuring absolute purity of gases. dr. thomas natschläger Key Researcher Data Analysis Systems +43 7236 3343 868 thomas.natschlaeger scch.at MAT MODELS, ARCHITECTURES AND TOOLS Gelebte Innovation DGR und SCCH long-range research partnership DE EN Seit 7 Jahren besteht die Forschungskooperation zwischen dem Software Competence Center Hagenberg und der DGR DatenverarbeitungsgesmbH. Das Oberösterreichische Unternehmen hat eine ERP-Komplettlösung für das Baunebengewerbe, vor allem für Haustechnikunternehmen entwickelt. „Bei unserem begrenzten Forschungsbudget waren Fördermöglichkeiten immer ein Thema. Das erste Projekt mit dem SCCH haben wir 2004 noch im K plus-Programm gestartet. Wir haben erstmals externe Experten gesucht, die uns bei der Ablösung der bestehenden Software bestmöglich unterstützen und innovative Aspekte einbringen. Lösungsansatz war eine völlig neuartige Softwarearchitektur, entwickelt vom SCCH auf einer hochmodernen Plattform. Die Plattform war offen und flexibel und mit einem User-Interface mit modernem Look-and-Feel ausgestattet. Ziel war, für die Anwender eine Lösung zu entwickeln, die bei allen Branchenspezifika gleichzeitig den vollen Komfort einer zeitgemäßen Rich-ClientOberfläche bietet“, so der Geschäftsführer der DGR, DI Robert Rosenauer. In der ersten Phase des COMET-Programms erfolgte eine weitere Verbesserung spezieller Softwarebestandteile. Es wurden generelle ZugriffskomponentenLösungen für ERP-Systeme auf Basis der Eclipse Rich Client-Plattform, Eclipse Modelling Framework und The research cooperation between Software Competence Center Hagenberg and the software firm DGR DatenverarbeitungsgesmbH began seven years ago. The Upper Austrian enterprise offers a complete ERP solution for the construction industry, especially for HVAC. “With our limited research budget, financing via subsidies was always of interest,” says DGR CEO Dipl.-Ing. Robert Rosenauer. “We launched our first project with SCCH in 2004 under the K plus program. We were seeking external experts to optimally help us in upgrading the existing software and introducing innovative aspects. The solution was a completely novel software architecture that was developed on an ultramodern platform at SCCH. This platform was open and flexible and provided a user interface with a modern look and feel. Our goal was to find a solution for users that covers all branch details and affords the full comfort of a modern rich client interface.” The first phase of the COMET program produced a further improvement of specialized software components. General access components and solutions for ERP systems were designed and developed on the basis of the Eclipse Rich Client Platform, Eclipse Modeling Framework and EJB 3 (Enterprise JavaBeans). One of the most important requirements was executability on different platforms (Windows, Linux, IBM-i5). The solution is based on Java Open Source technology, bringing the additional benefits of easy extensibility. “We participated in the COMET program because at SCCH we found an interdisciplinary team including software architects, database experts and software quality specialists as well as a scientific network. Our participation in the COMET program led to greater interest in subsidy funding,” says Rosenauer. “Future-oriented enterprises keep an eye on technological developments and utilize scientific partnerships and the numerous subsidies in Upper Austria in DI Robert Rosenauer, Ing. Mario Kreisberger, DGR 24 SCCH Magazine 1/2012 EJB 3 (Enterprise JavaBeans) entworfen und entwickelt. Eine der wichtigsten Anforderungen war die Lauffähigkeit auf verschiedensten Plattformen wie Windows, Linux oder IBM-i5. Die Lösung basiert auf der Java Open Source-Technologie und ist aufgrund der Technologie sehr einfach erweiterbar. „Am COMET-Programm haben wir teilgenommen, weil wir am SCCH ein interdisziplinäres Team gefunden haben, z.B. Softwarearchitekten, Datenbankexperten und Experten für Softwarequalität sowie ein wissenschaftliches Netzwerk. Die Beteiligung am COMET-Programm hat bewirkt, dass wir uns später mehr für Fördermöglichkeiten interessiert haben“, so Rosenauer. „Vorrausschauende Unternehmen behalten neue technologische Entwicklungen stets im Auge und nutzen wissenschaftliche Partnerschaften sowie die in Oberösterreich zahlreich angebotenen Förderungen, um die Wettbewerbsfähigkeit und Marktführung ihrer Produkte zu garantieren. Wir unterstützen Unternehmen aus den verschiedensten Branchen bei der Ausarbeitung von Innovationen in Verbindung mit Software“, erklärt Dr. Wolfgang Beer, Leiter des Bereichs Software Engineering and Technology. „Es gibt für jede innovative Idee eine passende Fördermöglichkeit“, ergänzt er. Die DGR hat durch den vorausschauenden Einsatz von neuesten Softwaretechnologien und mit Unterstützung von zielgerichteten Förderungen die Qualität sowie die Funktionalität ihres Produkts erheblich steigern können. Nach einem ausführlichen Technologietransfer unterstützt das SCCH jetzt nur noch bei besonders kniffligen Entscheidungen. Ansonsten können die Entwickler der DGR die Software selbst laufend verbessern und erweitern. Rosenauer betont: „Wir haben jetzt ein Produkt am Markt, das wir gut verkaufen können. Wir haben zum richtigen Zeitpunkt auf Forschung und moderne Technologie gesetzt. Jetzt können wir beginnen, die Früchte zu ernten“. 25 SCCH MagaziNe 1/2012 order to assure competitiveness and market leadership for their products. We support companies in various branches in developing innovations related to software,” explains Dr. Wolfgang Beer, head of the area Software Engineering and Technology. “For every innovative idea there is a suitable funding option.” Dr. wolfgang beer Area Manager Software Engineering and Technology, +43 7236 3343 858, wolfgang. beer scch.at Due to its future-safe utilization of the latest software technology and with the support of targeted subsidies, DGR has significantly improved the quality and functionality of its product. After an extensive technology transfer to DGR, SCCH’s support is now required only for particularly tricky decisions; otherwise the developers at DGR continuously improve and enhance their software themselves. Rosenauer emphasizes: “We now have a product on the market that we can easily sell. We chose the right time to vest in research and modern technology. Now we can reap the rewards.” SCCH Software Competence Center Hagenberg ausgezeichnete Dissertation Excellent Dissertation DI (FH) Verena Geist wurde am 22. November 2011 von Herrn Generalsekretär Mag. Friedrich Faulhammer der Würdigungspreis des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung für ihre herausragenden Studienleistungen verliehen. Die Promotion an der Johannes Kepler Universität Linz zur Doktorin der technischen Wissenschaften unter den Auspizien des Bundespräsidenten findet am 18. April 2012 statt. Das Forschungsthema der Dissertation „Integrierte, ausführbare Spezifikation für Geschäftsprozesse und Systemdialoge“ wurde unter der Betreuung von A.Univ.-Prof. Dr. Josef Küng am Institut für Anwendungsorientierte Wissensverarbeitung der JKU bearbeitet. Rasche Entwicklung und eine flexible IT-Architektur stellen in modernen Software-Projekten wichtige Erfolgsfaktoren dar. Ebenso sind klare Semantiken und einfache Handhabung der Geschäftsprozesse wesentlich. Mit ihrer Dissertation präsentiert Verena Geist einen neuartigen, typbasierten Ansatz für die Integration von Workflowmanagement und Anwen- Verleihung des Würdigungspreises / presentation of the award of recognition 26 SCCH Magazine 1/2012 On 22 November 2011 Mag. Friedrich Faulhammer presented the award of recognition of the Federal Ministry for Science and Research to Dipl.-Ing. (FH) Verena Geist for her outstanding achievements during her studies. Her PhD of technical sciences will be awarded at Johannes Kepler University Linz under the auspices of Austrian President Dr. Heinz Fischer on 18 April 2012. Her dissertation research on “Integrated, executable specification for Business Processes and System dialogs” was conducted at the Institute for ApplicationOriented Knowledge Processing at the JKU with her advisor a.Univ.-Prof. Dr. Josef Küng. In modern software projects, rapid development and a flexible IT architecture are important success factors. Likewise clear semantics and simple handling of business processes are significant. In her dissertation, Geist presents a novel, type-based approach for the integration of workflow management and application programming and thereby tackles a fundamental problem in the field of business process managements. “In my dissertation I developed a fundamental technology- and platform-independent concept that enables flexible process technology via complete integration of business processes and system dialogs. The typed workflow specification language has clear semantics for generation of executable code from formal descriptions and thus achieves significant improvements for the development of process-oriented enterprise applications,” reports Geist. The core of the integrated business process and dialog specification is the typed workflow chart as a tripartite, directed graph. Workflow charts enhance the two-level, News dungsprogrammierung und beschäftigt sich somit mit einem grundlegenden Problem aus dem Bereich des Geschäftsprozessmanagements. „In meiner Dissertation habe ich ein grundlegendes, technologie- und plattformunabhängiges Konzept entwickelt, das eine flexible Prozesstechnologie durch vollständige Integration von Geschäftsprozessen und Systemdialogen ermöglicht. Die typisierte Workflowspezifikationssprache besitzt klare Semantiken zur Generierung von ausführbarem Code aus formalen Beschreibungen und erreicht somit signifikante Verbesserungen für die Entwicklung von prozessorientierten Unternehmensanwendungen“, so Verena Geist. Das Kernstück der integrierten Geschäftsprozess- und Dialogspezifikation bildet das typisierte Workflow-Chart als tripartiter, gerichteter Graph. Workflow-Charts erweitern die zweistufige, einzelbenutzerbasierte Mensch-Computer-Interaktion von Formcharts um die Unterstützung von Benutzer- und Rollenmodellen, die Einführung von Arbeitslisten, Parallelismus und Synchronisation sowie die Detektion von komplexen Dialogen. Eine integrierte Entwicklungsumgebung basierend auf Workflow-Charts bietet uneingeschränkten Gestaltungsfreiraum für Systemdialoge in workflowintensiven Systemen und unterstützt wesentliche Prinzipien für Software Engineering, wie Benutzerfreundlichkeit, Wartbarkeit und Wiederverwendbarkeit. „Als Forschungseinrichtung möchten wir unsere Forscherinnen optimal unterstützen. Wir haben ein internes PhD-Unterstützungsprogramm und ermutigen speziell unsere Forscherinnen sich wissenschaftlich weiter zu qualifizieren und eine wissenschaftliche Karriere einzuschlagen“, erklärt SCCH CEO Dr. Klaus Pirklbauer. Derzeit beträgt der Frauenanteil unter den Forschern am SCCH 10,7 %. „Ein langfristiges Ziel ist, den Anteil der Forscherinnen am SCCH deutlich zu steigern“, so Pirklbauer. 27 SCCH MagaziNe 1/2012 single-user-based human/computer interaction of form charts by adding support for user and role models, by introducing work lists, parallelism and synchronization, and by enabling detection of complex dialogs. An integrated development environment based on workflow charts affords unrestricted freedom of design for system dialogs in workflow-intensive systems and supports significant principles of software engineering, e.g., user friendliness, maintainability and reusability. “As a research facility we seek to fully support our researchers. We have an internal PhD support program and especially seek to motivate our women researchers to pursue further scientific qualification and a scientific career,” explains SCCH CEO Dr. Klaus Pirklbauer. Currently the share of women amongst researchers at SCCH is 10,7 %. “A long-range goal is to significantly increase the portion of women researchers at SCCH,” adds Pirklbauer Dipl.-Ing. (FH) verena geist Industrial Researcher , +43 7236 3343 817, verena.geist scch.at SCCH Software Competence Center Hagenberg Forschungsschwerpunkte Research Topics DE EN Für ein Software-Kompetenzzentrum liegt natürlich der Interessenschwerpunkt der industriellen Partner primär im Bereich der Softwareentwicklung, insbesondere bei klassischen Software Engineering-Themen. Kurz gesagt bedeutet dies, dass sich die anwendungsorientierten Forschungsprobleme, die das SCCH in vielen Projekten betrachtet, um den Softwareprozess und die Softwarequalität zentrieren. Softwarequalität verlangt die Beherrschung der Sprachen und Methoden, die im Entwicklungsprozess zum Einsatz kommen. Im SCCH wurde erkannt, dass insbesondere Softwarearchitekturen eine wichtige Rolle in diesem Prozess spielen. Folglich betonen anwendungsorientierte Projekte die Verwendung integrierter Methoden und Architekturen. Da viele Anwendungen in einem produktionsorientierten Kontext stehen, ist die Forschung zudem bereichsspezifischen Ansätzen und Sprachen gewidmet. Der Fokus auf Integration und formal verifizierbarer Software bezieht sich auch auf datenintensive Systeme. Schlüsselprobleme für die Forschung sind dabei die formale Integration von Massendatenstrukturen, Naturally, for a software competence center, the primary focus of interest of industrial partners is software development with a focus on classical Software Engineering problems. In a nutshell, this means that the applied research problems SCCH faces in such projects is centered around software processes and quality. Software quality requires mastering the languages and methods used in the development process. SCCH has discovered that software architecture plays an important role in this process. Therefore, application-oriented projects put an emphasis on the use of integrated methods and software architecture. Furthermore, as the major focus of application is in a production-oriented context, research is devoted to domain-specific approaches and languages. The focus on integration and formally verifiable software systems extends to data-intensive systems. The key problems research has to face are the formal integration of bulk data structures with processes, interaction, and interfaces on any level of abstraction, and the systematic reification into application systems. 28 SCCH Magazine 1/2012 ForschungsSchwerpunkte / Research Topics Prozessen, Interaktion und Schnittstellen auf beliebigem Abstraktionsniveau sowie die systematische Vergegenständlichung in Anwendungssystemen. Allgemeiner betrachtet liefern jedwede Systeme - nicht nur Softwaresysteme - reichhaltige Datenmengen. Für das SCCH sind insbesondere Daten technischer Produkte, Sensordaten und bio-medizinische Bilder Schwerpunkt der Datenanalyse, welche zu einer Mischung von Bildverarbeitung, Datamining und maschinellem Lernen führt. Auf den folgenden Seiten finden Sie die Schwerpunkte des SCCH näher beschrieben. 29 SCCH MagaziNe 1/2012 More generally, running systems of any kind – not only software systems – provide rich collections of data. For SCCH, images of technical artifacts, sensor data, and bio-medical images are the primary focus of investigation, leading to a mixture of computer vision, data mining and machine learning. On the following pages you will find more details about SCCH’s research topics. PQE Process and Quality Engineering PQE Process and Quality Engineering Die Entwicklung von Softwareprodukten auf hohem Qualitätsniveau verlangt effektive Methoden und Werkzeuge sowie effiziente Entwicklungsprozesse. Das Ziel von PQE ist dabei die Erforschung und Entwicklung von neuen Konzepten und Methoden für das Qualitäts- und Prozessmanagement sowie deren kontinuierliche Verbesserung und Umsetzung in maßgeschneiderte Werkzeuge und Unternehmensprozesse zusammen mit Unternehmenspartnern. PQE beschäftigt sich insbesondere mit Anforderungs-, Architektur- und Testmanagement, Qualitäts- und Prozessmanagement, Application Lifecycle Management, nachhaltigen Entwicklungsparadigmen sowie Engineering-Strategien. PQE richtet sich an Unternehmen, die selbst Software als Produkt oder Service oder als Teil eines Produktes entwickeln. The development of high-quality software products demands effective methods and tools along with efficient development processes. In cooperation with partner companies, PQE’s seeks to research and develop new concepts and methods for quality and process management as well as their continuous improvement and realization in customized tools and company processes. PQE focuses particularly on requirements, architecture and test management, quality and process management, application life-cycle management, sustainable development paradigms, and engineering strategies. PQE addresses companies that develop software as a product or service or as part of a product. http://www.scch.at/en/process-and-quality-engineering http://www.scch.at/de/process-and-quality-engineering DI Fritz Stallinger Key Researcher, +43 7236 3343 865, fritz.stallinger scch.at Mag. Rudolf Ramler Key Researcher, +43 7236 3343 872, rudolf.ramler scch.at 30 SCCH Magazine 1/2012 Dr. Miklós Biró Key Researcher, +43 7236 3343 873, mikols.biro scch.at ForschungsSchwerpunkte / Research Topics MAT ModelS, Architectures and Tools MAT ModelS, Architectures and Tools MAT beschäftigt sich mit modernen konstruktiven Ansätzen im Software Engineering, mit dem Ziel, die Erstellung und Weiterentwicklung von komplexen technischen Softwaresystemen über einen langen Zeitraum zu erleichtern und höchstmögliche Verlässlichkeit sicherzustellen. Dabei kommen modellbasierte und formale Ansätze zur automatischen Erzeugung von Software aus Domänenmodellen ebenso zum Einsatz wie die Möglichkeit der Endbenutzerprogrammierung durch domänenspezifische Programmiersprachen. Die verschiedenen Forschungsaspekte im Schwerpunkt MAT verfolgen die langfristige Vision, automatisch Software aus verifizierten abstrakten Spezifikationen für verschiedene Technologien und Plattformen zu erzeugen. Nur so kann das fachliche (meist technische) Know-how eines Unternehmens über einen längeren Zeitraum außerhalb und damit möglichst unabhängig von schnelllebigen Softwaretechnologien, dokumentiert und gesichert bleiben. MAT is involved in modern constructive approaches in Software Engineering with the goal of facilitating the creation and further development of complex technical software systems over long time ranges and ensuring their ultimate reliability. Here model-based and formal approaches to automatic generation of software from domain models are employed along with the option of end-user programming via domain-specific programming languages. The various research aspects in MAT pursue the long-range vision of automatic software generation from verified abstract specifications for various technologies and platforms. This is necessary to ensure the long-range documentation and storage of the expert (usually technical) know-how of a company independently of short-lived software technologies. http://www.scch.at/en/models-architectures-and-tools http://www.scch.at/de/models-architectures-and-tools Dr. wolfgang beer Area Manager & Key Researcher, +43 7236 3343 858, wolfgang. beer scch.at Dr. Josef Pichler Key Researcher, +43 7236 3343 867, josef.pichler scch.at 31 SCCH MagaziNe 1/2012 Prof. Dr. Klaus-Dieter Schewe CSO & Key Researcher, +43 7236 3343 881, klaus-dieter.schewe scch.at KVS Knowledge-Based Vision Systems KVS Knowledge-Based Vision Systems KVS entwickelt Analysemethoden für Bilddaten auf Basis der Computational Intelligence. Ein Beispiel ist die datengetriebene Modellbildung für die Charakterisierung von defektfreien Texturen. Ebenfalls forscht man an der logik- und wissensbasierten Modellierung von Qualitätskriterien sowie an kognitiven Aspekten bei der ästhetischen Beurteilung. Starre und deformierbare geometrische Strukturen werden mittels Registrierung analysiert. Die Forschungsergebnisse von KVS werden in der Bewegungsanalyse und dem Objekt- und Personentracking sowie in der Qualitätsinspektion für texturierte oder glänzende Oberflächen und 3D-Strukturen angewendet. KVS develops analysis methods for image data on the basis of Computational Intelligence. One example is data-driven model building for the characterization of defect-free textures. KVS also researches logic-based and knowledge-based modeling of quality criteria and cognitive aspects in aesthetic evaluation. Rigid and deformable geometric structures are analyzed via registration. KVS’ research results are applied to motion analysis and tracking of objects and persons as well as to quality inspection for textured or shiny surfaces and 3D structures. http://www.scch.at/en/knowledge-based-vision-systems http://www.scch.at/de/knowledge-based-vision-systems Dr. Bernhard Moser Area Manager & Key Researcher, +43 7236 3343 833, bernhard.moser scch.at 32 SCCH Magazine 1/2012 Dr. Julian Mattes Key Researcher, +43 7236 3343 835, julian.mattes scch.at ForschungsSchwerpunkte / Research Topics DAS Data Analysis Systems DAS Data Analysis Systems DAS entwickelt Methoden für die automatisierte Analyse von Sensordaten für die Wissensgewinnung und Verfeinerung von Modellen. Das Spektrum an Anwendungen umfasst Prozessanalyse, Prozessoptimierung, Conditioning Monitoring, virtuelle Sensoren, Störungsprognosen und optimale Steuerungs- und Regelsysteme in der Prozessindustrie und Produktion, bei der Herstellung von Maschinen und in der Umwelttechnik, wie etwa in der Steuerung von Heizungssystemen. http://www.scch.at/en/data-analysis-systems DAS develops methods for automatic analysis of sensor data for the purpose of knowledge acquisition and model refinement. The spectrum of applications encompasses process analysis, process optimization, condition monitoring, virtual sensors, disruption prognoses and optimal control systems in the process industry and production, in machine manufacture and in environmental technology such as heating system controls. Dr. Thomas Natschläger Key Researcher, +43 7236 3343 868, thomas.natschlaeger scch.at Dr. Holger Schöner Key Researcher, +43 7236 3343 816, holger.schoener scch.at 33 SCCH MagaziNe 1/2012 http://www.scch.at/de/data-analysis-systems SCCH Software Competence Center Hagenberg unternehmenspartner und Referenzen in COMET Company Partners and References in COMET ABATEC - Electronic AG OÖ Gebietskrankenkasse acousta engineering gmbh OMICRON electronics GmbH BMW Motoren GmbH PROMOT Automation GmbH RUBBLE MASTER HMH GmbH BÖHLER Edelstahl GmbH & Co KG Siemens Transformers Austria E+E Elektronik Ges.m.b.H. GmbH & Co KG ENGEL AUSTRIA GmbH STIWA Holding GmbH Fronius International GmbH TRUMPF Maschinen Austria GmbH & Co. KG. GRZ IT Center Linz GmbH Uni Software Plus GmbH KEBA AG voestalpine Stahl GmbH 34 SCCH Magazine 1/2012 Partner / Partners Fördergeber Wissensch. Partner Funding Partners Scientific Partners Johannes Kepler Universität Linz FAW - Institut für Anwendungs orientierte Wissensverarbeitung FLLL - Institut für Wissensbasierte Das SCCH wird im Rahmen von COMET – Mathematische Systeme Competence Centers for Excellent Technologies durch BMVIT, BMWFJ, Land Oberösterreich Institut für Systemsoftware und die wissenschaftlichen Partnern des SCCH gefördert. Das Programm COMET wird durch die Institut für Wirtschaftsinformatik - FFG abgewickelt. / Software Engineering SCCH is subsidized in the frame of COMET – Competence Centers for Excellent Technologies RISC - Institut für Symbolisches by BMVIT, BMWFJ, State of Upper Austria and Rechnen its scientific partners. The COMET program is handeled by FFG. Das Projekt CANCERMOTISYS wird gefördert durch GEN-AU Genomforschung in Österreich. / The project CANCERMOTISYS is supported by Czech Technical University in Prague GEN-AU. Department of Cybernetics, Faculty of Das Projekt Vertikale Modellintegration Electrical Engineering wird im Rahmen des Programms Regionale Wettbewerbsfähigkeit OÖ 2007-2013 aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Universidad de Castilla-La Mancha, Entwicklung sowie aus Mitteln des Landes OÖ Ciudad Real, España gefördert. / The project Vertical Model Integration is supported Escuela Superior de Informática within the program Regionale Wettbewerbs fähigkeit OÖ 2007-2013 by the European Fund for Regional Development as well as the State of Upper Austria. Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Institut für Informatik 35 SCCH MagaziNe 1/2012