Ausgabe Juli/August 2005 - Berliner Behindertenzeitung

Transcrição

Ausgabe Juli/August 2005 - Berliner Behindertenzeitung
Ausgabe Juli/August 2005
16. Jahrgang 2005
Postvertriebsstück A 11 803
1
B ERLINER B EHINDERTEN -Z EITUNG
BBZ - Juli/August 2005
Herausgeber: Berliner Behindertenverband e. V. „Für Selbstbestimmung und Würde“
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Mittelmeer-Impressionen aus Brandenburg
SOMMER-UNI
Vom 16. bis 22. Juli 2005
an der TU-Berlin:
SINNE SCHÄRFEN !
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7
Barrierefreiheit
als Herausforderung
AUS
DEM
Sei
Nehmen Sie daran teil !
(Siehe Seite 15)
Barrierefreie Bahn
INHALT
Bahnchef Mehdorn überreichte Frau Loskill, der aktuellen Vorsitzenden des Deutschen Behinderten-Rats
(DBR) das erste Exemplar des gemeinsam erarbeiteten
Konzepts zum barrierefreien Reisen Ende Juni ‘05 im
Bundeskanzleramt. Bundeskanzler Schröder, der Bundesbehindertenbeauftragte Karl Hermann Haack und die
DBR-Repräsentanten freute es.
Seite:
z
Mobilitäts-Mix
Tipps zum Neuanfang
Barrierefreies Reisen
... und mehr
3-9
3
6
8
z
Bundestagswahl 2005
z
Brandenburg
16, 17
Wir berichten aufsführlicher auf den Innenseiten (einschließlich erster Kritik).
Hannelore Bauersfeld
18
19
Aller (Fahrdienst-Neu-)Anfang ist schwer ...
20
Während die Mitarbeiter des BZA
ein Abschiedsfest feierten, glühten
beim Cityfunk die Telefondrähte.
z
Tipps, Infos &
Denkanstösse
Toilette mit Hirn
z
Portrait:
Reinhard Melzer
z
Bücher, Filme,
Kultur
22, 23
25
z
Vereine/Termine
z
Sport
26, 28,29
z
Kleinanzeigen
27
z
BBV
- Vorstandswahl
30
Von bis dahin rd. 9.000 Empfängern der neuen Magnetkarten hatte
ein Teil schon mehr als 2.000 Vorbestellungen für die Tage nach dem
1. Juli 2005 aufgegeben und minütlich wurden es mehr.
Zum schwebenden Verfahren des
Antrags auf Fahrverbot von einem
Konkurrenz-Taxiunternehmen gegen den Senat möchten wir nicht
Stellung nehmen, das tun die GRÜNEN auf Seite 9.
Die „Kinderkrankheiten“, die sich
für die Fahrer der Wagen aus dem
noch ungeübtem Gebrauch mit den
neuen Geräten oder für die Fahrgäste
aufgrund der neuen Bestellweise
ergeben, sind überwindbar und eine
Frage der Zeit bzw. der Gewohnheit
(siehe auch Seiten 3 bis 9).
Der Probebetrieb, der am 1. Juli
2005 anlief, funktioniert jedenfalls.
Was wollen wir mehr?
Mobilitäts-Mix
- Schatzmeister-Portrait
- In eigener Sache
31
- Impressum
... und weitere spannende
Beiträge
Taxikonto & mobil cab
Die BBZ-September-Ausgabe
erscheint am
01.09.2005
R e d a k t i o n s -
Der BBV im Internet:
http://www.bbv-ev.de
E-Mail: [email protected]
Fotos: Hannelore Bauersfeld
BVG & ÖPNV
2
POLITIK & LEIDTARTIKEL
Juli/August 2005 - BBZ
Antidiskriminierungsgesetz: Jetzt!
Seit vielen Jahren setzen sich die
Behindertenverbände für ein umfassendes Antidiskriminierungsgesetz ein. Am 17. Juni beschloss der
Deutsche Bundestag endlich eins.
Am 8. Juli wird es nun vom Bundesrat beraten. Dieser muss dem
Gesetz zwar nicht zustimmen, kann
es jedoch im Vermittlungsausschuss
erheblich aufhalten, so dass das
Gesetz nicht mehr in Kraft treten
und in der nächsten Legislaturperiode wieder ganz neu ins Parlament
eingebracht werden muss. Dies darf
nicht geschehen!
Dieser Aufruf zu einer Mahnwache am 8. Juli 2005 von 9.00 – 10.30
Uhr vor dem Bundesrat, Leipziger Straße 3-4 in 10117 Berlin traf leider
erst nach dem absoluten Redaktionsschluss bei der Berliner BehindertenZeitung ein, so dass eine Einladung mit tagesaktueller Information der
Leser und Abonnenten der BBZ nicht mehr erfolgen konnte.
Wir bitten die BBZ-Leser/Innen, die gerne aktueller / zeitnaher informiert werden möchten, als dies gelegentlich mit der BBZ möglich ist, uns
ihre E-Mail-Adresse mitzuteilen, dann nehmen wir Sie gerne in unseren
ab Spätsommer 2005 geplanten Newsletter auf.
Bitte senden Sie uns Ihre Bestell-E-Mail für den Newsletter an
[email protected] (Geschäftsstelle des BBV) mit Kopie an Hannelore.
[email protected] (aktuelle Zeitungsredaktion).
Wenn das Gesetz jetzt verhindert wird, ziehen einige daraus
den Umkehrschluss, dass fröhlich
weiter diskriminiert werden darf!
Verzögerungen nicht stillschweigend hin. Um unserer Forderung
Nachdruck zu verleihen, führen wir
vor dem Bundesrat eine Mahnwache durch.
Lange genug haben wir auf ein
Gesetz gewartet, das Diskriminierungen ächtet. Wir nehmen weitere
Wer nicht konsequent gegen Diskriminierungen vorgeht, stellt sich
auf die Seite der Diskriminierer.
Es darf nicht sein, dass behinderte Menschen weiterhin
- aus Gaststätten verwiesen,
- von manche Vermietern von Ferienwohnungen abgewiesen,
- vom Abschluss von Versicherungen ausgeschlossen oder
- von Fluggesellschaften nicht
mitgenommen werden können.
ADG jetzt!
Keine Macht
den Diskriminierern!
Ottmar Miles-Paul
fert
NETZWERK
ARTIKEL 3
derten-
Ilja SeiBerliner
Behinverband
B B V
e.V.
_____________________________
UnterstützerInnen:
Allgemeiner Behindertenverband
in Deutschland – ABiD e.V., Berliner Behindertenverband – BBV
e.V., Forum selbstbestimmter Assistenz behinderter Menschen –
ForseA e.V., Interessenvertretung
Selbstbestimmt Leben Deutschland
– ISL e.V., NETZWERK ARTIKEL
fordern wir:
Neuwahlen zum BundestagDaher
– Chance
oder Horror?
Nach den Wahlen in NordrheinWestfalen wusste die Bundesregierung keinen anderen Weg mehr,
als vorgezogene Neuwahlen anzukündigen. Herr Schröder und Herr
Müntefering glauben, dass sie auf
diese Weise doch noch eine Wahl
gewinnen könnten.
Das lange von der jetzigen Regierung versprochene Antidiskriminierungsgesetz wurde formuliert und in
den Geschäftsgang des Bundestages
gegeben. Sie möchte es gern vor der
angekündigten Wahl verabschieden.
Es ist derzeit jedoch nicht damit
zu rechnen, dass dieses Gesetz im
Bundesrat eine Mehrheit findet.
Wenn es dennoch verabschiedet
werden sollte, würde es von einer
CDU / FDP Regierung im Falle
eines Wahlsieges ohnehin sofort au-
ßer Kraft gesetzt, wie Frau Merkel
ankündigte, die zu wissen glaubt,
dass dieses Gesetz ein Hemmnis
für neue Arbeitsplätze wäre. Natürlich haben die großen Firmen
Angst wegen der Diskriminierung
behinderter und anderer Menschen
in Beweisnot zu geraten. Für diese
Menschen jedoch wäre ein solches
Gesetz endlich ein Ansatzpunkt
ihre Situation zu verbessern. Mit
den derzeitigen Gesetzen – Berliner
Landesgleichberechtigungsgesetz
und Bundesgleichstellungsgesetz steht immer der Haushaltsvorbehalt
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öffentlichen Hand oder den Firmen
als Argument gegen Barrierefreiheit
im Vordergrund. Mit einem starken
Antidiskriminierungsgesetz wäre
das anders.
Im Falle eines Wahlsieges der
CDU / FDP „Koalition“ würden
weitere Gesetze und Vorschriften
„entrümpelt“ und für die Wirtschaft
ganz beseitigt. Ob das immer zum
Vorteil für benachteiligte Menschen
sein wird? Bei der letzten Wahl
kündigten die beiden Parteien die
Abschaffung der Grundsicherung
an. Bekanntlich kam es nicht dazu,
aber sicher ist dieses Vorhaben noch
aktuell. Die Tarifautonomie und das
Betriebsverfassungsgesetz stehen
auch auf der „Giftliste“ der bürgerlichen Parteien.
Ob die von Müntefering begonnene Kapitalismuskritik nützlich
ist, um verloren gegangene Arbeitnehmerstimmen zurück zu holen,
hat sich bei der Wahl in NordrheinWestfalen als nicht zuverlässig
erwiesen. Vor allem deshalb nicht,
weil die von der Rot/Grünen Regierung beschlossene Agenda 2010
dieser Kapitalismuskritik entgegen
steht. Hartz IV, das Arbeitslosengeld
II und MAE-Jobs konnten die Wähler nicht überzeugen, dass diese für
die Verbesserung des Lebensstandards gut sind.
Hinzu kommt, dass die Regierung das deutsche Volk in der Abstimmung über die EU-Verfassung
übergangen hat. Sozialpolitik rangiert bei den Regierungen der EUStaaten – so scheint es – ziemlich
weit hinten.
Höchstwahrscheinlich haben wir
im Herbst 2005 die Wahl, doch wir
sollten uns gut überlegen wofür wir
stimmen!
Ute und Stephan Schnur
BO[FJHF
Individuelle Lösungen für Menschen mit Handicap
PM
Autohaus Berolina
Paramobil Berlin GmbH
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Ihr Ansprechpartner: Torsten Frenz
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BBZ - Juli/August 2005
MOBILITÄTS-MIX
3
„Telebus“ in den „Wechseljahren“
Noch jemand ohne Magnetkarte, bitte?
Muster für Vor-Bestellung
Magnetkarten-Nummer: __________________ (z.B. 12345)
Name:
_________________________________________
Besonderheiten: ___________________________________
____________________________________
___________________________________
(Treppentransport, E-Rollstuhl, Faltrollstuhl, von Haustür
abholen, aus der Wohnung abholen, Anziehhilfe o.ä.)
Abfahrts-Datum und Uhrzeit: _________________________
Abfahrts-Ort:_________Berlin-_______________________
Straße, Hausnummer, etc.: ___________________________
____________________________________
___________________________________
Ziel-Ort: _____________Berlin-_______________________
Straße, Hausnummer, etc.: ___________________________
Ein paar Tips zur Bestellung Ihrer Freizeitfahrten:
Wenn Sie eine Bestellung aufgeben und sich sofort auf die Freizeitfahrt
machen wollen: Rufen Sie die Telefonnmmer des Cityfunk an: 21 02 02,
sagen Sie Ihre Magnetkartennummer und Ihr Fahrziel an.
Bei der ersten Bestellung geben Sie bitte die Besonderheiten für Ihren
Transport an (Treppenhilfe, Begleitperson oder -Hund etc.). Später reicht
die Ansage der Magnetkartennummer.
Wenn Sie Vorbestellungen aufgeben möchten, dann senden Sie diese
möglichst per e-mail ([email protected]) oder per Fax 212 97 - 222
in Ihrem eigenen Interesse gut lesbar. Bestellen Sie bitte Hin- und Rückfahrt getrennt (siehe links).
Achtung: Bei telefonischen Vor-Bestellungen ist es günstiger, nicht innerhalb der Stoßzeiten anzurufen, denn wenn durch die wesentlich längere
Vorbestelldauer von z.B. mehreren Terminen die Leitungen für Sofort-Besteller blockiert werden, ist niemandem geholfen. Vielleicht rufen Sie sehr
früh morgens oder spät abends (gerne auch nachts) an, denn die BestellTelefonnummer ist rund um die Uhr erreichbar.
Bei Verlust Ihrer Magnetkarte rufen Sie bitte unter der Telefonnummer
21 29 70 an oder faxen Sie die Verlustmeldung an die Nummer 212 97
222..
Für allgemeine Fragen, Auskünfte oder Beschwerden zur Fahrtenvermittlung rufen Sie bitte unter der Telefonnummer 212 97 160 in der Zeit
von 10 bis 16 Uhr an.
Für die Beantragung einer Fahrdienst-Berechtigung und damit auch der
Magnetkarte ist das LaGeSo (Versorgungsamt) zuständig.
Die BBZ wünscht „Gute Fahrt!“
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Von Schöneweide ohne Umsteigen
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Die neue Straßenbahnlinie 37 stellt seit 23. Juni
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des Schülerverkehrs teilweise mit barrierefreien
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Citaro-Busse nach EU-Richtlinie
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Bahnhof der Berliner Verkehrsbetriebe.
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800.000 Euro.
Beförderung:
*OUFSOFU
www.bvg.de/mobilitaet.html
BVG Call Center
Rund um die Uhr 030/ 19 44 9
"VG[VHTTUÚSVOHFOEFS6#BIO
5FM
XXXCWHEFBVG[VFHF
4
MOBILITÄTS-MIX
Drucksache heißt Dranbleiben!
Über das Ringen um die Wiedereinführung und das Weiterführen
(!) der ehemaligen Tram-Linie 27
sprach Joachim Pampel mit den
„Dränglern vom Dienst“.
Joachim Pampel:
Ende April endlich gab die BVG
bekannt, wofür Sie alle seit Monaten
streiten: Die im Dezember unterbrochene Straßenbahnverbindung
zum Krankenhaus Königin Elisabeth
Herzberge wird zum 23. Juni wieder
hergestellt. Seit wann und warum
war das alles notwendig?
Frank-Uwe Albrecht:
Von August bis Oktober 2004 wurden in den Ausschüssen der BVV
und im Verkehrsbeirat die Planungen
des Konzeptes „BVG 2005 Plus“
beraten, das am 12. Dezember auch
im Bezirk wirksam werden sollte.
Hartnäckig verwarfen die BVG
–Vertreter alle unsere Argumente gegen den Wegfall der alten Tram 27.
Nach BVG - Angaben schmälerten
die auf dieser Strecke täglich „nur“
1090 Fahrgäste das wirtschaftliche
Betriebsergebnis.
Deshalb brachte ich schon einen
0RQDW YRU GHU RI¿]LHOOHQ .DSSXQJ
der Linie für unsere Fraktion den
Antrag Drucksache 1147/V in die
BVV, in dem Bezirksamt aufgefordert, wurde, bei Einführung des
BVG Metrolinienkonzeptes ab 12.
Dezember für die Wiedereinführung
einer umsteigefreien Straßenbahnverbindung aus Karlshorst und Lichtenberg-Mitte zu den Einrichtungen
zur Betreuung von Menschen mit
Behinderungen am Evangelischen
Krankenhaus einzutreten.
Tage der Einführung des Metrolinienkonzeptes haben wir alle die
gefährliche Kreuzung Rhinstraße/
Allee der Kosmonauten selbst erlebt
und Widerstand beschlossen.
Joachim Pampel
Wie war die Reaktion ?
Frank-Uwe Albrecht
Während Vertreter der BVG z.B.
Anfang März bei einer Anhörung im
Rathaus noch jegliche Änderungen
bis 2006 ausschlossen, kündigte Vorstandsvorsitzender von Arnim am
21. März 2005 in einem Schreiben
an Bezirksamt und KEH kurzfristig
Zählungen der Umsteigeverkehre
an, um Ende April mit „allen Beteiligten die Zukunft der früheren
Tramlinie 27 neu bewertet zu können“. Vermutlich kam der Stein im
Umfeld einer Tagung des Ausschuss
für Bauen des Abgeordnetenhauses
ins Rollen.
Hiltrud Brokopf
Zu diesem Zeitpunkt war aber Ihr
Alternativvorschlag in der Öffent-
lichkeit schon angenommen, wonach
die zwischen Allee der Kosmonauten
und Gehrenseestraße ungenügend
ausgelasteten Verstärkerzüge der
MetroTram 17 ab Allee der Kosmonauten/ Rhinstraße wieder im Zuge
der ehemaligen Linie 27 verkehren
können - vorausgesetzt, dass sie mit
behindertengerechten Zügen ausgestattet sind.
Joachim Pampel
Wie es schließlich nun auch gekommen ist.
Beate Oehme
Wie am ersten Tag der abgehängten Tram 27 - es war der 13. Dezember 2004 wollen wir auch am ersten
Tag der wiedereingeführten Tram
27, am 23. Juni 2005 gemeinsam mit
hunderten betroffenen Patienten,
Betreuern und Gästen „die „neue“
Situation praktisch erproben. Auch
die Presse und andere Unterstützer
wie Interessierte laden wir zur gemeinsamen Probefahrt ab 10.00 Uhr
vom Bahnhof Karlshorst zum Bahnhof Lichtenberg ein.
Joachim Pampel, PDS-Fraktion
Joachim Pampel:
Papier ist geduldig.
Beate Oehme
Und sie hatten ihre Rechnung
ohne den Wirt gemacht. Bereits am
Nach der Probefahrt mit der neuen
Tramlinie 37 durch die BVG:
„Zeugnisnote: ungenügend“
„Wir begrüßen die Wiedereinrichtung der umsteigefreie Übereckverbindung im Zuge der der ehemaligen
„27“ von Schöneweide zum Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge (KEH). Sie kann aber insgesamt
gerade mal die Note „ungenügend“
erhalten“, so Frank-Uwe Albrecht,
verkehrspolitischer Sprecher der
Fraktion.
Ohne behindertengerechte Züge
ist die Verbindung kaum die Hälfte
wert. Auch bleiben die Nutzer der
zahlreichen medizinischen Einrichtungen und Betreuungseinrichtungen
für Behinderte in der Herzbergstraße
bis hin zum Fennpfuhl abgehängt.
Sie müssen am KEH umsteigen.
Darüber hinaus ist die Linienführung der Tram 37 ab KEH zum Betriebshof fast wertlos. Sie legt mehr
noch die Befürchtung nahe, dass die
Verbindung aus „betriebswirtschaftlichen“ Gründen baldmöglichst
wieder eingestellt werden soll. Hat
doch mit Herrn Jürgen Senst just
genau jener BVG-Manager eine zeitnahe Verkehrszählung angesagt, für
den „eigentlich jeder neue Fahrgast
das BVG-Defizit erhöht“ (O-Ton
im Verkehrsausschuss der BVV am
08.03. 05)
Joachim Pampel, Presssprecher
0172/ 107 3587 (Joachim Pampel)
Hiltrud Brokopf
Das dachten die Manager des Unternehmens wahrscheinlich auch,
als sie ein entsprechendes Schreiben von Bezirksbürgermeisterin
Christina Emmrich erhielten. Denn
sonst hätten sie in ihrer ablehnenden
Antwort die Bezirksbürgermeisterin
nicht auch noch „gebeten“, die „aus
wirtschaftlichen Zwängen heraus
notwendige
Maßnahme gegenüber den Bezirksverordneten positiv
zu kommunizieren“.
Juli/August 2005 - BBZ
Anzeige
BBV Tours GmbH
fahrt
Behindertenfahrdienst mit
Mietwagen- und Omnibusbetrieb
Telebusfahrten einschl. Taxi-Kontingent
Arzt- und Behördenfahrten
Stadtbesichtigungsfahrten und Fahrten zu Kultureinrichtungen
$XVÀXJV.XUXQG8UODXEVIDKUWHQ±HXURSDZHLW±PLW
klimatisierten Mercedes „Sprinter-“ und „Supersprinter“Bussen
– Hilfe hat Vor-
BBZ - Juli/August 2005
MOBILITÄTS-MIX
Bahnhof - Bilder - Benz
Ein wenig kurios war es schon:
Im renovierten Gebäude links
vom S-Bahnhof Westend (über die
Seitenstraße barrierefrei erreichbar)
hat sich eine Weinhandlung niedergelassen, die im Juni eine Weinprobe veranstaltete.
Es wurden bei der Gelegenheit
Bilder und Collagen von Anna
Schmahl ausgestellt, der PreisträgeULQ GHV 0DUNJUlÀHU .XQVWSUHLVHV
die voller Charme mit den Backsteinwänden harmonierten.
An der zwei Tage dauernden
Veranstaltung nahm auch das DaimlerChrysler More Mobility Center
(Sonderanfertigung von Behindertenfahrzeugen) teil und stellte auf
dem großen Parkplatz Neu- und
Weiterentwicklungen vor, die sich
keineswegs hinter Büschen verstekken mussten.
Hannelore Bauersfeld
Bilder: Hannelore Bauersfeld
5
Änderung des Neunten Buches Sozialgesetzbuch:
§ 145 „Unentgeltliche Beförderung…“
Aufgrund eines Änderungsantrages auf
Empfehlung des Landes
Berlin im Bundesrat
wurden die sog. Behindertenbegleithunde in
die Regelung des o. a.
§ 145 SGB IX zur unentgeltlichen Beförderung schwerbehinderter
Menschen im öffentlichen Personenverkehr
aufgenommen.
Damit wird allen
schwerbehinderten
Menschen, die gemäß
§ 145 Abs. 2 Nr. 1 SGB
IX kostenlos eine Begleitperson im öffentlichen Personenverkehr
mitnehmen dürfen, das
Recht zugebilligt, anstelle der Begleitperson
einen sog. Behindertenbegleithund mitzunehmen.
Die bis dahin sachwidrige Ungleichbehandlung von Behindertenbegleithunden mit
Führhunden für Blinde
konnte damit aufgehoben werden.
Franziska Littwin
6
MOBILITÄTS-MIX
Juli/August 2005 - BBZ
Zugang zur Bahn für alle
„6,7 Millionen Menschen mit
Behinderung erwarten, dass auch
sie die Bahn nutzen können. Gemeinsam mit den Verbänden der
Behindertenselbsthilfe hat die Deutsche Bahn AG ein Programm zur
Herstellung von Barrierefreiheit
aufgestellt.
Bundeskanzler Gerhard Schröder
hat am 24. Juni gemeinsam mit dem
Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG, Hartmut Mehdorn,
und der Vorsitzenden des Sprecherrates des Deutschen Behindertenrates (DBR), Hannelore Loskill,
im Bundeskanzleramt in Berlin das
Programm der Deutschen Bahn AG
(DB) zum barrierefreien Reisen
vorgestellt.
rechtlichen Grundlagen dafür geschaffen, dass behinderte Menschen
ihr Leben so weit wie möglich in
freier Selbstbestimmung gestalten
und am Leben in der Gesellschaft
umfassend teilhaben können.
Mobilität ist hierfür ein zentraler
Aspekt.
„Behinderte Menschen haben
Anspruch auf eine gleichberechtigte
Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Mit dieser Teilhabe wäre wenig
anzufangen, wenn sie sich nicht
auch auf die Mobilität bezöge“, betonte Bundeskanzler Schröder bei
der Vorstellung des Programms.
Bahn nimmt Vorreiterrolle ein
hat. Die Bahn habe mehr getan als
GDVZR]XVLHJHVHW]OLFKYHUSÀLFKWHW
ist.
Im Selbstverständnis der DB stellen Menschen mit Behinderungen
eine bedeutende Kunden- und damit
Zielgruppe dar.
'HVKDOE ZHUGHQ GLH VSH]L¿VFKHQ
Bedürfnisse dieser Gruppe bei
Strategie, Produktentwicklung und
im Service auf vielfältige Weise berücksichtigt.
Eine 2002 eingerichtete Kontaktstelle für kundenbezogene Behindertenangelegenheiten koordiniert
als zentraler Ansprechpartner die
Anliegen von Kunden, Behindertenverbänden und politischen Gremien.
Die Bundesregierung begrüßt,
dass die Deutsche Bahn AG hierbei
eine Vorreiterrolle einnimmt und
sich aktiv engagiert.
Schröder dankte dem Vorstandsvorsitzenden Mehdorn, dass er Barrierefreiheit zur Chefsache gemacht
Viele konkrete Maßnahmen für
Barrierefreiheit
Pressemitteilung von Hubert Hüppe,
MdB, und Jürgen Klimke, MdB:
Ping
Pong
Bundesregierung zeigt schwaches
Engagement für barrierefreien
Tourismus
für die Einführung des kostenfreien Nachlösens von Fahrkarten in
Zügen, was heute schon für blinde
Menschen möglich ist, wird sich die
Bundesregierung nicht einsetzen.
In ländlichen Gebieten, in denen
DQ GHQ %DKQK|IHQ KlX¿J NHLQ 3HUsonal anwesend ist, ist von der Bahn
nicht geplant, Kooperationspartner
zu suchen, die behinderten Menschen beim Zugang zu Zügen und
Bahnhofseinrichtungen zur Seite
stehen können. Der Verweis auf
Kooperationen mit den Bahnhofsmissionen geht am Thema vorbei, da
diese vor allem in Städten, nicht jedoch in strukturschwachen Gebieten
]X¿QGHQVLQG
Diese ernüchternde Bilanz zeichnet ein anderes Bild von der Barrierefreiheit der Bahn AG, als Herr
Mehdorn und der Bundeskanzler
in ihrer Pressekonferenz vom vergangenen Freitag glauben lassen
möchten.
Opposition kann Erfolge der Bundesregierung nicht verwinden
Paradigmenwechsel: Teilhabe
und Selbstbestimmung
Die Bundesregierung hat in den
zurückliegenden sieben Jahren die
Die Antworten der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage zum
barrierefreien Tourismus sind enttäuschend, insbesondere die Antworten zur Barrierefreiheit der Angebote
der Deutschen Bahn AG.
Die Bundesregierung hält sich
regelmäßig bedeckt, wenn danach
JHIUDJW ZLUG ZHOFKHQ (LQÀXVV VLH
auf die Bahn nehmen will. In vielen
Fällen lässt sich ihre Haltung nur erahnen, da in den Antworten lediglich
der Status Quo abgebildet wird.
Unbefriedigend ist, dass im Rahmen des derzeitigen Umbaus der
ICE-1-Flotte aus Kostengründen
keine fahrzeuggebundenen Einstiegshilfen nachgerüstet werden.
Das bedeutet, dass mobilitätseingeschränkte Menschen weiterhin
auf personelle Hilfe beim Ein- und
Ausstieg zurückgreifen müssen.
Die Bahn lehnt auch die Fahrradmitnahme im ICE, die gleichzeitig
mehr Mitnahmemöglichkeiten für
Rollstuhlfahrer schaffen würde, aus
wirtschaftlichen Gründen ab.
Die Bundesregierung lässt nicht
den Willen erkennen, bei der Bahn
auf eine Änderung dieser Haltung
hinzuwirken.
Barrierefreie Fahrkartenautomaten
wird es noch für lange, unbestimmte
Zeit schlichtweg nicht geben. Auch
Die Bundesregierung plant auch
nicht, andere Initiativen zum barrierefreien Tourismus zu fördern als das
Projekt „Barrierefreie Modellregion
für den integrativen Tourismus“
in Thüringen sowie Seminare für
„Gastfreundschaft für Alle“.
Die Regierung stellt zwar Deutschland gerne als Vorreiter innerhalb
der EU dar, die Frage nach dem
Vergleich mit den USA und Kanada
lässt sie aber galant unter den Tisch
Die so genannte „Reisekette“ soll
durch vielfältige Maßnahmen barrierefreier werden. Dazu gehört, im
Zu den heutigen Äusserungen des
behindertenpolitischen Sprechers der
CDU/CSU-Fraktion, Hubert Hüppe,
und des CDU/CSU-Tourismuspolitikers, Juergen Klimke, erklärt der
Beauftragte der Bundesregierung für
die Belange behinderter Menschen
Karl Herrmann Haack:
„Herr Hüppe, Herr Klimke, freuen
Sie sich doch einfach gemeinsam
mit den Verbänden behinderter Menschen und der Bundesregierung an
den erreichten Erfolgen!
...
Hätten Sie sich die Mühe gemacht,
ins Thema einzusteigen, hätten Sie
erkannt, dass dies deswegen der Fall
sein könnte, weil das Programm von
Vertretern der Behindertenverbaende und der beteiligten Ressorts
innerhalb der Bundesregierung
gemeinsam erarbeitet worden sind.
Grundlage für diese Zielvereinbarung stellt das Behindertengleichstellungsgesetz von 2002 dar.
Dass die Bundesregierung ernsthaft arbeitet, lässt sich tagesaktuell
daran zeigen, dass gerade eben in
meinem Haus ein Gespräch zu barrierefreien Automaten stattgefunden
hat, in dem Behindertenverbände,
Automatenhersteller, Dienstleister
aus dem Verkehrs- und Bankenbe-
Personenverkehr die Züge mit ein
bis zwei Rollstuhlstellplätzen sowie
einer für Rollstuhlfahrer weitgehend nutzbaren Toilettenanlage und
fahrzeuggebundenen Einstieghilfen
auszustatten.
Auch digitale InformationssystePH XQG PHKU 1LHGHUÀXUIDKU]HXJH
für höhengleiche Bahnsteige machen das Reisen barrierefreier.
Bahnhöfe und Haltepunkte, so
sieht es das Programm vor, werden
im Zuge von Neu- und umfassenden
Umbaumaßnahmen nach und nach
barrierefrei gestaltet.
In mehr als 300 bedeutenden
Bahnhöfen wird derzeit ein Ein-,
Um- und Aussteigeservice durch
DB-Personal oder Kooperationspartner, zum Beispiel Bahnhofsmissionen, geleistet, der auch online
buchbar ist.
Hannelore Bauersfeld
reich und die beteiligten Ressorts
BMGS, BMVBW und BMWA einen
guten Schritt in Sachen Zielvereinbarung weiter gekommen sind, so
dass barrierefreie Fahrkartenautomaten und elektronische Tickets in
absehbarer Zukunft Realität werden
können.
Ansonsten wimmelt es in der Pressemitteilung von Halbwahrheiten
und Ungenauigkeiten:
So gibt es z. B. beim aktuell anstehenden Redesign ICE 1 drei Rollstuhlstellplätze und taktile Kennzeichnungen der Toilettentüren
und der Bedienelemente in den
Toiletten, es werden für alle ab dem
1. Juli 2004 neu zu entwickelnden
Zugsysteme des Fernverkehrs die
fahrzeuggebundene Einstieghilfe als
fester Bestandteil angesehen. Natuerlich sieht es die Deutsche Bahn
als ihre ureigne Aufgabe an, den barrierefreien Zugang zu Bahnanlagen
und Fahrzeugen zu gewährleisten.
Dies steht so im Programm der Deutschen Bahn AG und so wird es auch
umgesetzt werden.
Ich ziehe das Fazit: Mit dem Programm der Deutschen Bahn AG
und der im Rahmen der ITB 2005
vorgestellten Zielvereinbarung des
Deutschen Hotel- und Gaststaettenverbandes (DEHOGA) ist es
gelungen, unter Beteiligung der behinderten Menschen, den beteiligten
Unternehmen und der Bundesregierung in zwei für den barrierefreien
Tourismus wesentlichen Bereichen
Dynamik zu bringen.“
BBZ - Juli/August 2005
MOBILITÄTS-MIX
7
„Klönschnack“ im Kanzleramt
Es war einer dieser hellen Tage,
an denen man kaum Luft bekam,
obwohl der Himmel bedeckt war.
Ein direktes Vorfahren vor die
Eingangstür des Kanzleramtes ist
aufgrund der hohen Sicherheitsmaßnahmen und Gitterzäune nicht möglich - und dass man seinen Rollstuhl
mal schnell bis in eine Etage schieben läßt, sowieso nicht.
Als Pressevertreterin mußte ich
meinen Personalausweis bei der
Eingangskontrolle gegen einen
knallroten Journalistenausweis am
Bande austauschen und sichtbar an
mir anbringen (also am mitgelieferten Kettchen um den Hals hängen).
Vom Kontrollhäuschen am Eingang ging es zum Haupteingang
des Kanzleramtes, wo mich eine
liebenswerte Dame in Empfang
nahm und mit dem Fahrstuhl in die
5. Etage begleitete.
Dort wuselten ca. 30, 40 aufgeregte Journalisten herum, richteten
ihre Kameras und Mikrophone aus
und schossen „Probefotos“ von den
wartenden Mitgliedern des DBR
- Deutscher Behinderten Rat - und
von den Mitarbeitern des Bundesbehindertenbeauftragten.
Als es ruhiger wurde, eilten Bundeskanzler Schröder und Bahnchef
Mehdorn durch weichen Bodenbelag gedämpften Schrittes aus den
Tiefen des hohen Hauses herbei
- begleitet vom anschwellenden
Geräusch surrender Kameras und
klickender Fotoapparate.
Nach den Vorträgen und der feierlichen Übergabe des neuen Bahn-
Grosses Aktionswochenende
bei REHA mobil Berlin
Sowohl am 26. August in der
Zeit von 13.00 bis 18.00 Uhr, als
auch am 27. August von 10.00 bis
17.00 Uhr können Sie sich umfassend über alle Sparten des behindertengerechten Fahrzeugumbaus
informieren.
Durch die Zusammenarbeit mit
namhaften Herstellern, wie EDAG,
AMF, Rausch, RECARO, EMC
usw. haben Sie die Möglichkeit,
sich hier über Umbauvarianten sowohl für Selbstfahrer, als auch über
Themen zur Beförderung von Rollstuhlfahrern beraten zu lassen.
Als besonderes Highlight werden
Sie die Möglichkeit haben mit einem Fahrschulwagen, umgerüstet
mit einer Joy-Stick-Lenkung, fahren
zu können.
Für Ihr leibliches Wohl wird natürlich auch gesorgt, wenn Sie sich
bei REHA mobil Berlin, in der Skalitzer Strasse 127-128, 10999 Berlin
.UHX]EHUJ)ULHGULFKVKDLQ HLQ¿Qden. Für Fragen vorab steht man Ihnen gern unter der Telefon-Nummer
030-6151014 zur Verfügung.
BBZ
konzeptes wurden die Journalisten
an einen Tisch mit Pressematerial
links hinten gebeten, während die
Prominenz nach rechts hinten wieder davoneilte bzw. die Ehrengäste
zu Kaffee und Kuchen auf eine Terrasse gebeten wurden (siehe Bilder),
von der aus man einen phantastischen Blick über die Stadt hatte und
ein wenig in „Schröder’s Hinterhof“
und auf die Besichtigungsdampfer
herabschauen konnte, die am Kanzleramt vorbeischippern.
Hannelore Bauersfeld
8
BUNDESTAGSWAHL 2005
Juli/August 2005 - BBZ
Hans und Bernd diskutieren DIE Wahl
„SOS ! MS Deutschland in Seenot?“
„Sind diese „behindertenpolitischen“ Ziele tatsächlich die wesentlichen (ausser dass sie hier natuerlich das sein sollten)? Ich denke, da
gibt es auch uebergeordnete Kriterien, die mich insgesamt bisher zum
Nichtwähler werden lassen, weil
keiner in der Hauptsache zur Wahl
steht, der dabei attraktiv erscheint.“
„Bernd, vielleicht sollten zumindest wir beide, da doch etwas konkreter werden und „Ross und Reiter“
nennen!
Ich selbst hatte den obigen Absatz
so geschrieben. Und sehe seine Berechtigung immer noch oder - nach
deinem heutigen Beitrag - erst
recht!“
„An alle „Nichtwaehler“ - Z.B.
also an mich?“
„Behindertenpolitik“ wird nach
meiner Einschätzung noch auf unabsehbare Zeit ein eher unliebsames
„Anhängsel“ der allgemeinen Sozialpolitik bleiben. Sie wird allerdings
deshalb stärker in den Vordergrund
rücken, weil die Kosten fuer die Hilfe für behinderte Menschen in den
letzten Jahren stark angestiegen sind
und weiter stark ansteigen werden.“
„Das ist die „konventionelle“
Sicht, wonach „Behindertenpolitik“
nur ein Bruchteil von allgemeiner
Sozialpolitik ist. Aber ist sie das tatsächlich nur?“
„Zu glauben, dass „Behindertenpolitik“ zu einem der Hauptpunkte
in irgendeinem Parteiprogramm
werden könnte, halte ich für eine
grandiose Selbstüberschaetzung derer, die das glauben wollen.“
Wenn die Sicht auf behinderte
Menschen allen anderen auch nutzen
könnte, warum sollte eine solche
Forderung von uns dann nicht auch
die Mehrheit bewegen koennen?“
Dies ist eine in der movado-Mailingliste zwischen einem Hans und einem Bernd geführt Diskussion zum Thema Wahlen, in die möglicherweise
Absätze und Anführungsstriche falsch eingeführt wurden, weil nach dem
Kopieren nicht mehr wirklich erkennbar war, wer von den beiden eigentlich
was geschrieben hat. Aber dennoch schienen mir die Gedankenfetzen interessant genug, sie den BBZ-Lesern als Denkanstöße zum Thema Wahlen und
„Wahlen aus der Sicht von Menschen mit Behinderungen“ einzubringen.
Vielleicht teilen Sie uns zu diesem Thema Ihre Meinung oder Sichtweise
mit? Wir würden uns freuen.
Hannelore Bauersfeld
„Ich möchte mich unserem „System“ derzeit aber nicht mehr anpassen, weil ich denke, es muss ein sehr
anderes werden, wenn auch wir beKLQGHUWH0HQVFKHQGDYRQSUR¿WLHUHQ
wollen, aber eben nicht nur wir.“
„ Und schliesslich ist es ja auch
so, dass die „Partei der Nichtwähler“
schon seit längerer Zeit zu den groesseren Parteien gehört.“
„Werden da nicht zwei verschiedene Gedanken unzulässigerweise
miteinander vermischt? Geht es bei
unseren möglichen politischen Zielen wirklich nur um das vermeiden
von sozialpolitischem Frust?
Ist nicht „Partizipation“ eine Forderung, die zwar auch für uns Menschen mit Behinderung eine Rolle
spielt, aber genauso gut auch für alle
anderen?
Ist das nicht unsere Gemeinsamkeit mit ihnen?“
„ Ich persönlich halte eine solche
Entscheidung allerdings für einen
schweren politischen Fehler:
„Wer nicht waehlt, wählt aus meiner Sicht dennoch, aber die Partei,
die er am wenigsten wählen möchte.
So wird es von vielen gesehen.
Aber ist das denn die einzig richtige
Schlussfolgerung?
„Weil die politischen Überzeugungen der behinderten Menschen
in Deutschland genauso heterogen
zu sein scheinen wie die der übrigen
Bevölkerung.“
Aber ich möchte es mal mit der
Berufswahl vergleichen: Wer hat
heute noch die Möglichkeit zu einem
Traumberuf?
Was hat sich in Sachen „Traumberuf“ denn grossartig geaendert? Frag
ich mal als Ex-Berufsberater so.
Bringt dieser Vergleich also wirklich
etwas?“
„Du sagst es! Es scheint auch hier
die Gegensaetze von allgemeinen
„Politiken“ zu geben, wie sonst
auch. Und es gibt „im sonstigen Bereich“ eben auch „die Flüchter und
Anpasser“ und die anderen.“
„Fazit: Wir alle, die wir die Situation behinderter und chronisch kranker Menschen in einer schwierigen
gesellschaftlichen Situation weiter
verbessern, zumindest aber vor
Rückschritten sichern wollen, soll-
ten Realisten bleiben bzw. werden.
Die Gruppe gibt es sicherlich!
Aber macht sie die Gesamtgruppe
oder auch nur die Mehrheit von ihr
aus?“
„Ich habe in ca. 15 Jahren (eigentlich schon 20 Jahren) politischer
Arbeit im Interesse behinderter Menschen lernen müssen, dass es keinen
Sinn macht, Forderungen zu stellen,
die in einer je gegebenen Situation
nicht zu verwirklichen sind.
Ich selbst bin 1947 geboren, beschäftige mich seit ca. 50 Jahren mit
3ROLWLNKDEGDVDXFKPDOÄEHUXÀLFK
gelernt“), und bin seit 1969 auch
„Behindertenpolitiker“. Ich halte
deine Sicht nicht fuer die einzig
mögliche.
Ich halte diesen Aufruf zur Einigkeit in unserer Situation nicht für
sonderlich sinnvoll. Solche Aufrufe
gibt es auch in anderen Gruppen und
Organisationen. Aber in der jetzigen
Situation ist vielleicht eine gewisse
„Auflösung“ oder Neugruppie-
rung ganz sinnvoll. Die „Partei der
Nichtwähler“ kann dabei eine Rolle
spielen.“
„Wo wir behinderten Menschen als
gesellschaftliche Gruppe tatsaechlich stehen? Klar ist, dass wir ein
gesundes Selbstbewusstsein an den
Tag legen müssen.“
„Das bleibt mir zu vage. Wir stehen ja in unterschiedlichen Zusammenhängen an unterschiedlichen
Orten. Auch - wie von dir selbst festgestellt - in politischen Fragen.“
„Doch mit einem uebersteigerten
Selbstbewusstsein und überzogenen
Forderungen an die Gesellschaft (die
Forderungen an die Politiker sind ja
im Grunde genommen nichts anderes als Forderungen an die Gesellschaft) schaden wir uns auch.
„Das klingt sehr „objektiv“, enthält aber schon sehr subjektive Wertungen: ob ein Selbstbewusstsein
„übersteigert“ ist, ob Forderungen
„überzogen“ sind, ob wir uns „selbst
schaden“, das sehen wir wohl unterschiedlich.
Ja, ich sehe auch das „MS Deutschland“ „in Seenot“.
Ich denke aber, wir dürften da
nicht so sehr auf externe Hilfe warten, sondern sollten schon bei uns
anfangen, zu fragen, worin diese
„Seenot“ denn besteht.
Bundestagswahl 2005:
„Nichts über uns ohne uns“ - Wählerforum Behindertenhilfe in Berlin
Die Stephanus-Stiftung plant aus
Anlass der vorgezogenen Bundestagswahlen
Dabei steht nur eine Frage im
Raum:
am Mittwoch, 17. August 2005
im Berliner Congress Centrum
am Alexanderplatz
„Wie engagieren Sie und Ihre
Partei sich für Menschen mit Behinderungen und warum sollten
Menschen mit Behinderungen
gerade Ihre Partei wählen?“.
ein Wählerforum Behindertenhilfe unter dem Motto „Nichts über
uns ohne uns“.
Geladen sind dazu die Berliner
Spitzenkandidaten der großen Parteien. Sie bekommen bei dieser
Veranstaltung Gelegenheit, das politische Engagement der jeweiligen
Partei für Menschen mit Behinderungen darzustellen.
Nach den einführenden Statements kann die interessierte Zuhörerschaft Fragen an die Politikerinnen und Politiker stellen. Moderiert
wird die Veranstaltung von der
bekannten TV Moderatorin Carla
Kniestedt.
Weitere Informationen unter
www.stephanus-stiftung.de
Protest der Grünen zu Beginn
des neuen Fahrdienstes
PRESSEERKLÄRUNG
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Abgeordnetenhaus Berlin
Telefon: 030-2325 2450/51
www.gruene-fraktion-berlin.de
mailto:[email protected]
Chaos und Ungewissheit beim
Sonderfahrdienst für Behinderte
(O¿-DQW]HQVR]LDOSROLWLVFKH6SUHcherin, und Claudia Hämmerling,
verkehrspolitische Sprecherin, erklären:
Wie die Menschen mit Behinderungen in Zukunft befördert werden,
ist ungewiss. Mit dem Spruch der
Vergabekammer ist die Übergabe der
Regieleistung für die Beförderung
Behinderter an City-Funk ab 1. Juli
untersagt worden.
Der Vertrag ist nichtig.
Es wird zwar ab morgen eine In-
terimslösung mit City-Funk geben,
aber die Verunsicherung bei den Betroffenen ist groß.
Der Senat hat sich unbelehrbar
und arrogant über das Vergaberecht
hinweggesetzt und damit leichtfertig
die Beförderung der Behinderten
aufs Spiel gesetzt. Wäre der Senat
unserem Antrag vom März auf
Taxikonto & mobil cab
Ausschreibung der Leistung nachgekommen, gäbe es dieses Chaos nicht.
Dabei gibt es nur Verlierer:
Die Behinderten sind verunsichert,
das Land Berlin hat 300.000 Euro
Vorauszahlung an City-Funk in den
Sand gesetzt und City-Funk hat Vorleistungen möglicherweise umsonst
erbracht.
Wir fordern den Senat auf, schnellstens eine rechtlich saubere Lösung
¿QGHQXPGDV5HFKW%HKLQGHUWHUDXI
Mobilität zu sichern. Dies gilt auch
für die Vergabe im Europäischen
Wettbewerb.
Bewegte Kinder
Foto: Herbert Schlemmer
Zum diesjährigen Kinderfest vor
der SoVD-Bundesgeschäftsstelle
in Berlin-Mitte kamen mehr als 200
Kinder mit und ohne Behinderungen.
Der Veranstalter des Kinderfestes,
die integ-Jugend im Sozialverband
Deutschland, wollte damit eine Begegnung zwischen behinderten und
nicht behinderten Kindern ermöglichen.
Ein Spieleparcours lud zum gemeinsamen Spielen ein. Nicht behinderte Kinder konnten einmal
ausprobieren, wie es ist, sich selbst
9
MOBILITÄTS-MIX
BBZ - Juli/August 2005
im Rollstuhl fortzubewegen. Auf
einer Hindernisstrecke konnten
sie feststellen, dass es gar nicht so
einfach ist, eine ansteigende oder abschüssige Rampe mit dem Rollstuhl
zu überwinden.
Die integ-Jugend ist die Jugendorganisation im SoVD. Die integJugend setzt sich dafür ein, dass behinderte und nicht behinderte Kinder
grundsätzlich gemeinsam lernen.
Vorbild ist Skandinavien, wo dies
bereits praktiziert wird.
Zu dem Kinderfest waren Kinder
aus zwei Berliner Schulen und zwei
Kindertagesstätten eingeladen.
Das muss auch gesagt sein:
Es war einmal ...
Während bis heute keiner verstehen kann, warum MOVADO
geschlossen werden musste, sind die
Gründe für den Abschied vom BZA
hinlänglich bekannt, denn kein Unternehmen - auch kein gemeinnütziges - darf Negativzahlen schreiben.
Doch nicht nur der Rechnungshof,
auch die Nutzer des Telebus-Fahrdienstes führten ständig Klage.
Ursula Lehmann, die vom BZA
zur Abschiedsfeier des BZA persönlich eingeladen war, erlebte den
Höhepukt, als sie vom BZA keinen
Wagen mehr bekam, um an dieser
Feier auch tatsächlich teilnehmen zu
können ...
Trotzdem: DANKE
Aber: An so manche Bestellungsformalitäten hatte man sich gewöhnt,
vor allem aber hatte man eine Reihe
von sehr hilfsbereiten und liebenswerten Mitarbeitern des BZA quasi
ins Herz geschlossen.
Diesen Mitarbeitern aus der Zentrale des BZA sowie des Telefon-
dienstes sei herzlich Dank gesagt !
Die Fahrer der Subunternehmen
Den schwersten Stand hatten
schon immer die Fahrer, für die es
auch in Zukunft nicht leichter wird.
Erhielten sie bislang tägliche Buchungslisten, die abzufahren waren
und bei denen Stornierung immer
wieder mal für eine Freistunde
sorgten, so müssen sie sich künftig
sowohl an neue Geräte gewöhnen als
auch an eine Sofort-Fahrtenvermittlung, was eine ziemlich Umstellung
bedeutet.
Den Fahrern sei ein besonderer
Dank gesagt für ihre Leistungen..
BVG & ÖPNV
Härtefälle und Ehrenamtsfahrten
Erst im September werden wir über
die neuen Modalitäten bezüglich der
Ehrenamtsfahrten und Härtefälle
berichten können - es sei denn, Sie
senden eine Mail an den BBV und an
[email protected],
dann werden wir Sie hierüber und/
oder andere Neuigkeiten, die sich
während der Sommerpause ergeben,
TIPPS & INFOS
10
Das Zentrum „Fördern durch
Spielmittel“ in der Immanuelkirchstraße 24 wurde am 1. Juni 2005,
um 16:30 Uhr nach jahrelanger Planungs- und Bautätigkeit eröffnet.
Zentrum „Fördern durch Spielmittel“ eröffnet
Während dieser Veranstaltung erhielt der Geschäftsführer des Vereins
„Fördern durch Spielmittel“, Herr
Siegfried Zoels, von der Senatorin
Heidi Knake-Werner den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland - Verdienstkreuz am Bande. Er
hatte sich über Jahrzehnte für die
Verbesserung der Situation der behinderten Menschen, vor allem von
Kindern, eingesetzt.
gestaltete Spielmittel. Ein Teil dieser Neuentwicklungen werden als
Bauanleitungen in der Spielzeugwerkstatt „Spielsachen zum Selbermachen“ in mehreren Bänden für
interessierte Eltern, Erzieher und für
die Kinder angeboten. In der Immanuelkirchstraße 24 gibt es außerdem
einen Spielzeugverleih der vor kurzem eingeweiht wurde.
Die Aufführung von Ausschnitten
des neuen Programms der Theatergruppe „Ramba Zamba“ war ein
weiterer Höhepunkt dieser Veranstaltung. Die Ausstellung „50 Jahre
spielgut“ wurde an diesem Tage
ebenfalls eröffnet und ist noch bis
Anfang Juli zu besichtigen.
So entstanden auf interdisziplinären UNESCO-Workshops über 100
integrativ und ergotherapeutisch
Die am 26. Mai 2005 ins Leben
gerufene Initiative „Arbeit durch
Management/Patenmodell“ mit dem
Projekt Jobbrücke hat hochrangige
Damen und Herren ,die die Schirmherrschaft übernahmen. Es sind:
die Bundesministerin Ulla Schmidt
(BMGS), der Ratsvorsitzende der
EKD Herr Bischof Prof. Dr. Wolfgang Huber, die Berliner Senatorin
Frau Dr. Heidi Knake-Werner (SenGesSoz) und die Brandenburgische
Ministerin Frau Dagmar Ziegler
(MASGF).
Die Begrüßungsworte sprach das
Vorstandsmitglied des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburgschlesische Oberlausitz e. V., Herr
Thomas Dane. Im weiteren Verlauf
dieser Veranstaltung wurde das Projekt vorgestellt. Menschen mit Behinderungen werden Paten zur Seite
gestellt, die die Fähigkeiten der
%HWURIIHQHQKHUDXV¿QGHQVROOHQXQG
für sie einen angepassten Arbeits-
Juli/August 2005 - BBZ
Ute und Stephan Schnur
Ein Projekt für behinderte Menschen
– aber nicht ohne ihre Aktivitäten Das „Arbeit durch Management/Patenmodell“
platz auf dem ersten Arbeitsmarkt
¿QGHQ 'LHV VROO QLFKW RKQH DNWLYH
Mithilfe des Klienten geschehen.
Dem Arbeitsuchenden mit Handycap werden drei Paten zur Seite gestellt: Jobpaten, Gesundheitscoatch,
Präventionsberater. Sie arbeiten
im Team mit drei verschiedenen
Ansätzen: 1. Individuelle Unterstützung der Arbeitssuchenden mit
Handycap, 2.. Arbeitgeberöffnung,
Prävention sowie 3. Führungskräfte-Coaching und Teambegleitung.
Die Paten begleiten den behinderten
Menschen so lange es notwendig
ist.
Die weiteren Redner wünschten dem Projekt alles Gute nicht
ohne auf Probleme der behinderten
Menschen hinzuweisen. Dazu zählt
unter anderem auch das Wohn- und
Arbeitsumfeld und die Mobilität.
Ramba Zamba krönte die Veranstaltung mit Auszügen aus ihrem
neuen Programm.
Ute
Die Mobilitätshilfedienste des beschäftigungswerk – arbeit für berlin e.V.
Mobiltitäshilfedienst
Anschrift
Telefon/FAX
Ansprechpartner
Berlin City
Schönwalder Straße 4, Haus Bottrop),
11359 Berlin (Wedding)
Tel.:
Frau Grützner
FAX
030/49 91 13 49
030/46 12 99 28
030/49 91 13 49
LIBEZEM
Rhinstraße 9, 10315 Berlin (Lichtenberg)
Tel.:
FAX
030/52 29 200
030/52 29 20 20
Frau Renner
KIZ Marzahn
Bruno-Baum-Straße 58 – 60,
12685 Berlin (Marzahn)
Tel.:
Fax
030/54 54 148
030/54 54 148
Frau Wassmannsdorf
KIZ Köpenick
Müggelheimer Straße 55,
12555 Berlin (Köpenick)
Tel.:
FAX
030/65 18 270
030/65 18 230
Frau Drews
Bürgerclub Pankow
Alt-Buch 51 (Gesindehaus),
13125 Berlin (Karow)
Tel.:
FAX
030/94 12 194
030/94 12 195
Frau Chatterjee
Die Leistungen der Mobilitätshilfedienste bestehen insbesondere in:
1. Begleithilfen zu Ärzten, therapeutischen und sonstigen Behandlungen, Behörden, Veranstaltungen, Sporteinrichtungen sowie beim Spazierengehen, AusÀJHQXQGDQGHUHQ*HOHJHQKHLWHQ
5ROOVWXKOVFKLHEHGLHQVWHLP5DKPHQGHUXQWHUJHQDQQWHQ
/HLVWXQJHQ
BBZ - Juli/August 2005
TIPPS & INFOS
11
Barrieren abbauen - Gleichstellungsgesetz mit Leben füllen
Handbuch „Europäischen Konzepts für Zugänglichkeit“ (ECA) in Deutsch als übernationales Projekt veröffentlicht
Bei der Tagung „Kultur für alle“
im Berliner Presse- und Besucherzentrum der Bundesregierung wurde am 12.5.2005 die Übersetzung
des „European Concept for Accessibility“ (ECA) in Anwesenheit
des Bundesbehindertenbeauftragten
Karl-Hermann Haack und der Vorsitzenden der Bundestagsausschusses für Kultur und Medien Monika
Griefhahn der Öffentlichkeit vorgestellt.
Das rund 80seitige Handbuch
verbindet das konzeptionelle Wissen von europäischen Experten
mit praktischen Richtlinien und
Empfehlungen zur Gestaltung einer
barrierefreien Umwelt.
„Möge das ECA dazu beitragen,
die Herstellung von Barrierefreiheit
zu fördern und damit das Gleichstellungsgesetz weiter mit Leben
zu füllen“, formulierte Iris Gleicke,
Parlamentarische Staatssekretärin
beim Bundesminister für Verkehr,
RentenErniedrigung
In diesen erhalten die Rentnerinnen und Rentner einen Bescheid
ihres zur Rentenanpassung ab 1.
Juli 2005.
Wie bereits im letzten Jahr wird
auch in diesem Jahr keine Anhebung der Renten erfolgen.
Hinzukommt, dass der durch
das „Gesetz zur Anpassung der Finanzierung des Zahnersatzes“ neu
eingeführte Sonderbeitrag zur Krankenversicherung den Zahlbetrag der
Rente effektiv sinken lässt.
Damit hat jede Rentnerin und
jeder Rentner ab dem 1. Juli 2005
weniger im Portemonnaie als zuvor.
Um alle Rechte zu wahren, emp¿HKOW GHU %6.6R]LDOH[SHUWH :HUner Schuren dringend Widerspruch
einzulegen.
Dabei ist folgendes ist zu beachten:
Der Widerspruch ist innerhalb
eines Monates nach Erhalt des Bescheides (Zustellung) beim Rentenversicherungsträger einzulegen (die
Adresse ist in der Rechtsbehelfsbelehrung im Bescheid aufgeführt).
Bau- und Wohnungswesen. Denn
mit dem ECA liege eine bemerkenswerte Dokumentation zur universellen Gestaltung von Infrastruktur,
von Gebäuden, aber auch von Konsumprodukten vor.
Das European Disability Forum,
die Dachorganisation der Behindertenbewegung auf europäischer
Ebene, trägt das Konzept mit und
erklärt: „Zugänglichkeit muss als
horizontales Querschnittsthema behandelt werden.“
Klare und bindende Standards der
Europäischen Gemeinschaft für ZuJlQJOLFKNHLWPVVWHQDOOHYHUSÀLFKten, die Prinzipien des Designs für
alle vollständig umzusetzen.
Bei der Herstellung von Zugänglichkeit geht es nach Auffassung der
Herausgeber um die Umsetzung von
Bürgerrechten vor dem Hintergrund
aktueller rechtlicher Grundlagen
und Normen. „Dabei betrifft die
Prävention des Rauchens ist
wichtige Aufgabe in der Zahnmedizin
Bundeszahnärztekammer zum
Weltnichtrauchertag:
Die allgemeinmedizinischen Gesundheitsrisiken des Rauchens sind
zwar hinlänglich bekannt, dennoch
greifen immerhin gut ein Drittel der
Bevölkerung weiter regelmäßig zum
krankmachenden Glimmstengel.
Ebenso ist Tabakkonsum eine
wesentliche Ursache für ein deutlich
erhöhtes Risiko für Parodontal(Zahnbetterkrankungen), Mundschleimhaut- und orale Tumorerkrankungen.
Vor dem Hintergrund dieser Risiken und der deutlichen Zusammenhänge zwischen zahn- und allgemeinmedizinischen Erkrankungen
will sich die deutsche Zahnärzteschaft in der Aufklärung besonders
engagieren.
Anlässlich des Weltnichtrauchertages am 31. Mai 2005 machte die
Bundeszahnärztekammer (BZÄK)
erneut darauf aufmerksam, dass
die Verhütung des Rauchens
- insbesondere bei Kindern und
Jugendlichen - eine wichtige präventionspolitische Aufgabe des Berufs-
Herstellung von Barrierefreiheit
alle gesellschaftlichen Bereiche.
Gemeint sind nicht nur bauliche
Aspekte, sondern auch Verkehrsmittel, Elektronik-, Informations- und
Kommunikationssysteme sowie
Dienstleistungs- und Serviceangebote“, unterstrich Dr. Peter Neumann, Europäisches Institut Design
für Alle in Deutschland (EDAD).
Thomas Golka, Fürst Donnersmarck-Stiftung, begründete das Engagement der Stiftung bei der Übersetzung u. a. mit den Worten: „Auch
HXURSlLVFKH7H[WHYRQ*HZLFKW¿Qden im deutschen Sprachraum nur
bei einer deutschsprachigen Übertragung eine breite Wahrnehmung:
Die Diskussion ist eröffnet.“
de bereit.
An dem Übersetzungsprojekt
beteiligten sich Organisationen aus
den vier deutschsprachigen Ländern
Schweiz, Österreich, Luxemburg
und Deutschland mit personellen
XQG ¿QDQ]LHOOHQ 5HVVRXUFHQ 1DFK
der englischen und nunmehr vorliegenden deutschen Version werden
weitere Übersetzungen in Portugal,
Spanien, Serbien, Ungarn und den
Niederlanden erstellt.
Thomas Golka
Deutschsprachige Koordinierung
ECA
Fürst Donnersmarck-Stiftung
Dalandweg 19
12167 Berlin
In Deutschland kann man das
ECA in Papierform bei der Fürst
Donnersmarck-Stiftung bestellen.
Es steht zum Download bei www.
fdst.de oder www.design-fuer-alle.
Tel: 030 – 769 700 – 0
Fax: 030 – 769 700 – 30
Mail: [email protected]
standes ist.
Entsprechend des diesjährigen
WHO-Mottos: „Health Professionals against Tobacco“ ermuntert die
BZÄK deshalb Zahnärzte und ihre
Teams ausdrücklich, sich für eine
individuelle Beratung zur Raucher-
Sonderangebot: Urlaub
in Hohenstein-Ernstthal
vom
und
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11.-15. September 2005
09.- 14. Oktober 2005
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Menschen mit Körperbehinderung
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Bei Interesse und wenn Sie Fragen
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6OTFSF4P[JBMBSCFJUFS*OOFOFSSFJDIFO4JF
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z im Süden Berlins 69 59 75 - 0
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.JUHMJFEJN1BSJUÊUJTDIFO8PIMGBISUTWFSCBOE
)
12
BW
Juli/August 2005 - BBZ
auf den
QVOLU
gebracht
Hilfe für unsere behinderten, alten und kranken Mitbürger
die Mobilitätshilfedienste des beschäftigungswerk – arbeit für berlin e.V.
Der beschäftigungswerk – arbeit
für berlin e.V. betreibt seit vielen
Jahren für behinderte, alte und
kranke Mitbürger Mobilitätshilfedienste, um die krankheits- oder
altersbedingten Einschränkungen
ihrer Mobilität zu mindern und ihnen wenigstens in einem begrenzten
Umfang die Teilhabe am Leben in
der Gesellschaft zu ermöglichen.
Dabei konnten wir in der Vergangenheit tausenden Bürgerinnen und
Bürgern mit Einschränkungen in
der Mobilität helfen. Der Bedarf an
solchen Hilfen ist aus unserer Erfahrung nach wie vor groß und der
Kreis der Bürgerinnen und Bürger,
der solche Hilfen benötigt, erweitert
sich ständig.
Im Zuge der Änderungen in der
Arbeitsförderung und der verstärkten Verlagerung der Projektarbeit
in den Bereich der Maßnahmen
mit Mehraufwandsentschädigung
0$(VRJHQDQQWH(LQHXURMREVVRwie den steigenden Anforderungen
an die Hilfen für bedürftige Bürgerinnen und Bürger selbst haben
wir im Verein diese Projektarbeit
gesichert, weiterentwickelt und
ausgebaut, um so besser auf die Anforderungen der Zukunft gewappnet
zu sein. Es ist uns im Zuge der Einführung der Hartz-IV-Regelungen
gelungen, solche Projekte auch in
Zukunft in einem erweiterten Umfang hilfebedürftigen Bürgerinnen
und Bürgern anbieten zu können.
So sind inzwischen über unsere
Bürger-Begegnungs-Zentren LIBEZEM in Lichtenberg, KIZ Marzahn
in Marzahn-Hellersdorf, KIZ Köpenick in Köpenick-Treptow und den
Bürgerclub Pankow in Pankow Mobilitätshilfedienste verfügbar. Hinzu
kommt der Mobilitätshilfedienst
Berlin City, ein Projekt, das über die
Liga der freien Wohlfahrtsverbände
gefördert wird. Die Anschriften, Telefonnummern und Ansprechpartner
unserer Mobilitätshilfedienste sind
in der Tabelle auf Seite 10 unten
dargestellt. Damit bietet der beschäftigungswerk – arbeit für berlin
e.V. in insgesamt fünf Mobilitätshilfedienste in fünf Berliner Bezirken
seine Dienste an.
Insbesondere sind unsere Mobilitätshilfedienste auf die Bedürfnisse
behinderter Mitbürgerinnen und
Mitbürger eingestellt. Sie können
unsere Dienste regelmäßig, aber
auch spontan in Anspruch nehmen.
Ebenso stehen wir für Urlaubs- und
sonstige Vertretungen zur Verfügung. Auch wenn Sie selbst nicht,
aber ein Verwandter oder ein Nachbar hilfebedürftig sind, können Sie
uns ansprechen, wir werden auch
in diesen Fällen helfen und unsere
Dienste anbieten.
Die Leistungen dieser Mobilitätshilfedienste bestehen insbesondere
in
1.
Begleithilfen zu Ärzten,
therapeutischen und sonstigen Behandlungen, Behörden, Veranstaltungen, Sporteinrichtungen sowie
beim Spazierengehen, Ausflügen
XQGDQGHUHQ*HOHJHQKHLWHQ
2.
Rollstuhlschiebedienste
im Rahmen der unter 1.) genannten
/HLVWXQJHQ
(LQNDXIVKLOIHQ
4.
Gesprächspartnerschaften
und gemeinsames Spielen.
Sprechen Sie unsere Kollegen in
den Mobilitätshilfediensten einfach
an. Sie werden umfangreich beraten und Ihnen wird eine Lösung
angeboten, die auf Ihre persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten
ist. Wichtig ist uns, dass Sie uns
Ihren Bedarf so rechtzeitig wie nur
möglich mitteilen, damit wir die
eingesetzten Kollegen entsprechend
disponieren können. Wir verfügen
über motivierte und kompetente
MitarbeiterInnen, die insbesondere
in der Führung von Rollstühlen ausgebildet sind.
In diesem Zusammenhang müssen wir allerdings darauf hin weisen, dass der beschäftigungswerk
± DUEHLW IU EHUOLQ H9 NHLQH 3ÀHgedienstleistungen ganz gleich welcher Art anbietet. Hierzu müssen
sich bedürftige Bürgerinnen und
Bürger an die entsprechenden professionellen Dienstleistungsanbieter
halten (fragen Sie hierzu Ihre Krankenkasse).
Leider können diese Hilfen im
Zusammenhang mit dem weiteren
Abbau sozialer Leistungen und den
damit verbundenen Mittelkürzungen nicht mehr kostenlos angeboten
werden, wie dies unsere Klienten
in früheren Jahren gewohnt waren.
Auch das beschäftigungswerk ist
aus diesen Gründen gezwungen,
stärker auf die Kosten zu schauen
und für die einzelnen Einsätze eine
kleine Gebühr in Höhe von 3,00 €
zu erheben, die einen insgesamt bis
zu zweistündigen Einsatz umfasst.
Sollten im Einzelfall diese zwei
Stunden nicht ausreichen, so sprechen Sie unsere Mitarbeiter bei den
einzelnen Mobilitätshilfediensten
an, die Ihnen dann einen entsprechenden Vorschlag machen werden,
der dann auch etwas mehr kosten
wird.
Heimbewohner, die nur Taschengeld beziehen, sind von derartigen
Zuzahlungen befreit. In sonstigen
VR]LDOHQ +lUWHIlOOHQ ¿QGHQ XQVHUH
KollegenInnen immer eine Lösung, den Bürgerinnen und Bürgern
trotzdem die notwendige Hilfe zur
Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Sprechen Sie
unsere Mitarbeiterinnen einfach an,
wir werden Ihnen dann in jedem
Fall helfen.
Brigitte Hoffmann
Geschäftsführerin des beschäftigungswerk – arbeit für berlin e.V.
W*3M"$)&/DAS o%JFOTUMFJTUVOHFO
*IS8VOTDIoVOTFSF-ÚTVOH
z
z
z
z
Handwerk und Malerservice
Hauswirtschaft und Garten
Umzugskomplettservice
Begleitung und Betreuung
und vieles mehr ...
z
0 30 / 49 91 13 48
ARBEIT ADELT
BBZ - Juli/August 2005
13
In Wirklichkeit ist die Realität gaanz anders
7POFJOFSEJFBVT[PHTJDIFJOFO"SCFJUTQMBU[[VTDIBòFO
Initiative „Jobs ohne Barrieren“
- Machen Sie mit!
„Die gleichberechtigte Teilhabe
behinderter und schwerbehinderter Menschen in Ausbildung und
Beruf ist in Deutschland gesetzlich
festgelegt: Am 1. Mai 2004 trat ein
entsprechendes Gesetz zur Förderung der Ausbildung und Beschäftigung in Kraft.“
„Das ist ja prima, da mach ich mit“
denkt Frau, körperbehindert und seit
einiger Zeit ohne Einkommen, und
begibt sich an die Arbeit.
Frau hat eine, von sachkundigen
Mitmenschen ebenfalls als gut befundene Geschäftsidee:
Dienstleistungen für Menschen
mit Körperbehinderungen.
der örtlich zuständigen Agentur für
Arbeit.
Sie wartet einige Wochen, da keine Reaktion von Seiten der Behörde
erfolgt, schreibt sie erneut. Innerhalb
von 3 Tagen erreicht sie ein Anruf.
Als der Anruf eingeht, ist sie nicht
=XKDXVH GRFK VLH NRPPW GHU %LWWH
um einen Rückruf sofort nach.
Am anderen Ende der Leitung
ist man wohl überrascht über die
prompte Reaktion. Eine unverständliche Stimme, da sie aber die Rückruftaste gedrückt hat, wird es schon
richtig sein, denkt sie.
„Hättest nach dem Namen fragen
müssen“, meint ihr Göttergatte. Ausnahmsweise hat er einmal Recht.!
Doch zurück zum Gespräch.
Sie gründet - Fehler Nr. 1 -: eine
Limited, absurde Idee! Das ist ja
etwas Ausländisches, das kann nicht
seriös sein.
Sie macht weiter und damit Erfahrungen.
Mit dem, mit viel Fleiß erstellten,
Businessplan begibt sie sich zu
einem Geldinstitut, um ein Existenzgründerdarlehen zu beantragen
Für den Geschäftsplan interessiert
sich der Sachbearbeiter nicht, wirft
kurz einen Blick auf die Daten:
„Was? Sie sind 60 Jahre -!? Und eine
Limited, so etwas haben wir noch nie
gefördert.
Wenn Sie keine Sicherheiten haben, kann ich Ihnen keine Hoffnung
machen. Sie sind zu alt.
Die KFW (für Nichteingeweihte
Kreditanstalt für Wiederaufbau) fördert über 55 Jahre auch nicht mehr.“
(Hatte Adenauer Glück, dass er,
als er Bundeskanzler wurde, keinen
Kredit benötigte ...)
Mann in der Agentur: “ Sie haben
für sich eine Förderung beantragt,
das geht nicht, Firmeninhaber werden nicht gefördert“
Frau: „ Das ist mir klar, aber ich
bin ja geschäftsführende Gesellschafterin, d.h. im Angestelltenverhältnis.“
Mann: „ Das sieht das SGB II aber
nicht vor.“
Frau: „Ich habe mit dem SGB II
nichts zu tun. Der Antrag beruht auf
SGB IX“
Zuschuss für seine Beschäftigung,
sieht es gar nicht gut aus.
Es macht große Schwierigkeiten,
GDVSDVVHQGH%HUXIVELOG]X¿QGHQ
Arbeitsvermittlung:
Ein Buch mit sieben Siegeln ....
Eine Tätigkeitsbeschreibung allein reicht nicht aus, denn nur auf
der Liste der Agentur für Arbeit
verzeichnete Berufsbilder werden
bezuschusst.
„Aber nur 50% und maximal 6
Monate und das heißt für uns sehr
viel Arbeit, denn das muss genau
geprüft werden, der Arbeitsvermittler hat da auch noch ein Wort mit zu
reden.“
Frau bekommt direkt ein schlechtes Gewissen ob der Arbeit, die ihr
Ansinnen, zwei Langzeitarbeitslose
in Lohn und Brot zu bringen, verursacht. Fast tun ihr die Mitarbeiter der
Agentur Leid.
„Wissen sie was?“, sagt sie
schließlich, denn nun hat auch sie
kapiert, dass die Vermittlung von
Arbeitslosen die Agentur völlig
überfordert.
„Lassen sie es gut sein. Ich werde
den Mann dann beschäftigen, wenn
ich Arbeit für ihn habe und ihm dann
soviel geben, wie er dazu verdienen
darf.“
Der Mann in der Agentur ist erleichtert.
Als Abschluss gibt er ihr noch den
Tipp, doch Hartz IV zu beantragen.
Mann: Geschäftsführer stehen aber
nicht auf unserer Liste drauf, die fördern wir nicht. Stellen sie doch einen
Antrag auf Förderung. Wie alt sind
sie denn?
Doch frau lässt sich nicht beirren. Sie wird ihr Vorhaben in die
Tat umsetzen.
Frau: „60“
Mann: „ Hm, dann geht das wohl
nicht.
Wenn es nicht möglich ist, in
%HUOLQ HLQH 'LHQVWOHLVWXQJV¿UPD ]X
gründen, die längerfristig gesehen
min destens 15-20 Arbeitsplätze
schaffen wird, dann wird sie es eben
in Brandenburg verwirklichen.
Wen wundert’s, dass die Einführung von Hartz IV die Kosten
der Agentur für Arbeit in die Höhe
schnellen lässt?
H.G.
Sie sucht sich eben andere Partner.
Selbstbestimmt Leben. Wir unterstützen Sie – zuverlässig.
Sie haben ja auch noch Lohnkostenzuschüsse für Herrn W und
Herrn P gestellt. Welches Berufsbild
haben die beiden denn?“
Doch Frau gibt nicht auf.
Sie plant ohnehin, die zu gründende Firma als Geschäftsführerin
zu leiten, d.h. im Angestelltenverhältnis. Somit hat die Firma einen
Anspruch auf Förderung nach § 2
Abs.2 und 3 SGB IX .
Sie stellt also, wie vorgeschrieben,
vor der Einstellung einen Antrag bei
Das „Berufsbild“ für Herrn P ist
klar, aber - so wird gleich signalisiert: Es dauert einige Wochen, denn
die Förderung muss beraten werden.
Erklärung für frau :
„Wir leben nun mal in einem Staat,
der sehr bürokratisch ist“.
Für Herrn W, oder richtiger den
AMBULANTER DIENST der Fürst Donnersmarck-Stiftung
Rufen Sie uns an, wir informieren Sie gern: Tel.: (030) 40 60 58 0
(LFKKRUVWHU:HJ‡%HUOLQ:HGGLQJ
DPEGLHQVW#IGVWGH‡ZZZIGVWGH
'Ã345%0//&34."3$,
14
NETZWERK & BAR
Juli/August 2005 - BBZ
Erfolgsstory: 10 Jahre Netzwerk
behinderter Frauen in Berlin
Das fröhliche Fest mit Tombola, Tanzvorführungen, den Glückwunschreden und einem
Super-Büffet am 11. Juni im Kulturzentrum „Weiße Rose“ war nicht nur sehr, sehr gut beVXFKWVRQGHUQDXFKIUDXHQVSH]L¿FKSURIHVVLRQHOORUJDQLVLHUW(VNODSSWHHLQIDFKDOOHV
Besonders herzerwärmend: der fröhlich-achtungsvolle Umgang aller miteinander, den
PDQDQGHUHURUWVÄLQGHU6]HQH³KlX¿JVFKPHU]OLFKYHUPLVVHQPXVV5HVSHNW
Die Thematik, derer sich das Netzwerk behinderter Frauen Berlin e.V.
nun schon seit 10 Jahren annimmt und auch dringend annehmen muss,
ist eine schwer zu verstehende, weil
letztendlich unlogische.
„Wir setzen uns für die gleichberechtigte Teilhabe von Mädchen,
Frauen und Lesben mit Beeinträchtigungen in allen Lebensbereichen so-
wie für die Verständigung zwischen
Ost und West ein. ..“
Der zunehmenden Verarmung
behinderter Frauen gilt derzeit die
besondere Sorge der NetzwerkFrauen. „In den vergangenen Jahren
sind Frauen allgemein und behinderte Frauen insbesondere zunehmend
verarmt“, konstatierte Frau Dr.
Sigrid Arnade auf der Pressekonferenz, „Und die Situation
wird sich durch den Sozialabbau weiter verschärfen“, warnte
Arnade.
Wir wünschen den NetzwerkFrauen weiter „viel Kraft“ !
Bild und Text: Hannelore Bauersfeld
5SFòFOEFS#FBVGUSBHUFO#FJSÊUFGàSCFIJOEFSUF.FOTDIFOVOEEFS
#VOEFTBSCFJUTHFNFJOTDIBGUGàS3FIBCJMJUBUJPO#"3
Beauftragte / Beiräte für behinderte Menschen fordern mehr Beschäftigungschancen für (schwer-)
behinderte Menschen
Das diesjährige Frühjahrstreffen
der Beauftragten / Beiräte für behinderte Menschen und der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation
(BAR) fand auf Einladung der Landesbeauftragten für die Belange der
Menschen mit Behinderungen des
Landes Nordrhein-Westfalen, Frau
Schmidt-Zadel, statt.
Schwerpunktthemen des Treffens
bildeten die hohe Zahl arbeitsloser
schwerbehinderter Menschen, die
Ausbildung von Menschen mit
Behinderungen, die schulische Eingliederung behinderter Kinder und
Jugendlicher sowie die Suche nach
Gestaltungsmöglichkeiten.
Integrationsfachdienste
Nach Ansicht der Beauftragten
/ Beiräte für behinderte Menschen
habe die bisherige unverzichtbare
Arbeit der Integrationsfachdienste
(IFD) dazu beigetragen, die Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen zu mindern. Durch das Gesetz
zur Förderung der Ausbildung und
Beschäftigung schwerbehinderter
Menschen ist die Strukturverantwortung für die Integrationsfachdienste
ab 01. Januar 2005 von der Arbeitsverwaltung auf die Integrationsämter
gegangen.
Unter dem Druck Kosten zu
senken und aufgrund teilweiser
ungeklärter Zuständigkeiten der
Leistungsträger erfahren Menschen
mit Behinderungen einen Rückgang
bzw. eine starke Gefährdung bisher
erreichter Standards. Erkennbar
werde dies z.B. daran, dass für die
IFD-Vermittlung lediglich für 2005
die Beauftragung vereinbart wurde.
Die weitere Finanzierung ist nach
Angaben der Integrationsämter nur
dann gesichert, wenn sich die übrigen Auftraggeber vermehrt an der
Beauftragung beteiligen. Die Beauftragten / Beiräte fordern daher, die
am 01. April d.J. in Kraft getretene
Gemeinsame Empfehlung „Integrationsfachdienste“, in der einheitliche und verbindliche Kriterien zur
Beschäftigung, Verantwortung und
Steuerung sowie zur Finanzierung
bedarfsgerechter Ausstattung der Integrationsfachdienste festgelegt sind,
konsequent umzusetzen, um den IFD
Planungssicherheit zu geben.
Rahmenempfehlung über Zusammenarbeit von Schulen und
Berufsberatung zwischen der
Kultusministerkonferenz und der
Bundesagentur für Arbeit
Die Beauftragten /Beiräte behinderter Menschen unterstützen die
dringend erforderlichen Bestrebungen, den Übergang von Schülern in
GLH EHUXÀLFKH %LOGXQJ HI¿]LHQWHU
zu gestalten. Sie begrüßen deshalb die Rahmenvereinbarung der
Kultusministerkonferenz und der
Bundesagentur für Arbeit über die
Zusammenarbeit von Schule und
Berufsberatung. Alle Akteure in den
Bundesländern sowie auf regionaler
und lokaler Ebene werden ermutigt,
die in der Rahmenvereinbarung
IRUPXOLHUWH 6HOEVWYHUSÀLFKWXQJ DXIzugreifen, um mit der angestrebten
zukunftsorientierten Weiterentwicklung der bisherigen Kooperationen,
insbesondere hinsichtlich des erhöhten Förderbedarfes benachteiligter
Jugendlicher und junger Menschen
mit Behinderungen Ernst zu machen.
Sie regen zusätzlich an, aus den
einzelnen Aktivitäten von Schulen
und Arbeitsagenturen ein Gesamtkonzept zu entwickeln, um einen
IUK]HLWLJHQ %HUXIV¿QGXQJVSUR]HVV
sicherzustellen.
Antidiskriminierungsgesetz
Die Beauftragten / Beiräte für behinderte Menschen unterstützen den
von der Bundesregierung vorgelegten Gesetzesentwurf und halten die
Bedenken gegenüber einem Antidiskriminierungsgesetz für übertrieben.
Ihrer Meinung nach komme es nicht
automatisch zu einer Klagewelle,
wie Erfahrungen der Länder belegen,
in denen es bereits seit vielen Jahren
ein Antidiskriminierungsgesetz gibt.
Vielmehr sei zu erwarten, dass sich
mit diesem Gesetz die gesellschaftliche Sensibilität für das Thema Diskriminierung erhöhe.
Gemeinsame Empfehlungen auf
BAR-Ebene
Die Behindertenbeauftragten /
Beiräte für behinderte Menschen
der Länder begrüßen ausdrücklich
die von der BAR zum 1. April d.J. in
Kraft gesetzten drei Gemeinsamen
Empfehlungen zur Prävention, zur
frühzeitigen Bedarfserkennung und
zu den Integrationsfachdiensten. Die
bisher zehn in Kraft getretenen Gemeinsamen Empfehlungen der BAR
unterstreichen die effektive und
zielorientierte Zusammenarbeit der
verschiedenen Rehabilitationsträger
zur Umsetzung des SGB IX.
Unter Bezug auf die Gemeinsamen
Empfehlungen halten die Behindertenbeauftragten die BAR weiterhin
für die sachgerechte Form der träger-
übergreifenden Zusammenarbeit. Sie
weisen die Absicht der Bundesagentur für Arbeit zurück, die Mitgliedschaft in der BAR zu kündigen,
sofern nicht eine lastengerechte Finanzierungsbeteiligung aller Rehabilitationsträger sicherstellt ist. Gerade
mit dem SGB IX könne kein Zweifel
am gesetzlichen Auftrag der BAR
bestehen. Ihre Arbeit sei notwendig
XQG VLQQYROO JOHLFKZRKO N|QQH
über eine Anpassung der Strukturen
der BAR nachgedacht werden. Eine
VWlUNHUH (IIHNWLYLWlW XQG (I¿]LHQ]
der Aufgabenerledigung durch die
BAR sollte diskutiert werden.
Beitrag kinderloser Beschäftigter in Werkstätten für behinderte
0HQVFKHQ]XU3ÀHJHYHUVLFKHUXQJ
Das Jahr 2005 bringt für Beschäftigte in Werkstätten für behinderte
0HQVFKHQ¿QDQ]LHOOH0HKUEHODVWXQgen mit sich. So werden kinderlose
Beschäftigte mit einem Beitragzuschlag zur Pflegeversicherung
belegt, der sich an einem gegenüber
dem tatsächlichen Lohn viel höheren
¿NWLYHQ/RKQRULHQWLHUW0LWGHQ]XP
01. Juli 2005 erstmals fälligen Zusatzbeiträgen für Krankengeld und
Zahnersatz in der Krankenversicherung werden dann alle Beschäftigten
erneut belastet.
Die Beauftragten / Beiräte für
behinderte Menschen haben es
sich zur Aufgabe gemacht, zu versuchen, die momentanen Regelungen in einer WfbM zugunsten
der behinderten Beschäftigten zu
ändern, z.B. wie für die Bezieher von Arbeitslosengeld II eine
Ausnahmeregelung zu erreichen.
BAR
SOMMER-UNI
BBZ - Juli/August 2005
15
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[VNCBSSJFSFGSFJFO1MBOFOVOE#BVFO44+VMJ
Eingeladen sind Menschen mit den verschiedensten Behinderungen und Studenten. Für Übernachtungsmöglichkeiten muß selbst gesorgt werden.
Anmeldungen N|QQHQ DQ GHQ %HUOLQHU %HKLQGHUWHQYHUEDQG Ä)U 6HOEVWEHVWLPPXQJ XQG :UGH³ H9 %%9 -lJHUVWD‰H G %HUOLQ 7HO
)D[[email protected]]]HQWUXPÄEDUULHUHIUHLGHU787HFKQLVFKH8QLYHUVLWlW%HUOLQ)DFKJHELHW (QWZHUIHQ %DXWHQ GHV *HVXQGKHLWVZHVHQV 6HNUHWDULDW$ 6WUD‰H GHV -XQL %HUOLQ 7HO )D[ eMail: [email protected]) gerichtet werden.
Der Teilnahme-Beitrag beträgt 120,- Euro (für Sozialhilfe-Berechtigte: 60,- Euro).
;FJUQMBOEFTWPSMÊVöHFO1SPHSBNNFTBARRIEREFREIHEIT ALS HERAUSFORDERUNG
Sonnabend, 16. Juli 2005, 16 Uhr
Begrüßung
Dr. Ing. Christa Kliemke, TU Berlin
Dipl.-pol. Gerd Grenner, TU Berlin
Grußwort
Dr. Thomas Flierl
Senator für Wissenschaft Berlin,
(angefragt)
Einführung
Prof. Dr. Kurt Kutzler
Präsident der TU Berlin, (angefragt)
18.00-20.00 Uhr
Wettbewerbseröffnung
Dipl.cand. Arch, Alexander Metzner
Erhard-Böttcher-Preis 2005
BARRIEREN FINDEN BARRIEREN ÜBERWINDEN
Gedichte & Gespräche
Alltagserfahrung mit Behinderung
Dr. Ilja Seifert, BBV
Christian Schröder, BBV
Sonntag, 17. Juli 2005, 10-14 Uhr
Exkursion um den Pariser Platz
Montag, 18. Juli 2005, 9-13 Uhr
Impulsreferate
Verkehr/Mobilität: Dipl. Ing. WulfHolger Arndt, TU Berlin
Design: Dipl. Des. Christian Prechtl,
FH Potsdam
Wohnen und Architektur: Dipl. Ing.
Sabine Hopp, TU Darmstadt
Landschaft und Stadtplanung: Dipl.
Ing. Beate Voskamp,
Landschaftsarchitektin
Kommunikationstechnik:
Dipl. Ing. Christoph Moldrzyk ,
Doktorand TU Berlin
14.00-18.00 Uhr
Schule - integrativ,
inklusiv, instinktiv,
Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper,
FU Berlin
Wieviel Technik ist erlaubt?
Sensorische Anforderungen
und Barrieren
Dipl. Ing. Carsten Ruhe, Referat
Barrierefreies Planen und Bauen im
DSB
Dienstag, 19. Juli 2005, 9-13 Uhr
Barrierefrei Planen und Bauen
Prof. Christine Nickel-Weller,
TU Berlin
Sehbehinderte stolpern
über „barrierefreie Bauten“
Dipl. Ing. Klaus-Dieter Wüstermann,
Doktorand TU Berlin
Mittwoch, 20. Juli 2005, 9-13 Uhr
Disability Studies Behinderung neu denken“
Dr. phil. Gisela Hermes
Disability Studies Chancen und Perspektiven
Dr. phil. Ilja Seifert, BBV e.V.
ab 19 Uhr
Bergfest
Lernende und Betroffene
Podium:
Prof. em. Robert Wischer
Donnerstag, 21. Juli 05, 9-13 Uhr
Prof. Ulf Preuss-Lausitz,
TU Berlin
Design for all Barrierefrei Wohnen und Leben
Prof. Walter Hardt, FH Potsdam
Martin Marquard,
Behindertenbeauftragter
Design for All ein gesellschaftliches Qulitätsmerkmal
Martin Marquard,
Landesbehindertenbeauftragter von
Berlin
Prof. Dr. Jürgen Siegmann,
TU Berlin
Dr. Irina Pfützenreuther
Moderation:
'U,QJ&KULVWD.OLHPNH
Dipl.-Pol. Gerd Grenner
Freitag, 22. Juli 2005, 9-12 Uhr
Mobilität und
Informationsgestaltung
Prämierung der Projektarbeiten
zum studentischen Wettbewerb:
„Barrierefreier Entwurf
von Straßenverkehranlagen“
Dipl.-Ing. Tanja Zimmermann,
TU Berlin
BARRIEREN BENENNEN BARRIEREN ÜBERWINDEN
Lebensqualität für alle Aspekte barrierefreier
Landshaftsgestaltung
Dipl. Ing. Beate Voskamp,
Freie Landschaftsarchitektin
13.00 - 18.00 Uhr
PODIUMSDISKUSSION:
Sinne schärfen für Barrieren –
Herausforderungen an Lehrende,
Verleihung des
Erhard-Böttcher- Preises
durch:
Ulrike Strate,
Vizepräsidentin der TU Berlin
Prof. Dr. Rudolf Schäfer,
Dekan Fakultät VI, TU Berlin
„... stell Dir vor, plötzlich brichst Du
Dir ein Bein. Nun ist selbst die kleinste Treppe eine Barriere. Jeder Weg
16
BRANDENBURG
KONKRET 7/8-2005
Juli/August
2005 - BBZ
Behindertenpolitik des Landes – wie weiter?
%JTLVTTJPOTGPSVNNJU-BOEFTQPMJUJLFSO[VN"LUJPOTUBHEFT"##BN.BJ
Wie alljährlich zum Aktionstag, diskutierten auch in diesem Jahr Vertreter des ABB e. V. mit LandespolitikerInnen über die Lebenssituation der Menschen
mit Behinderungen im Land Brandenburg. Seitens der Landespolitiker nahmen teil: Winfrid Alber (Staatssekretär im MASGF), Rainer Kluge (Behindertenbeauftragter des Landes), die sozialpolitischen Sprecherinnen der Landtagsfraktionen Sylvia Lehmann (SPD), Roswitha Schier (CDU), Karin Weber (PDS)
sowie Jürgen Brückner als Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen. Der ebenfalls eingeladene Landesverband der FDP konnte zu Fragen der Sozialpolitik
keinen Vertreter entsenden. Die Leitung des Diskussionsforums lag in den bewährten Händen von Dr. Stephan Faust, dem Sozialberater des ABB. Die stellvertretende ABB-Vorsitzende Andrea Peisker trug die Standpunkte und Forderungen des ABB zum Thema „Gleichstellung und Teilhabe – Zustand, Ziele,
'H¿]LWH³YRU1DFKIROJHQGGDUDXVHLQLJH$XV]JH
Der „Europäische Protesttag zur
Gleichstellung behinderter Menschen“ im Jahre 2005 ist der erste
nach den Landtagswahlen im Land
Brandenburg im vergangenen Jahr.
Für die Behindertenpolitik sind
eine neue Ministerin und ein neuer
Staatssekretär zuständig. Alle Fraktionen im Landtag haben sozialpolitische Sprecher benannt, die wir
erstmals in dieser Runde begrüßen.
Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit den Politikern und Abgeordneten und wünschen Ihnen vor
allem eines: Durchsetzungskraft in
Kabinett, Fraktion und Parlament.
Das Brandenburgische Behindertengleichstellungsgesetz ist nun
mehr als zwei Jahre in Kraft und
verdient es, hinsichtlich seiner
Wirkungen und auch seiner Lücken
kritisch hinterfragt zu werden.
Das Gesetz sieht beispielsweise
ein Verbandsklagerecht vor. Nach
unserer Kenntnis ist von diesem
Recht bisher nicht ein einziges mal
Gebrauch gemacht worden.
Das liegt nicht daran, dass den
Verbänden keine Fälle von Benachteiligungen behinderter Menschen
bekannt geworden wären. Grund
ist vielmehr die Tatsache, dass dieses Verbandsklagerecht nur gegen
sehr wenige, im Gesetz aufgeführte
Landesbehörden geltend gemacht
werden kann.
Foto: ABB
Die Landkreise und kreisfreien Städte gehören nicht dazu. So
ist es den Behindertenverbänden
unmöglich, eine Verbandsklage
gegen Bauämter zu erheben, die
rechtswidrige Baugenehmigungen
zur Errichtung nicht barrierefrei
zugänglicher öffentlicher Gebäude erteilen. Die Verbände können
auch nicht einschreiten, wenn Umweltämter der Landkreise schwer
gehbehinderten Menschen notwendige Ausnahmegenehmigungen zum
Befahren von Wegen verweigern.
Und die Behindertenverbände haben keinerlei Verbandsklagerecht,
um Entscheidungen der Ämter für
Denkmalschutz anzufechten. Der
ABB fordert daher, das Verbands-
klagerecht auf Entscheidungen der
Landkreise und kreisfreien Städte
auszudehnen.
Neu oder besser wieder auf die
Tagesordnung der Behindertenpolitik des Landes gehört eine regelPlVVLJH%HULFKWVSÀLFKWGHU/DQGHVregierung zur Lebenssituation und
den Stand der Gleichstellung von
fast 350.000 behinderter Menschen
im Land Brandenburg. Dabei geht
es nicht nur um die fehlende bloße
Information, sondern auch um die
fehlende Bestandsaufnahme zur
Wirksamkeit brandenburgischer Behindertenpolitik.
Seit dem September 2002 ist die
Zahl der arbeitslosen Schwerbehinderten im Land Brandenburg um
Betonkopfverleihung mit Wirkung
Zum Abschluss des Diskussionsforums wurde der „Betonkopf Brandenburg 2005“ für die drastischste
Diskriminierung verliehen. Er ging
an das Ministerium für Infrastruktur
und Raumordnung Brandenburg.
Sie grenzten in den Vertragsverhandlung mit der Deutschen Bahn
im Dezember 2004, Schwerbehinderte mit gültiger Wertmarke bei
der Erweiterung des Nahverkehrs
mit IC-Zügen aus. Nur die Käufer
normaler Nahverkehrstickets im
Bereich des Verkehrsverbundes
Berlin-Brandenburg (VBB) sollten
ohne Zuzahlung einige Intercityverbindungen nutzen können. Waren
die Behinderten einfach vergessen
worden?
Das zuständige Ministerium teilte
dazu im April auf Nachfrage des
ABB mit: „Zur Zeit wird für die
Nutzung von IC-Zügen mit dem
Schwerbehindertenausweis... und
gültiger Wertmarke kein Ausgleich
durch den Aufgabenträger geleistet.“ Es ist vom Land bei der Deutschen Bahn AG nicht bestellt, wird
vom Land nicht bezahlt und deshalb
von der Bahn nicht gestattet.
Dass im Ergebnis Fahrgäste mit
Fahrscheinen des VBB-Nahverkehrs
bestimmte IC-Züge nutzen können,
aber Mobilitätsbehinderte mit den
gleichen Zügen nicht zu Nahverkehrskonditionen fahren dürfen, ist
eine Benachteiligung behinderter
Menschen und verstößt gegen das
Gleichheitsgebot von Grundgesetz
und Brandenburgische Landesverfassung. Dafür gibt es den diesjährigen Betonkopf.
Und diese Verleihung zeigte
schnelle Wirkung. Noch am Vorabend des Diskussionsforums zum
Aktionstag erreichte den ABB die
Information, dass der VBB nunmehr eine Einigung mit der DB
Fernverkehr erzielt habe, „dass
zum nächstmöglichen Zeitpunkt die
Schwerbehindertenfahrregelungen
des VBB-Tarifs und die Mitnahmeregelung ebenfalls Gültigkeit haben
werden.“
mehr als 50 % gestiegen. Von einer
derartige Steigerung in nur zweieinhalb Jahren war keine andere der
sogenannten „Problemgruppen“ auf
dem Arbeitsmarkt betroffen.
Besonderes Augenmerk richtet
der ABB derzeit auf das im Entwurf
vorliegende Antidiskriminierungsgesetz der Bundesregierung. Wir
würden uns wünschen, dass sich
das Land Brandenburg zu solchen
bundespolitischen Fragen öffentlich
eindeutig äußert.
Die kommunalpolitische Ebene
rückt immer mehr in den Mittelpunkt der Behindertenpolitik. Wir
haben jedoch den Eindruck, dass
sich die Landespolitik weitestgehend aus diesem für sie unregierbaren Feld heraushalten. Bislang
haben lediglich fünf Kommunen im
Land Beschlüsse zur „Barrierefreien
Stadt“ verabschiedet (Brandenburg/
Havel, Frankfurt/Oder, Bernau,
Eberswalde, Cottbus). Seit letzter
Woche gehört auch Eisenhüttenstadt
dazu. Wichtig ist für uns, dass das
Land diese Ebene der Behindertenpolitik nicht einfach aufgibt und vor
dem Widerstand der kommunalen
Interessenvertretungen kapituliert.
Die viel zitierten „leeren Kassen“
werden in der Sozial- und auch
Behindertenpolitik allseits bemüht.
Unser Verband hat im fünfzehnten
Jahr seines Bestehens allerdings
noch nie Zeiten erlebt, in denen
QLFKWDXIGLHEHVFKUlQNWHQ¿QDQ]LHOlen Mittel hingewiesen wurde. Neu
ist dieses Argument nicht und knappe Kassen sind deshalb auch nicht
das Ende jeglicher Behindertenpolitik, sondern die umso dringendere
Aufforderung zur Suche nach intelligenten Lösungen. Daran wollen
wir uns gern beteiligen.
Kontakt
Hegelallee 8
Haus 2
14467
Potsdam
Tel. (0331)
2803810 &
2706980
Fax 2803811
e-mail: [email protected]
http://www.abbev.de
BBZ - Juli/August 2005
17
URLAUB IN BRANDENBURG
Barrierefreie Appartments mit Hotelkomfort
cherweise erst am Montag danach
wie der ein, aber die Sehnsucht
nach einem längeren Aufenthalt in
Rheinsberg ist geblieben.
Hannelore Bauersfeld
Stolz schauen Fürst Donnersmarck und Herr Schrödter auf „ihr
neues Baby“, das barrierefreie
Appartmenthaus (rechts oben), das
direkt gegenüber dem Hotel Rheinsberg (rechts unten) liegt und für
das der Architekt am Freitag, dem
17. Juni 2005, feierlich den „Goldenen Schlüssel“ überreichte.
Das sich äußerlich auf dem Foto
so klar strukturiert gebende Haus
birgt in seinem Inneren nicht nur
eine perfekte barrierefreie Installation der Appartments für Menschen
mit Behinderung und ihre Familien,
sondern auch den Schatz der traumhaften Aussicht auf die südländisch
anmutende Umgebung, den See und
das Hotel Rheinsberg (siehe Bild
auf der Titelseite).
Natürlich können von den Gästen
des Appartmenthauses auch die Sauna, das Schwimmbad, das Solarium,
die Sporthalle und die Restauration,
die Hotelbar ... und, und, und vom
Hotel Rheinsberg genutzt werden.
Für eine Ricke mit ihren beiden
Kitzen bremste der Fahrer, als sie
die Autostraße überquerten, und ein
kleiner Umweg durch das ländliche
Brandenburg stimmten mich schon
auf diesen erholsamen Tag ein, der
von einer heiteren Unbeschwertheit
geprägt war.
Nach den obligatorischen Grußund Glückwunsch-Ansprachen
konnten die Gäste sich des appetitlich-leckeren Buffets annehmen
oder das neue Appartmenthaus in
Augenschein nehmen, so dass es
nirgendwo zu Staus kam, wie man
sie gelegentlich an Buffets erleben
kann ...
Der Alltag holte mich glückli-
Hilfsmittelberatung
(unter Verwendung von Erprobungs- und Beratungsmustern)
Beratung bei
Ihr Fachberater:
Wolfgang Hänsch
Adele-Sandrock-Strasse 44
12627 Berlin
Telefon:
Mobil:
030 - 99 33 585
017 91 30 33 63
[email protected]
Beratung nur nach vorheriger
telefonischer Terminvereinbarung.
- KFZ-Umrüstung
- Wohnungsumbau sowie
- Inkontinenz
Rollstuhltraining
für Hilfspersonen
Ein Fachberatungsangebot des Berliner Behindertenverbandes (BBV) „Für
Selbstbestimmung und Würde“.
18
TIPPS, INFOS, DENKANSTÖSSE
Juli/August 2005 - BBZ
3. Waldsymposium
Der Papst und Homosexuelle
Vom 13. - 17. Juni 2005 fand das
3. Waldsymposium mit geistigbehinderten Schüler/innen „Holzskulpturen, Installationen, Erlebnisräume“ im Bucher Forst statt.
Skulpturen konnten später auf dem
Schulgelände installiert werden.
Dem Papst fehlt es an Respekt
vor der homosexuellen Existenz
Das Symposium wird gemeinsam
veranstaltet von der Revierförsterei
Buch, der Waldschule Bucher Forst,
der Panke-Schule und der Pädagogischen Beratungsstelle „Grün macht
Schule“ der Senatsverwaltung für
Bildung, Jugend und Sport.
Die Aktion wird unterstützt von
%HUOLQHU )RUVWHQ XQG ¿QDQ]LHUW PLW
Unterstützung des Deutschen Kinderhilfswerks und aus Mitteln des
Programms „Vom Schulhof zum
Spielhof“ der Senatsverwaltung für
Bildung, Jugend und Sport.
BBZ
Zu den Äusserungen des Papstes
auf einer Konferenz über die Rolle
der Familie in Rom erklärte Volker
Beck, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer von Bündnis 90/DIE
GRÜNEN:
Die Bildhauer Mansour Ciss und
Albrecht Klink leiteten die einwöchigen Arbeitsgruppen der Schüler/
innen der Pankower Panke-Schule
Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“, Mitarbeiterinnen der
Waldschule Bucher Forst die täglichen Walderkundungsgruppen.
Insgesamt waren etwa 60 geistigbehinderte Schüler/innen an der
Aktion beteiligt. Die erarbeiteten
Aktion: „Wir helfen gerne“
Wie kam es dazu!
Behinderte Menschen leben in
einer besondern Situation, die Ihnen jeden Tag enormes logistisches
Können abverlangt. Jeder Weg, jeder
Besuch muss im Vorfeld auf Barrierefreiheit abgeklärt sein.
Auf fremden Terrain eine kaum
lösbare Aufgabe.
Jedes Quäntchen Hilfestellung
bringt mehr Lebensqualität, bringt
mehr Sicherheit. Die Aktion „Wir
helfen gerne“ will diese Hilfestellung in Form einer Plakette, in Form
von Plakaten erbringen. Ziel dieser
Hinweisschilder ist die Möglichkeit
Hilfe und Unterstützung zu erhalten,
wo bauliche oder konstruktive Veränderungen nicht erreichbar, bzw. zu
kostspielig sind.
Einfacher geht´s nicht.
Zum Beispiel beim Tanken an
der Tankstelle oder älteren Gebäuden oder der kleine Laden um
die Ecke – einfach überall dort, wo
sich bauliche Barrieren dem Behinderten unüberwindbar in den
Weg stellen, wird ihm nun über ein
Hinweisschild die Telefonnummer
des betreffenden Betriebs genannt
und so die Chance geboten, um die
erforderliche Hilfe und Unterstützung via Handy zu bitten.
Unsere Aktion „Wir helfen gerne“
wird bereits von vielen Verbänden
extrem positiv bewertet, es ist zu
erwarten, dass diese Aktion sehr
VFKQHOO9HUEUHLWXQJ¿QGHW
Die Aktion auf eine Initiative der
Stiftung „Integration durch Mobilität“ hin ins Leben gerufen wird getragen durch die Firma PARAVAN,
einem der größten, innovativsten
Hersteller behindertengerechter
Fahrzeuge und die Zeitschrift AutoBild, die diese Aktion pressewirksam begleiten wird.
Auf unserer Homepage, www.
idm-stiftung.de werden wir die
Bestelldaten und Preise auflisten
und die Vertriebswege aufzeigen.
Natürlich haben wir immer ein offenes Ohr für Sonderkonditionen
oder Presse-Events, um die Aktion
schnellstmöglich vielen Menschen
zugänglich zu machen.
Heinrich Buschmann
IDM-Stiftung
SummerSchool 22. bis 29. Juli 2005
Frauen in der Ökonomie:
Wissenschaft trifft Praxis
Das Harriet Taylor Mill-Institut
der Fachhochschule für Wirtschaft
Berlin veranstaltet eine Summer
School zu dem Thema „Frauen in
der Ökonomie: Wissenschaft trifft
Praxis“.
Auf der Website http://summerschool.harriet-taylor-mill.de ¿QGHQ
Sie detaillierte Informationen zum
Zuschnitt der Summer School (Inhalte, ReferentInnen, TeilnehmerInnen) und Hinweise zur Anmeldung.
Die Anmeldefrist endet am 13. Juli
2005
„Das eigentliche Problem der
päpstlichen Homosexualitätslehre
ist, dass sie keinen Respekt vor der
homosexuellen Existenz hat.
Schöpfer offensichtlich so geschaffen hat und für eine grosse Anzahl
offensichtlich gewollt hat, nämlich
die Homosexualitaet.
Statt darüber nachzudenken, wie
LQ HLQHU LPPHU ÀH[LEOHUHQ $UEHLWVwelt die zwischenmenschlichen und
familiären Beziehungen gestärkt
werden können, greift die katholische Kirche Menschen an, die soziale Bindungen und Verantwortung
fördern und leben wollen.
Einfach traurig.“
Die Haltung gegenüber dem Homosexuellen ist von theologischer
Unbarmherzigkeit und pharisäerhafter Überheblichkeit gekennzeichnet.
(c) Bundestagsfraktion Buendnis
90/DIE GRÜNEN
Die Beschimpfung der gleichgeschlechtlichen Ehen als „PseudoEhen“, die Ausdruck einer „anarchistischen Freiheit“ seien, zeigt, dass
der Papst weder von Freiheit noch
Verantwortung etwas versteht und
vor einer Beleidigung der Homosexuellen nicht zurückschreckt.
„Sehr geehrter Herr Abgeordneter
%HFN
ich schliesse mich Ihrer in o.g.
Pressemitteilung dargestellten Position voll an und kann sie nur unterstützen.
Aber etwas anderes war ja wohl
von diesem Papst auch nicht zu
erwarten (und von einem anderen
Papst wohl auch nicht)!
Die katholische Morallehre Roms
verliert durch ihre lebensfremde
Haltung zu Homosexualität an
Überzeugungskraft.
Papst Benedikt XVI. hat seine
Aktivitäten gegen die Homosexualität, die er als Chef der Glaubenskongregation wie kein Theologe
neben ihm mit einer Besessenheit in
unzähligen Lehrschreiben betrieben
hat, nun in seiner Rolle als Papst
wieder aufgenommen.
Selbstverständlich ist die Öffnung
der Ehe für homosexuelle Paare
in Spanien, Belgien, den Niederlanden und Staaten Nordamerikas
und die Einführung der Eingetragenen Partnerschaft in Skandinavien,
Deutschland und der Schweiz kein
Angriff auf die Ehe. Im Gegenteil,
Homosexuelle, die diese Form des
Zusammenlebens wählen, entscheiden sich für Verbindlichkeit und
Verantwortungsübernahme. Das
sehen immer mehr Gläubige und
einfache Geistliche auch so.
Die katholische Kirche erkennt
zwar inzwischen an, dass Homosexualität wie Heterosexualitaet nicht
selbst gewählte und auch nicht abwählbare Veranlagungen sind. Für
den Homosexuellen kennt sie aber
keinen akzeptablen Weg einer kirchlich akzeptierten Lebensführung.
Damit lehnt sie im homosexuellen
Mitmenschen etwas ab, was der
REAKTION
Die demokratisch orientierte Würde und Achtung vor dem Leben ist
eben in der christlichen Lehre sehr
eingeschränkt, und da sind in der
Substanz auch die evang. Schwestern und Brüder nicht viel anders.
Wichtig ist nur, dass demokratische Politiker sich von solchen
kirchlichen Stimmen und Lehren
keinesfalls leiten lassen und auch
die Öffentlichkeit immer wieder auf
Diskriminierungen durch die kirchliche Lehre aufmerksam gemacht
wird. Solchen kirchlichen Lehren
muss das gegenteilige Handeln des
demokratischen Staaten deutlich
entgegengesetzt werden.
Andererseits kann man nur hoffen, dass immer mehr Menschen
selbst nachdenken und sich von solchen kirchlichen Äusserungen nicht
EHHLQÀXVVHQODVVHQ
Ich denke es ist ganz gleich warum Ausgrenzung geschieht, ob wegen Gleichgeschlechtlichkeit, Farbe,
Geschlecht oder Behinderung.
Ich selbst bin körperbehindert
und denke: Alle von Ausgrenzungen
bedrohte Menschen sollten zusammenstehen.
Mit freundlichen Grüssen
Guntram Hoffmann, Weissenfels“
Siehe auch S. 19: „Politikwissenschaftler geehrt“.
BBZ - Juli/August 2005
TIPPS & INFOS
19
Toilette mit Hirn bewährte sich im Praxistest
ZSBM info von und für menschen
Eine Toilette zu benützen ist für
viele körperlich beeinträchtigte
Menschen mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden.
Die Abhängigkeit von anderen
Menschen schränkt die Selbstständigkeit ein und beeinträchtigt die
Lebensqualität.
Eine an der Technischen Universität Wien entwickelte „Toilette mit
Hirn“, die bereits den Praxistest im
Multiple Sklerose Zentrum in der
Caritas Socialis in Wien erfolgreich
bestanden hat, bringt ein Mehr an
Selbstständigkeit, Selbstwertgefühl
und Würde in das Leben körperlich
beeinträchtiger Menschen.
Die „Toilette mit Hirn“ wurde im
Juni 2005 bei einem Pressegespräch
der Öffentlichkeit vorgestellt.
Ein Computerchip stellt „Toilettenposition“ für BenützerIn ein:
Soll eine Toilette wirklich „intelligent“ sein, dann reicht ihre Flexibilität nicht nur von der Höhenverstellbarkeit der WCMuschel bis hin zur
Unterstützung beim „Transfer“ vom
Rollstuhl auf den WC-Sitz.
Bei einer „Toilette mit Hirn“
passtsich jede ihrer einzelnen Komponenten an die unterschiedlichsten
Bedürfnisse körperlich beeinträchtiger Menschen an.
Große Erleichterung können „intelligente“ Toiletten bei jedem Grad
der Behinderung bringen, bei einem
verstauchten Fuß ebenso wie bei einer vollständigen Lähmung.
Paul Panek von fortec an der TU
Wien skizziert die vom EU-Konsortium entwickelte Vision des Friendly
Rest Rooms folgendermaßen:
„Ziel ist es, dass halböffentliche
Räume wie Krankenhäuser, Behörden, Museen, Flughäfen etc. mit
intelligenten Toiletten ausgestattet
werden.
Über die EU-weit in diesem Projekt bereits angedachte Vernetzung
und Speicherung der Benutzereinstellungen der Toilette, kann sich ein
körperlich beeinträchtigter Mensch
in jeder Behörde, in jedem Museum
etc. durch das Öffnen der Toilettenanlage selbstständig und ohne Unterstützung bewegen.“
Das bedeutet ein Mehr an Lebensraum für Menschen mit körperlichen
Einschränkungen und steigert deren Lebensqualität.
„Man muss sich das so vorstellen:
Sie öffnen mit einer Smartcard berührungslos die Türe und schon beim
Betreten der Toilette stellt sich diese
automatisch auf die für ihre Person
als optimal erachtete Höhe ein,
schwenken - falls benötigt - Griffe
und Haltestangen hervor, unterstüt]HQ 7RLOHWWHQVLW] XQG ÀH[LEHO VWHXerbare Haltestangen gebrechliche
ältere Personen sowohl beim
Niedersetzen als auch beim Aufstehen, beim Transfer vom Rollstuhl
auf die Toilette und zurück.
Nach dem Verlassen der Toilette
sorgt ein vollautomatisches Reinigungssystem für optimale Hygiene,
und die vielen nützlichen Hilfssysteme der intelligenten Toilette
fahren wieder in einen unauffälligen
Ruhezustand, in dem sie wie eine
‘normale’ Toilette aussieht“, erklärt
Paul Panek von fortec.
Labortests auf EU-Ebene bereits
durchgeführt
Wenngleich diese Vision noch
nicht vollständig umgesetzt ist,
wurden schon sehr umfangreiche
Labortests vieler neuartiger Toiletten-Komponenten (u.a. Sprachsteuerung, Sprachausgabe, Smart Cards
Technologie) vom EU-Konsortium
in mehreren europäischen Ländern
durchgeführt.
Dabei wurde besonderer Wert auf
Politikwissenschaftler geehrt
Am 1. Juni überreichte die Sozialsenatorin Dr. Heidi Knake-Werner
das Verdienstkreuz am Bande des
Verdienstordens der Bundesrepublik
Deutschland an den Berliner Politikwissenschafter Ortwin Passon.
Der Diplom-Politologe hat sich
trotz schwerer Erkrankung und
Schwerbehinderung sehr aktiv auf
wissenschaftlichem, juristischem
und sozialem Gebiet für das Gemeinwohl eingesetzt. Die Senatorin
würdigt die vielfältigen, stets ge-
meinschaftsorientierten Aktivitäten
von Herrn Passon.
Sie hebt besonders sein Wirken
für die Förderung der homosexuellen Emanzipation und seinen Kampf
für die gesellschaftliche Akzeptanz
gleichgeschlechtlicher Lebensweisen hervor.
Die Senatorin betonte, setze sich
stets für die Rechte benachteiligter
Gruppen oder auch für Einzelschicksale ein.
die intensive und ethisch korrekte
Einbindung älterer Menschen und
Personen mit einer Behinderung in
die Labortests gelegt. Schließlich
ging es nicht darum, ein zu Viel an
moderner Technologie in eine Toilette zu packen, sondern darum, die
neuartige Toilette für die AnwenderIn möglichst praktikabel und benutzerInnenfreundlich zu machen.
3UD[LVWHVW IU SÀHJHEHGUIWLJH
Menschen im Tageszentrum: Note
„sehr gut“
%HVXFKHU,QQHQ XQG 3ÀHJHH[pertInnen prüften und testen einen
der zahlreichen vom EUKonsortium
entwickelten Toiletten-Prototypen
im Multiple Sklerose (MS) Tageszentrum der Caritas Socialis in Wien
auf Herz und Nieren.
Zum Praxistest Ramona Rosenthal, Leiterin des MS Tageszentrum:
„Menschen, die bis jetzt ganz auf
die Unterstützung Anderer beim
Toilettengang angewiesen waren,
entdecken mit diesem Prototypen
eine erhöhte Selbstständigkeit. Die
intelligente Toilette setzt an den Ressourcen der BenützerInnen an und
ermöglicht, die Selbständigkeit trotz
einer fortschreitenden Erkrankung
wie MS länger aufrecht zu erhalten.“
Die Toilette erhielt im Praxistest
die Note „sehr gut“.
Durch das Höher-Fahren und
Nach-Vorne-Neigen der Toilette
wird das Aufstehen für viele Personen wesentlich einfacher.
Während des Sitzens dagegen erlaubt die individuell durchführbare
Höhenverstellbarkeit einen besseren
Bodenkontakt der Füße. Dadurch
kann der Körper stabiler gehalten
werden, was wiederum die potenzielle Sturzgefahr beim Aufstehen von
der Toilette wesentlich verringert.
Das Auslösen des Schwesternrufes
und der Wasserspülung ist mittels
„Ein Schwerpunkt seines Engagements liegt auf sexualpädagogischem Gebiet beim `wissenschaftlich-humanitären komitee`. Das
Komitee will dazu beitragen, dass
Homosexualität als eigenständige
Lebensweise akzeptiert wird.
Hervorzuheben ist sein Wirken
als Hauptschöffe am Landgericht
Berlin. Er hat auch persönlich durch
erfolgreiche Prozesse vor dem
Amts- und dem Landgericht zur
Stärkung der Patientenrechte von
HIV-Positiven beigetragen.
Handsteuerung der Toilette möglich.
Dies vergrößert die Autonomie und
Selbständigkeit der Anwender signi¿NDQW
Robert Schlathau, Patientenvertreter im Vorstand der österreichischen MS-Gesellschaft betont die
„Win-Win“ Situation, die sich durch
die Verwendung der „intelligenten“
Toilette ergibt:
„Derartige intelligente Systeme
erhalten nicht nur die Selbstständigkeit der von Multiple Sklerose
Betroffenen länger aufrecht, sondern
bedeuten auch für die BetreuerInnen
eine wesentliche Entlastung.“
Schlathau erwartet von der „intelligenten Toilette“ auch einen volkswirtschaftlichen Nutzen und fordert
eine verbindliche und rasche Umsetzung der Forschungsergebnisse auf
lokaler, nationaler und europäischer
Ebene.
In Serie wird die „Toilette mit
Hirn“ noch bis Jahresende 2005
gehen. Für die Grundversion rechQHW GLH XQJDULVFKH +HUVWHOOHU¿UPD
Clean Solution Kft. mit einem Endverkaufspreis von 2.950,- Euro plus
Installations- und Wartungskosten.
KULTUR
20
Juli/August 2005 - BBZ
Reinhard Melzer: Vincent van Gogh ist sein Vorbild
Die Wohnung des Malers Reinhard Melzer ist über eine Rampe
zu erreichen. Er braucht sie, um das
Haus mit seinem Dreirad selbstständig verlassen zu können. Fast wäre
sie bei der Sanierung des Hauses
weggerissen worden. Aber der
Maler wehrte sich, da der geplante
Hublift zu klein und in der Bedienung für ihn zu kompiziert wäre.
Reinhard Melzer, am 8. September 1938 in Zehdenick geboren, geht
zunächst zwei Jahre in die Schule
des Ortes. Da seine alleinerziehende
Mutter in drei Schichten arbeitet,
gestaltet sich die Organisation, ihren Sohn zur Schule zu bringen und
wieder abzuholen, sehr problematisch. So folgen fünf Jahre im Oberlinhaus im Potsdam-Babelsberg und
sechs weitere in Birkenwerder.
Aufgrund seiner spastischen Lähmung, die seine Hände nahezu
funktionsuntüchtig macht, schreibt
Melzer mit dem Mund.
Er sagt sich: „Wer mit dem Mund
schreiben kann, müsste auch mit
dem Mund malen können.“ So beginnt er während der Schulzeit zu
malen.
Schon in Birkenwerder erkennt
eine Erzieherin sein Talent und
wendet sich an die Vereinigung der
mund- und fußmalenden Künstler
in aller Welt e.V. (VDMFK) und
schickt Bilder von Melzer ein. Doch
der Versuch schlägt fehl. Man würde keine Stümper fördern, heißt es
damals.
Ein Onkel Melzers setzt sich noch
einmal bei der VDMFK ein, und
diesmal hat es geklappt.
Seit 1961 ist Reinhard Melzer –
zunächst als Stipendiat – Mitglied
der VDMFK, die ihren Sitz in
Liechtenstein hat.
Das Stipendium erhält er 1:1 in
DDR-Mark ausgezahlt. So wird
Melzer ungewollt zum Devisenbringer für die DDR: Schwierig
ist es allerdings, die Belegarbeiten
einzuschicken, denn Export der
DDR-Kunst ist verboten. Schließlich genehmigt das Ministerium das
Verschicken der Arbeiten, jedoch
dürfen die Bilder eine bestimmte
Größe nicht überschreiten.
Nach der Schule lebt Melzer 20
-DKUH LQ HLQHP $OWHQSÀHJHKHLP LQ
Berlin-Biesdorf. Diese Zeit hat er
Dank seiner Malerei überstanden.
Er hat sogar ein Einzelzimmer – übrigens als einziger Heimbewohner!
nun bekommt er Honorar, dafür hat
der Verband die Urheberrechte an
seinen Werken.
Mein Blick fällt auf ein Bild, auf
dem er die Brücke zur Insel Fehmarn dargestellt hat. Wir kommen
auf das Thema Reisen zu sprechen.
Jeder Urlaub beginnt mit drei
„Anlauftagen“. In den Hotels bzw.
Pensionen müssen alle Leute erst
einmal lernen, dass der „kleine“
Mann durchaus seine Wünsche und
Bedürfnisse selbst äußern kann.
–, um sich der künstlerischen Tätigkeit widmen zu können.
Hier unterstützen ihn in der Bildung seiner künstlerischen Fähigkeiten der Kunsterzieher Kurt Pötter, der Dozent Robert Kuhn und die
freischaffenden Künstlerinnen Hannelore Born und Sibille Salomon.
In der DDR ist die Beschaffung
von Leinen, Rahmen und Farbe
nicht so einfach. Es gibt für den
Künstlerbedarf ein Versandhaus in
Leipzig. Schmunzelnd resümiert
der nicht sehr hoch gewachsene
Reinhard Melzer: „Wenn man von
5 bestellten Waren 4 bekam, war
das sehr gut!“ Er ließ sich teilweise
Rahmen und Leinwände von Bekannten anfertigen.
1978 zieht der Maler in eine Wohnung in Berlin-Buch. Dies ist möglich, da seine Familie und Freunde
ihm unterstützen. Jetzt kann er ein
selbstbestimmtes Leben führen und
das Selbststudium intensiver betreiben.
Seit 1991 lebt seine Lebensgefährtin Sigrid Wolf mit ihn zusammen. Ich habe das Gefühl, die
Kunsterzieherin und der Maler
ergänzen einander sehr gut.
Reinhard Melzer wird 1992 „Vollmitglied“ der VDMFK. Das heißt,
Viele seiner Motive bringt er geUDGH YRQ VHLQHQ 5HLVHQ XQG$XVÀ
gen mit. Mir gefallen vor allem seine Landschaftsdarstellungen.
,P .QVWHUKRI %HUOLQ%XFK ¿Qdet im Jahr 2001 die Ausstellung
„Kunst und Künstler in Buch vom
18. Jahrhundert bis heute“ statt.
Dort werden Bilder Reinhard
Melzers ebenbürtig neben Werken
anderer Künstler ausgestellt.
Ich denke, das ist die höchste
Form der Integration für diesen
Künstler.
Ute Schnur
(Zweitveröffentlichung)
FRAGEBOGEN
BBZ - Juli/August 2005
21
„Klinge-linge-ling, der Eismann kommt!“
Liebe Leserin, lieber Leser!
„Der Eismann kommt!„ Wer von
uns erinnert nicht gern die Zeit, als
an heißen Sommernachmittagen
sehnlichst das schrille Gebimmel
der Glocke erwartet wurde, mit dem
sich der Eismann ankündigte. Die
Geldbörse in der Hand, bereit, einen
Teil des gut gehüteten Taschengeldes für eine wohl gefüllte Waffeltüte köstlichen Eises zu opfern. Und
jeder hoffte, dass seine bevorzugte
Sorte auch tatsächlich vorrätig sein
werde.
Heute bieten sich unseren Kindern
vielfältige Möglichkeiten, Eis zu
kaufen – und das Sortiment ist fast
nicht mehr überschaubar.
Aber es gibt ihn auch noch heute:
den Eismann. Einen jungen Mann,
der als Reisegewerbetreibender den
Schritt in die Selbständigkeit gewagt hat. Zuvor sammelte er erste
Erfahrungen als Zeitungsbote und
bewies auch dabei Durchhaltevermögen.
Manchmal taucht er mit seinem
Eiswagen am Rande eines Wochenmarktes auf, ein anderes Mal begegnen wir ihm auf einem Sommerfest
oder er zaubert uns auf einer Geburtstagsfeier eine köstliche Eistorte
aus dem Zylinderhut ... und dann
sehen wir Kinderaugen leuchten
in Erwartung dieser süßen Überraschung. Ja, und dabei fühlt er sich
richtig „cool„.
U. G-M.
PS: Wer ihm begegnen möchte,
hat freitags von 15 bis 18 Uhr die
Gelegenheit, ihn vor dem Friseur
Knoblich, Schäferstr. 31 anzutreffen und samstags von 13 bis 16
Uhr Am Birkenhügel 11. Gegen
Voranmeldung unter 030 80 60
27 94 kann dort auch eine „coole
Eisparty“ starten mit Snacks, Getränken und natürlich: Eiskrem.
FRAGEN AN ...
... Julian van Schaik, 20 Jahre, lebt
in Berlin
Gehen Sie arbeiten?
Ja, Ich bin selbständiger Eisverkäufer mit Reisegewerbe.
Geburtsort?
Berlin
Ist die Arbeit schwer?
Macht Spaß! Ist aber auch anstrengend, wenn es heiß ist.
Sind Sie Frühaufsteher oder
Nachtschwärmer?
Ich stehe früh auf, weil ich einkaufen gehe.
Was ist Ihre Lieblingsbeschäftigung?
Videospiele wie z.B. Scooby-Doo.
Der macht immer alles falsch, hat
dann Angst und ist am Ende trotzdem der Held.
Was verabscheuen Sie am meisten?
Kommandiert zu werden.
Haben Sie einen Traum oder
Wunsch?
Eine Hochzeit, ... zu heiraten.
Welche Musik gefällt Ihnen?
Am besten Falco und auch Britney
Spears, Modern Talking, Enomine.
Spielen Sie ein Instrument?
Ich spiele Schlagzeug.
Wer ist Ihr Lieblingskomponist?
Mozart.
Welches Buch könnten Sie immer
wieder lesen ?
Poke´mon-Comics.
Welches Kunstwerk würden Sie
gerne besitzen?
:DFKV¿JXUHQZLHLP3DQRSWLNXP
Was ist Ihr Traumberuf?
Da gibt es mehrere: Agent, Polizist
und Zauberer.
Benutzen Sie den Computer?
Ich schreibe gerne am Computer,
mache meine Einkaufslisten – und
ich mache Computerspiele.
Was ist für Sie das vollkommene
irdische Glück?
Eine eigene Wohnung und eine
Frau, und eine Reise nach Disneyland.
Was ist Ihr Hauptcharakterzug?
Ich bin gerne lieb zu anderen.
Worüber können Sie sich ganz
besonders ärgern?
Schimpfwörter ärgern mich. Besonders ärgert mich das Wort „behindert„ als Schimpfwort.
Welche Eigenschaften schätzen
Sie bei einem Mann am meisten?
Er soll stark, klug sein und seine
Frau beschützen.
Welche Eigenschaften schätzen
Sie bei einer Frau am meisten?
Sie sollte sportlich, zierlich und kuschelig sein
Was ist Ihre heimliche Leidenschaft?
Eistee und Cola trinken.
Mit welcher Persönlichkeit würden Sie sich gerne unterhalten?
Mit Herrn Schwarzenegger.
Was schätzen Sie bei Ihren Freunden am meisten?
Welche natürliche Gabe besitzen
Sie?
Ich bin musikalisch.
Dass sie mich ins Kino oder zum
Einkaufen mitnehmen. Und wenn
wir zusammen Eis essen gehen.
Was kochen Sie für Ihre besten
Freunde?
Pizza oder Lasagne – aber die beste
Pizza ist von Mama.
Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Ich schaue gerne Fernsehen, Filme
wie Detektiv Conan, Comicfilme
wie
<X*L2K XQG 'LJLPRQ +RUURU¿Ome und Thriller.
Welcher Sport gefällt Ihnen besonders?
Schwimmen und Karate, Boxen und
Schwerttechnik.
:LHKDOWHQ6LHVLFK¿W"
Mit Schwimmen und mit Basketball.
Verreisen Sie gern?
Ja, nach Honkong in das „SpaghettiHaus„, nach Nevada ins Kasino und
nach Hamburg zum Musical „König
der Löwen„.
Wen oder was würden Sie auf eine
einsame Insel mitnehmen?
Mein Kuscheltier.
Was finden Sie für Ihr Leben
wichtig?
Friedlich zu leben.
Wofür möchten Sie endlich mal
genug Zeit haben?
Ich bin ganz glücklich.
Möchten Sie etwas an sich ändern?
Nichts.
Haben wir etwas Wichtiges vergessen
Meine Lieblingstiere: Hunde, Katzen, Fledermäuse und Schlangen.
Und ich mag die Helden Batman
und Spiderman.
Julian van Schaik, der „Eismann“, ist freitags von 15 bis 18
Uhr vor dem Friseur Knoblich,
Schäferstr. 31, und samstags von
13 bis 16 Uhr Am Birkenhügel
11 anzutreffen. Voranmeldung
unter 030 80 60 27 94 zur „coolen
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%#FSMJO#VDIIPM[1BOLTUSB•Fo
5FM'BY
Hausbesuche nach telefonischer Vereinbarung
VERKAUF
BERATUNG
SERVICE
22
BÜCHER & FILME
"YFM#SBVOT
v,SBOJDIFVOE,MPQGFSi
Ein kleines Mädchen wächst auf
in einem Haus voller Müll. Adinas
Mutter schafft ihn herbei, als handelte es sich um funkelnde Schätze. So
verwandeln ganze Berge von alt- und
jung modischem Krimskrams mit
sprechenden Namen wie „Das will
ich mir noch ankucken“, „Das kann
man doch nicht wegwerfen“ und „O
ist das wichtig“ ihr Zuhause in einen
Abenteuerspielplatz, der Gefahren
birgt. Erst die Freundschaft zu den
Kranichen befreit Adina aus diesem
Gerümpel.
»Bei vielen Passagen habe ich mit
Eifersucht gedacht: Das hätte ich
gern geschrieben!«
Peter Høeg über »Buntschatten
und Fledermäuse«, den viel beachteten Erstling von Axel Brauns.
Juli/August 2005 - BBZ
,MBTTFOMFCFO
nimmt das Verhängnis seinen Lauf,
und die Prüfungen für das Mädchen
sind grausam.
Zum Glück gibt es in Hamburg
Kraniche. Diese scheuen Vögel
leben verborgen in einem Wald. Niemand sucht sie. Adina bricht auf, sie
]X¿QGHQ
Axel Brauns wurde 1963 in Hamburg geboren. 1984 brach er sein
Jurastudium ab, um ein Buch über
seine autistische Kindheit zu schreiben: „Buntschatten und Fledermäuse“. Das Geld für die Arbeit daran
verdiente er in der elterlichen Rätselredaktion. „Kraniche und Klopfer“
ist sein zweites Buch.
Mehr unter www.axelbrauns.de.
Hubertus Siegert („Berlin Babylon“ im Jahre 2001) hat einen DokuPHQWDU¿OP]XP7KHPD6FKXOHXQG/HUQHQLQ%HUOLQJHGUHKW
„Bisher erregen nur schlechte Nachrichten über die Schulen in Deutschland lebhaftes Interesse. Der Film „Klassenleben“ von Hubertus Siegert
hingegen überlässt dem Zuschauer das Urteil über das Leben einer ganz
besonderen Grundschulklasse in Berlin.
(...) Der Film beobachtet das Leben und Lernen von Schülern extrem unterschiedlicher Fähigkeiten zusammen in einer Klasse.
Ein halbes Jahr begleitete Hubertus Siegert mit einem kleinen Team eine
Klasse Elfjähriger der Fläming-Grundschule in Berlin-Schöneberg.
Diese 5. Klasse steht im krassen Gegensatz zur deutschen Regel, dass
Kinder mit elf Jahren auf getrennte Schultypen sortiert werden, aufs Gymnasium, die Real- oder Hauptschule, sowie auf die meist vergessene Sonderschule. Der Film zeigt die 5d von Februar bis Juni 2004, eine Klasse mit 20
Kindern, davon vier behindert, lernbehindert bis schwerst mehrfach behindert, die nicht benotet werden, und 16 normale Schüler, unter ihnen einige
hochbegabt. Die Klasse hat zwei Betreuerinnen, einige Fachlehrer und die
Klassenlehrerin, Frau Haase. Sie gilt als streng, hat sich laufend fortgebildet
und sie liebt das Theater.
Viel zu selten wurde in der deutschen Literatur der Bimsstein gewürdigt. Dabei sollte man ihn lobpreisen: Rau und leicht liegt er in der
Hand, bricht den Schmutz und gibt
Hoffnung.
Mit einem dieser putzigen Gesellen ist Adina Adelung befreundet.
Zusammen mit Bruder und Mutter
lebt das kleine Mädchen in einem
schmucken Hamburger Backsteinhaus. Ihre Mutter Carla gibt sich alle
Mühe, die gutbürgerliche Fassade
zu wahren. Sie macht das sehr geschickt, denn noch hat niemand herausgefunden, dass sie Kostbarkeiten
hortet. Wenn sie zur Arbeit geht,
schärft sie ihren Kindern ein, bloß
keine Klopfer ins Haus zu lassen.
Klopfer sind böse und immer auf
der Jagd. Sie rauben Kostbarkeiten
XQG .LQGHU ZR VLH VLH ¿QGHQ N|Qnen. Carla weiß das. Jahrelang hat sie
ihre Kinder von Klopfern ferngehalten. Doch mit Adinas Einschulung
Die Lesung in der „Villa“ ...
... war ein Genuss. Axel Brauns
liebt Lesungen und sein Publikum.
Er ist ein schnurrig-kauziger Typ,
der einen anderen Authisten schon
von weitem erkennt und keine Gelegenheit zu einem Gespräch unter
seiner Leitung (!) ausläßt.
So nutzte er nach der Signierung
seines Buches den wunderbaren
ersten warmen Frühlingsabend auf
der Terrasse der Villa Donnersmarck
nicht nur zum Erhalt der Leibesfülle
und seiner erstaunlich „extrovertierten“ Authisten-Persönlichkeit auch
zu einem ausgiebigen Gespräch
übers Heiraten und andere zwischenmenschliche Beziehungen.
Hannelore Bauersfeld
Kraniche und Klopfer
von Axel Brauns (Autor)
ISBN : 3-455-00585-3
Seiten : 352
Preis:
21,95 EUR
Erschienen im Verlag Hoffmann
und Campe
Die Schule sammelt bereits seit 1975 Erfahrungen mit dem Konzept, kein
Kind aus einer Klasse auszuschließen. Gelingt eine derart heterogene Klasse? Sind sie zum Lernen motiviert, wo der Wettstreit nicht unter Gleichen
VWDWW¿QGHWLQHLQHU.ODVVHLQGHUNHLQHUVLW]HQEOHLEHQVROO"'DV1LYHDXGHU
Klasse gilt jedenfalls als überdurchschnittlich hoch. Das Konzept der Klasse
hat ein weltweites Renommee, aber es hat bis heute kaum wirkliche Nachahmung oder gar Verbreitung gefunden.“
„Klassenleben“ kommt am 1. September 2005 in die Kinos.
Rainer Sanner
BBZ - Juli/August 2005
Buchpremiere gefeiert
BÜCHER - KULTUR
Vorschau auf:
Kultur im Kleisthaus
,GHDO¿JXUP|JOLFK"
Kunstdialog
Hamburg - Köln - Berlin
Vernissage: 4. August 2005, 19 Uhr
Ausstellung: 04.08.2005 14.10.2005
,P 5DKPHQ GLHVHU $XVVWHOOXQJ ¿Qdet ein Workshop statt zum Thema:
„Ist freie Kunst in Institutionen möglich?
***
Anfang Juni 2005 feierte der
Literatur-Club für Behinderte Potsdam die Buchpremiere seiner 4.Anthologie „Ein Lächeln kommt mir
entgegen“.
Freunde und geladene Gäste
waren ins „Haus der Begegnung“
in die Potsdamer Gutenbergstraße
gekommen. Leider sind verantwortliche der Stadt unserer Einladung
nicht gefolgt. Herr Bräuer von der
Musikschule hat die feierliche Lesung mit Klavierstücken umrahmt.
Mitglieder des Literaturclubs lasen
Texte aus ihrem neuen Buch.
In seiner Begrüßungsrede sagte
unser Leiter Walter Flegel:
„Es ist ein Lächeln, das unzählige
Nuancen besitzt: ansteckende Fröhlichkeit, leise Heiterkeit, zornigen
Spott, einsame Enttäuschung. Da lächelt Stolz über erreichte Leistung,
die mancher unter unvergleichlichen körperlichen Anstrengungen
geschaffen hat. .
Wären all diese Varianten des
Lächelns nicht unsere ständigen
Begleiter, gäbe es die etwa 700
Gedichte und Geschichten nicht,
die in den bisher vier Veröffentlichungen des Literatur-Clubs in
Buchform gedruckt worden sind,
und es gäbe all das Freundliche und
Traurige nicht, nicht das Freche und
Sanfte, nicht das zornig Kritische,
womit die Angehörigen des Clubs
auf gesellschaftliche Vorgänge und
persönliche Schicksale schreibend
reagieren.“
Durch die Arbeiten des EncausticZirkel’s hat diese Anthologie noch
Farbe verliehen bekommen. Dieser
Zirkel im „Haus der Begegnung“
wird von Ute Seidel geleitet. Für die
Beteiligung an diesem Buch wollen
wir uns bedanken.
Der „Literatur-Club für Behinderte Potsdam“ wurde am 10.April
„Musik im Kontext“
am 8. September 2005
mehrere Aufführungen vormittags
und abends
Kammermusikkonzert mit Erläuterungen für Kinder, Jugendliche
und Erwachsene
Veranstaltungsort: Kleisthaus
Mauerstraße 53, 10117 Berlin
Eintritt frei
Nähere Informationen auch über
2006 fünfzehn Jahre alt. Er trifft
sich 14-tägig im „Haus der Begegnung“.
Zu ihm gehören Mitglieder zwischen 14 und 80 Jahren. Seit dem
der Club gegründet wurde, haben
Mitglieder über achtzig öffentliche Lesungen im Land Branden
veranstaltet. Dieses Buch ist die 4
Anthologie, die vom Literaturklub
herausgegeben worden ist.
Wir bedauern, dass Vertreter der
Mittelbrandenburgischen Sparkasse
Potsdam nicht zur Buchpremiere
gekommen sind, denn der Druck ist
durch die Förderung der Mittelbrandenburgischen Sparkasse Potsdam
unterstützt und ermöglicht worden.
Dafür bedanken sich alle Angehörigen des Klubs und versprechen die
fünfte Anthologie vorzubereiten..
Die Anthologie „Ein Lächeln
kommt mir entgegen“ kann man
bestellen bei:
Docupoint GmbH Magdeburg
ISBN: 3-9381-31-6
Rolf Gutsche
Alt Nowawes 63
14482 Potsdam
Tel: 0331 7407867
E-Mail: [email protected]
Homepage: www.lite-rolf.de
Für Menschen, die aus den verschiedensten Gründen, sei es wegen
der Gefährdung der Gesundheit
durch Übergewicht oder aus kosmetischen Gründen abnehmen wollen,
gibt es viele Diätmethoden.
Jede von ihnen behauptet, die
Richtige zu sein. Mal sollen Kohlehydrate weggelassen werden, ein anderes Mal das Fett oder das Eiweiß,
einige schwören auf die HollywoodDiät, andere auf Trennkost, SchrothKuren oder Atkins. Sicher können
sie auf echte oder vermeintliche
Erfolge verweisen.
Meist werden aber die Ergebnisse
durch den Jo-Jo-Effekt zunichte gemacht und mensch ist dann wieder
so rundlich wie zuvor oder hat wegen Heißhungers noch einige Pfunde
zugelegt.
Fast unüberschaubar ist die Zahl
der Bücher, die sich mit gesunder
Ernährung befassen. Ein Autor mit
dem schönen deutschen Namen Müller stellt jetzt die nach ihm benannte
Müller-Diät vor. Der Mann weiss,
worüber er schreibt, ist er doch seit
fünfzehn Jahren Diät-Assistent
und war zehn Jahre an der Universitätsklinik Aachen tätig. Während
dieser Zeit hat er mehr als 20.000
übergewichtige Menschen beraten.
Jetzt leitet er ein eigenes Zentrum für
Ernährungsberatung und -kommunikation in Aachen.
Der Kern seines Herangehens ist:
Wer abnehmen will, muss sich
satt essen.
Es ist eine moderate Diät, die
0OOHUHPS¿HKOWXQGLQGHUNHLQ/Hbensmittel verboten ist oder einseitig
bevorzugt wird.
Es geht um eine moderate, intelligente Zufuhr aller Nahrungsinhaltsstoffe, um mehr Bewegung und
Entspannung.
Wie das funktionieren kann, wird
in der neuesten Veröffentlichung der
23
Schlüterschen Verlagsgesellschaft
dargestellt:
Die einleuchtende Darstellung
des Programms mit praktikablen
Beispielen geht über mehrere Wochen hinweg, es gibt Einkaufslisten
und Empfehlungen. Der Autor setzt
sich mit weit verbreiteten falschen
Auffassungen und Diätlügen auseinander.
Ein Sachregister und der Hinweis
auf einige wichtige Adressen im
Ernährungsbereich beschließen die
ÀVVLJXQGYHUVWlQGOLFKJHVFKULHEHne Veröffentlichung, deren Geleitwort der vom Fernsehen bekannte
Gesundheitsprofessor Hadamar Bankofer schrieb - für mich auch eine
Empfehlung für die Müller-Diät.
Unüblich für so ein Buch, wenn
nicht sogar störend, empfand ich,
dass in ihm drei Bestellcoupons für
“Müller-Diät Voluminizer & Vitalizer” (Preis 59.- Euro) eingeheftet
sind. Das erinnert an Versandkataloge und Werbung - und das hätte der
gute Inhalt nicht nötig gehabt.
Dr. Rudolf Turber
Sven-David Müller
DIE MÜLLER-DIÄT
Dauerhafte ErnährungsXPVWHOOXQJIUGLH,GHDO¿JXU
Schlütersche Verlagsgesellschaft
Hannover 2005,
130 S., 63 Abb. EUR 12,90
ISBN 3-89993-504-7
Wir gratulieren
herzlich !
Jubiäumsfest der
Lebenshilfe Berlin
Bezirksbürgermeisterin Monika
Thiemen besuchte am Samstag,
dem 2.7.2005, das Jubiläumsfest
der Fördergruppen der Lebenshilfe
Berlin gGmbH, Harbigstr. 10-20,
14055 Berlin.
Haus 1 wurde 25,
Haus 2 wurde 20 Jahre alt.
1980 hatte die Lebenshilfe die
Kita übernommen,
1985 die erste Tagesförderstätte
in Berlin für Menschen mit geistiger
Behinderung fertig gestellt.
WOHNEN UND PFLEGEN
24
Juli/August 2005 - BBZ
"VTEFNHSàOFO'SPIOBVJOT.ÊSLJTDIF7JFSUFM
Der Ambulante Dienst – der
jüngste Spross des Ambulant
Betreuten Wohnens der Fürst
Donnersmarck-Stiftung – ist umgezogen, „sozusagen ins Zentrum
des Geschehens – ins volle Leben“.
Es war eine richtige Entscheidung,
aus dem zwar grünen Frohnau ins
Märkische Viertel zu ziehen, hier
leben viele Menschen mit Behinderung, die den Weg zu uns und
unseren Assistenzangeboten besser
¿QGHQ N|QQHQ DXFK IU SÀHJHQGH
Angehörige sind wir zentral und gut
zu erreichen“, sagte Frau Moltrecht,
Leiterin des Ambulant Betreuten
Wohnens bei der Einweihungsfeier
der neuen Büroräume.
Herr Schrödter, Geschäftsführer
der Fürst Donnersmarck-Stiftung,
dankte den Mitarbeitern für die
hervorragende Arbeit, die in den vergangenen fünf Jahren seit Bestehen
des Ambulanten Dienstes geleistet
wurde. Durch den Ambulanten
Dienst „kann die Stiftung nunmehr
neben der pädagogischen auch auf
SURIHVVLRQHOOH SÀHJHULVFKH .RPSHtenz zurückgreifen.“
Für die Entwicklung von Angeboten für Menschen mit Behinderung
ist dies von erheblicher Bedeutung.
So ist der Ambulante Dienst der
Fürst Donnersmarck-Stiftung ein
3ÀHJHGLHQVW PLW GHP VSH]L¿VFKHQ
Know How einer auf Menschen
mit Behinderung zugeschnittenen
SÀHJHULVFKHQ$VVLVWHQ]6LHLQLKUHU
persönlichen Situation angemessen
zu unterstützen, ihnen ein möglichst
selbständiges Leben zu ermöglichen
ist das Ziel der Arbeit.
Das Ambulant Betreute Wohnen
der Fürst Donnersmarck-Stiftung
feierte im letzten Jahr 25-jähriges
Jubiläum. Der Grundstein für ein betreutes selbständiges Wohnen wurde
im Jahr 1977 gelegt, als fünf Jugendliche innerhalb des Kinderheims des
Fürst Donnersmarck-Hauses in eine
Trainingsgruppe zogen.
1979 war es dann soweit, drei junge Männer aus der Trainingswohngruppe wagten den Sprung in die
neu eingerichtete Außenwohngruppe
Blissestraße 12 in Berlin-Wilmersdorf. In den letzten 25 Jahren hat
sich der Bereich nicht nur enorm vergrößert, er hat sich auch strukturell
immer wieder erneuert, er ist „jung
geblieben“. Die Herausforderungen
an zu nehmen, mit und für Menschen
6RKHL‰WHVLQGHP3ÀHJHOHLWELOG
„Die Grundlage unserer Arbeit ist
die ganzheitliche Assistenz der Klienten unter Einbeziehung ihrer BioJUD¿HGHULQGLYLGXHOOHQNXOWXUHOOHQ
religiösen und sozialen Bedürfnisse
unter Berücksichtung der Besonderheiten ihrer häuslichen Umgebung.
Wir sehen jeden Menschen als
selbstbestimmtes Individuum und
begegnen seinen Bedürfnissen mit
Würde und Respekt. Die Wahrung
bzw. Wiederherstellung der Selbstversorgungskompetenz der Klienten
hat für uns Priorität. Vorhandene
Ressourcen und die aktive Mitbestimmung bei der Gestaltung des TaJHVDEODXIHVXQGGHU3ÀHJHGXUFKGHQ
Klienten ist von uns ausdrücklich
erwünscht und wird gefördert.“
„Wir wollen mit unserem Assistenzangebot dazu beitragen, dass
die Menschen mit Behinderungen
weiterhin in ihren Wohnungen leben
und am gemeinschaftlichen Leben
teilnehmen können
Die hohe Motivation unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist die
entscheidende Grundlage für das
Gelingen unserer Arbeit und dafür,
dass das Wort Lebensqualität nicht
zum Fremdwort wird“, sagt Susanne
=DQGHU3ÀHJHGLHQVWOHLWXQJ
Das Angebot richtet sich auch an
die Menschen, die in den Wohngemeinschaften der Fürst Donnersmarck-Stiftung leben oder im Rahmen des Betreuten Einzelwohnens
unterstützt werden.
„Durch dieses Angebot ist die
Fürst Donnersmarck-Stiftung in
der Lage gewesen, den erheblichen
Veränderungen im Bereich Wohngemeinschaften offensiv zu begegnen,
so dass trotz der grundlegenden Veränderungen des Konzepts bezüglich
3ÀHJHXQG%HWUHXXQJZLUZHLWHUKLQ
beide Leistungen, wenn nicht von
einer Person so doch aber aus einer
Hand, gemeinsam anbieten können“,
stellt Herr Schrödter, Geschäftsführer der Fürst Donnersmarck-Stiftung
fest.
Ambulanter Dienst
Fürst Donnersmarck-Stiftung
Das Ambulant
Betreute Wohnen
DER FÜRST
DONNERSMARCKSTIFTUNG
mit Behinderungen Möglichkeiten
für ein selbstbestimmtes Leben zu
schaffen, war der Motor dieser Anstrengungen. Eine Stärke des Ambulant Betreuten Wohnens ist es, die
$QJHERWH ÀH[LEHO GXUFKOlVVLJ XQG
passgenau zu gestalten und somit
auf die jeweilige Lebenssituation
einzugehen. So können individuelle
Lebensräume geschaffen werden.
Hier die Angebote auf einen Blick:
Eichhorster Weg 25
13435 Berlin
Tel.: 030 / 406058 - 0
Fax: 030 / 40605825
[email protected]
Begleitung und Beratung, Gruppenaktivitäten
- Betreute Wohngemeinschaften:
Gemeinschaftliches Wohnen von 4-6
Personen mit sozialpädagogischer
%HJOHLWXQJ$QUHJXQJHQIU)UHL]HLtaktivitäten
- Wohnanlage Zeltinger Straße:
Barrierefreies Wohnen für MenVFKHQ PLW RGHU RKQH %HKLQGHUXQJ
Sozialberatung, Angebote für Freizeitaktivitäten
- Ambulanter Dienst: Persönliche
$VVLVWHQ]3ÀHJH+LOIHLP+DXVKDOW
Beratung für Betroffenen und ihre
Angehörigen
- Betreutes Einzelwohnen: Individuelle sozialpädagogische BegleiWXQJLQGHUHLJHQHQ:RKQXQJ$QJHbote für Freizeitaktivitäten
Näheres zu den Angeboten ist in
- Betreuungsverbund: Nachbar- der neu erschienenen Bereichsbioschaftliches Wohnen in separaten JUD¿H zu erfahren, die beim Am:RKQXQJHQ LQ UlXPOLFKHU 1lKH bulant Betreuten Wohnen bestellt
Individuelle sozialpädagogische
werden kann oder unter www.fdst.de
nachzulesen ist und herunter geladen
werden kann.
Ihre Fragen zu unseren Betreuungs- und Wohnangeboten werden
gerne beantwortet. Persönliche Gespräche sind nach vorheriger Terminabsprache jederzeit möglich.
Ambulant Betreutes Wohnen der
Fürst Donnersmarck-Stiftung
Babelsberger Str. 41
10715 Berlin-Wilmersdorf
Tel.: 030 / 857577 – 30 Zentrale
Fax: 030 / 857577 – 31
[email protected]
www.fdst.de
BBZ - Juli/August 2005
KOMM
Behindertenvereinigung
B e r l i n - P re n z l a u e r B e rg e . V.
Pasteustr. 16, 10407 Berlin
Tel.: 4 25 11 23 / Internet: www.
Behindertenvereinigung-komm.de
/ E-Mail: [email protected]
Juli / August 2005
Vom 25. Juli 2005 bis 05. August
2005 ist das KOMM geschlossen
Änderung der Öffnungszeiten:
montags bis donnerstags jeweils
09.00 Uhr bis 16.00 Uhr
freitags ist geschlossen
VEREINE / TERMINE
Offener Nachmittag:
Formen und Gestalten für jedermann
mit Carola und Hanna
(In den Ferien ist Anmeldung erwünscht)
dienstags, 13.00 Uhr
Sonntag, 10.7., 15 - 18 h: Kaffeetrinken für ältere frauenliebende
Frauen: „Aber bitte mit Sahne!“.
Spielenachmittag mit Regina
mittwochs, 14.00 Uhr
Donnerstag, 14.7., 18.30 - 21 h:
Doppelkopfspielen.
Aquarellkurs mit Renate
Donnerstag, 07.Juli
und 11. August, 14.00 Uhr
Freitag, 15.7., 17 h: Start ins
Wochende mit Klönschnack
Englischkurs mit Ute
montags, 3.00 Uhr
Frühstück im KOMM
Montag, 04. Juli und
Montag, 15. August, 10.00 Uhr
(Unkostenbeitrag:3,00 €)
Formen und Gestalten für behinderte, nichtbehinderte Kinder
und Jugendliche mit Carola und
Hanna
(In den Ferien ist Anmeldung erwünscht) dienstags, 9.30 Uhr
Geburtstagsfeier im KOMM
Donnerstag, 21. Juli und diesmal
01. September, 14.00 Uhr
(Für Nichtgeburtstagskinder
beträgt der Unkostenbeitrag
2,50 € bzw. 3,00 €)
Der Weg zur Mobilität ...
…bedeutet meistens ein Auto und
zur Förderung des Ankaufs desselben durch die Ämter, eine Arbeit.
Dass dies nicht zwingend ist, versucht die Adam Opel AG mit einer
entsprechenden Broschüre darzustellen. Aber Neuland betritt sie
damit nicht, denn als Quelle haben
unter anderem Schriften vom Sozialverband VdK Deutschland oder
Barrierefrei Leben e. V. gedient.
Damit kann der Leser sicher sein,
keine reine Werbebroschüre in der
Hand zu halten!
Bernd, Susanne und Ludwig, alle
verschiedenen Alters und verschiedener Behinderungen und somit
auch verschiedener Voraussetzungen, führen durch die Broschüre
und zeigen den doch auch lohnenden Weg durch die Bürokratie.
Die unterschiedlichen Leistungsträger werden beleuchtet, Tipps für
die Durchsetzung seiner Forderungen gegeben sowie zum Erhalt des
Führerscheins z. Bsp. über die unterschiedlichen Gutachten. Auch die
Steuern und Versicherungen für ein
Auto werden mit entsprechenden
Ratschlägen erwähnt. Auf die Suche
Frauensport und Kampfkunst e.
V. Amendestr. 79, 13409 Berlin
Tel. : 030 – 49 86 27 13
Gedächtnistraining mit Helga
mittwochs, 12.00 Uhr
Schwimmen und anschl. Sauna
für Frauen mit Renate
(Interessenten melden sich bitte
im KOMM)
freitags, 8.00 bis 11.00 Uhr
nach dem richtigen Modell und der
nützlichen Sonderausstattung wird
sich mit Opel-Augen begeben, diese
liefert aber gute Ansatzpunkte.
Beleuchtet wird auch der AutoAlltag, etwa die Hilfe beim Tanken.
Einige Gerichtsurteile und helfende
Kontakte runden das Angebot ab.
Werbung hin oder her:
Die Adam Opel AG empfiehlt
ihren Vertragshändlern einen 15%en
Nachlass auf das Grundmodell
und werksseitiger Ausstattung bei
Verkäufen an Menschen mit Behinderungen sowie Eltern behinderter
Kinder. Voraussetzung ist ein Behinderungsgrad von mindestens
50% und eines der Merkzeichen G,
aG, B, H, GI, BI.
Entsprechender Wissensdurst
kann in der Friedrichstr. 194, Adam
Opel AG gestillt werden, denn dort
sind die Broschüren auf Nachfrage
erhältlich.
Franziska Littwin
25
Donnerstag, 21.7., 18.30 - 21 h:
Doppelkopfspielen.
Freitag, 22.7., 17 h: Start ins
Wochende mit Klönschnack
Donnerstag, 28.7., 18.30 - 21 h:
Doppelkopfspielen.
Freitag, 29.7., 17 h: Start ins
Wochende mit Klönschnack
Sonntag, 31.7., 11 - 14 h:
Lesbenfrühstück.
RuT - Rad und Tat - Offene Initiative Lesbischer Frauen e.V.
www.LesbischeInitiativeRuT.de
FoN/FaX 030 621 47 53
Selbstverteidigung für Mädchen
(10-14 J.): Mo. 16.45-18.15 Uhr
Qi Gong / Tai Ji Quan
Do. 20.15-21.45 Uhr
Karate für Anfängerinnen mit und
ohne Behinderungen:
Mi. 10 – 11.30 und 18.30 – 20 Uhr
Karate für Mädchen –
Termine erfragen.
Alle Kurse richten sich an Frauen
und Mädchen mit und ohne Behinderungen.
Selbstverteidigung nur
für Frauen mit Behinderungen
Do.: 16.15 – 17.45 Uhr
Der Einstieg in die laufenden Kurse
ist jederzeit möglich (Abrechnung
über die Krankenkasse ist möglich)
Veranstaltungsort für alle Kurse:
Amendestr. 79
13409 Berlin-Reinickendorf
Infos unter: Tel.: 49 86 27 13 oder
495 08 82
SPORT
26
Juli/August 2005 - BBZ
Die Integrationsstelle für den Sport behinderter Menschen stellt sich vor
Nun gibt es bereits seit 1988, zunächst in Heidelberg, ab 1990 dann
in Berlin eine Informationsstelle für
den Sport behinderter Menschen.
Dennoch bleibt es eine ständige
Aufgabe dieser Stelle, auf sich und
die Informationsmöglichkeiten dort
aufmerksam zu machen. Denn es
interessieren sich immer wieder andere Menschen für die Fragen rund
um den Sport auch bei Behinderung,
sei es, weil eine Behinderung erst
aufgetreten ist, sei es weil erst jetzt
ein Interesse am Sport entstanden ist.
Geschaffen wurde die Informationsstelle gemeinsam vom Deutschen
Sportbund, der Sportministerkonferenz der Länder, jetzt vertreten durch
das Land Berlin und der Freien Universität Berlin, die alle ihren Anteil
beim Unterhalt der Stelle haben.
Warum wurde eine Informationsstelle für den Sport behinderter Menschen eingerichtet?
Die Zahlen zeigen, dass Menschen
mit Behinderungen in weit geringerem Maße einem Sportverein angehören als dies bei Nichtbehinderten
der Fall ist. Besonders deutlich ist
der Unterschied, wenn wir die Schüler von Sonderschulen mit Schülern
der Regelschulen vergleichen. Bei
den Regelschülern sind ca. 30 % in
einem Sportverein organisiert. Nach
einer Befragung an verschiedenen
Sonderschulen für Lernbehinderte
in unterschiedlichen Regionen Berlins ergab sich für dieser Gruppe
lediglich ein Anteil von ca. 10 % von
Schülern mit einer Sportvereinszugehörigkeit. In dieser Untersuchung
wurden die Schüler auch nach Gründen der Sportabstinez befragt, und
es ergab sich als wichtigster Grund,
dass sie nicht wissen, wo sie Sport
treiben können, auch wenn sie es
gerne möchten. Um ein lebenslanges
Sporttreiben zu ermöglichen, ist es
aber wichtig, bereits in der Schulzeit
den Grundstein für den außerschulischen Sport zu legen. Hier kann eine
Informationsstelle wichtige Hilfe
leisten.
Dies gilt in vergleichbarer Weise
bei einer erworbenen Behinderung
und einem entsprechenden KliniNDXIHQWKDOW +lX¿J OHUQHQ GLH %Htroffenen den Wert von sportlicher
Betätigung in der Anschlussheilbehandlung oder Kur kennen, aber
wenn die richtigen Informationen
fehlen und es nicht zu einer Fortsetzung am Wohnort kommt, ist dieser
erste Schwung schnell dahin und es
bleibt bei guten Vorsätzen.
Was können Sie von der Informationsstelle erwarten?
Einen Einblick in die gesammelten
Daten bietet die Internet-Seite der
Stelle, die unter http://www.infoEHKLQGHUWHQVSRUWGH ]X ¿QGHQ LVW
Hier sind vor allem Sportgruppen in
Deutschland verzeichnet, die sich
für Menschen mit Behinderungen
eignen. Dies können sowohl spezielle Gruppen zu einer Behinderung
sein als auch gemischte Gruppen
verschiedenartig behinderter Sportler als auch integrative Grupppen
von Menschen mit und ohne Behinderung. Für alle Gruppenzusammensetzungen gibt es erfahrungsgemäß
einen Bedarf, jedoch ist das Angebot
bei weitem noch nicht so, dass dem
immer entsprochen werden kann.
Die unterschiedlichen Sportgruppen
sind oft organisatorisch sehr ver-
35.lnternationales Sportfest in Krautheim
vom 4. bis 7.August 2005
Spannung, Spaß und Sport - und
alles barrierefrei - bietet der Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter (BSK) den Teilnehmern und
Besuchern beim 35.lnternationalen
Sportfest für Rollstuhtahrer/innen
(4. bis 7.August 2005) in Krautheim.
Neben den Wettkampfdisziplinen
Leichtathletik, Tischtennis, Boccia
und Bogenschießen steht auch ein ERollstuhl-Geschicklichkeitsturnier
auf dem Programm.
Eine Sportgala mit behinderten
und nichtbehinderten Sportlern wird
am Freitagabend in der Sporthalle
gezeigt.
Am Sonntag bildet der traditionelle Stadtlauf für Rollstuhlfahrer, In-
liner und Fußgänger den Abschluss
der 4tägigen Veranstaltung.
Mit am Start in diesem Jahr Normann Stadler, Gewinner des Ironman 2004 auf Hawaii.
Höhepunkt der Eröffnungsfeier am
5.8. ist der vom Württembergischen
Porsche-Club (WPC) veranstaltete
Fahrzeug-Korso.
Als Co-Piloten nehmen Menschen
mit Behinderung an dem Korso teil
Bewerbungen für die Teilnahme als
Co-Pilot an: peter.reichert@bsk-ev.
Org.
Weitere Infos und Anmeldungen
zur Teilnahme am Sportfest:
sportfest@bsk-ev. org oder telefonisch: 06294-4281-0
schieden angebunden, nicht nur in
den Behinderten-Sportverbänden
der Länder, sondern auch in anderen
Fachverbänden. Aber auch außerhalb des Deutschen Sportbunds gibt
es Sportangebote von verschiedenen
Selbsthilfeorganisationen oder Behindertenverbänden, von Einrichtungen der Jugendhilfe, der Kirchen
oder anderen Trägern. Um den
unterschiedlichen Bedürfnissen der
Sportinteressenten zu entsprechen,
werden alle diese Angebote gerne
aufgenommen.
Weiterhin ist auch die Zugänglichkeit bestimmter Sportstätten wie
]%6FKZLPPElGHUYRQ,QWHUHVVH
nicht jeder möchte sich nur in der
Gruppe sportlich betätigen.
Die Informationsstelle möchte
auch freizeitsportliche Interessen
von Menschen mit Behinderungen
im individuellen Bereich fördern.
Natürlich werden diese Informationen für Interessenten ohne
Internet-Zugang gerne zusammengestellt und mit der üblichen Post
zugeschickt, sodass keine Wege
erforderlich sind.
Außerdem wird über ungewöhnliche Sportarten informiert, um das
Spektrum der Möglichkeiten zu erweitern und darzustellen, dass auch
Menschen mit Behinderungen eine
6SRUWDUW ¿QGHQ N|QQHQ GLH LKUHQ
Vorstellungen entspricht.
Die Informationsstelle gibt aber
auch Literaturhinweise zum Sport
von Menschen mit Behinderungen,
kennt Fortbildungsmöglichkeiten
und Experten in diesem Bereich und
kann Veranstaltungstermine von
Meisterschaften oder Kongressen
nennen.
Was erwartet die Informations-
stelle für die Zukunft?
Als die Informationsstelle ihre
Daten im Jahr 1995 ins Internet
stellte, wurde dies vielfach eher belächelt, denn warum sollte jemand
in Honolulu sich für Sportangebote
für Rollstuhlfahrer in Bremen oder
Berlin interessieren? Doch heute ist
diese Informations plattform eine
gute Möglichkeit zur schnellen und
aktuellen Veröffentlichung und zum
barrierefreien Zugang zu diesen Informationen. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn die verschiedenen
Anbieter von Sport für Menschen
mit Behinderungen noch besser
diese Verbreitungsmöglichkeiten
nutzen würden und wenn sie stärker
miteinander verknüpft wären.
Das Bemühen der Informationsstelle ist insgesamt darauf ausgerichtet, Fachleute aus dem Bereich Sport
darüber zu informieren, dass Sport
auch für Menschen mit Behinderung
möglich, sehr vielfältig und wertvoll ist und umgekehrt Fachleute in
der Betreuung von Menschen mit
Behinderung darauf aufmerksam
zu machen, dass Sport ein wichtiger
Bestandteil im Leben aller Menschen sein kann, dass damit die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
möglich werden kann. Dies ist leider
keineswegs so selbstverständlich,
wie es manchem scheint.
Dr. Erika Schmidt-Gotz
Telefon: 030 - 83 85 13 03
'LHDNWXHOOH'DWHQEDQN¿QGHQ6LH
unter:
www.info-behindertensport.de
„Gemeinsam und auch anders“
Eine von der Behindertenbeauftragten Katharina Smaldino ohne
Ausgabe vom Steuerzahlergeldern
ins Leben gerufene Veranstaltung
„Gemeinsam und auch anders“ fand
am 04.06.05 am Rathaus Neukölln
statt.
An vielen interessanten Ständen
NRQQWHPDQVLFKEHUGLH3ÀHJH%LOdung, Ein- und Umbauten von Behindertenwohnungen informieren.
Die Gesangsgruppe Händi Käp
brachte musikalische Darbietungen.
Auf einem Behindertenparkur der
Firma Reha aktiv konnten Nichtbehinderte sich mal als Rollifahrer
ausprobieren. Eine sehr gute Idee!
So kann man das Miteinander und
)UHLQDQGHUQDFKHPS¿QGHQ
Auch Frau Katharina Smaldino
und ihr Mitarbeiterstab standen auf
Fragen der Bevölkerung Rede und
Antwort.
Ein Dank Frau Smaldino, ihren
Mitarbeitern und den Sponsoren,
die diese Veranstaltung möglich gemacht haben.
Die Veranstaltung soll jährlich
VWDWW¿QGHQ:HLWHUVR
Leider hatte diese Veranstaltung
DXFKHLQHQ6FK|QKHLWVÀHFN
Durch das große Kar-Marx-Straßenfest war rund um das Rathaus
abgesperrt. So konnten die Telebusse
das Rathaus nicht anfahren.
Sybille Schmidt
BBZ - Juli/August 2005
KLEIN-ANZEIGEN
27
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.*&5&/,"6'&/
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Beleuchtung komplett erneuert).
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Kontakt zu anderen MS-Kranken
mich erst recht ´runterzieht“ und
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ins Café gehen, Musik hören, Kino,
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bitte an Chiffre 02-005-01, Berliner
Behinderten-Zeitung, c/o BBV e.V.,
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----------------------------------->
28
SPORT
Juli/August 2005 - BBZ
Behinderten-Sportverband Berlin e.V.
Gold- und Silbermedaillen
am ersten Wettkampftag
Medaillenregen:
Erfolge für Deutsche Sportler bei der IDM Schwimmen
Aus 13 Nationen waren die ca.
400 SportlerInnen mit Handicap
angereist: Dänemark, Deutschland,
Estland, Großbritannien, Island,
Israel, Österreich, Polen, Schweden,
Schweiz, Spanien, Tschechien und
Ungarn.
Deutschland lsg im Ländervergleich vor Großbritannien und
Polen
Am Sonntag, den 26. Juni endeten
die 19. Internationalen Deutschen
Meisterschaften im Schwimmen der
Behinderten 2005.
Weitere 26 Welt- (WR) und 15
Europarekorde (ER) wurden von
den Athletinnen und Athleten erzielt. Somit wurde in der Schwimmund Sprunghalle im Europa Sportpark (SSE) wieder einmal gezeigt,
dass Menschen mit Handicap den
Nichtbehinderten in Nichts nachstehen.
An vier Tagen absolvierten 324
Teilnehmer aus 13 Nationen insgesamt 58 Wettkämpfe. Viele Besucher, Freunde und Bekannte kamen
ins SSE, das für sein „schnelles“
Wasser bekannt ist. Sie feuerten an,
¿HEHUWHQ PLW XQG MXEHOWHQ DQVFKOLHßend mit den Sportlerinnen und
Sportlern, die allesamt ihr Bestes
zeigten.
Insgesamt haben die Deutschen
acht Welt- und fünf Europarekorde
geschwommen und gingen somit
vor Großbritannien mit sieben Weltund zwei Europarekorden in Führung. Danach folgen Polen mit drei
WR und drei ER, Schweden mit
drei WR und einem ER, Dänemark
mit drei WR, Spanien und Australien mit jeweils einem WR, gefolgt
von Estland mit zwei ER und Island
mit einem ER.
Kirsten Bruhn setzte ihre Erfolgsträhne von den Vortagen fort
und erlangte am letzten Wettkampftag wieder einen Welt- (50m Freistil, 3:4,55) und einen Europarekord
(50m Freistil, 0:33,83). Insgesamt
erzielte sie vier Weltrekorde.
Die verbleibenden Rekorde erkämpften aus deutscher Sicht Christoph Burkhard (ein WR, ein ER),
Anke Conrad (ein WR), Robert
Dörries (ein WR), Andreas Hausmann (ein ER), Claudia Hengst (ein
ER), Lucas Ludwig (ein WR) und
Christiane Reppe (ein ER).
Die Veranstalter, der Berliner Behinderten-Sportverband e.V. (BSB)
und der Paralympische Sport-Club
(PSC), sind mit dem Ergebnis der
Meisterschaften sehr zufrieden. Sie
danken den Sponsoren, Mitgliedern
Erste Ergebnisse konnten die
Veranstalter, der Paralympische
Sport Club Berlin (PSC) und der
Behinderten-Sportverband Berlin
(BSB) am 1. Tag schon verkünden:
19.
Internationale
Deutsche
Meisterschaften
im
Schwimmen
der Behinderten
Die ersten vier Wettbewerbe wurden von den Teilnehmern aus Großbritannien dominiert. In der offenen
Klasse über 400m Lagen siegte bei
den Frauen Elaine Barrett und bei
den Männern Sascha Kindred. Im
800m Freistil der Frauen wurde
Internationale Deutsche Meisterin
die Engländerin Nyree Lewis. Maria
Götze vom BFV Ascota Chemnitz
belegte den Silberrang.
Bei den 800m Freistil Männer
gewann der Schwede Anders Olsson
vor Christoph Burkard von der BSG
Rottweil und dem Engländer Andrew
Lindsay. Lucas Ludwig vom PSC
Berlin belegte unter den 20 Teilneh-
und ehrenamtlichen Helferinnen
und Helfern für die tatkräftige Unterstützung, die diese Veranstaltung
zu einem tollen Erlebnis für alle
Beteiligten machte.
Die 20. Internationalen Deutschen Meisterschaften im
Schwimmen der Behinderten
werden vom 1. bis 4. Juni 2006
wieder im Europa Sportpark Berlin ausgetragen.
Die nächsten Internationalen
Meisterschaften für Menschen
mit Behinderung sind die IDM
/HLFKWDWKOHWLN6LH¿QGHQYRP
- 14. August 2005 im FriedrichLudwig-Jahn-Stadion in Berlin
statt.
Es werden mehr als 600 Teilnehmer aus über 20 Nationen erwartet.
Die Schirmherrschaft hat Bundeskanzler Gerhard Schröder übernommen.
Weitere Informationen sowie alle
(UJHEQLVVH ¿QGHQ 6LH XQWHU ZZZ
idm-schwimmen.de
29
SPORT
BBZ - Juli/August 2005
Renntag Integrale 2005
. . . am 13.August ab 12.00 Uhr
Familien-Renntag des Sozialverband Deutschland (SoVD) im
Pferdesportpark Berlin- Karlshorst
9. Renntag Bewegung Integrale
Am 13. August 2005 wird der
Sozialverband Deutschland Landesverband Berlin-Brandenburg
(SoVD) den Familien- Renntag
„Bewegung Integrale ausrichten.
In der Zeit von 12 bis 18 Uhr
wird es im Pferdesportpark Berlin-Karlshorst, Treskowallee 129,
10318 Berlin neben 13 spannenden
Trabrennen ein abwechslungsreiches und informatives Rahmenprogramm für Jung und Alt
geben. Die Schirmherrschaft wurde von Dr. Heidi Knacke-Werner
übernommen.
Seit 1997 verbindet der Renntag den Behindertensport und den
Trabrennsport. Ziel für 2005 ist es
nicht nur, die Mitglieder des SoVD
zusammen zu bringen, sondern auch
Menschen mit und ohne Behinderung.
Ca.100 Pferde werden an den min-
destens 10 Rennen ihre Leistungen
unter Beweis stellen und kämpfen u.
a. um die Pokale der Aktion Mensch,
Berliner Wasserbetriebe, Hamburg
Mannheimer, Otto Bock und des
SoVD.
Neben den Trabrennen gibt es für
die Gäste mit und ohne Behinderung, wieder viele Möglichkeiten,
bei Mitmachaktionen wie Fahrradund Rollstuhlparcours aktiv zu sein.
Die Kleinen können sich u.a. noch
auf der Hüpfburg, beim Ponyreiten,
%9*%XVDQPDOHQ0RGHOÀXJ]HXJH
bauen und Eisenbahn fahren vergnügen. Die Polizei und die Feuerwehr
stellen historische Fahrzeuge aus,
mit denen man zum Teil auch kleine
Probefahrten unternehmen kann.
Viele Unternehmen, Firmen sowie
Vereine und Verbände stellen sich
und ihre Dienstleistungen vor und
runden das informative Rahmenprogramm ab.
Ort: Pferdesportpark BerlinKarlshost, Treskowallee 129
(S-Bhf. Karlshorst, Tram M17, 21,
27: Haltestelle Hegemeisterweg)
Leichtathletik der Behinderten 12.-14. Aug. 2005
Internationale Deutsche Meisterschaften mit „BLICKWECHSEL ‘05“ am 13. Aug. 2005
Eine riesige Zahl von Organisatoren und Sponsoren veranstaltet vom
12. bis 14. August 2005 die Internationlen Deutschen Misterschaften
Leichtathletik der Behinderten, in
die in diesem Jahr der „Blickwechsel
2005“ der Fürst DonnersmarckStiftung integriert ist am 13. August
‘05 unter dem Motto:
Volles Leben - Das Sporterlebnis
im
Friedrich-Ludwig-Jahn Sta-
BLICKWECHSEL ‘05
am 13. August 2005
dion
(Die gesamte Anlage in Berlin3UHQ]ODXHU%HUJ LVW EDUULHUHIUHLGHU
Eintritt ist frei!)
Die sportlichen Veranstaltungen
gehen am
12.08.2005 von 10.00 - 19.30 Uhr
13.08.2005 von 09.30 - 18.00 Uhr
Denken Sie im UNO Jahr für Sport
und Leibesübungen 2005 daran:
„Sport bewegt“ nicht nur, sondern
tut auch richtig gut !
Ab 14:00 Uhr:
Entdecke den Sportler in dir!
-
Mitmachparcours
-
Musik und Unterhaltung
-
Jux-Zirkus für Kinder
-
Energie tanken Köstlichkeiten genießen
Ab 18:00 Uhr:
After -Sports-Party
- Begrüßung durch Vertreter des
Behinderten Sportverbandes Berlin und der Fürst DonnersmarckStiftung
- Siegerehrung „Laiensportler des
Jahres“
- Preisverleihung „Berliner Behindertensportler des Jahres“
- Party & Tanz: Live-Musik
Ende gegen 22 Uhr
30--456)-4&37*$&
Goics GmbH
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von
Rollstühlen und Rehabilitationsmitteln
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BBV
30
Juli/August 2005 - BBZ
BBV-Mitgliederversammlung
Es bleibt eigentlich alles „beim Alten“ ...
Anläßlich der jährlichen Mitgliederversammlung Anfang Juni
2005 stand die alle zwei Jahre turnusgemäß stattfindende Neuwahl
des Vorstandes des Berliner Behindertenverbandes und natürlich das
Thema „Telebus“ mit auf der Tagesordnung. Letzteres sorgte für großen
Diskussionsstoff.
Der Bericht des Vorstandes des
Berliner Behindertenverbandes e.
V. wurde durch den alten und neuen
Vorstandsvorsitzenden, Herrn Dr.
Ilja Seifert, verlesen. Dieser Bericht
umfasst den Zeitraum vom 31. Mai
03 bis zum 4. Juni 05.
Seit einigen Jahren herrscht, so
Ilja Seifert, Stillstand in der Behindertenpolitik. Mit dem SGB IX
und dem Behindertengleichstellungsgesetz liegen seines Erachtens
schlechte Gesetze vor, die auch
durch eine gute Umsetzung nicht
gerettet werden können.
Es müsse zudem als ein Alarmsignal gewertet werden, dass die Vermittlung von behinderten Menschen
in Arbeitsverhältnisse seit Beginn
dieses Jahres gegen Null geht.
Auf dem Hintergrund dieser
Liebe Freundinnen und Freunde!
Liebe Vereinsmitglieder!
Wie Ihr alle wisst, trafen wir uns
am 4. Juni in den Räume der „Carlvon-Lenne-Schule“ in Lichtenberg
zu unserer ordentlichen Mitgliederversammlung.
Neben diversen Tagesordnungspunkten wurde auch der Vorstand
unsres Vereins neu gewählt. Hierbei
hatte ich die Freude, von Euch als
neuer Schatzmeister gewählt zu
werden.
Hierfür möchte ich mich nochmals herzlichst bei Euch bedanken.
Ganz besonders danke ich Euch
für das, ja man kann schon sagen:
„blinde“, Vertrauen, das Ihr mir mit
großer Mehrheit bei der Abstimmung entgegengebracht habt.
Ich betrachte dies als Aufforderung, mein Bestes für den Verein
einzubringen und ihn zu unterstützen.
Da ich aber nicht anonym im Hintergrund arbeiten möchte, nutze ich
die Gelegenheit, Euch ein paar Daten über meine Person anzubieten:
Ich wurde am 13. Januar 1955 in
Aachen (NRW) geboren. Mit 1,5
schwierigen Rahmenbedingungen
ist die behindertenpolitische Arbeit
des BBV - in Form von Gremienarbeit, einer Verbandsklage (Olympiastadion) und der Zusammenarbeit mit anderen Verbänden (z.B.
Spontanzusammenschluss, HerthaRollis) - um so wichtiger.
Dabei setzt sich der BBV u. a. für
die Barrierefreiheit ein.
Diese, so möchten wir zu bedenken geben, kommt uns allen zu
Gute, und es ist ein großer Beitrag,
an dem auch jeder einzelne ein
Stück mithelfen kann.
Der zentrale Punkt der Mitgliederversammlung waren die Vorstandswahlen.
Neben Herrn Dr. Ilja Seifert wurden Frau Angelika Möller und Herr
Horst Lemke als stellvertretende
Vorsitzende bestätigt, zum Schatzmeister wurde Herr Willi Wernerus
gewählt. Der Vorstand setzt sich
außerdem aus Frau Erika Richter,
Frau Franziska Littwin und Herrn
Günter Schwedler zusammen sowie
den Kassenprüfern Frau Monika
Grützner und Frau Ursula Pretki.
Der Vorstand tagt immer öffentlich
jeden zweiten Mittwoch ab 18:00
Uhr in der Jägerstr. 63D.
Ein weiteres Thema auf der
Mitgliederversammlung war natürlich der Fahrdienst.
Dazu war Herr Döring vom Taxifunk anwesend. Er berichtete sehr
zuversichtlich über den zukünftigen
Fahrdienst „Mobil Cab“.
Der Vorsitzende wurde von der
Versammlung beauftragt, ein Protestschreiben an die Senatorin für
GSV , Frau Dr. Heidi KnaakeWerner, zu verfassen. Darin sollte
kritisiert werden, dass viele Telebusnutzer noch keine Briefe für die
Anmeldung bei „mobil cab“ erhalten haben.
Der BBV schließt sich außerdem
der Kritik des Spontanzusammenschlusses zur unsozialen Eigenbeteiligung für den Fahrdienst an.
An Spreefunk geht die Bitte, nicht
zur Verhinderung der Beförderung
von uns Behinderten beizutragen.
Dazu soll ein Gesprächstermin vereinbart werden.
Die Berliner Behindertenzeitung
OVSEFS4DIBU[NFJTUFSJTUvSJDIUJHiOFV
Jahren erkrankte ich an Polio. Hiervon habe ich unter anderem eine
Lähmung beider Beine sowie eine
eingeschränkte Leistungsfähigkeit
meiner Arme zurückbehalten.
Nach dem Besuch der Grund(damals noch Volks-), Real- und
Höheren Handelsschule begann ich
meine „Karriere“ als Beamter beim
Finanzamt Aachen-Kreis.
Aus gesundheitlichen Gründen
wurde ich 1991 in den vorgezogenen Ruhestand versetzt.
Kam jetzt aber nicht von den
Steuern los, sondern arbeitete von
da an für „die Gegenseite“ als Freier
Mitarbeiter bei einem Steuerberater
und einem Lohnsteuerhilfeverein.
Im Jahr 2001 zog ich für zwei
Jahre nach Oldenburg (Niedersachsen), da ich dort meine Lebensgefährtin kennengelernt hatte, und in
2003 zogen wir gemeinsam nach
Berlin, um endlich mal dem ProYLQ]PLHI]XHQWÀLHKHQ
Und somit bin ich dann bei Euch
gelandet, weil ich in dieser für mich
neuen Stadt ein paar Leute suchte
die hier und da die gleichen Interes-
sen und Ziele haben wie ich und mit
denen man auch einfach mal zusammen sitzen kann und ein bißchen
rumquatscht.
Mein hauptsächliches Ziel in
meiner Tätigkeit als Euer Schatzmeister sehe ich nicht darin, einen
Mangel zu verwalten, sondern mit
Euch zusammen Möglichkeiten
auszuarbeiten, unseren Verein noch
bekannter zu machen und hierdurch
neue Mitglieder und Sponsoren zu
gewinnen.
Gerne bin ich dazu bereit mit
interessierten Mitgliedern eine
AG zu bilden um Ideen zu sammeln und deren Verwirklichung
anzugehen. Meine Kontaktadresse steht am Ende des Artikels.
Natürlich ist es auch notwendig, einige Mitglieder daran zu
erinnern, dass der Verein Mitgliedsbeiträge benötigt um zu
existieren.
Hierzu werde ich in den nächsten
Tagen nach Durchsicht der Mitgliederdatei ein Schreiben entwerfen
und es an die, die es betrifft, versenden.
ist unser bedeutendes behindertenpolitisches Organ und jetzt benötigt
sie Ihre Hilfe und Ihren Einsatz!
Die Verantwortliche Redakteurin,
Frau Ute Schnur, wird ihr Amt nach
Fertigstellung dieser Ausgabe aus
Zeitgründen leider niederlegen.
Deshalb hier unsere Bitte:
Stellen Sie sich und Ihre PCKenntnisse und Fähigkeiten zur
Verfügung, schreiben Sie Artikel
und Leserbriefe für die BBZ und/
oder beteiligen Sie sich an den Versandarbeiten, werben Sie AnzeigenKunden und Abonnenten.
Wir brauchen diese Unterstützung.
Und da es mit Artikel schreiben
nicht allein getan, benötigen wir
jemanden, der das Amt eines Chefredakteurs übernehmen kann. Und
auch das bedeutet viel Arbeit auf
ehrenamtlicher Basis, wie alles in
unserem Verband.
Das journalistische Team der
BBZ
Zum Abschluss dieses Artikels
fordere ich Euch auf, nicht in Eurer
Arbeit zur Verwirklichung unserer
Ziele nachzulassen, auch wenn die
Umstände zur Zeit alles andere als
rosig für uns erscheinen.
Wer kämpft kann verlieren!
Wer nicht kämpft hat schon verloren!
Willi Wernerus
Coppistr. 10, 10365 Berlin
Tel. 030/55492123
Email: [email protected]
BBZ - Juli/August 2005
I M PR E S S U M
Berliner Behinderten-Zeitung - BBZ
Herausgeber:
Berliner Behindertenverband e. V.
%HUOLQ
Jägerstraße 63 D
Anschrift der Redaktion:
c/o BBV e.V., Jägerstr. 63 D,
10117 Berlin-Mitte,
Tel.: 030 / 2 04 38 47
Fax: 030 / 20 45 00 67
Verantw. Redakteurin (V.i.S.d.P.):
Ute Schnur
Stellvertretende Redakteurin:
Hannelore Bauersfeld, Tel: 88 222 99
[email protected]
Abonnentenanfragen an Frau
Schmidt
Tel./Fax: 0 30/ 6 63 27 69
Anzeigenaufträge:
Bitte z. Zt. direkt an Frau Bauersfeld
Satz und Layout:
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G+J Berliner Zeitungsdruck
GmbH: www.berliner-zeitungsdruck.de
Die Berliner Behindertenzeitung
erscheint monatlich, mindestens 10 x
im Jahr. Der Jahresabopreis beträgt 15,–
EUR. Für Mitglieder des BBV ist der
Bezug im Mitgliedsbeitrag enthalten.
Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Zeichnungen und Fotos wird keine
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Die Redaktion behält sich das Recht
vor, Artikel zu kürzen.
Namentlich gekennzeichnete Artikel
geben nicht unbedingt die Meinung der
Redaktion wieder.
Abdruck von Beiträgen (mit Quellenangabe) ist erwünscht. Belegexemplare
"ESFTTFOVOE4QSFDI[FJUFO
IN EIGENER SACHE
Liebe LeserInnen,
wer nennt die Titel und die Namen
der Beiträge derer, die nicht mehr in
diese Ausgabe hinein passten?
Die Flut der Informationen und die
Zahl der aktuellen Ereignisse war
- auch und besonders wegen der
Schwerpunkte: Fahrdienst, ADG,
Bahn und Neuwahlen - diesmal so
groß, dass nicht jedes Thema seiQHQ 3ODW] ¿QGHQ NRQQWH :LU ELWWHQ
K|ÀLFK XP9HUVWlQGQLV XQG ZHUGHQ
nachholen, was nachholbar ist.
Redaktionsbesprechungen
Nach der Sommerpause werden
auf BBV- Vorstandsvorschlag an
jedem 3. Mittwoch-Nachmittag im
Monat von 16°° bis 18°° Uhr ReGDNWLRQVEHVSUHFKXQJHQ VWDWW¿QGHQ
in denen die nächste BBZ-Ausgabe
von den Anwesenden geplant werden soll.
Fühlen auch Sie sich eingeladen,
kommen Sie in die Jägerstraße 63 D
und geben Sie Anregungen für Themen, die Sie gerne in der BBZ lesen
- oder gar selbst beschreiben - möchten.
Im Anschluß an die Redaktionsbesprechung können Sie, wenn Sie
noch können, auch gerne an der für
Mitglieder des BBV geöffneten
Vorstandssitzung von 18 bis 21 Uhr
teilnehmen.
31
Dennoch:
Liebe Leser und Leserinnen!
Wir brauchen wirklich dringend
Menschen, die das Layout (mit-)machen können !
Gemeinsamkeit macht nicht nur
stark, sondern sicherlich macht es
auch mehr Freude, in Teamarbeit
eine Zeitung von A bis Z zusammenzustellen.
Die beabsichtigte Umstellung der
gesamten Zeitungsbearbeitung von
Heimarbeit eines Einzelnen hin zur
gemeinschaftlichen Erarbeitung der
BBZ in der Geschäftsstelle ist auf
einem guten Weg.
Schnell-Info
Wie schon anläßlich verschiedener
in dieser Ausgabe bearbeiteter Themen angedeutet, gibt es immer wieder Informationen, die eine schnelle
Mitteilung an unsere Leser Innen
sinnvoll machen.
Wir schlagen Ihnen daher vor, dass
Sie uns (dem BBV und mir) Ihre EMail-Adresse per e-mail mitteilen
(siehe Impressum), damit wir Ihnen,
wenn der Fall eintritt, dass Sie etwas
Dringendes schnell wissen müßten,
diese Information über einen Mailverteiler zusenden können bzw. um
nachreichen zu können, was nicht in
die aktuelle BBZ mehr passte.
Mit besten Wünschen für eine angenehme Sommerzeit.
Hannelore Bauersfeld
Mit der Juli/Augustausgabe der
BBZ möchte ich mich nun ganz
RI¿]LHOO DOV YHUDQWZRUWOLFKH 5HGDNteurin verabschieden. Ich werde die
BBZ nicht mehr leiten.
Die fünf Jahre haben mir viel
Spaß bereitet. Allerdings erfordert
das ehrenamtliche Zeitungmachen
sehr viel Zeit, Kraft und Nerven, so
dass meine Tätigkeit als Vorsitzende
der Behindertenvereinigung e.V.
und auch als Verordnete des nicht
gerade kleinen Bezirks Pankow von
Berlin sehr darunter litt. Mein Zeitbudget reichte oft nicht aus.
Ab und zu werden die Leser sicher noch etwas von mir lesen...
Mein Dank geht an alle, mit denen ich zusammengearbeitet habe.
Meinem Nachfolger wünsche ich
viel Erfolg!
Ute Schnur
Liebe Ute,
wenn ich an die Redaktionssitzungen mit Dir und dem einstigen
BBZ-Team denke oder die BBVVorstandssitzungen, in denen wir
beide immer wieder gute Gründe
zum Lachen fanden, dann wird mir
ganz anders - ohne Dich ... Trotzdem:
Wir wünschen Dir viel Erfolg in
der BVV Pankow und überhaupt !
Man sieht sich !
Berliner Behindertenverband e.V. Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin
Sie erreichen den BBV unter der Telefon-Nr.: 2 04 38 47, Fax: 20 45 00 67. Das Büro ist
mittwochs von 12 bis 17 Uhr geöffnet. Andere Besuchszeiten nach telf. Vereinbarung.
Vorstandssprechstunde jeden 2. u. 4. Mittwoch,
16–18 Uhr in der Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin
Werden Sie Mitglied im BBV !
Berliner Behindertenzeitung c/o
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Berliner Behindertenverband e.V.
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KIB Sozialberatung
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Mo. 10–18 Uhr, Di.–Do. 9–15 Uhr
Freitag nach Vereinbarung
Tel.: 92 4 0 05 14, Fax: 92 4 0 05 24
E-Mail: [email protected]
Geschäftsstelle des Beschäftigungswerkes des BBV e.V.
Bizetstraße 51–55, 13088 Berlin
Tel.: 9 24 00 50, Fax: 92 40 05 24
(Bitte ankreuzen!)
„ Abonnement für ‡ 15 EURO im Jahr
„ Förderabonnement für ‡ 25 EUR/Jahr oder ‡50 EUR/Jahr oder ‡. . . . . . . EUR/Jahr
„ Solidar-Abo für So[JBMIJMGFFNQGÊOHFS,MFJOSFOUOFS4UVEFOU*OOFO
‡&63+BIS
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möglich!
PLZ/Wohnort
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per Fax: 0 30/20 45 00 67, oder abonnieren Sie telefonisch: 0 30 / 2 04 38 47.
Sie können auch ein Abonnement der Berliner Behindertenzeitung für ein Jahr verschenken.
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Name/Vorname
Straße/Hausnummer
PLZ/Ort
32
O
R T E
Juli/August 2005 - BBZ
Renafan
Unterwegs mit Mobidat:
erhielt das Signet „Berlin - barrierefrei“
RENAFAN AG
Hauptsitz
Berliner Straße 25
13 507 Berlin
Anfahrt:
U6, Borsigwerke:
Richtung Alt-Tegel
Bus 133:
Richtung S-Bahnhof Spandau
Parken:
Behindertenparkplätze
YRUKDQGHQ=XJDQJ
rollstuhlgeeignet
Für die Umsetzung und Festlegung über die Vergabe des Signets
zeichnen die Behindertenbeauftragten und –beiräte der Stadtbezirke
verantwortlich, in denen die Einrichtungen angesiedelt sind.
Die Mitarbeiter/innen von Mobidat stellen ihre langjährigen Kenntnisse und Erfahrungen natürlich
auch für diese Kampagne zur Verfügung. Die Behindertenbeauftragten und -beiräte können Mobidat
beauftragen, Vermessungen vor Ort
durchzuführen und nach den gemeinsam erarbeiteten Kriterien zu
bewerten.
So geschehen auch für die RENAFAN AG, einem der größten
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chendeckenden Netz von 12 Geschäftsstellen quer durch Berlin.
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und besondere Wohnformen, wie „
Betreutes Wohnen“ und „Betreutes
Wohnen Intensiv“.
Der Auftrag an Mobidat lautete: „Alle Geschäftsstellen von
Renafan sind auf Barrierefreiheit
zu überprüfen.“
Als Grundlage dienten dabei
die neu entwickelten Datenerhebungsbögen, die nach Anpassung
der Datenbank auch Angaben für
Menschen mit Sinnesbehinderungen
sowie Lernbehinderungen ermöglichen wird.
Begonnen haben die Mitarbeiterinnen mit der Vermessungsarbeit
im Hauptsitz der RENAFAN AG
in Reinickendorf. Es folgten die
Geschäftsstellen in den Bezirken
Pankow, Spandau, Mitte, Charlottenburg/Wilmersdorf, Tempelhof/
Schöneberg, Zehlendorf/Steglitz,
Neukölln und Treptow/Köpenick,
wovon in einigen Bezirken mehrere Geschäftsstellen zu vermessen
waren.
barrierefrei planen
Dipl.-Ing. Heino Marx (ehemals Movado)
barrierefreie Gestaltung, Beratung und
Planung
Langhansstr. 63, 13086 Berlin
Tel.: 0 30/4 71 51 45 o. 0 30/4 71 30 22,
Fax: 0 30/4 73 11 11
Im Ergebnis unserer Auswertung
konnten wir allen Geschäftsstellen
eine uneingeschränkte Barrierefreiheit bescheinigen.
Am 15. Juni 2005 feierte RENAFAN 10jähriges Bestehen. (Foto)
Aus diesem Anlass wurde ein Tag
der offenen Tür in der Geschäftsstelle in Reinickendorf durchgeführt, zu dem auch Mobidat eingeladen wurde. Mit Freude konnten
die Mitarbeiterinnen feststellen,
dass sich ihre Arbeit für RENAFAN
positiv ausgewirkt hat.
WC Rollstuhlfahrer vorhanden
Mobidat -Informationsdienst bei Albatros e.V.
zur Barrierefreiheit öffentlich
zugänglicher Gebäude in Berlin
Langhansstraße 64
13086 Berlin
(Mo – Fr 9 bis 16 Uhr)
Tel. 030 - 74 77 71 14
Fax: 030 – 74 77 71 20
www.mobidat.net
RENAFAN hat das Zertifikat
„Berlin – barrierefrei“, unterzeichnet von der Bezirksbürgermeisterin,
Frau Wanjura und dem Behindertenbeauftragten des Bezirksamtes,
Herrn Mönnich, erhalten. (Foto)
Unsererseits an die RENAFAN
AG herzlichen Glückwunsch und
vielen Dank für die Einladung zum
Tag der offenen Tür, der in einem
sehr ansprechenden Rahmen, mit
musikalischer Untermalung durch
die TMO - Vocalists Pop-Songs der
Thomas-Mann-Oberschule, stattfand.
B. Weise
Berliner Behindertenverband e. V., Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin
Postvertriebsstück
A 11 803
Im September vergangenen Jahres
wurde durch den Landesbehindertenbeauftragten Martin Marquard
die Aktion „Berlin - barrierefrei“ ins
Leben gerufen.
Ziel der Kampagne ist es, barrierefreie Berliner Einrichtungen mit
GHP 6LJQHW LQ GHU JUD¿VFKHQ *Hstaltung „Weißer Pfeil auf gelbem
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Berliner Behindertenverband e. V.:
- Ihre Interessenvertretung in Berlin ! -