Die CBU-87/B Streubombe und die BLU-97 Submunition

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Die CBU-87/B Streubombe und die BLU-97 Submunition
Die CBU-87/B Streubombe und die BLU-97 Submunition
Streubombe
Die CBU-87/B CEM (Cluster Bomb Unit zum einmaligen Gebrauch der Combined Effect Munition) wird
von Kampfflugzeugen abgeworfen und enthält 202 Submunitionen des Typs BLU-97 (Bomb Live Unit).
Nach Abwurf öffnen sie sich je nach Mission entweder zu einer bestimmten vorprogrammierten Zeit oder in
einer definierten Höhe. Die Streubombe wiegt inkl. der Submunitionen etwa 430 kg. Weil die CBU-87/B aus
großer Höhe nur sehr ungenau abgeworfen werden konnte, produzierte Lockheed Martin einen „Wind
Corrected Munitions Dispenser“ mit einem Navigationssystem und Steuerungsflügeln, der zusätzlich
integriert werden kann. In dieser Ausstattung heißt die CBU-87/B dann CBU-103.
Submunition
Die Submunition BLU-97 wiegt 1,5 kg und ist etwa 17 cm
lang. Sie ist mit einem kleinen Fallschirm ausgestattet, der sich
innerhalb von Millisekunden öffnet und ihren Fall abfedern
soll. Die Submunition wirkt bei Aufschlag dreifach: Sie soll
Panzerungen durchschlagen, „weiche“ Ziele wie Lastwagen,
Flugzeuge oder Menschen im Umkreis von bis zu 150 Metern
treffen und Brände auslösen.
Hersteller
Laut Jane´s Air Launched Weapon Systems 2007 war Alliant Techsystems der Hauptauftragnehmer für die
Streubombe, während General Dynamics die Submunition herstellte. Deshalb setzte der Norwegische
Pensionsfonds beide Unternehmen auf die Ausschlussliste ihres Investments. Die aktuelle Beteiligung von
General Dynamics in die Produktion der Submunitionen ist derzeit nicht nachweisbar. Allerdings ist es sehr
wahrscheinlich, dass die Produktionslinien sofort wieder aufgenommen werden, wenn entsprechende
Aufträge eingehen.
Einsatz
Die CBU-87/B wurde von der us-amerikanischen Luftwaffe massiv
im Golfkrieg von 1991 eingesetzt, aber auch 1999 im Kosovo und
Serbien. Dort wurden etwa 1.100 Streubomben abgeworfen, von
denen die meisten wohl des Typs CBU-87/B waren. Auch die
Niederländische Luftwaffe setzte wohl CBU-87/B ein.
Berichten der NATO zufolge blieben im Kosovo und in Serbien
30% der Submunitionen als nicht-explodierte Blindgänger zurück.
Weitere 118 Streubomben des Typs CBU-87/B wurden im Irak
2003 abgeworfen und auch in Afghanistan kam CBU-87/B zum
Einsatz.
Die zahlreichen Blindgänger veranlassten die amerikanische Luftwaffe, sich um einen
Selbstzerstörungsmechanismus für die Submunition zu bemühen, doch würde dies bedeuten, dass die CBU87 nicht mehr so viele Submunitionen aufnehmen könnte, was nicht intendiert ist.
Finanzierung der Hersteller trotz Verbot durch die Konvention zu Streumunition
Nach der Konvention zu Streumunition ist die CBU-87 verboten, weil sie mehr als 10 Submunitionen
enthält. Folgt man der Interpretation vieler Staaten, dass auch die Finanzierung von Herstellern von
Streumunition durch die Konvention verboten ist, sind Investments in das Unternehmen Alliant Techsystems
verboten. Zum 31.12.2010 hat die Allianz über ihre Töchter NFJ Investment Group und Pimco 104,5 Mio.
US-Dollar in Form von Aktien und Anleihen in Alliant Techsystems investiert, während die Deutsche Bank
Aktien des Unternehmens im Wert von 51,1 Mio. US-Dollar hält bzw. verwaltet.