Viele Unternehmer. Ein Unternehmen. - EDEKA

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Viele Unternehmer. Ein Unternehmen. - EDEKA
Viele Unternehmer.
Ein Unternehmen.
GESCHÄFTSBERICHT 2009
EDEKA auf einen Blick
Umsatzentwicklung der EDEKA-Gruppe
Nettoumsätze
in Mrd. Euro
2005
2006
2007
2008
2009
% z. Vj.
Selbstständiger
EDEKA-Einzelhandel
13,52
13,55
14,98
16,12
17,00
5,5
Regie-Einzelhandel
11,56
11,09
10,41
10,17
9,49
– 6,6
Discount-Beteiligungen
2,98
4,13
4,63
5,17
10,92
111,2
– davon: Netto Marken-Discount
2,98
3,27
3,73
4,19
9,94
137,3
Backwaren-Einzelhandel
0,47
0,49
0,52
0,57
0,59
4,7
28,53
29,25
30,54
32,02
38,00
18,7
C+C- / Großverbrauchergeschäft
1,52
1,57
1,67
1,75
1,68
– 4,0
Drittumsätze*
5,13
3,55
3,06
2,83
2,37
– 16,3
36,26
35,33
35,80
36,61
42,06
14,9
Lebensmitteleinzelhandel
EDEKA-Gruppe Inland gesamt
* zu Großhandels-/Verrechnungspreisen
Anteile am EDEKA-Einzelhandelsumsatz
45 % EDEKA-Unternehmer
25 % EDEKA-Regie-Einzelhandel
29 % Discount-Beteiligungen
– davon: 26 % Netto Marken-Discount
1 % Backwaren-Einzelhandel
Viele Unternehmer.
Ein Unternehmen.
EDEKA ist der führende Lebensmittelhändler in Deutschland.
Unser Erfolgsrezept: Wir denken und handeln unternehmerisch.
Dieses Prinzip ist bei EDEKA tief verwurzelt: Traditionell werden
die meisten unserer Vollsortimentsmärkte von selbst­ständigen
Kaufleuten geführt. Von 4.500 EDEKA-Unternehmern – so einzig­
artig wie erfolgreich. Denn wer sein eigener Chef ist, kennt seine
Kunden wie kein anderer. Ist seiner Region verpflichtet und schlägt
gern neue Wege ein. Jeder Einzelne gibt für Sie sein Bestes – oft
mit sehr origi­nellen Ideen und immer mit persön­licher Note. Ein
Modell mit Zukunft: Jahr für Jahr begleiten wir rund 100 junge,
engagierte Kaufleute bei ihrem Schritt in die Selbstständigkeit.
Nicht nur das macht die EDEKA-Gruppe zu einem UnternehmerUnternehmen. Auch die gemeinsamen Ziele verbinden uns, die
Bereitschaft, Verant­wortung zu tragen, und natürlich: die Leiden­
schaft für Lebensmittel!
Mit Dynamik durch das Jahr 2009
JANUAR
JANUAR
Starker Auftritt in Berlin
Bühne frei für EDEKA: Auf der Grünen
Woche in Berlin präsentiert sich die
Gruppe prominent mit Themen rund
um die Ernährung. Verbrauchernah,
informativ und engagiert stellt sie ihre
nachhaltige Einkaufspolitik, konsequente Qualitätssicherung und Förderung mittelständischer Existenzen vor.
Netto startet durch
Volle Kraft voraus: Der
Discounter der EDEKAGruppe übernimmt zum
1. Januar rund 2.300
Plus-Filialen und rückt
damit in die Spitzengruppe
des deutschen Discountmarkts auf – mit einem
Jahresumsatz von 10 Mrd.
Euro und annähernd
4.000 Filialen.
APRIL
Weiter auf Wachstumskurs
EDEKA zieht Bilanz: Vorstandsvorsitzender Markus Mosa verkündet
positive Zahlen für das Geschäftsjahr 2008. Wichtigster Wachstumsmotor: das Kerngeschäft des
selbstständigen Einzelhandels.
Grund genug, die Privatisierungsoffensive konsequent voranzutreiben und Existenzgründungen weiter gezielt zu fördern. Allein 2009
werden weitere 86 Regie-Märkte
an Unternehmer übergeben, rund
130 junge Kaufleute wagen den
Schritt in die Selbstständigkeit.
JUNI
APRIL
Grünes für die Kids
Ran an die Beete: Im
Rahmen der Initiative
„Aus Liebe zum Nachwuchs“ stattet die EDEKAStiftung 350 Kitas in
150 Städten mit GemüseHochbeeten aus. Bis zur
Ernte sorgen die Kleinen
für Radieschen und Salat –
unter der Patenschaft von
EDEKA-Kaufleuten.
Investition in die Zukunft
Der EDEKA-Nachwuchs beweist sein Können – in der dritten Runde des EDEKA-weiten
Wettbewerbs „MegaAzubi“ ebenso wie beim
Branchenpreis „Grips & Co“. Mit insgesamt
über 16.000 Auszubildenden bleibt die Gruppe
auch 2009 Deutschlands führender Ausbilder.
JUNI
LUNAR weist den Weg
Effiziente Vernetzung: EDEKA beschließt,
zentrale Dienstleistungen wie das IT- und
Nonfood-Geschäft am Stammsitz der Gruppe
in Hamburg zusammenzuführen. Die LUNAR
GmbH arbeitet auf Hochtouren an der Umsetzung des zukunftsweisenden LUNARProgramms, das die IT und Warenwirtschaft
der Gruppe erstmals auf eine gemeinsame
Basis stellen wird.
OKTOBER
JUNI
Mit der Politik im Dialog
Stimme für den Mittelstand:
Im Juni lädt die EDEKA-Gruppe
zum „Parlamentarischen
Abend“ in Berlin – mit viel
Politprominenz. Nicht nur in
der deutschen Hauptstadt,
auch in Brüssel baut die Gruppe
ihre Präsenz konsequent weiter
aus, um für die Interessen
des EDEKA-Einzelhandels
einzutreten.
JUNI
Eigenmarken mit
Mehrwert
Frischer Genuss:
EDEKA bringt hochwertige Fertiggerichte
in die Kühlregale –
mit besten Zutaten
schonend gegart.
Ebenfalls neu im
Sortiment: eine
Premium-Range und
drei mediterrane
Spezialitäten-Marken.
Zielsetzung der Eigenmarkenstrategie ist
es, dem Kunden echte
Vielfalt mit Zusatznutzen zu bieten.
Forum für die Expansion
Wertvolle Kontakte: Die Immobilienmesse ExpoReal in München dient der Gruppe als Plattform,
um neue, zukunftsfähige Standorte zu erschließen. Der gezielte Ausbau der Marktpräsenz hat für
EDEKA oberste Priorität. Jahr für Jahr eröffnet die Gruppe rund 500 neue Märkte und investiert
eine Mrd. Euro in die Erweiterung und Modernisierung ihres Vertriebsnetzes in Deutschland.
NOVEMBER
Schutz der Meere
Nachhaltiges Zeichen: Die EDEKA-Gruppe nimmt
Produkte von Aal, Wildstör, Hai und Rochen aus
ihren Sortimenten. Die Maßnahme ist einer von
vielen Bausteinen der neuen EDEKA-Einkaufspolitik für Fisch und Meeresfrüchte, die Anfang
des Jahres gemeinsam mit dem WWF auf den
Weg gebracht wurde. Das Ziel ist klar definiert:
Ab 2012 wird EDEKA ausschließlich Fisch aus
bestandserhaltenden und umweltschonenden
Fischereien und Aquakulturen anbieten. Dafür
stehen bereits heute zahlreiche EigenmarkenArtikel mit dem MSC-Siegel.
SEPTEMBER
Mehr Netto für alle
Rasantes Tempo: Im September
eröffnet die 1000. auf Netto
Marken-Discount umgestellte
ehemalige Plus-Filiale in Hamburg. Die Integration der Märkte
verläuft ganz nach Plan: Woche
für Woche eröffnen zwischen
30 und 50 Standorte neu unter
gelb-rotem Logo. Mehrere hundert zentral gelegene Flächen
gehen als „Netto City“ an den
Start. Die umgestellten Filialen
überzeugen mit zweistelligen
Umsatzzuwächsen. Und die Kunden profitieren von mehr Auswahl
und Frische zum besten Preis.
JANUAR 2010
EDEKA setzt Preis-Akzente
Eigenmarken-Offensive: Mit GUT&GÜNSTIG startet
die Gruppe schwungvoll ins Jahr 2010. Die EDEKA-Basismarke präsentiert sich mit verbesserten Rezepturen
und frischem Design zum gewohnt attraktiven Preis.
Folgerichtig steht die Marke mit der „roten Ecke“ auch im
Fokus des neuen TV-Werbespots, mit dem Deutschlands
führender Lebensmittelhändler seine Kampagne „Wir
lieben Lebensmittel“ fortsetzt.
04
18
42
28
Viele Unternehmer. Ein Unternehmen.
EDEKA ist ein Unternehmer-Unternehmen. Mehr als 4.500 selbstständige
Kaufleute bilden das starke Rückgrat der Gruppe. Engagiert, kreativ, tatkräftig:
Unsere Unternehmer und ihre Teams geben alles, um ihre Kunden Tag für Tag aufs
Neue zu begeistern. Überzeugen Sie sich selbst: Zehn EDEKA-Kaufleute geben
Ihnen in diesem Bericht einen Einblick in die Geheimnisse ihres Erfolges.
Mehr erfahren Sie online unter www.edeka.de/unternehmer-unternehmen.
Inhalt
04 _ VORWORT DES VORSTANDS
60 _ FINANZINFORMATIONEN DER
EDEKA ZENTRALE AG & CO. KG
08 _ DIE EDEKA-GRUPPE
62 _ Konzern-Lagebericht
08 _ Profil der EDEKA-Gruppe
76 _ Konzern-Abschluss
18 _ Einzelhandel Vollsortiment
82 _ Konzern-Anhang
24 _ Einzelhandel Discount
102 _ Bestätigungsvermerk
28 _ Großhandel und Logistik
EDEKA_GB_2009_3 3
38 _ Produktion
104 _ SERVICE
42 _ Warengeschäft und Eigenmarken
104 _ Anschriften der EDEKA-Gruppe
48 _ Mitarbeiter und Ausbildung
105 _ Impressum
11.05.2010 17:18:29 Uhr
Vorwort des Vorstands
Sehr geehrte Einzelhändler,
sehr geehrte Geschäftspartner,
im stürmischen wirtschaftlichen Umfeld des Jahres 2009 hat die
EDEKA-Gruppe ihren umsatz- und ertragsorientierten Wachstumskurs unbeirrt fortgesetzt. Durch das effiziente Zusammenwirken
von Einzelhandel, Großhandel und Zentrale hielt die Gruppe der
Wirtschaftskrise stand und festigte ihre führende Position im
Wettbewerb. Besonders der selbstständige Einzelhandel steht wie
ein Fels in der Brandung. Engagierte, kreative EDEKA-Kaufleute
und ein starkes Discount-Konzept: Das sind die Erfolgsfaktoren,
die auch in Zukunft die Basis für ein solides Wachstum bilden.
4
E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9
EDEKA_GB_2009_4 4
06.05.2010 18:49:55 Uhr
VORWORT DES VORSTANDS
Markus Mosa (Mitte)
Markus Mosa (42) ist seit Mai 2008 Vorstandsvorsitzender der
EDEKA AG, zuvor war er für die Bereiche Finanzen/Personal/IT
und Beteiligungen verantwortlich. Mosa steht für die nachhaltige
Stärkung des von selbstständigen EDEKA-Kaufleuten geführten
Vollsortimentsgeschäfts ebenso wie für den Ausbau des
dynamischen Discount-Segments.
Gert Schambach (links)
Gert Schambach (41) verantwortet seit Dezember 2007 das
Vorstandsressort Ware der EDEKA AG. Als ausgewiesener
Warenexperte treibt er die Optimierung des Warengeschäfts
und die strategische Neuausrichtung des EDEKA-Eigenmarkenprogramms konsequent voran.
Dr. Reinhard Schütte (rechts)
Dr. Reinhard Schütte (43) ist seit dem 1. Mai 2009 für die Bereiche
Finanzen und IT im Vorstand der EDEKA AG verantwortlich.
Dr. Schütte forciert die Umsetzung des wegweisenden LUNARProgramms und damit die Effizienzsteigerung auf allen Ebenen
der Gruppe und hat die Kapitalstruktur und die Finanzierung
auf langfristige Stabilität ausgelegt.
„Viele Unternehmer – ein Unternehmen“: Dieser Leitsatz verdankt sich ganz besonders unseren
4.500 selbstständigen Kaufleuten als Rückgrat der Gruppe. Im Geschäftsjahr 2009 haben sie ihre
Leistungskraft eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Gegen den Markttrend steigerten sie ihre Erlöse um 5,5 Prozent auf 17 Milliarden Euro, auf vergleichbarer Fläche lag das Plus bei knapp
2 Prozent. Damit sind wir unserem Ziel, den Umsatz im selbstständigen Einzelhandel mittelfristig auf 20 Milliarden Euro auszubauen, einen großen Schritt näher gekommen. Eine erneut
gestiegene Umsatzrendite von 4 Prozent belegt, dass das Unternehmer-Modell funktioniert. Der
Vollsortimenter in Deutschland hat beste Zukunftsperspektiven – besonders wenn er von Unternehmern geführt wird. Entscheidend ist die Konzentration auf unsere Stärken, auf ein attraktives Sortimentsprofil gepaart mit Frische und exzellentem Service. Vor allem deshalb ist EDEKA
2009 von den Verbrauchern zu Deutschlands beliebtestem Supermarkt gewählt worden.
Unser stabiler Wachstumskurs auch unter wirtschaftlich schwierigsten Bedingungen zeigt,
dass die Gruppe mit ihrer zielgerichteten Portfolio-Bereinigung der letzten Jahre den richtigen
Weg eingeschlagen hat. Vollsortimentsgeschäft und Discount – für die EDEKA-Gruppe macht
gerade die Synthese aus beiden Vertriebssparten den Erfolgsfaktor aus. Unsere Aufgabe ist es,
die gesamte Schubkraft der Gruppe auf die Einzelhandelsstufe zu bringen. Es gilt, alle Dienstleistungen und Angebote der rückwärtigen Stufen eng miteinander zu verzahnen und kontinuierlich zu optimieren. Dazu gehört auch, dass wir unsere Anstrengungen zur organischen
Expansion weiter forcieren. EDEKA plant, im laufenden Jahr mit 200 Vollsortimentsmärkten
und 300 Filialen von Netto Marken-Discount in Deutschland zu wachsen. Jahr für Jahr investieren wir mehr als eine Milliarde Euro in die Erweiterung und Modernisierung unseres Vertriebsnetzes. Darüber hinaus werden wir zukunftsfähige Standorte weiterhin konsequent aus dem
Regie-Netz in die Hände von Unternehmern geben. Die Option der Privatisierung bietet – neben
regionalspezifischen Regie-Konzepten – auch für zahlreiche Marktkauf-SB-Warenhäuser großes
Potenzial.
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EDEKA_GB_2009_5 5
27.05.2010 15:10:50 Uhr
Vorwort des Vorstands
Für den EDEKA-Einzelhandel ist es von entscheidender Bedeutung, sich mit einem stimmigen
Sortimentsmix am Markt zu differenzieren. Mit diesem Anspruch hat die EDEKA ZENTRALE die
Optimierung des nationalen Warengeschäfts 2009 weiter vorangetrieben. Im Fokus steht die
Weiterentwicklung des Eigenmarkensortiments: Mit unserer grundsätzlich überarbeiteten
Preiseinstiegs-Range GUT&GÜNSTIG und der Vielfalt der EDEKA-Differenzierungsmarken bieten wir unseren Kunden einen klaren Mehrwert – in der einzigartigen Kombination von Auswahl, Produktqualität und attraktivem Preis. Auch eine effiziente IT-Infrastruktur ist ein zwingender Erfolgsfaktor im Handel. Daher investieren wir im Rahmen des LUNAR-Programms
massiv in die Harmonisierung aller Geschäftsprozesse, von der die gesamte Gruppe nachhaltig
profitieren wird.
Neben dem Kerngeschäftsfeld des selbstständigen Einzelhandels verfügen wir mit Netto
Marken-Discount über ein starkes Standbein im Discountgeschäft. Im vergangenen Jahr haben
wir die Chance genutzt, Netto Marken-Discount nachhaltig in der Spitzengruppe der deutschen
Discounter zu etablieren. Die Übernahme von mehr als 2.300 Plus-Filialen hat die Geschäftsentwicklung von Netto in puncto Umsatz und Vertriebsnetz auf einen Schlag um Jahre nach
vorn gebracht. Die schrittweise Integration aller Filialen seit Januar 2009 ist ein enormer Kraftakt, der allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Höchstmaß an Engagement und Einsatzbereitschaft abverlangt. Umso erfreulicher, dass die Umstellung über Plan verläuft. Und wir
halten das Tempo bei: Bis Mitte 2010 werden alle ehemaligen Plus-Filialen auf das erfolgreiche
Netto-Konzept umgestellt sein. Welche Potenziale sich hier eröffnen, zeigen Umsatzsteigerungen von durchschnittlich 12 Prozent bei den bislang umgestellten Filialen.
Der Wettbewerb im deutschen Lebensmitteleinzelhandel wird sich auch zukünftig weiter verschärfen. Erfolgreich bleibt auf Dauer nur, wer es schafft, die Kunden von Flensburg bis Passau
und von Frankfurt/Oder bis Wesel mit exzellenten Märkten und Sortimenten zu bedienen. Das
erfordert maßgeschneiderte regionale und lokale Konzepte. Hier sind wir als genossenschaftlich und mittelständisch geprägtes Unternehmer-Unternehmen optimal aufgestellt. Unser Anspruch bleibt es, in jeder Beziehung zu den Besten zu gehören. Dazu brauchen wir kreative
Köpfe, Mut und Tempo. Und die Rückbesinnung auf ein Pfund, mit dem gerade EDEKA wuchern
kann: Die überzeugenden Kaufmannstugenden Glaubwürdigkeit, Verlässlichkeit und Vertrauen. Dass sich unsere Unternehmensgruppe 2009 in einem schwierigen Marktumfeld so erfolgreich behauptet hat , ist eng verknüpft mit der Kompetenz und dem Engagement unserer nunmehr 290.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in ganz Deutschland. Dafür möchten wir allen
an dieser Stelle ganz herzlich danken.
Markus Mosa
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Gert Schambach
Dr. Reinhard Schütte
E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9
EDEKA_GB_2009_6 6
06.05.2010 18:50:09 Uhr
VORWORT DES VORSTANDS
»Die EDEKA-Gruppe trotzt der Krise und
hat ihre Position im harten Wettbewerbsumfeld erneut gefestigt. Besonders der selbstständige Einzelhandel
steht wie ein Fels in der Brandung – mit
erfreulichen Zuwächsen in den bestehenden Märkten und einer ungebrochenen Innovationskraft.«
Markus Mosa
»Das Warengeschäft der EDEKA-Gruppe
orientiert sich konsequent am Kunden.
Bei unseren Eigenmarken gehen wir
keine qualitativen Kompromisse ein. Sie
bieten einen klaren Mehrwert: durch
echte Vielfalt, einen nachvollziehbaren
Zusatznutzen und ein attraktives PreisLeistungs-Verhältnis.«
Gert Schambach
»Eine effiziente IT-Infrastruktur ist ein
zwingender Erfolgsfaktor im Handel.
Mit der Umsetzung des LUNAR-Programms stellen wir die IT und Warenwirtschaft der EDEKA-Gruppe erstmals auf eine gemeinsame Basis und
heben nachhaltige Synergien auf allen
Ebenen.«
Dr. Reinhard Schütte
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EDEKA_GB_2009_7 7
06.05.2010 18:50:13 Uhr
Profil der EDEKA-Gruppe
Die EDEKA-Gruppe im Profil
■
Erfolgsmodell Unternehmer-Unternehmen
■
Garant für wirtschaftliche Stabilität und Arbeitsplätze
■
Nachhaltigkeit auf allen Stufen forciert
Die EDEKA-Gruppe ist mit rund 42 Mrd. Euro Umsatz
die Konjunktur vor allem durch den Exporteinbruch
und 12.000 Märkten der führende Lebensmittelhänd-
und rückläufige Investitionen. Insbesondere das Pro-
ler in Deutschland. Die Gruppe ist genossenschaftlich
duzierende Gewerbe brach regelrecht ein. Positive
organisiert und wird von 4.500 selbstständigen EDEKA-
Impulse kamen hingegen vom Konsum, der nicht zu-
Unternehmern getragen. Neben dem Kerngeschäfts-
letzt von den staatlich aufgelegten Konjunkturpro-
feld des selbstständigen Einzelhandels ist die EDEKA-
grammen profitierte. Das federte die Auswirkungen
Gruppe mit Netto Marken-Discount auch im Discount-
der Krise auf den deutschen Einzelhandel ab, der
Geschäftsfeld präsent. Mit rund 290.000 Mitarbei-
2009 vergleichsweise geringe Einbußen verzeichnete.
tern* und 16.000 Auszubildenden zählt EDEKA zu
Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens
den bedeutendsten Arbeitgebern und Ausbildern in
AC Nielsen schloss der Lebensmitteleinzelhandel mit
Deutschland.
einem leichten Umsatzminus von 0,8 Prozent ab. Die
Konsumlaune der Verbraucher wurde durch zahl-
Die EDEKA-Gruppe steht für eine umsatz- und ertrags-
reiche Preisreduzierungen befördert, so dass das Ab-
orientierte Unternehmensstrategie. Das unterneh-
satzvolumen in vielen Sortimentsbereichen deutlich
merische Credo basiert auf einem hohen Qualitäts-
gegenüber dem Vorjahr gestiegen ist. Die gesamt-
und Service-Versprechen gepaart mit einem überzeu-
wirtschaftlichen Aussichten für das laufende Ge-
genden Preis-Leistungs-Verhältnis. EDEKA setzt auf
schäftsjahr hängen wesentlich davon ab, wie schnell
ein breites Markenartikel-Angebot, ein attraktives
die Konjunktur wieder an Fahrt gewinnt.
Eigenmarkensortiment sowie exzellente Bedienungsangebote in den Frische-Segmenten Fleisch und
EDEKA-GRUPPE BLEIBT AUF KURS
Wurst, Käse sowie Fisch. Die Profilierung des selbst-
Im schwierigen Marktumfeld der letzten anderthalb
ständigen Einzelhandels führt zu einem deutlichen
Jahre erwies sich die EDEKA-Gruppe als Garant für
Wettbewerbsvorteil im Markt. Durch die hohe Kun-
wirtschaftliche Stabilität und Arbeitsplätze und hat
dennähe, die hohe Motivation der Mitarbeiter sowie
ihre Marktführerschaft weiter ausgebaut. Im Ge-
die lokale und regionale Ausrichtung des Angebots
schäftsjahr 2009 steigerte die Gruppe ihren Einzel-
auf die spezifischen Kundenwünsche bleibt das von
handelsumsatz um 18,7 Prozent auf 38,0 Mrd. Euro.
selbstständigen Kaufleuten geführte Vollsortiments-
Besonders das Erfolgsmodell des von selbstständigen
konzept ein Erfolgsmodell für die Zukunft.
Kaufleuten geführten Vollsortimentsgeschäfts stellte
mit 5,5 Prozent Wachstum seine Stärke erneut unter
GESAMTWIRTSCHAFTLICHES UMFELD
Beweis. Wichtiger Treiber des Umsatzschubes war
Das Geschäftsjahr 2009 war geprägt von den Auswir-
die Übernahme von rund 2.300 Plus-Märkten durch
kungen der schwersten Wirtschaftskrise seit Jahr-
die EDEKA-Tochter Netto Marken-Discount. Die im
zehnten. Nach Angaben des Statistischen Bundes-
Jahresverlauf auf Netto umgeflaggten Märkte über-
amtes ging das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt
zeugten mit Zuwachsraten von durchschnittlich 12 Pro-
(BIP) 2009 um 5,0 Prozent zurück. Gebremst wurde
zent. Der Gesamtumsatz der Gruppe stieg 2009 um
* Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im nachfolgenden Text überwiegend die männliche Schreibweise verwendet.
Die Angaben beziehen sich in der Regel auf beide Geschlechter.
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E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9
EDEKA_GB_2009_8 8
06.05.2010 18:50:18 Uhr
DIE EDEKA-GRUPPE
Profil der EDEKA-Gruppe
14,9 Prozent auf 42,06 Mrd. Euro (Vorjahr: 36,61 Mrd.
Euro). Mit der Fokussierung auf das Kerngeschäftsfeld des selbstständigen Einzelhandels sowie das Discount-Segment sieht sich die Gruppe bestens gerüstet, ihren wachstums- und ertragsorientierten Kurs
auch in Zukunft fortzusetzen.
Das Vertriebsnetz der Gruppe umfasste zum Jahresende 2009 insgesamt 11.831 Verkaufsstellen im
Lebensmitteleinzelhandel (Vorjahr: 9.462). Die Gesamt verkaufsfläche aller Märkte stieg um 20,5 Prozent auf insgesamt 9,77 Mio. Quadratmeter (Vorjahr:
8,11 Mio. Quadratmeter). Jahr für Jahr investiert die
Gruppe rund eine Mrd. Euro in den Ausbau und die
Modernisierung ihrer Marktpräsenz.
Die Zahl der Mitarbeiter stieg im Lauf des Jahres von
262.000 auf rund 290.000 Beschäftigte an – nicht zuletzt bedingt durch die Übernahme der Plus-Filialen.
Vor allem jungen Menschen bietet EDEKA eine sichere
Perspektive. So behauptete die Gruppe auch 2009
ihre Position als eines der führenden Ausbildungsunternehmen in Deutschland – mit aktuell mehr als
16.000 Auszubildenden in 40 Berufsbildern.
Die EDEKA-Gruppe ist mit einem Umsatz von rund 42 Mrd. Euro,
12.000 Märkten und 290.000 Mitarbeitern der führende
Lebensmittelhändler in Deutschland. Im Geschäftsjahr 2009
erwies sich EDEKA als Garant für wirtschaftliche Stabilität
und die Schaffung von Arbeitsplätzen.
Umsatzentwicklung der EDEKA-Gruppe
Nettoumsätze
in Mrd. Euro
2008
2009
%
Selbstständiger
EDEKA-Einzelhandel
16,12
17,00
5,5
Regie-Einzelhandel
10,17
9,49
– 6,6
Discount-Beteiligungen
5,17
10,92
111,2
– davon: Netto Marken-Discount
4,19
9,94
137,3
Backwaren-Einzelhandel
0,57
0,59
4,7
32,02
38,00
18,7
C+C- / Großverbrauchergeschäft
1,75
1,68
– 4,0
Drittumsätze*
2,83
2,37
– 16,3
36,61
42,06
14,9
Lebensmitteleinzelhandel
EDEKA-Gruppe Inland gesamt
* zu Großhandels-/Verrechnungspreisen
9
EDEKA_GB_2009_9 9
06.05.2010 18:50:21 Uhr
Profil der EDEKA-Gruppe
Struktur der EDEKA-Gruppe
EDEKA
Verband e.V.
EDEKA Zentrale AG & Co. KG
85 %
Netto
Marken-Discount
25 %
Stille Beteiligung
NETTO
Stavenhagen
Globus
100 %
50 %
41,1 %
7 EDEKARegionalgesellschaften
EDEKABANK
50 %
50 %
EDEKA-Genossenschaften
EDEKA-Einzelhändler
Die Struktur der EDEKA-Gruppe
Netto Marken-Discount sowie weitere Beteiligun­
Die EDEKA-Gruppe ist genossenschaftlich struktu-
gen ist sie auch im operativen Einzelhandelsge-
riert. Der Erfolg der Gruppe basiert auf dem engen
schäft tätig. Ebenfalls zur ZENTRALE gehören das
Zusammenwirken dreier Stufen: dem lokalen Einzel-
EDEKA Fruchtkontor und das EDEKA Weinkontor
handel, dem regionalen Großhandel und der EDEKA
mit der Rheinberg-Kellerei in Bingen.
ZENTRALE in Hamburg.
■
■
Basis der EDEKA-Gruppe sind die 4.500 selbst­stän­
Auf internationaler Ebene engagiert sich die EDEKA-
digen EDEKA-Kaufleute, die in neun regionalen Ge-
Gruppe in der europäischen Allianz Alidis/Agenor mit
nossenschaften zusammenge­schlossen sind. Die
Sitz in Genf, an der Seite der französischen ITM Entre-
Genossenschaften halten alle Anteile an der EDEKA
prises-Gruppe (Intermarché) und der Eroski Gruppe
ZENTRALE sowie 50 Prozent der Anteile an den
aus Spanien. Im Fokus steht dabei die europaweite
EDEKA-Regionalgesellschaften.
Vermarktung vertrieblicher Leistungen für Marken­
Die sieben EDEKA-Regionalgesellschaften steuern
artikel. Das Dreierbündnis setzt sich aus expansions­
das operative Vollsortimentsgeschäft und beliefern
orientierten Gruppen zusammen, deren Geschäfts-
den EDEKA-Einzelhandel täglich mit frischen
modell auf der Leistungskraft mittelständischer Un-
Lebens­mitteln. Mit eigenen Produktionsbetrieben
ternehmen basiert.
für Fleisch und Wurst sowie tagesfrische Back­
■
10
waren sichern sie der EDEKA-Gruppe einen deut-
Gerüstet für die Zukunft
lichen Wett­bewerbs­vorteil.
Um den eingeschlagenen Wachstumskurs dauerhaft
Die EDEKA ZENTRALE in Hamburg verantwortet
zu sichern, wird die EDEKA-Gruppe insbesondere das
die strategische Führung der Gruppe. Sie bündelt
Kerngeschäftsfeld des selbstständigen Einzelhandels
das nationale Warengeschäft einschließlich der
weiter konsequent ausbauen. Es gilt, seine Wettbe-
Eigenmarken-Entwicklung und Qualitätssiche-
werbsfähigkeit durch ge­zielte Maßnahmen zu stär-
rung, steuert Marketing und nationale Werbung
ken. Im laufenden Ge­schäfts­­jahr stehen unter ande-
und bietet zahlreiche weitere nationale Dienstleis­
rem folgende Aktivitäten im Fokus der strategischen
tungsfunktionen. Über das Tochterunternehmen
Agenda:
E D E K A Geschäftsbericht 2 0 0 9
DIE EDEKA-GRUPPE
Profil der EDEKA-Gruppe
■
Die EDEKA-Eigenmarken werden kontinuierlich opti-
■
miert und weiterentwickelt, um dem Wunsch der
gesetzt. Allein 2010 sollen mehr als 100 Märkte an
Kunden nach höchster Qualität zu günstigen Prei-
Unternehmer übergeben werden. Auch Existenz-
sen noch stärker gerecht zu werden. Bereits heute
umfasst das Eigenmarkensortiment mehr als 2.400
■
Die Privatisierungsoffensive wird konsequent fort-
gründungen werden massiv gefördert.
■
Ein starker Werbeauftritt sichert dem EDEKA-Ein-
Artikel aus allen Warengruppen – vom Preiseinstieg
zelhandel konstante Präsenz bei allen relevanten
bis ins Premium-Segment.
Zielgruppen.
Die Harmonisierung der IT-Systeme im Rahmen
■
Für das laufende Geschäftsjahr ist geplant, auf
des IT- und Organisationsprogramms LUNAR wird
allen Stufen weitere Mitarbeiter einzustellen. Da-
forciert und damit die Effizienzsteigerung der Ge-
mit bleibt EDEKA auch in wirtschaftlich schwie-
schäftsprozesse auf allen Stufen vorangetrieben.
rigen Zeiten ein Jobmotor in Deutschland.
Unser Engagement
EDEKA ist ein Unternehmer-Unternehmen – seit
Parallel zum wirtschaftlich stabilen Kurs hat die
über 100 Jahren. Die mehr als 4.500 selbstständi-
EDEKA-Gruppe im Jahr 2009 ihre Aktivitäten im Be-
gen EDEKA-Kaufleute sind fest in ihrer Region
reich der nachhaltigen Unternehmensführung ge-
verwurzelt und führen ihre Märkte häufig bereits
bündelt und vorangetrieben. Bereits im Januar bot
in zweiter oder dritter Generation. Das alleine
die Gruppe den insgesamt 400.000 Besuchern der
zeigt schon: In die Zukunft gerichtetes Denken
Internationalen Grünen Woche in Berlin einen um-
und Handeln sind ein treibendes Prinzip der
fassenden Einblick in die Vielfältigkeit ihres Engage-
Gruppe. Als Marktführer im deutschen Lebens-
ments. Ob bestandserhaltende Fischerei, Qualitäts-
mittelhandel versteht die EDEKA-Gruppe Nach-
sicherung bei Obst und Gemüse, Förderung von Kin-
haltigkeit als integralen Bestandteil ihrer Unter-
dergärten oder Klimaschutz: Auf der weltgrößten
nehmensstrategie. Entscheidende Aufgabe ist es,
Verbraucherschau präsentierte sich der Marktführer
die sich aus dieser Rolle ergebende ökologische
zehn Tage lang prominent mit vielen Themen rund
und gesellschaftliche Verantwortung sinnvoll mit
um Lebensmittel und gesunde Ernährung.
den ökonomischen Interessen zu verbinden.
Dabei fokussiert sich EDEKA auf drei Kernelemente: die Sortimentsführung mit allen Aspekten
der Qualitätssicherung und klaren Einkaufsrichtlinien, den ökologischen Aspekt unter Berücksichtigung eines schonenden Energie- und Ressourceneinsatzes sowie das gesellschaftliche Engagement, das in einem klaren Bekenntnis zur sozialen
Marktwirtschaft gründet. Darüber hinaus steht
die EDEKA-Gruppe für Transparenz und Dialogbereitschaft – nicht nur gegenüber den Kunden,
auch gegenüber der Politik sowie Nichtregierungsorganisationen.
Im Dialog: Auch zahlreiche Politiker, darunter Bundesministerin Ilse Aigner und
Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit, nutzten den EDEKA-Stand auf
der Grünen Woche als Plattform zum Austausch mit dem Handel.
11
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06.05.2010 18:50:34 Uhr
»Ich bewege was, obwohl ich nicht
in der Politik bin.«
> Sven Komp – EDEKA-Unternehmer, Wesel
Um etwas für die Region zu tun, kann man Politiker werden. Oder EDEKA-Kaufmann.
So wie Sven Komp, der tief mit seiner Heimat verwurzelt ist und den Menschen der
Gegend gezielt mit Projekten zur Seite steht. Eines von vielen ist die Initiative „Aus
Liebe zum Nachwuchs“ der EDEKA-Stiftung, die Sven Komp als Pate von gleich drei
Kindergärten tatkräftig unterstützt. Zusammen mit den Kleinen legt Komp im
Frühjahr Gemüsebeete an, die von den Jungen und Mädchen selbst gepflegt werden. Von der Saat bis zur Ernte können sie ganz genau verfolgen, was das Gemüse
eigentlich macht, bevor es im Supermarkt landet. Und lernen dabei ganz nebenbei
viel über Natur und über gesunde Ernährung. Aber auch für ältere Menschen setzt
sich Komp fürsorglich ein. Wäre der nordrhein-westfälische Jungunternehmer in
die Politik gegangen, hätte er wahrscheinlich ebenso viele gute Ideen gehabt.
Bleibt nur die Frage, ob er sie auch genau so schnell und unbürokratisch hätte
umsetzen können.
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06.05.2010 18:50:37 Uhr
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06.05.2010 18:50:48 Uhr
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06.05.2010 18:51:01 Uhr
»Für meine Kunden mache ich die
verrücktesten Sachen.«
> Meike Bergmann – EDEKA-Unternehmerin, Lüneburg
Manchmal kann ein ganz normaler Einkauf zu einem richtigen Ereignis werden.
Vor allem, wenn man in den Lüneburger EDEKA-Markt von Meike Bergmann hereinschaut. Als sie mit 26 Jahren ihren ersten eigenen Markt übernommen hatte,
entdeckte sie ihre Leidenschaft für Events. Da wurden zum 100-jährigen EDEKAJubiläum schon mal historische Kostüme für alle Auszubildenden organisiert. Oder
sie ließ eine kleine Bio-Farm liebevoll bis ins Detail aufbauen. Gute Ideen hat ihr
Team mehr als genug in petto – bisher wurde kaum eine Aktion ein zweites Mal
wiederholt. Eine Ausnahme: das alljährliche „Kürbis-Schnitzen“ kurz vor Halloween.
Am 31. Oktober wird dann der gesamte Markt aufwändig dekoriert, die Mitarbeiter
erscheinen als Geister und Hexen, für die Kinder gibt es „Süßes statt Saures” und
für die Erwachsenen die schon legendäre Gruselbowle. Die Kunden sind begeistert – und kommen gerne wieder. Denn wo sonst kann man zwischen Frischetheken
und Regalen so viel erleben?
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06.05.2010 18:51:18 Uhr
»Bei mir ist nicht alles Käse.
Aber vieles!«
> Niko Clausen – EDEKA-Unternehmer, Hamburg
Wer möchte, dass seine Mitarbeiter etwas dazulernen, meldet sie in der Regel zu
einer guten Fortbildung an. Das macht auch Niko Clausen so. Oder zumindest so
ähnlich. Denn der EDEKA-Unternehmer schickt seine Fachkräfte nicht zu irgendeinem Seminar. Sondern dahin, wo unzählige seiner feinen Delikatessen hergestellt
werden: ins sonnige Italien! Schließlich sollen die Abteilungsleiter seiner Käse-Theken
den anspruchsvollen Kunden nicht nur graue Theorie erzählen. Sondern zu jedem
frischen Molkereiprodukt die ganz eigene Geschichte auf Lager haben. Eben da hat
der erfahrene Unternehmer übrigens auch so einiges – nämlich ganze 650 Sorten
Käse. Das sind natürlich nicht nur italienische Spezialitäten. So stellt Niko Clausens
Team täglich bis zu zwölf verschiedene Sorten Frischkäse her. Und verkauft binnen
drei Tagen locker 180 Kilogramm davon. Wer keinen Käse liebt, der hat hinter der
26 Meter langen Bedientheke nichts verloren – und wird auch nicht auf Dienstreise
nach „bella Italia” geschickt.
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06.05.2010 18:51:32 Uhr
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06.05.2010 18:51:43 Uhr
Einzelhandel Vollsortiment
EDEKA-Unternehmer bleiben auf Kurs
■
Selbstständiger Einzelhandel überzeugt mit 5,5 Prozent Zuwachs
■
129 Nachwuchskaufleute machen sich selbstständig
■
Privatisierungsoffensive mit 86 Märkten fortgesetzt
■
Regionen positionieren Marktkauf-SB-Warenhäuser neu
Das gewachsene Kerngeschäft der EDEKA-Gruppe ist
Regionalgesellschaften betreiben Märke in eigener
das klassische Lebensmittel-Vollsortimentsgeschäft.
Regie. Die durchschnittliche Verkaufsfläche pro Markt
Vom Convenience-orientierten City-Supermarkt bis
stieg 2009 auf 897 Quadratmeter (Vorjahr: 875 Qua-
zum SB-Warenhaus auf großer Fläche: EDEKA steht
dratmeter). Die EDEKA-Gruppe baut ihre Marktprä-
für innovative und kundenorientierte Markt- und Ver-
senz kontinuierlich aus. Allein im Jahr 2009 wurden
triebskonzepte – zugeschnitten auf die individuellen
rund 200 moderne Vollsortimenter mit einer durch-
Bedürfnisse vor Ort. Als Lebensmittel-Experten profi-
schnittlichen Verkaufsfläche von 1.250 Quadrat-
lieren sich die Einzelhändler mit modernen Märkten,
metern neu eröffnet.
die eine einladende Einkaufsatmosphäre schaffen.
Besondere Akzente setzen die Frische-Abteilungen
SELBSTSTÄNDIGER EINZELHANDEL
mit Obst und Gemüse sowie Bedientheken für Käse,
TROTZT DER KRISE
Fleisch und Wurst sowie Fisch. Die Zahlen belegen:
Die EDEKA-Super- und -Verbrauchermärkte werden
Eine an den Kundenwünschen orientierte Sortiments-
zum überwiegenden Teil von rund 4.500 selbststän-
gestaltung verbunden mit einem attraktiven und
digen Kaufleuten geführt. Jahr für Jahr schaffen sie
nachvollziehbaren Preis-Leistungs-Verhältnis ist das
es, ihre Kunden mit attraktiven Sortimenten, Service
Erfolgsrezept für die Zukunft. Das sehen auch die Ver-
und einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis zu über-
braucher so, die EDEKA 2009 laut Kundenmonitor
zeugen. Als mittelständische Unternehmer führen sie
zum „beliebtesten Supermarkt“ gewählt haben.
ihre Märkte zum Teil in langer Familientradition, pflegen vielfältige Beziehungen zu regionalen Produzen-
Zum Jahresende 2009 umfasste das Vertriebsnetz
ten und zeichnen sich durch eine einzigartige Kun-
im regionalen EDEKA-Einzelhandel annähernd 8.000
dennähe aus. Sie übernehmen – gesellschaftlich fest
Märkte, die in der Mehrzahl von selbstständigen
verwurzelt – soziale und wirtschaftliche Verantwor-
Kaufleuten geführt werden. Auch die sieben EDEKA-
tung, bundesweit in Städten und Gemeinden.
Umsatzentwicklung Selbstständiger Einzelhandel
Nettoumsätze in Mrd. Euro
18,0
15,0
13,52
13,55
14,98
16,12
17,00
12,0
+5,5 %
9,0
Die selbstständigen EDEKA-Kaufleute bauten ihre Marktposition im Jahr 2009 mit einem deutlichen Umsatzplus
nachhaltig aus.
6,0
3,0
0
2005
18
2006
2007
2008
2009
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06.05.2010 18:51:58 Uhr
DIE EDEKA-GRUPPE
Einzelhandel Vollsortiment
Das Modell einer genossenschaftlich organisierten
Unternehmensgruppe gibt jedem Kaufmann eine solide Basis und gleichzeitig den nötigen Freiraum, um
sich mit seinen eigenen Ideen zu entfalten und auf
die spezifischen Bedürfnisse seiner Kunden vor Ort
einzugehen. Das macht sich gerade unter schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bezahlt.
So hat der selbstständige Einzelhandel auch 2009 seine
UnternehmerUnternehmen:
Mehr als 4.500
selbstständige
Kaufleute bilden
das Rückgrat
der Gruppe. Als
mittelständische
Unternehmer
sind sie regional
fest verwurzelt
und zeichnen
sich durch eine
einzigartige
Kundennähe aus.
Leistungsfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die mehr als 4.500 EDEKA-Unternehmer steigerten ihre Umsätze um 5,5 Prozent auf insgesamt
17,0 Mrd. Euro (Vorjahr: 16,12 Mrd. Euro). Auf vergleichbarer Fläche – also abzüglich der Expansionsstandorte
– lag das Plus bei knapp 2 Prozent und damit deutlich
über dem Branchentrend. Insgesamt führten die selbstständigen Kaufleute – darunter ein hoher Anteil an
Mehrbetriebsunternehmern – im Jahr 2009 mehr als
6.300 Märkte mit einer Verkaufsfläche von 4,4 Mio.
Quadratmetern.
Mit EDEKA als starkem Partner wagten allein in den
Erklärte Zielsetzung der EDEKA-Gruppe ist es, die füh-
vergangenen fünf Jahren mehr als 600 Existenzgrün-
rende Position der selbstständigen EDEKA-Kaufleute
der den Schritt in die Selbstständigkeit. Im Geschäfts-
kontinuierlich zu stärken und ihre Ertragskraft auszu-
jahr 2009 machten sich 129 junge Kaufleute mit ins-
bauen. Mittelfristig soll der Umsatz des selbststän-
gesamt 131 neu eröffneten oder übernommenen
digen Einzelhandels auf 20 Mrd. Euro gesteigert werden.
EDEKA-Märkten selbstständig. Die Gruppe steht den
Vor diesem Hintergrund hat die Gruppe die Privatisie-
Nachwuchs-Unternehmern mit individuell zuge-
rungsoffensive im Geschäftsjahr 2009 weiter forciert;
schnittenen Serviceleistungen eng zur Seite. Auf die-
auch die Expansion mit neuen Standorten für die Kauf-
se Weise investiert die EDEKA-Gruppe gezielt in die
leute wird massiv gefördert.
Zukunft und stärkt ihr Kerngeschäftsfeld nachhaltig.
Existenzgründungen im EDEKA-Einzelhandel
Anzahl Märkte, davon:
41 Neueröffnungen
42 Standorte aus Inhaberwechseln
131
48 Standorte aus Privatisierungen
EDEKA ist einer der größten Förderer
von Existenzgründungen. Allein 2009
machten sich 129 junge Kaufleute mit
insgesamt 131 Märkten selbstständig.
19
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06.05.2010 18:52:03 Uhr
Einzelhandel Vollsortiment
REGIONEN TREIBEN PRIVATISIERUNG VORAN
Auch im laufenden Geschäftsjahr wird die Privatisie-
Der strategischen Förderung des selbstständigen Ein-
rungsoffensive unvermindert vorangetrieben. Ge-
zelhandels dient auch das Netz der Märkte, die von
plant ist, bis zum Jahr 2012 weitere 300 Vollsorti-
den sieben EDEKA-Regionalgesellschaften in eigener
mentsmärkte mit einer Verkaufsfläche von durch-
Regie geführt werden. Zielsetzung ist es, die EDEKA-
schnittlich 1.600 Quadratmetern aus dem Filialnetz
Präsenz durch die Erschließung neuer Standorte sys-
auf selbstständige Kaufleute zu über tragen.
tematisch zu stärken und zukunftsfähige Märkte konsequent in die Hände selbstständiger Kaufleute zu
MARKTKAUF MIT NEUEN KONZEPTEN
übergeben. Dieser Privatisierungsstrategie folgend
Zum Netz der Regie-Märkte zählen zum Stichtag
ging die Zahl der Regie-Märkte bis zum Jahresende
31. Dezember insgesamt 168 Marktkauf-SB-Waren-
2009 auf insgesamt 1.642 zurück (Vorjahr: 1.744).
häuser. Sie wurden in den Jahren 2007 und 2008 von
Insgesamt wurden im Jahresverlauf 86 Märkte an
der Marktkauf Holding GmbH in die Verantwortung
EDEKA-Unternehmer übertragen, davon dienten 48
der Regionalgesellschaften über tragen und profitie-
Märkte jungen Kaufleuten als Sprungbrett in die
ren seither vom Ausbau der regionalen Sortimente
Selbstständigkeit.
und der Möglichkeit, effizienter auf Kundenwünsche
vor Ort einzugehen. Zudem heben die Regionalgesell-
Der Umsatz des Regie-Einzelhandels lag 2009 mit
schaften im Großhandelsgeschäft zusätzliche Syner-
9,49 Mrd. Euro planmäßig leicht unter dem Vorjahr
gien und erzielen Kostenvorteile. Die regionalspezi-
(10,17 Mrd. Euro). Auf vergleichbarer Fläche und
fische Neuausrichtung der Standorte schlägt sich in
ohne Berücksichtigung der übernommenen Markt-
einer spürbaren Stabilisierung der Umsätze nieder.
kauf-Häuser verzeichnete der Regie-Bereich ein Plus
von 0,7 Prozent.
Insbesondere mit der Aufwertung der Frischebereiche und der Profilierung der Nonfood-Kompetenz
investieren die Regionen in die Zukunft dieses Vertriebsformats. Zielsetzung ist es, für alle MarktkaufHäuser leistungsfähige Konzepte mit der bestmöglichen Wettbewerbsperspektive zu realisieren und
die Standorte so nachhaltig zu sichern.
Auf diesem Weg hält sich die EDEKA-Gruppe alle strategischen Optionen offen. Neben spezifisch zugeschnittenen Regie-Konzepten gehört dazu auch die
Privatisierung geeigneter Flächen. Mittelfristig kommen hierfür rund 100 Marktkauf-Standorte in Frage.
Dass das Unternehmer-Modell auch auf der großen
Fläche funktioniert, haben EDEKA-Kaufleute mit 13
selbstständig geführten Märkten bereits im ersten
Jahr nach der Regionalisierung unter Beweis gestellt
und die Umsätze zum Teil zweistellig gesteigert.
Einladende Einkaufsatmosphäre: Die EDEKA-Super- und -Verbrauchermärkte
profilieren sich mit Vielfalt und Service. Besondere Akzente setzen die FrischeAbteilungen für Obst und Gemüse, Fleisch und Wurst, Käse oder Fisch.
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06.05.2010 18:52:10 Uhr
DIE EDEKA-GRUPPE
Einzelhandel Vollsortiment
PARTNER FÜR DEN EINZELHANDEL
EDEKA bleibt auch weiterhin auf Expansionskurs.
Allein im Vollsortimentsbereich werden zukünftig
Jahr für Jahr rund 200 neue EDEKA-Märkte eröffnet.
Der Fokus richtet sich dabei insbesondere auf Verkaufsflächen ab 1.500 Quadratmeter aufwärts, die
ausreichend Raum für eine qualifizierte Nahversorgung bieten. Angesichts der demografischen Entwicklung gewinnen aber auch kleinere Flächen in hochfrequentierten City-Lagen an Bedeutung. Um kontinuierlich neue Standorte für die Kaufleute zu erschließen, sind bundesweit mehr als 100 Spezialisten in der
Standortanalyse und -planung aktiv. Der EDEKAEinzelhandel profitiert vom zuverlässigen Service, den
die sieben Regionalgesellschaften und die EDEKA
ZENTRALE bieten. Dazu gehört die Unterstützung bei
der Standortauswahl und -entwicklung, bei Ladenbau und -einrichtung ebenso wie bei der Sortimentsgestaltung.
Gelungener Auftritt: EDEKA baut sein Vertriebsnetz kontinuierlich aus – mit modernen
Märkten, die auf die spezifischen Anforderungen des Standorts zugeschnitten sind.
Als starker Partner für den Mittelstand präsentierte
sich die Gruppe im Oktober 2009 zum zweiten Mal
auf der internationalen Immobilienmesse Expo Real
VERTRIEBSLINIEN DER EDEKA-GRUPPE (AUSWAHL)
in München. Alle Regionen sowie die EDEKA ZENTRALE
nutzten die Messe als Plattform, um Kontakte zu Investoren und kommunalen Entscheidungsträgern zu
knüpfen und zu vertiefen.
Auch die Angebote der gruppeneigenen EDEKABANK
sichern dem EDEKA-Einzelhandel klare Vorteile im
Wettbewerb. Das Spektrum reicht vom Gehaltskonto
für Mitarbeiter über die Finanzierung von Existenzgründern bis zur Vermögensberatung gestandener
Kaufleute. Trotz widriger Rahmenbedingungen knüpf te
die EDEKABANK 2009 an die stabile Entwicklung der
Vorjahre an. Die Bilanzsumme erhöhte sich um 5 Prozent auf mehr als 1,3 Mrd. Euro. Im traditionellen Kerngeschäftsfeld der Finanzierungen profitierten die
selbstständigen Kaufleute von einer gesteigerten Kreditvergabe, im Privatkundensegment konnten die im
Marktvergleich sehr guten Konditionen weiterhin zu
Gunsten der Kunden gehalten werden.
Das EDEKA center ist ein großflächiges Vollsortimentsgeschäft
mit einer Verkaufsfläche ab
etwa 2.500 Quadratmetern.
Das ausgeprägte LebensmittelVollsortiment ergänzen NonfoodProdukte sowie vielfältige
Fachabteilungen.
Der Vollsortimentstyp EDEKA
neukauf verfügt in der Regel über
eine Verkaufsfläche zwischen 1.000
und 2.500 Quadratmetern. Er bietet
ein Lebensmittel-Vollsortiment
einschließlich aller FrischwarenAbteilungen sowie ein begrenztes
Nonfood-Sortiment.
Der EDEKA aktiv markt bietet
als moderner Supermarkt ein
Lebensmittel-Vollsortiment auf
einer Verkaufsfläche zwischen
400 und 1.000 Quadratmetern.
Charakteristisch sind servicebetonte Spezialabteilungen im
Frischebereich.
Die rund 180 SB-Warenhäuser der
Vertriebslinie Marktkauf bieten auf
großer Fläche ein breites Sortiment an Lebensmitteln und ein
ausgefeiltes Nonfood-Angebot.
21
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07.05.2010 12:43:47 Uhr
Einzelhandel Vollsortiment
Attraktive Prämien: Mit der DeutschlandCard können seit 2008
auch EDEKA- und Marktkauf-Kunden Punkte sammeln.
Humorvoll und wirksam: Die TV-Spots der
Imagekampagne „Wir lieben Lebensmittel“ vermitteln Kompetenz mit einem Augenzwinkern – wie hier der „Käsekenner“.
Mit zahlreichen Dienstleistungen in Marketing und
■
Auch in den Augen des Fachpublikums setzte der
Werbung stärken die EDEKA ZENTRALE und die Regio-
Marktführer Maßstäbe: Gleich zwei EDEKA-Märkte
nalgesellschaften die Kundenbindung im Einzelhan-
sind die „Supermärkte des Jahres 2009“. Hieber‘s
del. Zum Beispiel mit der DeutschlandCard, die im
Frische Center in Grenzach und der WEZ-Markt
März 2009 ihren ersten Geburtstag feierte. Mit bun-
Hausberge in Porta Westfalica wurden mit der be-
desweit mehr als 6,5 Millionen Nutzern hat sich das
gehrten Branchenauszeichnung prämiert. In den
Multipartner-Bonusprogramm als Erfolgsmodell er-
Kreis der 13 Finalisten schaff ten es auch das E center
wiesen. Ebenso wie die Kundenzeitschrift „Mit Liebe”,
von Konrad Kreuzberg in Koblenz sowie das E center
die sechsmal jährlich erscheint. Für hohe Sympathiewerte bei den Verbrauchern sorgt bereits seit 2005
Meuschau in Merseburg.
■
Ebenso vorbildlich präsentierten sich 2009 die
die Imagekampagne „Wir lieben Lebensmittel“. Sie
Teams in den einzelnen Abteilungen: So überzeugte
wurde auch 2009 mit Fokus auf die zentralen Mar-
die Obst- und Gemüse-Kompetenz des Frischecen-
kenbotschaften Qualität, Kompetenz und Service
ters von Sven Komp in Wesel die Jury des Deutschen
weiterentwickelt. Mit Erfolg: Im Oktober wurde die
Fruchtpreises 2009 auf ganzer Linie. Wolfgang Struve
Kampagne vom Gesamtverband Kommunikations-
holte mit einem seiner Hamburger E center den
agenturen (GWA) mit dem Goldenen Effie, dem Preis für
„Coolcup“ für die beste Tiefkühlabteilung Deutsch-
die effizienteste Werbung, ausgezeichnet.
lands – gemeinsam mit dem Team des E aktiv
Marktes Buch in Hattersheim. Das E center Kreuz-
AUSGEZEICHNETE KONZEPTE
■
22
berg in Koblenz betreibt nicht nur „Deutschlands
Die EDEKA-Vollsortimentsmärkte sind die belieb-
beste Wursttheke“, wie die Zeitschrift „essen &
testen Einkaufsstätten für Lebensmittel in Deutsch-
trinken – für jeden Tag“ mit ihrem Preis attestiert.
land. Zu diesem Ergebnis kam die Studie „Kunden-
In der Kategorie „Obst & Gemüse“ wurde es zum
monitor Deutschland 2009“, für die rund 30.000
„Lieblingsmarkt 2009“ gekürt, dem Preis von „meine
Verbraucher befragt wurden. Vor allem die selbst-
familie & ich“. „Lieblingsmarkt“ in der Kategorie
ständigen EDEKA-Kaufleute überzeugten ihre Kun-
„Wurst und Fleisch“ wurde der E aktiv markt Kels in
den mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis,
Ratingen, beim Fisch machte Hieber‘s Frischecenter
kompetent geführten Bedientheken sowie ausge-
in Grenzach-Wyhlen das Rennen, ebenso wie in der
prägtem Service-Verständnis und Freundlichkeit.
erstmalig ausgelobten Kategorie „Wein“.
E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9
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06.05.2010 18:52:21 Uhr
DIE EDEKA-GRUPPE
Einzelhandel Vollsortiment
Unser Engagement
Rückgrat des Unternehmer-Unternehmens EDEKA
Um schon die Kleinsten der Gesellschaft an eine ge-
sind die 4.500 selbstständigen Kaufleute und ihre
sunde Ernährung heranzuführen, engagieren sich
Teams im Einzelhandel. Sie engagieren sich auf
EDEKA-Kaufleute in ganz Deutschland für die Initiative
vielfältige Weise in Städten und Gemeinden,
„Aus Liebe zum Nachwuchs. Gemüsebeete für Kids“.
deutschlandweit in über 6.300 Märk ten. Gerade
Die EDEKA-Stiftung hatte sie 2008 zur Förderung
in wirtschaftlich schwierigen Zeiten bedeutet un-
frühkindlicher Bildung ins Leben gerufen. Im Frühjahr
ternehmerische Verantwortung in erster Linie,
2009 wurden bundesweit 350 Kinder tagesstätten in
Ausbildungs- und Arbeitsplätze zu schaffen – mit
über 150 Städten mit Hochbeeten und allem, was
Perspektive. Auch 2009 ist EDEKA wieder Deutsch-
zum Gärtnern dazugehört, ausgestattet – von der
lands größter Ausbilder und einer der größten pri-
Blumenerde über Saatgut bis hin zu Gießkanne und
vatwirtschaftlichen Arbeitgeber. Der mittelstän-
Schaufel. Zusätzlich bekam jedes Kind eine Gärtner-
dische Einzelhandel ist durch regionale Verbun-
schürze und das Lern- und Vorlesebuch „Dem Gemüse
denheit geprägt. Mit dem Bekenntnis zum loka-
auf der Spur“. Gemeinsam mit den EDEKA-Einzel-
len Standort fördert EDEKA auch die ortsan-
händlern vor Ort, die das Projekt als Paten betreuen,
sässigen Produzenten und Landwirte, stärkt die
legten die Kinder die Beete an und pflegten sie wäh-
Kaufkraft und sichert Arbeitsplätze – auch in
rend der Vegetationsperiode. So lernen sie auf spiele-
strukturschwachen Regionen.
rische Weise, dass Obst und Gemüse nicht im Supermarkt wachsen, sondern dass Pflanzen viel Fürsorge
Für die EDEKA-Kaufleute ist es seit Jahrzehnten
benötigen, bevor sie Früchte tragen. Auf diese Weise
selbstverständlich, sich gesellschaftlich und sozial
fördert und prägt die Initiative die Wertschätzung
zu engagieren. Überall in der Republik unterstüt-
und das Bewusstsein für wertvolle Lebensmittel.
zen die Einzelhändler Projekte, Vereine oder
„Aus Liebe zum Nachwuchs“ erfreute sich 2009 so
Schulen in ihren Gemeinden. So zählen sie bei-
großer Resonanz, dass die Initiative im Frühjahr 2010
spielsweise zu den wichtigsten Förderern der
auf bundesweit rund 400 Kitas und Kindergärten
bundesweit rund 800 „Tafel“-Initiativen. Als aus-
ausgeweitet wird.
gewiesenen Lebensmittel-Experten liegt den
Edekanern natürlich besonders das Thema „Gesunde Ernährung“ am Herzen. Im Rahmen des
2005 ins Leben gerufenen EDEKA Ernährungsservice stehen mittlerweile mehr als 1.800 speziell
geschulte Mitarbeiter in den Märkten der Gruppe
bereit, um ihre Kunden kompetent zu allen Fragen rund um Lebensmittel und eine ausgewogene
Ernährung zu beraten. Auch via Internet und Telefon-Hotline bietet der Ernährungsservice umfassenden Service rund um die Uhr.
Wasser marsch: Schon im Kindergartenalter das Interesse für eine ausgewogene
Ernährung und frische Lebensmittel wecken – für EDEKA ein wichtiges Anliegen.
Mit der Initiative „Aus Liebe zum Nachwuchs“ ist es der EDEKA-Stiftung gelungen,
diese Idee kindgerecht und erfolgreich in die Tat umzusetzen.
23
EDEKA_GB_2009_23 23
06.05.2010 18:52:29 Uhr
Einzelhandel Discount
Netto Marken-Discount wächst mit Plus
■ EDEKA baut Discount-Engagement deutlich aus
■ Integration der Plus-Filialen liegt über Plan
■ Profilierung mit Frische und großer Auswahl
Das Discount-Segment hat sich in den vergangenen
Netto und Plus wachsen zusammen
Jahren fest in Deutschland etabliert. Mit Netto
Am 1. Januar 2009 startete Netto Marken-Discount
Marken-Discount verfügt die EDEKA-Gruppe über ein
durch: Die EDEKA-Tochter übernahm mehr als 2.300
starkes Vertriebskonzept, um diesen Markt maßgeb­
Filialen der Plus Warenhandelsgesellschaft mbH aus
lich mitzugestalten. Netto Marken-Discount ist der
der Unternehmensgruppe Tengelmann. Dies gab dem
am schnellsten wachsende Lebensmittel-Discounter
Gesamtumsatz des Discounters aus der Oberpfalz
in Deutschland und profiliert sich im Wettbewerb
einen Schub von 137 Prozent auf insgesamt 9,94 Mrd.
durch hohe Sortimentsvielfalt mit Fokus auf Frische
Euro (Vorjahr: 4,19 Mrd. Euro). Mit der Umstellung der
und Regionalität zum wettbewerbsstarken Preis.
Plus-Filialen auf das erfolgreiche Netto-Konzept erschließen sich nachhaltige Umsatzpotenziale für die
Im Geschäftsjahr 2009 hat die EDEKA-Gruppe paral-
Zukunft. Das belegt bereits die Entwicklung der bis
lel zum Ausbau des Vollsortimentsgeschäfts ihr Dis-
Jahres­ende umgeflaggten Standorte: Sie übertrafen
count-Engagement massiv verstärkt: Mit der Über­­
die Erwartungen mit Zuwachsraten von durchschnitt-
nahme von Plus rückte Netto Marken-Discount als
lich rund 12 Prozent.
neue Nummer drei ins Spitzenfeld der deutschen
Dis­counter auf. Darüber hinaus hält die EDEKA ZEN-
Mit der Plus-Übernahme baute Netto Marken-Dis-
TRALE eine Finanzbeteiligung in Höhe von 25 Pro-
count das Vertriebsnetz in ganz Deutschland maß-
zent an dem in Nord- und Ostdeutschland präsenten
geblich aus. Insgesamt wurden mehr als 2.600 Filialen
Discoun­ter OHG NETTO Supermarkt GmbH & Co.,
von Tengelmann übernommen, von denen in der Folge
Staven­hagen.
rund 300 Standorte auf Maßgabe des Bundeskartell-
Umsatzentwicklung Netto Marken-Discount
Nettoumsätze in Mrd. Euro
9,94
10,0
8,0
6,0
4,0
2,98
3,27
3,73
2005
2006
2007
Umsatzschub: Mit der Integration von mehr als 2.300 PlusFilialen hat Netto Marken-Discount in puncto Umsatz und
Vertriebsnetz zur Spitzengruppe des deutschen Discountmarkts aufgeschlossen.
4,19
2,0
0
24
E D E K A Geschäftsbericht 2 0 0 9
2008
+137 %
2009
DIE EDEKA-GRUPPE
Einzelhandel Discount
amtes an Wettbewerber abgegeben oder geschlossen
wurden. Die Integration der Plus-Standorte ins Vertriebsnetz von Netto Marken-Discount kommt zügig
voran: Seit Januar 2009 werden pro Woche zwischen
30 und 50 Plus-Filialen auf das erfolgreiche NettoKonzept umgestellt. Bis zum Jahresende präsentierten sich rund 1.400 Standorte neu unter gelbrotem Logo; bis Mitte 2010 werden alle Filialen plangemäß umgestellt sein.
Parallel trieb Netto Marken-Discount auch die organische Expansion unvermindert voran – mit 194
Märkten, die im Jahresverlauf neu eröffnet wurden
(bei 107 Schließungen). Unter dem Strich betrieb das
Unternehmen am Jahresende 3.881 Netto- und PlusFilialen und hat seine Marktpräsenz damit signifikant
ausgebaut (Vorjahr: 1.442 Filialen). Die Gesamt verkaufsfläche erhöhte sich gegenüber 2008 um 141
Prozent auf 2,6 Mio. Quadratmeter (Vorjahr: 1,1 Mio.
Quadratmeter). Mit dem Wachstum ging eine deutliche Steigerung der Mitarbeiterzahl einher: Zum 31.
Dezember 2009 beschäftigte Netto Marken-Discount
bundesweit rund 65.000 Mitarbeiter, mehr als doppelt
so viele wie im Vorjahr (28.400 Mitarbeiter).
Um den wachsenden Anforderungen durch Umstellung und Expansion gerecht zu werden, investiert
Netto Marken-Discount massiv in den Ausbau seiner
Logistik. Zu den acht bestehenden wurden sechs ehemalige Plus-Lagerstandorte in das Netto-Logistiknetz
integriert. Dies erforderte erheblichen Modernisierungsaufwand und die Erweiterung der Kapazitäten,
um den gestiegenen Sortimentsanforderungen gerecht zu werden. Im Jahresverlauf eröffnete die EDEKATochter neue Logistikzentren in Kitzingen, Bielefeld
Rasantes Tempo: Woche für Woche werden zwischen 30 und 50 Plus-Standorte auf das
Ladenkonzept von Netto Marken-Discount umgestellt. Bis Mitte des laufenden Jahres
sollen alle 2.300 übernommenen Plus-Filialen in das Netto-Netz integriert sein. Mit
dem Ausbau der bundesweiten Logistikstrukturen sichert Netto Marken-Discount eine
reibungslose Belieferung aller Filialen.
und Wörth am Rhein, im laufenden Geschäftsjahr
folgt der Standort Krefeld, Anfang 2011 Erfurt. Somit ist auch die zukünftige Expansion des Discounters mit jährlich rund 300 neuen Filialen langfristig
gesichert.
25
EDEKA_GB_2009_25 25
06.05.2010 18:52:37 Uhr
Einzelhandel Discount
KUNDENORIENTIERTE KONZEPTE
Auf ein kompakteres Angebot setzt Netto Marken-
Die Kunden profitieren vom klaren Mehrwert, den
Discount an Standorten, die innerstädtisch an gut
Netto Marken-Discount in seinen Filialen bietet. Das
frequentierten Lauflagen angesiedelt sind: Mehr als
Erfolgskonzept lautet: Mehr Auswahl, mehr Frische
400 ehemalige Plus-Filialen werden grundlegend mo-
und mehr Regionalität – bei bester Qualität zu Dis-
dernisiert und unter der Marke „Netto City Marken-
count-Preisen. Netto steht für die größte Lebensmit-
Discount“ als preisgünstige City-Discounter auf dem
telauswahl im deutschen Discount-Segment: Die
Markt etabliert. Sie bieten auf überschaubarer Fläche
Kunden können aus einem Sortiment von über 3.500
ein Frische- und Convenience-orientiertes Sortiment,
verschiedenen Artikeln wählen. Ein Schwerpunkt
das den Bedürfnissen vieler Verbraucher nach einem
liegt auf den Frische-Segmenten, vor allem bei Obst
nachbarschaftsnahen und schnellen Einkauf Rech-
und Gemüse, Molkereiprodukten sowie Fleisch und
nung trägt – natürlich zu den gewohnten Discount-
Wurst in Selbstbedienung. Als einziger deutscher Dis-
Preisen.
counter bietet Netto seit Januar 2010 auch FrischFisch in zahlreichen Filialen an. Mit mehr als 170 Bio-
Die bundesweite Präsenz des EDEKA-Discounters
Produkten finden die Kunden hier das größte Discount-
wird durch zahlreiche Aktionen und Marketingmaß-
Bio-Sortiment. Darüber hinaus übernimmt Netto mit
nahmen flankiert. So ist Netto Marken-Discount seit
einem umfangreichen Angebot an Mehrweggeträn-
Juli 2009 Hauptsponsor des Fußball-Bundesligisten
ken eine weitere Vorreiterrolle in der Branche.
VfL Bochum 1848. Das Unternehmen profitiert von
der Beliebtheit des Traditionsvereins aus dem Ruhr-
Rund 50 Prozent seines Umsatzes erwirtschaftet
gebiet und kann seinen Bekanntheitsgrad somit
Netto Marken-Discount mit bekannten Markenarti-
deutlich steigern. Das Engagement sichert Netto
keln, 50 Prozent mit hochwertigen Eigenmarken.
Marken-Discount über das klassische Trikotsponso-
Dazu zählen auch die beliebten, von Plus übernom-
ring hinaus vielfältige Werbe- und PR-Leistungen –
menen Labels „BioBio“ und „Viva Vital“, die das Netto-
von der TV-relevanten Bandenwerbung im Stadion
Sortiment mit Blick auf das Angebot gesunder Lebens-
bis hin zu Signierstunden der Profis in Bochumer
mittel für eine ausgewogene Ernährung optimal er-
Netto-Märkten.
gänzen. Reduziert werden die bei Plus ehedem prominenten Nonfood-Aktionen: Netto Marken-Discount
versteht sich als reiner Lebensmittel-Discounter mit
einem punktuell ergänzten Nonfood-Sortiment.
Nah und bequem: In Innenstadtlagen werden künftig rund
400 Filialen unter „Netto City Marken-Discount“ weitergeführt – mit
einem kompakten Sortiment für den schnellen Einkauf.
Mehr Auswahl, mehr Frische: Was Netto Marken-Discount auszeichnet,
ist das vielfältige Angebot. Der Kunde kann aus über 3.500 verschiedenen
Artikeln wählen – natürlich immer zum attraktiven Preis.
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DIE EDEKA-GRUPPE
Einzelhandel Discount
Unser Engagement
Netto Marken-Discount übernimmt Verantwortung – für die Ausbildung junger Menschen ebenso wie in der Sortimentspolitik oder der ökologischen Marktgestaltung. Zum Beispiel „Ein Herz
für Erzeuger“: Seit 2008 bietet Netto Marken-Discount den Verbrauchern die Möglichkeit, heimische Landwirte gezielt zu unterstützen. Entscheiden sich Kunden für Lebensmittel der Dachmarke
„Ein Herz für Erzeuger“, geht der Aufpreis in Höhe
von zehn Cent pro Artikel an die produzierenden
Landwirte in Deutschland. „Ein Herz für Erzeuger“ startete zunächst mit fettarmer Milch. Aufgrund der positiven Kundenresonanz wurde das
Angebot schon bald um Kartoffeln, Schinken und
Faire Initiative: Mit dem Kauf von Artikeln der Dachmarke „Ein Herz für Erzeuger“
können Netto-Kunden Landwirte in Deutschland gezielt unterstützen.
Mozzarella ergänzt. Seit April 2009 finden die
Kunden auch Eier unter dieser Marke in den Filialen. Netto Marken-Discount wird die faire Produktauswahl in den kommenden Jahren weiter
ausbauen.
Auch mit Blick auf Umwelt- und Klimaschutz beschreitet Netto neue Wege. So stattet das Unternehmen alle SB-Wurst-Kühlregale mit Glasschiebetüren aus – das reduziert Energieverbrauch und
Kosten gleichermaßen. Mit dem neuen „UmweltMarkt der Zukunft“ im bayerischen Burtenbach,
der im Dezember 2009 eröffnet wurde, geht das
Unternehmen noch einen Schritt weiter. In dem
wegweisenden Pilotmarkt werden Technologien
eingesetzt, die modernsten Umwelt- und Klimastandards entsprechen. Zielsetzung ist es, den
Stromverbrauch des Marktes um bis zu 20 Prozent zu senken und zu 100 Prozent auf den Einsatz fossiler Brennstoffe wie Heizöl und Gas zu
verzichten. Zudem nutzt Netto Marken-Discount
als erstes deutsches Einzelhandelsunternehmen
aktiv die Windenergie: Die Windkraftanlage am
Standort Burtenbach erzeugt Strom für bis zu
fünf Einfamilienhäuser – diese Energie wird direkt
Ressourcen schonend: In einem bayrischen Pilotmarkt bündelt Netto MarkenDiscount modernste Technologien für optimalen Klimaschutz. Auch ein eigenes
Windrad sowie mit Glastüren versehene Kühlmöbel gehören dazu.
dem Stromkreislauf des Marktes zugeführt.
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Großhandel und Logistik
Regionale Struktur schafft Kundennähe
■
EDEKA-Regionalgesellschaften stärken den Einzelhandel
■
Dichtes Logistik-Netz sorgt für kurze Wege
■
LUNAR-Programm macht Warenströme effizienter
Die tägliche Belieferung aller EDEKA-Märkte mit
mentsmärkte in Regie. Zukunftsfähige Standorte
frischen Lebensmitteln wird über die sieben regionalen
werden kontinuierlich aus dem Regie-Netz in die
Großhandelsbetriebe der EDEKA-Gruppe sicherge-
Hände engagierter Kaufleute übergeben, darunter
stellt. Im Geschäftsjahr 2009 lag der durchschnittliche
zahlreiche Existenzgründer.
Konzernumsatz je Gesellschaft bei 3,48 Mrd. Euro.
Neben dem Groß- und Einzelhandelsgeschäft profiPrimäre Aufgabe der Regionalgesellschaften, an der
lieren sich die Regionen mit insgesamt 18 eigenen Pro-
die EDEKA ZENTRALE und die neun Genossen-
duktionsbetrieben für qualitativ hochwertige Fleisch-
schaften jeweils 50 Prozent der Gesellschafteran-
und Wurstwaren sowie tagesfrische Backwaren (S. 38
teile halten, ist die systematische Unterstützung
bis 41). Mit dem Ausbau regionaler Sortimente tragen
des Einzelhandels innerhalb ihres Absatzgebietes.
sie dazu bei, dass sich die EDEKA-Märkte mit einem
Neben der Großhandelsfunktion und der Bündelung
kundenorientierten Angebot profilieren können, und
des regionalen Einkaufs bieten die Regionalgesell-
stärken darüber hinaus die heimischen Erzeuger.
schaften allen EDEKA-Kaufleuten zahlreiche Beratungs- und Serviceleistungen vor Ort, beispielsweise
LIEFERSTRUKTUREN EFFIZIENT VERNETZT
mit Blick auf Expansion, Ladenbau, Sortimentsge-
Zur täglichen Belieferung des selbstständigen EDEKA-
staltung oder Mitarbeiterentwicklung. Darüber hin-
Einzelhandels sowie der in Regie geführten Märkte
aus betreiben die Regionen auch eigene Vollsorti-
verfügt die EDEKA-Gruppe über ein bundesweites
Netz von 40 Zentral- und Regionallägern in ganz
Deutschland. Hinzu kommen zurzeit 16 Lagerstandorte, aus denen die Filialen von Netto Marken-Discount versorgt werden. An allen Standorten wird die
Ware nicht nur zwischengelagert, hier finden ebenso
vielfache Veredelungs- und Kommissionierprozesse
statt. Damit kommt den Lägern eine zentrale Rolle
für die jeweilige Lieferkette zu. Mit über 1.800 LKW
und einer jährlichen Fahrleistung von über 100 Millionen Kilometern verfügt EDEKA darüber hinaus über
eine der größten Logistik-Flotten in Deutschland.
Die Logistik-Strukturen der Gruppe werden kontinuierlich optimiert – in enger Abstimmung zwischen
der EDEKA ZENTRALE und allen Regionalgesellschaften. Denn im Mittelpunkt des Konzepts steht
Täglich frisch: Rund 1.800 LKW der EDEKA-Flotte versorgen den regionalen Einzelhandel in ganz Deutschland mit frischen Lebensmitteln. Das flächendeckende Netz
gewährleistet kurze Transportwege.
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der regionale Ansatz: Das flächendeckende Netz gewährleistet kurze Transportwege und damit optimale
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DIE EDEKA-GRUPPE
Großhandel und Logistik
Frische der Produkte. Für die Wahl der Lagerstandorte
kommt es entscheidend auf eine günstige Lage, eine
LAGERSTANDORTE DER EDEKA-GRUPPE
gute verkehrstechnische Anbindung und eine zeitgemäße Gebäude- und Lagertechnik an. Vor diesem
Hintergrund wurden 2009 die Planungen für ein neues
Regionallager von EDEKA Südbayern bei Landsberg
am Lech sowie ein neues Regionallager von EDEKA
1
Nordbayern-Sachsen-Thüringen in Berbersdorf, Raum
Chemnitz, weiter vorangetrieben. In der EDEKA-Region
Minden-Hannover steht der Neubau eines Regional-
2
lagers in Lauenau an, ebenso wie die Modernisierung
bestehender Standorte. Die nationale Nonfood-Belieferung für alle EDEKA-Betriebe wird seit 2009 vom
3
4
Bielefelder Lager aus gebündelt. Auch die gruppenweite Beschaffungslogistik wurde in den vergan-
5
genen Monaten weiter optimiert. Zielsetzung ist es
hier, Synergien bei der Bündelung der Waren von der
Rampe des Industrielieferanten bis zum Wareneingang am Lager zu realisieren. Vor allem die Steigerung
6
der Fahrzeugauslastung steht dabei im Fokus.
7
Eine besondere Herausforderung des Geschäftsjahres
2009 lag in der zügigen Integration von sechs ehemaligen Plus-Lagerstandorten in die Logistikstrukturen
von Netto Marken-Discount. Zusätzlich wurden im
EDEKA
Jahresverlauf drei neue Netto-Läger in Kitzingen,
Netto Marken-Discount
Bielefeld und Wörth am Rhein in Betrieb genommen.
Mit zwei weiteren, in diesem und dem nächsten Jahr
fertig gestellten Lägern verfügt der Discounter über
ein leistungsfähiges Logistiknetz, das modernsten
Anforderungen gerecht wird.
C+C GROSSMARKT BAUT ZUSTELLGESCHÄFT AUS
Das Geschäftsfeld EDEKA C+C großmarkt fokussiert
sich auf das Angebot attraktiver Food- und NonfoodSortimente für gewerbliche Großkunden. Im Zuge der
Wirtschaftskrise zeigten sich die Bundesbürger bei
der Nutzung gastronomischer Angebote deutlich zurückhaltender. Infolgedessen entwickelte sich der Außer-Haus-Markt im abgelaufenen Geschäftsjahr generell rückläufig. Dies wirkte sich auch auf den Umsatz der C+C-Sparte aus. Mit 1,68 Mrd. Euro lag er
1. EDEKA Nord
Malchow, Neumünster,
Schenefeld, Zarrentin
6. EDEKA Südwest
Balingen, Ellhofen, Heddesheim,
Offenburg, St. Ingbert
2. EDEKA Minden-Hannover
Freienbrink, Laatzen, Landsberg,
Ludwigsfelde, Minden,
Mittenwalde, Neuenkruge,
Oldenburg, Osterweddingen,
Sarstedt, Stendal, Wunstorf
7. EDEKA Südbayern
Betzigau, Gaimersheim, Penzberg,
Straubing, Traunstein, Trostberg
3. EDEKA Rhein-Ruhr
Hamm, Meckenheim, Moers
4. EDEKA Hessenring
Großen-Buseck, Melsungen,
Straußfurt
5. EDEKA Nordbayern-SachsenThüringen
Borna, Gochsheim, Marktredwitz,
Sachsen, Schwabach, Staucha
Netto Marken-Discount
Berlin, Bielefeld, Bottrop, Coswig,
Dettingen, Guteborn, Hamm,
Hodenhagen, Kerpen, Kitzingen,
Ponholz, Thiendorf, Tuningen, Verden,
Wörth am Rhein, Worms
CM Nonfood
Bielefeld (über Marktkauf
Logistik GmbH)
leicht unter dem Vorjahr (1,75 Mrd. Euro); inklusive
der regionalen Kooperationspartner Handelshof und
Stroetmann erreichte er 2,39 Mrd. Euro.
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Großhandel und Logistik
Insbesondere das Abholgeschäft (Cash+Carry) konnte
LUNAR-PROGRAMM SCHAFFT SYNERGIEN
im abgelaufenen Jahr konjunkturbedingt nicht an die
Im hochdynamischen Handelsumfeld steigen die An-
positive Entwicklung der Vorjahre anknüpfen. Als
forderungen an eine effiziente IT-Unterstützung. Vor
nach wie vor wachstumsstark erwies sich hingegen
diesem Hintergrund hat EDEKA bereits 2007 das breit
das Zustellgeschäft (Großverbraucher-Service) mit
angelegte LUNAR-Programm gestartet. LUNAR gilt
einem erfreulichen Umsatzplus von 10 Prozent.
als eines der anspruchsvollsten Projekte im europä-
Deutschlandweit lassen sich mittlerweile mehr als
ischen Handel und wird die IT und Warenwirtschaft
24.000 Kunden vor allem aus der Gastronomie, dem
der Gruppe erstmals auf eine gemeinsame Basis stel-
Hotelgewerbe und der Betriebsgastronomie direkt
len. Von dem hochkomplexen Programm profitiert
beliefern.
nicht allein das operative Geschäft – es stellt langfristig die Weichen für mehr Effizienz und damit Wett-
Das Vertriebsnetz umfasste zum Jahresende 2009 ins-
bewerbsfähigkeit auf allen Stufen der Gruppe.
gesamt 117 C+C-Märkte in Deutschland, hinzu kommen 16 Märkte der regionalen Partner. Alle EDEKA-
Das LUNAR-Programm konzentriert sich dabei zu-
Standorte treten ebenso wie der regionale und natio-
nächst auf die gruppenweite Vereinheitlichung der
nale Lieferservice seit 2008 unter der gemeinsamen
Stammdaten – mit dem Start des Rollouts gemein-
Dachmarke „EDEKA C+C großmarkt“ auf. Das Ange-
samer Stammdaten ab April 2010 wurde ein wich-
bot ist speziell auf die Bedürfnisse von Küchenprofis
tiger Meilenstein erreicht. Zentrale Zielsetzung des
ausgerichtet und umfasst ein breites Sortiment aus
Programms ist die Entwicklung eines durchgängigen,
Food- und Nonfood-Artikeln, darunter die etablierten
einheitlichen Warenwirtschaftssystems für Großhan-
Eigenmarken „topkauf“ und „Maître”.
del, Einzelhandel und die EDEKA ZENTRALE, ebenso
wie die Entwicklung zukunftsweisender Lösungen für
die logistischen Prozesse in den Regionen. In enger
Zusammenarbeit mit allen Regionalgesellschaften
entwickeln die Experten der LUNAR GmbH aktuell in
mehr als 160 praxisorientierten Einzelprojekten künftige Standards für Handelsprozesse. Diverse Regionen
führen unterschiedliche Lösungen als Pilotimplementierungen ein, die später in anderen Regionen ebenfalls eingesetzt werden. Aus der Optimierung der Prozesse sind nachhaltige Umsatz- und Kostenvorteile
im Tagesgeschäft zu erwarten.
Die LUNAR GmbH als Tochtergesellschaft der EDEKA
ZENTRALE deckt das gesamte Spektrum innovativer
IT-Leistungen für die EDEKA-Gruppe ab. Mit mehr als
Anspruchsvoll und hochkomplex: Im Rahmen des LUNAR-Programms werden
alle Geschäftsprozesse der Gruppe optimal miteinander verzahnt. Das macht die
Warenströme deutlich effizienter– vom Lieferanten bis an die Kassen des Einzelhandels.
400 Mitarbeitern an den Standorten Hamburg und
Mannheim vereint das LUNAR-Team fundierte IT-Kompetenz und umfassendes Handelswissen. Im laufenden Geschäftsjahr werden zahlreiche Prozesse von
Bielefeld in die Hamburger Zentrale verlagert. Dies
schaff t eine engere Verzahnung der IT-Einheiten und
ermöglicht es, wichtige Service-Leistungen für die gesamte Gruppe aus einer Hand anzubieten.
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DIE EDEKA-GRUPPE
Großhandel und Logistik
Unser Engagement
Die EDEKA-Gruppe ist Deutschlands größter Nahversorger. Insbesondere der mittelständische
EDEKA-Einzelhandel ist traditionell durch regionale Verbundenheit geprägt. Diese Ausrichtung
ist mit den sieben Regionalgesellschaften strukturell in der Gruppe fest verankert. Auf diese Weise
unterstützt EDEKA auch die ortsansässigen Lieferanten und sichert Arbeitsplätze. Der regionale
Charakter spiegelt sich in der spezifischen Sortimentsgestaltung wider: Nirgendwo sonst finden
die Verbraucher mehr regionale Lebensmittel in
den Regalen – das schaff t Vertrauen und Kundenbindung. Ein Beispiel von vielen ist die Regionalmarke „Unsere Heimat echt & gut“: Unter diesem
Grüner Strom: Immer mehr EDEKA-Kaufleute erzeugen Energie auf umweltfreundliche Weise. Photovoltaik-Anlagen sind vor allem auf den Dächern von
Märkten und Lagerstandorten im Süden Deutschlands verbreitet.
Logo werden ausschließlich Lebensmittel vermarktet, die im Südwesten Deutschlands angebaut, geerntet, verarbeitet und verpackt werden.
versprechende Ansätze gibt es vor allem bei der
Reduktion des Stromverbrauchs sowie dem Ein-
Auch mit Blick auf die Logistik bringt die regio-
satz umweltfreundlicher Kühlsysteme. Hier ge-
nale Struktur der Gruppe vielfache Vorteile mit
hen viele EDEKA-Kaufleute mit Unterstützung
sich – nicht zuletzt für die Umwelt. Das dichte
der Regionalgesellschaften bereits heute mit in-
Netz von bundesweit 40 Zentral- und Regional-
novativen Ideen voran und beweisen, dass sich
lägern ermöglicht es, dass die LKW in der Regel
umweltbewusstes Handeln auch wirtschaftlich
nur kurze bis mittlere Strecken fahren und der
rechnet.
CO2-Ausstoß damit kontinuierlich gesenkt wird.
Die LKW-Flotte selbst ist eine der modernsten in
So sind zahlreiche Märkte mittlerweile mit Photo-
ganz Deutschland. Ein Großteil der Fahrzeuge er-
voltaik-Anlagen ausgestattet. Glastüren an den
füllt die EURO 5-Norm; jedes Neufahrzeug muss
Kühlmöbeln verhindern unnötigen Wärmever-
grundsätzlich den neuesten Abgas-Standards
lust. Verbreitet sind auch geothermische Wärme-
entsprechen.
pumpen, die Wärme und Kälte im Erdreich speichern und so Heizungs- und Klimaanlagen deut-
Umwelt- und Klimaschutz werden in der gesamten
lich entlasten. Zunehmend kommen auch CO2-
EDEKA-Gruppe großgeschrieben. So hat die Gruppe
Kälteanlagen zum Einsatz, die auf herkömmliche
im Januar 2009 die Ergebnisse einer umfassenden
FKW-haltige Kältemittel verzichten. Durch die op-
Klimabilanz aller treibhausgasrelevanten Aktivi-
timale Kombination modernster Technologien ar-
täten vorgestellt. Damit wurde die erforderliche
beiten viele EDEKA-Märkte mittlerweile völlig
Transparenz geschaffen, um auf allen Ebenen der
CO2-neutral. Um die Investition in umweltfreund-
Gruppe substanzielle Einsparpotenziale zu er-
liche Anlagen zu fördern, hat die EDEKABANK be-
schließen. Zielsetzung ist es, den CO2-Ausstoß bis
reits im Herbst 2008 das richtungweisende „Um-
2020 um mindestens 20 Prozent zu senken. Viel
welt-Plus-Programm“ entwickelt.
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»Vor meinen Kunden habe ich
nichts zu verbergen.«
> Konrad Kreuzberg – EDEKA-Unternehmer, Koblenz
Für EDEKA-Unternehmer Konrad Kreuzberg war immer klar: Wenn er noch mal
etwas anderes macht, dann etwas, was es so bisher noch nicht gab. Also eröffnete
er einen weiteren EDEKA-Markt in Koblenz – einen Markt, der vor Frische nur so
strotzt. Was zum einen an der 32 Meter langen Frischetheke liegt. Zum anderen an
dem Kühlhaus dahinter. Denn das ist komplett verglast und für jeden einsehbar.
Hier bekommen die Kunden erstmals Einblicke in Bereiche, die ihnen sonst verborgen
bleiben. Was kommt alles in den Frischkäse? Wie wird der Fleischsalat gemacht?
Wurde da gerade ein frischer Lachs angeliefert? Die Kunden können jeden Handgriff
direkt verfolgen. Und zwar in allen Abteilungen: Käse, Fleisch, Wurst und Fisch. So
viel Offenheit und Transparenz schafft natürlich Vertrauen. Kreuzberg ist es also
mehr als gelungen, etwas Einmaliges zu schaffen. Was es auch bleiben wird. Denn
sein Glaskühlhaus ist in Deutschland nicht kopierbar.
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»Ich bringe meine Mitarbeiter
zum Kochen.«
> Bernd Oetken – EDEKA-Unternehmer, Delmenhorst
Die Marktleiter in Bernd Oetkens Märkten haben die Pfanne heiß – und das auf
ausdrücklichen Wunsch ihres Chefs. Auch die übrigen Kollegen lassen nichts anbrennen, wenn es darum geht, die Kunden für die zehn Märkte des engagierten
EDEKA-Unternehmers zu erwärmen. Brutzeln, braten, brühen: Das stand gleich
mehrere Wochen auf dem Stundenplan der Führungskräfte. Was sie dabei lernten,
möchten die Kunden keineswegs mehr missen. Denn wenn Oetkens Kochprofis das
erste Öl ins Feuer gießen, ist Genuss programmiert. So greifen sie auch auf dem
Delmenhorster Weinfest jährlich zur Kochschürze und verwöhnen die Gäste mit
frischen Spezialitäten. Klar, dass hier alles so heiß gegessen wie gekocht wird.
Schließlich sind hier nur Profis am Werk. Auf den Lorbeeren ausruhen gilt bei Bernd
Oetken übrigens nicht: So schickt er seine Mitarbeiter immer wieder in die hauseigene Küche – zum Kochtraining mit Töpfen und Pfannen.
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»Ich bringe meine Kunden
ins Gleichgewicht.«
> Luise Kaltschmid – EDEKA-Unternehmerin, Unterwössen
Bei Luise Kaltschmid ist jeder Einkauf ein Wellness-Trip. Denn die EDEKA-Kauffrau
aus Bayern ist nicht nur Top-Unternehmerin, sondern auch Botschafterin für ein
gesundes Leben. Ayurvedische Ernährung, Heilsteine, Literatur zur Lebenshilfe –
was manche belächeln, bringt ihr mehr Umsatz. Für das Sortiment ihrer Märkte hat
sie sogar ein eigenes Deklarationssystem entwickelt. Laktose- oder glutenfrei,
Wellfoodartikel oder aus ökologischem Anbau – bei Kaltschmid muss man sich
nicht lange durchs Kleinstgedruckte quälen, sondern erfährt auf den ersten Blick,
was drin ist oder auch nicht. Die Kunden sind von ihrer Aufklärungsarbeit begeistert.
Genauso wie von der Tatsache, dass man manche Waren im Sortiment gar nicht
mehr findet: Wenn Kaltschmid Bedenken bei Herstellungsprozessen oder Inhaltsstoffen hat, so hat das Produkt keine Chance. Luise Kaltschmid beweist, dass man
nicht alles verkaufen muss, um erfolgreich zu sein – und dass jeder EDEKA-Markt
letztendlich doch ein Unikat ist.
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Produktion
EDEKA setzt auf Qualität und Transparenz
■
EDEKA Fruchtkontor baut Eigenmarkenprogramm aus
■
Wein- und Sekt-Sortiment überzeugt mit hoher Qualität
■
Umsatz mit Fleisch, Wurst- und Backwaren legt weiter zu
Frische, Qualität und regionale Vielfalt – damit zeich-
FRISCHE-KOMPETENZ BEI FLEISCH UND WURST
nen sich die EDEKA-Märkte aus. Der Einzelhandel pro-
EDEKA zählt zu den führenden Herstellern von
fitiert dabei besonders von den eigenen Produk tions-
Fleisch- und Wurstwaren in Deutschland. Bundes-
betrieben für Fleisch- und Wurstwaren sowie tages-
weit betreiben die sieben Regionalgesellschaften
frische Brot- und Backspezialitäten, die von den sie-
18 Fleischwerke. In den hochmodernen Anlagen kon-
ben EDEKA-Regionalgesellschaften betrieben werden.
trollieren, zerlegen und verarbeiten die Mitarbeiter
Die geschlossene Prozesskette von der Herstellung
täglich frisches Fleisch für den regionalen EDEKA-Ein-
bis in die Ladentheke gewährleistet ein Höchstmaß
zelhandel, die Marktkauf-SB-Warenhäuser und Netto
an Lebensmittelsicherheit. Auch beim Anbau von
Marken-Discount. Der Gesamtumsatz aller Betriebe
Obst und Gemüse sowie bei der Abfüllung hochwer-
lag im Berichtsjahr bei 2,28 Mrd. Euro und damit
tiger Weine und Sekte übernimmt die EDEKA-Gruppe
leicht unter dem Vorjahr (2,30 Mrd. Euro), was nicht
Verantwortung.
zuletzt auf die durchgängig gesunkenen Rohstoffpreise zurückzuführen ist.
Das Fleisch- und Wurstsortiment von EDEKA profiliert sich mit Vielfalt und regionalen Spezialitäten.
Qualitätssicherung hat oberste Priorität und beginnt
schon bei der Auswahl der überwiegend heimischen
Lieferanten. Bestes Beispiel ist das vielfach ausgezeichnete regionale Markenfleischprogramm „EDEKA
Gutfleisch“: Die Ware stammt ausschließlich von
deutschen Bauernhöfen, die Transportwege sind
möglichst kurz. Die Landwirte arbeiten nach eigens
festgelegten „Gutfleisch“-Richtlinien – von der Aufzucht und Fütterung der Tiere bis zur Verarbeitung
im Fleischwerk. Auch in Sachen Transparenz setzt das
Programm Maßstäbe: Alle Prozesse vom Stall bis zur
Theke werden dokumentiert, jede einzelne Zutat wird
aufgeführt und kann so in ihrem Verarbeitungsprozess verfolgt werden.
In allen Regionen wird das Fleisch- und Wurst-Sortiment kontinuierlich an neue Trends und Kundenbedürfnisse angepasst. Hervorzuheben sind hier die kalorienarmen Sorten der „Lust auf leicht“-Range eben-
Vom Landwirt bis zum Laden: Bei Fleisch und Wurst aus eigener Produktion geht EDEKA
keine Kompromisse ein. Um die hohe Qualität zu gewährleisten, werden alle Stufen der
Produktionskette lückenlos kontrolliert.
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so wie die Wurst-Innovation „VielLeicht“: Dank eines
neuartigen Herstellungsverfahrens – mitentwickelt
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DIE EDEKA-GRUPPE
Produktion
vom Fraunhofer-Institut für Verfahrens- und Verpackungstechnik in Freising – bietet die bundesweit erhältliche Marke vollen Geschmack bei weniger als
drei Prozent Fett. Ebenfalls in Zusammenarbeit mit
dem Fraunhofer-Institut hat EDEKA Südbayern Anfang 2010 eine fettarme Wurst-Range entwickelt, die
speziell auf die Ernährungsbedürfnisse von Kindern
zugeschnitten ist. Seit März ist die Marke „Fix und
Foxi“ zunächst exklusiv in den südbayerischen EDEKAMärkten erhältlich.
REGIONALE DIFFERENZIERUNG MIT BACKWAREN
Auch für die Backwarenbetriebe der EDEKA-Gruppe
war das Geschäftsjahr 2009 erneut erfolgreich. An
insgesamt zwölf Standorten produzieren die Regionalgesellschaften täglich frisches Brot und Backwaren.
Die Bäckereien, die in erster Linie die angeschlossenen
Filialen und Backshops im EDEKA-Einzelhandel beliefern, konnten ihren Umsatz 2009 um 4,7 Prozent auf
0,59 Mrd. Euro ausbauen (Vorjahr: 0,57 Mrd. Euro).
Frische Ernte: Nach wie vor stehen Obst und Gemüse aus ökologischer Erzeugung
bei den Verbrauchern hoch im Kurs. Das gilt auch für diese „Bio Wertkost“-Äpfel aus
dem Alten Land bei Hamburg.
Das vielfältige Angebot der Betriebe reicht von rustikalen Brotspezialitäten über Convenience-Artikel bis
hin zu Feingebäck und Kuchen. Zu den größten regio-
Zu dem anhaltenden Wachstum trug die hohe Nach-
nalen Anbietern der Gruppe zählt die Schäfer’s Brot
frage nach den EDEKA-Eigenmarken entscheidend
und Kuchen-Spezialitäten GmbH in Porta Westfalica
bei: So verbesserten sich „Rio Grande“ (Obst) oder
mit über 900 Filialen; die Bäckerei K&U beliefert aus
„Gärtner’s Beste“ auch 2009 wieder im zweistelligen
vier Produktionsbetrieben mehr als 700 Verkaufs-
Bereich. Gegen den allgemeinen Markttrend konnte
stellen im Südwesten.
sich auch das Bio-Obst- und -Gemüse-Sortiment unter
„EDEKA Bio Wertkost“ deutlich positiv entwickeln.
OBST- UND GEMÜSE-SEGMENT WEITER IM
Die 2008 eingeführte Premium-Linie „EDEKA Selec-
WACHSTUM
tion Yacaran“ hat sich mittlerweile fest im EDEKA-
Als einer der größten europäischen Fruchtvermarkter
Einzelhandel etabliert.
mit Standorten in Hamburg, Roisdorf, Lüllingen, München, Venlo/Barendrecht (Niederlande) und Valencia
Im laufenden Geschäftsjahr liegt ein Schwerpunkt
(Spanien) steuert das EDEKA Fruchtkontor die grup-
der Waren- und Vermarktungsstrategie auf dem Aus-
penweite Beschaffung und Vermarktung von Obst,
bau regionaler Produkte. Mit dem Relaunch einer in-
Gemüse und Blumen. Durch enge Lieferantenbezie-
novativen Range von Salatmischungen in Beuteln
hungen im kontrolliert-integrierten Anbau nimmt das
und Schalen setzt das EDEKA Fruchtkontor zudem
Fruchtkontor direkten Einfluss auf die Produktions-
einen deutlichen Akzent auf das wachsende Trend-
prozesse. Ungeachtet des schwierigen Geschäftsum-
Segment „Fresh Cut“. Darüber hinaus wird das Frucht-
felds hat sich das EDEKA Fruchtkontor in Umsatz,
kontor in enger Kooperation mit den sieben Regional-
Volumen und Marktanteilen auch 2009 wieder posi-
gesellschaften und Netto Marken-Discount weiterhin
tiv entwickelt. Die Erlöse der deutschen Kontore er-
konsequent daran arbeiten, das Qualitätsmanage-
höhten sich um 14,8 Prozent auf insgesamt 1,47 Mrd.
ment zu optimieren und die Risiken durch den Einsatz
Euro (Vorjahr: 1,28 Mrd. Euro).
von Pflanzenschutzmitteln effektiv zu verringern.
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Produktion
Umsatzentwicklung EDEKA Fruchtkontor
Nettoumsätze in Mrd. Euro
1,47
1,50
1,20
1,17
1,20
1,28
+14,8 %
0,92
0,90
Weiter auf Wachstumskurs: Das EDEKA Fruchtkontor überzeugt mit einem vielfältigen Sortiment, attraktiven Eigenmarken und einer klaren Linie in puncto Qualitätssicherung.
0,60
0,30
0
2005
2006
2007
2008
2009
WEINKONTOR BAUT EXKLUSIV-SORTIMENT AUS
nal orientierten Eigenmarken, etwa die Serie „Finca
Das EDEKA Weinkontor koordiniert die Beschaffung
de la Vega“ für spanische Weine. Im Berichtsjahr wurde
und gruppenweite Vermarktung von nationalen und
die erfolgreiche Linie mit einer Reserva und zwei Cavas
internationalen Weinen und Sekten. Mit der Rhein-
erweitert. Einer der Schwerpunkte der Sortiments-
berg-Kellerei in Bingen unterhält die EDEKA-Gruppe
arbeit lag 2009 auf dem Sparkling-Segment: Hier ging
als einziges Handelsunternehmen eine eigene Kelle-
das Weinkontor gleich mit drei exklusiven Neueinfüh-
rei. Hier werden Weine aus Deutschland und dem
rungen an den Start, darunter im März ein Prosecco
europäischen Ausland mit modernsten Verfahren
Frizzante der Marke „Giolano“, der vor allem durch
abgefüllt, gelagert und in die Gruppe distribuiert. Im
sein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt.
Berichtsjahr verbuchte die Rheinberg-Kellerei ein Umsatzplus von 11,6 Prozent auf 170,0 Mio. Euro (Vor-
Der hohe Qualitätsanpruch des EDEKA Weinkontors
jahr: 152,3 Mio.).
spiegelt sich Jahr für Jahr in vielen „ausgezeichneten“ Erzeugnissen wider. So prämierten die Juroren
Über ein enges Netzwerk sind die Einkäufer des Wein-
des internationalen Weinwettbewerbs „Mundus
kontors mit vielen renommierten Weingütern aus al-
Vini“ im Herbst 2009 insgesamt zehn EDEKA-Pro-
ler Welt verbunden. Rund 500 Weine und Sekte aus
dukte mit Gold- und Silbermedaillen. Auch die ver-
20 Ländern gehören ins Sortiment, viele von ihnen
trieblichen Aktivitäten wurden erneut verstärkt –
werden exklusiv für die EDEKA-Gruppe erzeugt. Mit
unter anderem mit der dritten Auflage des Gourmet-
attraktiven Markenkonzepten für jeden Geschmack
Journals „EDEKA Weinlese“, das den Einzelhandels-
setzt das EDEKA Weinkontor immer wieder neue Ak-
absatz in den verkaufsstarken Monaten November
zente im Markt. Im Fokus stehen dabei die internatio-
und Dezember unterstützte.
Umsatzentwicklung EDEKA Weinkontor/Rheinberg-Kellerei
Nettoumsätze in Mio. Euro
170,0
180
150
123,8
129,3
139,4
152,3
+11,6 %
120
Geballte Wein-Kompetenz: Das EDEKA Weinkontor mit
der Rheinberg-Kellerei punktet mit modernen Sortimentskonzepten und der Zusammenarbeit mit renommierten
Winzern aus aller Welt.
90
60
30
0
2005
40
2006
2007
2008
2009
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06.05.2010 18:54:41 Uhr
DIE EDEKA-GRUPPE
Produktion
Unser Engagement
Qualität und Lebensmittelsicherheit haben für
nale Pilotprojekt GRASP (GLOBALGAP Risk Assess-
die EDEKA-Gruppe höchste Priorität – das gilt
ment on Social Practices), in dem Kriterien entwickelt
ganz besonders für alle Produkte aus eigener Er-
wurden, um die Einhaltung sozialer Mindeststan-
zeugung. Beispiel Fleisch und Wurst: Mit regio-
dards in den wichtigsten Anbauländern zukünftig
nalen
noch wirkungsvoller zu kontrollieren.
Markenfleischprogrammen
wie
„Gut-
fleisch“ oder „Bauerngut“ setzt EDEKA branchenweit Maßstäbe bei Haltung und Fütterung der
Tiere ebenso wie bei Transparenz und Rückverfolgbarkeit aller Verarbeitungsprozesse.
Von besonderer Sensibilität ist das Obst- und Gemüse-Segment. Seit über 20 Jahren pflegt das
EDEKA Fruchtkontor langfristige Lieferantenbeziehungen, auch im Vertragsanbau. Dabei ist
EDEKA eng in die Produktionsberatung eingebunden und nimmt so direkten Einfluss auf die
Produktqualität. Leitgedanke des Qualitätsmanagements ist das Prinzip der Prävention, um
die Risiken beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln von Anfang an zu minimieren. Bereits
seit 1997 dürfen die Produzenten der EDEKAEigenmarken die gesetzlich festgelegten Rückstandshöchstmengen nur bis zu maximal 50 Prozent ausschöpfen. Tatsächlich werden heute bei
mehr als 90 Prozent aller untersuchten Obst- und
Gemüse-Proben Werte erreicht, die deutlich unter
30 Prozent der Höchstmengen liegen. Dies belegen Ergebnisse einer umfassenden Rückstandsdatenbank, die EDEKA als Vorreiter im Handel
2007 eingeführt hat und in die alle Daten sämtlicher Obst- und Gemüse-Analysen einfließen.
Alle Lieferanten des Fruchtkontors müssen nach
GLOBALGAP (Global Partnership for Good Agricultural Practice) zertifiziert sein. Auch mit Blick auf
die Arbeitsbedingungen beim Anbau von Obst
und Gemüse übernimmt EDEKA Verantwortung.
Die Gruppe fordert die Einhaltung von Sozialstandards von allen Lieferanten verbindlich ein. Vor
diesem Hintergrund unterstützte das EDEKA
Fruchtkontor im vergangenen Jahr das internatio-
Genuss mit Sicherheit: Die Einhaltung hoher Qualitätsstandards ist für EDEKA von
oberster Priorität. Für ihre Eigenmarken – wie hier „Rio Grande“ – geht die Gruppe
deutlich über gesetzliche Vorgaben hinaus.
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06.05.2010 18:54:48 Uhr
Warengeschäft und Eigenmarken
EDEKA schärft das Sortimentsprofil
■
Warengeschäft stärkt die EDEKA-Kernkompetenzen
■
GUT&GÜNSTIG überzeugt mit frischem Auftritt
■
Neue Differenzierungsmarken schaffen Zusatznutzen
■
EDEKA und der WWF setzen auf nachhaltige Fischerei
Für die EDEKA-Gruppe ist es von entscheidender Be-
■
der Faktor „Genuss“ durch ein attraktives Eigen-
deutung, ihr Sortimentsprofil weiter zu schärfen, um
marken-Sortiment mit Mehrwert, durch hohe Viel-
den Anforderungen des Marktes und damit den Be-
falt an Markenartikeln, die Stärkung der Frische-
dürfnissen der Verbraucher bestmöglich gerecht zu
theken-Kompetenz und eine ansprechende Waren-
werden. Anspruch der Gruppe ist es, ihren Kunden im
Einzelhandel täglich Frische und beste Qualität zu
präsentation.
■
der Faktor „Gesundheit“ durch die Etablierung in-
bieten – und das zu einem hervorragenden Preis-Leis-
novativer Eigenmarken-Linien für eine ausge-
tungs-Verhältnis. Um diesen Anspruch zu erfüllen,
wogene Ernährung, den Ausbau des EDEKA Ernäh-
hat die EDEKA ZENTRALE gemeinsam mit den Regio-
rungsservice, die Etablierung einer verbraucher-
nalgesellschaften ihre Anstrengungen zur Optimie-
freundlichen Nährwertkennzeichnung oder durch
rung des Warengeschäfts und der systematischen
die Orientierung des Einkaufs an Nachhaltigkeits-
Kategoriearbeit auch im Geschäftsjahr 2009 konse-
kritierien wie beispielsweise dem MSC-Logo bei
Fisch und Meeresfrüchten.
quent vorangetrieben. Im Fokus stehen dabei:
■
der Faktor „Gemeinschaft“ durch das enge Ineinandergreifen aller Stufen der Gruppe, die Bereitstellung attraktiver Services für die 4.500 EDEKA-Unternehmer und nicht zuletzt die Stärkung des Kundendialogs durch vielfältige Beratungs- oder Verkostungsangebote im Einzelhandel.
Für den gruppenweiten Einkauf von Eigenmarkenund Markenartikeln arbeiten die EDEKA ZENTRALE
und die sieben Regionalgesellschaften Hand in Hand.
Während national und international operierende
Markenhersteller in der Regel mit der ZENTRALE verhandeln, wird die Beschaffung regionaler Markenartikel und vieler Frischwaren wie Fleisch, Wurst oder
Molkereiprodukten über die Großhandelsbetriebe geEchte Vielfalt: Für EDEKA kommt es darauf an, die Kunden mit einem stimmigen
Sortimentsmix aus bekannten Marken, beliebten regionalen Produkten und klar
profilierten Eigenmarken zu überzeugen.
steuert. In der ZENTRALE selbst wurde die 2008 eingeleitete Vernetzung von Einkaufs- und Vertriebsaktivitäten im Berichtsjahr weiter forciert. Vor allem
die detaillierten und durch Primär- und Sekundärdaten angereicherten Markt- und Kundenanalysen tragen maßgeblich zu den erfolgreichen Jahresabschlüssen mit den Lieferanten bei.
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06.05.2010 18:54:55 Uhr
DIE EDEKA-GRUPPE
Warengeschäft und Eigenmarken
Zentrales Element des Warengeschäfts ist die ge-
In der Folge stieg ihr Anteil am Lebensmittel-Gesamt-
zielte Weiterentwicklung des Eigenmarken-Sorti-
umsatz auf 18,4 Prozent (Quelle: Nielsen Trade Panel).
ments. Die am Kunden orientierte Prozesskette innerhalb der Gruppe hat sich in der Praxis bewährt.
Wie die Marktforschung bestätigt, greifen annähernd
Sie gibt dem Einzelhandel ein wirkungsvolles Instru-
die Hälfte der EDEKA-Kunden bei ihrem Einkauf auch
mentarium an die Hand, um unterschiedlichste Ziel-
zu preisgünstigen Eigenmarken. Dennoch wählen
gruppen bedarfsgerecht anzusprechen.
viele Verbraucher zusätzlich auch den Discount als
Einkaufsstätte. Vor diesem Hintergrund liegt eine zen-
UNVERWECHSELBARES SORTIMENT
trale Zielsetzung der EDEKA-Eigenmarkenstrategie
Die EDEKA-Eigenmarken zählen zu den wichtigsten
darin, die Bedarfsdeckung der Kunden im EDEKA-Ein-
Profilierungsinstrumenten der Gruppe. Sie bieten
zelhandel weiter auszubauen. Nach dem Grundsatz
dem Verbraucher qualitativ hochwertige Produkte
„Alles unter einem Dach“ setzt die Gruppe auf einen
zu einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis und
ausgefeilten Sortimentsmix, der es für die Kunden
ergänzen damit die Vielfalt des klassischen Marken-
überflüssig macht, die Einkaufsstätte zu wechseln. Als
artikel-Sortiments. Die Kunden profitieren von einer
Vollsortimenter deckt EDEKA alle Stufen der Bedürfnis-
gewachsenen Angebotsvielfalt und Produktqualität.
pyramide beim Lebensmittelkauf ab: Im Preisein-
Aktuell umfasst die Eigenmarken-Range mehr als
stiegssegment überzeugt GUT&GÜNSTIG mit guter
2.400 Artikel aus allen relevanten Warengruppen.
Basisqualität zum besten Preis. Darüber hinaus bieten
die Differenzierungsmarken, die unter dem EDEKA-
Im Geschäftsjahr 2009 führte die allgemeine Preis-
Logo vermarktet werden, Mehrwert durch Vielfalt,
entwicklung bei Lebensmitteln zu einer deutlich ge-
wahrnehmbare Qualität und Frische und profilieren
stiegenen Nachfrage nach EDEKA-Eigenmarken.
somit das EDEKA-Sortiment in besonderer Weise.
Premium-Sortiment
Im Premium-Segment finden sich ausgewählte
Spezialitäten in absoluter Spitzenqualität für
besonders anspruchsvolle Kunden.
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Diff
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Qualität, Preis, Innovationskraft
Die EDEKA-Eigenmarken-Architektur
Gehobenes Sortiment
Unter „EDEKA ”wird die Vielfalt an EDEKA-Submarken derzeit unter einem Markendach zusammengezogen. „EDEKA”-Produkte bieten für
den Kunden einen nachvollziehbaren Mehrwert
und differenzieren sich damit klar innerhalb der
Warengattung.
Basis-Sortiment
„GUT&GÜNSTIG” bildet den Preiseinstieg mit
guter Qualität zum im Markt günstigsten Preis.
„elkos” bietet hochwertige Pflegeprodukte
für die ganze Familie.
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Warengeschäft und Eigenmarken
GUT&GÜNSTIG PRÄSENTIERT SICH
Ebenfalls im Preiseinstiegsbereich steht die Marke
FRISCH UND MODERN
„elkos” für ein modernes Drogeriesortiment als Alter-
Das Preiseinstiegssegment wird in erster Linie durch
native zu den preisgünstigsten Produkten im Droge-
die Basismarke GUT&GÜNSTIG abgedeckt. Sie erfüllt
riefachhandel. Sie umfasst aktuell rund 140 Artikel
das Kundenbedürfnis nach qualitativ überzeugenden
vor allen aus den Bereichen Körperpflege und Kos-
Produkten zum günstigsten Preis. Aktuell umfasst
metik. Auch „elkos“ bekommt ein neues Gesicht: Der
die Marke rund 1.000 umsatzstarke Artikel aus allen
2009 auf den Weg gebrachte Relaunch wird im lau-
relevanten Sortimentsgruppen. Qualitativ können sie
fenden Jahr weiter ausgerollt und schließt eine Viel-
ohne Abstriche mit den Markenartikeln führender
zahl von Neueinführungen mit ein.
Hersteller mithalten, gleichzeitig orientieren sie sich
am niedrigsten Preisniveau im Markt.
„EDEKA“ SETZT NEUE AKZENTE
Neben der Optimierung des Preiseinstiegssegments
Im Geschäftsjahr 2009 wurde die Marke mit der „ro-
war das Berichtsjahr geprägt von der Weiterentwick-
ten Ecke“ einem umfassenden Relaunch unterzogen.
lung der EDEKA-Differenzierungsmarken. Zielsetzung
Mehr als zwei Drittel des Sortiments wurden quali-
ist es, den Verbrauchern echte Sortimentsvielfalt zu
tativ überarbeitet und präsentieren sich nun mit ver-
bieten. Alle Artikel haben den Anspruch, sich von
besserter Rezeptur und einem modernen, frischen
etablierten Markenartikeln durch einen nachvollzieh-
Verpackungsdesign. Mit Erfolg, wie die positive Re-
baren Zusatznutzen abzuheben – etwa mit Blick auf
sonanz im Einzelhandel belegt. Dazu trug nicht zu-
hochwertige Zutaten oder besondere Herstellungs-
letzt auch die Imagekampagne „Wir lieben Lebens-
verfahren. So stärken die Eigenmarken die Positionie-
mittel“ bei, die EDEKA im Januar 2010 mit einem
rung der Dachmarke EDEKA am Point of Sale durch ein
neuen TV-Spot fortsetzte – erstmals mit Fokus auf
klares Preis-Leistungs-Versprechen. Der Auftritt der
das GUT&GÜNSTIG-Sortiment. Parallel wurde die
Differenzierungsmarken wurde 2009 noch deutlicher
Markenpräsenz mit einer innovativen Online-Kam-
und selbstbewusst unter dem EDEKA-Schriftzug ge-
pagne sowie in Handzetteln und Tageszeitungsan-
bündelt. Auf viele Submarken wird bereits heute ganz
zeigen forciert. Das Zusammenspiel aller Elemente
verzichtet, andere treten sukzessive in den Hinter-
der Kampagne hat die Marke EDEKA als glaubwür-
grund.
digen Händler mit attraktivem Preis-Leistungs-Verhältnis zusätzlich gestärkt.
Unter „EDEKA“ kamen im Jahresverlauf zahlreiche Artikel auf den Markt, die mit Frische und besonderen
Rezepturen überzeugen. Zum Beispiel im Segment
Chilled Food: Immer mehr Verbraucher greifen zu
Fertiggerichten aus dem Kühlregal – gleichzeitig
steigt aber auch das Bedürfnis nach Premium-Qualität. Diesem Trend kommen die neuen Frischen FertigMenüs von EDEKA entgegen. Das Besondere daran ist
das schonende „SousVide“-Garverfahren, das Vitamine und Nährstoffe optimal bewahrt. Zudem zeichnet sich die Range durch die Auswahl bester Zutaten
und den Verzicht auf Konservierungsstoffe, künstliche Aromen und Geschmacksverstärker aus.
Auch mediterrane Spezialitäten erfreuen sich in deut-
GUT&GÜNSTIG: Zahlreiche Artikel mit der „roten Ecke“ präsentieren sich mit
optimierter Rezeptur und einem modernen, frischen Verpackungsdesign. Grund
genug, die Marke im Rahmen der Kampagne „Wir lieben Lebensmittel“
noch stärker ins Rampenlicht zu rücken.
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schen Küchen zunehmender Beliebtheit. Mit drei
neuen Ländersortimenten bietet die Gruppe ihren
Kunden authentische Gerichte aus dem Mittelmeer-
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DIE EDEKA-GRUPPE
Warengeschäft und Eigenmarken
raum – hergestellt nach Original-Rezepturen und mit
ausgesuchten Zutaten in ihren Herkunftsländern. So
wird beispielsweise die Pasta-Linie unter „EDEKA Italia“ im traditionellen Bronzeverfahren in Italien selbst
produziert. „EDEKA España“ überzeugt mit spanischen
Wurst- und Schinkenspezialitäten, „EDEKA La France“
mit frischen Desserts der französischen Küche.
Die neue
Eigenmarke
überzeugt mit
authentischen
Spezialitäten
original aus
Italien.
Für höchste Qualitätsansprüche in bester Ausstattung steht die neue Premium-Eigenmarke „EDEKA
Selection“. Bereits im Vorjahr brachte die EDEKAGruppe ausgewählte Obst- und Gemüsesorten unter
„EDEKA Selection Yacaran” erfolgreich an den Start,
seit Mitte 2009 wird das Premium-Segment auch in
anderen Kategorien gezielt umgesetzt.
HOCHWERTIGES ZUBEHÖR FÜR DIE KÜCHE
Neben der klassischen Kompetenz bei Lebensmitteln
setzt die EDEKA-Gruppe auch bei Nonfood verstärkt
Akzente – sowohl mit Eigenmarken wie auch mit
Markenprodukten namhafter Hersteller. Für die
Weiterentwicklung des Nonfood-Sortiments und die
Entwicklung attraktiver Module für den Einzelhandel
zeichnet seit 2008 die EDEKA Nonfood-CM GmbH
verantwortlich. Unter dem neuen Label „EDEKA zuhause“ hat sie im Jahresverlauf 2009 ein anspruchsvolles Produktsortiment für den lebensmittelnahen
Bereich Kochen und Backen entwickelt, das über 130
hochwertige Artikel umfasst und im laufenden Geschäftsjahr auf den Markt kommen wird. Design,
Die neue
Eigenmarke
ging 2009 mit
traditionellen
Wurst-Spezialitäten aus
Spanien an
den Start.
Funktionalität und der Anspruch, Produkte in höchster
Fachhandelsqualität zum attraktiven Preis anzubieten, passen zum Anspruch von EDEKA und schaffen
einen Mehrwert, von dem die Kunden des EDEKAund Marktkauf-Einzelhandels profitieren.
HOHE QUALITÄT – MIT SICHERHEIT
Sämtliche EDEKA-Produkte stehen für geprüfte Qualität. Die Gruppe baut ihre Maßnahmen zur Qualitätssicherung seit Jahren systematisch aus. Sie umfassen
alle Stufen der Prozesskette – von den Erzeugern und
Lieferanten über den Großhandel bis in die Regale des
Einzelhandels. Um die hohe Qualität und Sicherheit
aller Lebensmittel zu gewährleisten, arbeitet die
EDEKA ZENTRALE Hand in Hand mit den EDEKA-Regionalgesellschaften und mit Netto Marken-Discount.
Die neue
Eigenmarke
präsentiert sich
mit DessertSpezialitäten
nach französischer Tradition.
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Warengeschäft und Eigenmarken
Für alle Artikel des Eigenmarkensortiments gibt die
Unser Engagement
EDEKA ZENTRALE klare Qualitätskriterien vor, die in
Form so genannter Produktspezifikationen vertraglich vereinbart werden. Ob die Vorgaben eingehalten
Die Märkte der EDEKA-Gruppe stehen für
werden, wird systematisch durch unabhängige Labo-
eine einzigartige Sortimentsvielfalt mit bis
re kontrolliert; hinzukommen regelmäßige EDEKA-in-
zu 50.000 verschiedenen Artikeln. „Wir lie-
terne sensorische Prüfungen. Generell müssen alle
ben Lebensmittel“ – aus diesem Bekenntnis
Lieferanten der Food-Eigenmarken die Kriterien des
ergibt sich auch eine Verantwortung für Qua-
IFS (International Food Standard) erfüllen. Zusätzliche
lität und eine auf allen Stufen transparente
Sicherheit bieten – falls erforderlich – Lieferanten-
Wertschöpfungskette. Das gilt ganz beson-
audits, bei denen die Produktionsbetriebe vor Ort von
ders für die EDEKA-Eigenmarken. Um dies zu
EDEKA-Mitarbeitern sowie unabhängigen Auditoren
gewährleisten, setzt EDEKA auf ein umfas-
kontrolliert werden.
sendes Qualitätsmanagementsystem ebenso
wie auf klare Richtlinien für den Einkauf.
TRANSPARENZ UND DIALOG
Da der Wunsch nach Information rund um Ernährung
Ein besonderer Schwerpunkt liegt aktuell auf
zunimmt und zudem ein gesellschaftspolitisches An-
dem Segment Fisch und Meeresfrüchte. EDEKA
liegen geworden ist, hat die EDEKA-Gruppe ein trans-
ist Deutschlands größter Fischhändler – mit
parentes Nährwert-Kennzeichnungskonzept entwi-
mehr als 2.000 Frischfisch-Theken und einem
ckelt, das im Jahr 2009 sukzessive auf allen Eigenmar-
breiten Angebot an Tiefkühlprodukten und
ken-Verpackungen umgesetzt worden ist. Es basiert
Konserven. Damit sieht sich der Marktführer
im Wesentlichen auf der Angabe der wichtigsten Nähr-
in einer besonderen Verantwortung, das An-
werte bezogen auf eine Portion sowie den Anteil die-
gebot dieses wertvollen Lebensmittels auch
ser Portion am empfohlenen Richtwert für die Tages-
für die Zukunft zu sichern. Um ein deutliches
zufuhr (GDA). Zielsetzung für das laufende Geschäfts-
Zeichen für eine nachhaltige Fischwirtschaft
jahr ist es, die für EDEKA-Eigenmarken verbindliche
zu setzen, hat EDEKA im Januar 2009 weit rei-
Nährwertkennzeichnung auf Herstellermarken auszu-
chende Leitlinien formuliert und eine lang-
dehnen und damit die Transparenz und Vergleichbarkeit der Produkte für alle Kunden weiter zu steigern.
Qualitätssicherung und Verbraucherschutz enden
nicht an den Regalen des Einzelhandels. Von hoher
Bedeutung ist es auch, die Kunden über die richtige
Auswahl von Lebensmitteln für eine ausgewogene
Ernährung zu beraten. In den Märkten der EDEKAGruppe stehen heute rund 1.800 speziell für diese
Aufgabe geschulte Mitarbeiter bereit. Der EDEKA Ernährungsservice, den die Gruppe schon vor fünf Jahren ins Leben gerufen hat, gibt auch online und per
Telefon-Hotline jedem Ratsuchenden Auskunft über
Lebensmittel und deren Inhaltsstoffe, Rezepte und
Tipps rund um den bewussten Genuss.
Bewusst genießen: Zahlreiche Fisch-Eigenmarkenartikel
tragen schon heute das MSC-Siegel bzw. das WWF-Logo,
den Panda.
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06.05.2010 18:55:20 Uhr
DIE EDEKA-GRUPPE
Warengeschäft und Eigenmarken
Nachhaltig frisch: Als führender deutscher
Fischhändler setzt die EDEKA-Gruppe auf eine
bestandserhaltende Fischwirtschaft. Damit
unsere Kunden dieses wertvolle Lebensmittel
auch morgen noch genießen können.
Gemeinsam stark: Bei der Erschließung nachhaltiger Quellen arbeitet EDEKA eng mit dem
World Wide Fund for Nature (WWF) zusammen.
fristig angelegte, im deutschen Einzelhandel exklusi-
Im Zuge der Umstellung ihrer Sortimente beschloss
ve Kooperation mit der Umweltstiftung World Wide
die EDEKA-Gruppe 2009, Produkte von Aal, Wildstör,
Fund For Nature (WWF) begründet. Zielsetzung ist
Hai und Rochen aus ihren Sortimenten zu nehmen.
es, ab dem Jahr 2012 ausschließlich Fisch aus be-
Diese Fischarten gelten nach internationalen Krite-
standserhaltenden und umweltschonenden Fische-
rien als bedroht. Im Jahresverlauf war das Angebot
reien und Aquakulturen anzubieten. Der WWF sichert
an entsprechenden Artikeln gegenüber dem Vorjahr
dabei eine fundierte fachliche Beratung bei der Er-
bereits um mehr als 90 Prozent reduziert worden;
schließung nachhaltiger Lieferquellen.
auf Einzelhandelsebene werden die Fisch-Theken bis
Mitte des laufenden Jahres umgestellt sein.
Vor diesem Hintergrund wurde das Angebot an Wildfisch aus anerkannt bestandserhaltenden Quellen so-
Auf politischer Ebene setzen sich EDEKA und der
wie von Zuchtfisch aus nachhaltiger Aquakultur im
WWF für eine Neuausrichtung der EU-Fischereipoli-
Jahresverlauf Schritt für Schritt weiter ausgebaut.
tik ein. Dazu steht die Gruppe in kontinuierlichem
Rund zwei Drittel der Fischartikel unter EDEKA-Eigen-
Dialog mit unterschiedlichen Interessengruppen aus
marken wie „GUT&GÜNSTIG“ oder „EDEKA“ waren
Politik, Wirtschaft, Wissenschaft sowie weiteren
bis Ende 2009 bereits umgestellt und tragen inzwi-
Nicht-Regierungsorganisationen.
schen das blaue Siegel des Marine Stewardship Council
(MSC) und zusätzlich das WWF-Logo – den Panda.
Im Rahmen der Kooperation mit dem WWF unter-
EDEKA setzt bevorzugt auf anerkannte Zertifizie-
stützt EDEKA auch ein Meeresschutzprojekt zur För-
rungen wie das MSC-Siegel oder achtet beim Einkauf
derung nachhaltiger Fangmethoden für Thunfisch im
auf wissenschaftliche Empfehlungen für Fisch aus
Indo-Pazifik: Die Umrüstung von Fischerbooten auf
nicht bedrohten Beständen. Darüber hinaus unter-
so genannte Rundhaken rettet jährlich das Leben von
stützt die Unternehmensgruppe gemeinsam mit dem
Tausenden seltener Meeresschildkröten. Darüber
WWF die Entwicklung eines weltweiten Zertifizie-
hinaus fördert EDEKA die langfristige Sicherung der
rungsstandards für nachhaltige Fischzuchten (Aqua-
Thunfisch-Bestände durch den Schutz der Laich- und
culture Stewardship Council, ASC).
Aufwuchsgebiete in dieser Meeresregion.
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06.05.2010 18:55:25 Uhr
Mitarbeiter und Ausbildung
EDEKA schafft sichere Arbeitsplätze
■
EDEKA-Gruppe baut Mitarbeiterzahl deutlich aus
■
Umfangreiches Förderprogramm für Nachwuchskräfte
■
EDEKA-Regionen setzen verstärkt auf E-Learning
Zum Jahresende 2009 waren insgesamt 289.602 Mit-
im vergangenen Jahr bei EDEKA ins Berufsleben. Ins-
arbeiter in der EDEKA-Gruppe beschäftigt – das waren
gesamt stieg die Zahl der Auszubildenden auf 16.255
27.361 Mitarbeiter oder 10,4 Prozent mehr als im Vor-
– ein Zuwachs von 22,7 Prozent gegenüber dem Vor-
jahr (262.241 Mitarbeiter). Damit nimmt die Gruppe
jahr (13.244 Auszubildende). Von ihnen absolvierten
weiterhin eine führende Position unter den Arbeitge-
11.091 junge Leute eine Ausbildung im EDEKA-Einzel-
bern in Deutschland ein. Insbesondere im erneut ge-
handel, den sieben Großhandelsbetrieben und der
wachsenen EDEKA-Vollsortimentsgeschäft sind qua-
EDEKA ZENTRALE. Insgesamt 5.164 Nachwuchskräfte
lifizierte, serviceorientierte Mitarbeiter ein wesent-
waren bei Netto Marken-Discount sowie den über-
licher Faktor des Erfolgs. Einen besonderen Schub
nommenen Plus-Filialen beschäftigt. Das Ausbil-
brachte 2009 die Übernahme von 2.300 Plus-Filialen
dungsspektrum der Gruppe ist äußerst vielfältig und
durch Netto Marken-Discount. Der dynamische Dis-
umfasst mehr als 40 Berufsbilder. Das Berufsbild Ver-
counter hat alle Mitarbeiter des Plus-Einzelhandels
käufer/-in war 2009 gruppenweit die Nummer eins
übernommen und seinen Personalbestand so auf ins-
der meistgewählten Berufe, gefolgt von Kaufmann/-
gesamt rund 65.000 Beschäftigte mehr als verdop-
frau im Einzelhandel sowie Fachverkäufer/-in im
pelt. Durch die organische Expansion aller Vertriebs-
Lebensmittelhandwerk.
formate ist auch weiterhin von einem wachsenden
Bedarf an engagierten Kräften im gesamten Einzel-
PERSPEKTIVEN FÜR DEN NACHWUCHS
handelsgeschäft der Gruppe auszugehen.
Zielsetzung der EDEKA-Gruppe ist es, Führungskräfte
FÜHRENDER AUSBILDER DEUTSCHLANDS
nen Reihen zu gewinnen. Für engagierte Nachwuchs-
Die EDEKA-Gruppe unterstrich 2009 ihre Verant-
kräfte bietet die Gruppe daher vielfältige Aufstiegs-
wortung als führendes Ausbildungsunternehmen in
chancen. Um jeden Mitarbeiter optimal zu fördern,
Deutschland. Mehr als 7.000 Schulabgänger starteten
hat die EDEKA Juniorengruppe e.V. ein umfangreiches
und angehende EDEKA-Unternehmer aus den eige-
Mitarbeiter der EDEKA-Gruppe
Anzahl
289.602
290.000
+27.361
280.000
270.000
250.000
Erfolg braucht Köpfe: Die EDEKA-Gruppe
baute ihre Mitarbeiterzahl im Jahr 2009
weiter aus und festigte damit ihre Position
als einer der führenden Arbeitgeber in
Deutschland.
262.241
260.000
253.531
243.330
247.820
240.000
230.000
2005
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2007
2008
2009
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DIE EDEKA-GRUPPE
Mitarbeiter und Ausbildung
Programmangebot entwickelt, das Theorie und Praxis
eng miteinander verzahnt. Den hohen Stellenwert einer
kontinuierlichen Weiterbildung belegen – neben zahlreichen projektbezogenen Workshops – auch die
rund 70 unterschiedlichen Fachseminare des Bildungswesens, die im Jahr 2009 von rund 2.300 Mitarbeitern und Führungskräften genutzt wurden.
Gezielte
Förderung:
Mit verantwortungsvollen
Aufgaben im
Markt und
praxisorientierten
Schulungen
begleitet EDEKA
ihre jungen Mitarbeiter bei den
ersten Karriereschritten.
Ein besonderer Fokus der Förderung liegt auf angehenden Existenzgründern. Allein in den vergangenen
fünf Jahren haben mehr als 600 junge Kaufleute den
Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. Den Nachwuchsunternehmern stehen die EDEKA ZENTRALE,
die Regionalgesellschaften und die EDEKABANK mit
vielen unterstützenden Angeboten zur Seite. Auf diese
Weise stärkt die Gruppe ihr Kerngeschäft und investiert gezielt in die Zukunft.
Nach der erfolgreichen Pilotphase im Vorjahr war das
E-LEARNING – DIE NEUE FORM DES LERNENS
Jahr 2009 geprägt von den Vorbereitungen des Roll-
Im Geschäftsjahr 2009 ist das E-Learning über das
outs in den EDEKA-Regionen. Parallel zu den tech-
„EDEKA-Wissensportal“ als fester Bestandteil der
nischen und organisatorischen Maßnahmen wurde
Aus- und Weiterbildung innerhalb der EDEKA-Gruppe
auch das Kursangebot erweitert: 23 Kurse wurden
etabliert und ausgebaut worden. Mit dem Angebot
neu entwickelt, mehrere bestehende überarbeitet.
der flexiblen Wissensvermittlung via Intra- oder Inter-
Im November war es so weit: Mit dem E center in Em-
net öffnet die Gruppe das Tor zu einer neuen Lern-
den ging der erste EDEKA-Standort der Regionalge-
welt und setzt branchenweit Standards. Die positive
sellschaft Minden-Hannover online. Zahlreiche Märk-
Resonanz im EDEKA-Groß- und Einzelhandel gibt dem
te aus der Region folgten, und bis zum 31. Dezember
innovativen Ansatz recht: Die Möglichkeit, Wissen in
hatten bereits mehr als 1.000 Mitarbeiter Kurse im
überschaubaren Einheiten zu jeder Zeit an jedem Ort
„EDEKA-Wissensportal” besucht. Seit Anfang des
zur Ver fügung zu stellen, begeistert Mitarbeiter,
laufenden Jahres sind weitere Regionen mit ihren
Markt- und Bezirksleiter gleichermaßen.
Märkten mit am Start.
Auszubildende der EDEKA-Gruppe
Anzahl
16.255
18.000
15.000
12.000
11.370
11.923
12.193
13.244
+3.011
Nachwuchs nach vorn: Mit mehr als
16.000 Auszubildenden in rund 40 Berufen
war die EDEKA-Gruppe auch 2009 führender
Ausbilder in Deutschland.
9.000
6.000
3.000
0
2005
2006
2007
2008
2009
49
EDEKA_GB_2009_49 49
06.05.2010 18:55:40 Uhr
Mitarbeiter und Ausbildung
FOKUS AUF HOCHSCHULABSOLVENTEN
Um gezielt jungen Führungsnachwuchs mit Hochschulabschluss für eine Karriere beim Marktführer zu
Stilvolle
Abschlussfeier:
Nach sechs
Semestern
schlossen die
ersten 14 Nachwuchskräfte
2009 ihr berufsbegleitendes
Bachelor-Studium
erfolgreich ab.
begeistern, richtet die EDEKA-Gruppe den Fokus verstärkt auf Universitäten und Hochschulen. Vor diesem Hintergrund hat die EDEKA ZENTRALE im Herbst
2009 ein attraktives Trainee-Programm für Hochschulabsolventen gestartet, das im laufenden Geschäftsjahr weiter fortgeführt wird – auch unter Einbeziehung der LUNAR GmbH.
In 18 Monaten durchlaufen die Trainees unterschiedliche Geschäftsbereiche und werden Schritt für
Premiere: Die
ersten Trainees
gingen im Oktober
in Hamburg an
den Start. Begrüßt
wurden sie von
Markus Mosa,
Personalchef
Michael von
Appen und Jens
Kettler, Leiter
Bildungswesen.
Schritt an verantwortungsvolle Projekte in den Bereichen Organisation, Einkauf, Logistik, Finanzen, Controlling, Aus- und Weiterbildung oder Marketing herangeführt. Das interne Training wird durch Einsätze
im regionalen EDEKA-Einzelhandel ergänzt und
schließt optional auch Aufenthalte im europäischen
Ausland mit ein.
AUFSTIEGSCHANCEN BEI EDEKA
■
EDEKA-Ausbildung: In mehr als 40 Ausbildungsberufen
■
integriert (HFW integriert): Die integrierte Ausbildung
■
QUALIFIX: Basis-Fortbildungsprogramm.
ohne Berufsschulbesuch für Abiturienten wird vor allem
■
Junioren-Aufstiegsprogramm (JAP): Das JAP ist der
vom selbstständigen Einzelhandel sehr gut angenommen.
Grundpfeiler der EDEKA-Nachwuchsförderung und be-
■
■
■
nach diesem Programm um 20 Prozent gestiegen. Die
zwölf Monaten auf erste Führungspositionen vor.
Teilnehmer kommen aus allen Regionalgesellschaften
Junioren-Aufstiegsprogramm (JAP) Bedienung: Das Pro-
und der EDEKA ZENTRALE.
■
Unternehmer Kompetenz Programm (UKP): Dieses
wuchskräften im Bereich der Bedienungs- und Frische-
einzigartige Programm richtet sich gezielt an herausra-
abteilungen.
gende junge selbstständige Kaufleute. In 24 Monaten
Führungskraft Handel (FKH): Für Existenzgründer inner-
erarbeiten sie nicht nur umfangreiches Wissen in der
halb der EDEKA-Gruppe ist und bleibt das FKH die erste
Theorie, sondern planen eigene Projekte und setzen sie
Wahl. In 24 Monaten erhalten die Teilnehmer umfassendes Knowhow für ihre spätere Selbstständigkeit.
■
Handelsfachwirt (HFW): Im Jahr 2009 ist die Nachfrage
reitet in enger Verzahnung von Praxis und Theorie in
gramm dient der gezielten Qualifizierung von Nach-
50
Handelsfachwirt und Kaufmann/-frau im Einzelhandel
des Einzel- und Großhandels sowie der Produktion.
in ihren Märkten in die Praxis um.
■
Bachelor of Business Administration (BBA): Mit dem
Führungskraft Handel (FKH) Großfläche / Führungs-
dreijährigen, berufsbegleitenden Studiengang bietet
kräfte-Entwicklungsprogramm (FEP) Großfläche: Diese
EDEKA in Kooperation mit der Steinbeiß-Hochschule in
beiden neu entwickelten Programme bereiten den Füh-
Berlin und der Akademie der Genossenschaften (ADG)
rungsnachwuchs der ersten und zweiten Ebene praxis-
in Montabaur seit 2006 auch einen akademischen Ab-
orientiert auf künftige Aufgaben in der Großfläche vor.
schluss an.
E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9
EDEKA_GB_2009_50 50
06.05.2010 18:55:44 Uhr
DIE EDEKA-GRUPPE
Mitarbeiter und Ausbildung
Unser Engagement
Gerade in Krisenzeiten lohnt es sich, in die Zu-
Ein wichtiges Element der Ausbildungsförderung ist
kunft zu investieren. Die EDEKA-Gruppe tut dies
der jährlich ausgetragene gruppenweite Wettbewerb
auf vielfältige Weise. Als gewachsenes Unterneh-
EDEKA MegaAzubi. Mehr als 9.000 Auszubildende aus
mer-Unternehmen natürlich besonders durch die
allen Regionen und den EDEKA-Zentralorganisationen
Förderung des mittelständischen Unternehmer-
nahmen 2009 an der dritten Runde teil. Der Sieger
tums. Allein in den vergangenen fünf Jahren hat
unter den 50 Besten wurde im Rahmen der EDEKA-
EDEKA mehr als 600 Existenzgründungen im Voll-
Jahrestagung im Berliner Tempodrom gekürt: Mega-
sortimentsgeschäft unterstützt – das Spektrum
Azubi 2009 ist Rüdiger Ammon aus dem E center
reicht von der Qualifizierung der Aspiranten über
Rollnerstraße in Nürnberg (Nordbayern-Sachsen-Thü-
die Anschubfinanzierung bis hin zu vielfältigen
ringen). Wenig später ließ Ammon die Konkurrenz
Services für das laufende Geschäft.
auch im Wettbewerb „Grips & Co.“ als Deutschlands
beste Nachwuchskraft im Handel weit hinter sich.
Eckpfeiler aller Bildungsaktivitäten in der EDEKAGruppe ist die Ausbildung – sie schaff t die Basis
Den hohen Stellenwert, den das Thema „Ausbil-
für die dringend benötigten Führungskräfte von
dung“ bei EDEKA genießt, belegen auch 2009 wie-
morgen. Mit über 16.000 Azubis wurde die EDEKA-
der die Ergebnisse des branchenweiten Wettbe-
Gruppe auch 2009 ihrer gesellschaftlichen Ausbil-
werbs „Ausbilder des Jahres“, der herausragendes
dungsverantwortung gerecht. Doch EDEKA bie-
Engagement in Sachen Ausbildung würdigt: Den ers-
tet nicht nur Quantität, sondern auch Qualität:
ten Preis in der Kategorie SB-Warenhäuser erhielt Dirk
Mit einem umfangreichen Programm werden en-
Schütte, Marktkauf in Stade (EDEKA Nord). In der
gagierte junge Leute begleitet und gezielt geför-
Kategorie Handelszentralen landete die K&U Bäcke-
dert. Dabei setzt die Gruppe bewusst auf Eigen-
rei ganz vorn. Der Tochter der EDEKA Südwest ge-
verantwortung, um die Motivation der Nach-
lang es, das Image des Berufs Fachverkäufer Brot
wuchskräfte zu stärken, z. B. mit Azubi-Wochen,
und Backwaren nachhaltig zu verbessern. Ebenfalls
in denen die Auszubildenden das Kommando in
zum Kreis der Nominierten zählten das Bildungs-
ihren Märkten oder Abteilungen übernehmen
wesen der EDEKA-Regionalgesellschaft Nordbayern-
und ihre Ideen in eigener Regie in die Tat umset-
Sachsen-Thüringen sowie Guido Gartmann, EDEKA-
zen können.
Unternehmer in der Region Osnabrück.
MegaAzubi: Die besten Teilnehmer des bundesweiten Wettbewerbs wurden im Juni zum Finale nach Berlin eingeladen. Zuvor hatten sie sich in vier
regionalen Runden durch ihr Fachwissen rund um Handel und Lebensmittel ausgezeichnet.
51
EDEKA_GB_2009_51 51
06.05.2010 18:55:50 Uhr
»Meine Azubis haben bei mir
nichts zu lachen.«
> Maren Meineke – EDEKA-Unternehmerin, Bad Schwartau
Maren Meineke sucht keine Regalauffüller. Sie will Mitarbeiter, die einen Boskop
von einem Elstar unterscheiden können, die wissen, wo eine Ananas herkommt,
und die auch in Stresssituationen immer freundlich bleiben. Und deshalb nimmt
sie die Auszubildenden in ihren drei EDEKA-Märkten auch richtig hart ran. Ungebügelte Blusen oder Hemden werden mit einem Rüffel geahndet. Und liegt irgendetwas auf dem Boden, was da nicht hingehört, wird’s unangenehm. Neben Arbeit
und Berufsschule stehen für alle Azubis regelmäßige Schulungen an. Vollen Einsatz
verlangt auch der alljährliche Härtetest: Eine Woche lang führt der Nachwuchs
ganz allein eine Abteilung und lernt dabei, die täglichen Herausforderungen eigenverantwortlich zu meistern. Dass es trotz harter Schule durchaus herzlich zugeht,
beweisen der lockere und familiäre Umgangston – und nicht zuletzt die 26 Schützlinge selbst, die Maren Meineke derzeit betreut. Denn die kommen jeden Morgen
wieder – sogar völlig freiwillig.
52
E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9
EDEKA_GB_2009_52 52
06.05.2010 18:55:55 Uhr
53
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06.05.2010 18:56:06 Uhr
54
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06.05.2010 18:56:18 Uhr
»Bei mir gehen Wildschweine
ein und aus.«
> Steffen Preiss – EDEKA-Unternehmer, Buseck
Im EDEKA-Markt von Steffen Preiss sind die Wildschweine wirklich saufrisch. Denn
sein Metzgermeister ist nicht nur hinter der Theke eine Koryphäe, sondern auch im
Wald bei der Jagd. Geht das Wildfleisch im Kühlraum zur Neige, verschwindet er
schon mal spontan in die umliegenden Wälder und kommt mit Nachschub zurück.
Und so ist die Fleischtheke des hessischen Kaufmanns längst ein Geheimtipp.
Steffen Preiss hat aber noch mehr zu bieten: Regelmäßig bereitet er traditionelle
Spezialitäten wie Wellfleisch, Wurstsuppe und auch verschiedene Wurstsorten zu,
die es so nirgendwo sonst zu kaufen gibt. Dafür hat Preiss einen Weg gefunden,
nach heutigen Hygienevorschriften trotzdem wie zu Omas Zeiten herzustellen. Wie
er das macht, bleibt sein Geheimnis. Dass er es gut macht, zeigt der Ansturm an der
Theke. Seine Mitarbeiter denken sich für die Delikatessen immer wieder neue
Rezeptvorschläge aus. Und die bleiben nicht geheim, die kann der Kunde sogar
schwarz auf weiß mit nach Hause nehmen.
55
EDEKA_GB_2009_55 55
06.05.2010 18:56:30 Uhr
»Mein EDEKA-Markt
ist ein Drive-in.«
> Gerhard Meyer – EDEKA-Unternehmer, Zeil am Main
Niemand würde dazu raten, mitten in einer Wüste einen Laden für Bademoden zu
eröffnen. Oder in einem winzigen Dorf einen EDEKA-Supermarkt. Der Kaufmann
Gerhard Meyer hat aber genau das getan. Theres bei Schweinfurt zählt gerade mal
1.300 Einwohner. Davon könnte ein Supermarkt kaum überleben – entsprechend
negativ fiel auch das Standortgutachten aus. Doch Meyer glaubte an den Standort.
In der direkten Anbindung an die Autobahn sah er seine Chance. Mit Erfolg: Gerade
die Pendler aus der Umgebung schätzen es, nach der Arbeit auf dem Heimweg
schnell noch einzukaufen. Kurz runter von der Autobahn und ohne lästige Kreuzungen mit roten Ampeln direkt auf den Parkplatz fahren. Und das nicht nur für
einen Snack – hier werden Einkäufe fürs Abendessen und für die ganze Familie
gemacht. Sollte EDEKA also irgendwann einmal einen Markt mitten in der Wüste
planen, fragt am besten keinen Gutachter. Sondern Gerhard Meyer.
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E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9
EDEKA_GB_2009_56 56
06.05.2010 18:56:41 Uhr
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EDEKA_GB_2009_58 58
06.05.2010 18:57:02 Uhr
»Zum Bezahlen reicht
bei mir ein Finger.«
> Roland Fitterer – EDEKA-Unternehmer, Baden-Baden
Roland Fitterer liebt es, seine Kunden ins Land der Träume zu schicken. Und zum
Glück mögen sie es genauso sehr. Kein Wunder – schließlich lässt kein anderer
Markt im Großraum Baden-Baden so schnell Träume wahr werden wie der des
findigen EDEKA-Unternehmers. So kann der Geldbeutel beim Einkauf hier getrost
zu Hause bleiben: Ein leichter Fingerabdruck an der Touch-and-Pay-Kasse genügt,
und alles ist bezahlt. Mehr ist auch an der innovativen Touch-Screen-Waage in der
Obst- und Gemüseabteilung nicht nötig: Einmal kurz gedrückt, und das kleine Gerät
spuckt Informationen über rund 1.000 Artikel aus. Auch der elektronische Weinberater weiß ganz genau Bescheid, welcher Käse zum ausgewählten Wein am besten
passt. Die Kollegen, die bei Roland Fitterer ihren Traumjob gefunden haben,
beherrschen die technischen „Aushilfen“ übrigens schon lange wie im Schlaf. Sie
genießen es, mehr Zeit für die Kunden zu haben. Und ihnen tagtäglich aufs Neue
einen traumhaft schönen Einkauf zu verwirklichen.
59
EDEKA_GB_2009_59 59
06.05.2010 18:57:15 Uhr
Finanzinformationen
der EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG
Inhalt
62 KONZERN-LAGEBERICHT
82 KONZERN-ANHANG
62 _ Gesamtwirtschaftliches Umfeld
82 _ Konsolidierungs- und
und Branchenentwicklung
Bewertungsmethoden
63 _ Geschäftsentwicklung des
82 _ Konsolidierungskreis und
EDEKA ZENTRALE Konzerns
assoziierte Unternehmen
69 _ Risiko- und Chancenbericht
73 _ Ausblick
83 _ Zusammenstellung der wichtigsten
in den Konzern-Abschluss
einbezogenen Unternehmen
85 _ Konsolidierungsgrundsätze
86 _ Bilanzierungs- und
76 KONZERN-ABSCHLUSS
76 _ Konzern-Bilanz
77 _ Konzern-Gewinnund Verlustrechnung
78 _ Konzern-Kapitalflussrechnung
79 _ Konzern-Eigenkapital-
Bewertungsmethoden
88 _ Erläuterungen zur Bilanz
95 _ Erläuterungen zur Gewinnund Verlustrechnung
99 _ Sonstige Erläuterungen
100 _ Sonstige Angaben
veränderungsrechnung
80 _ Konzern-Anlagevermögen
102 BESTÄTIGUNGSVERMERK
DES ABSCHLUSSPRÜFERS
60
E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9
EDEKA_GB_2009_60 60
06.05.2010 19:08:04 Uhr
FINANZINFORMATIONEN
Der Konzern im Überblick
Der Konzern im Überblick
EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG
2009
in Mio. €
2008
in Mio. €
Veränderung
in Mio. €
21.566,4
15.952,4
5.614,0
2.708,4
1.235,8
1.472,6
Zinsergebnis
– 30,2
– 26,6
– 3,6
EBIT*
329,7
329,6
0,1
EBITDA*
416,9
382,0
34,9
Konzern-Jahresüberschuss
188,4
262,8
– 74,4
6.162,9
5.148,0
1.014,9
25,4
34,3
–
900,5
761,0
139,5
Ertragslage
Umsatzerlöse
Rohertrag aus Handelsgeschäft
Vermögenslage
Bilanzsumme
Anlagendeckungsgrad (in %)
Eigenkapital
Eigenkapitalquote (in %)
Bruttofinanzverbindlichkeiten
14,6
14,8
–
1.244,2
968,0
276,2
Finanzlage
Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
48,4
252,1
– 203,7
– 837,0
– 14,4
– 822,6
420,1
– 186,6
606,7
* EBIT und EBITDA sind um Sondereinflüsse bereinigt.
61
EDEKA_GB_2009_61 61
06.05.2010 19:08:05 Uhr
Konzern-Lagebericht
Konzern-Lagebericht
der EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG
GESAMTWIRTSCHAFTLICHES UMFELD UND BRANCHENENTWICKLUNG
Das Jahr 2009 war gesellschaftspolitisch und wirtschaftlich geprägt von den Auswirkungen der schwersten
Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten. Laut Statistischem Bundesamt ging das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 5,0 Prozent zurück. Im Jahr zuvor hatte die deutsche Wirtschaft noch ein leichtes Plus von 1,3 Prozent verzeichnet. Gebremst wurde die Konjunktur vor allem durch den Exporteinbruch und rückläufige Investitionen. Insbesondere das Produzierende Gewerbe brach regelrecht ein. Als Stabilitätsfaktor erwies sich
dagegen der Konsum, der nicht zuletzt von den beiden staatlich aufgelegten Konjunkturprogrammen profitierte. Dank dieser Maßnahmen hatten die privaten Haushalte im Vergleich zum Vorjahr insgesamt 20 Mrd.
Euro mehr zur Verfügung. Allein die Abwrackprämie stand für 5 Mrd. Euro. Insgesamt stiegen die privaten
Konsumausgaben preisbereinigt um 0,4 Prozent.
Diese Maßnahmen federten auch die Auswirkungen der Krise auf den deutschen Einzelhandel ab, der 2009
vergleichsweise geringe Einbußen hinnehmen musste. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes
und des Handelsverbandes Deutschland (HDE) setzte der klassische Einzelhandel 2009 nominal 1,6 Prozent
weniger als im Vorjahr um; preisbereinigt betrug der Rückgang 1,9 Prozent.
Deutlich besser schloss der Lebensmitteleinzelhandel LEH (ohne Aldi, Lidl, inkl. der Drogeriemärkte) ab, der
nach Angaben des Marktforschungsunternehmens AC Nielsen bei zwei Verkaufstagen weniger ein Umsatzminus von nominal 0,8 Prozent aufwies. Die Konsumlaune der Verbraucher befördert haben in 2009 auch zahlreiche Preisreduzierungen, so dass das Absatzvolumen in vielen Sortimentsbereichen deutlich gegenüber dem
Vorjahr gestiegen ist. Die gesamtwirtschaftlichen Aussichten für das laufende Geschäftsjahr hängen wesentlich davon ab, wie schnell die Konjunktur wieder an Fahrt gewinnt. Vor allem die noch nicht absehbare Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt wird die Verbraucherstimmung und damit den Umsatz an den Kassen des
Einzelhandels entscheidend beeinflussen.
62
E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9
EDEKA_GB_2009_62 62
06.05.2010 19:08:06 Uhr
FINANZINFORMATIONEN
Konzern-Lagebericht
GESCHÄFTSENTWICKLUNG DES EDEKA ZENTRALE KONZERNS
Geschäftsfelder
Die genossenschaftlich organisierte und mittelständisch geprägte EDEKA-Gruppe steht mit einem Umsatzvolumen von 42,1 Mrd. Euro, rund 12.000 Märkten und rund 290.000 Mitarbeitern an führender Position im
deutschen Lebensmitteleinzelhandel. Mit der Fokussierung auf das Kerngeschäftsfeld des von Unternehmern
geführten Vollsortimentsgeschäfts sowie den Discount-Bereich sieht sich die EDEKA-Gruppe bestens gerüstet,
in den kommenden Jahren aus eigener Kraft weiterhin umsatz- und ertragsorientiert zu wachsen.
Die EDEKA-Gruppe ist dreistufig strukturiert. Basis der Gruppe sind die 4.500 selbstständigen EDEKA-Kaufleute,
die in neun regionalen Genossenschaften zusammengeschlossen sind. Sie halten alle Anteile an der EDEKA
ZENTRALE sowie 50 Prozent der Anteile an den sieben EDEKA-Regionalgesellschaften. Die Regionalgesellschaften verantworten das operative Vollsortimentsgeschäft und beliefern den EDEKA-Einzelhandel täglich
mit frischen Lebensmitteln. Die EDEKA ZENTRALE in Hamburg steuert die strategische Entwicklung der Gruppe.
Sie verantwortet das nationale Warengeschäft einschließlich der Eigenmarken-Entwicklung und Qualitätssicherung, koordiniert Marketing und nationale Werbung und bietet zahlreiche weitere Dienstleistungsfunktionen für den Groß- und Einzelhandel; ferner obliegt ihr die Zentralregulierung. Zu den Zentraleinheiten gehören auch das EDEKA Fruchtkontor, das die gruppenweite Beschaffung und Vermarktung von Obst und Gemüse
steuert, sowie das EDEKA Weinkontor mit der Rheinberg-Kellerei in Bingen. Beide sind direkt in die Produktionsprozesse eingebunden und gewährleisten damit durchgängig hohe Qualitätsstandards. Als Tochter der
EDEKA ZENTRALE übernimmt die IT-Dienstleistungsgesellschaft LUNAR die Aufgabe der Harmonisierung und
Optimierung der warenwirtschaftlichen Prozesse in der Gruppe. Zielsetzung der EDEKA Nonfood-CM GmbH
ist die Entwicklung attraktiver Nonfood-Sortimente für den Einzelhandel.
Die Discount-Aktivitäten der EDEKA ZENTRALE sind bei der Netto Marken-Discount AG & Co. KG (nachfolgend
Netto Marken-Discount) gebündelt. Mit der Übernahme der Plus-Filialen zum 1. Januar 2009 rückte Netto
Marken-Discount in die Spitzengruppe des deutschen Lebensmitteldiscounts auf – mit einem Gesamtumsatz
von annähernd 10 Mrd. Euro und rund 65.000 Mitarbeitern. Zum Stichtag 31. Dezember 2009 betrieb Netto
Marken-Discount bundesweit 3.881 Filialen mit einer Gesamtverkaufsfläche von mehr als 2,6 Mio. Quadratmetern.
Darüber hinaus hält die EDEKA ZENTRALE eine Finanzbeteiligung in Höhe von 25 Prozent an der Offenen
Handelsgesellschaft NETTO Supermarkt GmbH & Co., Stavenhagen (nachfolgend NETTO Stavenhagen genannt). Als weitere Tochtergesellschaften sind die Marktkauf Holding GmbH (nachfolgend Marktkauf genannt) sowie die SPAR Handels GmbH (nachfolgend SPAR genannt) zu nennen, die sich operativ weitgehend
aus dem Markt zurückgezogen haben.
63
EDEKA_GB_2009_63 63
06.05.2010 19:08:07 Uhr
Konzern-Lagebericht
Auf europäischer Ebene ist die EDEKA-Gruppe in die Allianz Alidis/Agenor eingebunden – gemeinsam mit dem
französischen Partner ITM Entreprises SA (Intermarché) und der Eroski Gruppe aus Spanien.
Zu den nachfolgenden Ausführungen zur Umsatzentwicklung sowie der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
ist die Plus-Integration bei der Interpretation der Zahlen zu beachten.
Umsatzentwicklung
Umsatzerlöse nach Segmenten vor Konsolidierung
in Mio. Euro
15.000
13.989,3
12.605,9
12.000
9.940,1
9.000
6.000
2009
4.188,4
3.000
2008
1.004,1
1.076,2
0
Warengeschäft
EDEKA ZENTRALE
Netto
Marken-Discount
Sonstige
Sparten
Der EDEKA ZENTRALE Konzern erzielte im Berichtsjahr einen Umsatz vor Konsolidierungen in Höhe von
24.933,5 Mio. Euro und lag damit um 39,5 Prozent über dem Vorjahreswert (17.870,5 Mio. Euro). Diese Umsatzentwicklung war entscheidend geprägt von der Übernahme der Plus-Märkte.
Einerseits trug die erfolgreiche Integration maßgeblich dazu bei, dass sich der Umsatz der Discount-Sparte
insgesamt um 5.751,7 Mio. Euro erhöhte, andererseits wirkte sich diese auch positiv auf den Umsatz der Sparte
Warengeschäft aus. Mit steigendem Verrechnungsvolumen aus den Warenbezügen der Netto Marken-Discount erhöhte sich auch hier der Umsatz vor Konsolidierung.
In den sonstigen Sparten sind neben den verbleibenden Umsätzen der SPAR auch Umsätze der erstmalig konsolidierten EDEKA Nord SB-WARENHAUS GmbH mit 410,0 Mio. Euro enthalten. Das operative Geschäft, die
Führung von SB-Warenhäusern, wird von der Regionalgesellschaft EDEKA Nord betrieben.
Die Tochtergesellschaft SPAR erzielte einen Gesamtumsatz von 170,3 Mio. Euro, der überwiegend dem Convenience-Geschäft zuzuordnen ist.
Im Berichtszeitraum betrugen die konzerninternen Umsätze insgesamt 3.367,1 Mio. Euro (Vorjahr: 1.918,1 Mio. Euro),
die Außenumsätze stiegen im Ergebnis um 5.614,0 Mio. Euro auf 21.566,4 Mio. Euro (Vorjahr: 15.952,4 Mio. Euro).
64
E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9
EDEKA_GB_2009_64 64
06.05.2010 19:08:08 Uhr
FINANZINFORMATIONEN
Konzern-Lagebericht
Ertragslage
Zusammengefasst zeigt die Gewinn- und Verlustrechnung folgendes Bild:
Gewinn- und Verlustrechnung
Kurzform
Umsatzerlöse
2009
in Mio. €
2008
in Mio. €
Veränderung
in Mio. €
21.566,4
15.952,4
5.614,0
– 18.858,0
– 14.716,6
– 4.141,4
2.708,4
1.235,8
1.472,6
45,6
35,7
9,9
– 2.647,0
– 1.033,1
– 1.613,9
107,0
238,4
-131,4
74,9
63,2
11,7
Zinsergebnis
– 30,2
– 26,6
– 3,6
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
151,7
275,0
– 123,3
36,7
– 12,2
48,9
188,4
262,8
– 74,4
Materialaufwand
Rohertrag aus Handelsgeschäft
Bestandsveränderung
Betriebliche Aufwendungen abzüglich
betrieblicher Erträge
Betriebsergebnis
Beteiligungsergebnis (inkl. Ergebnis aus Ausleihungen)
Steuern
Konzern-Jahresüberschuss
Die Ertragslage des EDEKA ZENTRALE Konzerns ist maßgeblich von der Integration der Plus-Märkte beeinflusst.
Dies zeigt sich bereits an der deutlich positiven Veränderung des Rohertrages, der nicht nur absolut, sondern
auch relativ – bezogen auf den Umsatz – stieg. Hier spiegelt sich die im Vergleich zur Zentralregulierung höhere
Wertschöpfungsquote aus dem Einzelhandelsgeschäft wider.
Einhergehend mit der Rohgewinnentwicklung haben sich auch die betrieblichen Aufwendungen entsprechend erhöht. Hierin enthalten sind auch die nicht unerheblichen Belastungen aus der Umstellung und Integration. Insbesondere sind neben den Maßnahmen zur Anpassung der Logistik- und Verwaltungsstrukturen
hier die Kosten der Marktumstellungen zu erwähnen.
Unter Berücksichtigung der neutralen Effekte, bei denen es sich primär um die Plus-Integrationsaufwendungen handelt, ergibt sich als operatives Ergebnis für 2009 ein EBIT von 329,7 Mio. Euro (Vorjahr: 329,6 Mio.
Euro). Das Beteiligungsergebnis beinhaltet zum überwiegenden Teil die anteiligen Ergebnisse aus den
Regionalgesellschaften.
Trotz des gestiegenen Finanzbedarfes infolge des Plus-Erwerbes zu Beginn des Jahres zeigt sich das Zinsergebnis nur unwesentlich verändert, was im Wesentlichen auf die allgemeine Zinsentwicklung zurückzuführen ist.
Unter Berücksichtigung des Steuerertrages von 36,7 Mio. Euro, der insbesondere aus einer abgeschlossenen
steuerlichen Außenprüfung sowie Veränderungen bei den latenten Steuern resultiert, ergibt sich für das Berichtsjahr ein Konzern-Jahresüberschuss von 188,4 Mio. Euro.
65
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06.05.2010 19:08:09 Uhr
Konzern-Lagebericht
Vermögenslage
Bilanzstruktur
Kurzform
31.12.2008
31.12.2009
in Mio. €
%
in Mio. €
%
1.119,0
18,2
603,4
11,7
Langfristige Vermögenswerte
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlagen
498,6
8,1
273,9
5,3
1.920,9
31,2
1.339,6
26,0
3.538,5
57,5
2.216,9
43,0
8,1
0,1
10,9
0,2
3.546,6
57,6
2.227,8
43,2
858,1
13,9
372,3
7,2
1.349,9
21,9
1.596,1
31,1
408,3
6,6
951,8
18,5
2.616,3
42,4
2.920,2
56,8
6.162,9
100,0
5.148,0
100,0
Eigenkapital
900,5
14,6
761,0
14,8
Rückstellungen
423,8
6,9
449,3
8,7
Bankdarlehen
790,0
12,8
550,0
10,7
Finanzanlagen
Langfristige Forderungen und
sonstige Vermögensgegenstände
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte
Kurzfristige Forderungen und
Rechnungsabgrenzungsposten
Liquide Mittel
Langfristige Mittel
Übrige langfristige Fremdmittel
67,4
1,1
61,9
1,2
2.181,7
35,4
1.822,2
35,4
467,3
7,6
397,3
7,7
Kurzfristiges Fremdkapital
Rückstellungen
Bankverbindlichkeiten
Liefer- und Leistungsverbindlichkeiten
Übrige kurzfristige Fremdmittel
66
376,3
6,1
355,0
6,9
2.638,4
42,8
2.246,1
43,6
499,2
8,1
327,4
6,4
3.981,2
64,6
3.325,8
64,6
6.162,9
100,0
5.148,0
100,0
E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9
EDEKA_GB_2009_66 66
11.05.2010 13:14:17 Uhr
FINANZINFORMATIONEN
Konzern-Lagebericht
Infolge der Plus-Integration hat sich im Vorjahresvergleich die Bilanzsumme des EDEKA ZENTRALE Konzerns
deutlich erhöht. Sie stieg insgesamt um 19,7 Prozent auf 6.162,9 Mio. Euro (Vorjahresende: 5.148,0 Mio. Euro).
Während der aus dem Plus-Erwerb resultierende Firmenwert zum Anstieg der immateriellen Vermögensgegenstände beitrug, bewirkten insbesondere die Umstellung der Märkte auf das Netto-Konzept sowie die Anpassung und Erweiterung der Logistikkapazitäten ein deutliches Anwachsen des Sachanlagevermögens. Auch die
Veränderung der Finanzanlagen ist maßgeblich von der Umsetzung der Plus-Übernahme bestimmt.
Im Bereich der kurzfristigen Vermögenswerte führte vor allem die Ausweitung des Netto-Filialnetzes zu einem
deutlichen Anstieg der Vorräte. Die Anzahl der betriebenen Filialen erhöhte sich von 1.442 auf 3.881.
Das erhöhte Handelsvolumen trug gleichzeitig auf der Passivseite der Bilanz zum deutlichen Anstieg der Lieferund Leistungsverbindlichkeiten bei.
Die Veränderung der kurzfristigen Forderungen ist im Wesentlichen auf die planmäßige Reduzierung des Verrechnungsgeschäfts mit Kooperationspartnern zurückzuführen.
Gleichfalls rückläufig entwickelten sich die liquiden Mittel. Im Zusammenhang mit der Kaufpreiszahlung
für Plus wurden im Vorjahr entsprechende Finanzmittel für die am 5. Januar 2009 vollzogene Transaktion
bereitgehalten.
Die Eigenkapitalquote des EDEKA ZENTRALE Konzerns blieb trotz deutlich gestiegener Bilanzsumme mit
14,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr (14,8 Prozent) nahezu konstant. Der absolute Anstieg des Eigenkapitals
auf insgesamt 900,5 Mio. Euro (Vorjahr: 761,0 Mio. Euro) beruht auf einem Konzern-Jahresüberschuss in Höhe
von 188,4 Mio. Euro sowie auf gestiegenen Anteilen anderer Gesellschafter. Diese erhöhten sich im Wesentlichen als Folge der Plus-Transaktion um 98,0 Mio. Euro. Dem stehen erfolgsneutrale Firmenwertverrechnungen
in Höhe von 96,3 Mio. Euro und vorgenommene Ausschüttungen in Höhe von 40,8 Mio. Euro gegenüber.
Der Anstieg langfristiger Bankdarlehen steht in Zusammenhang mit dem im Berichtsjahr erfolgten Abschluss
des neuen Konsortialkredits.
Im Übrigen ist auf die Veränderung der Rückstellungen hinzuweisen, die sich im lang- und kurzfristigen Bereich unterschiedlich entwickelten. Während sonstige langfristige Rückstellungen aus der Restrukturierung
von Marktkauf und SPAR zu erheblichen Teilen abgewickelt wurden, waren im Zuge der Ausweitung des
Geschäftsbetriebes, insbesondere bei Netto Marken-Discount, die sonstigen Rückstellungen des operativen
Bereiches zu erhöhen.
67
EDEKA_GB_2009_67 67
06.05.2010 19:08:11 Uhr
Konzern-Lagebericht
Finanzlage
Kapitalflussrechnung
Kurzform
Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds
Finanzmittelbestand am Ende der Periode
2009
in Mio. €
2008
in Mio. €
48,4
252,1
– 837,0
– 14,4
420,1
– 186,6
– 368,5
51,1
392,0
731,8
In der Kapitalflussrechnung sind die Zahlungsströme nach Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit gegliedert. Als Saldo ergibt sich die im Berichtsjahr 2009 zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes. Der in der Kapitalflussrechnung ausgewiesene Finanzmittelbestand entspricht dem Saldo aus den
ausgewiesenen liquiden Mitteln auf der Aktivseite der Bilanz sowie den passivisch ausgewiesenen jederzeit
fälligen Kontokorrentverbindlichkeiten gegenüber Banken.
Die Entwicklung des operativen Cashflow im EDEKA ZENTRALE Konzern ist weitgehend von der in Berichtsperiode 2009 erfolgten Übernahme der Plus-Märkte und deren Integration in die Netto Marken-Discount geprägt.
Vor diesem Hintergrund hat unter anderem die Inanspruchnahme der Rückstellungen für vertragliche Verpflichtungen aus der Plus-Übernahme zu einem erhöhten Zahlungsmittelabfluss geführt. Darüber hinaus ist
anzumerken, dass der operative Cashflow durch in laufender Rechnung erfasste Integrationsauszahlungen beeinflusst ist.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit, der gegenüber dem Vorjahr einen um 822,6 Mio. Euro höheren Mittelabfluss aufweist, wurde maßgeblich durch die Plus-Integration sowie von der konsequenten Umsetzung der
Expansionsstrategie für das Discount-Segment bestimmt. Demzufolge erhöhten sich auch die Investitionen in
das Sachanlagevermögen im abgelaufenen Berichtsjahr auf 230,3 Mio. Euro (Vorjahr: 89,7 Mio. Euro). Die Zahlungsmittelzuflüsse aus der Veräußerung des Anlagevermögens betrugen 30,7 Mio. Euro. Der Vorjahreswert in
Höhe von 102,8 Mio. Euro war wesentlich von der Übertragung der restlichen SB-Warenhäuser an die EDEKARegionalgesellschaften beeinflusst.
Im Zahlungsmittelzufluss des Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von 420,1 Mio. Euro spiegelt
sich der im Dezember 2009 vorzeitig zur Refinanzierung der im August 2010 endfälligen Kredite getätigte Abschluss eines neuen Konsortialkredits wider. Die Gesamtkreditzusage beläuft sich auf 1,2 Mrd. Euro.
68
E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9
EDEKA_GB_2009_68 68
06.05.2010 19:08:12 Uhr
FINANZINFORMATIONEN
Konzern-Lagebericht
Verkaufsflächenentwicklung
Die Verkaufsfläche bei Netto Marken-Discount wuchs primär durch die Plus-Übernahme um 1.540.900 Quadratmeter auf insgesamt 2.635.361 Quadratmeter (Vorjahresende: 1.094.461 Quadratmeter). Die Anzahl der
Märkte erhöhte sich von 1.442 Ende 2008 um 2.439 auf 3.881. Davon entfallen auf die Plus-Übernahme 2.339
Filialen.
Mitarbeiterentwicklung
Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im EDEKA ZENTRALE Konzern – auf Vollzeitkräfte umgerechnet – hat sich im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 16.606 Mitarbeiter auf 33.150 erhöht. Auch diese Entwicklung ist im Wesentlichen von der Plus-Integration beeinflusst.
Der Aufwand für Löhne und Gehälter einschließlich der Sozialabgaben betrug im Berichtszeitraum 1.293,2 Mio.
Euro (Vorjahr: 542,6 Mio. Euro).
RISIKO- UND CHANCENBERICHT
Risikomanagement
Zur Überwachung der Risiken und zur Verfolgung der Zielerreichung hat die EDEKA ZENTRALE KG einen differenzierten Controllingprozess etabliert. Im Rahmen dieses Systems werden die Planungen erstellt, die Geschäftsentwicklung analysiert sowie die Planungen der Beteiligungsgesellschaften geprüft und die Entwicklung der Beteiligungen verfolgt. In den einzelnen Beteiligungen werden die operativen Risiken dezentral
über eigene Risikomanagementsysteme systematisiert und gesteuert. Das Beteiligungscontrolling der EDEKA
ZENTRALE KG erfasst monatlich die Ergebnisrechnungen der operativen Einheiten. Sie dienen als Grundlage
für die Entscheidungen des Managements und die Steuerung der Ergebnisse.
Geschäftsrisiken und -chancen
Mit einer Verkaufsfläche von 416 Quadratmetern pro 1.000 Einwohner ist Deutschland das Land mit der europaweit höchsten Verkaufsflächendichte. Dies führt – neben einer auch weiterhin offensiven Discounter-Expansion – dazu, dass der Lebensmittelhandel zu den am härtesten umkämpften Teilmärkten der Volkswirtschaft zählt. Die EDEKA-Gruppe sieht sich in einem sich weiter konsolidierenden Markt gut aufgestellt. Der in
den vergangenen Jahren abgeschlossene Konsolidierungskurs und der Ausbau zukunftsträchtiger Geschäftsfelder stellen eine stabile Basis dar, die EDEKA-Gruppe konsequent am Markt auszurichten.
69
EDEKA_GB_2009_69 69
06.05.2010 19:08:13 Uhr
Konzern-Lagebericht
Wie krisensicher und wettbewerbsfähig das Kerngeschäftsfeld des unternehmergeführten Vollsortimentsgeschäfts aufgestellt ist, hat sich im zurückliegenden Geschäftsjahr erneut gezeigt. Mit individuellen, auf die
lokalen Kundenbedürfnisse zugeschnittenen Markt- und Vertriebskonzepten sind die EDEKA-Unternehmer in
der Lage, sich jederzeit flexibel auf die Herausforderungen des Marktes einzustellen. Die EDEKA ZENTRALE in
Hamburg sowie die sieben Regionalgesellschaften unterstützen den Einzelhandel als effiziente Dienstleistungspartner im aktiven Warengeschäft. Die EDEKA ZENTRALE übernimmt das Vertrags- und Eigen- sowie das
Agenturgeschäft, zeichnet für die erfolgreiche Profilierung der Eigenmarken verantwortlich und gestaltet den
nationalen Werbeauftritt.
Auch mit dem Geschäftsfeld Netto Marken-Discount kann die EDEKA ZENTRALE nahtlos an die Erfolge der Vorjahre anknüpfen. Durch die Übernahme von 2.339 Plus-Filialen im Januar vergangenen Jahres wurde die Wettbewerbsposition des seit 2005 zur EDEKA ZENTRALE gehörenden Discounters signifikant gestärkt. Die planmäßig voranschreitende Umstellung der übernommenen Plus-Filialen auf das Netto-Konzept lassen, ebenso
wie eine kontinuierlich voranschreitende organische Expansion, für die Zukunft deutliche Umsatz- und Ertragssteigerungen in diesem Segment erwarten.
Die Übernahme von Plus hatte das Bundeskartellamt zum Anlass für eine Prüfung genommen. Anfang 2010
führte die Kartellbehörde weitere Untersuchungen im Einzelhandel durch, von denen auch die EDEKA ZENTRALE
betroffen war. Dem Kartellamt wurde eine umfassende Unterstützung zugesagt. Bis zum Stichtag liegen der
EDEKA ZENTRALE keine konkreten Vorwürfe vor.
Operative Risiken und Chancen
Durch die Koordination des nationalen Warengeschäfts gelingt es der EDEKA ZENTRALE KG, eine attraktive
Ausgangssituation für den selbstständigen Einzelhandel zu schaffen und seine Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu sichern. Darüber hinaus profitieren die Kaufleute von unterschiedlichen Vergütungs- und Anreizsystemen – beispielsweise einmaligen und nicht rückzahlbaren Zuschüssen für neu geschaffene Verkaufsflächen.
In einem einheitlichen Planungsprozess werden die zu erwartenden Vergütungen kalkuliert und deren Ergebnisauswirkungen bemessen. Zur Überwachung der Zielerreichung und Absicherung der Zielvorgaben besteht
ein Warenwirtschaftscontrolling, das die Risiken aus einer möglichen Nichterreichung der Zielvorgaben transparent macht und Gegensteuerungsmaßnahmen entwickelt.
Darüber hinaus steuert die EDEKA ZENTRALE KG die strategische Weiterentwicklung der EDEKA-Gruppe. Die Umsetzung ihrer Ziele koordiniert sie über überregionale Führungsgremien, in denen sie auch selbst vertreten ist.
70
E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9
EDEKA_GB_2009_70 70
06.05.2010 19:08:14 Uhr
FINANZINFORMATIONEN
Konzern-Lagebericht
Bei Netto Marken-Discount stellte die Integration von Plus und ihrer Arbeitnehmer für Organisation und Mitarbeiter eine anspruchsvolle Herausforderung dar. Die bisherigen Erfahrungen bei der Umstellung der Märkte,
der Integration der Mitarbeiter und der erzielten Kundenakzeptanz bei den umgestellten Märkten haben eindrucksvoll gezeigt, dass die Anforderungen gemeistert werden konnten. Dies wird sich auch bei den Umstellungen in 2010 fortsetzen.
Lieferantenrisiken und -chancen
Bei den möglichen Risiken im Verhältnis zu den Lieferanten des EDEKA ZENTRALE Konzerns ist zwischen dem
Verrechnungsgeschäft und dem Eigengeschäft zu unterscheiden. Während die Risiken aus dem Verrechnungsgeschäft durch die oben unter den operativen Risiken beschriebenen Maßnahmen minimiert werden,
sind für die Risiken im Eigengeschäft des EDEKA ZENTRALE Konzerns umfangreiche Maßnahmen zur Risikosteuerung getroffen worden.
Durch ein ausgefeiltes Qualitätsmanagementsystem wird eine dauerhaft hochwertige und gleich bleibende
Produktqualität gewährleistet. Insbesondere mit Blick auf die EDEKA-Eigenmarken gibt die EDEKA ZENTRALE
klare Qualitätskritierien vor, die vertraglich vereinbart und systematisch kontrolliert werden. Die gilt sowohl
für Lebensmittel als auch das Nonfood-Segment. Für potenzielle Krisenfälle bestehen besondere Vorkehrungen im EDEKA ZENTRALE Konzern. Risiken aus möglichen Versorgungsengpässen sind durch das breit angelegte Lieferanten-Portfolio und durch gezielte Planungen der jeweiligen Herkunft bzw. durch die Bestimmung der Herkunftsländer reduziert. Darüber hinaus setzt die EDEKA-Gruppe verstärkt auf eine an
Nachhaltigkeitskriterien orientierte Einkaufspolitik, beispielsweise in den Warengruppen Obst und Gemüse
sowie bei Fisch und Meeresfrüchten.
Finanzwirtschaftliche Risiken und Chancen
Der Finanzbereich steuert zentral die Liquiditäts- und Währungsrisiken des EDEKA ZENTRALE Konzerns, seiner
Tochtergesellschaften sowie der EDEKA Aktiengesellschaft.
Die Finanzierung des laufenden Geschäfts sowie des Erwerbs der Plus-Filialen erfolgte durch in den Jahren
2005 bzw. 2006 von der EDEKA ZENTRALE KG aufgenommene Konsortialkredite. Zur Refinanzierung der im
August 2010 endfälligen Kredite wurde bereits im Dezember 2009 ein neuer Konsortialkredit mit einer Gesamtkreditzusage in Höhe von 1,2 Mrd. Euro abgeschlossen. Um darüber hinaus die Finanzkraft im Konzern nachhaltig zu stärken, wurde in den zuständigen Verwaltungsgremien beschlossen, das Eigenkapital der EDEKA
ZENTRALE KG deutlich zu erhöhen. Die geplante Kapitalerhöhung beläuft sich auf 600 Mio. Euro in den nächsten fünf Jahren.
71
EDEKA_GB_2009_71 71
06.05.2010 19:08:15 Uhr
Konzern-Lagebericht
Den Risiken aus Zahlungsstromschwankungen wird durch eine der Unternehmensgröße angepasste Liquiditätsdisposition und -steuerung begegnet. Durch die Aufrechterhaltung geeigneter Kreditlinien bei den Banken werden diese Risiken berücksichtigt. Durch die Finanzmarktkrise ist keine Beeinträchtigung bei der Aufrechterhaltung der von den Banken gewährten Kredite und Kreditlinien zu angemessenen Bedingungen zu
erwarten.
In das Cash-Management werden neben der EDEKA ZENTRALE auch die Tochtergesellschaften einbezogen.
Dies trägt zur Zinsoptimierung bei.
Grundsätzlich kauft oder hält die EDEKA ZENTRALE KG keine Aktien, Optionen auf Aktien oder andere Eigenkapitalinstrumente, die nicht im Zusammenhang mit der Geschäftstätigkeit des Konzerns stehen. Aus Sicht
der EDEKA ZENTRALE KG sind alle wesentlichen Beteiligungen und Ausleihungen an Tochtergesellschaften
und assoziierte Unternehmen in die operative Geschäftstätigkeit integriert. Die damit verbundenen finanziellen Risiken werden durch ein aktives Beteiligungsmanagement gesteuert.
Kundenausfallrisiken werden als gering eingeschätzt, da sich die Forderungsstrukturen fast ausschließlich auf
die EDEKA-Gruppe beziehen.
Personalrisiken und -chancen
Die Kompetenz und Motivation ihrer Mitarbeiter trägt entscheidend zum Erfolg der EDEKA-Gruppe bei. Fachund Führungskräfte, die sich eng mit dem Unternehmen und seinen Zielen verbunden fühlen, spielen dabei
eine Schlüsselrolle. Die differenzierten Programme zur betrieblichen Aus- und Weiterbildung sowie die Managemententwicklung haben das Ziel, die Identifikation mit dem Konzern zu festigen und zu steigern. Durch
diese Maßnahmen sollen Risiken in allen Bereichen begrenzt bzw. vermieden und durch fachliche Kompetenz
des Personals abgesichert werden.
Um gezielt jungen Führungsnachwuchs mit Hochschulabschluss zu gewinnen, richtet die EDEKA ZENTRALE
den Fokus verstärkt auf Universitäten und Hochschulen. Vor diesem Hintergrund hat die ZENTRALE am 01.10. 2009
ein 18-monatiges Trainee-Programm in Hamburg gestartet.
Bei Netto Marken-Discount wurden von Plus zum 01.01.2009 6.194 Vollzeit- und 18.793 Teilzeitbeschäftigte
übernommen. Aufgrund der höheren Frischeorientierung und des größeren Sortiments des Netto-Konzepts
wurden darüber hinaus umfangreiche Neueinstellungen vorgenommen. Das übernommene Personal erhielt
nach seiner Qualifikation und Aufgabenstellung gestaffelt spezielle Konzeptschulungen sowie entsprechende
Unterstützung von erfahrenen Netto-Mitarbeitern.
72
E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9
EDEKA_GB_2009_72 72
06.05.2010 19:08:16 Uhr
FINANZINFORMATIONEN
Konzern-Lagebericht
Informationssicherheit
Durch die Weiterentwicklung der bestehenden IT-Systeme im EDEKA ZENTRALE Konzern und in der EDEKAGruppe wird die Informationssicherheit auf hohem Niveau gewährleistet und qualitativ kontinuierlich optimiert. Der Risikovermeidung dient dabei insbesondere die Vereinheitlichung unterschiedlich ausgeprägter
Daten- und IT-Infrastrukturen durch gemeinsame Normen. In diesem Zusammenhang ist die physische Zusammenlegung der Rechenzentren in Bielefeld und Hamburg für 2010 vorgesehen. Das dann konsolidierte Rechenzentrum wird in Hamburg betrieben. Ein davon örtlich getrenntes Ausfallrechenzentrum gewährleistet
die Informationssicherheit durch den Einsatz von Ausfall- und Desasterschutzmechanismen. Auch die Einführung bzw. Harmonisierung aktueller IT-Sicherungsverfahren und -standards im Rahmen des 2007 gestarteten
LUNAR-Programms verfolgt dieses Ziel.
Fazit
Abschließend stellen wir fest, dass bestandsgefährdende Risiken für den Konzern derzeit nicht erkennbar
sind.
AUSBLICK
Die EDEKA ZENTRALE KG verfolgt die Zielsetzung, die führende Position der selbstständigen EDEKA-Kaufleute
kontinuierlich zu stärken. Insbesondere die Attraktivität der Leistungen der EDEKA ZENTRALE trägt dazu bei,
die Roherträge des Einzelhandels zu verbessern. Zu den zentralen strategischen Maßnahmen zählen die Fortführung der Privatisierungsoffensive, die Entwicklung attraktiver Sortimentskonzepte, der Ausbau des wachsenden Discount-Geschäfts und die Investition in eine gruppenweit einheitliche IT-Landschaft.
Stärkung der Geschäftsfelder
Der mittelständische Lebensmitteleinzelhandel zählt zu den Stabilitätsfaktoren in der deutschen Wirtschaft.
Selbstständige Kaufleute sind verlässliche Arbeitgeber und Ausbilder. In ihren Händen behaupten sich klassische Vollsortimentsmärkte erfolgreich im Wettbewerb. Auch unter schwierigsten Rahmenbedingungen haben die EDEKA-Unternehmer 2009 ihren Umsatz flächenbereinigt um knapp 2 Prozent gesteigert und lagen
damit deutlich über dem Branchentrend. Zielsetzung der EDEKA-Gruppe ist es, den Umsatz der selbstständigen Kaufleute mittelfristig auf 20 Mrd. Euro zu steigern. Vor diesem Hintergrund wird die Privatisierungsoffensive auch im laufenden Jahr fortgesetzt.
73
EDEKA_GB_2009_73 73
06.05.2010 19:08:17 Uhr
Konzern-Lagebericht
Parallel dazu hat die EDEKA-Gruppe ihre Marktposition auch im hart umkämpften Discount-Segment deutlich
gestärkt. Die Integration der im Januar 2009 übernommenen Plus-Standorte ins Vertriebsnetz von Netto Marken-Discount liegt im Plan: Bis Jahresende wurden bereits mehr als 1.400 Standorte erfolgreich umgestellt,
bis Mitte 2010 werden alle Filialen unter gelb-rotem Logo neu eröffnet haben. Das Konzept kommt bei den
Kunden an: Die bislang umgeflaggten Märkte übertreffen mit zweistelligen Umsatzzuwachsraten die Erwartungen. Allein aus organischer Kraft heraus wird Netto Marken-Discount zukünftig mit 300 neuen Märkten
pro Jahr expandieren.
Optimierung des Warengeschäfts
Das Einzelhandelsgeschäft profitiert von den effizienten Leistungen der rückwärtigen Bereiche in den EDEKARegionen und der EDEKA ZENTRALE. So trägt die konsequente Umsetzung der EDEKA-Eigenmarkenstrategie
auf allen Stufen entscheidend dazu bei, das Sortimentsprofil zu schärfen und den Bedürfnissen der Verbraucher noch besser gerecht zu werden. Einer der Schwerpunkte der Sortimentsarbeit im Geschäftjahr 2009
lag auf dem umfassenden Relaunch der Basismarke GUT&GÜNSTIG; ebenso wurde das Angebot der Differenzierungsmarken optimiert und durch innovative Neueinführungen ausgebaut.
Auch im Nonfood-Bereich gelang es 2009, die Sortimentsentwicklung durch die EDEKA Nonfood-CM GmbH als
Tochtergesellschaft der EDEKA ZENTRALE effizient zu bündeln. Ziel der Einheit ist es, attraktive, lebensmittelaffine
Nonfood-Module für das EDEKA-Vollsortimentsgeschäft zu gestalten. Mit der stärkeren operativen Anbindung
an die Hamburger ZENTRALE werden im laufenden Jahr zusätzliche Synergiepotenziale erschlossen.
Schlagkräftiges IT-Konzept
Im hochdynamischen Handelsumfeld steigen die Anforderungen an eine effiziente und zukunftsweisende
IT-Unterstützung. Um die führende Position der EDEKA-Gruppe zu stärken, hat die EDEKA ZENTRALE KG 2007
das breit angelegte LUNAR-Programm gestartet. In enger Zusammenarbeit mit den EDEKA-Regionalgesellschaften werden aktuell in mehr als 160 Einzelprojekten zukünftige Handelsprozesse entwickelt und umgesetzt. Das LUNAR-Programm konzentriert sich dabei zunächst auf die gruppenweite Vereinheitlichung der
Stammdaten, die Entwicklung eines durchgängigen, einheitlichen Warenwirtschaftssystems für Großhandel,
Einzelhandel und die EDEKA ZENTRALE sowie die Entwicklung einer zukunftsweisenden Lösung für die logistischen Prozesse in den Regionen.
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E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9
EDEKA_GB_2009_74 74
06.05.2010 19:08:18 Uhr
FINANZINFORMATIONEN
Konzern-Lagebericht
Geschäftsjahr 2010
Für das Geschäftsjahr 2010 wird im Bereich Netto Marken-Discount insbesondere aufgrund der erfolgreichen
Marktumstellungen auf das Netto-Konzept von einem deutlichen Umsatzanstieg ausgegangen. Bei der Rohertragsentwicklung gehen die Planungen von einer weitgehend konstanten Rohertragsmarge aus. Im Bereich
der betrieblichen Aufwendungen ist aufgrund der Übernahme der Plus-Standorte von einem strukturellen Anstieg der Mietaufwendungen auszugehen. Auch in Bezug auf das zentrale Warengeschäft mit den EDEKARegionalgesellschaften wird mit einer moderaten Umsatzsteigerung gerechnet. Bei der Entwicklung des operativen Ergebnisses wird von einem ähnlichen Niveau wie im abgelaufenen Geschäftsjahr ausgegangen.
Investitionen werden insbesondere in Neueröffnungen und Marktumstellungen bei Netto Marken-Discount
getätigt werden. Aufgrund des zu erwartenden positiven Cashflow auf Konzernebene sieht die Planung eine
Verminderung der Finanzverbindlichkeiten vor. Bezüglich der Zinsentwicklung wurde eine Erhöhung des Zinsniveaus eingeplant. Bei der Entwicklung der Vermögens- und Ertragslage wird sich das organische Wachstum
der operativen Geschäftstätigkeit in einer entsprechenden Verlängerung der Bilanzsumme niederschlagen.
Aufgrund der vorgesehenen Kapitalerhöhung wird von einer sich verbessernden Eigenkapitalsituation ausgegangen.
Fazit
Unbeirrt von der Finanzmarktkrise ist es der EDEKA-Gruppe auch 2009 wieder gelungen, mit dem unternehmergeführten Vollsortimentsgeschäft und Netto Marken-Discount nachhaltig zu wachsen. In der Konzentration auf die EDEKA-Kernkompetenzen, unterstützt von effizienten Prozessen auf allen Handelsstufen, liegt
auch der Schlüssel für zukünftiges Wachstum. Im Geschäftsjahr 2010 wird der EDEKA ZENTRALE Konzern die
strategischen Ziele der Gruppe konsequent vorantreiben und durch gezielte Investitionen Impulse für eine
langfristig positive Entwicklung der Unternehmensgruppe geben – und damit für alle Mitarbeiter, Kunden
und Geschäftspartner.
75
EDEKA_GB_2009_75 75
06.05.2010 19:08:18 Uhr
Konzern-Abschluss
Konzern-Bilanz
zum 31. Dezember 2009
Anhang
Aktiva
31.12.2009
in Mio. €
31.12.2008
in Mio. €
1.119,0
603,4
Anlagevermögen
1
Immaterielle Vermögensgegenstände
2
II.
Sachanlagen
3
498,6
273,9
III.
Finanzanlagen
4
1.920,9
1.339,6
3.538,5
2.216,9
A.
I.
B.
Umlaufvermögen
I.
Vorräte
5
858,1
372,3
II.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
6
1.355,7
1.604,5
III.
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten
7
408,3
951,8
2.622,1
2.928,6
2,3
2,5
6.162,9
5.148,0
31.12.2009
in Mio. €
31.12.2008
in Mio. €
C.
Rechnungsabgrenzungsposten
Anhang
Passiva
A.
Eigenkapital
8
I.
Kapitalanteile der Kommanditisten
147,4
147,4
II.
Rücklagen
490,3
476,3
III.
Bilanzgewinn
159,6
132,1
IV.
Anteile anderer Gesellschafter
103,2
5,2
900,5
761,0
9
1,2
1,4
B.
Sonderposten für Zuschüsse zum Anlagevermögen
C.
Rückstellungen
10
891,1
846,6
D.
Verbindlichkeiten
11
4.363,0
3.536,4
E.
Rechnungsabgrenzungsposten
7,1
2,6
6.162,9
5.148,0
76
E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9
EDEKA_GB_2009_76 76
06.05.2010 19:09:57 Uhr
FINANZINFORMATIONEN
Konzern-Abschluss
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009
Anhang
2009
in Mio. €
2008
in Mio. €
1.
Umsatzerlöse
12
21.566,4
15.952,4
2.
Bestandsveränderungen
13
45,6
35,7
3.
Sonstige betriebliche Erträge
14
1.062,4
1.121,8
4.
Materialaufwand
15
– 18.858,0
– 14.716,6
3.816,4
2.393,3
– 1.293,2
– 542,6
5.
Personalaufwand
16
6.
Abschreibungen
17
– 98,6
– 59,7
7.
Sonstige betriebliche Aufwendungen
18
– 2.317,6
– 1.552,6
8.
Erträge aus Beteiligungen
19
9,4
10,5
9.
Ergebnisse aus assoziierten Unternehmen
19
51,5
48,5
10.
Erträge aus anderen Wertpapieren und
Ausleihungen des Finanzanlagevermögens
19
19,2
4,2
11.
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
20
9,2
30,6
12.
Abschreibungen auf Finanzanlagen und
auf Wertpapiere des Umlaufvermögens
19
– 5,2
0,0
20
– 39,4
– 57,2
151,7
275,0
13.
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
14.
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
15.
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
38,7
– 10,2
16.
Sonstige Steuern
– 2,0
– 2,0
188,4
262,8
– 4,1
– 1,1
0,0
– 0,1
17.
Konzern-Jahresüberschuss
18.
Anteile anderer Gesellschafter am Jahresergebnis
19.
Einstellung in andere Rücklagen
20.
Rücklagenveränderung zur Angleichung
an den Bilanzgewinn der Konzernmutter
– 24,7
– 129,5
Bilanzgewinn
159,6
132,1
21.
77
EDEKA_GB_2009_77 77
06.05.2010 19:09:59 Uhr
Konzern-Abschluss
Konzern-Kapitalflussrechnung
für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009
2009
in Mio. €
2008
in Mio. €
Konzern-Jahresüberschuss
188,4
262,8
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens
103,8
59,7
Ergebnis aus at equity Bewertung / Zuschreibungen
– 52,7
– 48,6
– 209,5
– 103,6
– 0,2
– 11,4
Gewinn / Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens
0,3
1,4
Gewinn / Verlust aus der Entkonsolidierung von verkauften oder
unwesentlichen Tochtergesellschaften
0,0
0,1
445,7
– 49,3
– 427,4
141,0
Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit
48,4
252,1
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens
30,7
43,3
0,0
59,5
– 4,9
– 12,8
– 230,3
– 89,7
Veränderung der Rückstellungen
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen / Erträge
+ Abnahme / – Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen sowie anderer Aktiva
+ Zunahme / – Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen sowie anderer Passiva
Einzahlungen aus der Veräußerung von SB-Warenhäusern
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen
– 38,0
– 13,9
Auszahlungen aus dem Erwerb weiterer Anteile an konsolidierten Unternehmen
– 594,5
– 0,8
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
– 837,0
– 14,4
– 40,8
– 34,4
Dividendenansprüche der Gesellschafter
Veränderung der Gesellschafterkonten
32,5
29,3
Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten
1.153,3
25,8
Auszahlung für die Tilgung von Krediten
– 724,9
– 207,3
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
420,1
– 186,6
– 368,5
51,1
0,9
1,7
27,8
19,7
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds
Konsolidierungskreisbedingte Änderung des Finanzmittelbestandes
Änderung des Finanzmittelbestandes wg. Saldo gegenüber EDEKA AG
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode
731,8
659,3
Finanzmittelbestand am Ende der Periode (gerechnet)
392,0
731,8
Flüssige Mittel
408,3
951,8
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
– 16,3
– 220,0
Finanzmittelbestand am Ende der Periode
392,0
731,8
Die Kapitalflussrechnung wurde nach der Retrograden Methode (DRS 2) aufgestellt.
78
E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9
EDEKA_GB_2009_78 78
06.05.2010 19:10:00 Uhr
FINANZINFORMATIONEN
Konzern-Abschluss
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
Stand 31.12.2007
Kommanditkapital
in Mio. €
Rücklagen
in Mio. €
Bilanzgewinn
in Mio. €
Summe
Eigenkapital
in Mio. €
Fremdanteile
in Mio. €
Gesamt
in Mio. €
147,5
343,8
104,2
595,5
5,2
600,7
– 33,3
– 33,3
– 1,1
– 34,4
70,9
– 70,9
0,0
0,1
261,6
261,7
Ausschüttung
Einstellung aus Vortrag
Konzern-Jahresüberschuss
Kapitalrückzahlung
– 0,1
Erfolgsneutrale Eigenkapitalanpassung assoziierter
Unternehmen
– 5,8
Angleichung an den Bilanzgewinn der Obergesellschaft
129,5
Firmenwert-Verrechnung
– 62,2
Stand 31.12.2008
147,4
– 129,5
0,0
1,1
262,8
– 0,1
– 0,1
– 5,8
– 5,8
0,0
0,0
– 62,2
– 62,2
476,3
132,1
755,8
5,2
761,0
Ausschüttung
– 0,2
– 39,2
– 39,4
– 1,4
– 40,8
Einstellung aus Vortrag
92,9
– 92,9
0,0
184,3
184,3
Konzern-Jahresüberschuss
Erfolgsneutrale Eigenkapitalanpassung assoziierter
Unternehmen
– 7,7
Angleichung an den Bilanzgewinn der Obergesellschaft
24,7
– 24,7
Veränderung des Konsolidierungskreises
Sonstiges
Stand 31.12.2009
147,4
4,1
188,4
– 7,7
– 7,7
0,0
0,0
0,0
Firmenwert-Verrechnung
0,0
95,3
95,3
– 96,3
– 96,3
– 96,3
0,6
0,6
0,6
490,3
159,6
797,3
103,2
900,5
79
EDEKA_GB_2009_79 79
06.05.2010 19:10:01 Uhr
Konzern-Abschluss
Konzern-Anlagevermögen
Anschaffungs- und Herstellungskosten
I.
Immaterielle Vermögensgegenstände
1.
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und
ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an
solchen Rechten und Werten
2.
II.
Sachanlagen
1.
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte
und Bauten einschließlich der Bauten auf
fremden Grundstücken
2.
Technische Anlagen und Maschinen
3.
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
4.
III.
1)
2)
Geschäfts- und Firmenwert
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
Stand
01.01.2009
in Mio. €
Veränderung
Konsolidierungskreis
in Mio. €
Zugang
in Mio. €
Abgang
in Mio. €
Umbuchung
in Mio. €
Stand
31.12.2009
in Mio. €
62,3
20,6
4,9
– 3,1
0,2
84,9
0,3
1.791,3
1.242,5
20,6
615,7
– 3,1
0,5
1.876,2
243,8
0,5
38,5
– 39,5
81,9
325,2
3,4
3,4
1.180,2
610,8
0,0
418,7
439,3
189,3
– 82,2
– 83,0
882,1
2,5
0,2
2,5
– 1,1
– 2,5
1,6
665,0
440,0
230,3
– 122,8
– 0,2
1.212,3
– 2,3
Finanzanlagen
1.
Anteile an verbundenen Unternehmen
13,9
– 5,8
5,8
2.
Ausleihungen an verbundene Unternehmen
32,2
3.
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
1.019,5
44,2
– 9,8
4.
Sonstige Beteiligungen
163,7
10,3
– 0,3
– 0,3
173,4
5.
Ausleihungen an Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht
18,2
38,81)
– 1,4
– 0,9
54,7
6.
Wertpapiere des Anlagevermögens
92,4
7.
Sonstige Ausleihungen
39,1
411,2
124,82)
– 24,7
0,9
551,3
1.379,0
408,9
218,1
– 42,0
– 0,3
1.963,7
3.286,5
869,5
1.064,1
– 167,9
0,0
5.052,2
32,2
1.053,9
92,4
davon aus Umgliederungen in Höhe von 26,3 Mio. Euro
davon aus Umgliederungen in Höhe von 5,6 Mio. Euro
80
E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9
EDEKA_GB_2009_80 80
06.05.2010 19:10:03 Uhr
FINANZINFORMATIONEN
Konzern-Abschluss
Kumulierte Abschreibungen
Stand
01.01.2009
in Mio. €
Veränderung
Konsolidierungskreis
in Mio. €
Zugang
in Mio. €
– 45,6
– 19,7
– 4,9
– 639,1
– 19,7
– 101,2
– 129,2
– 0,1
– 12,7
Zuschreibung
in Mio. €
Buchwerte
Abgang
in Mio. €
Umbuchung
in Mio. €
Stand
31.12.2009
in Mio. €
31.12.2009
in Mio. €
31.12.2008
in Mio. €
2,7
0,1
– 67,4
17,5
16,7
– 689,8
1.101,5
586,7
2,7
0,1
– 757,2
1.119,0
603,4
28,5
– 66,8
– 180,3
144,9
114,6
– 3,4
– 3,4
0,0
0,0
70,1
– 530,0
352,1
156,8
0,0
1,6
2,5
– 713,7
498,6
273,9
– 0,2
– 0,2
5,6
13,7
– 32,2
– 32,2
0,0
0,0
0,0
0,0
1.053,9
1.019,5
– 0,9
172,5
163,7
52,6
15,3
– 593,5
– 96,3
0,0
0,0
– 261,9
– 336,5
– 81,0
79,3
0,0
– 391,1
– 336,6
– 93,7
0,0
107,8
– 0,1
0,0
– 0,9
– 2,9
– 0,6
0,9
0,5
– 2,1
0,0
92,4
92,4
– 3,7
0,3
0,1
– 7,4
543,9
35,0
0,0
– 4,1
– 39,4
0,0
– 5,2
1,2
0,6
0,0
– 42,8
1.920,9
1.339,6
– 1.069,6
– 356,3
– 200,1
1,2
111,1
0,0
– 1.513,7
3.538,5
2.216,9
81
EDEKA_GB_2009_81 81
06.05.2010 19:10:04 Uhr
Konzern-Anhang
Konzern-Anhang
der EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG
KONSOLIDIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN
Allgemeine Grundsätze
Der Konzern-Abschluss der EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG (nachfolgend EDEKA ZENTRALE KG genannt) ist nach
den Vorschriften des HGB und der für den Konzern geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsrichtlinie aufgestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.
Einzelne Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung werden zusammengefasst, um die Klarheit
der Darstellung zu verbessern. Ausweis und Erläuterung dieser Posten erfolgen im Anhang.
Alle Angaben, soweit nicht anders vermerkt, erfolgen in Mio. Euro.
KONSOLIDIERUNGSKREIS UND ASSOZIIERTE UNTERNEHMEN
In den Konzern-Abschluss sind neben der EDEKA ZENTRALE KG 35 Tochterunternehmen und 53 assoziierte
Unternehmen einbezogen. An 41 der assoziierten Unternehmen bestehen Mehrheitsbeteiligungen, bei denen
jedoch keine Mehrheit der Stimmrechte und keine einheitliche Leitung vorliegen.
17 Tochtergesellschaften, die insgesamt keinen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben, werden nicht in den Konzern-Abschluss einbezogen.
Der Konsolidierungskreis hat sich um drei Tochtergesellschaften erweitert. Gegenüber dem Vorjahr werden
fünf Tochterunternehmen erstmalig in den Konzern-Abschluss einbezogen, zwei Gesellschaften schieden
durch Verschmelzung bzw. Anwachsung aus dem Konsolidierungskreis aus. Die Erstkonsolidierung der neuen
Konzerngesellschaften erfolgte zum 01.01.2009.
Durch den Erwerb der PLUS Warenhandelsgesellschaft mbH und der damit verbundenen Übernahme der PlusStandorte und -Logistikeinrichtungen hat sich die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns wesentlich geändert. Die Bilanz- und GuV-Positionen sind mit den Vorjahreswerten nur bedingt vergleichbar. Durch
die Transaktion haben sich zum 01.01.2009 insbesondere das Anlagevermögen (vergleiche Konzern-Anlagenspiegel), die Vorräte (398,4 Mio. Euro), die Pensionsrückstellungen (62,6 Mio. Euro), die sonstigen Rückstellungen (175,6 Mio. Euro) sowie die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (915,3 Mio. Euro) erhöht.
82
E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9
EDEKA_GB_2009_82 82
06.05.2010 19:10:06 Uhr
FINANZINFORMATIONEN
Konzern-Anhang
ZUSAMMENSTELLUNG DER WICHTIGSTEN IN DEN KONZERN-ABSCHLUSS
EINBEZOGENEN UNTERNEHMEN
Kapitalanteil
in %
Gesellschaft
A.
Mutterunternehmen
EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG, Hamburg**
B.
Tochterunternehmen
1.
EDEKA Zentralhandelsgesellschaft mbH, Hamburg*
100,0
2.
EDEKA Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg*
100,0
3.
Immobilien-Anlagegesellschaft Fonds Nr. 4 Dr. Baumann - Dr. Sonnemann KG, Frankfurt/Main**
4.
EDEKA Fruchtkontor B.V., Barendrecht / Niederlande
100,0
5.
EDEKA Versorgungsgesellschaft mbH, Hamburg*
100,0
6.
EDEKA Verwaltungs- und Beteiligungs GmbH, Hamburg*
100,0
7.
EDEKA C + C großmarkt GmbH, Hamburg*
100,0
8.
Marktkauf Holding GmbH, Bielefeld*
100,0
9.
Marktkauf Logistik GmbH, Bielefeld*
100,0
10.
CEV Center Entwicklungs- und Verwaltungs-GmbH, Bielefeld*
100,0
11.
Marktkauf Immobilien und Anlage GmbH Betriebs-KG, Bielefeld**
94,0
12.
Grundstücksgesellschaft Diekmann GmbH & Co. KG, Bielefeld**
94,0
13.
Marktkauf V+V Vermietungs- und Verpachtungsgesellschaft mbH, Bielefeld*
100,0
14.
Marktkauf BG Beteiligungsgesellschaft mbH, Bielefeld*
100,0
15.
EDEKA Nord-SB-Warenhaus GmbH, Neumünster
16.
LUNAR GmbH, Bielefeld*
100,0
17.
EDEKA Nonfood-CM GmbH, Bielefeld*
100,0
18.
SPAR Handels GmbH, Schenefeld*
94,9
19.
SPAR Inkassokontor GmbH & Co. KG, Schenefeld**
94,9
20.
SPAR Einkaufsgesellschaft mbH, Schenefeld*
94,9
21.
SPAR Convenience GmbH & Co. KG, Schenefeld**
94,9
22.
Netto Marken-Discount AG & Co. KG, Maxhütte-Haidhof**
23.
PLUS Warenhandelsgesellschaft mbH, Mülheim an der Ruhr*
100,0
24.
P-LOG Plus Logistik- und Dienstleistungsgesellschaft mbH, Maxhütte-Haidhof*
100,0
96,7
50,1
85,0
Fortsetzung nächste Seite
83
EDEKA_GB_2009_83 83
06.05.2010 19:10:07 Uhr
Konzern-Anhang
Fortsetzung von Seite 83
C.
Assoziierte Unternehmen, EDEKA-Handelsbetriebe
1.
EHG Hessenring mbH, Melsungen
50,0
2.
EDEKA Minden-Hannover Holding GmbH, Minden
50,0
3.
EHG Nord mbH, Neumünster
50,0
4.
EDEKA Nordbayern-Sachsen-Thüringen GmbH, Rottendorf
50,0
5.
EHG Rhein-Ruhr mbH, Moers
50,0
6.
EHG Südbayern mbH, Gaimersheim
50,0
7.
EHG Südwest mbH, Offenburg
50,0
8.
EDEKA Einkaufsgesellschaft Duisburg und Essen mbH, Hamburg
50,0
Assoziierte Unternehmen, Marktkauf-Gesellschaften
9.
CAS Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Saalfeld OHG, Grünwald
50,0
10.
Grundstücksverwaltungsgesellschaft Belm mbH & Co. Vermietungs-KG, Mainz
94,0
11.
40 GUMES Gesellschaften
94,0
Assoziierte Unternehmen, sonstige Gesellschaften
12.
EDEKABANK AG, Hamburg
41,1
13.
EDEKA-Kreditgarantiegemeinschaft GmbH, Hamburg
27,9
14.
Agenor Sàrl, Meyrin, Schweiz
45,0
* Befreiungsmöglichkeiten gem. § 264 Abs. 3 HGB anwendbar
** Befreiungsmöglichkeiten gem. § 264b HGB anwendbar
Die Angaben nach § 313 Abs. 2 HGB sind in einer gesonderten Aufstellung des Anteilsbesitzes enthalten, die
Bestandteil dieses Konzern-Anhangs ist.
84
E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9
EDEKA_GB_2009_84 84
06.05.2010 19:10:08 Uhr
FINANZINFORMATIONEN
Konzern-Anhang
KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE
Die Rechnungslegung der in den Konzern einbezogenen Tochtergesellschaften erfolgte einheitlich auf den
Stichtag 31. Dezember.
Die Kapitalkonsolidierung wird bei allen Tochtergesellschaften, an denen die EDEKA ZENTRALE KG schon vor
1989 und zumeist seit der Gründung zu 100 Prozent beteiligt ist, nach der Neubewertungsmethode zum Zeitpunkt des Anteilserwerbs durchgeführt.
Bei den bis 2004 erworbenen Tochtergesellschaften wurde nach der Buchwertmethode zu dem Zeitpunkt konsolidiert, an dem das Unternehmen Tochtergesellschaft geworden ist. Das gilt auch für Marktkauf, die auf den
1. Januar 2002 einbezogen worden ist. Bei danach erworbenen Anteilen erfolgt die Kapitalkonsolidierung zum
Zeitpunkt des Anteilserwerbs.
Bei der Kapitalkonsolidierung sich ergebende aktivische Unterschiedsbeträge werden den Vermögensgegenständen und Schulden insoweit zugerechnet, als deren Zeitwert vom Buchwert abweicht, und in den folgenden Jahren mit diesen Vermögensgegenständen planmäßig abgeschrieben oder aufgelöst. Ein verbleibender
aktivischer Unterschiedsbetrag wird als Geschäftswert ausgewiesen. Passivische Unterschiedsbeträge mit
Rücklagencharakter werden unter den Konzern-Rücklagen ausgewiesen.
Die assoziierten Gesellschaften aus dem Bereich der EDEKA-Handelsgesellschaften (Regionalgesellschaften,
s. Abschnitt C. der Beteiligungsliste) werden mit den Konzern-Abschlüssen des Vorjahres einbezogen. Zeitgleiche Abschlüsse der EDEKA-Handelsgesellschaften lagen bei Aufstellung des Konzern-Abschlusses noch
nicht vor. Die Konsolidierung der assoziierten Unternehmen erfolgt nach der Kapitalanteilsmethode zum Zeitpunkt des Anteilserwerbs. Aus der erstmaligen Einbeziehung eines assoziierten Unternehmens im Berichtsjahr
ergab sich kein Unterschiedsbetrag.
Schuldverhältnisse zwischen den konsolidierten Gesellschaften wurden verrechnet. Die Innenumsatzerlöse
und die übrigen konzerninternen Erträge sind mit den auf sie entfallenden Aufwendungen saldiert worden.
Zwischenergebnisse wurden nicht eliminiert, da sie wirtschaftlich von untergeordneter Bedeutung sind.
Auf die ergebniswirksamen Konsolidierungsvorgänge werden Steuerabgrenzungen vorgenommen, soweit sich
die Abweichungen in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich ausgleichen.
85
EDEKA_GB_2009_85 85
06.05.2010 19:10:09 Uhr
Konzern-Anhang
BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN
Die Bilanzierung und Bewertung erfolgt einheitlich nach den für Kapitalgesellschaften und Personengesellschaften im Sinne von § 264a HGB geltenden Vorschriften. Eine Anpassung der Bewertungsmethoden der
assoziierten Unternehmen an die konzerneinheitlichen Bewertungsmethoden erfolgte nicht.
Geschäfts- oder Firmenwerte aus Erstkonsolidierungen vermindern ergebnisneutral die Rücklagen des Konzerns. Die Verrechnung erfolgt planmäßig über 15 Jahre bzw. bei Bedarf außerplanmäßig auf den niedrigeren
beizulegenden Wert. Erworbene Geschäfts- oder Firmenwerte im Einzelabschluss werden aktiviert und über
einen Zeitraum von 15 Jahren abgeschrieben. Die anderen erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände
werden zu Anschaffungskosten aktiviert und – mit Ausnahme der Ankaufsrechte – über drei bis zehn Jahre abgeschrieben, soweit sich nicht aufgrund der Nutzungsvereinbarung ein abweichender Zeitraum ergibt.
Die Sachanlagen werden mit den Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen bewertet, die
sich nach der jeweiligen betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer richten. Es werden die planmäßigen Abschreibungen nach Maßgabe der jeweils steuerlich zulässigen Methoden vorgenommen. Zugänge ab 2005 werden
aus Gründen der konzerneinheitlichen Bewertung nur noch linear abgeschrieben. Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben. Ihr Ausweis erfolgt in der Entwicklung des Anlagevermögens als Zugang und nach fünf Jahren als Abgang. Außerplanmäßige Abschreibungen erfolgen bei
voraussichtlich dauernder Wertminderung.
Bei den Finanzanlagen werden die Anteile an verbundenen Unternehmen, die Beteiligungen, Ausleihungen
und Wertpapiere des Anlagevermögens zu Anschaffungskosten bzw. Nennwerten bilanziert. Die Bewertung
erfolgt grundsätzlich zu Anschaffungskosten oder niedrigeren beizulegenden Werten. Bei den Anteilen an assoziierten Unternehmen wird das anteilige Eigenkapital der Gesellschaften zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung
um spätere Ergebnisse und Ausschüttungen fortgeschrieben. Soweit die Buchwerte dadurch auf null herabsinken, werden darüber hinausgehende Verluste nicht berücksichtigt. Für die voraussichtliche Steuerbelastung
nachfolgender Geschäftsjahre wird eine Rückstellung für latente Steuern gebildet.
86
E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9
EDEKA_GB_2009_86 86
06.05.2010 19:10:10 Uhr
FINANZINFORMATIONEN
Konzern-Anhang
Die Vorräte sind mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren Marktpreis bewertet. Die Anschaffungskosten werden bei den Vertriebsgesellschaften retrograd durch Abzug der Bruttospanne von den Verkaufspreisen ermittelt. Im Zentrallagerbereich bilden fortgeschriebene Anschaffungskosten die Bewertungsbasis.
Für Risiken, die sich aus der Lagerhaltung oder geminderter Verwertbarkeit ergeben, werden angemessene
Wertabschläge vorgenommen.
Die Bewertung der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sowie der Wertpapiere erfolgt zu Anschaffungskosten unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips. Erkennbaren Risiken wird durch aktivisch
abgesetzte Wertberichtigungen Rechnung getragen. Daneben besteht eine Warenkreditversicherung, die zusätzliche Risiken abdeckt. Unverzinsliche Forderungen mit Laufzeiten über einem Jahr werden abgezinst, es sei
denn, die Unverzinslichkeit wird durch andere Vorteile ausgeglichen.
Aus Gründen der betriebswirtschaftlichen und überbetrieblichen Vergleichbarkeit werden die Forderungen
und Verbindlichkeiten aus dem Agenturgeschäft der EDEKA ZENTRALE KG bei den Haftungsverhältnissen ausgewiesen, sofern nicht bereits eine einseitige Erfüllung erfolgte.
Die Pensionsrückstellungen decken die erteilten Pensionszusagen unter Zugrundelegung des Teilwertver fahrens. Sie wurden auf Basis der Richttafeln 2005 für die Bewertung von Pensionsverpflichtungen mit einem
Zinsfuß von 6 Prozent berechnet.
Die Steuer- und sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen in angemessener Höhe. Bei den sonstigen Rückstellungen werden erwartete Verluste aus Dauerschuldverhältnissen mit 5,5 Prozent abgezinst.
Die Verbindlichkeiten werden mit dem Rückzahlungsbetrag passiviert, soweit sie nicht als Rentenverpflichtungen mit dem Barwert anzusetzen sind. Die Verbindlichkeiten werden unter Abzug der bei Zahlung gekürzten Skonti passiviert.
Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährung werden zum Anschaffungskurs oder dem jeweils ungünstigeren Kurs am Bilanzstichtag bewertet.
87
EDEKA_GB_2009_87 87
06.05.2010 19:10:11 Uhr
Konzern-Anhang
ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ
1 Anlagevermögen
Die detaillierte Zusammensetzung und Entwicklung des Anlagevermögens kann dem Anlagenspiegel entnommen werden.
2 Immaterielle Vermögensgegenstände
Die immateriellen Vermögensgegenstände enthalten hauptsächlich die Firmenwerte aus der Konsolidierung.
Daneben werden Software, Nutzungs-, Belieferungs- und Sicherungsrechte sowie Ankaufsrechte für Leasingobjekte von Marktkauf ausgewiesen.
Die Firmenwerte veränderten sich in 2009 im Wesentlichen durch einen Firmenwert aus dem Erwerb
von Plus sowie der erfolgsneutralen Verrechnung mit den Konzernrücklagen von 96,3 Mio. Euro (Vorjahr:
62,2 Mio. Euro).
3 Sachanlagen
Die Sachanlagen erhöhten sich um 224,7 Mio. Euro auf 498,6 Mio. Euro. Auf die Veränderung des Konsolidierungskreises entfallen davon 103,4 Mio. Euro.
4 Finanzanlagen
Der Anstieg der Finanzanlagen im Konzern ist überwiegend auf die Umsetzung der Plus-Transaktion zurückzuführen. Daneben erhöhten Ausleihungen an Leasingobjektgesellschaften und Ergebniseffekte aus den als
assoziierte Unternehmen berücksichtigten EDEKA-Regionalgesellschaften die Finanzanlagen.
Die EDEKA-Genossenschaften haben zum 30. November 2004 Genussscheine ausgegeben, die von der EDEKA
ZENTRALE KG in Höhe von 92,2 Mio. Euro gezeichnet wurden. Die Genussscheine haben eine Laufzeit von
zehn Jahren und werden mit 4,5 Prozent p.a. verzinst.
88
E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9
EDEKA_GB_2009_88 88
06.05.2010 19:10:12 Uhr
FINANZINFORMATIONEN
Konzern-Anhang
5 Vorräte
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen
Fertige Erzeugnisse und Waren
31.12.2009
in Mio. €
Vorjahr
in Mio. €
4,1
3,3
118,7
73,1
735,3
295,9
858,1
372,3
Die Vorräte im Konzern haben sich zum Vorjahr um 485,8 Mio. Euro auf 858,1 Mio. Euro erhöht. Diese Entwicklung ist maßgeblich von der Integration des Plus-Geschäftsbetriebs beeinflusst.
Der Ausweis der Unfertigen Erzeugnisse und Leistungen betriff t IT-Projekte der LUNAR GmbH, Hamburg.
6 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
31.12.2009
in Mio. €
Vorjahr
in Mio. €
210,9
210,6
– davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
1,0
0,0
– davon gegenüber Gesellschaftern
7,3
1,4
0,2
12,2
774,8
1.129,2
7,4
92,4
369,8
252,5
7,1
10,9
27,5
53,9
1.355,7
1.604,5
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht
– davon gegenüber Gesellschaftern
Sonstige Vermögensgegenstände
– davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
– davon gegenüber Gesellschaftern
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben sich gegenüber dem Vorjahr um 248,8 Mio. Euro
auf 1.355,7 Mio. Euro vermindert. Die reduzierte Verrechnung mit Kooperationspartnern sowie stichtagsbedingte Effekte sind die Hauptursachen der Minderung.
89
EDEKA_GB_2009_89 89
06.05.2010 19:10:13 Uhr
Konzern-Anhang
Die Ansprüche gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, enthalten hauptsächlich
Lieferforderungen an die EDEKA-Handelsgesellschaften.
In den sonstigen Vermögensgegenständen werden die eingeforderten ausstehenden Einlagen aus der Kapitalerhöhung der EDEKA ZENTRALE KG in Höhe von 2,6 Mio. Euro (Vorjahr: 15,1 Mio. Euro) sowie Rest forderungen
aus der Bildung einer freiwilligen Kapitalrücklage von 25,2 Mio. Euro (Vorjahr: 25,2 Mio. Euro) abzüglich damit
verrechneter Verbindlichkeiten in Höhe von 4,8 Mio. Euro aus den Gesellschafter-Verrechnungskonten ausgewiesen. Daneben werden hier Steuererstattungsansprüche, debitorische Kreditoren und ausstehende Lieferantenvergütungen aufgeführt.
7 Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten
31.12.2009
in Mio. €
Kassenbestand
Guthaben bei Kreditinstituten
– davon bei Gesellschaftern
Vorjahr
in Mio. €
23,2
8,4
385,1
943,4
102,4
59,7
408,3
951,8
Die flüssigen Mittel bestehen aus laufenden Linien und Festgeldguthaben bei Kreditinstituten sowie aus
Kassenbeständen.
8 Eigenkapital
31.12.2009
in Mio. €
Vorjahr
in Mio. €
Kommanditeinlagen
147,4
147,4
Rücklagen
490,3
476,3
Bilanzgewinn
159,6
132,1
Anteile anderer Gesellschafter
103,2
5,2
99,1
4,0
– am Kapital
– am Ergebnis
90
4,1
1,2
900,5
761,0
E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9
EDEKA_GB_2009_90 90
06.05.2010 19:10:14 Uhr
FINANZINFORMATIONEN
Konzern-Anhang
Das Kommanditkapital der EDEKA ZENTRALE KG beträgt 147,4 Mio. Euro und setzt sich aus unverändert 116,8 Mio.
Euro Stammkommanditeinlagen und 30,6 Mio. Euro Vorzugskommanditeinlagen zusammen. Die Rücklagen
erhöhten sich insgesamt um 14,0 Mio. Euro. Im abgelaufenen Berichtsjahr wurden Firmenwerte in Höhe von
96,3 Mio. Euro verrechnet. Weitere Informationen ergeben sich aus der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung auf Seite 79.
In den Rücklagen sind anteilige Rücklagen von assoziierten Unternehmen enthalten, die im Falle der Liquidation oder bei Kündigung durch die EDEKA Zentralhandelsgesellschaft mbH allein den anderen Gesellschaftern
zustehen.
Durch die Plus-Transaktion erhöhten sich die Anteile anderer Gesellschafter am Konzernkapital.
Der Posten „Bilanzgewinn“ zeigt im Einzelnen folgende Entwicklung:
31.12.2009
in Mio. €
Vorjahr
in Mio. €
Bilanzgewinn Vorjahr
132,1
104,2
Gutschrift auf Verrechnungskonten der Kommanditisten
– 32,5
– 29,4
– 6,7
– 3,9
– 92,9
– 70,9
0,0
0,0
188,4
262,8
0,0
– 0,1
Ausschüttung an Kommanditisten
Gutschrift auf Rücklagenkonten der Kommanditisten
Vorjahresergebnis nach Verwendung
Ergebnis
Gutschrift auf Rücklagenkonten der Kommanditisten
Anteile anderer Gesellschafter
– 4,1
– 1,1
Einstellung in andere Rücklagen zur Anpassung an den Bilanzgewinn der KG
– 24,7
– 129,5
Bilanzgewinn
159,6
132,1
91
EDEKA_GB_2009_91 91
06.05.2010 19:10:15 Uhr
Konzern-Anhang
9 Sonderposten für Zuschüsse zum Anlagevermögen
Bei dem Sonderposten in Höhe von 1,2 Mio. Euro handelt es sich um einen Netto Marken-Discount gewährten
Zuschuss für Investitionen in den neuen Bundesländern. Er wird entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Wirtschaftsgüter aufgelöst. Im Berichtsjahr 2009 betrug der Auflösungsertrag 0,2 Mio. Euro.
10 Rückstellungen
31.12.2009
in Mio. €
Vorjahr
in Mio. €
125,8
66,2
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Steuerrückstellungen
Sonstige Rückstellungen
71,1
111,1
694,2
669,3
891,1
846,6
Die Zunahme der Pensionsrückstellungen resultiert primär aus der Plus-Übernahme.
Die Steuerrückstellungen beinhalten „Rückstellungen für latente Steuern“ in Höhe von 28,8 Mio. Euro (Vorjahr:
61,5 Mio. Euro) und resultieren in erster Linie aus Unterschieden zwischen handelsrechtlicher und steuerlicher
Zurechnung von Ergebnissen bei Personengesellschaften sowie aus abweichenden steuerlichen und handelsrechtlichen Wertansätzen. Die „Sonstigen Rückstellungen“ enthalten überwiegend Beträge für Mietrisiken,
Restrukturierungsmaßnahmen, latente Prozessrisiken und ausstehende Werbe-, Waren- und Leistungsrechnungen. Daneben wurden Rückstellungen für nicht abgerechnete und schwebende Verpflichtungen, drohende
Verluste, Jahresabschluss- und Personalkosten gebildet.
92
E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9
EDEKA_GB_2009_92 92
11.05.2010 13:00:56 Uhr
FINANZINFORMATIONEN
Konzern-Anhang
11 Verbindlichkeiten
31.12.2009
in Mio. €
Vorjahr
in Mio. €
1.166,3
905,0
· bis zu 1 Jahr
376,3
355,0
· von 1 bis 5 Jahren
790,0
550,0
· von über 5 Jahren
–
–
103,1
45,5
103,1
45,5
2.638,4
2.246,1
2.638,4
2.246,1
–
–
– davon gegenüber Gesellschaftern
27,4
19,5
Gegenüber verbundenen Unternehmen
7,2
19,8
7,2
19,8
204,8
147,6
170,4
119,4
34,4
28,2
111,7
90,3
243,2
172,4
211,4
140,1
· von 1 bis 5 Jahren
31,8
32,1
· von über 5 Jahren
–
0,2
– davon aus Steuern
24,1
15,9
–
0,1
4.363,0
3.536,4
Gegenüber Kreditinstituten
– davon Restlaufzeit
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
– davon Restlaufzeit
· bis zu 1 Jahr
Aus Lieferungen und Leistungen
– davon Restlaufzeit
· bis zu 1 Jahr
· von 1 bis 5 Jahren
– davon Restlaufzeit
· bis zu 1 Jahr
Beteiligungsgesellschaften
– davon Restlaufzeit
· bis zu 1 Jahr
· von 1 bis 5 Jahren
– davon gegenüber Gesellschaftern
Sonstige Verbindlichkeiten
– davon Restlaufzeit
· bis zu 1 Jahr
– davon im Rahmen der sozialen Sicherheit
93
EDEKA_GB_2009_93 93
06.05.2010 19:10:17 Uhr
Konzern-Anhang
Die „Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten“ betreffen mit 1.150,0 Mio. Euro die Euro-Konsortialkredite
zur Finanzierung des Beteiligungsportfolios. Die Besicherung erfolgt durch Verpfändung von Anteilen an Tochtergesellschaften.
Zur Absicherung kurzfristiger Liquiditätsschwankungen aus dem Tagesgeschäft stellen die Hausbanken ausreichende Kreditlinien bereit. Zum Bilanzstichtag erfolgte eine Inanspruchnahme in Höhe von 16,3 Mio. Euro
(Vorjahr: 220,0 Mio. Euro).
Die „Erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen” betreffen die bei der LUNAR GmbH in der Entwicklung befindlichen warenwirtschaftlichen IT-Projekte für die EDEKA-Gruppe.
Die „Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen“ betreffen überwiegend Verpflichtungen gegenüber
Lieferanten aus der Zentralregulierung. Die Höhe der Verbindlichkeiten ist stichtagsbedingt und wird durch
den Eingang der Abrechnungen zum Jahreswechsel und durch die Zahlungsziele wesentlich beeinflusst.
Bei den „Sonstigen Verbindlichkeiten“ handelt es sich im Wesentlichen um Darlehens-, Steuer- und Personalverbindlichkeiten.
Die „Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen” betreffen überwiegend Verbindlichkeiten aus
dem zentralen Cash-Management.
Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen
31.12.2009
in Mio. €
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften, Wechsel- und Scheckbürgschaften
Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen
Vorjahr
in Mio. €
53,3
67,1
431,8
311,0
485,1
378,1
Die „Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen“ enthalten als wesentliche Posten das der EDEKABANK AG
gewährte Rückbelastungsrecht aus dem Inkassoverfahren sowie das Delkredere aus der Zentralregulierung und
die nicht in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten aus dem Agenturgeschäft in Höhe von 198,4 Mio. Euro
(Vorjahr: 209,7 Mio. Euro). Dem Delkredere aus der Zentralregulierung und den Haftungsrisiken aus den Agenturverbindlichkeiten stehen jedoch Rückgriffsansprüche in gleicher Höhe gegenüber.
Weitere finanzielle Verpflichtungen in Höhe von insgesamt 5,7 Mrd. Euro (Vorjahr: 3,7 Mrd. Euro) resultieren
aus langfristigen Miet-, Pacht-, Leasing-, Abnahme- und Dienstleistungsverträgen. Entsprechend der Geschäftstätigkeit eines Handelsunternehmens resultieren diese Verpflichtungen vor allem aus Miet- und Leasing-
94
E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9
EDEKA_GB_2009_94 94
11.05.2010 13:02:41 Uhr
FINANZINFORMATIONEN
Konzern-Anhang
verträgen für Einzelhandelsstandorte, für Logistikzentren sowie für den Logistikfuhrpark. Zur Optimierung der
Fremdfinanzierungsstruktur im Konzern wurden für Teile der genutzten Vermögensgegenstände Immobilienleasing- bzw. Mobilienleasingverträge abgeschlossen. Soweit die Gegenstände nicht im Rahmen des operativen Geschäfts der Konzerngesellschaften genutzt werden, werden sie an die EDEKA-Regionalgesellschaften
bzw. Dritte weitervermietet, so dass korrespondierende Erträge generiert werden. Für etwaige Risiken aus den
Leasingverträgen wurden im Konzern entsprechende Rückstellungen gebildet. Des Weiteren beinhaltet der
Gesamtbetrag mögliche Auszahlungen, die aus Ankaufsverpflichtungen resultieren können. Die aus Leasingverträgen entstehenden Aufwendungen setzen sich in zeitlicher Hinsicht wie folgt zusammen:
2010
in Mio. €
2011
in Mio. €
2012
in Mio. €
2013
in Mio. €
2014
in Mio. €
ab 2015
in Mio. €
Gesamt
in Mio. €
113,5
112,8
108,2
85,4
73,0
421,8
914,7
Derivative Finanzinstrumente
Zur Begrenzung des Zinsrisikos aus den abgeschlossenen Euro-Konsortialkrediten hat die EDEKA ZENTRALE KG
Zinsbegrenzungsgeschäfte (CAPs) über das Kreditvolumen abgeschlossen. Das Laufzeitende dieser CAPs ist
August 2010.
Der Marktwert wurde nach der Mark-to-Market-Methode ermittelt und betrug zum 31.12.2009 0,0 Mio. Euro
(Vorjahr: 0,3 Mio. Euro). Auf die Zinsbegrenzungsgeschäfte wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr neben den
planmäßigen Abschreibungen in Höhe von 0,1 Mio. Euro außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von
0,2 Mio. Euro vorgenommen.
ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
12 Umsatzerlöse
Die Umsatzerlöse entwickelten sich in den einzelnen Segmenten wie folgt:
2009
in Mio. €
Vorjahr
in Mio. €
Veränderung
in %
13.989,3
12.605,9
11,0
Netto Marken-Discount
9.940,1
4.188,4
137,3
Sonstige Gesellschaften
607,1
776,4
– 21,8
Außenumsätze
24.536,5
17.570,7
39,6
Verrechnete Innenumsätze
– 2.970,1
– 1.618,3
83,5
Konzernumsatz
21.566,4
15.952,4
35,2
Warengeschäft EDEKA ZENTRALE
95
EDEKA_GB_2009_95 95
06.05.2010 19:10:19 Uhr
Konzern-Anhang
Von den Umsatzerlösen der sonstigen Gesellschaften entfallen 170,3 Mio. Euro auf SPAR (Vorjahr: 457,5 Mio.
Euro) und 410,0 Mio. Euro auf eine erstmals konsolidierte Marktkauf-Tochtergesellschaft.
Das nicht in den Konzernumsätzen enthaltene Agenturgeschäft der EDEKA ZENTRALE KG betrug 7.958,8 Mio.
Euro (Vorjahr: 8.345,2 Mio. Euro).
13 Bestandsveränderungen
Die ausgewiesenen Bestandsveränderungen in Höhe von 45,6 Mio. Euro (Vorjahr: 35,7 Mio. Euro) betreffen
IT-Projekte der LUNAR GmbH, Hamburg.
14 Sonstige betriebliche Erträge
In den sonstigen betrieblichen Erträgen werden hauptsächlich Erträge aus Miet- und Pachteinnahmen in Höhe
von 312,6 Mio. Euro (Vorjahr: 356,1 Mio. Euro) sowie Kostenerstattungen, Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen, Erlöse aus Backshop-Einrichtungsverkäufen und Recyclingerlöse ausgewiesen. Darüber hinaus sind
hier Erträge aus Energieverkäufen der einbezogenen EDEKA Versorgungsgesellschaft mbH mit 343,1 Mio. Euro
(Vorjahr: 255,4 Mio. Euro) sowie IT-Umsätze der LUNAR GmbH enthalten.
15 Materialaufwand
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren
Aufwendungen für bezogene Leistungen
2009
in Mio. €
Vorjahr
in Mio. €
18.851,5
14.713,3
6,5
3,3
18.858,0
14.716,6
2009
in Mio. €
Vorjahr
in Mio. €
1.065,9
446,3
Soziale Abgaben
213,5
86,7
Altersversorgung
13,8
9,6
1.293,2
542,6
Materialaufwand
16 Personalaufwand
Löhne und Gehälter
Gesamt
96
E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9
EDEKA_GB_2009_96 96
06.05.2010 19:10:20 Uhr
FINANZINFORMATIONEN
Konzern-Anhang
Die durchschnittliche Anzahl der Arbeitnehmer/-innen (ohne Auszubildende) hat sich wie folgt entwickelt:
2009
Vorjahr
Vollzeitkräfte
15.918
7.034
Teilzeitkräfte
48.033
20.981
Arbeitnehmer
63.951
28.015
Die EDEKA ZENTRALE KG hat selbst keine Mitarbeiter, sondern bedient sich der Mitarbeiter der EDEKA Aktiengesellschaft. Die über Umlagen abgerechneten Aufwendungen werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.
Im Zuge der Plus-Übernahme zum 01.01.2009 wurden insgesamt 6.194 Vollzeit- und 18.793 Teilzeitarbeitskräfte
übernommen.
17 Abschreibungen
Abschreibungen planmäßig
Abschreibungen außerplanmäßig
Abschreibungen
2009
in Mio. €
Vorjahr
in Mio. €
95,9
52,3
2,7
7,4
98,6
59,7
Außerplanmäßige Abschreibungen wurden auf Betriebs- und Geschäftsausstattung bei Marktkauf und SPAR
vorgenommen.
18 Sonstige betriebliche Aufwendungen
Dieser Posten beinhaltet im Wesentlichen Aufwendungen für Miete, Pacht und Leasing, Instandhaltungs-,
Energie- und Vertriebsaufwendungen. Weiterhin sind Aufwendungen für fremde Dienstleistungen, latente
Prozessrisiken sowie EDV-, Werbe- und Beratungsaufwendungen enthalten.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich um 765,0 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr erhöht.
Zum überwiegenden Teil ist dies auf die Übernahme von Plus zurückzuführen. Aufwendungen für Instandhaltungen, Energie, Werbe- und Vertriebskosten erhöhten sich auf zusammen 738,2 Mio. Euro (Vorjahr:
357,8 Mio. Euro). Durch erhöhten Energiebezug bei der EDEKA Versorgungsgesellschaft mbH stiegen hier die
Aufwendungen um 79,9 Mio. Euro auf 340,7 Mio. Euro.
97
EDEKA_GB_2009_97 97
06.05.2010 19:10:21 Uhr
Konzern-Anhang
Der Gesamtaufwand im Konzern für Mieten, Pacht und Leasing beläuft sich auf 795,6 Mio. Euro (Vorjahr:
574,1 Mio. Euro).
19 Beteiligungs- und Ausleihungsergebnis
2009
in Mio. €
Vorjahr
in Mio. €
9,1
9,1
Beteiligungserträge
– aus anderen Unternehmen
– aus verbundenen Unternehmen
0,3
1,4
9,4
10,5
46,0
48,9
Ergebnisse aus assoziierten Unternehmen
– EDEKA-Regionalgesellschaften
– Sonstige
5,5
– 0,4
51,5
48,5
– Erträge aus Ausleihungen
19,2
4,2
– Abschreibungen auf Finanzanlagen
– 5,2
0,0
14,0
4,2
74,9
63,2
2009
in Mio. €
Vorjahr
in Mio. €
9,0
30,3
Ausleihungserträge und Wertberichtigungen
Beteiligungs- und Ausleihungsergebnis
20 Zinsergebnis
Zinserträge
– andere Zinserträge
– aus verbundenen Unternehmen
0,2
0,3
9,2
30,6
– 39,3
– 56,5
Zinsaufwendungen
– andere Zinsaufwendungen
– an verbundene Unternehmen
Saldiertes Zinsergebnis
98
– 0,1
– 0,7
– 39,4
– 57,2
– 30,2
– 26,6
E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9
EDEKA_GB_2009_98 98
11.05.2010 13:06:47 Uhr
FINANZINFORMATIONEN
Konzern-Anhang
SONSTIGE ERLÄUTERUNGEN
Kapitalflussrechnung
In der Konzern-Kapitalflussrechnung wird der Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit, der Investitions- sowie der Finanzierungstätigkeit dargestellt. Nähere Angaben hierzu können dem Lagebericht entnommen werden.
Gesamthonorar des Abschlussprüfers
Für die im Geschäftsjahr 2009 erbrachten Dienstleistungen des Konzernabschlussprüfers (einschließlich anderer Abschlussprüfer bei Gemeinschaftsprüfungen von Tochtergesellschaften) sind folgende Honorare (inkl.
Auslagenersatz) als Aufwand erfasst worden:
2009
in Mio. €
Abschlussprüfungsleistungen
0,8
Andere Bestätigungsleistungen
0,1
Sonstige Leistungen
0,2
Gesamthonorar
1,1
99
EDEKA_GB_2009_99 99
06.05.2010 19:10:23 Uhr
Konzern-Anhang
SONSTIGE ANGABEN
Organe der Gesellschaft
Verwaltungsrat
Peter Simmel, Grüna, Kaufmann
Vorsitzender*
Harald Rissel, Balingen, Geschäftsführer
stellvertr. Vorsitzender
Carsten Koch, Wohltorf, Geschäftsführer
Edo Günther, Gochsheim, Geschäftsführer
bis 28. Juni 2009
Hans Georg Maier, Buxheim, Geschäftsführer
Stefan Rohrer, Forst, Geschäftsführer
ab 01. Juli 2009
Dirk Schlüter, Minden, Geschäftsführer
Dirk Neuhaus, Moers, Geschäftsführer
Thomas Bruch, St. Wendel, Geschäftsführer
Hans-Richard Schneeweiß, Melsungen, Geschäftsführer
Adolf Scheck, Achern, Kaufmann
Heinz Hövener, Langenfeld, Kaufmann
Angela Steinberger, Massing, Kauffrau
Volker Bergmann, Reppenstedt, Kaufmann
Karin Lichtlein, Hofgeismar, Kauffrau
Jürgen Cramer, Burgdorf, Kaufmann
Reinhard Popp, Reinbek, Betriebsratsvorsitzender
Arbeitnehmervertreter
Karl-Heinz Dörling, Ammersbek, Angestellter
Arbeitnehmervertreter
Victor Schwark, Büdelsdorf, Angestellter
Arbeitnehmervertreter
* bis 18.01.2010
100
E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9
EDEKA_GB_2009_100 100
06.05.2010 19:10:24 Uhr
FINANZINFORMATIONEN
Konzern-Anhang
Geschäftsführende Komplementärin der EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG
EDEKA Aktiengesellschaft, Hamburg – gezeichnetes Kapital: 16,0 Mio. Euro
Vorstand
Markus Mosa, Hamburg
Vorstandsvorsitzender
Gert Schambach, Hamburg
Dr. Reinhard Schütte, Hamburg
seit 01. Mai 2009
Die Gesamtbezüge des Verwaltungsrats betrugen im Geschäftsjahr 7,0 Tsd. Euro (Vorjahr: 9,0 Tsd. Euro).
Für frühere Vorstandsmitglieder und ihre Hinterbliebenen wurden Pensionsrückstellungen in Höhe von 6,9 Mio. Euro
(Vorjahr: 6,9 Mio. Euro) gebildet. Die Mitglieder der Aufsichts- und Verwaltungsorgane erhielten keine Vorschüsse
und Kredite.
Hamburg, 26. März 2010
EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG
Der Vorstand
Markus Mosa
Gert Schambach
Dr. Reinhard Schütte
101
EDEKA_GB_2009_101 101
06.05.2010 19:10:25 Uhr
Bestätigungsvermerk
Bestätigungsvermerk
des Abschlussprüfers
Wir haben den von der EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz,
Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalspiegel – und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2009 bis zum 31. Dezember 2009 geprüft. Die Aufstellung von
Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages der EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns
durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung ordnungsmäßiger Buchführung und durch den
Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit
hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse
über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des
rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die
Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung
des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages und
vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht
im Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns
und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Hamburg, den 31. März 2010
PKF FASSELT SCHLAGE
Partnerschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft
102
Warlich
Völker
Wirtschaftsprüfer
Wirtschaftsprüfer
E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9
EDEKA_GB_2009_102 102
06.05.2010 19:10:26 Uhr
103
Service
Anschriften der EDEKA-Gruppe
EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG
New-York-Ring 6
22297 Hamburg
Tel.: (040) 63 77-0
Fax: (040) 63 77-22 31
E-Mail: [email protected]
1. EDEKA Handelsgesellschaft Nord mbH
Gadelander Straße 120
24539 Neumünster
Tel.: (0 43 21) 985-0
Fax: (0 43 21) 98 52 27
E-Mail: [email protected]
2. EDEKA Minden-Hannover
Stiftung & Co. KG
Wittelsbacherallee 61
32427 Minden
Tel.: (05 71) 802-0
Fax: (05 71) 8 02 15 56
E-Mail: [email protected]
3. EDEKA Handelsgesellschaft
Rhein-Ruhr mbH
Chemnitzer Straße 24
47441 Moers
Tel.: (0 28 41) 209-0
Fax: (0 28 41) 20 94 35
E-Mail: [email protected]
4. EDEKA Handelsgesellschaft
Hessenring mbH
Industriegebiet Pfieffewiesen
34212 Melsungen
Tel.: (0 56 61) 72-0
Fax: (0 56 61) 7 23 42
5. EDEKA Nordbayern-SachsenThüringen Stiftung & Co. KG
Edekastraße 3
97228 Rottendorf
Tel.: (0 93 02) 28-0
Fax: (0 93 02) 2 82 14
E-Mail: [email protected]
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E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2009
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6. EDEKA Handelsgesellschaft
Südwest mbH
Edekastraße 1
77656 Offenburg
Tel.: (07 81) 502-0
Fax: (07 81) 5 91 03
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7. EDEKA Handelsgesellschaft
Südbayern mbH
Ingolstädter Straße 120
85080 Gaimersheim
Tel.: (0 84 58) 62-0
Fax: (0 84 58) 6 21 08
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Netto Marken-Discount AG & Co. KG
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EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG
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