Viele Unternehmer. Ein Unternehmen. - EDEKA
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Viele Unternehmer. Ein Unternehmen. - EDEKA
Viele Unternehmer. Ein Unternehmen. GESCHÄFTSBERICHT 2009 EDEKA auf einen Blick Umsatzentwicklung der EDEKA-Gruppe Nettoumsätze in Mrd. Euro 2005 2006 2007 2008 2009 % z. Vj. Selbstständiger EDEKA-Einzelhandel 13,52 13,55 14,98 16,12 17,00 5,5 Regie-Einzelhandel 11,56 11,09 10,41 10,17 9,49 – 6,6 Discount-Beteiligungen 2,98 4,13 4,63 5,17 10,92 111,2 – davon: Netto Marken-Discount 2,98 3,27 3,73 4,19 9,94 137,3 Backwaren-Einzelhandel 0,47 0,49 0,52 0,57 0,59 4,7 28,53 29,25 30,54 32,02 38,00 18,7 C+C- / Großverbrauchergeschäft 1,52 1,57 1,67 1,75 1,68 – 4,0 Drittumsätze* 5,13 3,55 3,06 2,83 2,37 – 16,3 36,26 35,33 35,80 36,61 42,06 14,9 Lebensmitteleinzelhandel EDEKA-Gruppe Inland gesamt * zu Großhandels-/Verrechnungspreisen Anteile am EDEKA-Einzelhandelsumsatz 45 % EDEKA-Unternehmer 25 % EDEKA-Regie-Einzelhandel 29 % Discount-Beteiligungen – davon: 26 % Netto Marken-Discount 1 % Backwaren-Einzelhandel Viele Unternehmer. Ein Unternehmen. EDEKA ist der führende Lebensmittelhändler in Deutschland. Unser Erfolgsrezept: Wir denken und handeln unternehmerisch. Dieses Prinzip ist bei EDEKA tief verwurzelt: Traditionell werden die meisten unserer Vollsortimentsmärkte von selbstständigen Kaufleuten geführt. Von 4.500 EDEKA-Unternehmern – so einzig artig wie erfolgreich. Denn wer sein eigener Chef ist, kennt seine Kunden wie kein anderer. Ist seiner Region verpflichtet und schlägt gern neue Wege ein. Jeder Einzelne gibt für Sie sein Bestes – oft mit sehr originellen Ideen und immer mit persönlicher Note. Ein Modell mit Zukunft: Jahr für Jahr begleiten wir rund 100 junge, engagierte Kaufleute bei ihrem Schritt in die Selbstständigkeit. Nicht nur das macht die EDEKA-Gruppe zu einem UnternehmerUnternehmen. Auch die gemeinsamen Ziele verbinden uns, die Bereitschaft, Verantwortung zu tragen, und natürlich: die Leiden schaft für Lebensmittel! Mit Dynamik durch das Jahr 2009 JANUAR JANUAR Starker Auftritt in Berlin Bühne frei für EDEKA: Auf der Grünen Woche in Berlin präsentiert sich die Gruppe prominent mit Themen rund um die Ernährung. Verbrauchernah, informativ und engagiert stellt sie ihre nachhaltige Einkaufspolitik, konsequente Qualitätssicherung und Förderung mittelständischer Existenzen vor. Netto startet durch Volle Kraft voraus: Der Discounter der EDEKAGruppe übernimmt zum 1. Januar rund 2.300 Plus-Filialen und rückt damit in die Spitzengruppe des deutschen Discountmarkts auf – mit einem Jahresumsatz von 10 Mrd. Euro und annähernd 4.000 Filialen. APRIL Weiter auf Wachstumskurs EDEKA zieht Bilanz: Vorstandsvorsitzender Markus Mosa verkündet positive Zahlen für das Geschäftsjahr 2008. Wichtigster Wachstumsmotor: das Kerngeschäft des selbstständigen Einzelhandels. Grund genug, die Privatisierungsoffensive konsequent voranzutreiben und Existenzgründungen weiter gezielt zu fördern. Allein 2009 werden weitere 86 Regie-Märkte an Unternehmer übergeben, rund 130 junge Kaufleute wagen den Schritt in die Selbstständigkeit. JUNI APRIL Grünes für die Kids Ran an die Beete: Im Rahmen der Initiative „Aus Liebe zum Nachwuchs“ stattet die EDEKAStiftung 350 Kitas in 150 Städten mit GemüseHochbeeten aus. Bis zur Ernte sorgen die Kleinen für Radieschen und Salat – unter der Patenschaft von EDEKA-Kaufleuten. Investition in die Zukunft Der EDEKA-Nachwuchs beweist sein Können – in der dritten Runde des EDEKA-weiten Wettbewerbs „MegaAzubi“ ebenso wie beim Branchenpreis „Grips & Co“. Mit insgesamt über 16.000 Auszubildenden bleibt die Gruppe auch 2009 Deutschlands führender Ausbilder. JUNI LUNAR weist den Weg Effiziente Vernetzung: EDEKA beschließt, zentrale Dienstleistungen wie das IT- und Nonfood-Geschäft am Stammsitz der Gruppe in Hamburg zusammenzuführen. Die LUNAR GmbH arbeitet auf Hochtouren an der Umsetzung des zukunftsweisenden LUNARProgramms, das die IT und Warenwirtschaft der Gruppe erstmals auf eine gemeinsame Basis stellen wird. OKTOBER JUNI Mit der Politik im Dialog Stimme für den Mittelstand: Im Juni lädt die EDEKA-Gruppe zum „Parlamentarischen Abend“ in Berlin – mit viel Politprominenz. Nicht nur in der deutschen Hauptstadt, auch in Brüssel baut die Gruppe ihre Präsenz konsequent weiter aus, um für die Interessen des EDEKA-Einzelhandels einzutreten. JUNI Eigenmarken mit Mehrwert Frischer Genuss: EDEKA bringt hochwertige Fertiggerichte in die Kühlregale – mit besten Zutaten schonend gegart. Ebenfalls neu im Sortiment: eine Premium-Range und drei mediterrane Spezialitäten-Marken. Zielsetzung der Eigenmarkenstrategie ist es, dem Kunden echte Vielfalt mit Zusatznutzen zu bieten. Forum für die Expansion Wertvolle Kontakte: Die Immobilienmesse ExpoReal in München dient der Gruppe als Plattform, um neue, zukunftsfähige Standorte zu erschließen. Der gezielte Ausbau der Marktpräsenz hat für EDEKA oberste Priorität. Jahr für Jahr eröffnet die Gruppe rund 500 neue Märkte und investiert eine Mrd. Euro in die Erweiterung und Modernisierung ihres Vertriebsnetzes in Deutschland. NOVEMBER Schutz der Meere Nachhaltiges Zeichen: Die EDEKA-Gruppe nimmt Produkte von Aal, Wildstör, Hai und Rochen aus ihren Sortimenten. Die Maßnahme ist einer von vielen Bausteinen der neuen EDEKA-Einkaufspolitik für Fisch und Meeresfrüchte, die Anfang des Jahres gemeinsam mit dem WWF auf den Weg gebracht wurde. Das Ziel ist klar definiert: Ab 2012 wird EDEKA ausschließlich Fisch aus bestandserhaltenden und umweltschonenden Fischereien und Aquakulturen anbieten. Dafür stehen bereits heute zahlreiche EigenmarkenArtikel mit dem MSC-Siegel. SEPTEMBER Mehr Netto für alle Rasantes Tempo: Im September eröffnet die 1000. auf Netto Marken-Discount umgestellte ehemalige Plus-Filiale in Hamburg. Die Integration der Märkte verläuft ganz nach Plan: Woche für Woche eröffnen zwischen 30 und 50 Standorte neu unter gelb-rotem Logo. Mehrere hundert zentral gelegene Flächen gehen als „Netto City“ an den Start. Die umgestellten Filialen überzeugen mit zweistelligen Umsatzzuwächsen. Und die Kunden profitieren von mehr Auswahl und Frische zum besten Preis. JANUAR 2010 EDEKA setzt Preis-Akzente Eigenmarken-Offensive: Mit GUT&GÜNSTIG startet die Gruppe schwungvoll ins Jahr 2010. Die EDEKA-Basismarke präsentiert sich mit verbesserten Rezepturen und frischem Design zum gewohnt attraktiven Preis. Folgerichtig steht die Marke mit der „roten Ecke“ auch im Fokus des neuen TV-Werbespots, mit dem Deutschlands führender Lebensmittelhändler seine Kampagne „Wir lieben Lebensmittel“ fortsetzt. 04 18 42 28 Viele Unternehmer. Ein Unternehmen. EDEKA ist ein Unternehmer-Unternehmen. Mehr als 4.500 selbstständige Kaufleute bilden das starke Rückgrat der Gruppe. Engagiert, kreativ, tatkräftig: Unsere Unternehmer und ihre Teams geben alles, um ihre Kunden Tag für Tag aufs Neue zu begeistern. Überzeugen Sie sich selbst: Zehn EDEKA-Kaufleute geben Ihnen in diesem Bericht einen Einblick in die Geheimnisse ihres Erfolges. Mehr erfahren Sie online unter www.edeka.de/unternehmer-unternehmen. Inhalt 04 _ VORWORT DES VORSTANDS 60 _ FINANZINFORMATIONEN DER EDEKA ZENTRALE AG & CO. KG 08 _ DIE EDEKA-GRUPPE 62 _ Konzern-Lagebericht 08 _ Profil der EDEKA-Gruppe 76 _ Konzern-Abschluss 18 _ Einzelhandel Vollsortiment 82 _ Konzern-Anhang 24 _ Einzelhandel Discount 102 _ Bestätigungsvermerk 28 _ Großhandel und Logistik EDEKA_GB_2009_3 3 38 _ Produktion 104 _ SERVICE 42 _ Warengeschäft und Eigenmarken 104 _ Anschriften der EDEKA-Gruppe 48 _ Mitarbeiter und Ausbildung 105 _ Impressum 11.05.2010 17:18:29 Uhr Vorwort des Vorstands Sehr geehrte Einzelhändler, sehr geehrte Geschäftspartner, im stürmischen wirtschaftlichen Umfeld des Jahres 2009 hat die EDEKA-Gruppe ihren umsatz- und ertragsorientierten Wachstumskurs unbeirrt fortgesetzt. Durch das effiziente Zusammenwirken von Einzelhandel, Großhandel und Zentrale hielt die Gruppe der Wirtschaftskrise stand und festigte ihre führende Position im Wettbewerb. Besonders der selbstständige Einzelhandel steht wie ein Fels in der Brandung. Engagierte, kreative EDEKA-Kaufleute und ein starkes Discount-Konzept: Das sind die Erfolgsfaktoren, die auch in Zukunft die Basis für ein solides Wachstum bilden. 4 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_4 4 06.05.2010 18:49:55 Uhr VORWORT DES VORSTANDS Markus Mosa (Mitte) Markus Mosa (42) ist seit Mai 2008 Vorstandsvorsitzender der EDEKA AG, zuvor war er für die Bereiche Finanzen/Personal/IT und Beteiligungen verantwortlich. Mosa steht für die nachhaltige Stärkung des von selbstständigen EDEKA-Kaufleuten geführten Vollsortimentsgeschäfts ebenso wie für den Ausbau des dynamischen Discount-Segments. Gert Schambach (links) Gert Schambach (41) verantwortet seit Dezember 2007 das Vorstandsressort Ware der EDEKA AG. Als ausgewiesener Warenexperte treibt er die Optimierung des Warengeschäfts und die strategische Neuausrichtung des EDEKA-Eigenmarkenprogramms konsequent voran. Dr. Reinhard Schütte (rechts) Dr. Reinhard Schütte (43) ist seit dem 1. Mai 2009 für die Bereiche Finanzen und IT im Vorstand der EDEKA AG verantwortlich. Dr. Schütte forciert die Umsetzung des wegweisenden LUNARProgramms und damit die Effizienzsteigerung auf allen Ebenen der Gruppe und hat die Kapitalstruktur und die Finanzierung auf langfristige Stabilität ausgelegt. „Viele Unternehmer – ein Unternehmen“: Dieser Leitsatz verdankt sich ganz besonders unseren 4.500 selbstständigen Kaufleuten als Rückgrat der Gruppe. Im Geschäftsjahr 2009 haben sie ihre Leistungskraft eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Gegen den Markttrend steigerten sie ihre Erlöse um 5,5 Prozent auf 17 Milliarden Euro, auf vergleichbarer Fläche lag das Plus bei knapp 2 Prozent. Damit sind wir unserem Ziel, den Umsatz im selbstständigen Einzelhandel mittelfristig auf 20 Milliarden Euro auszubauen, einen großen Schritt näher gekommen. Eine erneut gestiegene Umsatzrendite von 4 Prozent belegt, dass das Unternehmer-Modell funktioniert. Der Vollsortimenter in Deutschland hat beste Zukunftsperspektiven – besonders wenn er von Unternehmern geführt wird. Entscheidend ist die Konzentration auf unsere Stärken, auf ein attraktives Sortimentsprofil gepaart mit Frische und exzellentem Service. Vor allem deshalb ist EDEKA 2009 von den Verbrauchern zu Deutschlands beliebtestem Supermarkt gewählt worden. Unser stabiler Wachstumskurs auch unter wirtschaftlich schwierigsten Bedingungen zeigt, dass die Gruppe mit ihrer zielgerichteten Portfolio-Bereinigung der letzten Jahre den richtigen Weg eingeschlagen hat. Vollsortimentsgeschäft und Discount – für die EDEKA-Gruppe macht gerade die Synthese aus beiden Vertriebssparten den Erfolgsfaktor aus. Unsere Aufgabe ist es, die gesamte Schubkraft der Gruppe auf die Einzelhandelsstufe zu bringen. Es gilt, alle Dienstleistungen und Angebote der rückwärtigen Stufen eng miteinander zu verzahnen und kontinuierlich zu optimieren. Dazu gehört auch, dass wir unsere Anstrengungen zur organischen Expansion weiter forcieren. EDEKA plant, im laufenden Jahr mit 200 Vollsortimentsmärkten und 300 Filialen von Netto Marken-Discount in Deutschland zu wachsen. Jahr für Jahr investieren wir mehr als eine Milliarde Euro in die Erweiterung und Modernisierung unseres Vertriebsnetzes. Darüber hinaus werden wir zukunftsfähige Standorte weiterhin konsequent aus dem Regie-Netz in die Hände von Unternehmern geben. Die Option der Privatisierung bietet – neben regionalspezifischen Regie-Konzepten – auch für zahlreiche Marktkauf-SB-Warenhäuser großes Potenzial. 5 EDEKA_GB_2009_5 5 27.05.2010 15:10:50 Uhr Vorwort des Vorstands Für den EDEKA-Einzelhandel ist es von entscheidender Bedeutung, sich mit einem stimmigen Sortimentsmix am Markt zu differenzieren. Mit diesem Anspruch hat die EDEKA ZENTRALE die Optimierung des nationalen Warengeschäfts 2009 weiter vorangetrieben. Im Fokus steht die Weiterentwicklung des Eigenmarkensortiments: Mit unserer grundsätzlich überarbeiteten Preiseinstiegs-Range GUT&GÜNSTIG und der Vielfalt der EDEKA-Differenzierungsmarken bieten wir unseren Kunden einen klaren Mehrwert – in der einzigartigen Kombination von Auswahl, Produktqualität und attraktivem Preis. Auch eine effiziente IT-Infrastruktur ist ein zwingender Erfolgsfaktor im Handel. Daher investieren wir im Rahmen des LUNAR-Programms massiv in die Harmonisierung aller Geschäftsprozesse, von der die gesamte Gruppe nachhaltig profitieren wird. Neben dem Kerngeschäftsfeld des selbstständigen Einzelhandels verfügen wir mit Netto Marken-Discount über ein starkes Standbein im Discountgeschäft. Im vergangenen Jahr haben wir die Chance genutzt, Netto Marken-Discount nachhaltig in der Spitzengruppe der deutschen Discounter zu etablieren. Die Übernahme von mehr als 2.300 Plus-Filialen hat die Geschäftsentwicklung von Netto in puncto Umsatz und Vertriebsnetz auf einen Schlag um Jahre nach vorn gebracht. Die schrittweise Integration aller Filialen seit Januar 2009 ist ein enormer Kraftakt, der allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Höchstmaß an Engagement und Einsatzbereitschaft abverlangt. Umso erfreulicher, dass die Umstellung über Plan verläuft. Und wir halten das Tempo bei: Bis Mitte 2010 werden alle ehemaligen Plus-Filialen auf das erfolgreiche Netto-Konzept umgestellt sein. Welche Potenziale sich hier eröffnen, zeigen Umsatzsteigerungen von durchschnittlich 12 Prozent bei den bislang umgestellten Filialen. Der Wettbewerb im deutschen Lebensmitteleinzelhandel wird sich auch zukünftig weiter verschärfen. Erfolgreich bleibt auf Dauer nur, wer es schafft, die Kunden von Flensburg bis Passau und von Frankfurt/Oder bis Wesel mit exzellenten Märkten und Sortimenten zu bedienen. Das erfordert maßgeschneiderte regionale und lokale Konzepte. Hier sind wir als genossenschaftlich und mittelständisch geprägtes Unternehmer-Unternehmen optimal aufgestellt. Unser Anspruch bleibt es, in jeder Beziehung zu den Besten zu gehören. Dazu brauchen wir kreative Köpfe, Mut und Tempo. Und die Rückbesinnung auf ein Pfund, mit dem gerade EDEKA wuchern kann: Die überzeugenden Kaufmannstugenden Glaubwürdigkeit, Verlässlichkeit und Vertrauen. Dass sich unsere Unternehmensgruppe 2009 in einem schwierigen Marktumfeld so erfolgreich behauptet hat , ist eng verknüpft mit der Kompetenz und dem Engagement unserer nunmehr 290.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in ganz Deutschland. Dafür möchten wir allen an dieser Stelle ganz herzlich danken. Markus Mosa 6 Gert Schambach Dr. Reinhard Schütte E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_6 6 06.05.2010 18:50:09 Uhr VORWORT DES VORSTANDS »Die EDEKA-Gruppe trotzt der Krise und hat ihre Position im harten Wettbewerbsumfeld erneut gefestigt. Besonders der selbstständige Einzelhandel steht wie ein Fels in der Brandung – mit erfreulichen Zuwächsen in den bestehenden Märkten und einer ungebrochenen Innovationskraft.« Markus Mosa »Das Warengeschäft der EDEKA-Gruppe orientiert sich konsequent am Kunden. Bei unseren Eigenmarken gehen wir keine qualitativen Kompromisse ein. Sie bieten einen klaren Mehrwert: durch echte Vielfalt, einen nachvollziehbaren Zusatznutzen und ein attraktives PreisLeistungs-Verhältnis.« Gert Schambach »Eine effiziente IT-Infrastruktur ist ein zwingender Erfolgsfaktor im Handel. Mit der Umsetzung des LUNAR-Programms stellen wir die IT und Warenwirtschaft der EDEKA-Gruppe erstmals auf eine gemeinsame Basis und heben nachhaltige Synergien auf allen Ebenen.« Dr. Reinhard Schütte 7 EDEKA_GB_2009_7 7 06.05.2010 18:50:13 Uhr Profil der EDEKA-Gruppe Die EDEKA-Gruppe im Profil ■ Erfolgsmodell Unternehmer-Unternehmen ■ Garant für wirtschaftliche Stabilität und Arbeitsplätze ■ Nachhaltigkeit auf allen Stufen forciert Die EDEKA-Gruppe ist mit rund 42 Mrd. Euro Umsatz die Konjunktur vor allem durch den Exporteinbruch und 12.000 Märkten der führende Lebensmittelhänd- und rückläufige Investitionen. Insbesondere das Pro- ler in Deutschland. Die Gruppe ist genossenschaftlich duzierende Gewerbe brach regelrecht ein. Positive organisiert und wird von 4.500 selbstständigen EDEKA- Impulse kamen hingegen vom Konsum, der nicht zu- Unternehmern getragen. Neben dem Kerngeschäfts- letzt von den staatlich aufgelegten Konjunkturpro- feld des selbstständigen Einzelhandels ist die EDEKA- grammen profitierte. Das federte die Auswirkungen Gruppe mit Netto Marken-Discount auch im Discount- der Krise auf den deutschen Einzelhandel ab, der Geschäftsfeld präsent. Mit rund 290.000 Mitarbei- 2009 vergleichsweise geringe Einbußen verzeichnete. tern* und 16.000 Auszubildenden zählt EDEKA zu Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens den bedeutendsten Arbeitgebern und Ausbildern in AC Nielsen schloss der Lebensmitteleinzelhandel mit Deutschland. einem leichten Umsatzminus von 0,8 Prozent ab. Die Konsumlaune der Verbraucher wurde durch zahl- Die EDEKA-Gruppe steht für eine umsatz- und ertrags- reiche Preisreduzierungen befördert, so dass das Ab- orientierte Unternehmensstrategie. Das unterneh- satzvolumen in vielen Sortimentsbereichen deutlich merische Credo basiert auf einem hohen Qualitäts- gegenüber dem Vorjahr gestiegen ist. Die gesamt- und Service-Versprechen gepaart mit einem überzeu- wirtschaftlichen Aussichten für das laufende Ge- genden Preis-Leistungs-Verhältnis. EDEKA setzt auf schäftsjahr hängen wesentlich davon ab, wie schnell ein breites Markenartikel-Angebot, ein attraktives die Konjunktur wieder an Fahrt gewinnt. Eigenmarkensortiment sowie exzellente Bedienungsangebote in den Frische-Segmenten Fleisch und EDEKA-GRUPPE BLEIBT AUF KURS Wurst, Käse sowie Fisch. Die Profilierung des selbst- Im schwierigen Marktumfeld der letzten anderthalb ständigen Einzelhandels führt zu einem deutlichen Jahre erwies sich die EDEKA-Gruppe als Garant für Wettbewerbsvorteil im Markt. Durch die hohe Kun- wirtschaftliche Stabilität und Arbeitsplätze und hat dennähe, die hohe Motivation der Mitarbeiter sowie ihre Marktführerschaft weiter ausgebaut. Im Ge- die lokale und regionale Ausrichtung des Angebots schäftsjahr 2009 steigerte die Gruppe ihren Einzel- auf die spezifischen Kundenwünsche bleibt das von handelsumsatz um 18,7 Prozent auf 38,0 Mrd. Euro. selbstständigen Kaufleuten geführte Vollsortiments- Besonders das Erfolgsmodell des von selbstständigen konzept ein Erfolgsmodell für die Zukunft. Kaufleuten geführten Vollsortimentsgeschäfts stellte mit 5,5 Prozent Wachstum seine Stärke erneut unter GESAMTWIRTSCHAFTLICHES UMFELD Beweis. Wichtiger Treiber des Umsatzschubes war Das Geschäftsjahr 2009 war geprägt von den Auswir- die Übernahme von rund 2.300 Plus-Märkten durch kungen der schwersten Wirtschaftskrise seit Jahr- die EDEKA-Tochter Netto Marken-Discount. Die im zehnten. Nach Angaben des Statistischen Bundes- Jahresverlauf auf Netto umgeflaggten Märkte über- amtes ging das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt zeugten mit Zuwachsraten von durchschnittlich 12 Pro- (BIP) 2009 um 5,0 Prozent zurück. Gebremst wurde zent. Der Gesamtumsatz der Gruppe stieg 2009 um * Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im nachfolgenden Text überwiegend die männliche Schreibweise verwendet. Die Angaben beziehen sich in der Regel auf beide Geschlechter. 8 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_8 8 06.05.2010 18:50:18 Uhr DIE EDEKA-GRUPPE Profil der EDEKA-Gruppe 14,9 Prozent auf 42,06 Mrd. Euro (Vorjahr: 36,61 Mrd. Euro). Mit der Fokussierung auf das Kerngeschäftsfeld des selbstständigen Einzelhandels sowie das Discount-Segment sieht sich die Gruppe bestens gerüstet, ihren wachstums- und ertragsorientierten Kurs auch in Zukunft fortzusetzen. Das Vertriebsnetz der Gruppe umfasste zum Jahresende 2009 insgesamt 11.831 Verkaufsstellen im Lebensmitteleinzelhandel (Vorjahr: 9.462). Die Gesamt verkaufsfläche aller Märkte stieg um 20,5 Prozent auf insgesamt 9,77 Mio. Quadratmeter (Vorjahr: 8,11 Mio. Quadratmeter). Jahr für Jahr investiert die Gruppe rund eine Mrd. Euro in den Ausbau und die Modernisierung ihrer Marktpräsenz. Die Zahl der Mitarbeiter stieg im Lauf des Jahres von 262.000 auf rund 290.000 Beschäftigte an – nicht zuletzt bedingt durch die Übernahme der Plus-Filialen. Vor allem jungen Menschen bietet EDEKA eine sichere Perspektive. So behauptete die Gruppe auch 2009 ihre Position als eines der führenden Ausbildungsunternehmen in Deutschland – mit aktuell mehr als 16.000 Auszubildenden in 40 Berufsbildern. Die EDEKA-Gruppe ist mit einem Umsatz von rund 42 Mrd. Euro, 12.000 Märkten und 290.000 Mitarbeitern der führende Lebensmittelhändler in Deutschland. Im Geschäftsjahr 2009 erwies sich EDEKA als Garant für wirtschaftliche Stabilität und die Schaffung von Arbeitsplätzen. Umsatzentwicklung der EDEKA-Gruppe Nettoumsätze in Mrd. Euro 2008 2009 % Selbstständiger EDEKA-Einzelhandel 16,12 17,00 5,5 Regie-Einzelhandel 10,17 9,49 – 6,6 Discount-Beteiligungen 5,17 10,92 111,2 – davon: Netto Marken-Discount 4,19 9,94 137,3 Backwaren-Einzelhandel 0,57 0,59 4,7 32,02 38,00 18,7 C+C- / Großverbrauchergeschäft 1,75 1,68 – 4,0 Drittumsätze* 2,83 2,37 – 16,3 36,61 42,06 14,9 Lebensmitteleinzelhandel EDEKA-Gruppe Inland gesamt * zu Großhandels-/Verrechnungspreisen 9 EDEKA_GB_2009_9 9 06.05.2010 18:50:21 Uhr Profil der EDEKA-Gruppe Struktur der EDEKA-Gruppe EDEKA Verband e.V. EDEKA Zentrale AG & Co. KG 85 % Netto Marken-Discount 25 % Stille Beteiligung NETTO Stavenhagen Globus 100 % 50 % 41,1 % 7 EDEKARegionalgesellschaften EDEKABANK 50 % 50 % EDEKA-Genossenschaften EDEKA-Einzelhändler Die Struktur der EDEKA-Gruppe Netto Marken-Discount sowie weitere Beteiligun Die EDEKA-Gruppe ist genossenschaftlich struktu- gen ist sie auch im operativen Einzelhandelsge- riert. Der Erfolg der Gruppe basiert auf dem engen schäft tätig. Ebenfalls zur ZENTRALE gehören das Zusammenwirken dreier Stufen: dem lokalen Einzel- EDEKA Fruchtkontor und das EDEKA Weinkontor handel, dem regionalen Großhandel und der EDEKA mit der Rheinberg-Kellerei in Bingen. ZENTRALE in Hamburg. ■ ■ Basis der EDEKA-Gruppe sind die 4.500 selbststän Auf internationaler Ebene engagiert sich die EDEKA- digen EDEKA-Kaufleute, die in neun regionalen Ge- Gruppe in der europäischen Allianz Alidis/Agenor mit nossenschaften zusammengeschlossen sind. Die Sitz in Genf, an der Seite der französischen ITM Entre- Genossenschaften halten alle Anteile an der EDEKA prises-Gruppe (Intermarché) und der Eroski Gruppe ZENTRALE sowie 50 Prozent der Anteile an den aus Spanien. Im Fokus steht dabei die europaweite EDEKA-Regionalgesellschaften. Vermarktung vertrieblicher Leistungen für Marken Die sieben EDEKA-Regionalgesellschaften steuern artikel. Das Dreierbündnis setzt sich aus expansions das operative Vollsortimentsgeschäft und beliefern orientierten Gruppen zusammen, deren Geschäfts- den EDEKA-Einzelhandel täglich mit frischen modell auf der Leistungskraft mittelständischer Un- Lebensmitteln. Mit eigenen Produktionsbetrieben ternehmen basiert. für Fleisch und Wurst sowie tagesfrische Back ■ 10 waren sichern sie der EDEKA-Gruppe einen deut- Gerüstet für die Zukunft lichen Wettbewerbsvorteil. Um den eingeschlagenen Wachstumskurs dauerhaft Die EDEKA ZENTRALE in Hamburg verantwortet zu sichern, wird die EDEKA-Gruppe insbesondere das die strategische Führung der Gruppe. Sie bündelt Kerngeschäftsfeld des selbstständigen Einzelhandels das nationale Warengeschäft einschließlich der weiter konsequent ausbauen. Es gilt, seine Wettbe- Eigenmarken-Entwicklung und Qualitätssiche- werbsfähigkeit durch gezielte Maßnahmen zu stär- rung, steuert Marketing und nationale Werbung ken. Im laufenden Geschäftsjahr stehen unter ande- und bietet zahlreiche weitere nationale Dienstleis rem folgende Aktivitäten im Fokus der strategischen tungsfunktionen. Über das Tochterunternehmen Agenda: E D E K A Geschäftsbericht 2 0 0 9 DIE EDEKA-GRUPPE Profil der EDEKA-Gruppe ■ Die EDEKA-Eigenmarken werden kontinuierlich opti- ■ miert und weiterentwickelt, um dem Wunsch der gesetzt. Allein 2010 sollen mehr als 100 Märkte an Kunden nach höchster Qualität zu günstigen Prei- Unternehmer übergeben werden. Auch Existenz- sen noch stärker gerecht zu werden. Bereits heute umfasst das Eigenmarkensortiment mehr als 2.400 ■ Die Privatisierungsoffensive wird konsequent fort- gründungen werden massiv gefördert. ■ Ein starker Werbeauftritt sichert dem EDEKA-Ein- Artikel aus allen Warengruppen – vom Preiseinstieg zelhandel konstante Präsenz bei allen relevanten bis ins Premium-Segment. Zielgruppen. Die Harmonisierung der IT-Systeme im Rahmen ■ Für das laufende Geschäftsjahr ist geplant, auf des IT- und Organisationsprogramms LUNAR wird allen Stufen weitere Mitarbeiter einzustellen. Da- forciert und damit die Effizienzsteigerung der Ge- mit bleibt EDEKA auch in wirtschaftlich schwie- schäftsprozesse auf allen Stufen vorangetrieben. rigen Zeiten ein Jobmotor in Deutschland. Unser Engagement EDEKA ist ein Unternehmer-Unternehmen – seit Parallel zum wirtschaftlich stabilen Kurs hat die über 100 Jahren. Die mehr als 4.500 selbstständi- EDEKA-Gruppe im Jahr 2009 ihre Aktivitäten im Be- gen EDEKA-Kaufleute sind fest in ihrer Region reich der nachhaltigen Unternehmensführung ge- verwurzelt und führen ihre Märkte häufig bereits bündelt und vorangetrieben. Bereits im Januar bot in zweiter oder dritter Generation. Das alleine die Gruppe den insgesamt 400.000 Besuchern der zeigt schon: In die Zukunft gerichtetes Denken Internationalen Grünen Woche in Berlin einen um- und Handeln sind ein treibendes Prinzip der fassenden Einblick in die Vielfältigkeit ihres Engage- Gruppe. Als Marktführer im deutschen Lebens- ments. Ob bestandserhaltende Fischerei, Qualitäts- mittelhandel versteht die EDEKA-Gruppe Nach- sicherung bei Obst und Gemüse, Förderung von Kin- haltigkeit als integralen Bestandteil ihrer Unter- dergärten oder Klimaschutz: Auf der weltgrößten nehmensstrategie. Entscheidende Aufgabe ist es, Verbraucherschau präsentierte sich der Marktführer die sich aus dieser Rolle ergebende ökologische zehn Tage lang prominent mit vielen Themen rund und gesellschaftliche Verantwortung sinnvoll mit um Lebensmittel und gesunde Ernährung. den ökonomischen Interessen zu verbinden. Dabei fokussiert sich EDEKA auf drei Kernelemente: die Sortimentsführung mit allen Aspekten der Qualitätssicherung und klaren Einkaufsrichtlinien, den ökologischen Aspekt unter Berücksichtigung eines schonenden Energie- und Ressourceneinsatzes sowie das gesellschaftliche Engagement, das in einem klaren Bekenntnis zur sozialen Marktwirtschaft gründet. Darüber hinaus steht die EDEKA-Gruppe für Transparenz und Dialogbereitschaft – nicht nur gegenüber den Kunden, auch gegenüber der Politik sowie Nichtregierungsorganisationen. Im Dialog: Auch zahlreiche Politiker, darunter Bundesministerin Ilse Aigner und Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit, nutzten den EDEKA-Stand auf der Grünen Woche als Plattform zum Austausch mit dem Handel. 11 EDEKA_GB_2009_11 11 06.05.2010 18:50:34 Uhr »Ich bewege was, obwohl ich nicht in der Politik bin.« > Sven Komp – EDEKA-Unternehmer, Wesel Um etwas für die Region zu tun, kann man Politiker werden. Oder EDEKA-Kaufmann. So wie Sven Komp, der tief mit seiner Heimat verwurzelt ist und den Menschen der Gegend gezielt mit Projekten zur Seite steht. Eines von vielen ist die Initiative „Aus Liebe zum Nachwuchs“ der EDEKA-Stiftung, die Sven Komp als Pate von gleich drei Kindergärten tatkräftig unterstützt. Zusammen mit den Kleinen legt Komp im Frühjahr Gemüsebeete an, die von den Jungen und Mädchen selbst gepflegt werden. Von der Saat bis zur Ernte können sie ganz genau verfolgen, was das Gemüse eigentlich macht, bevor es im Supermarkt landet. Und lernen dabei ganz nebenbei viel über Natur und über gesunde Ernährung. Aber auch für ältere Menschen setzt sich Komp fürsorglich ein. Wäre der nordrhein-westfälische Jungunternehmer in die Politik gegangen, hätte er wahrscheinlich ebenso viele gute Ideen gehabt. Bleibt nur die Frage, ob er sie auch genau so schnell und unbürokratisch hätte umsetzen können. 12 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_12 12 06.05.2010 18:50:37 Uhr 13 EDEKA_GB_2009_13 13 06.05.2010 18:50:48 Uhr 14 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_14 14 06.05.2010 18:51:01 Uhr »Für meine Kunden mache ich die verrücktesten Sachen.« > Meike Bergmann – EDEKA-Unternehmerin, Lüneburg Manchmal kann ein ganz normaler Einkauf zu einem richtigen Ereignis werden. Vor allem, wenn man in den Lüneburger EDEKA-Markt von Meike Bergmann hereinschaut. Als sie mit 26 Jahren ihren ersten eigenen Markt übernommen hatte, entdeckte sie ihre Leidenschaft für Events. Da wurden zum 100-jährigen EDEKAJubiläum schon mal historische Kostüme für alle Auszubildenden organisiert. Oder sie ließ eine kleine Bio-Farm liebevoll bis ins Detail aufbauen. Gute Ideen hat ihr Team mehr als genug in petto – bisher wurde kaum eine Aktion ein zweites Mal wiederholt. Eine Ausnahme: das alljährliche „Kürbis-Schnitzen“ kurz vor Halloween. Am 31. Oktober wird dann der gesamte Markt aufwändig dekoriert, die Mitarbeiter erscheinen als Geister und Hexen, für die Kinder gibt es „Süßes statt Saures” und für die Erwachsenen die schon legendäre Gruselbowle. Die Kunden sind begeistert – und kommen gerne wieder. Denn wo sonst kann man zwischen Frischetheken und Regalen so viel erleben? 15 EDEKA_GB_2009_15 15 06.05.2010 18:51:18 Uhr »Bei mir ist nicht alles Käse. Aber vieles!« > Niko Clausen – EDEKA-Unternehmer, Hamburg Wer möchte, dass seine Mitarbeiter etwas dazulernen, meldet sie in der Regel zu einer guten Fortbildung an. Das macht auch Niko Clausen so. Oder zumindest so ähnlich. Denn der EDEKA-Unternehmer schickt seine Fachkräfte nicht zu irgendeinem Seminar. Sondern dahin, wo unzählige seiner feinen Delikatessen hergestellt werden: ins sonnige Italien! Schließlich sollen die Abteilungsleiter seiner Käse-Theken den anspruchsvollen Kunden nicht nur graue Theorie erzählen. Sondern zu jedem frischen Molkereiprodukt die ganz eigene Geschichte auf Lager haben. Eben da hat der erfahrene Unternehmer übrigens auch so einiges – nämlich ganze 650 Sorten Käse. Das sind natürlich nicht nur italienische Spezialitäten. So stellt Niko Clausens Team täglich bis zu zwölf verschiedene Sorten Frischkäse her. Und verkauft binnen drei Tagen locker 180 Kilogramm davon. Wer keinen Käse liebt, der hat hinter der 26 Meter langen Bedientheke nichts verloren – und wird auch nicht auf Dienstreise nach „bella Italia” geschickt. 16 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_16 16 06.05.2010 18:51:32 Uhr 17 EDEKA_GB_2009_17 17 06.05.2010 18:51:43 Uhr Einzelhandel Vollsortiment EDEKA-Unternehmer bleiben auf Kurs ■ Selbstständiger Einzelhandel überzeugt mit 5,5 Prozent Zuwachs ■ 129 Nachwuchskaufleute machen sich selbstständig ■ Privatisierungsoffensive mit 86 Märkten fortgesetzt ■ Regionen positionieren Marktkauf-SB-Warenhäuser neu Das gewachsene Kerngeschäft der EDEKA-Gruppe ist Regionalgesellschaften betreiben Märke in eigener das klassische Lebensmittel-Vollsortimentsgeschäft. Regie. Die durchschnittliche Verkaufsfläche pro Markt Vom Convenience-orientierten City-Supermarkt bis stieg 2009 auf 897 Quadratmeter (Vorjahr: 875 Qua- zum SB-Warenhaus auf großer Fläche: EDEKA steht dratmeter). Die EDEKA-Gruppe baut ihre Marktprä- für innovative und kundenorientierte Markt- und Ver- senz kontinuierlich aus. Allein im Jahr 2009 wurden triebskonzepte – zugeschnitten auf die individuellen rund 200 moderne Vollsortimenter mit einer durch- Bedürfnisse vor Ort. Als Lebensmittel-Experten profi- schnittlichen Verkaufsfläche von 1.250 Quadrat- lieren sich die Einzelhändler mit modernen Märkten, metern neu eröffnet. die eine einladende Einkaufsatmosphäre schaffen. Besondere Akzente setzen die Frische-Abteilungen SELBSTSTÄNDIGER EINZELHANDEL mit Obst und Gemüse sowie Bedientheken für Käse, TROTZT DER KRISE Fleisch und Wurst sowie Fisch. Die Zahlen belegen: Die EDEKA-Super- und -Verbrauchermärkte werden Eine an den Kundenwünschen orientierte Sortiments- zum überwiegenden Teil von rund 4.500 selbststän- gestaltung verbunden mit einem attraktiven und digen Kaufleuten geführt. Jahr für Jahr schaffen sie nachvollziehbaren Preis-Leistungs-Verhältnis ist das es, ihre Kunden mit attraktiven Sortimenten, Service Erfolgsrezept für die Zukunft. Das sehen auch die Ver- und einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis zu über- braucher so, die EDEKA 2009 laut Kundenmonitor zeugen. Als mittelständische Unternehmer führen sie zum „beliebtesten Supermarkt“ gewählt haben. ihre Märkte zum Teil in langer Familientradition, pflegen vielfältige Beziehungen zu regionalen Produzen- Zum Jahresende 2009 umfasste das Vertriebsnetz ten und zeichnen sich durch eine einzigartige Kun- im regionalen EDEKA-Einzelhandel annähernd 8.000 dennähe aus. Sie übernehmen – gesellschaftlich fest Märkte, die in der Mehrzahl von selbstständigen verwurzelt – soziale und wirtschaftliche Verantwor- Kaufleuten geführt werden. Auch die sieben EDEKA- tung, bundesweit in Städten und Gemeinden. Umsatzentwicklung Selbstständiger Einzelhandel Nettoumsätze in Mrd. Euro 18,0 15,0 13,52 13,55 14,98 16,12 17,00 12,0 +5,5 % 9,0 Die selbstständigen EDEKA-Kaufleute bauten ihre Marktposition im Jahr 2009 mit einem deutlichen Umsatzplus nachhaltig aus. 6,0 3,0 0 2005 18 2006 2007 2008 2009 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_18 18 06.05.2010 18:51:58 Uhr DIE EDEKA-GRUPPE Einzelhandel Vollsortiment Das Modell einer genossenschaftlich organisierten Unternehmensgruppe gibt jedem Kaufmann eine solide Basis und gleichzeitig den nötigen Freiraum, um sich mit seinen eigenen Ideen zu entfalten und auf die spezifischen Bedürfnisse seiner Kunden vor Ort einzugehen. Das macht sich gerade unter schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bezahlt. So hat der selbstständige Einzelhandel auch 2009 seine UnternehmerUnternehmen: Mehr als 4.500 selbstständige Kaufleute bilden das Rückgrat der Gruppe. Als mittelständische Unternehmer sind sie regional fest verwurzelt und zeichnen sich durch eine einzigartige Kundennähe aus. Leistungsfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die mehr als 4.500 EDEKA-Unternehmer steigerten ihre Umsätze um 5,5 Prozent auf insgesamt 17,0 Mrd. Euro (Vorjahr: 16,12 Mrd. Euro). Auf vergleichbarer Fläche – also abzüglich der Expansionsstandorte – lag das Plus bei knapp 2 Prozent und damit deutlich über dem Branchentrend. Insgesamt führten die selbstständigen Kaufleute – darunter ein hoher Anteil an Mehrbetriebsunternehmern – im Jahr 2009 mehr als 6.300 Märkte mit einer Verkaufsfläche von 4,4 Mio. Quadratmetern. Mit EDEKA als starkem Partner wagten allein in den Erklärte Zielsetzung der EDEKA-Gruppe ist es, die füh- vergangenen fünf Jahren mehr als 600 Existenzgrün- rende Position der selbstständigen EDEKA-Kaufleute der den Schritt in die Selbstständigkeit. Im Geschäfts- kontinuierlich zu stärken und ihre Ertragskraft auszu- jahr 2009 machten sich 129 junge Kaufleute mit ins- bauen. Mittelfristig soll der Umsatz des selbststän- gesamt 131 neu eröffneten oder übernommenen digen Einzelhandels auf 20 Mrd. Euro gesteigert werden. EDEKA-Märkten selbstständig. Die Gruppe steht den Vor diesem Hintergrund hat die Gruppe die Privatisie- Nachwuchs-Unternehmern mit individuell zuge- rungsoffensive im Geschäftsjahr 2009 weiter forciert; schnittenen Serviceleistungen eng zur Seite. Auf die- auch die Expansion mit neuen Standorten für die Kauf- se Weise investiert die EDEKA-Gruppe gezielt in die leute wird massiv gefördert. Zukunft und stärkt ihr Kerngeschäftsfeld nachhaltig. Existenzgründungen im EDEKA-Einzelhandel Anzahl Märkte, davon: 41 Neueröffnungen 42 Standorte aus Inhaberwechseln 131 48 Standorte aus Privatisierungen EDEKA ist einer der größten Förderer von Existenzgründungen. Allein 2009 machten sich 129 junge Kaufleute mit insgesamt 131 Märkten selbstständig. 19 EDEKA_GB_2009_19 19 06.05.2010 18:52:03 Uhr Einzelhandel Vollsortiment REGIONEN TREIBEN PRIVATISIERUNG VORAN Auch im laufenden Geschäftsjahr wird die Privatisie- Der strategischen Förderung des selbstständigen Ein- rungsoffensive unvermindert vorangetrieben. Ge- zelhandels dient auch das Netz der Märkte, die von plant ist, bis zum Jahr 2012 weitere 300 Vollsorti- den sieben EDEKA-Regionalgesellschaften in eigener mentsmärkte mit einer Verkaufsfläche von durch- Regie geführt werden. Zielsetzung ist es, die EDEKA- schnittlich 1.600 Quadratmetern aus dem Filialnetz Präsenz durch die Erschließung neuer Standorte sys- auf selbstständige Kaufleute zu über tragen. tematisch zu stärken und zukunftsfähige Märkte konsequent in die Hände selbstständiger Kaufleute zu MARKTKAUF MIT NEUEN KONZEPTEN übergeben. Dieser Privatisierungsstrategie folgend Zum Netz der Regie-Märkte zählen zum Stichtag ging die Zahl der Regie-Märkte bis zum Jahresende 31. Dezember insgesamt 168 Marktkauf-SB-Waren- 2009 auf insgesamt 1.642 zurück (Vorjahr: 1.744). häuser. Sie wurden in den Jahren 2007 und 2008 von Insgesamt wurden im Jahresverlauf 86 Märkte an der Marktkauf Holding GmbH in die Verantwortung EDEKA-Unternehmer übertragen, davon dienten 48 der Regionalgesellschaften über tragen und profitie- Märkte jungen Kaufleuten als Sprungbrett in die ren seither vom Ausbau der regionalen Sortimente Selbstständigkeit. und der Möglichkeit, effizienter auf Kundenwünsche vor Ort einzugehen. Zudem heben die Regionalgesell- Der Umsatz des Regie-Einzelhandels lag 2009 mit schaften im Großhandelsgeschäft zusätzliche Syner- 9,49 Mrd. Euro planmäßig leicht unter dem Vorjahr gien und erzielen Kostenvorteile. Die regionalspezi- (10,17 Mrd. Euro). Auf vergleichbarer Fläche und fische Neuausrichtung der Standorte schlägt sich in ohne Berücksichtigung der übernommenen Markt- einer spürbaren Stabilisierung der Umsätze nieder. kauf-Häuser verzeichnete der Regie-Bereich ein Plus von 0,7 Prozent. Insbesondere mit der Aufwertung der Frischebereiche und der Profilierung der Nonfood-Kompetenz investieren die Regionen in die Zukunft dieses Vertriebsformats. Zielsetzung ist es, für alle MarktkaufHäuser leistungsfähige Konzepte mit der bestmöglichen Wettbewerbsperspektive zu realisieren und die Standorte so nachhaltig zu sichern. Auf diesem Weg hält sich die EDEKA-Gruppe alle strategischen Optionen offen. Neben spezifisch zugeschnittenen Regie-Konzepten gehört dazu auch die Privatisierung geeigneter Flächen. Mittelfristig kommen hierfür rund 100 Marktkauf-Standorte in Frage. Dass das Unternehmer-Modell auch auf der großen Fläche funktioniert, haben EDEKA-Kaufleute mit 13 selbstständig geführten Märkten bereits im ersten Jahr nach der Regionalisierung unter Beweis gestellt und die Umsätze zum Teil zweistellig gesteigert. Einladende Einkaufsatmosphäre: Die EDEKA-Super- und -Verbrauchermärkte profilieren sich mit Vielfalt und Service. Besondere Akzente setzen die FrischeAbteilungen für Obst und Gemüse, Fleisch und Wurst, Käse oder Fisch. 20 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_20 20 06.05.2010 18:52:10 Uhr DIE EDEKA-GRUPPE Einzelhandel Vollsortiment PARTNER FÜR DEN EINZELHANDEL EDEKA bleibt auch weiterhin auf Expansionskurs. Allein im Vollsortimentsbereich werden zukünftig Jahr für Jahr rund 200 neue EDEKA-Märkte eröffnet. Der Fokus richtet sich dabei insbesondere auf Verkaufsflächen ab 1.500 Quadratmeter aufwärts, die ausreichend Raum für eine qualifizierte Nahversorgung bieten. Angesichts der demografischen Entwicklung gewinnen aber auch kleinere Flächen in hochfrequentierten City-Lagen an Bedeutung. Um kontinuierlich neue Standorte für die Kaufleute zu erschließen, sind bundesweit mehr als 100 Spezialisten in der Standortanalyse und -planung aktiv. Der EDEKAEinzelhandel profitiert vom zuverlässigen Service, den die sieben Regionalgesellschaften und die EDEKA ZENTRALE bieten. Dazu gehört die Unterstützung bei der Standortauswahl und -entwicklung, bei Ladenbau und -einrichtung ebenso wie bei der Sortimentsgestaltung. Gelungener Auftritt: EDEKA baut sein Vertriebsnetz kontinuierlich aus – mit modernen Märkten, die auf die spezifischen Anforderungen des Standorts zugeschnitten sind. Als starker Partner für den Mittelstand präsentierte sich die Gruppe im Oktober 2009 zum zweiten Mal auf der internationalen Immobilienmesse Expo Real VERTRIEBSLINIEN DER EDEKA-GRUPPE (AUSWAHL) in München. Alle Regionen sowie die EDEKA ZENTRALE nutzten die Messe als Plattform, um Kontakte zu Investoren und kommunalen Entscheidungsträgern zu knüpfen und zu vertiefen. Auch die Angebote der gruppeneigenen EDEKABANK sichern dem EDEKA-Einzelhandel klare Vorteile im Wettbewerb. Das Spektrum reicht vom Gehaltskonto für Mitarbeiter über die Finanzierung von Existenzgründern bis zur Vermögensberatung gestandener Kaufleute. Trotz widriger Rahmenbedingungen knüpf te die EDEKABANK 2009 an die stabile Entwicklung der Vorjahre an. Die Bilanzsumme erhöhte sich um 5 Prozent auf mehr als 1,3 Mrd. Euro. Im traditionellen Kerngeschäftsfeld der Finanzierungen profitierten die selbstständigen Kaufleute von einer gesteigerten Kreditvergabe, im Privatkundensegment konnten die im Marktvergleich sehr guten Konditionen weiterhin zu Gunsten der Kunden gehalten werden. Das EDEKA center ist ein großflächiges Vollsortimentsgeschäft mit einer Verkaufsfläche ab etwa 2.500 Quadratmetern. Das ausgeprägte LebensmittelVollsortiment ergänzen NonfoodProdukte sowie vielfältige Fachabteilungen. Der Vollsortimentstyp EDEKA neukauf verfügt in der Regel über eine Verkaufsfläche zwischen 1.000 und 2.500 Quadratmetern. Er bietet ein Lebensmittel-Vollsortiment einschließlich aller FrischwarenAbteilungen sowie ein begrenztes Nonfood-Sortiment. Der EDEKA aktiv markt bietet als moderner Supermarkt ein Lebensmittel-Vollsortiment auf einer Verkaufsfläche zwischen 400 und 1.000 Quadratmetern. Charakteristisch sind servicebetonte Spezialabteilungen im Frischebereich. Die rund 180 SB-Warenhäuser der Vertriebslinie Marktkauf bieten auf großer Fläche ein breites Sortiment an Lebensmitteln und ein ausgefeiltes Nonfood-Angebot. 21 EDEKA_GB_2009_21 21 07.05.2010 12:43:47 Uhr Einzelhandel Vollsortiment Attraktive Prämien: Mit der DeutschlandCard können seit 2008 auch EDEKA- und Marktkauf-Kunden Punkte sammeln. Humorvoll und wirksam: Die TV-Spots der Imagekampagne „Wir lieben Lebensmittel“ vermitteln Kompetenz mit einem Augenzwinkern – wie hier der „Käsekenner“. Mit zahlreichen Dienstleistungen in Marketing und ■ Auch in den Augen des Fachpublikums setzte der Werbung stärken die EDEKA ZENTRALE und die Regio- Marktführer Maßstäbe: Gleich zwei EDEKA-Märkte nalgesellschaften die Kundenbindung im Einzelhan- sind die „Supermärkte des Jahres 2009“. Hieber‘s del. Zum Beispiel mit der DeutschlandCard, die im Frische Center in Grenzach und der WEZ-Markt März 2009 ihren ersten Geburtstag feierte. Mit bun- Hausberge in Porta Westfalica wurden mit der be- desweit mehr als 6,5 Millionen Nutzern hat sich das gehrten Branchenauszeichnung prämiert. In den Multipartner-Bonusprogramm als Erfolgsmodell er- Kreis der 13 Finalisten schaff ten es auch das E center wiesen. Ebenso wie die Kundenzeitschrift „Mit Liebe”, von Konrad Kreuzberg in Koblenz sowie das E center die sechsmal jährlich erscheint. Für hohe Sympathiewerte bei den Verbrauchern sorgt bereits seit 2005 Meuschau in Merseburg. ■ Ebenso vorbildlich präsentierten sich 2009 die die Imagekampagne „Wir lieben Lebensmittel“. Sie Teams in den einzelnen Abteilungen: So überzeugte wurde auch 2009 mit Fokus auf die zentralen Mar- die Obst- und Gemüse-Kompetenz des Frischecen- kenbotschaften Qualität, Kompetenz und Service ters von Sven Komp in Wesel die Jury des Deutschen weiterentwickelt. Mit Erfolg: Im Oktober wurde die Fruchtpreises 2009 auf ganzer Linie. Wolfgang Struve Kampagne vom Gesamtverband Kommunikations- holte mit einem seiner Hamburger E center den agenturen (GWA) mit dem Goldenen Effie, dem Preis für „Coolcup“ für die beste Tiefkühlabteilung Deutsch- die effizienteste Werbung, ausgezeichnet. lands – gemeinsam mit dem Team des E aktiv Marktes Buch in Hattersheim. Das E center Kreuz- AUSGEZEICHNETE KONZEPTE ■ 22 berg in Koblenz betreibt nicht nur „Deutschlands Die EDEKA-Vollsortimentsmärkte sind die belieb- beste Wursttheke“, wie die Zeitschrift „essen & testen Einkaufsstätten für Lebensmittel in Deutsch- trinken – für jeden Tag“ mit ihrem Preis attestiert. land. Zu diesem Ergebnis kam die Studie „Kunden- In der Kategorie „Obst & Gemüse“ wurde es zum monitor Deutschland 2009“, für die rund 30.000 „Lieblingsmarkt 2009“ gekürt, dem Preis von „meine Verbraucher befragt wurden. Vor allem die selbst- familie & ich“. „Lieblingsmarkt“ in der Kategorie ständigen EDEKA-Kaufleute überzeugten ihre Kun- „Wurst und Fleisch“ wurde der E aktiv markt Kels in den mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis, Ratingen, beim Fisch machte Hieber‘s Frischecenter kompetent geführten Bedientheken sowie ausge- in Grenzach-Wyhlen das Rennen, ebenso wie in der prägtem Service-Verständnis und Freundlichkeit. erstmalig ausgelobten Kategorie „Wein“. E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_22 22 06.05.2010 18:52:21 Uhr DIE EDEKA-GRUPPE Einzelhandel Vollsortiment Unser Engagement Rückgrat des Unternehmer-Unternehmens EDEKA Um schon die Kleinsten der Gesellschaft an eine ge- sind die 4.500 selbstständigen Kaufleute und ihre sunde Ernährung heranzuführen, engagieren sich Teams im Einzelhandel. Sie engagieren sich auf EDEKA-Kaufleute in ganz Deutschland für die Initiative vielfältige Weise in Städten und Gemeinden, „Aus Liebe zum Nachwuchs. Gemüsebeete für Kids“. deutschlandweit in über 6.300 Märk ten. Gerade Die EDEKA-Stiftung hatte sie 2008 zur Förderung in wirtschaftlich schwierigen Zeiten bedeutet un- frühkindlicher Bildung ins Leben gerufen. Im Frühjahr ternehmerische Verantwortung in erster Linie, 2009 wurden bundesweit 350 Kinder tagesstätten in Ausbildungs- und Arbeitsplätze zu schaffen – mit über 150 Städten mit Hochbeeten und allem, was Perspektive. Auch 2009 ist EDEKA wieder Deutsch- zum Gärtnern dazugehört, ausgestattet – von der lands größter Ausbilder und einer der größten pri- Blumenerde über Saatgut bis hin zu Gießkanne und vatwirtschaftlichen Arbeitgeber. Der mittelstän- Schaufel. Zusätzlich bekam jedes Kind eine Gärtner- dische Einzelhandel ist durch regionale Verbun- schürze und das Lern- und Vorlesebuch „Dem Gemüse denheit geprägt. Mit dem Bekenntnis zum loka- auf der Spur“. Gemeinsam mit den EDEKA-Einzel- len Standort fördert EDEKA auch die ortsan- händlern vor Ort, die das Projekt als Paten betreuen, sässigen Produzenten und Landwirte, stärkt die legten die Kinder die Beete an und pflegten sie wäh- Kaufkraft und sichert Arbeitsplätze – auch in rend der Vegetationsperiode. So lernen sie auf spiele- strukturschwachen Regionen. rische Weise, dass Obst und Gemüse nicht im Supermarkt wachsen, sondern dass Pflanzen viel Fürsorge Für die EDEKA-Kaufleute ist es seit Jahrzehnten benötigen, bevor sie Früchte tragen. Auf diese Weise selbstverständlich, sich gesellschaftlich und sozial fördert und prägt die Initiative die Wertschätzung zu engagieren. Überall in der Republik unterstüt- und das Bewusstsein für wertvolle Lebensmittel. zen die Einzelhändler Projekte, Vereine oder „Aus Liebe zum Nachwuchs“ erfreute sich 2009 so Schulen in ihren Gemeinden. So zählen sie bei- großer Resonanz, dass die Initiative im Frühjahr 2010 spielsweise zu den wichtigsten Förderern der auf bundesweit rund 400 Kitas und Kindergärten bundesweit rund 800 „Tafel“-Initiativen. Als aus- ausgeweitet wird. gewiesenen Lebensmittel-Experten liegt den Edekanern natürlich besonders das Thema „Gesunde Ernährung“ am Herzen. Im Rahmen des 2005 ins Leben gerufenen EDEKA Ernährungsservice stehen mittlerweile mehr als 1.800 speziell geschulte Mitarbeiter in den Märkten der Gruppe bereit, um ihre Kunden kompetent zu allen Fragen rund um Lebensmittel und eine ausgewogene Ernährung zu beraten. Auch via Internet und Telefon-Hotline bietet der Ernährungsservice umfassenden Service rund um die Uhr. Wasser marsch: Schon im Kindergartenalter das Interesse für eine ausgewogene Ernährung und frische Lebensmittel wecken – für EDEKA ein wichtiges Anliegen. Mit der Initiative „Aus Liebe zum Nachwuchs“ ist es der EDEKA-Stiftung gelungen, diese Idee kindgerecht und erfolgreich in die Tat umzusetzen. 23 EDEKA_GB_2009_23 23 06.05.2010 18:52:29 Uhr Einzelhandel Discount Netto Marken-Discount wächst mit Plus ■ EDEKA baut Discount-Engagement deutlich aus ■ Integration der Plus-Filialen liegt über Plan ■ Profilierung mit Frische und großer Auswahl Das Discount-Segment hat sich in den vergangenen Netto und Plus wachsen zusammen Jahren fest in Deutschland etabliert. Mit Netto Am 1. Januar 2009 startete Netto Marken-Discount Marken-Discount verfügt die EDEKA-Gruppe über ein durch: Die EDEKA-Tochter übernahm mehr als 2.300 starkes Vertriebskonzept, um diesen Markt maßgeb Filialen der Plus Warenhandelsgesellschaft mbH aus lich mitzugestalten. Netto Marken-Discount ist der der Unternehmensgruppe Tengelmann. Dies gab dem am schnellsten wachsende Lebensmittel-Discounter Gesamtumsatz des Discounters aus der Oberpfalz in Deutschland und profiliert sich im Wettbewerb einen Schub von 137 Prozent auf insgesamt 9,94 Mrd. durch hohe Sortimentsvielfalt mit Fokus auf Frische Euro (Vorjahr: 4,19 Mrd. Euro). Mit der Umstellung der und Regionalität zum wettbewerbsstarken Preis. Plus-Filialen auf das erfolgreiche Netto-Konzept erschließen sich nachhaltige Umsatzpotenziale für die Im Geschäftsjahr 2009 hat die EDEKA-Gruppe paral- Zukunft. Das belegt bereits die Entwicklung der bis lel zum Ausbau des Vollsortimentsgeschäfts ihr Dis- Jahresende umgeflaggten Standorte: Sie übertrafen count-Engagement massiv verstärkt: Mit der Über die Erwartungen mit Zuwachsraten von durchschnitt- nahme von Plus rückte Netto Marken-Discount als lich rund 12 Prozent. neue Nummer drei ins Spitzenfeld der deutschen Discounter auf. Darüber hinaus hält die EDEKA ZEN- Mit der Plus-Übernahme baute Netto Marken-Dis- TRALE eine Finanzbeteiligung in Höhe von 25 Pro- count das Vertriebsnetz in ganz Deutschland maß- zent an dem in Nord- und Ostdeutschland präsenten geblich aus. Insgesamt wurden mehr als 2.600 Filialen Discounter OHG NETTO Supermarkt GmbH & Co., von Tengelmann übernommen, von denen in der Folge Stavenhagen. rund 300 Standorte auf Maßgabe des Bundeskartell- Umsatzentwicklung Netto Marken-Discount Nettoumsätze in Mrd. Euro 9,94 10,0 8,0 6,0 4,0 2,98 3,27 3,73 2005 2006 2007 Umsatzschub: Mit der Integration von mehr als 2.300 PlusFilialen hat Netto Marken-Discount in puncto Umsatz und Vertriebsnetz zur Spitzengruppe des deutschen Discountmarkts aufgeschlossen. 4,19 2,0 0 24 E D E K A Geschäftsbericht 2 0 0 9 2008 +137 % 2009 DIE EDEKA-GRUPPE Einzelhandel Discount amtes an Wettbewerber abgegeben oder geschlossen wurden. Die Integration der Plus-Standorte ins Vertriebsnetz von Netto Marken-Discount kommt zügig voran: Seit Januar 2009 werden pro Woche zwischen 30 und 50 Plus-Filialen auf das erfolgreiche NettoKonzept umgestellt. Bis zum Jahresende präsentierten sich rund 1.400 Standorte neu unter gelbrotem Logo; bis Mitte 2010 werden alle Filialen plangemäß umgestellt sein. Parallel trieb Netto Marken-Discount auch die organische Expansion unvermindert voran – mit 194 Märkten, die im Jahresverlauf neu eröffnet wurden (bei 107 Schließungen). Unter dem Strich betrieb das Unternehmen am Jahresende 3.881 Netto- und PlusFilialen und hat seine Marktpräsenz damit signifikant ausgebaut (Vorjahr: 1.442 Filialen). Die Gesamt verkaufsfläche erhöhte sich gegenüber 2008 um 141 Prozent auf 2,6 Mio. Quadratmeter (Vorjahr: 1,1 Mio. Quadratmeter). Mit dem Wachstum ging eine deutliche Steigerung der Mitarbeiterzahl einher: Zum 31. Dezember 2009 beschäftigte Netto Marken-Discount bundesweit rund 65.000 Mitarbeiter, mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr (28.400 Mitarbeiter). Um den wachsenden Anforderungen durch Umstellung und Expansion gerecht zu werden, investiert Netto Marken-Discount massiv in den Ausbau seiner Logistik. Zu den acht bestehenden wurden sechs ehemalige Plus-Lagerstandorte in das Netto-Logistiknetz integriert. Dies erforderte erheblichen Modernisierungsaufwand und die Erweiterung der Kapazitäten, um den gestiegenen Sortimentsanforderungen gerecht zu werden. Im Jahresverlauf eröffnete die EDEKATochter neue Logistikzentren in Kitzingen, Bielefeld Rasantes Tempo: Woche für Woche werden zwischen 30 und 50 Plus-Standorte auf das Ladenkonzept von Netto Marken-Discount umgestellt. Bis Mitte des laufenden Jahres sollen alle 2.300 übernommenen Plus-Filialen in das Netto-Netz integriert sein. Mit dem Ausbau der bundesweiten Logistikstrukturen sichert Netto Marken-Discount eine reibungslose Belieferung aller Filialen. und Wörth am Rhein, im laufenden Geschäftsjahr folgt der Standort Krefeld, Anfang 2011 Erfurt. Somit ist auch die zukünftige Expansion des Discounters mit jährlich rund 300 neuen Filialen langfristig gesichert. 25 EDEKA_GB_2009_25 25 06.05.2010 18:52:37 Uhr Einzelhandel Discount KUNDENORIENTIERTE KONZEPTE Auf ein kompakteres Angebot setzt Netto Marken- Die Kunden profitieren vom klaren Mehrwert, den Discount an Standorten, die innerstädtisch an gut Netto Marken-Discount in seinen Filialen bietet. Das frequentierten Lauflagen angesiedelt sind: Mehr als Erfolgskonzept lautet: Mehr Auswahl, mehr Frische 400 ehemalige Plus-Filialen werden grundlegend mo- und mehr Regionalität – bei bester Qualität zu Dis- dernisiert und unter der Marke „Netto City Marken- count-Preisen. Netto steht für die größte Lebensmit- Discount“ als preisgünstige City-Discounter auf dem telauswahl im deutschen Discount-Segment: Die Markt etabliert. Sie bieten auf überschaubarer Fläche Kunden können aus einem Sortiment von über 3.500 ein Frische- und Convenience-orientiertes Sortiment, verschiedenen Artikeln wählen. Ein Schwerpunkt das den Bedürfnissen vieler Verbraucher nach einem liegt auf den Frische-Segmenten, vor allem bei Obst nachbarschaftsnahen und schnellen Einkauf Rech- und Gemüse, Molkereiprodukten sowie Fleisch und nung trägt – natürlich zu den gewohnten Discount- Wurst in Selbstbedienung. Als einziger deutscher Dis- Preisen. counter bietet Netto seit Januar 2010 auch FrischFisch in zahlreichen Filialen an. Mit mehr als 170 Bio- Die bundesweite Präsenz des EDEKA-Discounters Produkten finden die Kunden hier das größte Discount- wird durch zahlreiche Aktionen und Marketingmaß- Bio-Sortiment. Darüber hinaus übernimmt Netto mit nahmen flankiert. So ist Netto Marken-Discount seit einem umfangreichen Angebot an Mehrweggeträn- Juli 2009 Hauptsponsor des Fußball-Bundesligisten ken eine weitere Vorreiterrolle in der Branche. VfL Bochum 1848. Das Unternehmen profitiert von der Beliebtheit des Traditionsvereins aus dem Ruhr- Rund 50 Prozent seines Umsatzes erwirtschaftet gebiet und kann seinen Bekanntheitsgrad somit Netto Marken-Discount mit bekannten Markenarti- deutlich steigern. Das Engagement sichert Netto keln, 50 Prozent mit hochwertigen Eigenmarken. Marken-Discount über das klassische Trikotsponso- Dazu zählen auch die beliebten, von Plus übernom- ring hinaus vielfältige Werbe- und PR-Leistungen – menen Labels „BioBio“ und „Viva Vital“, die das Netto- von der TV-relevanten Bandenwerbung im Stadion Sortiment mit Blick auf das Angebot gesunder Lebens- bis hin zu Signierstunden der Profis in Bochumer mittel für eine ausgewogene Ernährung optimal er- Netto-Märkten. gänzen. Reduziert werden die bei Plus ehedem prominenten Nonfood-Aktionen: Netto Marken-Discount versteht sich als reiner Lebensmittel-Discounter mit einem punktuell ergänzten Nonfood-Sortiment. Nah und bequem: In Innenstadtlagen werden künftig rund 400 Filialen unter „Netto City Marken-Discount“ weitergeführt – mit einem kompakten Sortiment für den schnellen Einkauf. Mehr Auswahl, mehr Frische: Was Netto Marken-Discount auszeichnet, ist das vielfältige Angebot. Der Kunde kann aus über 3.500 verschiedenen Artikeln wählen – natürlich immer zum attraktiven Preis. 26 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_26 26 06.05.2010 18:52:42 Uhr DIE EDEKA-GRUPPE Einzelhandel Discount Unser Engagement Netto Marken-Discount übernimmt Verantwortung – für die Ausbildung junger Menschen ebenso wie in der Sortimentspolitik oder der ökologischen Marktgestaltung. Zum Beispiel „Ein Herz für Erzeuger“: Seit 2008 bietet Netto Marken-Discount den Verbrauchern die Möglichkeit, heimische Landwirte gezielt zu unterstützen. Entscheiden sich Kunden für Lebensmittel der Dachmarke „Ein Herz für Erzeuger“, geht der Aufpreis in Höhe von zehn Cent pro Artikel an die produzierenden Landwirte in Deutschland. „Ein Herz für Erzeuger“ startete zunächst mit fettarmer Milch. Aufgrund der positiven Kundenresonanz wurde das Angebot schon bald um Kartoffeln, Schinken und Faire Initiative: Mit dem Kauf von Artikeln der Dachmarke „Ein Herz für Erzeuger“ können Netto-Kunden Landwirte in Deutschland gezielt unterstützen. Mozzarella ergänzt. Seit April 2009 finden die Kunden auch Eier unter dieser Marke in den Filialen. Netto Marken-Discount wird die faire Produktauswahl in den kommenden Jahren weiter ausbauen. Auch mit Blick auf Umwelt- und Klimaschutz beschreitet Netto neue Wege. So stattet das Unternehmen alle SB-Wurst-Kühlregale mit Glasschiebetüren aus – das reduziert Energieverbrauch und Kosten gleichermaßen. Mit dem neuen „UmweltMarkt der Zukunft“ im bayerischen Burtenbach, der im Dezember 2009 eröffnet wurde, geht das Unternehmen noch einen Schritt weiter. In dem wegweisenden Pilotmarkt werden Technologien eingesetzt, die modernsten Umwelt- und Klimastandards entsprechen. Zielsetzung ist es, den Stromverbrauch des Marktes um bis zu 20 Prozent zu senken und zu 100 Prozent auf den Einsatz fossiler Brennstoffe wie Heizöl und Gas zu verzichten. Zudem nutzt Netto Marken-Discount als erstes deutsches Einzelhandelsunternehmen aktiv die Windenergie: Die Windkraftanlage am Standort Burtenbach erzeugt Strom für bis zu fünf Einfamilienhäuser – diese Energie wird direkt Ressourcen schonend: In einem bayrischen Pilotmarkt bündelt Netto MarkenDiscount modernste Technologien für optimalen Klimaschutz. Auch ein eigenes Windrad sowie mit Glastüren versehene Kühlmöbel gehören dazu. dem Stromkreislauf des Marktes zugeführt. 27 EDEKA_GB_2009_27 27 06.05.2010 18:52:52 Uhr Großhandel und Logistik Regionale Struktur schafft Kundennähe ■ EDEKA-Regionalgesellschaften stärken den Einzelhandel ■ Dichtes Logistik-Netz sorgt für kurze Wege ■ LUNAR-Programm macht Warenströme effizienter Die tägliche Belieferung aller EDEKA-Märkte mit mentsmärkte in Regie. Zukunftsfähige Standorte frischen Lebensmitteln wird über die sieben regionalen werden kontinuierlich aus dem Regie-Netz in die Großhandelsbetriebe der EDEKA-Gruppe sicherge- Hände engagierter Kaufleute übergeben, darunter stellt. Im Geschäftsjahr 2009 lag der durchschnittliche zahlreiche Existenzgründer. Konzernumsatz je Gesellschaft bei 3,48 Mrd. Euro. Neben dem Groß- und Einzelhandelsgeschäft profiPrimäre Aufgabe der Regionalgesellschaften, an der lieren sich die Regionen mit insgesamt 18 eigenen Pro- die EDEKA ZENTRALE und die neun Genossen- duktionsbetrieben für qualitativ hochwertige Fleisch- schaften jeweils 50 Prozent der Gesellschafteran- und Wurstwaren sowie tagesfrische Backwaren (S. 38 teile halten, ist die systematische Unterstützung bis 41). Mit dem Ausbau regionaler Sortimente tragen des Einzelhandels innerhalb ihres Absatzgebietes. sie dazu bei, dass sich die EDEKA-Märkte mit einem Neben der Großhandelsfunktion und der Bündelung kundenorientierten Angebot profilieren können, und des regionalen Einkaufs bieten die Regionalgesell- stärken darüber hinaus die heimischen Erzeuger. schaften allen EDEKA-Kaufleuten zahlreiche Beratungs- und Serviceleistungen vor Ort, beispielsweise LIEFERSTRUKTUREN EFFIZIENT VERNETZT mit Blick auf Expansion, Ladenbau, Sortimentsge- Zur täglichen Belieferung des selbstständigen EDEKA- staltung oder Mitarbeiterentwicklung. Darüber hin- Einzelhandels sowie der in Regie geführten Märkte aus betreiben die Regionen auch eigene Vollsorti- verfügt die EDEKA-Gruppe über ein bundesweites Netz von 40 Zentral- und Regionallägern in ganz Deutschland. Hinzu kommen zurzeit 16 Lagerstandorte, aus denen die Filialen von Netto Marken-Discount versorgt werden. An allen Standorten wird die Ware nicht nur zwischengelagert, hier finden ebenso vielfache Veredelungs- und Kommissionierprozesse statt. Damit kommt den Lägern eine zentrale Rolle für die jeweilige Lieferkette zu. Mit über 1.800 LKW und einer jährlichen Fahrleistung von über 100 Millionen Kilometern verfügt EDEKA darüber hinaus über eine der größten Logistik-Flotten in Deutschland. Die Logistik-Strukturen der Gruppe werden kontinuierlich optimiert – in enger Abstimmung zwischen der EDEKA ZENTRALE und allen Regionalgesellschaften. Denn im Mittelpunkt des Konzepts steht Täglich frisch: Rund 1.800 LKW der EDEKA-Flotte versorgen den regionalen Einzelhandel in ganz Deutschland mit frischen Lebensmitteln. Das flächendeckende Netz gewährleistet kurze Transportwege. 28 der regionale Ansatz: Das flächendeckende Netz gewährleistet kurze Transportwege und damit optimale E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_28 28 06.05.2010 18:53:00 Uhr DIE EDEKA-GRUPPE Großhandel und Logistik Frische der Produkte. Für die Wahl der Lagerstandorte kommt es entscheidend auf eine günstige Lage, eine LAGERSTANDORTE DER EDEKA-GRUPPE gute verkehrstechnische Anbindung und eine zeitgemäße Gebäude- und Lagertechnik an. Vor diesem Hintergrund wurden 2009 die Planungen für ein neues Regionallager von EDEKA Südbayern bei Landsberg am Lech sowie ein neues Regionallager von EDEKA 1 Nordbayern-Sachsen-Thüringen in Berbersdorf, Raum Chemnitz, weiter vorangetrieben. In der EDEKA-Region Minden-Hannover steht der Neubau eines Regional- 2 lagers in Lauenau an, ebenso wie die Modernisierung bestehender Standorte. Die nationale Nonfood-Belieferung für alle EDEKA-Betriebe wird seit 2009 vom 3 4 Bielefelder Lager aus gebündelt. Auch die gruppenweite Beschaffungslogistik wurde in den vergan- 5 genen Monaten weiter optimiert. Zielsetzung ist es hier, Synergien bei der Bündelung der Waren von der Rampe des Industrielieferanten bis zum Wareneingang am Lager zu realisieren. Vor allem die Steigerung 6 der Fahrzeugauslastung steht dabei im Fokus. 7 Eine besondere Herausforderung des Geschäftsjahres 2009 lag in der zügigen Integration von sechs ehemaligen Plus-Lagerstandorten in die Logistikstrukturen von Netto Marken-Discount. Zusätzlich wurden im EDEKA Jahresverlauf drei neue Netto-Läger in Kitzingen, Netto Marken-Discount Bielefeld und Wörth am Rhein in Betrieb genommen. Mit zwei weiteren, in diesem und dem nächsten Jahr fertig gestellten Lägern verfügt der Discounter über ein leistungsfähiges Logistiknetz, das modernsten Anforderungen gerecht wird. C+C GROSSMARKT BAUT ZUSTELLGESCHÄFT AUS Das Geschäftsfeld EDEKA C+C großmarkt fokussiert sich auf das Angebot attraktiver Food- und NonfoodSortimente für gewerbliche Großkunden. Im Zuge der Wirtschaftskrise zeigten sich die Bundesbürger bei der Nutzung gastronomischer Angebote deutlich zurückhaltender. Infolgedessen entwickelte sich der Außer-Haus-Markt im abgelaufenen Geschäftsjahr generell rückläufig. Dies wirkte sich auch auf den Umsatz der C+C-Sparte aus. Mit 1,68 Mrd. Euro lag er 1. EDEKA Nord Malchow, Neumünster, Schenefeld, Zarrentin 6. EDEKA Südwest Balingen, Ellhofen, Heddesheim, Offenburg, St. Ingbert 2. EDEKA Minden-Hannover Freienbrink, Laatzen, Landsberg, Ludwigsfelde, Minden, Mittenwalde, Neuenkruge, Oldenburg, Osterweddingen, Sarstedt, Stendal, Wunstorf 7. EDEKA Südbayern Betzigau, Gaimersheim, Penzberg, Straubing, Traunstein, Trostberg 3. EDEKA Rhein-Ruhr Hamm, Meckenheim, Moers 4. EDEKA Hessenring Großen-Buseck, Melsungen, Straußfurt 5. EDEKA Nordbayern-SachsenThüringen Borna, Gochsheim, Marktredwitz, Sachsen, Schwabach, Staucha Netto Marken-Discount Berlin, Bielefeld, Bottrop, Coswig, Dettingen, Guteborn, Hamm, Hodenhagen, Kerpen, Kitzingen, Ponholz, Thiendorf, Tuningen, Verden, Wörth am Rhein, Worms CM Nonfood Bielefeld (über Marktkauf Logistik GmbH) leicht unter dem Vorjahr (1,75 Mrd. Euro); inklusive der regionalen Kooperationspartner Handelshof und Stroetmann erreichte er 2,39 Mrd. Euro. 29 EDEKA_GB_2009_29 29 06.05.2010 18:53:06 Uhr Großhandel und Logistik Insbesondere das Abholgeschäft (Cash+Carry) konnte LUNAR-PROGRAMM SCHAFFT SYNERGIEN im abgelaufenen Jahr konjunkturbedingt nicht an die Im hochdynamischen Handelsumfeld steigen die An- positive Entwicklung der Vorjahre anknüpfen. Als forderungen an eine effiziente IT-Unterstützung. Vor nach wie vor wachstumsstark erwies sich hingegen diesem Hintergrund hat EDEKA bereits 2007 das breit das Zustellgeschäft (Großverbraucher-Service) mit angelegte LUNAR-Programm gestartet. LUNAR gilt einem erfreulichen Umsatzplus von 10 Prozent. als eines der anspruchsvollsten Projekte im europä- Deutschlandweit lassen sich mittlerweile mehr als ischen Handel und wird die IT und Warenwirtschaft 24.000 Kunden vor allem aus der Gastronomie, dem der Gruppe erstmals auf eine gemeinsame Basis stel- Hotelgewerbe und der Betriebsgastronomie direkt len. Von dem hochkomplexen Programm profitiert beliefern. nicht allein das operative Geschäft – es stellt langfristig die Weichen für mehr Effizienz und damit Wett- Das Vertriebsnetz umfasste zum Jahresende 2009 ins- bewerbsfähigkeit auf allen Stufen der Gruppe. gesamt 117 C+C-Märkte in Deutschland, hinzu kommen 16 Märkte der regionalen Partner. Alle EDEKA- Das LUNAR-Programm konzentriert sich dabei zu- Standorte treten ebenso wie der regionale und natio- nächst auf die gruppenweite Vereinheitlichung der nale Lieferservice seit 2008 unter der gemeinsamen Stammdaten – mit dem Start des Rollouts gemein- Dachmarke „EDEKA C+C großmarkt“ auf. Das Ange- samer Stammdaten ab April 2010 wurde ein wich- bot ist speziell auf die Bedürfnisse von Küchenprofis tiger Meilenstein erreicht. Zentrale Zielsetzung des ausgerichtet und umfasst ein breites Sortiment aus Programms ist die Entwicklung eines durchgängigen, Food- und Nonfood-Artikeln, darunter die etablierten einheitlichen Warenwirtschaftssystems für Großhan- Eigenmarken „topkauf“ und „Maître”. del, Einzelhandel und die EDEKA ZENTRALE, ebenso wie die Entwicklung zukunftsweisender Lösungen für die logistischen Prozesse in den Regionen. In enger Zusammenarbeit mit allen Regionalgesellschaften entwickeln die Experten der LUNAR GmbH aktuell in mehr als 160 praxisorientierten Einzelprojekten künftige Standards für Handelsprozesse. Diverse Regionen führen unterschiedliche Lösungen als Pilotimplementierungen ein, die später in anderen Regionen ebenfalls eingesetzt werden. Aus der Optimierung der Prozesse sind nachhaltige Umsatz- und Kostenvorteile im Tagesgeschäft zu erwarten. Die LUNAR GmbH als Tochtergesellschaft der EDEKA ZENTRALE deckt das gesamte Spektrum innovativer IT-Leistungen für die EDEKA-Gruppe ab. Mit mehr als Anspruchsvoll und hochkomplex: Im Rahmen des LUNAR-Programms werden alle Geschäftsprozesse der Gruppe optimal miteinander verzahnt. Das macht die Warenströme deutlich effizienter– vom Lieferanten bis an die Kassen des Einzelhandels. 400 Mitarbeitern an den Standorten Hamburg und Mannheim vereint das LUNAR-Team fundierte IT-Kompetenz und umfassendes Handelswissen. Im laufenden Geschäftsjahr werden zahlreiche Prozesse von Bielefeld in die Hamburger Zentrale verlagert. Dies schaff t eine engere Verzahnung der IT-Einheiten und ermöglicht es, wichtige Service-Leistungen für die gesamte Gruppe aus einer Hand anzubieten. 30 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_30 30 06.05.2010 18:53:10 Uhr DIE EDEKA-GRUPPE Großhandel und Logistik Unser Engagement Die EDEKA-Gruppe ist Deutschlands größter Nahversorger. Insbesondere der mittelständische EDEKA-Einzelhandel ist traditionell durch regionale Verbundenheit geprägt. Diese Ausrichtung ist mit den sieben Regionalgesellschaften strukturell in der Gruppe fest verankert. Auf diese Weise unterstützt EDEKA auch die ortsansässigen Lieferanten und sichert Arbeitsplätze. Der regionale Charakter spiegelt sich in der spezifischen Sortimentsgestaltung wider: Nirgendwo sonst finden die Verbraucher mehr regionale Lebensmittel in den Regalen – das schaff t Vertrauen und Kundenbindung. Ein Beispiel von vielen ist die Regionalmarke „Unsere Heimat echt & gut“: Unter diesem Grüner Strom: Immer mehr EDEKA-Kaufleute erzeugen Energie auf umweltfreundliche Weise. Photovoltaik-Anlagen sind vor allem auf den Dächern von Märkten und Lagerstandorten im Süden Deutschlands verbreitet. Logo werden ausschließlich Lebensmittel vermarktet, die im Südwesten Deutschlands angebaut, geerntet, verarbeitet und verpackt werden. versprechende Ansätze gibt es vor allem bei der Reduktion des Stromverbrauchs sowie dem Ein- Auch mit Blick auf die Logistik bringt die regio- satz umweltfreundlicher Kühlsysteme. Hier ge- nale Struktur der Gruppe vielfache Vorteile mit hen viele EDEKA-Kaufleute mit Unterstützung sich – nicht zuletzt für die Umwelt. Das dichte der Regionalgesellschaften bereits heute mit in- Netz von bundesweit 40 Zentral- und Regional- novativen Ideen voran und beweisen, dass sich lägern ermöglicht es, dass die LKW in der Regel umweltbewusstes Handeln auch wirtschaftlich nur kurze bis mittlere Strecken fahren und der rechnet. CO2-Ausstoß damit kontinuierlich gesenkt wird. Die LKW-Flotte selbst ist eine der modernsten in So sind zahlreiche Märkte mittlerweile mit Photo- ganz Deutschland. Ein Großteil der Fahrzeuge er- voltaik-Anlagen ausgestattet. Glastüren an den füllt die EURO 5-Norm; jedes Neufahrzeug muss Kühlmöbeln verhindern unnötigen Wärmever- grundsätzlich den neuesten Abgas-Standards lust. Verbreitet sind auch geothermische Wärme- entsprechen. pumpen, die Wärme und Kälte im Erdreich speichern und so Heizungs- und Klimaanlagen deut- Umwelt- und Klimaschutz werden in der gesamten lich entlasten. Zunehmend kommen auch CO2- EDEKA-Gruppe großgeschrieben. So hat die Gruppe Kälteanlagen zum Einsatz, die auf herkömmliche im Januar 2009 die Ergebnisse einer umfassenden FKW-haltige Kältemittel verzichten. Durch die op- Klimabilanz aller treibhausgasrelevanten Aktivi- timale Kombination modernster Technologien ar- täten vorgestellt. Damit wurde die erforderliche beiten viele EDEKA-Märkte mittlerweile völlig Transparenz geschaffen, um auf allen Ebenen der CO2-neutral. Um die Investition in umweltfreund- Gruppe substanzielle Einsparpotenziale zu er- liche Anlagen zu fördern, hat die EDEKABANK be- schließen. Zielsetzung ist es, den CO2-Ausstoß bis reits im Herbst 2008 das richtungweisende „Um- 2020 um mindestens 20 Prozent zu senken. Viel welt-Plus-Programm“ entwickelt. 31 EDEKA_GB_2009_31 31 06.05.2010 18:53:14 Uhr »Vor meinen Kunden habe ich nichts zu verbergen.« > Konrad Kreuzberg – EDEKA-Unternehmer, Koblenz Für EDEKA-Unternehmer Konrad Kreuzberg war immer klar: Wenn er noch mal etwas anderes macht, dann etwas, was es so bisher noch nicht gab. Also eröffnete er einen weiteren EDEKA-Markt in Koblenz – einen Markt, der vor Frische nur so strotzt. Was zum einen an der 32 Meter langen Frischetheke liegt. Zum anderen an dem Kühlhaus dahinter. Denn das ist komplett verglast und für jeden einsehbar. Hier bekommen die Kunden erstmals Einblicke in Bereiche, die ihnen sonst verborgen bleiben. Was kommt alles in den Frischkäse? Wie wird der Fleischsalat gemacht? Wurde da gerade ein frischer Lachs angeliefert? Die Kunden können jeden Handgriff direkt verfolgen. Und zwar in allen Abteilungen: Käse, Fleisch, Wurst und Fisch. So viel Offenheit und Transparenz schafft natürlich Vertrauen. Kreuzberg ist es also mehr als gelungen, etwas Einmaliges zu schaffen. Was es auch bleiben wird. Denn sein Glaskühlhaus ist in Deutschland nicht kopierbar. 32 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_32 32 06.05.2010 18:53:17 Uhr 33 EDEKA_GB_2009_33 33 06.05.2010 18:53:26 Uhr 34 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_34 34 06.05.2010 18:53:37 Uhr »Ich bringe meine Mitarbeiter zum Kochen.« > Bernd Oetken – EDEKA-Unternehmer, Delmenhorst Die Marktleiter in Bernd Oetkens Märkten haben die Pfanne heiß – und das auf ausdrücklichen Wunsch ihres Chefs. Auch die übrigen Kollegen lassen nichts anbrennen, wenn es darum geht, die Kunden für die zehn Märkte des engagierten EDEKA-Unternehmers zu erwärmen. Brutzeln, braten, brühen: Das stand gleich mehrere Wochen auf dem Stundenplan der Führungskräfte. Was sie dabei lernten, möchten die Kunden keineswegs mehr missen. Denn wenn Oetkens Kochprofis das erste Öl ins Feuer gießen, ist Genuss programmiert. So greifen sie auch auf dem Delmenhorster Weinfest jährlich zur Kochschürze und verwöhnen die Gäste mit frischen Spezialitäten. Klar, dass hier alles so heiß gegessen wie gekocht wird. Schließlich sind hier nur Profis am Werk. Auf den Lorbeeren ausruhen gilt bei Bernd Oetken übrigens nicht: So schickt er seine Mitarbeiter immer wieder in die hauseigene Küche – zum Kochtraining mit Töpfen und Pfannen. 35 EDEKA_GB_2009_35 35 06.05.2010 18:53:51 Uhr »Ich bringe meine Kunden ins Gleichgewicht.« > Luise Kaltschmid – EDEKA-Unternehmerin, Unterwössen Bei Luise Kaltschmid ist jeder Einkauf ein Wellness-Trip. Denn die EDEKA-Kauffrau aus Bayern ist nicht nur Top-Unternehmerin, sondern auch Botschafterin für ein gesundes Leben. Ayurvedische Ernährung, Heilsteine, Literatur zur Lebenshilfe – was manche belächeln, bringt ihr mehr Umsatz. Für das Sortiment ihrer Märkte hat sie sogar ein eigenes Deklarationssystem entwickelt. Laktose- oder glutenfrei, Wellfoodartikel oder aus ökologischem Anbau – bei Kaltschmid muss man sich nicht lange durchs Kleinstgedruckte quälen, sondern erfährt auf den ersten Blick, was drin ist oder auch nicht. Die Kunden sind von ihrer Aufklärungsarbeit begeistert. Genauso wie von der Tatsache, dass man manche Waren im Sortiment gar nicht mehr findet: Wenn Kaltschmid Bedenken bei Herstellungsprozessen oder Inhaltsstoffen hat, so hat das Produkt keine Chance. Luise Kaltschmid beweist, dass man nicht alles verkaufen muss, um erfolgreich zu sein – und dass jeder EDEKA-Markt letztendlich doch ein Unikat ist. 36 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_36 36 06.05.2010 18:54:04 Uhr 37 EDEKA_GB_2009_37 37 06.05.2010 18:54:16 Uhr Produktion EDEKA setzt auf Qualität und Transparenz ■ EDEKA Fruchtkontor baut Eigenmarkenprogramm aus ■ Wein- und Sekt-Sortiment überzeugt mit hoher Qualität ■ Umsatz mit Fleisch, Wurst- und Backwaren legt weiter zu Frische, Qualität und regionale Vielfalt – damit zeich- FRISCHE-KOMPETENZ BEI FLEISCH UND WURST nen sich die EDEKA-Märkte aus. Der Einzelhandel pro- EDEKA zählt zu den führenden Herstellern von fitiert dabei besonders von den eigenen Produk tions- Fleisch- und Wurstwaren in Deutschland. Bundes- betrieben für Fleisch- und Wurstwaren sowie tages- weit betreiben die sieben Regionalgesellschaften frische Brot- und Backspezialitäten, die von den sie- 18 Fleischwerke. In den hochmodernen Anlagen kon- ben EDEKA-Regionalgesellschaften betrieben werden. trollieren, zerlegen und verarbeiten die Mitarbeiter Die geschlossene Prozesskette von der Herstellung täglich frisches Fleisch für den regionalen EDEKA-Ein- bis in die Ladentheke gewährleistet ein Höchstmaß zelhandel, die Marktkauf-SB-Warenhäuser und Netto an Lebensmittelsicherheit. Auch beim Anbau von Marken-Discount. Der Gesamtumsatz aller Betriebe Obst und Gemüse sowie bei der Abfüllung hochwer- lag im Berichtsjahr bei 2,28 Mrd. Euro und damit tiger Weine und Sekte übernimmt die EDEKA-Gruppe leicht unter dem Vorjahr (2,30 Mrd. Euro), was nicht Verantwortung. zuletzt auf die durchgängig gesunkenen Rohstoffpreise zurückzuführen ist. Das Fleisch- und Wurstsortiment von EDEKA profiliert sich mit Vielfalt und regionalen Spezialitäten. Qualitätssicherung hat oberste Priorität und beginnt schon bei der Auswahl der überwiegend heimischen Lieferanten. Bestes Beispiel ist das vielfach ausgezeichnete regionale Markenfleischprogramm „EDEKA Gutfleisch“: Die Ware stammt ausschließlich von deutschen Bauernhöfen, die Transportwege sind möglichst kurz. Die Landwirte arbeiten nach eigens festgelegten „Gutfleisch“-Richtlinien – von der Aufzucht und Fütterung der Tiere bis zur Verarbeitung im Fleischwerk. Auch in Sachen Transparenz setzt das Programm Maßstäbe: Alle Prozesse vom Stall bis zur Theke werden dokumentiert, jede einzelne Zutat wird aufgeführt und kann so in ihrem Verarbeitungsprozess verfolgt werden. In allen Regionen wird das Fleisch- und Wurst-Sortiment kontinuierlich an neue Trends und Kundenbedürfnisse angepasst. Hervorzuheben sind hier die kalorienarmen Sorten der „Lust auf leicht“-Range eben- Vom Landwirt bis zum Laden: Bei Fleisch und Wurst aus eigener Produktion geht EDEKA keine Kompromisse ein. Um die hohe Qualität zu gewährleisten, werden alle Stufen der Produktionskette lückenlos kontrolliert. 38 so wie die Wurst-Innovation „VielLeicht“: Dank eines neuartigen Herstellungsverfahrens – mitentwickelt E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_38 38 06.05.2010 18:54:29 Uhr DIE EDEKA-GRUPPE Produktion vom Fraunhofer-Institut für Verfahrens- und Verpackungstechnik in Freising – bietet die bundesweit erhältliche Marke vollen Geschmack bei weniger als drei Prozent Fett. Ebenfalls in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut hat EDEKA Südbayern Anfang 2010 eine fettarme Wurst-Range entwickelt, die speziell auf die Ernährungsbedürfnisse von Kindern zugeschnitten ist. Seit März ist die Marke „Fix und Foxi“ zunächst exklusiv in den südbayerischen EDEKAMärkten erhältlich. REGIONALE DIFFERENZIERUNG MIT BACKWAREN Auch für die Backwarenbetriebe der EDEKA-Gruppe war das Geschäftsjahr 2009 erneut erfolgreich. An insgesamt zwölf Standorten produzieren die Regionalgesellschaften täglich frisches Brot und Backwaren. Die Bäckereien, die in erster Linie die angeschlossenen Filialen und Backshops im EDEKA-Einzelhandel beliefern, konnten ihren Umsatz 2009 um 4,7 Prozent auf 0,59 Mrd. Euro ausbauen (Vorjahr: 0,57 Mrd. Euro). Frische Ernte: Nach wie vor stehen Obst und Gemüse aus ökologischer Erzeugung bei den Verbrauchern hoch im Kurs. Das gilt auch für diese „Bio Wertkost“-Äpfel aus dem Alten Land bei Hamburg. Das vielfältige Angebot der Betriebe reicht von rustikalen Brotspezialitäten über Convenience-Artikel bis hin zu Feingebäck und Kuchen. Zu den größten regio- Zu dem anhaltenden Wachstum trug die hohe Nach- nalen Anbietern der Gruppe zählt die Schäfer’s Brot frage nach den EDEKA-Eigenmarken entscheidend und Kuchen-Spezialitäten GmbH in Porta Westfalica bei: So verbesserten sich „Rio Grande“ (Obst) oder mit über 900 Filialen; die Bäckerei K&U beliefert aus „Gärtner’s Beste“ auch 2009 wieder im zweistelligen vier Produktionsbetrieben mehr als 700 Verkaufs- Bereich. Gegen den allgemeinen Markttrend konnte stellen im Südwesten. sich auch das Bio-Obst- und -Gemüse-Sortiment unter „EDEKA Bio Wertkost“ deutlich positiv entwickeln. OBST- UND GEMÜSE-SEGMENT WEITER IM Die 2008 eingeführte Premium-Linie „EDEKA Selec- WACHSTUM tion Yacaran“ hat sich mittlerweile fest im EDEKA- Als einer der größten europäischen Fruchtvermarkter Einzelhandel etabliert. mit Standorten in Hamburg, Roisdorf, Lüllingen, München, Venlo/Barendrecht (Niederlande) und Valencia Im laufenden Geschäftsjahr liegt ein Schwerpunkt (Spanien) steuert das EDEKA Fruchtkontor die grup- der Waren- und Vermarktungsstrategie auf dem Aus- penweite Beschaffung und Vermarktung von Obst, bau regionaler Produkte. Mit dem Relaunch einer in- Gemüse und Blumen. Durch enge Lieferantenbezie- novativen Range von Salatmischungen in Beuteln hungen im kontrolliert-integrierten Anbau nimmt das und Schalen setzt das EDEKA Fruchtkontor zudem Fruchtkontor direkten Einfluss auf die Produktions- einen deutlichen Akzent auf das wachsende Trend- prozesse. Ungeachtet des schwierigen Geschäftsum- Segment „Fresh Cut“. Darüber hinaus wird das Frucht- felds hat sich das EDEKA Fruchtkontor in Umsatz, kontor in enger Kooperation mit den sieben Regional- Volumen und Marktanteilen auch 2009 wieder posi- gesellschaften und Netto Marken-Discount weiterhin tiv entwickelt. Die Erlöse der deutschen Kontore er- konsequent daran arbeiten, das Qualitätsmanage- höhten sich um 14,8 Prozent auf insgesamt 1,47 Mrd. ment zu optimieren und die Risiken durch den Einsatz Euro (Vorjahr: 1,28 Mrd. Euro). von Pflanzenschutzmitteln effektiv zu verringern. 39 EDEKA_GB_2009_39 39 06.05.2010 18:54:34 Uhr Produktion Umsatzentwicklung EDEKA Fruchtkontor Nettoumsätze in Mrd. Euro 1,47 1,50 1,20 1,17 1,20 1,28 +14,8 % 0,92 0,90 Weiter auf Wachstumskurs: Das EDEKA Fruchtkontor überzeugt mit einem vielfältigen Sortiment, attraktiven Eigenmarken und einer klaren Linie in puncto Qualitätssicherung. 0,60 0,30 0 2005 2006 2007 2008 2009 WEINKONTOR BAUT EXKLUSIV-SORTIMENT AUS nal orientierten Eigenmarken, etwa die Serie „Finca Das EDEKA Weinkontor koordiniert die Beschaffung de la Vega“ für spanische Weine. Im Berichtsjahr wurde und gruppenweite Vermarktung von nationalen und die erfolgreiche Linie mit einer Reserva und zwei Cavas internationalen Weinen und Sekten. Mit der Rhein- erweitert. Einer der Schwerpunkte der Sortiments- berg-Kellerei in Bingen unterhält die EDEKA-Gruppe arbeit lag 2009 auf dem Sparkling-Segment: Hier ging als einziges Handelsunternehmen eine eigene Kelle- das Weinkontor gleich mit drei exklusiven Neueinfüh- rei. Hier werden Weine aus Deutschland und dem rungen an den Start, darunter im März ein Prosecco europäischen Ausland mit modernsten Verfahren Frizzante der Marke „Giolano“, der vor allem durch abgefüllt, gelagert und in die Gruppe distribuiert. Im sein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt. Berichtsjahr verbuchte die Rheinberg-Kellerei ein Umsatzplus von 11,6 Prozent auf 170,0 Mio. Euro (Vor- Der hohe Qualitätsanpruch des EDEKA Weinkontors jahr: 152,3 Mio.). spiegelt sich Jahr für Jahr in vielen „ausgezeichneten“ Erzeugnissen wider. So prämierten die Juroren Über ein enges Netzwerk sind die Einkäufer des Wein- des internationalen Weinwettbewerbs „Mundus kontors mit vielen renommierten Weingütern aus al- Vini“ im Herbst 2009 insgesamt zehn EDEKA-Pro- ler Welt verbunden. Rund 500 Weine und Sekte aus dukte mit Gold- und Silbermedaillen. Auch die ver- 20 Ländern gehören ins Sortiment, viele von ihnen trieblichen Aktivitäten wurden erneut verstärkt – werden exklusiv für die EDEKA-Gruppe erzeugt. Mit unter anderem mit der dritten Auflage des Gourmet- attraktiven Markenkonzepten für jeden Geschmack Journals „EDEKA Weinlese“, das den Einzelhandels- setzt das EDEKA Weinkontor immer wieder neue Ak- absatz in den verkaufsstarken Monaten November zente im Markt. Im Fokus stehen dabei die internatio- und Dezember unterstützte. Umsatzentwicklung EDEKA Weinkontor/Rheinberg-Kellerei Nettoumsätze in Mio. Euro 170,0 180 150 123,8 129,3 139,4 152,3 +11,6 % 120 Geballte Wein-Kompetenz: Das EDEKA Weinkontor mit der Rheinberg-Kellerei punktet mit modernen Sortimentskonzepten und der Zusammenarbeit mit renommierten Winzern aus aller Welt. 90 60 30 0 2005 40 2006 2007 2008 2009 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_40 40 06.05.2010 18:54:41 Uhr DIE EDEKA-GRUPPE Produktion Unser Engagement Qualität und Lebensmittelsicherheit haben für nale Pilotprojekt GRASP (GLOBALGAP Risk Assess- die EDEKA-Gruppe höchste Priorität – das gilt ment on Social Practices), in dem Kriterien entwickelt ganz besonders für alle Produkte aus eigener Er- wurden, um die Einhaltung sozialer Mindeststan- zeugung. Beispiel Fleisch und Wurst: Mit regio- dards in den wichtigsten Anbauländern zukünftig nalen noch wirkungsvoller zu kontrollieren. Markenfleischprogrammen wie „Gut- fleisch“ oder „Bauerngut“ setzt EDEKA branchenweit Maßstäbe bei Haltung und Fütterung der Tiere ebenso wie bei Transparenz und Rückverfolgbarkeit aller Verarbeitungsprozesse. Von besonderer Sensibilität ist das Obst- und Gemüse-Segment. Seit über 20 Jahren pflegt das EDEKA Fruchtkontor langfristige Lieferantenbeziehungen, auch im Vertragsanbau. Dabei ist EDEKA eng in die Produktionsberatung eingebunden und nimmt so direkten Einfluss auf die Produktqualität. Leitgedanke des Qualitätsmanagements ist das Prinzip der Prävention, um die Risiken beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln von Anfang an zu minimieren. Bereits seit 1997 dürfen die Produzenten der EDEKAEigenmarken die gesetzlich festgelegten Rückstandshöchstmengen nur bis zu maximal 50 Prozent ausschöpfen. Tatsächlich werden heute bei mehr als 90 Prozent aller untersuchten Obst- und Gemüse-Proben Werte erreicht, die deutlich unter 30 Prozent der Höchstmengen liegen. Dies belegen Ergebnisse einer umfassenden Rückstandsdatenbank, die EDEKA als Vorreiter im Handel 2007 eingeführt hat und in die alle Daten sämtlicher Obst- und Gemüse-Analysen einfließen. Alle Lieferanten des Fruchtkontors müssen nach GLOBALGAP (Global Partnership for Good Agricultural Practice) zertifiziert sein. Auch mit Blick auf die Arbeitsbedingungen beim Anbau von Obst und Gemüse übernimmt EDEKA Verantwortung. Die Gruppe fordert die Einhaltung von Sozialstandards von allen Lieferanten verbindlich ein. Vor diesem Hintergrund unterstützte das EDEKA Fruchtkontor im vergangenen Jahr das internatio- Genuss mit Sicherheit: Die Einhaltung hoher Qualitätsstandards ist für EDEKA von oberster Priorität. Für ihre Eigenmarken – wie hier „Rio Grande“ – geht die Gruppe deutlich über gesetzliche Vorgaben hinaus. 41 EDEKA_GB_2009_41 41 06.05.2010 18:54:48 Uhr Warengeschäft und Eigenmarken EDEKA schärft das Sortimentsprofil ■ Warengeschäft stärkt die EDEKA-Kernkompetenzen ■ GUT&GÜNSTIG überzeugt mit frischem Auftritt ■ Neue Differenzierungsmarken schaffen Zusatznutzen ■ EDEKA und der WWF setzen auf nachhaltige Fischerei Für die EDEKA-Gruppe ist es von entscheidender Be- ■ der Faktor „Genuss“ durch ein attraktives Eigen- deutung, ihr Sortimentsprofil weiter zu schärfen, um marken-Sortiment mit Mehrwert, durch hohe Viel- den Anforderungen des Marktes und damit den Be- falt an Markenartikeln, die Stärkung der Frische- dürfnissen der Verbraucher bestmöglich gerecht zu theken-Kompetenz und eine ansprechende Waren- werden. Anspruch der Gruppe ist es, ihren Kunden im Einzelhandel täglich Frische und beste Qualität zu präsentation. ■ der Faktor „Gesundheit“ durch die Etablierung in- bieten – und das zu einem hervorragenden Preis-Leis- novativer Eigenmarken-Linien für eine ausge- tungs-Verhältnis. Um diesen Anspruch zu erfüllen, wogene Ernährung, den Ausbau des EDEKA Ernäh- hat die EDEKA ZENTRALE gemeinsam mit den Regio- rungsservice, die Etablierung einer verbraucher- nalgesellschaften ihre Anstrengungen zur Optimie- freundlichen Nährwertkennzeichnung oder durch rung des Warengeschäfts und der systematischen die Orientierung des Einkaufs an Nachhaltigkeits- Kategoriearbeit auch im Geschäftsjahr 2009 konse- kritierien wie beispielsweise dem MSC-Logo bei Fisch und Meeresfrüchten. quent vorangetrieben. Im Fokus stehen dabei: ■ der Faktor „Gemeinschaft“ durch das enge Ineinandergreifen aller Stufen der Gruppe, die Bereitstellung attraktiver Services für die 4.500 EDEKA-Unternehmer und nicht zuletzt die Stärkung des Kundendialogs durch vielfältige Beratungs- oder Verkostungsangebote im Einzelhandel. Für den gruppenweiten Einkauf von Eigenmarkenund Markenartikeln arbeiten die EDEKA ZENTRALE und die sieben Regionalgesellschaften Hand in Hand. Während national und international operierende Markenhersteller in der Regel mit der ZENTRALE verhandeln, wird die Beschaffung regionaler Markenartikel und vieler Frischwaren wie Fleisch, Wurst oder Molkereiprodukten über die Großhandelsbetriebe geEchte Vielfalt: Für EDEKA kommt es darauf an, die Kunden mit einem stimmigen Sortimentsmix aus bekannten Marken, beliebten regionalen Produkten und klar profilierten Eigenmarken zu überzeugen. steuert. In der ZENTRALE selbst wurde die 2008 eingeleitete Vernetzung von Einkaufs- und Vertriebsaktivitäten im Berichtsjahr weiter forciert. Vor allem die detaillierten und durch Primär- und Sekundärdaten angereicherten Markt- und Kundenanalysen tragen maßgeblich zu den erfolgreichen Jahresabschlüssen mit den Lieferanten bei. 42 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_42 42 06.05.2010 18:54:55 Uhr DIE EDEKA-GRUPPE Warengeschäft und Eigenmarken Zentrales Element des Warengeschäfts ist die ge- In der Folge stieg ihr Anteil am Lebensmittel-Gesamt- zielte Weiterentwicklung des Eigenmarken-Sorti- umsatz auf 18,4 Prozent (Quelle: Nielsen Trade Panel). ments. Die am Kunden orientierte Prozesskette innerhalb der Gruppe hat sich in der Praxis bewährt. Wie die Marktforschung bestätigt, greifen annähernd Sie gibt dem Einzelhandel ein wirkungsvolles Instru- die Hälfte der EDEKA-Kunden bei ihrem Einkauf auch mentarium an die Hand, um unterschiedlichste Ziel- zu preisgünstigen Eigenmarken. Dennoch wählen gruppen bedarfsgerecht anzusprechen. viele Verbraucher zusätzlich auch den Discount als Einkaufsstätte. Vor diesem Hintergrund liegt eine zen- UNVERWECHSELBARES SORTIMENT trale Zielsetzung der EDEKA-Eigenmarkenstrategie Die EDEKA-Eigenmarken zählen zu den wichtigsten darin, die Bedarfsdeckung der Kunden im EDEKA-Ein- Profilierungsinstrumenten der Gruppe. Sie bieten zelhandel weiter auszubauen. Nach dem Grundsatz dem Verbraucher qualitativ hochwertige Produkte „Alles unter einem Dach“ setzt die Gruppe auf einen zu einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis und ausgefeilten Sortimentsmix, der es für die Kunden ergänzen damit die Vielfalt des klassischen Marken- überflüssig macht, die Einkaufsstätte zu wechseln. Als artikel-Sortiments. Die Kunden profitieren von einer Vollsortimenter deckt EDEKA alle Stufen der Bedürfnis- gewachsenen Angebotsvielfalt und Produktqualität. pyramide beim Lebensmittelkauf ab: Im Preisein- Aktuell umfasst die Eigenmarken-Range mehr als stiegssegment überzeugt GUT&GÜNSTIG mit guter 2.400 Artikel aus allen relevanten Warengruppen. Basisqualität zum besten Preis. Darüber hinaus bieten die Differenzierungsmarken, die unter dem EDEKA- Im Geschäftsjahr 2009 führte die allgemeine Preis- Logo vermarktet werden, Mehrwert durch Vielfalt, entwicklung bei Lebensmitteln zu einer deutlich ge- wahrnehmbare Qualität und Frische und profilieren stiegenen Nachfrage nach EDEKA-Eigenmarken. somit das EDEKA-Sortiment in besonderer Weise. Premium-Sortiment Im Premium-Segment finden sich ausgewählte Spezialitäten in absoluter Spitzenqualität für besonders anspruchsvolle Kunden. Ba sis ma rke n Diff ere nz ier un gs ma rke n Qualität, Preis, Innovationskraft Die EDEKA-Eigenmarken-Architektur Gehobenes Sortiment Unter „EDEKA ”wird die Vielfalt an EDEKA-Submarken derzeit unter einem Markendach zusammengezogen. „EDEKA”-Produkte bieten für den Kunden einen nachvollziehbaren Mehrwert und differenzieren sich damit klar innerhalb der Warengattung. Basis-Sortiment „GUT&GÜNSTIG” bildet den Preiseinstieg mit guter Qualität zum im Markt günstigsten Preis. „elkos” bietet hochwertige Pflegeprodukte für die ganze Familie. 43 EDEKA_GB_2009_43 43 06.05.2010 18:55:01 Uhr Warengeschäft und Eigenmarken GUT&GÜNSTIG PRÄSENTIERT SICH Ebenfalls im Preiseinstiegsbereich steht die Marke FRISCH UND MODERN „elkos” für ein modernes Drogeriesortiment als Alter- Das Preiseinstiegssegment wird in erster Linie durch native zu den preisgünstigsten Produkten im Droge- die Basismarke GUT&GÜNSTIG abgedeckt. Sie erfüllt riefachhandel. Sie umfasst aktuell rund 140 Artikel das Kundenbedürfnis nach qualitativ überzeugenden vor allen aus den Bereichen Körperpflege und Kos- Produkten zum günstigsten Preis. Aktuell umfasst metik. Auch „elkos“ bekommt ein neues Gesicht: Der die Marke rund 1.000 umsatzstarke Artikel aus allen 2009 auf den Weg gebrachte Relaunch wird im lau- relevanten Sortimentsgruppen. Qualitativ können sie fenden Jahr weiter ausgerollt und schließt eine Viel- ohne Abstriche mit den Markenartikeln führender zahl von Neueinführungen mit ein. Hersteller mithalten, gleichzeitig orientieren sie sich am niedrigsten Preisniveau im Markt. „EDEKA“ SETZT NEUE AKZENTE Neben der Optimierung des Preiseinstiegssegments Im Geschäftsjahr 2009 wurde die Marke mit der „ro- war das Berichtsjahr geprägt von der Weiterentwick- ten Ecke“ einem umfassenden Relaunch unterzogen. lung der EDEKA-Differenzierungsmarken. Zielsetzung Mehr als zwei Drittel des Sortiments wurden quali- ist es, den Verbrauchern echte Sortimentsvielfalt zu tativ überarbeitet und präsentieren sich nun mit ver- bieten. Alle Artikel haben den Anspruch, sich von besserter Rezeptur und einem modernen, frischen etablierten Markenartikeln durch einen nachvollzieh- Verpackungsdesign. Mit Erfolg, wie die positive Re- baren Zusatznutzen abzuheben – etwa mit Blick auf sonanz im Einzelhandel belegt. Dazu trug nicht zu- hochwertige Zutaten oder besondere Herstellungs- letzt auch die Imagekampagne „Wir lieben Lebens- verfahren. So stärken die Eigenmarken die Positionie- mittel“ bei, die EDEKA im Januar 2010 mit einem rung der Dachmarke EDEKA am Point of Sale durch ein neuen TV-Spot fortsetzte – erstmals mit Fokus auf klares Preis-Leistungs-Versprechen. Der Auftritt der das GUT&GÜNSTIG-Sortiment. Parallel wurde die Differenzierungsmarken wurde 2009 noch deutlicher Markenpräsenz mit einer innovativen Online-Kam- und selbstbewusst unter dem EDEKA-Schriftzug ge- pagne sowie in Handzetteln und Tageszeitungsan- bündelt. Auf viele Submarken wird bereits heute ganz zeigen forciert. Das Zusammenspiel aller Elemente verzichtet, andere treten sukzessive in den Hinter- der Kampagne hat die Marke EDEKA als glaubwür- grund. digen Händler mit attraktivem Preis-Leistungs-Verhältnis zusätzlich gestärkt. Unter „EDEKA“ kamen im Jahresverlauf zahlreiche Artikel auf den Markt, die mit Frische und besonderen Rezepturen überzeugen. Zum Beispiel im Segment Chilled Food: Immer mehr Verbraucher greifen zu Fertiggerichten aus dem Kühlregal – gleichzeitig steigt aber auch das Bedürfnis nach Premium-Qualität. Diesem Trend kommen die neuen Frischen FertigMenüs von EDEKA entgegen. Das Besondere daran ist das schonende „SousVide“-Garverfahren, das Vitamine und Nährstoffe optimal bewahrt. Zudem zeichnet sich die Range durch die Auswahl bester Zutaten und den Verzicht auf Konservierungsstoffe, künstliche Aromen und Geschmacksverstärker aus. Auch mediterrane Spezialitäten erfreuen sich in deut- GUT&GÜNSTIG: Zahlreiche Artikel mit der „roten Ecke“ präsentieren sich mit optimierter Rezeptur und einem modernen, frischen Verpackungsdesign. Grund genug, die Marke im Rahmen der Kampagne „Wir lieben Lebensmittel“ noch stärker ins Rampenlicht zu rücken. 44 schen Küchen zunehmender Beliebtheit. Mit drei neuen Ländersortimenten bietet die Gruppe ihren Kunden authentische Gerichte aus dem Mittelmeer- E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_44 44 06.05.2010 18:55:07 Uhr DIE EDEKA-GRUPPE Warengeschäft und Eigenmarken raum – hergestellt nach Original-Rezepturen und mit ausgesuchten Zutaten in ihren Herkunftsländern. So wird beispielsweise die Pasta-Linie unter „EDEKA Italia“ im traditionellen Bronzeverfahren in Italien selbst produziert. „EDEKA España“ überzeugt mit spanischen Wurst- und Schinkenspezialitäten, „EDEKA La France“ mit frischen Desserts der französischen Küche. Die neue Eigenmarke überzeugt mit authentischen Spezialitäten original aus Italien. Für höchste Qualitätsansprüche in bester Ausstattung steht die neue Premium-Eigenmarke „EDEKA Selection“. Bereits im Vorjahr brachte die EDEKAGruppe ausgewählte Obst- und Gemüsesorten unter „EDEKA Selection Yacaran” erfolgreich an den Start, seit Mitte 2009 wird das Premium-Segment auch in anderen Kategorien gezielt umgesetzt. HOCHWERTIGES ZUBEHÖR FÜR DIE KÜCHE Neben der klassischen Kompetenz bei Lebensmitteln setzt die EDEKA-Gruppe auch bei Nonfood verstärkt Akzente – sowohl mit Eigenmarken wie auch mit Markenprodukten namhafter Hersteller. Für die Weiterentwicklung des Nonfood-Sortiments und die Entwicklung attraktiver Module für den Einzelhandel zeichnet seit 2008 die EDEKA Nonfood-CM GmbH verantwortlich. Unter dem neuen Label „EDEKA zuhause“ hat sie im Jahresverlauf 2009 ein anspruchsvolles Produktsortiment für den lebensmittelnahen Bereich Kochen und Backen entwickelt, das über 130 hochwertige Artikel umfasst und im laufenden Geschäftsjahr auf den Markt kommen wird. Design, Die neue Eigenmarke ging 2009 mit traditionellen Wurst-Spezialitäten aus Spanien an den Start. Funktionalität und der Anspruch, Produkte in höchster Fachhandelsqualität zum attraktiven Preis anzubieten, passen zum Anspruch von EDEKA und schaffen einen Mehrwert, von dem die Kunden des EDEKAund Marktkauf-Einzelhandels profitieren. HOHE QUALITÄT – MIT SICHERHEIT Sämtliche EDEKA-Produkte stehen für geprüfte Qualität. Die Gruppe baut ihre Maßnahmen zur Qualitätssicherung seit Jahren systematisch aus. Sie umfassen alle Stufen der Prozesskette – von den Erzeugern und Lieferanten über den Großhandel bis in die Regale des Einzelhandels. Um die hohe Qualität und Sicherheit aller Lebensmittel zu gewährleisten, arbeitet die EDEKA ZENTRALE Hand in Hand mit den EDEKA-Regionalgesellschaften und mit Netto Marken-Discount. Die neue Eigenmarke präsentiert sich mit DessertSpezialitäten nach französischer Tradition. 45 EDEKA_GB_2009_45 45 06.05.2010 18:55:12 Uhr Warengeschäft und Eigenmarken Für alle Artikel des Eigenmarkensortiments gibt die Unser Engagement EDEKA ZENTRALE klare Qualitätskriterien vor, die in Form so genannter Produktspezifikationen vertraglich vereinbart werden. Ob die Vorgaben eingehalten Die Märkte der EDEKA-Gruppe stehen für werden, wird systematisch durch unabhängige Labo- eine einzigartige Sortimentsvielfalt mit bis re kontrolliert; hinzukommen regelmäßige EDEKA-in- zu 50.000 verschiedenen Artikeln. „Wir lie- terne sensorische Prüfungen. Generell müssen alle ben Lebensmittel“ – aus diesem Bekenntnis Lieferanten der Food-Eigenmarken die Kriterien des ergibt sich auch eine Verantwortung für Qua- IFS (International Food Standard) erfüllen. Zusätzliche lität und eine auf allen Stufen transparente Sicherheit bieten – falls erforderlich – Lieferanten- Wertschöpfungskette. Das gilt ganz beson- audits, bei denen die Produktionsbetriebe vor Ort von ders für die EDEKA-Eigenmarken. Um dies zu EDEKA-Mitarbeitern sowie unabhängigen Auditoren gewährleisten, setzt EDEKA auf ein umfas- kontrolliert werden. sendes Qualitätsmanagementsystem ebenso wie auf klare Richtlinien für den Einkauf. TRANSPARENZ UND DIALOG Da der Wunsch nach Information rund um Ernährung Ein besonderer Schwerpunkt liegt aktuell auf zunimmt und zudem ein gesellschaftspolitisches An- dem Segment Fisch und Meeresfrüchte. EDEKA liegen geworden ist, hat die EDEKA-Gruppe ein trans- ist Deutschlands größter Fischhändler – mit parentes Nährwert-Kennzeichnungskonzept entwi- mehr als 2.000 Frischfisch-Theken und einem ckelt, das im Jahr 2009 sukzessive auf allen Eigenmar- breiten Angebot an Tiefkühlprodukten und ken-Verpackungen umgesetzt worden ist. Es basiert Konserven. Damit sieht sich der Marktführer im Wesentlichen auf der Angabe der wichtigsten Nähr- in einer besonderen Verantwortung, das An- werte bezogen auf eine Portion sowie den Anteil die- gebot dieses wertvollen Lebensmittels auch ser Portion am empfohlenen Richtwert für die Tages- für die Zukunft zu sichern. Um ein deutliches zufuhr (GDA). Zielsetzung für das laufende Geschäfts- Zeichen für eine nachhaltige Fischwirtschaft jahr ist es, die für EDEKA-Eigenmarken verbindliche zu setzen, hat EDEKA im Januar 2009 weit rei- Nährwertkennzeichnung auf Herstellermarken auszu- chende Leitlinien formuliert und eine lang- dehnen und damit die Transparenz und Vergleichbarkeit der Produkte für alle Kunden weiter zu steigern. Qualitätssicherung und Verbraucherschutz enden nicht an den Regalen des Einzelhandels. Von hoher Bedeutung ist es auch, die Kunden über die richtige Auswahl von Lebensmitteln für eine ausgewogene Ernährung zu beraten. In den Märkten der EDEKAGruppe stehen heute rund 1.800 speziell für diese Aufgabe geschulte Mitarbeiter bereit. Der EDEKA Ernährungsservice, den die Gruppe schon vor fünf Jahren ins Leben gerufen hat, gibt auch online und per Telefon-Hotline jedem Ratsuchenden Auskunft über Lebensmittel und deren Inhaltsstoffe, Rezepte und Tipps rund um den bewussten Genuss. Bewusst genießen: Zahlreiche Fisch-Eigenmarkenartikel tragen schon heute das MSC-Siegel bzw. das WWF-Logo, den Panda. 46 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_46 46 06.05.2010 18:55:20 Uhr DIE EDEKA-GRUPPE Warengeschäft und Eigenmarken Nachhaltig frisch: Als führender deutscher Fischhändler setzt die EDEKA-Gruppe auf eine bestandserhaltende Fischwirtschaft. Damit unsere Kunden dieses wertvolle Lebensmittel auch morgen noch genießen können. Gemeinsam stark: Bei der Erschließung nachhaltiger Quellen arbeitet EDEKA eng mit dem World Wide Fund for Nature (WWF) zusammen. fristig angelegte, im deutschen Einzelhandel exklusi- Im Zuge der Umstellung ihrer Sortimente beschloss ve Kooperation mit der Umweltstiftung World Wide die EDEKA-Gruppe 2009, Produkte von Aal, Wildstör, Fund For Nature (WWF) begründet. Zielsetzung ist Hai und Rochen aus ihren Sortimenten zu nehmen. es, ab dem Jahr 2012 ausschließlich Fisch aus be- Diese Fischarten gelten nach internationalen Krite- standserhaltenden und umweltschonenden Fische- rien als bedroht. Im Jahresverlauf war das Angebot reien und Aquakulturen anzubieten. Der WWF sichert an entsprechenden Artikeln gegenüber dem Vorjahr dabei eine fundierte fachliche Beratung bei der Er- bereits um mehr als 90 Prozent reduziert worden; schließung nachhaltiger Lieferquellen. auf Einzelhandelsebene werden die Fisch-Theken bis Mitte des laufenden Jahres umgestellt sein. Vor diesem Hintergrund wurde das Angebot an Wildfisch aus anerkannt bestandserhaltenden Quellen so- Auf politischer Ebene setzen sich EDEKA und der wie von Zuchtfisch aus nachhaltiger Aquakultur im WWF für eine Neuausrichtung der EU-Fischereipoli- Jahresverlauf Schritt für Schritt weiter ausgebaut. tik ein. Dazu steht die Gruppe in kontinuierlichem Rund zwei Drittel der Fischartikel unter EDEKA-Eigen- Dialog mit unterschiedlichen Interessengruppen aus marken wie „GUT&GÜNSTIG“ oder „EDEKA“ waren Politik, Wirtschaft, Wissenschaft sowie weiteren bis Ende 2009 bereits umgestellt und tragen inzwi- Nicht-Regierungsorganisationen. schen das blaue Siegel des Marine Stewardship Council (MSC) und zusätzlich das WWF-Logo – den Panda. Im Rahmen der Kooperation mit dem WWF unter- EDEKA setzt bevorzugt auf anerkannte Zertifizie- stützt EDEKA auch ein Meeresschutzprojekt zur För- rungen wie das MSC-Siegel oder achtet beim Einkauf derung nachhaltiger Fangmethoden für Thunfisch im auf wissenschaftliche Empfehlungen für Fisch aus Indo-Pazifik: Die Umrüstung von Fischerbooten auf nicht bedrohten Beständen. Darüber hinaus unter- so genannte Rundhaken rettet jährlich das Leben von stützt die Unternehmensgruppe gemeinsam mit dem Tausenden seltener Meeresschildkröten. Darüber WWF die Entwicklung eines weltweiten Zertifizie- hinaus fördert EDEKA die langfristige Sicherung der rungsstandards für nachhaltige Fischzuchten (Aqua- Thunfisch-Bestände durch den Schutz der Laich- und culture Stewardship Council, ASC). Aufwuchsgebiete in dieser Meeresregion. 47 EDEKA_GB_2009_47 47 06.05.2010 18:55:25 Uhr Mitarbeiter und Ausbildung EDEKA schafft sichere Arbeitsplätze ■ EDEKA-Gruppe baut Mitarbeiterzahl deutlich aus ■ Umfangreiches Förderprogramm für Nachwuchskräfte ■ EDEKA-Regionen setzen verstärkt auf E-Learning Zum Jahresende 2009 waren insgesamt 289.602 Mit- im vergangenen Jahr bei EDEKA ins Berufsleben. Ins- arbeiter in der EDEKA-Gruppe beschäftigt – das waren gesamt stieg die Zahl der Auszubildenden auf 16.255 27.361 Mitarbeiter oder 10,4 Prozent mehr als im Vor- – ein Zuwachs von 22,7 Prozent gegenüber dem Vor- jahr (262.241 Mitarbeiter). Damit nimmt die Gruppe jahr (13.244 Auszubildende). Von ihnen absolvierten weiterhin eine führende Position unter den Arbeitge- 11.091 junge Leute eine Ausbildung im EDEKA-Einzel- bern in Deutschland ein. Insbesondere im erneut ge- handel, den sieben Großhandelsbetrieben und der wachsenen EDEKA-Vollsortimentsgeschäft sind qua- EDEKA ZENTRALE. Insgesamt 5.164 Nachwuchskräfte lifizierte, serviceorientierte Mitarbeiter ein wesent- waren bei Netto Marken-Discount sowie den über- licher Faktor des Erfolgs. Einen besonderen Schub nommenen Plus-Filialen beschäftigt. Das Ausbil- brachte 2009 die Übernahme von 2.300 Plus-Filialen dungsspektrum der Gruppe ist äußerst vielfältig und durch Netto Marken-Discount. Der dynamische Dis- umfasst mehr als 40 Berufsbilder. Das Berufsbild Ver- counter hat alle Mitarbeiter des Plus-Einzelhandels käufer/-in war 2009 gruppenweit die Nummer eins übernommen und seinen Personalbestand so auf ins- der meistgewählten Berufe, gefolgt von Kaufmann/- gesamt rund 65.000 Beschäftigte mehr als verdop- frau im Einzelhandel sowie Fachverkäufer/-in im pelt. Durch die organische Expansion aller Vertriebs- Lebensmittelhandwerk. formate ist auch weiterhin von einem wachsenden Bedarf an engagierten Kräften im gesamten Einzel- PERSPEKTIVEN FÜR DEN NACHWUCHS handelsgeschäft der Gruppe auszugehen. Zielsetzung der EDEKA-Gruppe ist es, Führungskräfte FÜHRENDER AUSBILDER DEUTSCHLANDS nen Reihen zu gewinnen. Für engagierte Nachwuchs- Die EDEKA-Gruppe unterstrich 2009 ihre Verant- kräfte bietet die Gruppe daher vielfältige Aufstiegs- wortung als führendes Ausbildungsunternehmen in chancen. Um jeden Mitarbeiter optimal zu fördern, Deutschland. Mehr als 7.000 Schulabgänger starteten hat die EDEKA Juniorengruppe e.V. ein umfangreiches und angehende EDEKA-Unternehmer aus den eige- Mitarbeiter der EDEKA-Gruppe Anzahl 289.602 290.000 +27.361 280.000 270.000 250.000 Erfolg braucht Köpfe: Die EDEKA-Gruppe baute ihre Mitarbeiterzahl im Jahr 2009 weiter aus und festigte damit ihre Position als einer der führenden Arbeitgeber in Deutschland. 262.241 260.000 253.531 243.330 247.820 240.000 230.000 2005 48 2006 2007 2008 2009 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_48 48 06.05.2010 18:55:33 Uhr DIE EDEKA-GRUPPE Mitarbeiter und Ausbildung Programmangebot entwickelt, das Theorie und Praxis eng miteinander verzahnt. Den hohen Stellenwert einer kontinuierlichen Weiterbildung belegen – neben zahlreichen projektbezogenen Workshops – auch die rund 70 unterschiedlichen Fachseminare des Bildungswesens, die im Jahr 2009 von rund 2.300 Mitarbeitern und Führungskräften genutzt wurden. Gezielte Förderung: Mit verantwortungsvollen Aufgaben im Markt und praxisorientierten Schulungen begleitet EDEKA ihre jungen Mitarbeiter bei den ersten Karriereschritten. Ein besonderer Fokus der Förderung liegt auf angehenden Existenzgründern. Allein in den vergangenen fünf Jahren haben mehr als 600 junge Kaufleute den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. Den Nachwuchsunternehmern stehen die EDEKA ZENTRALE, die Regionalgesellschaften und die EDEKABANK mit vielen unterstützenden Angeboten zur Seite. Auf diese Weise stärkt die Gruppe ihr Kerngeschäft und investiert gezielt in die Zukunft. Nach der erfolgreichen Pilotphase im Vorjahr war das E-LEARNING – DIE NEUE FORM DES LERNENS Jahr 2009 geprägt von den Vorbereitungen des Roll- Im Geschäftsjahr 2009 ist das E-Learning über das outs in den EDEKA-Regionen. Parallel zu den tech- „EDEKA-Wissensportal“ als fester Bestandteil der nischen und organisatorischen Maßnahmen wurde Aus- und Weiterbildung innerhalb der EDEKA-Gruppe auch das Kursangebot erweitert: 23 Kurse wurden etabliert und ausgebaut worden. Mit dem Angebot neu entwickelt, mehrere bestehende überarbeitet. der flexiblen Wissensvermittlung via Intra- oder Inter- Im November war es so weit: Mit dem E center in Em- net öffnet die Gruppe das Tor zu einer neuen Lern- den ging der erste EDEKA-Standort der Regionalge- welt und setzt branchenweit Standards. Die positive sellschaft Minden-Hannover online. Zahlreiche Märk- Resonanz im EDEKA-Groß- und Einzelhandel gibt dem te aus der Region folgten, und bis zum 31. Dezember innovativen Ansatz recht: Die Möglichkeit, Wissen in hatten bereits mehr als 1.000 Mitarbeiter Kurse im überschaubaren Einheiten zu jeder Zeit an jedem Ort „EDEKA-Wissensportal” besucht. Seit Anfang des zur Ver fügung zu stellen, begeistert Mitarbeiter, laufenden Jahres sind weitere Regionen mit ihren Markt- und Bezirksleiter gleichermaßen. Märkten mit am Start. Auszubildende der EDEKA-Gruppe Anzahl 16.255 18.000 15.000 12.000 11.370 11.923 12.193 13.244 +3.011 Nachwuchs nach vorn: Mit mehr als 16.000 Auszubildenden in rund 40 Berufen war die EDEKA-Gruppe auch 2009 führender Ausbilder in Deutschland. 9.000 6.000 3.000 0 2005 2006 2007 2008 2009 49 EDEKA_GB_2009_49 49 06.05.2010 18:55:40 Uhr Mitarbeiter und Ausbildung FOKUS AUF HOCHSCHULABSOLVENTEN Um gezielt jungen Führungsnachwuchs mit Hochschulabschluss für eine Karriere beim Marktführer zu Stilvolle Abschlussfeier: Nach sechs Semestern schlossen die ersten 14 Nachwuchskräfte 2009 ihr berufsbegleitendes Bachelor-Studium erfolgreich ab. begeistern, richtet die EDEKA-Gruppe den Fokus verstärkt auf Universitäten und Hochschulen. Vor diesem Hintergrund hat die EDEKA ZENTRALE im Herbst 2009 ein attraktives Trainee-Programm für Hochschulabsolventen gestartet, das im laufenden Geschäftsjahr weiter fortgeführt wird – auch unter Einbeziehung der LUNAR GmbH. In 18 Monaten durchlaufen die Trainees unterschiedliche Geschäftsbereiche und werden Schritt für Premiere: Die ersten Trainees gingen im Oktober in Hamburg an den Start. Begrüßt wurden sie von Markus Mosa, Personalchef Michael von Appen und Jens Kettler, Leiter Bildungswesen. Schritt an verantwortungsvolle Projekte in den Bereichen Organisation, Einkauf, Logistik, Finanzen, Controlling, Aus- und Weiterbildung oder Marketing herangeführt. Das interne Training wird durch Einsätze im regionalen EDEKA-Einzelhandel ergänzt und schließt optional auch Aufenthalte im europäischen Ausland mit ein. AUFSTIEGSCHANCEN BEI EDEKA ■ EDEKA-Ausbildung: In mehr als 40 Ausbildungsberufen ■ integriert (HFW integriert): Die integrierte Ausbildung ■ QUALIFIX: Basis-Fortbildungsprogramm. ohne Berufsschulbesuch für Abiturienten wird vor allem ■ Junioren-Aufstiegsprogramm (JAP): Das JAP ist der vom selbstständigen Einzelhandel sehr gut angenommen. Grundpfeiler der EDEKA-Nachwuchsförderung und be- ■ ■ ■ nach diesem Programm um 20 Prozent gestiegen. Die zwölf Monaten auf erste Führungspositionen vor. Teilnehmer kommen aus allen Regionalgesellschaften Junioren-Aufstiegsprogramm (JAP) Bedienung: Das Pro- und der EDEKA ZENTRALE. ■ Unternehmer Kompetenz Programm (UKP): Dieses wuchskräften im Bereich der Bedienungs- und Frische- einzigartige Programm richtet sich gezielt an herausra- abteilungen. gende junge selbstständige Kaufleute. In 24 Monaten Führungskraft Handel (FKH): Für Existenzgründer inner- erarbeiten sie nicht nur umfangreiches Wissen in der halb der EDEKA-Gruppe ist und bleibt das FKH die erste Theorie, sondern planen eigene Projekte und setzen sie Wahl. In 24 Monaten erhalten die Teilnehmer umfassendes Knowhow für ihre spätere Selbstständigkeit. ■ Handelsfachwirt (HFW): Im Jahr 2009 ist die Nachfrage reitet in enger Verzahnung von Praxis und Theorie in gramm dient der gezielten Qualifizierung von Nach- 50 Handelsfachwirt und Kaufmann/-frau im Einzelhandel des Einzel- und Großhandels sowie der Produktion. in ihren Märkten in die Praxis um. ■ Bachelor of Business Administration (BBA): Mit dem Führungskraft Handel (FKH) Großfläche / Führungs- dreijährigen, berufsbegleitenden Studiengang bietet kräfte-Entwicklungsprogramm (FEP) Großfläche: Diese EDEKA in Kooperation mit der Steinbeiß-Hochschule in beiden neu entwickelten Programme bereiten den Füh- Berlin und der Akademie der Genossenschaften (ADG) rungsnachwuchs der ersten und zweiten Ebene praxis- in Montabaur seit 2006 auch einen akademischen Ab- orientiert auf künftige Aufgaben in der Großfläche vor. schluss an. E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_50 50 06.05.2010 18:55:44 Uhr DIE EDEKA-GRUPPE Mitarbeiter und Ausbildung Unser Engagement Gerade in Krisenzeiten lohnt es sich, in die Zu- Ein wichtiges Element der Ausbildungsförderung ist kunft zu investieren. Die EDEKA-Gruppe tut dies der jährlich ausgetragene gruppenweite Wettbewerb auf vielfältige Weise. Als gewachsenes Unterneh- EDEKA MegaAzubi. Mehr als 9.000 Auszubildende aus mer-Unternehmen natürlich besonders durch die allen Regionen und den EDEKA-Zentralorganisationen Förderung des mittelständischen Unternehmer- nahmen 2009 an der dritten Runde teil. Der Sieger tums. Allein in den vergangenen fünf Jahren hat unter den 50 Besten wurde im Rahmen der EDEKA- EDEKA mehr als 600 Existenzgründungen im Voll- Jahrestagung im Berliner Tempodrom gekürt: Mega- sortimentsgeschäft unterstützt – das Spektrum Azubi 2009 ist Rüdiger Ammon aus dem E center reicht von der Qualifizierung der Aspiranten über Rollnerstraße in Nürnberg (Nordbayern-Sachsen-Thü- die Anschubfinanzierung bis hin zu vielfältigen ringen). Wenig später ließ Ammon die Konkurrenz Services für das laufende Geschäft. auch im Wettbewerb „Grips & Co.“ als Deutschlands beste Nachwuchskraft im Handel weit hinter sich. Eckpfeiler aller Bildungsaktivitäten in der EDEKAGruppe ist die Ausbildung – sie schaff t die Basis Den hohen Stellenwert, den das Thema „Ausbil- für die dringend benötigten Führungskräfte von dung“ bei EDEKA genießt, belegen auch 2009 wie- morgen. Mit über 16.000 Azubis wurde die EDEKA- der die Ergebnisse des branchenweiten Wettbe- Gruppe auch 2009 ihrer gesellschaftlichen Ausbil- werbs „Ausbilder des Jahres“, der herausragendes dungsverantwortung gerecht. Doch EDEKA bie- Engagement in Sachen Ausbildung würdigt: Den ers- tet nicht nur Quantität, sondern auch Qualität: ten Preis in der Kategorie SB-Warenhäuser erhielt Dirk Mit einem umfangreichen Programm werden en- Schütte, Marktkauf in Stade (EDEKA Nord). In der gagierte junge Leute begleitet und gezielt geför- Kategorie Handelszentralen landete die K&U Bäcke- dert. Dabei setzt die Gruppe bewusst auf Eigen- rei ganz vorn. Der Tochter der EDEKA Südwest ge- verantwortung, um die Motivation der Nach- lang es, das Image des Berufs Fachverkäufer Brot wuchskräfte zu stärken, z. B. mit Azubi-Wochen, und Backwaren nachhaltig zu verbessern. Ebenfalls in denen die Auszubildenden das Kommando in zum Kreis der Nominierten zählten das Bildungs- ihren Märkten oder Abteilungen übernehmen wesen der EDEKA-Regionalgesellschaft Nordbayern- und ihre Ideen in eigener Regie in die Tat umset- Sachsen-Thüringen sowie Guido Gartmann, EDEKA- zen können. Unternehmer in der Region Osnabrück. MegaAzubi: Die besten Teilnehmer des bundesweiten Wettbewerbs wurden im Juni zum Finale nach Berlin eingeladen. Zuvor hatten sie sich in vier regionalen Runden durch ihr Fachwissen rund um Handel und Lebensmittel ausgezeichnet. 51 EDEKA_GB_2009_51 51 06.05.2010 18:55:50 Uhr »Meine Azubis haben bei mir nichts zu lachen.« > Maren Meineke – EDEKA-Unternehmerin, Bad Schwartau Maren Meineke sucht keine Regalauffüller. Sie will Mitarbeiter, die einen Boskop von einem Elstar unterscheiden können, die wissen, wo eine Ananas herkommt, und die auch in Stresssituationen immer freundlich bleiben. Und deshalb nimmt sie die Auszubildenden in ihren drei EDEKA-Märkten auch richtig hart ran. Ungebügelte Blusen oder Hemden werden mit einem Rüffel geahndet. Und liegt irgendetwas auf dem Boden, was da nicht hingehört, wird’s unangenehm. Neben Arbeit und Berufsschule stehen für alle Azubis regelmäßige Schulungen an. Vollen Einsatz verlangt auch der alljährliche Härtetest: Eine Woche lang führt der Nachwuchs ganz allein eine Abteilung und lernt dabei, die täglichen Herausforderungen eigenverantwortlich zu meistern. Dass es trotz harter Schule durchaus herzlich zugeht, beweisen der lockere und familiäre Umgangston – und nicht zuletzt die 26 Schützlinge selbst, die Maren Meineke derzeit betreut. Denn die kommen jeden Morgen wieder – sogar völlig freiwillig. 52 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_52 52 06.05.2010 18:55:55 Uhr 53 EDEKA_GB_2009_53 53 06.05.2010 18:56:06 Uhr 54 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_54 54 06.05.2010 18:56:18 Uhr »Bei mir gehen Wildschweine ein und aus.« > Steffen Preiss – EDEKA-Unternehmer, Buseck Im EDEKA-Markt von Steffen Preiss sind die Wildschweine wirklich saufrisch. Denn sein Metzgermeister ist nicht nur hinter der Theke eine Koryphäe, sondern auch im Wald bei der Jagd. Geht das Wildfleisch im Kühlraum zur Neige, verschwindet er schon mal spontan in die umliegenden Wälder und kommt mit Nachschub zurück. Und so ist die Fleischtheke des hessischen Kaufmanns längst ein Geheimtipp. Steffen Preiss hat aber noch mehr zu bieten: Regelmäßig bereitet er traditionelle Spezialitäten wie Wellfleisch, Wurstsuppe und auch verschiedene Wurstsorten zu, die es so nirgendwo sonst zu kaufen gibt. Dafür hat Preiss einen Weg gefunden, nach heutigen Hygienevorschriften trotzdem wie zu Omas Zeiten herzustellen. Wie er das macht, bleibt sein Geheimnis. Dass er es gut macht, zeigt der Ansturm an der Theke. Seine Mitarbeiter denken sich für die Delikatessen immer wieder neue Rezeptvorschläge aus. Und die bleiben nicht geheim, die kann der Kunde sogar schwarz auf weiß mit nach Hause nehmen. 55 EDEKA_GB_2009_55 55 06.05.2010 18:56:30 Uhr »Mein EDEKA-Markt ist ein Drive-in.« > Gerhard Meyer – EDEKA-Unternehmer, Zeil am Main Niemand würde dazu raten, mitten in einer Wüste einen Laden für Bademoden zu eröffnen. Oder in einem winzigen Dorf einen EDEKA-Supermarkt. Der Kaufmann Gerhard Meyer hat aber genau das getan. Theres bei Schweinfurt zählt gerade mal 1.300 Einwohner. Davon könnte ein Supermarkt kaum überleben – entsprechend negativ fiel auch das Standortgutachten aus. Doch Meyer glaubte an den Standort. In der direkten Anbindung an die Autobahn sah er seine Chance. Mit Erfolg: Gerade die Pendler aus der Umgebung schätzen es, nach der Arbeit auf dem Heimweg schnell noch einzukaufen. Kurz runter von der Autobahn und ohne lästige Kreuzungen mit roten Ampeln direkt auf den Parkplatz fahren. Und das nicht nur für einen Snack – hier werden Einkäufe fürs Abendessen und für die ganze Familie gemacht. Sollte EDEKA also irgendwann einmal einen Markt mitten in der Wüste planen, fragt am besten keinen Gutachter. Sondern Gerhard Meyer. 56 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_56 56 06.05.2010 18:56:41 Uhr 57 EDEKA_GB_2009_57 57 06.05.2010 18:56:51 Uhr 58 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_58 58 06.05.2010 18:57:02 Uhr »Zum Bezahlen reicht bei mir ein Finger.« > Roland Fitterer – EDEKA-Unternehmer, Baden-Baden Roland Fitterer liebt es, seine Kunden ins Land der Träume zu schicken. Und zum Glück mögen sie es genauso sehr. Kein Wunder – schließlich lässt kein anderer Markt im Großraum Baden-Baden so schnell Träume wahr werden wie der des findigen EDEKA-Unternehmers. So kann der Geldbeutel beim Einkauf hier getrost zu Hause bleiben: Ein leichter Fingerabdruck an der Touch-and-Pay-Kasse genügt, und alles ist bezahlt. Mehr ist auch an der innovativen Touch-Screen-Waage in der Obst- und Gemüseabteilung nicht nötig: Einmal kurz gedrückt, und das kleine Gerät spuckt Informationen über rund 1.000 Artikel aus. Auch der elektronische Weinberater weiß ganz genau Bescheid, welcher Käse zum ausgewählten Wein am besten passt. Die Kollegen, die bei Roland Fitterer ihren Traumjob gefunden haben, beherrschen die technischen „Aushilfen“ übrigens schon lange wie im Schlaf. Sie genießen es, mehr Zeit für die Kunden zu haben. Und ihnen tagtäglich aufs Neue einen traumhaft schönen Einkauf zu verwirklichen. 59 EDEKA_GB_2009_59 59 06.05.2010 18:57:15 Uhr Finanzinformationen der EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG Inhalt 62 KONZERN-LAGEBERICHT 82 KONZERN-ANHANG 62 _ Gesamtwirtschaftliches Umfeld 82 _ Konsolidierungs- und und Branchenentwicklung Bewertungsmethoden 63 _ Geschäftsentwicklung des 82 _ Konsolidierungskreis und EDEKA ZENTRALE Konzerns assoziierte Unternehmen 69 _ Risiko- und Chancenbericht 73 _ Ausblick 83 _ Zusammenstellung der wichtigsten in den Konzern-Abschluss einbezogenen Unternehmen 85 _ Konsolidierungsgrundsätze 86 _ Bilanzierungs- und 76 KONZERN-ABSCHLUSS 76 _ Konzern-Bilanz 77 _ Konzern-Gewinnund Verlustrechnung 78 _ Konzern-Kapitalflussrechnung 79 _ Konzern-Eigenkapital- Bewertungsmethoden 88 _ Erläuterungen zur Bilanz 95 _ Erläuterungen zur Gewinnund Verlustrechnung 99 _ Sonstige Erläuterungen 100 _ Sonstige Angaben veränderungsrechnung 80 _ Konzern-Anlagevermögen 102 BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS 60 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_60 60 06.05.2010 19:08:04 Uhr FINANZINFORMATIONEN Der Konzern im Überblick Der Konzern im Überblick EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG 2009 in Mio. € 2008 in Mio. € Veränderung in Mio. € 21.566,4 15.952,4 5.614,0 2.708,4 1.235,8 1.472,6 Zinsergebnis – 30,2 – 26,6 – 3,6 EBIT* 329,7 329,6 0,1 EBITDA* 416,9 382,0 34,9 Konzern-Jahresüberschuss 188,4 262,8 – 74,4 6.162,9 5.148,0 1.014,9 25,4 34,3 – 900,5 761,0 139,5 Ertragslage Umsatzerlöse Rohertrag aus Handelsgeschäft Vermögenslage Bilanzsumme Anlagendeckungsgrad (in %) Eigenkapital Eigenkapitalquote (in %) Bruttofinanzverbindlichkeiten 14,6 14,8 – 1.244,2 968,0 276,2 Finanzlage Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit Cashflow aus der Investitionstätigkeit Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 48,4 252,1 – 203,7 – 837,0 – 14,4 – 822,6 420,1 – 186,6 606,7 * EBIT und EBITDA sind um Sondereinflüsse bereinigt. 61 EDEKA_GB_2009_61 61 06.05.2010 19:08:05 Uhr Konzern-Lagebericht Konzern-Lagebericht der EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG GESAMTWIRTSCHAFTLICHES UMFELD UND BRANCHENENTWICKLUNG Das Jahr 2009 war gesellschaftspolitisch und wirtschaftlich geprägt von den Auswirkungen der schwersten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten. Laut Statistischem Bundesamt ging das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 5,0 Prozent zurück. Im Jahr zuvor hatte die deutsche Wirtschaft noch ein leichtes Plus von 1,3 Prozent verzeichnet. Gebremst wurde die Konjunktur vor allem durch den Exporteinbruch und rückläufige Investitionen. Insbesondere das Produzierende Gewerbe brach regelrecht ein. Als Stabilitätsfaktor erwies sich dagegen der Konsum, der nicht zuletzt von den beiden staatlich aufgelegten Konjunkturprogrammen profitierte. Dank dieser Maßnahmen hatten die privaten Haushalte im Vergleich zum Vorjahr insgesamt 20 Mrd. Euro mehr zur Verfügung. Allein die Abwrackprämie stand für 5 Mrd. Euro. Insgesamt stiegen die privaten Konsumausgaben preisbereinigt um 0,4 Prozent. Diese Maßnahmen federten auch die Auswirkungen der Krise auf den deutschen Einzelhandel ab, der 2009 vergleichsweise geringe Einbußen hinnehmen musste. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes und des Handelsverbandes Deutschland (HDE) setzte der klassische Einzelhandel 2009 nominal 1,6 Prozent weniger als im Vorjahr um; preisbereinigt betrug der Rückgang 1,9 Prozent. Deutlich besser schloss der Lebensmitteleinzelhandel LEH (ohne Aldi, Lidl, inkl. der Drogeriemärkte) ab, der nach Angaben des Marktforschungsunternehmens AC Nielsen bei zwei Verkaufstagen weniger ein Umsatzminus von nominal 0,8 Prozent aufwies. Die Konsumlaune der Verbraucher befördert haben in 2009 auch zahlreiche Preisreduzierungen, so dass das Absatzvolumen in vielen Sortimentsbereichen deutlich gegenüber dem Vorjahr gestiegen ist. Die gesamtwirtschaftlichen Aussichten für das laufende Geschäftsjahr hängen wesentlich davon ab, wie schnell die Konjunktur wieder an Fahrt gewinnt. Vor allem die noch nicht absehbare Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt wird die Verbraucherstimmung und damit den Umsatz an den Kassen des Einzelhandels entscheidend beeinflussen. 62 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_62 62 06.05.2010 19:08:06 Uhr FINANZINFORMATIONEN Konzern-Lagebericht GESCHÄFTSENTWICKLUNG DES EDEKA ZENTRALE KONZERNS Geschäftsfelder Die genossenschaftlich organisierte und mittelständisch geprägte EDEKA-Gruppe steht mit einem Umsatzvolumen von 42,1 Mrd. Euro, rund 12.000 Märkten und rund 290.000 Mitarbeitern an führender Position im deutschen Lebensmitteleinzelhandel. Mit der Fokussierung auf das Kerngeschäftsfeld des von Unternehmern geführten Vollsortimentsgeschäfts sowie den Discount-Bereich sieht sich die EDEKA-Gruppe bestens gerüstet, in den kommenden Jahren aus eigener Kraft weiterhin umsatz- und ertragsorientiert zu wachsen. Die EDEKA-Gruppe ist dreistufig strukturiert. Basis der Gruppe sind die 4.500 selbstständigen EDEKA-Kaufleute, die in neun regionalen Genossenschaften zusammengeschlossen sind. Sie halten alle Anteile an der EDEKA ZENTRALE sowie 50 Prozent der Anteile an den sieben EDEKA-Regionalgesellschaften. Die Regionalgesellschaften verantworten das operative Vollsortimentsgeschäft und beliefern den EDEKA-Einzelhandel täglich mit frischen Lebensmitteln. Die EDEKA ZENTRALE in Hamburg steuert die strategische Entwicklung der Gruppe. Sie verantwortet das nationale Warengeschäft einschließlich der Eigenmarken-Entwicklung und Qualitätssicherung, koordiniert Marketing und nationale Werbung und bietet zahlreiche weitere Dienstleistungsfunktionen für den Groß- und Einzelhandel; ferner obliegt ihr die Zentralregulierung. Zu den Zentraleinheiten gehören auch das EDEKA Fruchtkontor, das die gruppenweite Beschaffung und Vermarktung von Obst und Gemüse steuert, sowie das EDEKA Weinkontor mit der Rheinberg-Kellerei in Bingen. Beide sind direkt in die Produktionsprozesse eingebunden und gewährleisten damit durchgängig hohe Qualitätsstandards. Als Tochter der EDEKA ZENTRALE übernimmt die IT-Dienstleistungsgesellschaft LUNAR die Aufgabe der Harmonisierung und Optimierung der warenwirtschaftlichen Prozesse in der Gruppe. Zielsetzung der EDEKA Nonfood-CM GmbH ist die Entwicklung attraktiver Nonfood-Sortimente für den Einzelhandel. Die Discount-Aktivitäten der EDEKA ZENTRALE sind bei der Netto Marken-Discount AG & Co. KG (nachfolgend Netto Marken-Discount) gebündelt. Mit der Übernahme der Plus-Filialen zum 1. Januar 2009 rückte Netto Marken-Discount in die Spitzengruppe des deutschen Lebensmitteldiscounts auf – mit einem Gesamtumsatz von annähernd 10 Mrd. Euro und rund 65.000 Mitarbeitern. Zum Stichtag 31. Dezember 2009 betrieb Netto Marken-Discount bundesweit 3.881 Filialen mit einer Gesamtverkaufsfläche von mehr als 2,6 Mio. Quadratmetern. Darüber hinaus hält die EDEKA ZENTRALE eine Finanzbeteiligung in Höhe von 25 Prozent an der Offenen Handelsgesellschaft NETTO Supermarkt GmbH & Co., Stavenhagen (nachfolgend NETTO Stavenhagen genannt). Als weitere Tochtergesellschaften sind die Marktkauf Holding GmbH (nachfolgend Marktkauf genannt) sowie die SPAR Handels GmbH (nachfolgend SPAR genannt) zu nennen, die sich operativ weitgehend aus dem Markt zurückgezogen haben. 63 EDEKA_GB_2009_63 63 06.05.2010 19:08:07 Uhr Konzern-Lagebericht Auf europäischer Ebene ist die EDEKA-Gruppe in die Allianz Alidis/Agenor eingebunden – gemeinsam mit dem französischen Partner ITM Entreprises SA (Intermarché) und der Eroski Gruppe aus Spanien. Zu den nachfolgenden Ausführungen zur Umsatzentwicklung sowie der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ist die Plus-Integration bei der Interpretation der Zahlen zu beachten. Umsatzentwicklung Umsatzerlöse nach Segmenten vor Konsolidierung in Mio. Euro 15.000 13.989,3 12.605,9 12.000 9.940,1 9.000 6.000 2009 4.188,4 3.000 2008 1.004,1 1.076,2 0 Warengeschäft EDEKA ZENTRALE Netto Marken-Discount Sonstige Sparten Der EDEKA ZENTRALE Konzern erzielte im Berichtsjahr einen Umsatz vor Konsolidierungen in Höhe von 24.933,5 Mio. Euro und lag damit um 39,5 Prozent über dem Vorjahreswert (17.870,5 Mio. Euro). Diese Umsatzentwicklung war entscheidend geprägt von der Übernahme der Plus-Märkte. Einerseits trug die erfolgreiche Integration maßgeblich dazu bei, dass sich der Umsatz der Discount-Sparte insgesamt um 5.751,7 Mio. Euro erhöhte, andererseits wirkte sich diese auch positiv auf den Umsatz der Sparte Warengeschäft aus. Mit steigendem Verrechnungsvolumen aus den Warenbezügen der Netto Marken-Discount erhöhte sich auch hier der Umsatz vor Konsolidierung. In den sonstigen Sparten sind neben den verbleibenden Umsätzen der SPAR auch Umsätze der erstmalig konsolidierten EDEKA Nord SB-WARENHAUS GmbH mit 410,0 Mio. Euro enthalten. Das operative Geschäft, die Führung von SB-Warenhäusern, wird von der Regionalgesellschaft EDEKA Nord betrieben. Die Tochtergesellschaft SPAR erzielte einen Gesamtumsatz von 170,3 Mio. Euro, der überwiegend dem Convenience-Geschäft zuzuordnen ist. Im Berichtszeitraum betrugen die konzerninternen Umsätze insgesamt 3.367,1 Mio. Euro (Vorjahr: 1.918,1 Mio. Euro), die Außenumsätze stiegen im Ergebnis um 5.614,0 Mio. Euro auf 21.566,4 Mio. Euro (Vorjahr: 15.952,4 Mio. Euro). 64 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_64 64 06.05.2010 19:08:08 Uhr FINANZINFORMATIONEN Konzern-Lagebericht Ertragslage Zusammengefasst zeigt die Gewinn- und Verlustrechnung folgendes Bild: Gewinn- und Verlustrechnung Kurzform Umsatzerlöse 2009 in Mio. € 2008 in Mio. € Veränderung in Mio. € 21.566,4 15.952,4 5.614,0 – 18.858,0 – 14.716,6 – 4.141,4 2.708,4 1.235,8 1.472,6 45,6 35,7 9,9 – 2.647,0 – 1.033,1 – 1.613,9 107,0 238,4 -131,4 74,9 63,2 11,7 Zinsergebnis – 30,2 – 26,6 – 3,6 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 151,7 275,0 – 123,3 36,7 – 12,2 48,9 188,4 262,8 – 74,4 Materialaufwand Rohertrag aus Handelsgeschäft Bestandsveränderung Betriebliche Aufwendungen abzüglich betrieblicher Erträge Betriebsergebnis Beteiligungsergebnis (inkl. Ergebnis aus Ausleihungen) Steuern Konzern-Jahresüberschuss Die Ertragslage des EDEKA ZENTRALE Konzerns ist maßgeblich von der Integration der Plus-Märkte beeinflusst. Dies zeigt sich bereits an der deutlich positiven Veränderung des Rohertrages, der nicht nur absolut, sondern auch relativ – bezogen auf den Umsatz – stieg. Hier spiegelt sich die im Vergleich zur Zentralregulierung höhere Wertschöpfungsquote aus dem Einzelhandelsgeschäft wider. Einhergehend mit der Rohgewinnentwicklung haben sich auch die betrieblichen Aufwendungen entsprechend erhöht. Hierin enthalten sind auch die nicht unerheblichen Belastungen aus der Umstellung und Integration. Insbesondere sind neben den Maßnahmen zur Anpassung der Logistik- und Verwaltungsstrukturen hier die Kosten der Marktumstellungen zu erwähnen. Unter Berücksichtigung der neutralen Effekte, bei denen es sich primär um die Plus-Integrationsaufwendungen handelt, ergibt sich als operatives Ergebnis für 2009 ein EBIT von 329,7 Mio. Euro (Vorjahr: 329,6 Mio. Euro). Das Beteiligungsergebnis beinhaltet zum überwiegenden Teil die anteiligen Ergebnisse aus den Regionalgesellschaften. Trotz des gestiegenen Finanzbedarfes infolge des Plus-Erwerbes zu Beginn des Jahres zeigt sich das Zinsergebnis nur unwesentlich verändert, was im Wesentlichen auf die allgemeine Zinsentwicklung zurückzuführen ist. Unter Berücksichtigung des Steuerertrages von 36,7 Mio. Euro, der insbesondere aus einer abgeschlossenen steuerlichen Außenprüfung sowie Veränderungen bei den latenten Steuern resultiert, ergibt sich für das Berichtsjahr ein Konzern-Jahresüberschuss von 188,4 Mio. Euro. 65 EDEKA_GB_2009_65 65 06.05.2010 19:08:09 Uhr Konzern-Lagebericht Vermögenslage Bilanzstruktur Kurzform 31.12.2008 31.12.2009 in Mio. € % in Mio. € % 1.119,0 18,2 603,4 11,7 Langfristige Vermögenswerte Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenstände Sachanlagen 498,6 8,1 273,9 5,3 1.920,9 31,2 1.339,6 26,0 3.538,5 57,5 2.216,9 43,0 8,1 0,1 10,9 0,2 3.546,6 57,6 2.227,8 43,2 858,1 13,9 372,3 7,2 1.349,9 21,9 1.596,1 31,1 408,3 6,6 951,8 18,5 2.616,3 42,4 2.920,2 56,8 6.162,9 100,0 5.148,0 100,0 Eigenkapital 900,5 14,6 761,0 14,8 Rückstellungen 423,8 6,9 449,3 8,7 Bankdarlehen 790,0 12,8 550,0 10,7 Finanzanlagen Langfristige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Kurzfristige Vermögenswerte Vorräte Kurzfristige Forderungen und Rechnungsabgrenzungsposten Liquide Mittel Langfristige Mittel Übrige langfristige Fremdmittel 67,4 1,1 61,9 1,2 2.181,7 35,4 1.822,2 35,4 467,3 7,6 397,3 7,7 Kurzfristiges Fremdkapital Rückstellungen Bankverbindlichkeiten Liefer- und Leistungsverbindlichkeiten Übrige kurzfristige Fremdmittel 66 376,3 6,1 355,0 6,9 2.638,4 42,8 2.246,1 43,6 499,2 8,1 327,4 6,4 3.981,2 64,6 3.325,8 64,6 6.162,9 100,0 5.148,0 100,0 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_66 66 11.05.2010 13:14:17 Uhr FINANZINFORMATIONEN Konzern-Lagebericht Infolge der Plus-Integration hat sich im Vorjahresvergleich die Bilanzsumme des EDEKA ZENTRALE Konzerns deutlich erhöht. Sie stieg insgesamt um 19,7 Prozent auf 6.162,9 Mio. Euro (Vorjahresende: 5.148,0 Mio. Euro). Während der aus dem Plus-Erwerb resultierende Firmenwert zum Anstieg der immateriellen Vermögensgegenstände beitrug, bewirkten insbesondere die Umstellung der Märkte auf das Netto-Konzept sowie die Anpassung und Erweiterung der Logistikkapazitäten ein deutliches Anwachsen des Sachanlagevermögens. Auch die Veränderung der Finanzanlagen ist maßgeblich von der Umsetzung der Plus-Übernahme bestimmt. Im Bereich der kurzfristigen Vermögenswerte führte vor allem die Ausweitung des Netto-Filialnetzes zu einem deutlichen Anstieg der Vorräte. Die Anzahl der betriebenen Filialen erhöhte sich von 1.442 auf 3.881. Das erhöhte Handelsvolumen trug gleichzeitig auf der Passivseite der Bilanz zum deutlichen Anstieg der Lieferund Leistungsverbindlichkeiten bei. Die Veränderung der kurzfristigen Forderungen ist im Wesentlichen auf die planmäßige Reduzierung des Verrechnungsgeschäfts mit Kooperationspartnern zurückzuführen. Gleichfalls rückläufig entwickelten sich die liquiden Mittel. Im Zusammenhang mit der Kaufpreiszahlung für Plus wurden im Vorjahr entsprechende Finanzmittel für die am 5. Januar 2009 vollzogene Transaktion bereitgehalten. Die Eigenkapitalquote des EDEKA ZENTRALE Konzerns blieb trotz deutlich gestiegener Bilanzsumme mit 14,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr (14,8 Prozent) nahezu konstant. Der absolute Anstieg des Eigenkapitals auf insgesamt 900,5 Mio. Euro (Vorjahr: 761,0 Mio. Euro) beruht auf einem Konzern-Jahresüberschuss in Höhe von 188,4 Mio. Euro sowie auf gestiegenen Anteilen anderer Gesellschafter. Diese erhöhten sich im Wesentlichen als Folge der Plus-Transaktion um 98,0 Mio. Euro. Dem stehen erfolgsneutrale Firmenwertverrechnungen in Höhe von 96,3 Mio. Euro und vorgenommene Ausschüttungen in Höhe von 40,8 Mio. Euro gegenüber. Der Anstieg langfristiger Bankdarlehen steht in Zusammenhang mit dem im Berichtsjahr erfolgten Abschluss des neuen Konsortialkredits. Im Übrigen ist auf die Veränderung der Rückstellungen hinzuweisen, die sich im lang- und kurzfristigen Bereich unterschiedlich entwickelten. Während sonstige langfristige Rückstellungen aus der Restrukturierung von Marktkauf und SPAR zu erheblichen Teilen abgewickelt wurden, waren im Zuge der Ausweitung des Geschäftsbetriebes, insbesondere bei Netto Marken-Discount, die sonstigen Rückstellungen des operativen Bereiches zu erhöhen. 67 EDEKA_GB_2009_67 67 06.05.2010 19:08:11 Uhr Konzern-Lagebericht Finanzlage Kapitalflussrechnung Kurzform Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit Cashflow aus der Investitionstätigkeit Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds Finanzmittelbestand am Ende der Periode 2009 in Mio. € 2008 in Mio. € 48,4 252,1 – 837,0 – 14,4 420,1 – 186,6 – 368,5 51,1 392,0 731,8 In der Kapitalflussrechnung sind die Zahlungsströme nach Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit gegliedert. Als Saldo ergibt sich die im Berichtsjahr 2009 zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes. Der in der Kapitalflussrechnung ausgewiesene Finanzmittelbestand entspricht dem Saldo aus den ausgewiesenen liquiden Mitteln auf der Aktivseite der Bilanz sowie den passivisch ausgewiesenen jederzeit fälligen Kontokorrentverbindlichkeiten gegenüber Banken. Die Entwicklung des operativen Cashflow im EDEKA ZENTRALE Konzern ist weitgehend von der in Berichtsperiode 2009 erfolgten Übernahme der Plus-Märkte und deren Integration in die Netto Marken-Discount geprägt. Vor diesem Hintergrund hat unter anderem die Inanspruchnahme der Rückstellungen für vertragliche Verpflichtungen aus der Plus-Übernahme zu einem erhöhten Zahlungsmittelabfluss geführt. Darüber hinaus ist anzumerken, dass der operative Cashflow durch in laufender Rechnung erfasste Integrationsauszahlungen beeinflusst ist. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit, der gegenüber dem Vorjahr einen um 822,6 Mio. Euro höheren Mittelabfluss aufweist, wurde maßgeblich durch die Plus-Integration sowie von der konsequenten Umsetzung der Expansionsstrategie für das Discount-Segment bestimmt. Demzufolge erhöhten sich auch die Investitionen in das Sachanlagevermögen im abgelaufenen Berichtsjahr auf 230,3 Mio. Euro (Vorjahr: 89,7 Mio. Euro). Die Zahlungsmittelzuflüsse aus der Veräußerung des Anlagevermögens betrugen 30,7 Mio. Euro. Der Vorjahreswert in Höhe von 102,8 Mio. Euro war wesentlich von der Übertragung der restlichen SB-Warenhäuser an die EDEKARegionalgesellschaften beeinflusst. Im Zahlungsmittelzufluss des Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von 420,1 Mio. Euro spiegelt sich der im Dezember 2009 vorzeitig zur Refinanzierung der im August 2010 endfälligen Kredite getätigte Abschluss eines neuen Konsortialkredits wider. Die Gesamtkreditzusage beläuft sich auf 1,2 Mrd. Euro. 68 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_68 68 06.05.2010 19:08:12 Uhr FINANZINFORMATIONEN Konzern-Lagebericht Verkaufsflächenentwicklung Die Verkaufsfläche bei Netto Marken-Discount wuchs primär durch die Plus-Übernahme um 1.540.900 Quadratmeter auf insgesamt 2.635.361 Quadratmeter (Vorjahresende: 1.094.461 Quadratmeter). Die Anzahl der Märkte erhöhte sich von 1.442 Ende 2008 um 2.439 auf 3.881. Davon entfallen auf die Plus-Übernahme 2.339 Filialen. Mitarbeiterentwicklung Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im EDEKA ZENTRALE Konzern – auf Vollzeitkräfte umgerechnet – hat sich im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 16.606 Mitarbeiter auf 33.150 erhöht. Auch diese Entwicklung ist im Wesentlichen von der Plus-Integration beeinflusst. Der Aufwand für Löhne und Gehälter einschließlich der Sozialabgaben betrug im Berichtszeitraum 1.293,2 Mio. Euro (Vorjahr: 542,6 Mio. Euro). RISIKO- UND CHANCENBERICHT Risikomanagement Zur Überwachung der Risiken und zur Verfolgung der Zielerreichung hat die EDEKA ZENTRALE KG einen differenzierten Controllingprozess etabliert. Im Rahmen dieses Systems werden die Planungen erstellt, die Geschäftsentwicklung analysiert sowie die Planungen der Beteiligungsgesellschaften geprüft und die Entwicklung der Beteiligungen verfolgt. In den einzelnen Beteiligungen werden die operativen Risiken dezentral über eigene Risikomanagementsysteme systematisiert und gesteuert. Das Beteiligungscontrolling der EDEKA ZENTRALE KG erfasst monatlich die Ergebnisrechnungen der operativen Einheiten. Sie dienen als Grundlage für die Entscheidungen des Managements und die Steuerung der Ergebnisse. Geschäftsrisiken und -chancen Mit einer Verkaufsfläche von 416 Quadratmetern pro 1.000 Einwohner ist Deutschland das Land mit der europaweit höchsten Verkaufsflächendichte. Dies führt – neben einer auch weiterhin offensiven Discounter-Expansion – dazu, dass der Lebensmittelhandel zu den am härtesten umkämpften Teilmärkten der Volkswirtschaft zählt. Die EDEKA-Gruppe sieht sich in einem sich weiter konsolidierenden Markt gut aufgestellt. Der in den vergangenen Jahren abgeschlossene Konsolidierungskurs und der Ausbau zukunftsträchtiger Geschäftsfelder stellen eine stabile Basis dar, die EDEKA-Gruppe konsequent am Markt auszurichten. 69 EDEKA_GB_2009_69 69 06.05.2010 19:08:13 Uhr Konzern-Lagebericht Wie krisensicher und wettbewerbsfähig das Kerngeschäftsfeld des unternehmergeführten Vollsortimentsgeschäfts aufgestellt ist, hat sich im zurückliegenden Geschäftsjahr erneut gezeigt. Mit individuellen, auf die lokalen Kundenbedürfnisse zugeschnittenen Markt- und Vertriebskonzepten sind die EDEKA-Unternehmer in der Lage, sich jederzeit flexibel auf die Herausforderungen des Marktes einzustellen. Die EDEKA ZENTRALE in Hamburg sowie die sieben Regionalgesellschaften unterstützen den Einzelhandel als effiziente Dienstleistungspartner im aktiven Warengeschäft. Die EDEKA ZENTRALE übernimmt das Vertrags- und Eigen- sowie das Agenturgeschäft, zeichnet für die erfolgreiche Profilierung der Eigenmarken verantwortlich und gestaltet den nationalen Werbeauftritt. Auch mit dem Geschäftsfeld Netto Marken-Discount kann die EDEKA ZENTRALE nahtlos an die Erfolge der Vorjahre anknüpfen. Durch die Übernahme von 2.339 Plus-Filialen im Januar vergangenen Jahres wurde die Wettbewerbsposition des seit 2005 zur EDEKA ZENTRALE gehörenden Discounters signifikant gestärkt. Die planmäßig voranschreitende Umstellung der übernommenen Plus-Filialen auf das Netto-Konzept lassen, ebenso wie eine kontinuierlich voranschreitende organische Expansion, für die Zukunft deutliche Umsatz- und Ertragssteigerungen in diesem Segment erwarten. Die Übernahme von Plus hatte das Bundeskartellamt zum Anlass für eine Prüfung genommen. Anfang 2010 führte die Kartellbehörde weitere Untersuchungen im Einzelhandel durch, von denen auch die EDEKA ZENTRALE betroffen war. Dem Kartellamt wurde eine umfassende Unterstützung zugesagt. Bis zum Stichtag liegen der EDEKA ZENTRALE keine konkreten Vorwürfe vor. Operative Risiken und Chancen Durch die Koordination des nationalen Warengeschäfts gelingt es der EDEKA ZENTRALE KG, eine attraktive Ausgangssituation für den selbstständigen Einzelhandel zu schaffen und seine Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu sichern. Darüber hinaus profitieren die Kaufleute von unterschiedlichen Vergütungs- und Anreizsystemen – beispielsweise einmaligen und nicht rückzahlbaren Zuschüssen für neu geschaffene Verkaufsflächen. In einem einheitlichen Planungsprozess werden die zu erwartenden Vergütungen kalkuliert und deren Ergebnisauswirkungen bemessen. Zur Überwachung der Zielerreichung und Absicherung der Zielvorgaben besteht ein Warenwirtschaftscontrolling, das die Risiken aus einer möglichen Nichterreichung der Zielvorgaben transparent macht und Gegensteuerungsmaßnahmen entwickelt. Darüber hinaus steuert die EDEKA ZENTRALE KG die strategische Weiterentwicklung der EDEKA-Gruppe. Die Umsetzung ihrer Ziele koordiniert sie über überregionale Führungsgremien, in denen sie auch selbst vertreten ist. 70 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_70 70 06.05.2010 19:08:14 Uhr FINANZINFORMATIONEN Konzern-Lagebericht Bei Netto Marken-Discount stellte die Integration von Plus und ihrer Arbeitnehmer für Organisation und Mitarbeiter eine anspruchsvolle Herausforderung dar. Die bisherigen Erfahrungen bei der Umstellung der Märkte, der Integration der Mitarbeiter und der erzielten Kundenakzeptanz bei den umgestellten Märkten haben eindrucksvoll gezeigt, dass die Anforderungen gemeistert werden konnten. Dies wird sich auch bei den Umstellungen in 2010 fortsetzen. Lieferantenrisiken und -chancen Bei den möglichen Risiken im Verhältnis zu den Lieferanten des EDEKA ZENTRALE Konzerns ist zwischen dem Verrechnungsgeschäft und dem Eigengeschäft zu unterscheiden. Während die Risiken aus dem Verrechnungsgeschäft durch die oben unter den operativen Risiken beschriebenen Maßnahmen minimiert werden, sind für die Risiken im Eigengeschäft des EDEKA ZENTRALE Konzerns umfangreiche Maßnahmen zur Risikosteuerung getroffen worden. Durch ein ausgefeiltes Qualitätsmanagementsystem wird eine dauerhaft hochwertige und gleich bleibende Produktqualität gewährleistet. Insbesondere mit Blick auf die EDEKA-Eigenmarken gibt die EDEKA ZENTRALE klare Qualitätskritierien vor, die vertraglich vereinbart und systematisch kontrolliert werden. Die gilt sowohl für Lebensmittel als auch das Nonfood-Segment. Für potenzielle Krisenfälle bestehen besondere Vorkehrungen im EDEKA ZENTRALE Konzern. Risiken aus möglichen Versorgungsengpässen sind durch das breit angelegte Lieferanten-Portfolio und durch gezielte Planungen der jeweiligen Herkunft bzw. durch die Bestimmung der Herkunftsländer reduziert. Darüber hinaus setzt die EDEKA-Gruppe verstärkt auf eine an Nachhaltigkeitskriterien orientierte Einkaufspolitik, beispielsweise in den Warengruppen Obst und Gemüse sowie bei Fisch und Meeresfrüchten. Finanzwirtschaftliche Risiken und Chancen Der Finanzbereich steuert zentral die Liquiditäts- und Währungsrisiken des EDEKA ZENTRALE Konzerns, seiner Tochtergesellschaften sowie der EDEKA Aktiengesellschaft. Die Finanzierung des laufenden Geschäfts sowie des Erwerbs der Plus-Filialen erfolgte durch in den Jahren 2005 bzw. 2006 von der EDEKA ZENTRALE KG aufgenommene Konsortialkredite. Zur Refinanzierung der im August 2010 endfälligen Kredite wurde bereits im Dezember 2009 ein neuer Konsortialkredit mit einer Gesamtkreditzusage in Höhe von 1,2 Mrd. Euro abgeschlossen. Um darüber hinaus die Finanzkraft im Konzern nachhaltig zu stärken, wurde in den zuständigen Verwaltungsgremien beschlossen, das Eigenkapital der EDEKA ZENTRALE KG deutlich zu erhöhen. Die geplante Kapitalerhöhung beläuft sich auf 600 Mio. Euro in den nächsten fünf Jahren. 71 EDEKA_GB_2009_71 71 06.05.2010 19:08:15 Uhr Konzern-Lagebericht Den Risiken aus Zahlungsstromschwankungen wird durch eine der Unternehmensgröße angepasste Liquiditätsdisposition und -steuerung begegnet. Durch die Aufrechterhaltung geeigneter Kreditlinien bei den Banken werden diese Risiken berücksichtigt. Durch die Finanzmarktkrise ist keine Beeinträchtigung bei der Aufrechterhaltung der von den Banken gewährten Kredite und Kreditlinien zu angemessenen Bedingungen zu erwarten. In das Cash-Management werden neben der EDEKA ZENTRALE auch die Tochtergesellschaften einbezogen. Dies trägt zur Zinsoptimierung bei. Grundsätzlich kauft oder hält die EDEKA ZENTRALE KG keine Aktien, Optionen auf Aktien oder andere Eigenkapitalinstrumente, die nicht im Zusammenhang mit der Geschäftstätigkeit des Konzerns stehen. Aus Sicht der EDEKA ZENTRALE KG sind alle wesentlichen Beteiligungen und Ausleihungen an Tochtergesellschaften und assoziierte Unternehmen in die operative Geschäftstätigkeit integriert. Die damit verbundenen finanziellen Risiken werden durch ein aktives Beteiligungsmanagement gesteuert. Kundenausfallrisiken werden als gering eingeschätzt, da sich die Forderungsstrukturen fast ausschließlich auf die EDEKA-Gruppe beziehen. Personalrisiken und -chancen Die Kompetenz und Motivation ihrer Mitarbeiter trägt entscheidend zum Erfolg der EDEKA-Gruppe bei. Fachund Führungskräfte, die sich eng mit dem Unternehmen und seinen Zielen verbunden fühlen, spielen dabei eine Schlüsselrolle. Die differenzierten Programme zur betrieblichen Aus- und Weiterbildung sowie die Managemententwicklung haben das Ziel, die Identifikation mit dem Konzern zu festigen und zu steigern. Durch diese Maßnahmen sollen Risiken in allen Bereichen begrenzt bzw. vermieden und durch fachliche Kompetenz des Personals abgesichert werden. Um gezielt jungen Führungsnachwuchs mit Hochschulabschluss zu gewinnen, richtet die EDEKA ZENTRALE den Fokus verstärkt auf Universitäten und Hochschulen. Vor diesem Hintergrund hat die ZENTRALE am 01.10. 2009 ein 18-monatiges Trainee-Programm in Hamburg gestartet. Bei Netto Marken-Discount wurden von Plus zum 01.01.2009 6.194 Vollzeit- und 18.793 Teilzeitbeschäftigte übernommen. Aufgrund der höheren Frischeorientierung und des größeren Sortiments des Netto-Konzepts wurden darüber hinaus umfangreiche Neueinstellungen vorgenommen. Das übernommene Personal erhielt nach seiner Qualifikation und Aufgabenstellung gestaffelt spezielle Konzeptschulungen sowie entsprechende Unterstützung von erfahrenen Netto-Mitarbeitern. 72 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_72 72 06.05.2010 19:08:16 Uhr FINANZINFORMATIONEN Konzern-Lagebericht Informationssicherheit Durch die Weiterentwicklung der bestehenden IT-Systeme im EDEKA ZENTRALE Konzern und in der EDEKAGruppe wird die Informationssicherheit auf hohem Niveau gewährleistet und qualitativ kontinuierlich optimiert. Der Risikovermeidung dient dabei insbesondere die Vereinheitlichung unterschiedlich ausgeprägter Daten- und IT-Infrastrukturen durch gemeinsame Normen. In diesem Zusammenhang ist die physische Zusammenlegung der Rechenzentren in Bielefeld und Hamburg für 2010 vorgesehen. Das dann konsolidierte Rechenzentrum wird in Hamburg betrieben. Ein davon örtlich getrenntes Ausfallrechenzentrum gewährleistet die Informationssicherheit durch den Einsatz von Ausfall- und Desasterschutzmechanismen. Auch die Einführung bzw. Harmonisierung aktueller IT-Sicherungsverfahren und -standards im Rahmen des 2007 gestarteten LUNAR-Programms verfolgt dieses Ziel. Fazit Abschließend stellen wir fest, dass bestandsgefährdende Risiken für den Konzern derzeit nicht erkennbar sind. AUSBLICK Die EDEKA ZENTRALE KG verfolgt die Zielsetzung, die führende Position der selbstständigen EDEKA-Kaufleute kontinuierlich zu stärken. Insbesondere die Attraktivität der Leistungen der EDEKA ZENTRALE trägt dazu bei, die Roherträge des Einzelhandels zu verbessern. Zu den zentralen strategischen Maßnahmen zählen die Fortführung der Privatisierungsoffensive, die Entwicklung attraktiver Sortimentskonzepte, der Ausbau des wachsenden Discount-Geschäfts und die Investition in eine gruppenweit einheitliche IT-Landschaft. Stärkung der Geschäftsfelder Der mittelständische Lebensmitteleinzelhandel zählt zu den Stabilitätsfaktoren in der deutschen Wirtschaft. Selbstständige Kaufleute sind verlässliche Arbeitgeber und Ausbilder. In ihren Händen behaupten sich klassische Vollsortimentsmärkte erfolgreich im Wettbewerb. Auch unter schwierigsten Rahmenbedingungen haben die EDEKA-Unternehmer 2009 ihren Umsatz flächenbereinigt um knapp 2 Prozent gesteigert und lagen damit deutlich über dem Branchentrend. Zielsetzung der EDEKA-Gruppe ist es, den Umsatz der selbstständigen Kaufleute mittelfristig auf 20 Mrd. Euro zu steigern. Vor diesem Hintergrund wird die Privatisierungsoffensive auch im laufenden Jahr fortgesetzt. 73 EDEKA_GB_2009_73 73 06.05.2010 19:08:17 Uhr Konzern-Lagebericht Parallel dazu hat die EDEKA-Gruppe ihre Marktposition auch im hart umkämpften Discount-Segment deutlich gestärkt. Die Integration der im Januar 2009 übernommenen Plus-Standorte ins Vertriebsnetz von Netto Marken-Discount liegt im Plan: Bis Jahresende wurden bereits mehr als 1.400 Standorte erfolgreich umgestellt, bis Mitte 2010 werden alle Filialen unter gelb-rotem Logo neu eröffnet haben. Das Konzept kommt bei den Kunden an: Die bislang umgeflaggten Märkte übertreffen mit zweistelligen Umsatzzuwachsraten die Erwartungen. Allein aus organischer Kraft heraus wird Netto Marken-Discount zukünftig mit 300 neuen Märkten pro Jahr expandieren. Optimierung des Warengeschäfts Das Einzelhandelsgeschäft profitiert von den effizienten Leistungen der rückwärtigen Bereiche in den EDEKARegionen und der EDEKA ZENTRALE. So trägt die konsequente Umsetzung der EDEKA-Eigenmarkenstrategie auf allen Stufen entscheidend dazu bei, das Sortimentsprofil zu schärfen und den Bedürfnissen der Verbraucher noch besser gerecht zu werden. Einer der Schwerpunkte der Sortimentsarbeit im Geschäftjahr 2009 lag auf dem umfassenden Relaunch der Basismarke GUT&GÜNSTIG; ebenso wurde das Angebot der Differenzierungsmarken optimiert und durch innovative Neueinführungen ausgebaut. Auch im Nonfood-Bereich gelang es 2009, die Sortimentsentwicklung durch die EDEKA Nonfood-CM GmbH als Tochtergesellschaft der EDEKA ZENTRALE effizient zu bündeln. Ziel der Einheit ist es, attraktive, lebensmittelaffine Nonfood-Module für das EDEKA-Vollsortimentsgeschäft zu gestalten. Mit der stärkeren operativen Anbindung an die Hamburger ZENTRALE werden im laufenden Jahr zusätzliche Synergiepotenziale erschlossen. Schlagkräftiges IT-Konzept Im hochdynamischen Handelsumfeld steigen die Anforderungen an eine effiziente und zukunftsweisende IT-Unterstützung. Um die führende Position der EDEKA-Gruppe zu stärken, hat die EDEKA ZENTRALE KG 2007 das breit angelegte LUNAR-Programm gestartet. In enger Zusammenarbeit mit den EDEKA-Regionalgesellschaften werden aktuell in mehr als 160 Einzelprojekten zukünftige Handelsprozesse entwickelt und umgesetzt. Das LUNAR-Programm konzentriert sich dabei zunächst auf die gruppenweite Vereinheitlichung der Stammdaten, die Entwicklung eines durchgängigen, einheitlichen Warenwirtschaftssystems für Großhandel, Einzelhandel und die EDEKA ZENTRALE sowie die Entwicklung einer zukunftsweisenden Lösung für die logistischen Prozesse in den Regionen. 74 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_74 74 06.05.2010 19:08:18 Uhr FINANZINFORMATIONEN Konzern-Lagebericht Geschäftsjahr 2010 Für das Geschäftsjahr 2010 wird im Bereich Netto Marken-Discount insbesondere aufgrund der erfolgreichen Marktumstellungen auf das Netto-Konzept von einem deutlichen Umsatzanstieg ausgegangen. Bei der Rohertragsentwicklung gehen die Planungen von einer weitgehend konstanten Rohertragsmarge aus. Im Bereich der betrieblichen Aufwendungen ist aufgrund der Übernahme der Plus-Standorte von einem strukturellen Anstieg der Mietaufwendungen auszugehen. Auch in Bezug auf das zentrale Warengeschäft mit den EDEKARegionalgesellschaften wird mit einer moderaten Umsatzsteigerung gerechnet. Bei der Entwicklung des operativen Ergebnisses wird von einem ähnlichen Niveau wie im abgelaufenen Geschäftsjahr ausgegangen. Investitionen werden insbesondere in Neueröffnungen und Marktumstellungen bei Netto Marken-Discount getätigt werden. Aufgrund des zu erwartenden positiven Cashflow auf Konzernebene sieht die Planung eine Verminderung der Finanzverbindlichkeiten vor. Bezüglich der Zinsentwicklung wurde eine Erhöhung des Zinsniveaus eingeplant. Bei der Entwicklung der Vermögens- und Ertragslage wird sich das organische Wachstum der operativen Geschäftstätigkeit in einer entsprechenden Verlängerung der Bilanzsumme niederschlagen. Aufgrund der vorgesehenen Kapitalerhöhung wird von einer sich verbessernden Eigenkapitalsituation ausgegangen. Fazit Unbeirrt von der Finanzmarktkrise ist es der EDEKA-Gruppe auch 2009 wieder gelungen, mit dem unternehmergeführten Vollsortimentsgeschäft und Netto Marken-Discount nachhaltig zu wachsen. In der Konzentration auf die EDEKA-Kernkompetenzen, unterstützt von effizienten Prozessen auf allen Handelsstufen, liegt auch der Schlüssel für zukünftiges Wachstum. Im Geschäftsjahr 2010 wird der EDEKA ZENTRALE Konzern die strategischen Ziele der Gruppe konsequent vorantreiben und durch gezielte Investitionen Impulse für eine langfristig positive Entwicklung der Unternehmensgruppe geben – und damit für alle Mitarbeiter, Kunden und Geschäftspartner. 75 EDEKA_GB_2009_75 75 06.05.2010 19:08:18 Uhr Konzern-Abschluss Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2009 Anhang Aktiva 31.12.2009 in Mio. € 31.12.2008 in Mio. € 1.119,0 603,4 Anlagevermögen 1 Immaterielle Vermögensgegenstände 2 II. Sachanlagen 3 498,6 273,9 III. Finanzanlagen 4 1.920,9 1.339,6 3.538,5 2.216,9 A. I. B. Umlaufvermögen I. Vorräte 5 858,1 372,3 II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 6 1.355,7 1.604,5 III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 7 408,3 951,8 2.622,1 2.928,6 2,3 2,5 6.162,9 5.148,0 31.12.2009 in Mio. € 31.12.2008 in Mio. € C. Rechnungsabgrenzungsposten Anhang Passiva A. Eigenkapital 8 I. Kapitalanteile der Kommanditisten 147,4 147,4 II. Rücklagen 490,3 476,3 III. Bilanzgewinn 159,6 132,1 IV. Anteile anderer Gesellschafter 103,2 5,2 900,5 761,0 9 1,2 1,4 B. Sonderposten für Zuschüsse zum Anlagevermögen C. Rückstellungen 10 891,1 846,6 D. Verbindlichkeiten 11 4.363,0 3.536,4 E. Rechnungsabgrenzungsposten 7,1 2,6 6.162,9 5.148,0 76 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_76 76 06.05.2010 19:09:57 Uhr FINANZINFORMATIONEN Konzern-Abschluss Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009 Anhang 2009 in Mio. € 2008 in Mio. € 1. Umsatzerlöse 12 21.566,4 15.952,4 2. Bestandsveränderungen 13 45,6 35,7 3. Sonstige betriebliche Erträge 14 1.062,4 1.121,8 4. Materialaufwand 15 – 18.858,0 – 14.716,6 3.816,4 2.393,3 – 1.293,2 – 542,6 5. Personalaufwand 16 6. Abschreibungen 17 – 98,6 – 59,7 7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 18 – 2.317,6 – 1.552,6 8. Erträge aus Beteiligungen 19 9,4 10,5 9. Ergebnisse aus assoziierten Unternehmen 19 51,5 48,5 10. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 19 19,2 4,2 11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 20 9,2 30,6 12. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 19 – 5,2 0,0 20 – 39,4 – 57,2 151,7 275,0 13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 14. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 38,7 – 10,2 16. Sonstige Steuern – 2,0 – 2,0 188,4 262,8 – 4,1 – 1,1 0,0 – 0,1 17. Konzern-Jahresüberschuss 18. Anteile anderer Gesellschafter am Jahresergebnis 19. Einstellung in andere Rücklagen 20. Rücklagenveränderung zur Angleichung an den Bilanzgewinn der Konzernmutter – 24,7 – 129,5 Bilanzgewinn 159,6 132,1 21. 77 EDEKA_GB_2009_77 77 06.05.2010 19:09:59 Uhr Konzern-Abschluss Konzern-Kapitalflussrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009 2009 in Mio. € 2008 in Mio. € Konzern-Jahresüberschuss 188,4 262,8 Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 103,8 59,7 Ergebnis aus at equity Bewertung / Zuschreibungen – 52,7 – 48,6 – 209,5 – 103,6 – 0,2 – 11,4 Gewinn / Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 0,3 1,4 Gewinn / Verlust aus der Entkonsolidierung von verkauften oder unwesentlichen Tochtergesellschaften 0,0 0,1 445,7 – 49,3 – 427,4 141,0 Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit 48,4 252,1 Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens 30,7 43,3 0,0 59,5 – 4,9 – 12,8 – 230,3 – 89,7 Veränderung der Rückstellungen Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen / Erträge + Abnahme / – Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva + Zunahme / – Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva Einzahlungen aus der Veräußerung von SB-Warenhäusern Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen – 38,0 – 13,9 Auszahlungen aus dem Erwerb weiterer Anteile an konsolidierten Unternehmen – 594,5 – 0,8 Cashflow aus der Investitionstätigkeit – 837,0 – 14,4 – 40,8 – 34,4 Dividendenansprüche der Gesellschafter Veränderung der Gesellschafterkonten 32,5 29,3 Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten 1.153,3 25,8 Auszahlung für die Tilgung von Krediten – 724,9 – 207,3 Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 420,1 – 186,6 – 368,5 51,1 0,9 1,7 27,8 19,7 Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds Konsolidierungskreisbedingte Änderung des Finanzmittelbestandes Änderung des Finanzmittelbestandes wg. Saldo gegenüber EDEKA AG Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 731,8 659,3 Finanzmittelbestand am Ende der Periode (gerechnet) 392,0 731,8 Flüssige Mittel 408,3 951,8 Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten – 16,3 – 220,0 Finanzmittelbestand am Ende der Periode 392,0 731,8 Die Kapitalflussrechnung wurde nach der Retrograden Methode (DRS 2) aufgestellt. 78 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_78 78 06.05.2010 19:10:00 Uhr FINANZINFORMATIONEN Konzern-Abschluss Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung Stand 31.12.2007 Kommanditkapital in Mio. € Rücklagen in Mio. € Bilanzgewinn in Mio. € Summe Eigenkapital in Mio. € Fremdanteile in Mio. € Gesamt in Mio. € 147,5 343,8 104,2 595,5 5,2 600,7 – 33,3 – 33,3 – 1,1 – 34,4 70,9 – 70,9 0,0 0,1 261,6 261,7 Ausschüttung Einstellung aus Vortrag Konzern-Jahresüberschuss Kapitalrückzahlung – 0,1 Erfolgsneutrale Eigenkapitalanpassung assoziierter Unternehmen – 5,8 Angleichung an den Bilanzgewinn der Obergesellschaft 129,5 Firmenwert-Verrechnung – 62,2 Stand 31.12.2008 147,4 – 129,5 0,0 1,1 262,8 – 0,1 – 0,1 – 5,8 – 5,8 0,0 0,0 – 62,2 – 62,2 476,3 132,1 755,8 5,2 761,0 Ausschüttung – 0,2 – 39,2 – 39,4 – 1,4 – 40,8 Einstellung aus Vortrag 92,9 – 92,9 0,0 184,3 184,3 Konzern-Jahresüberschuss Erfolgsneutrale Eigenkapitalanpassung assoziierter Unternehmen – 7,7 Angleichung an den Bilanzgewinn der Obergesellschaft 24,7 – 24,7 Veränderung des Konsolidierungskreises Sonstiges Stand 31.12.2009 147,4 4,1 188,4 – 7,7 – 7,7 0,0 0,0 0,0 Firmenwert-Verrechnung 0,0 95,3 95,3 – 96,3 – 96,3 – 96,3 0,6 0,6 0,6 490,3 159,6 797,3 103,2 900,5 79 EDEKA_GB_2009_79 79 06.05.2010 19:10:01 Uhr Konzern-Abschluss Konzern-Anlagevermögen Anschaffungs- und Herstellungskosten I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 2. II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2. Technische Anlagen und Maschinen 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4. III. 1) 2) Geschäfts- und Firmenwert Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Stand 01.01.2009 in Mio. € Veränderung Konsolidierungskreis in Mio. € Zugang in Mio. € Abgang in Mio. € Umbuchung in Mio. € Stand 31.12.2009 in Mio. € 62,3 20,6 4,9 – 3,1 0,2 84,9 0,3 1.791,3 1.242,5 20,6 615,7 – 3,1 0,5 1.876,2 243,8 0,5 38,5 – 39,5 81,9 325,2 3,4 3,4 1.180,2 610,8 0,0 418,7 439,3 189,3 – 82,2 – 83,0 882,1 2,5 0,2 2,5 – 1,1 – 2,5 1,6 665,0 440,0 230,3 – 122,8 – 0,2 1.212,3 – 2,3 Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 13,9 – 5,8 5,8 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 32,2 3. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 1.019,5 44,2 – 9,8 4. Sonstige Beteiligungen 163,7 10,3 – 0,3 – 0,3 173,4 5. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 18,2 38,81) – 1,4 – 0,9 54,7 6. Wertpapiere des Anlagevermögens 92,4 7. Sonstige Ausleihungen 39,1 411,2 124,82) – 24,7 0,9 551,3 1.379,0 408,9 218,1 – 42,0 – 0,3 1.963,7 3.286,5 869,5 1.064,1 – 167,9 0,0 5.052,2 32,2 1.053,9 92,4 davon aus Umgliederungen in Höhe von 26,3 Mio. Euro davon aus Umgliederungen in Höhe von 5,6 Mio. Euro 80 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_80 80 06.05.2010 19:10:03 Uhr FINANZINFORMATIONEN Konzern-Abschluss Kumulierte Abschreibungen Stand 01.01.2009 in Mio. € Veränderung Konsolidierungskreis in Mio. € Zugang in Mio. € – 45,6 – 19,7 – 4,9 – 639,1 – 19,7 – 101,2 – 129,2 – 0,1 – 12,7 Zuschreibung in Mio. € Buchwerte Abgang in Mio. € Umbuchung in Mio. € Stand 31.12.2009 in Mio. € 31.12.2009 in Mio. € 31.12.2008 in Mio. € 2,7 0,1 – 67,4 17,5 16,7 – 689,8 1.101,5 586,7 2,7 0,1 – 757,2 1.119,0 603,4 28,5 – 66,8 – 180,3 144,9 114,6 – 3,4 – 3,4 0,0 0,0 70,1 – 530,0 352,1 156,8 0,0 1,6 2,5 – 713,7 498,6 273,9 – 0,2 – 0,2 5,6 13,7 – 32,2 – 32,2 0,0 0,0 0,0 0,0 1.053,9 1.019,5 – 0,9 172,5 163,7 52,6 15,3 – 593,5 – 96,3 0,0 0,0 – 261,9 – 336,5 – 81,0 79,3 0,0 – 391,1 – 336,6 – 93,7 0,0 107,8 – 0,1 0,0 – 0,9 – 2,9 – 0,6 0,9 0,5 – 2,1 0,0 92,4 92,4 – 3,7 0,3 0,1 – 7,4 543,9 35,0 0,0 – 4,1 – 39,4 0,0 – 5,2 1,2 0,6 0,0 – 42,8 1.920,9 1.339,6 – 1.069,6 – 356,3 – 200,1 1,2 111,1 0,0 – 1.513,7 3.538,5 2.216,9 81 EDEKA_GB_2009_81 81 06.05.2010 19:10:04 Uhr Konzern-Anhang Konzern-Anhang der EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG KONSOLIDIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN Allgemeine Grundsätze Der Konzern-Abschluss der EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG (nachfolgend EDEKA ZENTRALE KG genannt) ist nach den Vorschriften des HGB und der für den Konzern geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsrichtlinie aufgestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Einzelne Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung werden zusammengefasst, um die Klarheit der Darstellung zu verbessern. Ausweis und Erläuterung dieser Posten erfolgen im Anhang. Alle Angaben, soweit nicht anders vermerkt, erfolgen in Mio. Euro. KONSOLIDIERUNGSKREIS UND ASSOZIIERTE UNTERNEHMEN In den Konzern-Abschluss sind neben der EDEKA ZENTRALE KG 35 Tochterunternehmen und 53 assoziierte Unternehmen einbezogen. An 41 der assoziierten Unternehmen bestehen Mehrheitsbeteiligungen, bei denen jedoch keine Mehrheit der Stimmrechte und keine einheitliche Leitung vorliegen. 17 Tochtergesellschaften, die insgesamt keinen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben, werden nicht in den Konzern-Abschluss einbezogen. Der Konsolidierungskreis hat sich um drei Tochtergesellschaften erweitert. Gegenüber dem Vorjahr werden fünf Tochterunternehmen erstmalig in den Konzern-Abschluss einbezogen, zwei Gesellschaften schieden durch Verschmelzung bzw. Anwachsung aus dem Konsolidierungskreis aus. Die Erstkonsolidierung der neuen Konzerngesellschaften erfolgte zum 01.01.2009. Durch den Erwerb der PLUS Warenhandelsgesellschaft mbH und der damit verbundenen Übernahme der PlusStandorte und -Logistikeinrichtungen hat sich die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns wesentlich geändert. Die Bilanz- und GuV-Positionen sind mit den Vorjahreswerten nur bedingt vergleichbar. Durch die Transaktion haben sich zum 01.01.2009 insbesondere das Anlagevermögen (vergleiche Konzern-Anlagenspiegel), die Vorräte (398,4 Mio. Euro), die Pensionsrückstellungen (62,6 Mio. Euro), die sonstigen Rückstellungen (175,6 Mio. Euro) sowie die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (915,3 Mio. Euro) erhöht. 82 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_82 82 06.05.2010 19:10:06 Uhr FINANZINFORMATIONEN Konzern-Anhang ZUSAMMENSTELLUNG DER WICHTIGSTEN IN DEN KONZERN-ABSCHLUSS EINBEZOGENEN UNTERNEHMEN Kapitalanteil in % Gesellschaft A. Mutterunternehmen EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG, Hamburg** B. Tochterunternehmen 1. EDEKA Zentralhandelsgesellschaft mbH, Hamburg* 100,0 2. EDEKA Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg* 100,0 3. Immobilien-Anlagegesellschaft Fonds Nr. 4 Dr. Baumann - Dr. Sonnemann KG, Frankfurt/Main** 4. EDEKA Fruchtkontor B.V., Barendrecht / Niederlande 100,0 5. EDEKA Versorgungsgesellschaft mbH, Hamburg* 100,0 6. EDEKA Verwaltungs- und Beteiligungs GmbH, Hamburg* 100,0 7. EDEKA C + C großmarkt GmbH, Hamburg* 100,0 8. Marktkauf Holding GmbH, Bielefeld* 100,0 9. Marktkauf Logistik GmbH, Bielefeld* 100,0 10. CEV Center Entwicklungs- und Verwaltungs-GmbH, Bielefeld* 100,0 11. Marktkauf Immobilien und Anlage GmbH Betriebs-KG, Bielefeld** 94,0 12. Grundstücksgesellschaft Diekmann GmbH & Co. KG, Bielefeld** 94,0 13. Marktkauf V+V Vermietungs- und Verpachtungsgesellschaft mbH, Bielefeld* 100,0 14. Marktkauf BG Beteiligungsgesellschaft mbH, Bielefeld* 100,0 15. EDEKA Nord-SB-Warenhaus GmbH, Neumünster 16. LUNAR GmbH, Bielefeld* 100,0 17. EDEKA Nonfood-CM GmbH, Bielefeld* 100,0 18. SPAR Handels GmbH, Schenefeld* 94,9 19. SPAR Inkassokontor GmbH & Co. KG, Schenefeld** 94,9 20. SPAR Einkaufsgesellschaft mbH, Schenefeld* 94,9 21. SPAR Convenience GmbH & Co. KG, Schenefeld** 94,9 22. Netto Marken-Discount AG & Co. KG, Maxhütte-Haidhof** 23. PLUS Warenhandelsgesellschaft mbH, Mülheim an der Ruhr* 100,0 24. P-LOG Plus Logistik- und Dienstleistungsgesellschaft mbH, Maxhütte-Haidhof* 100,0 96,7 50,1 85,0 Fortsetzung nächste Seite 83 EDEKA_GB_2009_83 83 06.05.2010 19:10:07 Uhr Konzern-Anhang Fortsetzung von Seite 83 C. Assoziierte Unternehmen, EDEKA-Handelsbetriebe 1. EHG Hessenring mbH, Melsungen 50,0 2. EDEKA Minden-Hannover Holding GmbH, Minden 50,0 3. EHG Nord mbH, Neumünster 50,0 4. EDEKA Nordbayern-Sachsen-Thüringen GmbH, Rottendorf 50,0 5. EHG Rhein-Ruhr mbH, Moers 50,0 6. EHG Südbayern mbH, Gaimersheim 50,0 7. EHG Südwest mbH, Offenburg 50,0 8. EDEKA Einkaufsgesellschaft Duisburg und Essen mbH, Hamburg 50,0 Assoziierte Unternehmen, Marktkauf-Gesellschaften 9. CAS Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Saalfeld OHG, Grünwald 50,0 10. Grundstücksverwaltungsgesellschaft Belm mbH & Co. Vermietungs-KG, Mainz 94,0 11. 40 GUMES Gesellschaften 94,0 Assoziierte Unternehmen, sonstige Gesellschaften 12. EDEKABANK AG, Hamburg 41,1 13. EDEKA-Kreditgarantiegemeinschaft GmbH, Hamburg 27,9 14. Agenor Sàrl, Meyrin, Schweiz 45,0 * Befreiungsmöglichkeiten gem. § 264 Abs. 3 HGB anwendbar ** Befreiungsmöglichkeiten gem. § 264b HGB anwendbar Die Angaben nach § 313 Abs. 2 HGB sind in einer gesonderten Aufstellung des Anteilsbesitzes enthalten, die Bestandteil dieses Konzern-Anhangs ist. 84 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_84 84 06.05.2010 19:10:08 Uhr FINANZINFORMATIONEN Konzern-Anhang KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE Die Rechnungslegung der in den Konzern einbezogenen Tochtergesellschaften erfolgte einheitlich auf den Stichtag 31. Dezember. Die Kapitalkonsolidierung wird bei allen Tochtergesellschaften, an denen die EDEKA ZENTRALE KG schon vor 1989 und zumeist seit der Gründung zu 100 Prozent beteiligt ist, nach der Neubewertungsmethode zum Zeitpunkt des Anteilserwerbs durchgeführt. Bei den bis 2004 erworbenen Tochtergesellschaften wurde nach der Buchwertmethode zu dem Zeitpunkt konsolidiert, an dem das Unternehmen Tochtergesellschaft geworden ist. Das gilt auch für Marktkauf, die auf den 1. Januar 2002 einbezogen worden ist. Bei danach erworbenen Anteilen erfolgt die Kapitalkonsolidierung zum Zeitpunkt des Anteilserwerbs. Bei der Kapitalkonsolidierung sich ergebende aktivische Unterschiedsbeträge werden den Vermögensgegenständen und Schulden insoweit zugerechnet, als deren Zeitwert vom Buchwert abweicht, und in den folgenden Jahren mit diesen Vermögensgegenständen planmäßig abgeschrieben oder aufgelöst. Ein verbleibender aktivischer Unterschiedsbetrag wird als Geschäftswert ausgewiesen. Passivische Unterschiedsbeträge mit Rücklagencharakter werden unter den Konzern-Rücklagen ausgewiesen. Die assoziierten Gesellschaften aus dem Bereich der EDEKA-Handelsgesellschaften (Regionalgesellschaften, s. Abschnitt C. der Beteiligungsliste) werden mit den Konzern-Abschlüssen des Vorjahres einbezogen. Zeitgleiche Abschlüsse der EDEKA-Handelsgesellschaften lagen bei Aufstellung des Konzern-Abschlusses noch nicht vor. Die Konsolidierung der assoziierten Unternehmen erfolgt nach der Kapitalanteilsmethode zum Zeitpunkt des Anteilserwerbs. Aus der erstmaligen Einbeziehung eines assoziierten Unternehmens im Berichtsjahr ergab sich kein Unterschiedsbetrag. Schuldverhältnisse zwischen den konsolidierten Gesellschaften wurden verrechnet. Die Innenumsatzerlöse und die übrigen konzerninternen Erträge sind mit den auf sie entfallenden Aufwendungen saldiert worden. Zwischenergebnisse wurden nicht eliminiert, da sie wirtschaftlich von untergeordneter Bedeutung sind. Auf die ergebniswirksamen Konsolidierungsvorgänge werden Steuerabgrenzungen vorgenommen, soweit sich die Abweichungen in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich ausgleichen. 85 EDEKA_GB_2009_85 85 06.05.2010 19:10:09 Uhr Konzern-Anhang BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN Die Bilanzierung und Bewertung erfolgt einheitlich nach den für Kapitalgesellschaften und Personengesellschaften im Sinne von § 264a HGB geltenden Vorschriften. Eine Anpassung der Bewertungsmethoden der assoziierten Unternehmen an die konzerneinheitlichen Bewertungsmethoden erfolgte nicht. Geschäfts- oder Firmenwerte aus Erstkonsolidierungen vermindern ergebnisneutral die Rücklagen des Konzerns. Die Verrechnung erfolgt planmäßig über 15 Jahre bzw. bei Bedarf außerplanmäßig auf den niedrigeren beizulegenden Wert. Erworbene Geschäfts- oder Firmenwerte im Einzelabschluss werden aktiviert und über einen Zeitraum von 15 Jahren abgeschrieben. Die anderen erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten aktiviert und – mit Ausnahme der Ankaufsrechte – über drei bis zehn Jahre abgeschrieben, soweit sich nicht aufgrund der Nutzungsvereinbarung ein abweichender Zeitraum ergibt. Die Sachanlagen werden mit den Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen bewertet, die sich nach der jeweiligen betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer richten. Es werden die planmäßigen Abschreibungen nach Maßgabe der jeweils steuerlich zulässigen Methoden vorgenommen. Zugänge ab 2005 werden aus Gründen der konzerneinheitlichen Bewertung nur noch linear abgeschrieben. Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben. Ihr Ausweis erfolgt in der Entwicklung des Anlagevermögens als Zugang und nach fünf Jahren als Abgang. Außerplanmäßige Abschreibungen erfolgen bei voraussichtlich dauernder Wertminderung. Bei den Finanzanlagen werden die Anteile an verbundenen Unternehmen, die Beteiligungen, Ausleihungen und Wertpapiere des Anlagevermögens zu Anschaffungskosten bzw. Nennwerten bilanziert. Die Bewertung erfolgt grundsätzlich zu Anschaffungskosten oder niedrigeren beizulegenden Werten. Bei den Anteilen an assoziierten Unternehmen wird das anteilige Eigenkapital der Gesellschaften zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung um spätere Ergebnisse und Ausschüttungen fortgeschrieben. Soweit die Buchwerte dadurch auf null herabsinken, werden darüber hinausgehende Verluste nicht berücksichtigt. Für die voraussichtliche Steuerbelastung nachfolgender Geschäftsjahre wird eine Rückstellung für latente Steuern gebildet. 86 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_86 86 06.05.2010 19:10:10 Uhr FINANZINFORMATIONEN Konzern-Anhang Die Vorräte sind mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren Marktpreis bewertet. Die Anschaffungskosten werden bei den Vertriebsgesellschaften retrograd durch Abzug der Bruttospanne von den Verkaufspreisen ermittelt. Im Zentrallagerbereich bilden fortgeschriebene Anschaffungskosten die Bewertungsbasis. Für Risiken, die sich aus der Lagerhaltung oder geminderter Verwertbarkeit ergeben, werden angemessene Wertabschläge vorgenommen. Die Bewertung der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sowie der Wertpapiere erfolgt zu Anschaffungskosten unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips. Erkennbaren Risiken wird durch aktivisch abgesetzte Wertberichtigungen Rechnung getragen. Daneben besteht eine Warenkreditversicherung, die zusätzliche Risiken abdeckt. Unverzinsliche Forderungen mit Laufzeiten über einem Jahr werden abgezinst, es sei denn, die Unverzinslichkeit wird durch andere Vorteile ausgeglichen. Aus Gründen der betriebswirtschaftlichen und überbetrieblichen Vergleichbarkeit werden die Forderungen und Verbindlichkeiten aus dem Agenturgeschäft der EDEKA ZENTRALE KG bei den Haftungsverhältnissen ausgewiesen, sofern nicht bereits eine einseitige Erfüllung erfolgte. Die Pensionsrückstellungen decken die erteilten Pensionszusagen unter Zugrundelegung des Teilwertver fahrens. Sie wurden auf Basis der Richttafeln 2005 für die Bewertung von Pensionsverpflichtungen mit einem Zinsfuß von 6 Prozent berechnet. Die Steuer- und sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen in angemessener Höhe. Bei den sonstigen Rückstellungen werden erwartete Verluste aus Dauerschuldverhältnissen mit 5,5 Prozent abgezinst. Die Verbindlichkeiten werden mit dem Rückzahlungsbetrag passiviert, soweit sie nicht als Rentenverpflichtungen mit dem Barwert anzusetzen sind. Die Verbindlichkeiten werden unter Abzug der bei Zahlung gekürzten Skonti passiviert. Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährung werden zum Anschaffungskurs oder dem jeweils ungünstigeren Kurs am Bilanzstichtag bewertet. 87 EDEKA_GB_2009_87 87 06.05.2010 19:10:11 Uhr Konzern-Anhang ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ 1 Anlagevermögen Die detaillierte Zusammensetzung und Entwicklung des Anlagevermögens kann dem Anlagenspiegel entnommen werden. 2 Immaterielle Vermögensgegenstände Die immateriellen Vermögensgegenstände enthalten hauptsächlich die Firmenwerte aus der Konsolidierung. Daneben werden Software, Nutzungs-, Belieferungs- und Sicherungsrechte sowie Ankaufsrechte für Leasingobjekte von Marktkauf ausgewiesen. Die Firmenwerte veränderten sich in 2009 im Wesentlichen durch einen Firmenwert aus dem Erwerb von Plus sowie der erfolgsneutralen Verrechnung mit den Konzernrücklagen von 96,3 Mio. Euro (Vorjahr: 62,2 Mio. Euro). 3 Sachanlagen Die Sachanlagen erhöhten sich um 224,7 Mio. Euro auf 498,6 Mio. Euro. Auf die Veränderung des Konsolidierungskreises entfallen davon 103,4 Mio. Euro. 4 Finanzanlagen Der Anstieg der Finanzanlagen im Konzern ist überwiegend auf die Umsetzung der Plus-Transaktion zurückzuführen. Daneben erhöhten Ausleihungen an Leasingobjektgesellschaften und Ergebniseffekte aus den als assoziierte Unternehmen berücksichtigten EDEKA-Regionalgesellschaften die Finanzanlagen. Die EDEKA-Genossenschaften haben zum 30. November 2004 Genussscheine ausgegeben, die von der EDEKA ZENTRALE KG in Höhe von 92,2 Mio. Euro gezeichnet wurden. Die Genussscheine haben eine Laufzeit von zehn Jahren und werden mit 4,5 Prozent p.a. verzinst. 88 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_88 88 06.05.2010 19:10:12 Uhr FINANZINFORMATIONEN Konzern-Anhang 5 Vorräte Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen Fertige Erzeugnisse und Waren 31.12.2009 in Mio. € Vorjahr in Mio. € 4,1 3,3 118,7 73,1 735,3 295,9 858,1 372,3 Die Vorräte im Konzern haben sich zum Vorjahr um 485,8 Mio. Euro auf 858,1 Mio. Euro erhöht. Diese Entwicklung ist maßgeblich von der Integration des Plus-Geschäftsbetriebs beeinflusst. Der Ausweis der Unfertigen Erzeugnisse und Leistungen betriff t IT-Projekte der LUNAR GmbH, Hamburg. 6 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 31.12.2009 in Mio. € Vorjahr in Mio. € 210,9 210,6 – davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 1,0 0,0 – davon gegenüber Gesellschaftern 7,3 1,4 0,2 12,2 774,8 1.129,2 7,4 92,4 369,8 252,5 7,1 10,9 27,5 53,9 1.355,7 1.604,5 Forderungen gegen verbundene Unternehmen Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht – davon gegenüber Gesellschaftern Sonstige Vermögensgegenstände – davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr – davon gegenüber Gesellschaftern Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben sich gegenüber dem Vorjahr um 248,8 Mio. Euro auf 1.355,7 Mio. Euro vermindert. Die reduzierte Verrechnung mit Kooperationspartnern sowie stichtagsbedingte Effekte sind die Hauptursachen der Minderung. 89 EDEKA_GB_2009_89 89 06.05.2010 19:10:13 Uhr Konzern-Anhang Die Ansprüche gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, enthalten hauptsächlich Lieferforderungen an die EDEKA-Handelsgesellschaften. In den sonstigen Vermögensgegenständen werden die eingeforderten ausstehenden Einlagen aus der Kapitalerhöhung der EDEKA ZENTRALE KG in Höhe von 2,6 Mio. Euro (Vorjahr: 15,1 Mio. Euro) sowie Rest forderungen aus der Bildung einer freiwilligen Kapitalrücklage von 25,2 Mio. Euro (Vorjahr: 25,2 Mio. Euro) abzüglich damit verrechneter Verbindlichkeiten in Höhe von 4,8 Mio. Euro aus den Gesellschafter-Verrechnungskonten ausgewiesen. Daneben werden hier Steuererstattungsansprüche, debitorische Kreditoren und ausstehende Lieferantenvergütungen aufgeführt. 7 Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 31.12.2009 in Mio. € Kassenbestand Guthaben bei Kreditinstituten – davon bei Gesellschaftern Vorjahr in Mio. € 23,2 8,4 385,1 943,4 102,4 59,7 408,3 951,8 Die flüssigen Mittel bestehen aus laufenden Linien und Festgeldguthaben bei Kreditinstituten sowie aus Kassenbeständen. 8 Eigenkapital 31.12.2009 in Mio. € Vorjahr in Mio. € Kommanditeinlagen 147,4 147,4 Rücklagen 490,3 476,3 Bilanzgewinn 159,6 132,1 Anteile anderer Gesellschafter 103,2 5,2 99,1 4,0 – am Kapital – am Ergebnis 90 4,1 1,2 900,5 761,0 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_90 90 06.05.2010 19:10:14 Uhr FINANZINFORMATIONEN Konzern-Anhang Das Kommanditkapital der EDEKA ZENTRALE KG beträgt 147,4 Mio. Euro und setzt sich aus unverändert 116,8 Mio. Euro Stammkommanditeinlagen und 30,6 Mio. Euro Vorzugskommanditeinlagen zusammen. Die Rücklagen erhöhten sich insgesamt um 14,0 Mio. Euro. Im abgelaufenen Berichtsjahr wurden Firmenwerte in Höhe von 96,3 Mio. Euro verrechnet. Weitere Informationen ergeben sich aus der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung auf Seite 79. In den Rücklagen sind anteilige Rücklagen von assoziierten Unternehmen enthalten, die im Falle der Liquidation oder bei Kündigung durch die EDEKA Zentralhandelsgesellschaft mbH allein den anderen Gesellschaftern zustehen. Durch die Plus-Transaktion erhöhten sich die Anteile anderer Gesellschafter am Konzernkapital. Der Posten „Bilanzgewinn“ zeigt im Einzelnen folgende Entwicklung: 31.12.2009 in Mio. € Vorjahr in Mio. € Bilanzgewinn Vorjahr 132,1 104,2 Gutschrift auf Verrechnungskonten der Kommanditisten – 32,5 – 29,4 – 6,7 – 3,9 – 92,9 – 70,9 0,0 0,0 188,4 262,8 0,0 – 0,1 Ausschüttung an Kommanditisten Gutschrift auf Rücklagenkonten der Kommanditisten Vorjahresergebnis nach Verwendung Ergebnis Gutschrift auf Rücklagenkonten der Kommanditisten Anteile anderer Gesellschafter – 4,1 – 1,1 Einstellung in andere Rücklagen zur Anpassung an den Bilanzgewinn der KG – 24,7 – 129,5 Bilanzgewinn 159,6 132,1 91 EDEKA_GB_2009_91 91 06.05.2010 19:10:15 Uhr Konzern-Anhang 9 Sonderposten für Zuschüsse zum Anlagevermögen Bei dem Sonderposten in Höhe von 1,2 Mio. Euro handelt es sich um einen Netto Marken-Discount gewährten Zuschuss für Investitionen in den neuen Bundesländern. Er wird entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Wirtschaftsgüter aufgelöst. Im Berichtsjahr 2009 betrug der Auflösungsertrag 0,2 Mio. Euro. 10 Rückstellungen 31.12.2009 in Mio. € Vorjahr in Mio. € 125,8 66,2 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Steuerrückstellungen Sonstige Rückstellungen 71,1 111,1 694,2 669,3 891,1 846,6 Die Zunahme der Pensionsrückstellungen resultiert primär aus der Plus-Übernahme. Die Steuerrückstellungen beinhalten „Rückstellungen für latente Steuern“ in Höhe von 28,8 Mio. Euro (Vorjahr: 61,5 Mio. Euro) und resultieren in erster Linie aus Unterschieden zwischen handelsrechtlicher und steuerlicher Zurechnung von Ergebnissen bei Personengesellschaften sowie aus abweichenden steuerlichen und handelsrechtlichen Wertansätzen. Die „Sonstigen Rückstellungen“ enthalten überwiegend Beträge für Mietrisiken, Restrukturierungsmaßnahmen, latente Prozessrisiken und ausstehende Werbe-, Waren- und Leistungsrechnungen. Daneben wurden Rückstellungen für nicht abgerechnete und schwebende Verpflichtungen, drohende Verluste, Jahresabschluss- und Personalkosten gebildet. 92 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_92 92 11.05.2010 13:00:56 Uhr FINANZINFORMATIONEN Konzern-Anhang 11 Verbindlichkeiten 31.12.2009 in Mio. € Vorjahr in Mio. € 1.166,3 905,0 · bis zu 1 Jahr 376,3 355,0 · von 1 bis 5 Jahren 790,0 550,0 · von über 5 Jahren – – 103,1 45,5 103,1 45,5 2.638,4 2.246,1 2.638,4 2.246,1 – – – davon gegenüber Gesellschaftern 27,4 19,5 Gegenüber verbundenen Unternehmen 7,2 19,8 7,2 19,8 204,8 147,6 170,4 119,4 34,4 28,2 111,7 90,3 243,2 172,4 211,4 140,1 · von 1 bis 5 Jahren 31,8 32,1 · von über 5 Jahren – 0,2 – davon aus Steuern 24,1 15,9 – 0,1 4.363,0 3.536,4 Gegenüber Kreditinstituten – davon Restlaufzeit Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen – davon Restlaufzeit · bis zu 1 Jahr Aus Lieferungen und Leistungen – davon Restlaufzeit · bis zu 1 Jahr · von 1 bis 5 Jahren – davon Restlaufzeit · bis zu 1 Jahr Beteiligungsgesellschaften – davon Restlaufzeit · bis zu 1 Jahr · von 1 bis 5 Jahren – davon gegenüber Gesellschaftern Sonstige Verbindlichkeiten – davon Restlaufzeit · bis zu 1 Jahr – davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 93 EDEKA_GB_2009_93 93 06.05.2010 19:10:17 Uhr Konzern-Anhang Die „Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten“ betreffen mit 1.150,0 Mio. Euro die Euro-Konsortialkredite zur Finanzierung des Beteiligungsportfolios. Die Besicherung erfolgt durch Verpfändung von Anteilen an Tochtergesellschaften. Zur Absicherung kurzfristiger Liquiditätsschwankungen aus dem Tagesgeschäft stellen die Hausbanken ausreichende Kreditlinien bereit. Zum Bilanzstichtag erfolgte eine Inanspruchnahme in Höhe von 16,3 Mio. Euro (Vorjahr: 220,0 Mio. Euro). Die „Erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen” betreffen die bei der LUNAR GmbH in der Entwicklung befindlichen warenwirtschaftlichen IT-Projekte für die EDEKA-Gruppe. Die „Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen“ betreffen überwiegend Verpflichtungen gegenüber Lieferanten aus der Zentralregulierung. Die Höhe der Verbindlichkeiten ist stichtagsbedingt und wird durch den Eingang der Abrechnungen zum Jahreswechsel und durch die Zahlungsziele wesentlich beeinflusst. Bei den „Sonstigen Verbindlichkeiten“ handelt es sich im Wesentlichen um Darlehens-, Steuer- und Personalverbindlichkeiten. Die „Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen” betreffen überwiegend Verbindlichkeiten aus dem zentralen Cash-Management. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen 31.12.2009 in Mio. € Verbindlichkeiten aus Bürgschaften, Wechsel- und Scheckbürgschaften Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen Vorjahr in Mio. € 53,3 67,1 431,8 311,0 485,1 378,1 Die „Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen“ enthalten als wesentliche Posten das der EDEKABANK AG gewährte Rückbelastungsrecht aus dem Inkassoverfahren sowie das Delkredere aus der Zentralregulierung und die nicht in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten aus dem Agenturgeschäft in Höhe von 198,4 Mio. Euro (Vorjahr: 209,7 Mio. Euro). Dem Delkredere aus der Zentralregulierung und den Haftungsrisiken aus den Agenturverbindlichkeiten stehen jedoch Rückgriffsansprüche in gleicher Höhe gegenüber. Weitere finanzielle Verpflichtungen in Höhe von insgesamt 5,7 Mrd. Euro (Vorjahr: 3,7 Mrd. Euro) resultieren aus langfristigen Miet-, Pacht-, Leasing-, Abnahme- und Dienstleistungsverträgen. Entsprechend der Geschäftstätigkeit eines Handelsunternehmens resultieren diese Verpflichtungen vor allem aus Miet- und Leasing- 94 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_94 94 11.05.2010 13:02:41 Uhr FINANZINFORMATIONEN Konzern-Anhang verträgen für Einzelhandelsstandorte, für Logistikzentren sowie für den Logistikfuhrpark. Zur Optimierung der Fremdfinanzierungsstruktur im Konzern wurden für Teile der genutzten Vermögensgegenstände Immobilienleasing- bzw. Mobilienleasingverträge abgeschlossen. Soweit die Gegenstände nicht im Rahmen des operativen Geschäfts der Konzerngesellschaften genutzt werden, werden sie an die EDEKA-Regionalgesellschaften bzw. Dritte weitervermietet, so dass korrespondierende Erträge generiert werden. Für etwaige Risiken aus den Leasingverträgen wurden im Konzern entsprechende Rückstellungen gebildet. Des Weiteren beinhaltet der Gesamtbetrag mögliche Auszahlungen, die aus Ankaufsverpflichtungen resultieren können. Die aus Leasingverträgen entstehenden Aufwendungen setzen sich in zeitlicher Hinsicht wie folgt zusammen: 2010 in Mio. € 2011 in Mio. € 2012 in Mio. € 2013 in Mio. € 2014 in Mio. € ab 2015 in Mio. € Gesamt in Mio. € 113,5 112,8 108,2 85,4 73,0 421,8 914,7 Derivative Finanzinstrumente Zur Begrenzung des Zinsrisikos aus den abgeschlossenen Euro-Konsortialkrediten hat die EDEKA ZENTRALE KG Zinsbegrenzungsgeschäfte (CAPs) über das Kreditvolumen abgeschlossen. Das Laufzeitende dieser CAPs ist August 2010. Der Marktwert wurde nach der Mark-to-Market-Methode ermittelt und betrug zum 31.12.2009 0,0 Mio. Euro (Vorjahr: 0,3 Mio. Euro). Auf die Zinsbegrenzungsgeschäfte wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr neben den planmäßigen Abschreibungen in Höhe von 0,1 Mio. Euro außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 0,2 Mio. Euro vorgenommen. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 12 Umsatzerlöse Die Umsatzerlöse entwickelten sich in den einzelnen Segmenten wie folgt: 2009 in Mio. € Vorjahr in Mio. € Veränderung in % 13.989,3 12.605,9 11,0 Netto Marken-Discount 9.940,1 4.188,4 137,3 Sonstige Gesellschaften 607,1 776,4 – 21,8 Außenumsätze 24.536,5 17.570,7 39,6 Verrechnete Innenumsätze – 2.970,1 – 1.618,3 83,5 Konzernumsatz 21.566,4 15.952,4 35,2 Warengeschäft EDEKA ZENTRALE 95 EDEKA_GB_2009_95 95 06.05.2010 19:10:19 Uhr Konzern-Anhang Von den Umsatzerlösen der sonstigen Gesellschaften entfallen 170,3 Mio. Euro auf SPAR (Vorjahr: 457,5 Mio. Euro) und 410,0 Mio. Euro auf eine erstmals konsolidierte Marktkauf-Tochtergesellschaft. Das nicht in den Konzernumsätzen enthaltene Agenturgeschäft der EDEKA ZENTRALE KG betrug 7.958,8 Mio. Euro (Vorjahr: 8.345,2 Mio. Euro). 13 Bestandsveränderungen Die ausgewiesenen Bestandsveränderungen in Höhe von 45,6 Mio. Euro (Vorjahr: 35,7 Mio. Euro) betreffen IT-Projekte der LUNAR GmbH, Hamburg. 14 Sonstige betriebliche Erträge In den sonstigen betrieblichen Erträgen werden hauptsächlich Erträge aus Miet- und Pachteinnahmen in Höhe von 312,6 Mio. Euro (Vorjahr: 356,1 Mio. Euro) sowie Kostenerstattungen, Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen, Erlöse aus Backshop-Einrichtungsverkäufen und Recyclingerlöse ausgewiesen. Darüber hinaus sind hier Erträge aus Energieverkäufen der einbezogenen EDEKA Versorgungsgesellschaft mbH mit 343,1 Mio. Euro (Vorjahr: 255,4 Mio. Euro) sowie IT-Umsätze der LUNAR GmbH enthalten. 15 Materialaufwand Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren Aufwendungen für bezogene Leistungen 2009 in Mio. € Vorjahr in Mio. € 18.851,5 14.713,3 6,5 3,3 18.858,0 14.716,6 2009 in Mio. € Vorjahr in Mio. € 1.065,9 446,3 Soziale Abgaben 213,5 86,7 Altersversorgung 13,8 9,6 1.293,2 542,6 Materialaufwand 16 Personalaufwand Löhne und Gehälter Gesamt 96 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_96 96 06.05.2010 19:10:20 Uhr FINANZINFORMATIONEN Konzern-Anhang Die durchschnittliche Anzahl der Arbeitnehmer/-innen (ohne Auszubildende) hat sich wie folgt entwickelt: 2009 Vorjahr Vollzeitkräfte 15.918 7.034 Teilzeitkräfte 48.033 20.981 Arbeitnehmer 63.951 28.015 Die EDEKA ZENTRALE KG hat selbst keine Mitarbeiter, sondern bedient sich der Mitarbeiter der EDEKA Aktiengesellschaft. Die über Umlagen abgerechneten Aufwendungen werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Im Zuge der Plus-Übernahme zum 01.01.2009 wurden insgesamt 6.194 Vollzeit- und 18.793 Teilzeitarbeitskräfte übernommen. 17 Abschreibungen Abschreibungen planmäßig Abschreibungen außerplanmäßig Abschreibungen 2009 in Mio. € Vorjahr in Mio. € 95,9 52,3 2,7 7,4 98,6 59,7 Außerplanmäßige Abschreibungen wurden auf Betriebs- und Geschäftsausstattung bei Marktkauf und SPAR vorgenommen. 18 Sonstige betriebliche Aufwendungen Dieser Posten beinhaltet im Wesentlichen Aufwendungen für Miete, Pacht und Leasing, Instandhaltungs-, Energie- und Vertriebsaufwendungen. Weiterhin sind Aufwendungen für fremde Dienstleistungen, latente Prozessrisiken sowie EDV-, Werbe- und Beratungsaufwendungen enthalten. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich um 765,0 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr erhöht. Zum überwiegenden Teil ist dies auf die Übernahme von Plus zurückzuführen. Aufwendungen für Instandhaltungen, Energie, Werbe- und Vertriebskosten erhöhten sich auf zusammen 738,2 Mio. Euro (Vorjahr: 357,8 Mio. Euro). Durch erhöhten Energiebezug bei der EDEKA Versorgungsgesellschaft mbH stiegen hier die Aufwendungen um 79,9 Mio. Euro auf 340,7 Mio. Euro. 97 EDEKA_GB_2009_97 97 06.05.2010 19:10:21 Uhr Konzern-Anhang Der Gesamtaufwand im Konzern für Mieten, Pacht und Leasing beläuft sich auf 795,6 Mio. Euro (Vorjahr: 574,1 Mio. Euro). 19 Beteiligungs- und Ausleihungsergebnis 2009 in Mio. € Vorjahr in Mio. € 9,1 9,1 Beteiligungserträge – aus anderen Unternehmen – aus verbundenen Unternehmen 0,3 1,4 9,4 10,5 46,0 48,9 Ergebnisse aus assoziierten Unternehmen – EDEKA-Regionalgesellschaften – Sonstige 5,5 – 0,4 51,5 48,5 – Erträge aus Ausleihungen 19,2 4,2 – Abschreibungen auf Finanzanlagen – 5,2 0,0 14,0 4,2 74,9 63,2 2009 in Mio. € Vorjahr in Mio. € 9,0 30,3 Ausleihungserträge und Wertberichtigungen Beteiligungs- und Ausleihungsergebnis 20 Zinsergebnis Zinserträge – andere Zinserträge – aus verbundenen Unternehmen 0,2 0,3 9,2 30,6 – 39,3 – 56,5 Zinsaufwendungen – andere Zinsaufwendungen – an verbundene Unternehmen Saldiertes Zinsergebnis 98 – 0,1 – 0,7 – 39,4 – 57,2 – 30,2 – 26,6 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_98 98 11.05.2010 13:06:47 Uhr FINANZINFORMATIONEN Konzern-Anhang SONSTIGE ERLÄUTERUNGEN Kapitalflussrechnung In der Konzern-Kapitalflussrechnung wird der Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit, der Investitions- sowie der Finanzierungstätigkeit dargestellt. Nähere Angaben hierzu können dem Lagebericht entnommen werden. Gesamthonorar des Abschlussprüfers Für die im Geschäftsjahr 2009 erbrachten Dienstleistungen des Konzernabschlussprüfers (einschließlich anderer Abschlussprüfer bei Gemeinschaftsprüfungen von Tochtergesellschaften) sind folgende Honorare (inkl. Auslagenersatz) als Aufwand erfasst worden: 2009 in Mio. € Abschlussprüfungsleistungen 0,8 Andere Bestätigungsleistungen 0,1 Sonstige Leistungen 0,2 Gesamthonorar 1,1 99 EDEKA_GB_2009_99 99 06.05.2010 19:10:23 Uhr Konzern-Anhang SONSTIGE ANGABEN Organe der Gesellschaft Verwaltungsrat Peter Simmel, Grüna, Kaufmann Vorsitzender* Harald Rissel, Balingen, Geschäftsführer stellvertr. Vorsitzender Carsten Koch, Wohltorf, Geschäftsführer Edo Günther, Gochsheim, Geschäftsführer bis 28. Juni 2009 Hans Georg Maier, Buxheim, Geschäftsführer Stefan Rohrer, Forst, Geschäftsführer ab 01. Juli 2009 Dirk Schlüter, Minden, Geschäftsführer Dirk Neuhaus, Moers, Geschäftsführer Thomas Bruch, St. Wendel, Geschäftsführer Hans-Richard Schneeweiß, Melsungen, Geschäftsführer Adolf Scheck, Achern, Kaufmann Heinz Hövener, Langenfeld, Kaufmann Angela Steinberger, Massing, Kauffrau Volker Bergmann, Reppenstedt, Kaufmann Karin Lichtlein, Hofgeismar, Kauffrau Jürgen Cramer, Burgdorf, Kaufmann Reinhard Popp, Reinbek, Betriebsratsvorsitzender Arbeitnehmervertreter Karl-Heinz Dörling, Ammersbek, Angestellter Arbeitnehmervertreter Victor Schwark, Büdelsdorf, Angestellter Arbeitnehmervertreter * bis 18.01.2010 100 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_100 100 06.05.2010 19:10:24 Uhr FINANZINFORMATIONEN Konzern-Anhang Geschäftsführende Komplementärin der EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG EDEKA Aktiengesellschaft, Hamburg – gezeichnetes Kapital: 16,0 Mio. Euro Vorstand Markus Mosa, Hamburg Vorstandsvorsitzender Gert Schambach, Hamburg Dr. Reinhard Schütte, Hamburg seit 01. Mai 2009 Die Gesamtbezüge des Verwaltungsrats betrugen im Geschäftsjahr 7,0 Tsd. Euro (Vorjahr: 9,0 Tsd. Euro). Für frühere Vorstandsmitglieder und ihre Hinterbliebenen wurden Pensionsrückstellungen in Höhe von 6,9 Mio. Euro (Vorjahr: 6,9 Mio. Euro) gebildet. Die Mitglieder der Aufsichts- und Verwaltungsorgane erhielten keine Vorschüsse und Kredite. Hamburg, 26. März 2010 EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG Der Vorstand Markus Mosa Gert Schambach Dr. Reinhard Schütte 101 EDEKA_GB_2009_101 101 06.05.2010 19:10:25 Uhr Bestätigungsvermerk Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Wir haben den von der EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalspiegel – und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2009 bis zum 31. Dezember 2009 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages der EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht im Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Hamburg, den 31. März 2010 PKF FASSELT SCHLAGE Partnerschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft 102 Warlich Völker Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2 0 0 9 EDEKA_GB_2009_102 102 06.05.2010 19:10:26 Uhr 103 Service Anschriften der EDEKA-Gruppe EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG New-York-Ring 6 22297 Hamburg Tel.: (040) 63 77-0 Fax: (040) 63 77-22 31 E-Mail: [email protected] 1. EDEKA Handelsgesellschaft Nord mbH Gadelander Straße 120 24539 Neumünster Tel.: (0 43 21) 985-0 Fax: (0 43 21) 98 52 27 E-Mail: [email protected] 2. EDEKA Minden-Hannover Stiftung & Co. KG Wittelsbacherallee 61 32427 Minden Tel.: (05 71) 802-0 Fax: (05 71) 8 02 15 56 E-Mail: [email protected] 3. EDEKA Handelsgesellschaft Rhein-Ruhr mbH Chemnitzer Straße 24 47441 Moers Tel.: (0 28 41) 209-0 Fax: (0 28 41) 20 94 35 E-Mail: [email protected] 4. EDEKA Handelsgesellschaft Hessenring mbH Industriegebiet Pfieffewiesen 34212 Melsungen Tel.: (0 56 61) 72-0 Fax: (0 56 61) 7 23 42 5. EDEKA Nordbayern-SachsenThüringen Stiftung & Co. KG Edekastraße 3 97228 Rottendorf Tel.: (0 93 02) 28-0 Fax: (0 93 02) 2 82 14 E-Mail: [email protected] 104 E D E K A GESCHÄFTSBERICHT 2009 1 2 3 4 5 6 7 6. EDEKA Handelsgesellschaft Südwest mbH Edekastraße 1 77656 Offenburg Tel.: (07 81) 502-0 Fax: (07 81) 5 91 03 E-Mail: [email protected] 7. EDEKA Handelsgesellschaft Südbayern mbH Ingolstädter Straße 120 85080 Gaimersheim Tel.: (0 84 58) 62-0 Fax: (0 84 58) 6 21 08 E-Mail: [email protected] Netto Marken-Discount AG & Co. KG Industriepark Ponholz 1 93142 Maxhütte-Haidhof Tel.: (0 94 71) 320-0 Fax: (0 94 71) 320-149 E-Mail: [email protected] Service Anschriften Impressum Impressum Herausgeber: EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG Unternehmenskommunikation / Public Affairs New-York-Ring 6 22297 Hamburg Tel.: (040) 63 77-21 82 Fax: (040) 63 77-29 71 E-Mail: [email protected] Internet: www.edeka.de REDAKTION: Michaela Fischer-Zernin, Gernot Kasel Konzept und Gestaltung: HGB Hamburger Geschäftsberichte GmbH & Co. KG, Hamburg Fotografie: David Königsmann, Hamburg Christian Schmid, Hamburg Carsten Milbret, Hamburg BÄRO GmbH & Co. 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