Ausgabe 2/2012 - slö niederösterreich
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Ausgabe 2/2012 - slö niederösterreich
zeitschrift des slö niederösterreich | www.sloenoe.at | ausgabe 2/2012 Inklusion Anliegen der gesellschaft Mehrstufenklasse in der volksschule forderungen zum lehrerInnendienstrecht editorial Liebe Leserinnen und Leser! Inklusion stellt den Menschen in den Mittelpunkt und nimmt die Menschheit als Ganzheit wahr. In dieser Ausgabe der „Lehrerstimme“ wird das mit vielen Preisen ausgezeichnetes Inklusionsprojekt aus Wr. Neudorf vorgestellt. Herr Reg. Rat BSI Tutschek er- Inhalt gesellschaft 3 LEIT-Artikel: Inklusion 3 Der Mensch im Mittelpunkt 4 Bildungsgespräch mit BM Claudia Schmied 5 Aus dem LSR schule 6 Das Wr. Neudorfer Inklusionsprojekt 8 Preis der Inclusia 2012 10 Das war der EDU 2012 11 Ahoi Bildungsdesperados 17 Gruppenralley STAD Wiener Mehrstufenklasse mit reformpädagogi19 schem Schwerpunkt l!fe 9 Sudokus 21 Gewinnspiel lehren & lernen 22 FREUD?-Artikel: Sehr geehrter Herr S. 24 LEUT´-Artikel: Reg.Rat BSI Josef Tutschek gewerkschaft 26 LehrerInnendienstrecht 28 Das letze Wort hat ... 22 klärt die Philosophie dahinter. In einem Blick über die Grenzen Niederösterreichs erfahren wir mehr über die „Wiener Mehrstufenklassen“. Reg. Rat BSI Pleischl stellt „einfach zum Ausprobieren“ eine Gruppenarbeitsmethode aus dem englischsprachigen Raum vor, bei der Lernen als sozialer Prozess erfahren wird. Kollegin Maurer geht der Frage nach, warum so viele Jugendliche aus dem Bildungssystem ausbrechen. Das vieldiskutierte LehrerInnendienstrecht steht im Mittelpunkt unserer „Gewerkschaftsseiten“ und im „letzten Wort“ erfahren Sie welche Versprechungen gebrochen wurden! Falls Sie am 29. Juli noch keine Pläne haben, machen Sie bei unserem Gewinnspiel mit! Sudoku lösen und die Lösungsworte an [email protected] schicken. Es werden 3 x 2 Karten für „Rigoletto“ bei den Open Air Festspielen in Gars am Kamp verlost! Der SLÖ NÖ und das gesamte Redaktionsteam wünschen Ihnen erholsame Ferien! Der Mensch im Mittelpunkt L E I T Artikel Reinhard Ransböck INKLUSION bildungs- und gesellschaftspolitsches Anliegen Schule und Menschlichkeit jenseits von Berechnungsgrößen oder: Warum ich aus pädagogischer Sicht für kleine Schulen plädiere. Das Wr. Neudorfer Inklusionsprojekt Das Land Niederösterreich schreibt es sich auf seine Fahnen, in den Pflichtschulen die Klassenschülerhöchstzahl von 25 zu praktizieren, damit ab dem 26. Kind jeweils zwei Parallelklassen gebildet werden können. Kleinere Klassen bedeuten eben ein höheres Ausmaß an pädagogischer Qualität. Einer solchen Argumentation wird mit Sicherheit jeder Lehrer und jede Lehrerin zustimmen. Wer ein solches Argument konsequent weiterentwickelt, der wird unweigerlich zu dem Schluss kommen, dass eben auch relativ kleine und damit überschaubare Schulen einen pädagogischen Mehrwert anbieten können, der sich nun eben nicht in irgendwelchen Kennzahlen, Berechnungsgrößen oder dergleichen nachweisen lässt. Ich halte es für eine, wenn nicht die herausragende pädagogische Qualität eines Hauses, wenn einander alle, und ich betone alle Menschen, ob Jung oder Alt, Lehrkraft oder Schüler, Direktor oder Schulwart und, nicht zu vergessen, die Eltern, wenn sich also alle persönlich kennen. Mein Gegenüber mit Namen zu kennen und damit einhergehend persönliche Dinge über diesen Menschen zu wissen erscheint mir in einem pädagogischen Betrieb mindestens ebenso wichtig wie die zeitgeistige Forderung nach Peer Mediatoren, Sozialarbeitern und Beratungslehrern an den Schulen. Nicht dass ich einen solchen Support für uns Lehrer minder schätze, aber die überschaubare und damit familiär anmutende Größe einer Schule filtert im Vorfeld mögliche krisenhafte Entwicklungen an einer Schule heraus. Das Einander-Kennen ist es, was den Menschen in den Mittelpunkt der pädagogischen Wahrnehmung stellt. Damit möchte ich nicht gesagt haben, dass große Schulen nicht hervorragende Angebote an junge Menschen machen können, gerade was die Vielfalt an Zusatzangeboten in Form von oft vielen verschiedenen Freifächern und Unverbindlichen Übungen ausmacht. Damit möchte ich aber ausdrücklich gesagt haben, dass ich landesweit nö.lehrerstimme 2/2012 Das Wiener Neudorfer Inklusionsprojekt (siehe Beitrag Seite 6) ist für mich die einzig richtige Antwort auf die aktuellen Herausforderungen an unsere Gesellschaft und unser Bildungswesen. Es braucht mehr Demokratisierung statt der im wesentlichen noch immer intransparenten, militärischen Anordnungskultur von oben. Wir dürfen ruhig erkennen, dass unsere Gesellschaft sich nur weiterentwickeln kann, wenn wir das Gemeinsame vor das Trennende stellen - also Inklusion vor Selektion Vorrang haben muss. Das Kürzen von einmal zugesagten Stunden wie im Schulversuch der NÖ-Modellschule und die Zurufe von Landeshauptfrauen und Landeshauptmännern ohne Sachverstand, dafür mit parteipolitischem und populistischem Kalkül stehen einer sinnvollen Weiterentwicklung unserer Bildungseinrichtungen nur im Wege und sind daher entbehrlich. Mein Energycocktail in der Sommerpause wird ein Mix aus Entspannen am Meer und in den Bergen, Rad fahren, dem Gefühl der Freiheit, das sich breit macht, wenn mich meine Vespa durch die Landschaft trägt, Ausschlafen und mehr Zeit für das Wesentliche - abseits vom Trubel des Alltags. Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern Freude und Erholung in den hoffentlich sonnigen Sommerferien! Jürgen Pany, Vorsitzender SLÖ NÖ 33 für den Erhalt aller Schulstandorte, auch der allerkleinsten plädiere, wenn dies den jungen Menschen vor Ort zugute kommt. So genannte wirtschaftliche Argumente ins Treffen bringen zu wollen führen sich ad absurdum, wenn man an die Kosten so genannter Imagekampagnen in Bund und Land quer durch alle politischen Partei- en denkt. Völlig zu Recht wurde ein derartiges Verschwenden von öffentlichen Geldern, um Imagewerte irgendwelcher Politiker zu polieren, vom Rechnungshof kritisiert. Wenn man außerdem allein diejenigen Gelder, die jetzt in den Untersuchungsausschüssen in Zusammenhang mit politischer Schieflage bis hin zur Korruption thematisiert werden, für den Erhalt der Kleinschulen unseres Landes veranschlagen könnte, dann wäre der Erhalt dieser Schulen kein Thema. Und zwar auf Jahre. Mag. Reinhard Ransböck ist Direktor der NMS Lanzendorf im Bezirk Wien-Umgebung . SLÖ NÖ im Bildungsgespräch mit BM Claudia Schmied Jürgen Pany gesellschaft Am 12. April war Bildungsministerin Claudia Schmied in St. Pölten zu Gast, um gemeinsam mit LehrerInnen aus NÖ die laufenden Reformen im Bildungswesen zu besprechen. Neben der Bundesministerin stellten sich auch LHStv. Dr. Sepp Leitner, LandesschulratsVizepräsidentin Beate Schasching und der Vorsitzende des sozialdemokratischen LehrerInnenvereins (SLÖ NÖ) Jürgen Pany den Fragen der zahlreich anwesenden PädagogInnen. BM Dr. Claudia Schmied überzeugte und blieb realistisch. Sie stand zu ihren Projektenund ließ keinen Zweifel daran, dass sie auch wie versprochen umgesetzt werden. SLÖ-Landesvorsitzender Jürgen Pany betonte die Wertigkeit der elementaren Bildung. Sie ist der Schlüssel zu lebenslangem Lernen. Der Vorsitzende des SLÖ NÖ Jürgen Pany begrüßte die so zahlreich aus dem ganzen Bundesland angereisten Kolleginnen und Kollegen. 44 Vpräs. Beate Raabe-Schasching, LHStv. Dr. Sepp Leitner, BM Dr. Claudia Schmied, Jürgen Pany, Hannes Sauer (v.l.n.r.) LHStv. Dr. Sepp Leitner berichtete über Diskussionen bezüglich sinnvoller Standortgrößen. Eine Lösung wie im Burgenland, wo „Klein- und Kleinststandorte“ zusammengelegt wurden, ist für Niederösterreich jedoch nicht in Sicht. Vpräs. Beate Raabe-Schasching, auch Vorsitzende des Hochschulrates an der PH-Niederösterreich, war sichtlich erfreut, wenn die Bundesministerin keinen Zweifel daran ließ, dass es über kurz oder lang eine gemeinsame Ausbildung für „MittelstufenlehrerInnen“ geben wird. Aus dem LSR WILLKOMMEN Die Frage, wie PädagogInnen mit Eltern umgehen sollen, deren Sprache sie nicht sprechen, beherrschte die Diskussion über Eltern und Lehrer bei der Tagungsreihe „Bildungspolitik des Europäischen Forum Alpbach“ in Wien. „Da treffen sich Aliens“, fasste Kenan Güngör, Leiter des Büros für Gesellschaft- und Organisationsentwicklung „Difference“ zusammen. Als Übersetzer am Elternsprechtag hat er nämlich genau diese Erfahrung gemacht. Die Sprache ist aber nicht die einzige Barriere. Der oft völlig andere persönliche Zugang zu Bildung und zu Schule sowie das mangelnde Wissen über Rechte und Pflichten gegenüber dem Schulsystem in Österreich hemmen die Kommunikation. Ja, und wer hilft den LehrerInnen, die sich ebenso häufig nicht verstanden und auch nicht wertgeschätzt fühlen, wenn sie den fremdartigen Eltern gegenüber sitzen? Sie wissen nicht ob und was überhaupt von ihren Botschaften ankommt. Muss eben das Kind dolmetschen – eine Möglichkeit!? Trotz aller Schwierigkeiten dürfen und sollen wir eines nicht vergessen: es gibt eine gemeinsame Basis der Verständigung – ALLE Eltern wollen das Beste für ihr Kind und ALLE Pädagoginnen wohl auch. Ich wünsche Ihnen nun nach einem anstrengenden Schuljahr eine wunderschöne, erholsame Zeit! Ihre Beate Raabe-Schasching Vizepräsidentin des LSR NÖ Vorsitzende des Hochschulrats der PH NÖ Jürgen Pany Vorsitzender SLÖ NÖ Rat und Hilfe - Anregungen - Kritik Sie erreichen mich unter [email protected] 0676 / 428 53 90 gesellschaft Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! www.sloenoe.at nö.lehrerstimme 2/2012 55 Das Wiener Neudorfer Inklusionsprojekt Irene Gebhardt schule Inklusion hat ganz Wr. Neudorf erfasst. Ziel ist eine Kultur des Miteinander, die mittlerweile zu einem bildungs- und gesellschaftspolitischen Anliegen geworden ist. 66 In Wiener Neudorf, einer 9000 Einwohner Gemeinde am südlichen Stadtrand von Wien, gibt es seit Februar 2006 das Inklusionsprojekt, ein Vernetzungs- und Schulentwicklungsprojekt nach inklusiven Parametern. Es nahm seinen Ausgang in den Bildungseinrichtungen der Gemeinde – den vier Kindergärten, der 16-klassigen Volksschule, der Musikschule und den beiden Horten, in Kooperation mit der Gemeinde als Erhalter – und umfasst mittlerweile den ganzen Ort. Ziel ist, eine Kultur des Miteinanders zu entwickeln und inklusive Werte zum Referenzrahmen für Planen und Handeln in allen Bereichen des Zusammenlebens im Ort werden zu lassen. Der Index für Inklusion mit seinen unterschiedlichen Versionen für Schule, Kindertagesstätte (Kindergarten, Hort) und Kommune ist Wegweiser und Begleiter im Prozess. Inklusive Werte sind z. B. Wertschätzung von und Respekt im Umgang mit Vielfalt, Teilhaben an und Teil sein in der Gemeinschaft, Gleichberechtigung, Fairness und Hilfsbereitschaft, Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit im Planen und Handeln, verantwortungsbewusster Umgang mit der Mit- und Umwelt. – Inklusion als wertegeleitete Bildungs- und Gesellschaftsentwicklung. In Wiener Neudorf war schon viel da an inklusiven Bausteinen – mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Integration von Kindern mit Beeinträchtigungen in allen Bildungseinrichtungen; in den vie- len örtlichen Vereinen wird kein Kind abgewiesen; die Gemeinde unterstützt alle Bildungseinrichtungen in ihren Bemühungen um jedes Kind; Kinder und Eltern fühlen sich wohl in den Einrichtungen - das alles sollte sichtbar gemacht werden. Dazu kam der Wunsch nach mehr Zusammenarbeit, nach einem „Ziehen an einem Strang“, nach effizienter Gestaltung der Nahtstellen, Bündelung der Ressourcen und nach mehr Austausch, Qualitätsentwicklung in der Schule. Der Index für Inklusion sollte die gemeinsame Basis bilden, die Entwicklungsarbeit unterstützen. So wurde die Idee des Inklusionsprojekts geboren. VertreterInnen aller Einrichtungen, der Eltern und der Gemeinde als Erhalter bildeten ein Steuerteam, das „Index-Team“. Die Pädagogische Hochschule NÖ bekundete Interesse an einer w iss e ns chaf tlichen Begleitung. Der Start erfolgte mit einer großen Befragung. Über 1400 Fragebögen auf Basis der Indikatoren des Index für Inklusion wurden an das Personal aller Bildungseinrichtungen, die Eltern und die Kinder ab dem fünften Lebensjahr ausgegeben (die Kinder wurden beim Ausfüllen begleitet). Das Interesse und somit auch der Rücklauf waren sehr hoch. Das Ergebnis bestätigte den hohen Willkommenfühlfaktor aller Beteiligten in allen Einrichtungen. Kommunikation und Konfliktma- inkludiert bei den Hausübungen behilflich sein, basteln und werken, Denkoder Forscherwerkstatt usw. Sechs Jahre sind seither vergangen. Das Projekt hat einen Demokratisierungsschub bewirkt. Teilhabe steht im Mittelpunkt der Bemühungen und Bündelung der Ressourcen. In der Schule wurde ein Kinderparlament installiert, das sich monatlich trifft, um alle Dinge, die den Kindern im Schulleben wichtig sind, zu thematisieren. Erste Ergebnisse sind z. B. ein von den Kindern geplanter Schulgarten, der als Highlight auch von den benachbarten Horten und dem Kindergarten genutzt wird oder die „Beratung“ der Architekten vor dem Schulumbau. In einer dicken Mappe sammelten sie alles, was sie für ihr Lernen, ihr Schulleben brauchen. Wichtige Entscheidungen (Schulleitbildentwicklung, Roter Faden für das Zusammenleben in der Schule, ...) werden in Schulgemeinschaftskonferenzen getroffen, bei denen neben dem Schulpersonal auch die ElternvertreterInnen, die KlassensprecherInnen sowie Bürgermeister und /oder Vizebürgermeister (ist zugleich Bezirksschulinspektor) anwesend sind. HortpädagogInnen und LehererInnen treffen einander - mit Einverständnis der Eltern - zweimal jährlich zu pädagogischen Konferenzen, um die Kinder besser begleiten zu können. Ein gemeinsames Mitteilungsheft erleichtert die Kommunikation. Die Kinder können die HortpädagogInnen – mit Einverständnis der Eltern – auch zur kommentierten Leistungsvorlage einladen. Kindergarten- und Schulkinder treffen einander zu Bilderbuchkino und Lesepartnerschaft. SeniorInnen kommen in die Kindergärten, in die Schule und die Horte und bringen sich mit dem ein, was ihnen – und den Kindern – Spaß macht: vorlesen und vorlesen lassen, zuhören und erzählen, nö.lehrerstimme 2/2012 Gemeinsames Lernen hat einen großen Stellenwert - einrichtungsübergreifend, gemeinsam mit Eltern, GemeindevertreterInnen oder Mitgliedern des Genera- „Inklusion hat einen Demokratisierungsschub bewirkt.“ tionendialogs. Da gab es Seminare zur Gewaltfreien Kommunikation nach M. B. Rosenberg, Seminare zur Arbeit mit dem Index für Inklusion, diverse Vorträge und Workshops zu verschiedenen Themenschwerpunkten sowie eine Elternschule als Austauschforum an der Nahtstelle Kindergarten Schule. Das Highlight ist wohl der Hochschullehrgang „Kommunale Bildung“ – eine Kooperation der Pädagogischen Hochschule NÖ mit der Gemeinde Wiener Neudorf. Zu diesem Lehrgang gab es keine Zugangsvoraussetzung au- ßer der Freude am gemeinsamen Forschen und Lernen. Die Inhalte wurden in einem Workshop mit den BürgerInnen erarbeitet, die Hochschule formte daraus ein Curriculum. Die Gruppe der Studierenden war bunt gemischt. Zwei der TeilnehmerInnen hatten ihre Schulzeit in einer Klasse für schwerstbehinderte Kinder verbracht. „Jetzt endlich geht für mich das Tor zur Bildung auf!“, war der Kommentar nach einigen Seminarwochenenden. Der Lehrgang wurde 2010 mit dem Staatspreis für Erwachsenenbildung ausgezeichnet. Vernetzung über Comenius-Projekte ermöglichen den „Blick über den Zaun“, bringen neue Impulse und schärfen den Blick auf das Wesentliche. Stärken und „blinde Flecken“ werden sichtbar. Inklusion hört niemals auf! Das Projekt hat mittlerweile längst die Gemeindeebene erreicht. Im Rahmen der Leitbildentwicklung „Wiener Neudorf 2030“ visionieren und diskutieren BürgerInnen - Kinder und Erwachsene – was es heißt, Wiener Neudorf inklusiv zu gestalten. Inklusion als bildungsund gesellschaftspolitisches Anliegen! schule nagement wurden als potentielle Baustellen identifiziert. Wir arbeiten noch immer daran! Literaturhinweise Ines Boban, Andreas Hinz (Hg.): Index für Inklusion. Lernen und Teilhaben in der Schule der Vielfalt entwickeln. Halle-Wittenberg: Martin-Luther-Universität, 2003. www.inklusionspaedagogik.de > Index für Inklusion MontagStiftung Jugend und Gesellschaft (Hg.): * Kommunaler Index für Inklusion. * Inklusion vor Ort. Der kommunale Index für Inklusion – ein Praxishandbuch. 2011 www.kommunen-und-inklusion.de 77 inkludiert Integrativer Chor der NMS Europa gewinnt Preis der Inclusia 2012 Karin Brünner schule 88 Inklusive Pädagogik ist ein pädagogischer Ansatz, dessen wesentliches Prinzip die Wertschätzung, der Diversität (Vielfalt) in der Bildung und Erziehung ist. trommeln, begleiten mit Orff- Instrumenten oder spielen mit einer Veeh-Harfe. Natürlich gehören Auftritte zu Weihnachten, bei Festen und zum Schulschluss dazu. Das selbstverständliche, „alle einschließende“ Zusammenleben, Lernen und Arbeiten von Kinderm und Jugendlichen mit bzw. ohne besonderen Bedürfnissen wird in Form der „Sozialen Integration“ in der NMS Europa in Wiener Neustadt seit nunmehr 20 Jahren verwirklicht. Wegen der Vielfalt der Angebote und der Möglichkeit, dass alle Schüler unterschiedlichen Alters, Musikalität und Leistungsfähigkeit daran teilnehmen können, wird der Chor von 4 Fachlehrerinnen betreut und musikalisch-kreativ herausgefordert. Der Preis des Vereins Inclusia in Kärnten hatte heuer zum zweitenmal in der Alpen-Adria Region die Möglichkeit der Präsentation von Inklusionsprojekten geboten. Von den 20 eingereichten und verwirklichten Ideen konnte die Chor- und Rhythmusgruppe der NMS mit dem Projekt „Musik verbindet“ einen der 4 Preise von jeweils 1500,- € gewinnen. Am 27. April 2012 wurde in Klagenfurt den stolzen Chorleiterinnen in Begleitung von Herrn Direktor Alfred Waldherr der Preis überreicht. Die folgenden Besonderheiten der Chor-und Rhythmusgruppe der Europaschule erschienen der Jury auszeichnungswürdig: * Seit nunmehr 10 Jahren besuchen 30 bis 40 SchülerInnen der ersten bis vierten Klassen einmal in der Woche den Freigegenstand Chor und können zwischen verschiedenen Gruppen wählen. Sie singen mit Begeisterung, tanzen, Im Laufe der Jahre änderte sich das Team, das seit langem aus den Fachlehrerinnen Birgit Kisling, Martina Grill und Karin Brünner Preisübergabe an Mag. Karin Brünner (2.v.l.) besteht und heuer von Sabine Gschießl ergänzt wird. Nicht zu vergessen sind die Fachlehrerinnen Barbara Weghofer, Martha Kraus und Irmgard Fürbach, die jahrelang im musikalischem Einsatz waren und viel zum Erfolg beigetragen haben. * Eine Besonderheit des Chors stellt im Herbst jedes Schuljahres die Chornacht dar, wo alle - wie bei einer Lesenacht - in der Schule auf einem Matratzenlager schlafen und gemeinsam singen, musizieren und verschiedene Workshops besuchen. Referenten zum Thema Tanz oder Trommeln wurden auch immer wieder eingeladen. Die Gemeinschaft und Toleranz bildet sich in dieser Nacht sehr. Der Spaß kommt natürlich auch nicht zu kurz! „Es ist normal, verschieden zu sein.“ * Im Mai gibt es jedes Jahr das 3-tägige Chorseminar auf einer Selbstversorgerhütte in Kirchberg/Wechsel, wo intensiv für den Auftritt zum Schulschluss geprobt wird. Aufeinander hören, mit den Schwächen und Stärken des anderen umgehen und sich für einen gemeinsamen Auftritt vorbereiten, der nur mit dem Einsatz aller gelingen kann, macht diesen integrativen Chor aus. Beim öffentlichen Auftritt zum Schulschluss können sich die Eltern von dem Können und der Freude ihrer Kinder überzeugen. Tanz, Gesang, Instrumentalbegleitung und Moderation werden souverän dargeboten. Hier sind alle etwas Besonderes und können sich mit Ihrem Talent einbringen. Wir freuen uns über die Anerkennung von Inclusia 2012 für die langjährige musikalische und integrative Arbeit der Chor-und Rhythmusgruppe. „Es ist normal, verschieden zu sein.“ „Vielfalt macht stark.“ sudoku - zum aufwärmen und zum gewinnen Otto Weber Diesesmal gibt es wieder zwei Sudokus. Die Lösung des Leichteren findet sich wie immer auf www.sloenoe.at. Die Lösung des Gewinnsudokus findet sich erst nach der Verlosung im Internet. So geht‘s: Jedes Quadrat besteht aus 81 Kästchen in die Ziffern von 1 bis 9 einzutragen sind. Ein Teil der Ziffern ist vorgegeben. Der Rest muss so vervollständigt werden, dass in jedem Unterquadrat aber auch in jeder Zeile und jeder Spalte des Quadrats jede Ziffer nur 1x vorkommt. Leicht 7 4 2 1 9 7 8 8 6 7 2 2 3 5 1 3 7 6 9 6 7 4 9 6 3 4 2 8 8 5 8 9 9 6 2 7 9 2 8 1 5 5 6 2 5 2 3 3 5 2 7 5 4 1 6 3 l!fe 6 Mittel (Gewinnsudoku) Liebe Frau Vizepräsidentin, liebe Beate Raabe-Schasching! Wir gratulieren zur Hochzeit und wünschen dir und Werner weiterhin alles Gute! Pany Jürgen im Namen des SLÖ NÖ nö.lehrerstimme 2/2012 99 Das war der EDU 2012 Margit Pleischl Am Montag, den 21. 05. 2012 war es endlich so weit. Im Lenausaal des Z2000 in Stockerau wurde bereits zum dritten Male der Preisverleihung entgegen gefiebert. Viele, sehr viele haben Zeit gefunden und sind der Einladung gefolgt. BM Dr. Claudia Schmied überreichte persönlich die Siegespreise. Allen voran die Sponsoren, die dankenswerterweise so großzügig den education award unterstützen, aber auch Vertreter der örtlichen Politik und die Presse kamen zur großen Gala des EDU 2012. pronö Präsident LHStv. Dr. Sepp Leitner und pronö Vizepräsident schule „Die Jury wählte aus 115 Projekten die Sieger aus.“ NR a.D. Rudolf Parnigoni waren sichtlich stolz, dass selbst BM Dr. Claudia Schmied es sich nicht nehmen ließ, die Preise an die stolzen Sieger zu überreichen. Vizepräsidentin Beate Raabe-Schasching, die den education award vor drei Jahren ins Leben rief, war überwältigt vom Besucherandrang. Alle hatten dabei sein wollen, als endlich das Geheimnis gelüftet wurde und jeweils drei ProjektleiterInnen oder Projektteams der jeweiligen Kategorie vor den Vorhang gebeten wurden. 115 Einreichungen in 7 Kategorien machten es der unabhängigen Jury nicht leicht, die Projekte auszuwählen, die besonders hervorgehoben werden sollen. Eigentlich wären ja fast alle Projekte es wert gewesen, öffentlich vorgestellt und gelobt zu werden. Und dann war es endlich soweit! Pünktlich um 19.00 Uhr eröffnete 10 10 EDU 2012 – die Preisträger Kat. 1: Soz. Lernen und Entwicklung sozialer Kompetenz Platz 1: „Freude durch Begegnung“ SR Kovacs Laszlo, ROL Daniela Weihs von der HS Wilhelmsburg Platz 2: „ZusammenReden“ HD Wolfgang Sonnleitner, SR Elisabeth Schober, FL Denise Fröhlich von der HS Neunkirchen Augasse Platz 3: „Peer Mediation – Chancen für junge Menschen“ Dipl. Päd. Helga Kamenicky von der ASO Krems Kat. 2: Beispiel gelungener Begabungsförderung Platz 1: „Heute will ich’s, morgen schaff ich’s“ Team der VS Enzersfeld-Lindabrunn Platz 2: „Eine sinnliche Weltreise“ OLfWE Eva Mischak, SR HOL Reinhard Schwarz von der HS Kilb Platz 3: „Schreibakademie Hollabrunn“ Elisabeth Schöffl-Pöll Kat. 3: Entwicklung von kreativem Potential Platz 1: „Eine Reise ins Leben Mozarts“ Beatrice Petitet von der VS Kapelln Platz 2: „West Side Story“ Mag. Karin Vogl vom BORG Wr. Neustadt Platz 3: „Feuerzangenbowle 2.0“ Mag. Christoph Helfer von der HAK/HAS Tulln Kat. 4: Demokratieförderung, Politische Bildung, Zivilcourage und Vorbereitung auf die Berufslaufbahn Platz 1: „Stadlhof“ SR HOL Brigitte Felnhofer, HOL Margit Daurer von der HS Kilb Platz 2: „Unsere Heimat – In einer dunklen Zeit“ Dipl. Päd. Christian Kunst, Dipl. Päd. Thomas Dirnbacher von der PTS Zistersdorf Platz 3: „Menschen verbinden – Großmutters Bild“ VD Hermine Römer und das Team der VS Josefstadt, Wr. Neustadt Kat. 5: Umgang mit modernen Medien Platz 1: „Saverinternet in der VS“ Dipl- Päd. Renate Stöberl von der VS Kaltenleutgeben Platz 2: „action at school“ HL Barbara Koch von der HS Weitersfeld Platz 3: „Computergestützter Leseunterricht“ VL Franziska Ruttmann von der PraxisVS der PH Baden EDU 2012 – die Preisträger Kat. 6: Integration von Randgruppen, fremden Ethnien oder Kinder mit besonderen Bedürfnissen Platz 1: „Interkulturelle Wirtschaftswelten – Migrationskultur“ Mag. Christine Forsthofer von der HAK/HAS St. Pölten Platz 2: „Internationales Kochprojekt“ Mag. Lidwina Unger von der VS Otto Glöckel, Wr. Neustadt Platz 3: „ADVENTure together“ Mag. Helga Brenner-Schürr, Mag. Renate Kolm, Mag. Susanne Cox, Mag. Andrea Schwaiger vom Mary Ward Privat ORG Krems die Big Band des BORG Wr. Neustadt, die für die musikalische Umrahmung sorgte, die Gala. Nach den Begrüßungsworten des pronö Präsidenten und der Laudatio von BM Dr. Claudia Schmied, führte Frau Vizepräsidentin Beate Raabe-Schasching wieder in gewohnt souveräner und humorvoller Weise durch das Programm. te gezeigt wurden. Die Freude der ProjektleiterInnen bzw. der Projektteams war nicht zu überhören und zu übersehen. Frau BM und Herr LHStv. übergaben an die ersten Plätze die EDU-Statuette und Gutscheine von Lipura, an die Zweitgereihten Gutscheine von Veritas und an die Drittgereihten Gutscheine ... Leider kann ich die Preisverleihung nur in Stichworten schildern, alles andere würde hier den Rahmen sprengen – eines weiß ich aber ganz genau: DABEI SEIN LOHNT SICH! Ich freue mich schon auf die EDU-Gala 2013. Die Mitglieder der Jury stellten die Siegerprojekte kurz vor, während im Hintergrund Fotos der Projek- Nach der Preisverleihung konnten sich alle Besucher am Buffet stärken, gesponsert von Fa. Gourmet. Margit Pleischl ist Landessekretärin des SLÖ Niederösterreich. schule Kat. 7: Herausragende LehrerInnenpersönlichkeiten Platz 1: „Internationale Schülerolympiade“ Denes Dubann von der Rudolf Steiner Landschule Schönau Platz 2: „Inklusion in Wr. Neudorf“ SR SOL Irene Gebhardt von der VS Wr. Neudorf Platz 3: „Schneewittchen und die 10 Zwerge“ VD Gabriele Mindt und das Team der VS Oberhausen Falsch gelaufen AHOI Bildungsdesperados Juliane Maurer Warum brechen immer mehr Kids aus dem Bildungssystem aus? Zwei häufige Gründe und ein Lösungsansatz. Schulthemen werden in regelmäßigen Abständen von den Medien und renommierten Zeitungen aufgegriffen. Jeder ist einmal zur Schule gegangen und glaubt mitreden zu können. Schule als Dauerbrenner. So kam vor kurzem nö.lehrerstimme 2/2012 das Thema „Schulabbrecher“ und „Notorische Schwänzer“ aufs Tablett. Es wurde berichtet, dass 8% der Teenager pro Jahr ihre Ausbildung abbrechen. Diese Jugendlichen besuchen keine Schule, befinden sich nicht in Fortbildung und gehen auch keiner Arbeit nach. Der Prozentsatz mag im internationalen Vergleich nicht allzu schlimm anmuten, ist aber in meinen Augen für Österreich bedenklich. 11 11 Genährt wurde diese Diskussion natürlich von unserem Integrationsstaatssekretär Kurz, der die glorreiche Idee hatte, höhere Strafen für Eltern von Schulschwänzern zu fordern. Ist das eine Lösung? Höhere Strafen einzuführen für Eltern, die wegen dem missratenen Spross vermutlich ohnehin enttäuscht und desillusioniert sind und womöglich schon resigniert haben? Es wäre der schlauere Ansatz der Frage nachzugehen, warum immer mehr Kids aus unserem Bildungssystem ausbrechen und zu notorischen Schwänzern bis hin zu totalen Verweigerern werden. schule Diese Frage kann sicher nicht eindeutig beantwortet werden. Trotzdem habe ich meine eigenen Ansätze und bin der festen Überzeugung, dass viele dieser 8% deswegen zu Schwänzern, Verweigerern und in letzter Konsequenz zu Schulabbrechern werden, weil sie die falsche Schulwahl getroffen haben und deshalb maßlos überfordert sind. Wer sind denn diese Schulabbrecher? Mittelmäßige oder sogar gute Schüler? Wohl kaum. Es sind eher jene, die eine negative Note nach der anderen kassieren, demotiviert sind und vielleicht sogar schon einmal wiederholt haben. Sie fühlen sich als Versager und glauben, dass sie gar nichts auf die Reihe bekommen. Es sind sicher keine „Einserschüler“, die notorisch schwänzen. Ein Beispiel: Peter ist ein mittelmäßiger Hauptschüler und möchte eigentlich eine Lehre beginnen. Die Eltern forcieren allerdings seinen Übertritt in die HTL, in die er trotz seines mittelmäßigen Zeugnisses aufgenommen wird. Schon bald kristallisiert sich heraus, dass Peter in mehreren Fächern Probleme hat. Schließlich hagelt es negative Noten in der Schulnachricht. Eltern und Lehrer üben Druck aus. Geläutert vom Misserfolg ist Peter immer demotivierter und fühlt sich als Versager. Er resigniert innerlich und beginnt gelegentlich Schule zu schwänzen. Aus „gelegentlich“ wird „oft“ und das Unvermeidliche passiert – Peter schließt die 1. HTL negativ und teilweise nicht beurteilt ab. Er sucht nach einer Lehrstelle, was sich mit diesem Zeugnis allerdings als sehr schwierig darstellt. Er hat also keinen positiven Pflichtschulabschluss geschweige denn eine Arbeit. Vielleicht findet er in einem AMS Projekt Platz, aber eigentlich gehört Peter zu den 8%. Solche und ähnliche Geschichten passieren viel zu häufig. Unter dem Druck der Gesellschaft und/ oder der Eltern treffen Schüler die falsche Schulwahl. Außerdem nehmen weiterführende Schulen viel zu viele Schüler auf, die Impressum Medieninhaber und Herausgeber: SLÖ Landesgruppe Niederösterreich Niederösterreich-Ring 1a, 3100 St. Pölten Redaktion: Gerda Metu und Claudia Schlager Layout & Satz: Peter Schöndorfer und Otto Weber Druck: Paul Gerin Druckerei, Wien Kontakt: [email protected] 1212 eigentlich dort nicht hingehören würden. (Mitunter sicher um die Dienstposten zu erhalten.) Einige Schüler springen rechtzeitig ab und wechseln in eine 3-jährige Schulform oder in eine PTS. Viele schaffen es wohl auch in die 2. oder 3. Klasse - aber irgendwann ist mit der Geduld und Energie Schluss. Trotz Bemühungen hagelt es Fünfer und die Schule wird abgebrochen. Zum Beweis dieser Theorie braucht man sich nur die Dropout Quoten von BHS ansehen wie viele Schüler beginnen im 1. Jahr und wie viele schließen z. B. eine HTL auch mit Matura ab? Ich habe die wahren Zahlen recherchiert, und sie schockierten mich sehr. An den BMS brechen 54% die Ausbildung ab, an den BHS geben 38% auf! Manche dieser Schulabbrecher finden wohl eine Arbeit. Andere hingegen haben dann weder einen positiven Pflichtschulabschluss noch einen adäquaten Job. Zu dem von mir angesprochenen Problem gibt es mit Sicherheit keine „1A Lösung“. Ideen für einen Anfang hätte ich allerdings: Mehr Berufsorientierung und Bildungsberatung an der Nahtstelle. Aufwertung von PTS und Lehrberufen. Und noch ein persönliches Anliegen habe ich: Liebe Kollegen, die ihr in 8. Schulstufen unterrichtet: Rühmt euch bitte nicht damit, wie viele von euren Schülern es in weiterführende höhere Schulen schaffen. Einige davon werden dort nämlich „verheizt“ und somit zu unseren zukünftigen Bildungsdesperados. Juliane Maurer, BEd, ist Lehrerin an der PTS Himberg, SLÖ Vorsitzende u. Personalvertreterin im Bezirk WU nö.lehrerstimme 2/2012 13 13 Satz- und Layoutgestaltung Ein- und Mehrfarbendrucke Schwarzweiß- und Farbkopien Großformatkopien und Plankopien Digitaldrucke Bücher und Zeitschriften Broschüren, Folder und Prospekte Plakate und Flugblätter Kalender nummerierte und perforierte Drucksorten Visitenkarten, Briefpapiere und Kuverts Präsentationsunterlagen Overheadfolien Mailings 1414 Paul Gerin Druck- und Vervielfältigungsservice A-1140 Wien _ Holzhausenplatz 1 e-mail: [email protected] T: + 43 577 2727 - 0 _ F: + 43 1 577 2727 - 128 Hotel Bergkristall Wildalpen Ihr Juwel im Salzatal Restaurant - Seminar - Freizeitgenuss Hotel Bergkristall Hotel Bergkristall T € 269,- „4 Tage BLEIBEN und 3 Tage ZAHLEN“ im neuen Hotel Bergkristall Wildalpen …Ihr Juwel im Salzatal zum Eröffnungs - Preis von € 269,-- pro Person. Unser Angebot: • Begrüßungsgeschenk am Zimmer • 4 Übernachtungen im komfortablen Zimmer, ausgestattet mit Bad/WC, TV und Balkon • Inklusive Bergkristall Pension : Kristall Frühstücksbuffet, Abends (Buffet oder Abendmenü mit 3 Gang Wahlmenü ) Salat- und Käseauswahl, Wildalp Quellwasser • 1 Hochsteirischer Rucksack gefüllt mit Spezialitäten aus der Region für einen Wanderausflug • 1 geführte Rafting oder Kajaktour auf der wildromantischen Salza • Freie Benutzung der Wellnessabteilung „Salzaoase“ • 1 Tankgutschein im Wert von € 15,-- bei der örtlichen Tankstelle „OIL“ Das Angebot bitte buchen unter: [email protected] oder Tel.: +43 3636 444 (Das Angebot ist gültig bis Ende Oktober – je nach Verfügbarkeit !) Wir freuen uns auf Ihren Besuch ! i d -l if e s t yl e . a t w w w. li q u nö.lehrerstimme 2/2012 Das Bergkristall Team www.hotelbergkristall-wildalpen.at ERÖFFNUNGSANGEBO 4 Tage BL EIBEN und 3 Tage ZA HLEN 15 15 Sie fördern unsere Kinder. Wir fördern Sie. Sozialdemokratische GewerkschafterInnen 1010 Wien, Teinfaltstraße 7 16 16 Tel: 01/534 54/240, www.goedfsg.at einfach ausprobieren Gruppenralley STAD Student Teams Achievement Division Reg.Rat BSI Helmut Pleischl Robert Slavin entwickelte die Methode STAD, die Wettbewerb als Motivationsfaktor und Stärkung des Teamgeistes nutzt. Der individuelle Lernzuwachs bestimmt den Gruppenerfolg. Eine Lernmethode, die vor allem im englischsprachigen Raum eingesetzt wird. Lern- und Übungsmaterial zur Verfügung. Den SchülerInnen wird überlassen, wie sie dieses verwenden möchten. Gruppenarbeiten sollen kognitives und soziales Lernen erleichtern und die Lernmotivation erhöhen. Allerdings zeigt die Praxis, dass Gruppenunterricht nicht zwingend zu besseren Lernergebnissen führt. Bestimmte Methoden des kooperativen Lernens sind sehr lerneffektiv, während andere schlechtere Ergebnisse als lehrergeleiteter Unterricht erzielen (Rainer Winkel, 2004). Diese Phase kann sich über zwei bis drei Stunden erstrecken. Ziel ist, dass alle Kinder einen möglichst hohen Verständnisgrad erreichen. Phasen der Einzelarbeit oder Partnerarbeit sind immer wieder einzuschieben. Auch das gegenseitige Abfragen ist sinnvoll, damit jedes Kind selbst überprüfen kann, was es noch nicht verstanden hat. Fragen sind in der Gruppe zu klären. Die Gruppenrallye ist eine effektive Lernmethode des Gruppenunterrichtes. Sie eignet sich besonders für den Ausbau von Kenntnissen und Fertigkeiten. SchülerInnen mit unterschiedlichen Vorkenntnissen arbeiten zusammen. Sie bilden eine leistungsheterogene Gruppe. Ideal sind vier Personen mit einem/r schwachen, zwei durchschnittlichen und einem/r guten LernerIn. In einer Wettbewerbssituation steht der individuelle Lernzuwachs der Kinder im Mittelpunkt. Dieser nö.lehrerstimme 2/2012 Phase 1 Nach einer Einführung neuer Inhalte wird zuerst der Leistungsstand jedes Kindes festgestellt. Die Lernzielkontrolle findet in Einzelarbeit statt. Die Ergebnisse werden für die Gruppenzusammensetzung und zur späteren Bestimmung des individuellen Leistungsstandes und Leistungszuwachs verwendet. Kindern ist transparent zu machen, dass noch nicht geübt wurde und darum nur wenige Aufgaben gelöst werden konnten. Es soll auch klar sein, dass es erst nach einem Lernzuwachs Noten geben wird. Der Ablauf und die Ziele der Gruppenrallye sollten bereits erklärt werden. Phase 3 Nach der Übungsphase wird durch eine neuerliche Lernzielkontrolle der Leistungsstand jedes Kindes erfasst. Wichtig ist, dass die Aufgabenart identisch mit der vorhergehenden Lernzielkontrolle ist. Phase 2 Die SchülerInnen werden in leistungsheterogene Vierergruppen (wenn notwendig Fünfergruppen) eingeteilt. Pro Gruppe sollte ein Kind mit guten, zwei mit durchschnittlichen und ein Kind mit geringen Ergebnissen der Lernzielkontrolle vertreten sein. Die Kinder üben gemeinsam den im Test enthaltenen Stoff, fragen sich gegenseitig ab, erklären sich Unverstandenes und diskutieren miteinander. Die Lehrperson stellt den Kindern verschiedenes Phase 4 Die Lehrperson misst den Lernfortschritt jedes Kindes, indem die erste und zweite Lernzielkontrolle verglichen und die Zuwachsrate errechnet wird. Die durchschnittliche Zuwachsrate der Gruppe wird ermittelt. Die Gruppe mit schule Traditioneller Gruppenunterricht erstellt meist ein Gruppenprodukt, dem man nicht ansieht, ob es alle Gruppenmitglieder oder nur wenige hergestellt haben. Gute SchülerInnen könnten unter Umständen ein besseres Ergebnis produzieren als die gesamte Gruppe. Die restlichen Gruppenmitglieder haben sich dann häufig anderweitig beschäftigt (team = toll – ein – anderer - macht‘s). bewirkt das Gruppenergebnis! 17 17 dem größten Lernzuwachs ist Sieger! Eine entsprechende Belohnung ist zu überlegen. nisse und ihre Zusammenarbeit. Es ist wichtig, dass die angewandten Strategien besprochen werden. Natürlich kann die Reflexion auch im Plenum durchgeführt werden. Gesamtziel der Gruppenrallye ist, dass jedes Kind den Lernstoff verinnerlicht und den anderen erklären kann. Bloßes Austauschen von Antworten reicht nicht aus. Phase 5 In der Reflexion diskutieren die SchülerInnen ihre Gruppenergeb- Gegenseitiges Erklären bis zum Verstehen des Lernstoffes macht die Interaktion aus. Trotz Wettkampfcharakter sind die Schüle- rInnen einer Lerngruppe keine Konkurrenten sondern eine Lerngemeinschaft. Schwächeren Lernern wird die Möglichkeit geboten, bei Problemen andere Lerner um Hilfe zu bitten, was oft leichter fällt, als den/die LehrerIn zu fragen. Die Kinder erwerben didaktische Fähigkeiten. Die SchülerInnen erfahren, dass Lernen ein sozialer Prozess ist und sie sich gegenseitig zu mehr Erfolg verhelfen können. Dies trägt zur Stärkung der Gemeinschaft bei und motiviert zusätzlich. Quellen im Internet http://sinus-transfer.uni-bayreuth.de/module/modul_8kooperatives_lernen/methoden.html http://trac.edfac.usyd.edu.au/uchemnitz_new/wiki/6.Methoden des kooperativen Lernens http://methodenpool.uni-koeln.de/download/gruppen_wettkampf.pdf http://www.bscw-hfh.ch/pub/bscw.cgi/d4990261/HofstetterMuheimZumstegAnhang.pdf http://fortbildung.phwien.ac.at/fortb_pe2/dok/fil_Methodenpool.pdf http://www.martin-wellenreuther.de/content/nrw1.pdf http://www.bildungsstudio.de/geuting/bildungsstudio/inhalt/9.arbeiten_von_studierenden/Gruppenarbeit_Frontalunterricht.pdf schule Energy cocktail 1818 Foto: Otto Weber mehrstufig Über den Tellerrand Wiener Mehrstufenklasse mit reformpädagogischem Schwerpunkt Die Mehrstufenklasse bietet allen SchülerInnen über die gesamte Volksschulzeit eine selektionsfreie Schullaufbahn. Unter Berücksichtigung ihrer individuellen Entwicklungen in verschiedenen Bereichen können SchülerInnen daher 3, 4 oder 5 Jahre für das Durchlaufen der Grundschule brauchen. Offene Unterrichtsformen nach unterschiedlichen reformpädagogischen Richtungen schaffen eine produktive Lernatmosphäre und ermöglichen eine individuelle Entwicklung der Kinder im Rahmen ihrer Möglichkeiten und Bedürfnisse. Anhand differenzierter Unterrichtsmaterialien, gegenseitiger Lernhilfestellungen und der beobachtenden und begleitenden Hilfe der LehrerInnen erarbeiten die Kinder die Kulturtechniken größtenteils in offenen Lernformen. Zielstellung Kontinuität im sozialen Bezugssystem Beziehungen können aufgebaut und über mehrere Jahre hin gelebt und vertieft werden. > Unterstützung und Anregung über Altersgrenzen hinweg: In „familiärer“ Atmosphäre erleben die Kinder sich sowohl in der Rolle dessen, der unterstützt wird, als auch der des Unterstützenden. Sie finden eine Vielzahl an Möglichkeiten vor, ihren Selbstwert zu bestätigen und sich positiv zu profilieren. > Bereicherung durch Unterschiedlichkeit: Unterschiedliche Arbeitstempi und unterschiedliche Leistungsfähigkeit sind selbstverständlich und werden als Alltags- und Teamqualität gelebt. Das jährliche Hinzukommen einer kleinen Gruppe jüngerer und das nö.lehrerstimme 2/2012 Weggehen älterer Kinder ermöglichen wichtige Lernerfahrungen, die die Kinder bestens auf eine „offene“ Gesellschaft vorbereiten: Fremdes, Unbekanntes wird regelmäßig in die Gruppe aufgenommen, während Vertrautes und Liebgewonnenes auch regelmäßig verabschiedet werden muss. > Geben und Nehmen, Einzel- und Teamarbeit: Jedes Kind erlebt sich selbst sowohl in der Rolle dessen, der etwas weitergibt, als auch in der Rolle dessen, der vom anderen etwas an- oder übernimmt. So findet es eine Vielzahl an Möglichkeiten vor, sich einerseits positiv zu profilieren, andererseits wird auch das Annehmen einer Hilfestellung als selbstverständlich und nicht als erniedrigend erlebt. > Bedürfnisse und Begabungen: Kinder mit Entwicklungs- und/oder Lernrückständen, Kinder mit Son- In Mehrstufenklassen werden Kinder von der Vorschule bis zur vierten Schulstufe gemeinsam in einem Klassenverband unterrichtet. Leben, lernen und arbeiten in der Mehrstufenklasse erfolgt • individuell • selbst bestimmt • eigenverantwortlich • kooperativ derpädagogischem Förderbedarf werden - ebenso wie Kinder mit besonderen Begabungen - immer wieder erleben, dass sie in vielen Bereichen ihr Wissen an jüngere Kinder weitergeben können. Das motiviert sie in der eigenen Leistungsbereitschaft. Ebenso finden sie in einer weit gestreuten altersheterogenen Gruppe viel leichter „passende“ LernpartnerInnen. > Nachhaltigkeit des Lernens: Das Wiederholen und Üben des Lernstoffes sind in altersheterogenen Gruppen natürliche und sinnvolle Prozesse, die sowohl soziale als auch intellektuelle Fähigkeiten der Kinder fördern. Methodisch-didaktische Aspekte schule Präambel Die Altersheterogenität und die notwendige innere Differenzierung erfordern ein offenes Unterrichtskonzept. 19 19 mehrstufig Dies beinhaltet: > individuelle Arbeitspläne und Arbeitsprogramme > Materialien zum selbstständigen Bearbeiten von Lerninhalten > entwicklungs- und interessensadäquate Sach- und Lerngruppen, die alterdurchlässig sind > gemeinsame Planungs- und Reflexionsrunden (z. B. Erzählkreise, Fachgesprächsrunden, Lesungen von Kindertexten, Präsentationen von Arbeitsergebnissen, Themenoder Projektplanungen etc.) als Möglichkeiten zur eigenen Standortbestimmung und als Übungsfeld für demokratische Prozesse. Die LehrerInnenmeinung bleibt nicht das einzige „Maß“. Die Anerkennung von Kindern durch Kinder hat einen besonderen Stellenwert und wirkt auf einer Ebene, die Erwachsenen oft verschlossen ist. Organisation schule Die Mehrstufenklasse ist eine Lerngruppe, die auch strukturell ständig in Bewegung ist, da im Schuljahresrhythmus immer wieder einige Kinder die Gruppe verlassen bzw. neu dazukommen. Zu Beginn des Schuljahres stoßen nur wenige Kinder zu einer Gruppe dazu, die mit dem Tagesrhythmus und den Arbeitsweisen schon seit ein bis vier Jahren vertraut ist. Die Eingliederung erfolgt leichter und fließender - Kinder, die drei oder vier Jahre älter sind, können Mentorenfunktionen übernehmen. Am Ende eines Schuljahres verlassen auch nur wenige Kinder die Lerngruppe, sodass eine stabile „Kerngruppe“ erhalten bleibt. Um den pädagogischen Intentionen des Schulversuches gerecht zu werden ist der Einsatz eines 20 20 der in Wien gängigen Rückmeldeverfahren (Verbale Beurteilung, Kommentierte direkte Leistungsvorlage, Pensenbuch oder Lernfortschrittsdokumentation) folgerichtig. Verweildauer von SchülerInnen Auch in der Mehrstufenklasse bleiben die SchülerInnen in der Regel für die Dauer der in Österreich üblichen 4 Grundschuljahre. Eine kürzere Verweildauer als 4 Jahre ist unter sorgfältiger Abwägung aller für die Entwicklung des betreffenden Kindes pädagogisch relevanten Gesichtspunkte sowie unter Beachtung der gesetzlichen Bestimmungen möglich. Eine längere Verweildauer eines Kindes als 4 Jahre ist dann sinnvoll, wenn zu erwarten ist, dass dies die Voraussetzungen für die Fortsetzung der schulischen Laufbahn der Schülerin/des Schülers nach der Grundschule absehbar verbessert. Die Entscheidung über einen längeren Verbleib in der Grundschule kann von den Eltern bzw. Erziehungsberechtigten oder von der Schule herbeigeführt werden. In diesem Zusammenhang ist es notwendig, den Wechsel der Schulstufe (§ 17 Abs. 5 Schulunterrichtsgesetz) während der gesamten Grundschulzeit zu ermöglichen. Anzustreben ist eine einvernehmliche Lösung. Darüber hinaus ist das Recht der Eltern, die freiwillige Wiederholung einer Schulstufe für ihr Kind zu beantragen, unangetastet. Die Entscheidung der Schulkonferenz über den Wechsel der Schulstufe wird den Eltern/Erziehungsberechtigten im Laufe des 2. Semesters des 4. Lernjahres spätestens bis zur Notenkonferenz zur Kenntnis gebracht. Dieser Entscheidung muss allerdings die nachweisliche Information der Eltern seitens der Schule zum Ende des zweiten (Grundstufe I) und/ oder zum Ende des dritten Lernjahres (3. Schulstufe) des Kindes vorausgegangen sein, wenn aufgrund der bisherigen und voraussichtlichen Entwicklung des Kindes eine Verlängerung der Volksschulzeit sinnvoll bzw. nötig erscheint. Selbstverständlich sind zuvor alle Maßnahmen einer gezielten Förderung des betreffenden Kindes auszuschöpfen. Quelle: SV-Broschüre vom 22. 11. 2005 Stadtschulrat für Wien Referat für Schulversuche und Schulentwicklung BSIn Regina Grubich-Müller Lesen Sie mehr zum Thema: Wiener Reformpädagogische Mehrstufenklassen http://home.schule.at/teaching/msk/ gewinnspiel Gewinnspiel Rigoletto Oper von Guiseppe Verdi Gewinnen Sie 3 mal 2 Karten für die Open Air Festspiele in Gars am Kamp am 29. Juli 2012 Inhalt der Oper Der Hofnarr Rigoletto steht in den Diensten des Herzogs von Mantua, eines skrupellosen Lebemannes. In unstillbarer Gier nach Vergnügen schreckt er nicht davor zurück, rücksichtslos mit Menschen und ihren Gefühlen zu spielen. Der scharfzüngige Rigoletto erweist sich in diesem Treiben als gefälliger Gehilfe. Als der Herzog in Rigolettos Tochter Gilda sein neues Objekt der Begierde findet, beginnt das Drama, seinen Lauf zu nehmen. Blind vor Wut, Rachgier und Eifersucht –beauftragt Rigoletto Sparafucile damit, den Herzog zu ermorden. Doch der Racheakt misslingt: Gilda opfert sich für den Herzog, den sie bedingungslos liebt. Aufgrund einer tragischen Verwechslung wird nicht der feudale Verführer, sondern Gilda ermordet. OpernAir-Festspiele Gars am Kamp Bereits in den 1980er Jahren hatte Karel Drgac die Idee, die romantische Burgruine während der Sommermonate als Opernkulisse zu nutzen. Mit Unterstützung der Gemeinde Gars am Kamp und dem Verein zur Förderung der Kultur im mittleren Kamptal hob Drgac 1990 das Projekt Opern Air Gars aus der Taufe. Bereits die erste Produktion, „Don Giovanni“, war ein großer Erfolg und das Festival hatte in kurzer Zeit einen exzellenten Ruf. Bis zu 20.000 Opernbegeisterte besuchen jeweils im Juli und August Gars, um klassisch inszenierte Opern unter freiem Himmel unverstärkt und in bester musikalischer Qualität zu genießen. Durch die internationalen Verbindungen von Intendant Karel Drgac traten in Gars im Laufe der Jahre bereits viele großartige und international bekannte SängerInnen wie Mara Zampieri, Janez Lotric, Peter Dvorsky, Gaston Rivero oder zuletzt Viktoria Vizin auf. Die Gewinnkarten wurden zur Verfügung gestellt von: content & event Ihr Team für Veranstaltungen & PR Montecuccoli - Prammer - Scholz GesbR nö.lehrerstimme 2/2012 Foto Credit: Opern Air Gars Die Lösungsworte ergeben sich aus dem Gewinnsudoku von Seite 9. Lösungswort 1 ergibt sich von rechts unten 1 bis links oben 9 in angezeigten Verlauf. Lösungswort 2 von links oben nach rechts unten. Senden Sie bitte die Lösungsworte per email an [email protected] L X X E A S G R O O T E G N N K V I O E I R T N V E D I S E N O T O X U U H P P L K F A S O S I D G R I S E I R I G O S P E N E V P V A N K M E I R T F 6 7 8 9 6 7 8 9 1 2 3 4 1 2 3 4 5 L R R M I l!fe Mit der Neuinszenierung von Giuseppe Verdis „Rigoletto“ steht vom 13. Juli bis 5. August 2012 eine der beliebtesten Verdi?Opern auf dem Programm der 23. Opern Air Festspiele Gars am Kamp. Die 1851 in Venedig uraufgeführte Oper Rigoletto war, nach „Nabucco“, Verdis zweiter großer Erfolg und leitete den endgültigen Durchbruch zum absoluten Weltruhm des Komponisten ein. Als Vorlage für die Oper diente Victor Hugos einstiges Skandalstück „Le roi s‘amuse“ („Der König amüsiert sich“). 21 21 F U RE D? L E I D Artikel Sehr geehrter Herr s.! Christian Prein Die sinnvolle kleine „Tetsch´n“. Ein sinnloser Beitrag zur Bildungsdiskussion. Einen FREUD-Artikel sollte ich eigentlich schreiben. Und in der Tat, es gibt vieles, das Anlass zur FREUDE gibt … dennoch kann ich nicht umhin, darauf einzugehen, was Sie offenbar meinen. Erinnern Sie sich bitte … lehren & lernen Am 14. Mai 2012, einem Dienstag, haben Sie folgende Aussage gemacht: „Es wäre oft sinnvoll und auch gut, wenn der Lehrer (...) hin und wieder eine kleine ,Tetsch’n‘ geben könnte.“ (zitiert aus www.kurier.at, 15. Mai 2012). 22 22 Da es weder im Österreichischen Wörterbuch noch im deutschen Duden einen Eintrag zum Begriff „Tetschn“ gibt, werden Sie – so muss ich annehmen – davon ausgegangen sein, dass es sich bei besagtem Vokabel um einen Begriff Ihrer carinthischen Heimat, in der Sie als Landesrat zuständig sind – übrigens für den Bereich Bildung - handelt, den man nördlich von Packsattel und Hohen Tauern nicht versteht. Ich muss Sie leider enttäuschen. Auch in anderen Landen weiß man, was eine „Tetschn“ ist, so mancher sicherlich auch deshalb, weil er sie am eigenen Leib verspürt hat oder Zeuge davon wurde, wie sie an jemand anderen angewendet wurde – vielleicht sogar in der eigenen Schulzeit, wie ich selbst und wie sie auch. Denn laut Ihrer eigenen Aussage haben ja auch Sie sinngemäß mit dem Lineal einige auf die Finger bekommen. Wenn Sie dann noch anmerken, dass aus allen trotzdem „etwas geworden“ sei, haben Sie vollkommen Recht. Es fragt sich nur: Was! Nun können Sie versichert sein, dass ich selbst, sowie ein geschätzter Großteil der Lehrerschaft darunter zu leiden hat, dass Disziplin und gutes Benehmen zwar in allen Bereichen des Lebens geschätzt und zurecht gefordert werden, gleichzeitig die pädagogische Elite des Landes Verstöße dagegen als kreativ und originell bewertet. „Wir Lehrer bemühen uns redlich, der Gewaltspirale Einhalt zu gebieten.“ Vielleicht haben Sie vor Ihrer Aussage intensives alttestamentliches Bibelstudium betrieben, denn auch im Buch der Sprüche heißt es im 23. Kapitel, Vers 13 „Erspar dem Knaben die Züchtigung nicht; wenn du ihn schlägst mit dem Stock, wird er nicht sterben.“ Ebendieses Buch stammt aus dem vierten vorchristlichen Jahrhundert. Man muss leider annehmen, dass Ihre Aussage aus dem Jahr 2012 (nach Christus) ebenfalls in dieser Zeit wurzelt. Lieber Herr S.! Gesagt ist gesagt! Da hilft es auch nicht, wenn Sie ein paar Stunden später dementieren und entkräften. Und es wäre für mich auch weniger schlimm, wenn Sie zumindest den Anstand hätten und dazu stünden, was Sie sagen. Sie können weiter versichert sein, dass wir Lehrer uns durchaus mehr Unterstützung in der pädagogischen Arbeit, vor allem in Bezug auf unbürokratische und effiziente Maßnahmen bei Verstößen gegen Verhaltensrichtlinien, erwarten. Dennoch möchte ich Ihnen für Ihr Ressort zeigen, dass es anders geht. Dass es nämlich kein Widerspruch ist, Disziplin und Ordnung in Österreichs Klassen zu haben und gleichzeitig auf körperliche Gewalt (auch wenn es „nur“ eine Tetschn ist) zu verzichten. Sie können schließlich davon ausgehen – und dessen bin ich mir bewusst -, dass Ihr Vorschlag in gewissen Kreisen, die gerne die vielgerühmten „alten Werte“ und „Tugenden“ hochhalten, durchaus Applaus finden und freudig (sic!) angenommen wird. Wichtigstes Prinzip ist: Persönlichkeit haben. Lehrer zu sein nur um des Stoffes Willen, hat auch in der „guten, alten Zeit“ nicht zum Ziel geführt. Da wäre es durchaus angebracht, wenn Sie, der Sie sich zur Verantwortung für Bildung entschieden haben, dar- sinnvoll auf achten, dass junge Menschen, die sich für einen Lehrberuf entscheiden, Persönlichkeiten sind: allgemeingebildet, von humanistischer Haltung und verwurzelt und geerdet. in die Luft, wenn es so weitergeht. Zweitens: Beziehung. Es geht nicht um eine gestochene Vorbereitung, es geht nicht um einen Wettbewerb, wer die besseren und meisten Arbeitsblätter und Lernmaterialien hat, sondern in erster Linie um die Beziehung zum Kind. Niemand sollte Freund oder gar „Haberer“ des Kindes sein und ganz ehrlich gesagt, auch nicht als „unantastbarer Übermensch“ über den Kindern stehen. Ein Vorbild steht vor dem Kind, reicht ihm gegebenenfalls die Hand und „zieht“ es in eine Richtung. Vielleicht weil ich mich in meinem Studium zu sehr mit der so genannten „Schwarzen Pädagogik“ beschäftigt habe. Übrigens kann ich Ihnen da ein Standardwerk empfehlen: Alice Millers Buch „Am Anfang war Erziehung“. Weiter können Sie ja einen Blick in Hermann Hesses Werk „Unterm Rad“ oder „Freund Hein“ von Emil Strauß werfen. Da werden Sie dann sehen, wozu die „Tetsch´n“ führen kann. Sie wissen, lieber Herr S., … es wird viel geredet in Ihrem Bereich: Mögliches und Unmögliches. Romantisches und Realistisches. Ich bin seit doch schon sehr langer Zeit in meinem Beruf, und ich kämpfe oft täglich gegen das, wo Sie die „Tetsch´n“ für „part of the game“ halten. Oft scheitere ich und wiederum oft denke ich mir: eigentlich geht unser System bald Aber an eine „Tetsch´n“ habe ich in den letzten 14 Jahren noch nie gedacht. Bitte gehen Sie auch, bevor Sie beim nächsten Mal dem Land via Rundfunk Ihre Weisheiten verkünden, in die Schulen und schauen Sie, was alles gemacht wird, um eben ihre Maßnahme gar nicht erst andenken zu müssen. Projekte mit dem Schwerpunkten GewaltPRÄVENTION und Soziales Lernen. Musisch-Kreative Projekte. Theaterprojekte. Und so weiter! Alles Dinge, die sowohl von Schülern als auch von Lehrern mit Freude gemacht werden. Darüber würde ich viel lieber schreiben. Lieber Herr S., ich gehe davon aus, dass Sie draufkommen werden, wie sinnlos Ihr Beitrag zur Bildungsdiskussion war. Sie werden verstehen, weshalb Sie Armer nun von allen Seiten so angegriffen werden und selber eine „Tetsch´n“ nach der anderen bekommen. Gewalt erzeugt Gegengewalt, lieber Herr S., und das Wort Gewaltspirale ist sicherlich keine zufällige Erfindung! Wir Lehrer bemühen uns redlich, dieser Gewaltspirale Einhalt zu gebieten. Kämpfen Sie für uns, ja! Geben Sie uns Mittel in die Hand, wie wir besser auf Probleme in der Schule reagieren können! Aber bitte lassen Sie Rohrstock und andere Dinge dabei aus dem Spiel! Vielleicht sollten Sie also künftighin etwas darauf achten, was Sie für Ihr Ressort, für das Sie sich ja die Kompetenz geben, sagen. Das meint mit FREUDigen Grüßen! Christian Prein S y m p o s i u m des S L Ö N Ö am 17. Oktober 2012, 9.00 bis 15.00 Uhr im Raum St. Pölten Univ. Prof. Rotraud Perner nö.lehrerstimme 2/2012 Apokalypse now? Die Lehrkraft am Ende ... 23 23 L E U T ´ Artikel Gudrun Wallner lässt sie zu Wort kommen: Interessante Leut´ und Leut´, die etwas Interessantes zu sagen haben. Diesmal: Regierungsrat Bezirksschulinspektor Josef Tutschek Auf dem Weg zu einem neuen Umgang mit Diversität. Einer muss den Anfang machen! lehren & lernen Josef Tutschek war immer vorne dabei, wenn es um innovative pädagogische Ansätze ging. Schon vor 20 Jahren, als er noch Hauptschullehrer war. Begonnen hat es damals eigentlich im Gasthaus! Eine Versammlung von Eltern, die sich verzweifelt dafür stark machen wollten, dass ihre Kinder nach der Volksschule weiterhin die Regelschule besuchen dürfen, auch wenn sie als „behindert“ galten. „Ich habe miterlebt, wie Eltern für ihre Kinder kämpften. Der Kanossagang bei den Behörden, der ihnen bevorstand, das alles hat mich sehr berührt.“ Aus dieser Betroffenheit heraus begann er mit seiner Überzeugungsarbeit bei seinen Kollegen, bei seinen Vorgesetzten: „Es gibt keine Behinderten - es gibt nur Behinderungen“. Er hatte Erfolg: Die Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf durften im Schulversuch die Hauptschule besuchen – der Beginn der schulischen Integration auf der Sekundarstufe! Heute ist Josef Tutschek Bezirksschulinspektor – und war die schulische „Integration“ auf der Sekundarstufe vor zwanzig Jah- 24 24 ren ein Meilenstein in der Pädagogik, so unterstützt er nun in dieser „Es gibt keine Behinderten - es gibt nur Behinderungen“ Funktion einen weiteren: Die Entstehung einer neuen Schulkultur und damit eine neue Sicht der Gesellschaft, „das Prinzip der Inklusion“. Die Philosophie dahinter erklärt Josef Tutschek so: „Jeder ist wertvoll. Jeder hat seinen Platz in der Gesellschaft und jeder ist willkommen, mit seinen individuellen Stärken und Schwächen, so wie er ist!“ Und er bringt die Weiterentwicklung von der Integrations- zur Inklusionsidee auf den Punkt, indem er scherzhalber fragt: „Was ist das Gegenteil von `Integration´? Es ist die `Inklusion´, denn da komm ich erst gar nicht auf die Idee, dass diese Kinder nicht dazugehören“. Die Inklusion ist in seinem Aufsichtsbereich schrittweise in ganz besonderer Form gelungen (siehe Artikel von Irene Gebhardt: „Das Wiener Neudorfer Inklusionsprojekt“): * Erst die Schule Ursprünglich ging es darum, den Inklusionsgedanken in der Schule umzusetzen, von der Unterscheidung „Integrationskinder“ und „nichtbehinderte Kinder“ zur „alle einschließenden Vielfalt“, die durch ihre Heterogenität eine Bereicherung darstellt, wo jeder sein individuell höchstes Bildungsziel erreichen kann. * Dann der außerschulische Bildungs- und Freizeitbereich Ein Ansatz, den es davor nicht gab: Die Ausweitung des Inklusionsprinzips auf Vereine, Musikschule, engagierte Gruppen im Ort… Alle beteiligten „Bildungspädagogen / -pädagoginnen“ (mit dieser Bezeichnung wurde die Kommunikation auf Augenhöhe symbolisiert und gefördert) wurden miteinbezogen. * … und schließlich die Gemeinde als Verwaltungsbehörde Die aktive Unterstützung aller Initiativen, die jeden Einzelnen in seiner Individualität in vollem Umfang an der Gesellschaft teilhaben lässt. „Es kann ja jeder Lehrer ein Lied davon singen, dass gesellschaftliche Probleme gerne der Schule zur Lösung übertragen werden, pro Jahr kommen so an die 800 Erlässe an die Schule, das sind 4,5 pro Unterrichtstag, da liegt es auf der Hand, dass die nicht alle verwirklichbar sind. Tatsächlich ist, muss die Inklusion, der Umgang mit der Diversität, ein gesellschaftspolitisches Anliegen sein! Die Gesellschaft muss begreifen: Jeder kann sich einbringen!“ Er denke da an Generationenprojekte und nennt als aktuelles Beispiel das „Windelrockerprojekt“, wo junge Mütter mit Unterstützung der Gemeinde zusammenkommen können, um sich auszutauschen, um miteinander ihre vielfältigen, unterschiedlichen Erfahrungen und Interessen zu teilen. Einfach Raum geben, zuhören, austauschen und vielleicht gemeinsame Interessen entwickeln und auch zueinander finden, Freundschaften pflegen, eine winwin-Situation. Auf die Frage: „Man hört von der Abschaffung der Bezirksschulrä- te, wie sieht es denn da mit Ihnen aus?“ schmunzelt Josef Tutschek: „Für uns Schulinspektoren gibt es ja eine höchst umfangreiche Dienstanweisung. Für diese Aufgaben braucht uns der Gesetzgeber weiterhin. Ganz aktuell definiert die Novellierung des § 18 Bundes-Schulaufsichtsgesetz für die Zukunft den Auftrag an uns, pädagogische Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung für bestmögliche Lernbedingungen für die SchülerInnen auf Bezirksebene zu managen. Ich verstehe darunter Unterstützung und Beratung der SchulleiterInnen, der LehrerInnen. Es geht mir nicht um Kontrolle, es geht mir um einen partnerschaftlichen Umgang und darum, die guten Ideen auf allen Ebenen zu vernetzen.“ Einen Wunsch hätte er aber schon, und auch dieser hat mit Inklusion zu tun: „Für das Kindergartenkind ist die Landesregerung zuständig, für das Schulkind das Bundesministerium und wenn das Kind im Hort ist, die Gemeinde. Und es ist ein Kind! Da müssen die Schnitt- stellen zu Nahtstellen werden!“ Für ihn stehe immer das Kind im Fokus, macht er deutlich. „`Nützt es dem Kind?´, ist meine Frage, mein Anliegen bei allen Veranstaltungen, bei allen Initiativen…“ Wie würde denn Josef Tutscheks Message als Schulinspektor an die Lehrerinnen und Lehrer lauten? „Als Lehrer/in musst du eine hohe Empathie für Kinder mitbringen, und Herzblut dafür, dass sie so sind, wie sie sind - es gibt keine anderen!“ Diese Berufung ist etwas Schönes, Erfüllendes. Man bekommt so viel zurück!“ Und wie sieht denn Josef Tutscheks Erinnerung an seinen eigenen ersten Schultag aus? Er lacht und erzählt: „Wir mussten zum Fotografen. Ich bekam ein Schulbuch in die Hand gedrückt und musste in die Kamera lächeln.“ Claudia Schlager, Peter Schöndorfer, Gudrun Wallner, Christian Prein, Gerda Metu, Margit Pleischl, Jürgen Pany, Otto Weber (v.l.n.r.) Das gesamte Redaktionsteam wünscht Ihnen schöne und erholsame Ferien! nö.lehrerstimme 2/2012 25 25 lehrerinnendienstrecht Jürgen Pany Alles dreht sich um die “Neue Mittelschule” - das ist wichtig, aber: Wer denkt noch darüber nach, dass unsere Kolleginnen und Kollegen in den Volksschulen teilweise mit 20 bis 25 Kindern und dem Auftrag auf jedes Kind bestmöglich einzugehen alleine fertig werden müssen? gewerkschaft Wer nimmt sich der immer belastender werdenden Situation in den heutigen Sonderschulen an? Ausschließlich lernbehinderte Kinder finden sich dort kaum noch - verhaltensoriginelle Kinder dagegen im Überfluss. 26 26 Wer nimmt unsere qualitativ hochwertigen Polytechnischen Schulen noch würdigend zur Kenntnis? Selbst die Programme zur Weiterbildung an den Pädagogischen Hochschulen ignorieren ihre Existenz! Warum investieren unsere Politikerinnen und Politiker nicht schon viel früher in die bestmögliche Begleitung unserer Kinder auf ihrem Bildungsweg? Wo sind die Maßnahmen und Bestrebungen, all den Problemen, die der gesellschaftliche Wandel mit sich brachte, auch wirksam zu begegnen? Forderungen der Sozialdemokrtischen GewerkschafterInnen (FSG-APS-NÖ) für unsere PflichtschullehrerInnen zu den Dienstrechtsverhandlungen Wir fordern die Sozialpartner in den Dienstrechtsverhandlungen auf, sich nicht nur mit den wichtigen Fragen der „Gehälter“ und „Unterrichtszeit“ zu beschäftigen. Ein neues Dienstrecht muss auch Fragen zur Pädagogik und Schulentwicklung in einem weiter gefassten Sinn gemeinsam behandeln. Unter anderem sollen folgende Punkte berücksichtigt werden: 1. Schulen mit besonderen Herausforderungen: Die erhöhte Arbeitsbelastung an diesen Schulen wird mit Zulagen abzugelten sein! Eine gemeinsame Gehaltskurve mit höheren Anfangsgehältern allein bringt für PädagogInnen an solchen Schulen keine Besoldungsgerechtigkeit. „Brennpunktschulen“ müssen auch mit mehr Ressourcen bedacht werden. 2. Die Kernkompetenzen von LehrerInnen liegen in Unterricht und Erziehung. Für Administration, Betreuung, Therapie, pflegerische und medizinische Tätigkeiten wird es andere ExpertInnen geben müssen! Das dazu benötigte Geld muss zur Verfügung gestellt werden. 3. Autonome Stundenkontingente, Teamteachingstunden für Volksschulen. Generell zwei Lehrpersonen in Volksschulklassen mit mehr als 20 Kindern, zusätzliche Stundenkontingente für verhaltensauffällige Schüler, damit als Basisleistung der Volksschule die sprachlichen, sozialen und motorischen Defizite der SchülerInnen im Sinne der nachfolgenden Bildungskarriere eines jeden Kindes behoben werden können. Sonderpädagogische Fördermaßnahmen müssen nach der Bedürfnislage der Kinder durch entsprechende Ressourcen gesichert sein. Der nächste Finanzausgleich ist dementsprechend zu gestalten! Um den Aufgaben des schulischen Alltags wirksam begegnen zu können, bedarf es eines ganzen Bündels von Maßnahmen. 4. Schulen sollen in Zukunft über eine pädagogisch-dienstrechtliche und eine administrative Schulleitung verfügen, da Pädagogik und Management unterschiedliche Kompetenzen bedingen. Schulleiter sind fachlich aber auch im Umgang mit Mitarbeitern bestens auszubilden und sollen nicht auf unbestimmte Zeit bestellt werde. Die FSG hat deshalb einen unterstützenden Forderungskatalog erarbeitet. 5. Eine gleichwertige Ausbildung aller PädagogInnen (auch KindergärtnerInnen) auf Masterniveau, mit besonderem Augenmerk auf Pädagogik, Didaktik und Psychologie. das wollen wir 7. Die Schlechterstellung der PflichtschullehrerInnen gegenüber den AHS-Lehrpersonen muss ein Ende finden: Gleiches Dienstrecht, gleiche Bezahlung, gleichwertige Ausbildung, ... 8. Größtmögliche Autonomie an den Schulen sowie in den elementarpädagogischen Einrichtungen. Dabei muss bei Personalangelegenheiten auch die Personalvertretung miteinbezogen werden. 9. Umsetzung der inklusiven Schule mit genügend finanziellen Mitteln. 10. Aufbauend auf einer klaren und vollständigen Tätigkeitsbeschreibung aller PädagogInnen ist die „Arbeitszeit“ neu zu definieren und zu bewerten. 11. Die administrativen Tätigkeiten müssen zunehmend von Nicht-LehrerInnen übernommen werden. Den Schulleitungen müssen ausreichend administrative Kräfte sowie ein qualitätsvolles Management-Personal zur Verfügung stehen. 12. Die Arbeitsplatzverhältnisse müssen geändert werden und zwar für SchülerInnen und LehrerIn nen. Die Schularchitektur muss darauf Rücksicht nehmen. Räume für „Unterricht“ sowie für Lehrende sind völlig neu zu denken und einzurichten! Die derzeit sehr oft vorzufindenden unwürdigen Arbeitsplatz-Verhältnisse sind kurz- und mittelfristig zu ändern, wofür ein Umsetzungsplan zu erstellen ist. 16. Mehr Unterrichtsstunden kann die Gewerkschaft nur dann zustimmen, wenn sie 1:1 abgegolten werden. Bei einer Erhöhung der Unterrichtszeit auf beispielsweise 24 Stunden, muss das Grundgehalt auf 2700 Euro angehoben werden. 17. Wir benötigen außerdem eine leistungsgerechte Bezahlung, welche durch Zulagen erreicht werden kann, z. B. für aufwändungsintensive Fächer oder beim Unterrichten in Klassen mit besonders vielen Kindern, die einen migrantischen Hintergrund haben. 18. Bei der gerechten Bezahlung darf auf die Volksschule nicht vergessen werden: Zulagen für erste und zweite Klassen oder Unterricht in Klassen mit großen Leistungsunterschieden. Zulagen für den Deutsch- und Mathematikunterricht in den vierten Klassen. 19. Die kostenlosen Supplierstunden (Vertretungsstunden) müssen vollkommen gestrichen werden. 20. LehrerInnen im ersten Unterrichtsjahr sollen weniger Stunden unterrichten und während der Induktionsphase durch eine/n ordentlich bezahlte/n Mentor/in unterstützt. Die FSG-GewerkschafterInnen unterstreichen mit diesen Vorstellungen für die Zukunft, dass ein neues Dienstrecht nicht nur fiskalischen Aufgaben gerecht werden darf, sondern auch auf die täglichen Herausforderungen des Schulalltages Antworten geben muss. 13. Da das geltende Pensionsrecht längere Lebensarbeitszeit vorsieht, müssen flexible Lebensarbeitszeitmodelle erarbeitet werden. 14. Ein erweiterter Kündigungsschutz wird die LehrerInnen vor äußerem Druck bei Unterrichtsgestaltung und Leistungsbeurteilung bewahren. 15. Das Anfangsgehalt einer Lehrperson im Pflichtschulbereich muss kräftig angehoben werden, bei gleichbleibenden Unterrichtsstunden auf etwa 2400 Euro pro Monat. Die Lebensverdienstsumme muss erhalten bleiben. nö.lehrerstimme 2/2012 gewerkschaft 6. ElementarpädagogInnen müssen mit allen anderen PflichtschulpädagogInnen gleichgestellt und in die Bundes- oder Landesverantwortung übernommen werden. Deine Meinung dazu und weitere Anregungen sind uns wichtig. Zuschriften bitte an [email protected] Vorsitzender Stellvertreter Lehrergewerkschaft APS-NÖ/FSG 27 27 das letzte wort hat... Versprochen - Gebrochen Land Niederösterreich streicht NMS - Beitrag Die Schulversuchsvariante des Niederösterreich-Modells der NMS lockte mit paradiesischen Zuständen: 6 Lehrerstunden mehr als das rote NMS-Modell. Schwarz macht es besser als Rot! Nun streicht das Land Niederösterreich diese 6 Lehrerstunden. Den schwarzen Peter haben die Lehrerinnen und Lehrer, die sich vom Land Niederösterreich tatsächlich mehr versprochen hatten. Es stimmt: Dezidiert versprochen wurden die 6 Landesstunden nicht - schließlich handelte es sich ja “nur” um einen Schulversuch. Also wurde den NÖ-Hauptschulen vorgegaukelt, in den NÖ-Modellschulen fließe Milch und Honig, damit unsere Kinder bestmöglich gefördert werden können. Das BMUKK hält sich an seine Zusagen - das Land Niederösterreich streicht seine vorübergehend zugesagten Mittel und unterstreicht damit seine Unzuverlässigkeit. Die 6 Landesstunden sind Geschichte und in so mancher Schule mit zu geringen Schülerzahlen in den Klassen ist eine durchgängige Betreuung mit zwei Lehrpersonen nicht mehr möglich. Wo die Schuld für diese Misere zu suchen ist, beZu Beginn der Schulversuche zur “Neuen Mittel- weist eine einfache Rechnung: Stunden für die NMS schule” (“NMS”) wurde in Niederösterreich der Ball vom Bund: 6 - vom Land Niederösterreich 0. Das eraus dem Unterrichtministerium (BMUKK) sofort gibt in Summe eben nicht mehr als 6 Stunden. aufgenommen und die “Rote NMS” in die “Schwarze NÖ-Modellschule” umbenannt - natürlich nicht Wer Wohnbaufördergelder lieber verspekuliert statt ohne gleich großzügigst die von BM Dr. Claudia sie in die Zukunft unserer Kinder zu investieren, der Schmied garantierten 6 Bundesstunden für den hat seine Prioritäten schon gesetzt. Man muss kein doppelten Lehrerinneneinsatz um 6 Landesstun- Pessimist sein, um auch für andere längst überfällige Investitionen, in Sozialarbeiter, Psychologen, den zu erweitern. Elternberater, Förderlehrer in der Volksschule etc. Nun, wo es ernst wird, wird dieses “Versprechen”, schwarz zu sehen. Jürgen Pany wie sich jetzt herausstellt, allerdings gebrochen. Sponsoringpost Z.NR.: GZ 02Z032088S DVR NR.: 0475459 Verlagspostamt: 3100 St. Pölten Aufgabepostamt: 2700 Wr. Neustadt