36 Die Schauspielerin nina langensand hat im Moment mehr Sex

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36 Die Schauspielerin nina langensand hat im Moment mehr Sex
Ninas nackte Wa
Die Schauspielerin nina langensand
hat im Moment mehr Sex um die Ohren,
als ihr lieb ist. Seit ihrem freizügigen Auftritt
im Film «Hard Stop» dreht sich fast alles
nur noch um das eine. Schade. Denn sie hat
viel mehr zu bieten.
ion.
d mit Matthias Britschgi in Akt
Zur Sac he Nina Langensan
Text silvan grütter
Fotos remo nägeli
W
ie fühlt es sich an, wenn ei­
nem die halbe Schweiz beim
Sex zuschaut? Bei ziemlich
viel Sex sogar und ziemlich wildem Sex.
Auf dem Tisch, im Auto und auf dem
Fussboden. «Eigentlich kann ich mich
da gut abgrenzen», sagt Nina Lan­gen­
sand, 29, «schliesslich sind die Sex­
szenen ja nur gespielt.»
Hier, in Ninas WG-Wohnung gleich
hinter dem Genfer Hauptbahnhof, deu­
tet tatsächlich wenig auf ein lasterhaftes
Leben. Statt nach Sünde riecht es nach
frisch gekochtem Gemüse, nach Spül­
mittel und nach Räucherstäbchen. Zu
sechst lebt die Künstler-WG hier unter
einem Dach, vier Frauen und zwei
Männer, Nina ist vor dreieinhalb Jahren
dazugestossen.
Trotzdem dreht sich im Leben von
Nina Langensand seit ein paar Wochen
fast alles um Sex. Seit sie im Schweizer
Film «Hard Stop» als ziemlich durchtrie­
bene Rhea ziemlich oft ziemlich nackt zu
sehen ist, vergeht kaum ein Tag, an dem
nicht über Nina und den Sex geschrie­
ben wird. So weiss inzwischen jeder,
der es wissen will, was ihre Grossmutter
zu den Nacktszenen gesagt haben soll
(das mit dem Klebeband habe ihr gar
nicht gefallen), auf was sie beim Dreh
bestanden habe (ihr Schamhaar nicht
abzurasieren) und ob ihr Filmpartner
beim Dreh eine Erektion bekommen
habe (nein, habe er nicht).
Nina Langensand, die im richtigen
Leben ziemlich viel kleiner und feiner als
ihre Filmfigur wirkt, lacht laut. «Vieles
von dem, was im Moment über mich ge­
schrieben und erzählt wird, ist totaler
Blödsinn, absoluter Quatsch.» Wie zum
Beispiel das mit der Grossmutter. Sie
habe den Film zwar tatsächlich gesehen,
sei aber einfach nur stolz auf ihre Enke­
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schweizer illustrierte
Bettgeschichten Im WG-Zimmer von Nina Langensand türmt sich Weltliteratur.
Am liebsten liest die Schauspielerin auf ihrem Bett.
Grosse Tafel Nina Langensand mit ihren Mitbewohnerinnen Kyra, Julia und
Habiba (v. l.). Die beiden WG-Männer waren an dem Tag ausser Haus.
lin gewesen. Oder die andere Sache – die
ist buchstäblich an den Schamhaaren
herbeigezogen.
Nur das mit der Erektion, ja, das
stimme so, und das sei auch nicht weiter
verwunderlich. «Auf einem Filmset geht
es schliesslich nicht erotischer zu und
her als in einer Migros-Filiale», sagt Nina
Langensand. «Und da fängt es ja auch
Mehr Nina Langensand
und mehr Kunst von Nina
Langensand gibt es in der
iPad-Ausgabe.
porträt
Entspannt Auf dem WGSofa von Nina Langensand
wird relaxt, gelesen und
heiss diskutiert. Einen Fernseher sucht man vergebens.
Begabt Nina
Langensand
ist auch
ausgebildete
Künstlerin.
Die Skizze
entstand
mit Kugelschreiber
und Tipp-Ex.
schweizer illustrierte
Foto Handout
hrheit
nicht gleich an zu knistern, wenn man
sich in der Warteschlange vor der Kasse
ein bisschen näherkommt.»
Aber es sei schon erstaunlich, sagt
die gebürtige Luzernerin, die für eine
künstlerische Zusatzausbildung nach
Genf gezogen ist, «auf was für Ideen die
Leute im Zusammenhang mit meiner
Filmrolle kommen».
Ganz so erstaunlich allerdings
auch wieder nicht: Selten gab es in
einem Schweizer Film so viel nackte
Haut und so viel wilden Sex zu sehen.
Und selten gab es so heftige Reaktionen
wie auf «Hard Stop», in dem Nina Lan­
gen­sand ihr Kinodebüt gibt. Von Schmud­
delfilm, Skandalkino und Schlimmerem war die Rede. Nina Langensand
be­gegnet solchen Vorwürfen ziemlich
entspannt. «Schliesslich kann ich nur
begrenzt Einfluss darauf nehmen, was
über mich geschrieben wird.»
«Klar», sagt sie, «habe ich mir beim
ersten Durchschauen des Drehbuchs ge­
sagt, ui, ui, ui …» Nach reiflicher Über­
legung und Gesprächen mit Freundin­
nen und Freunden habe sie trotzdem
und überzeugt zugesagt. Die Story habe
ihr gefallen, und mit der Nacktheit
an sich habe sie keine Mühe. Schon
während ihrer Ausbildung zur Schau­
spielerin und Künstlerin in Zürich habe
sie Akte gezeichnet und sei manchmal
auch Modell gestanden. «Es kostet so­
wieso viel Überwindung, auf die Bühne
oder vor die Kamera zu stehen, sei es
nun nackt oder angezogen. Der Körper
ist für mich schliesslich ein Instrument,
mit dem ich arbeite.»
Bloss bei einem Gedanken fühlt
sich Nina Langensand nicht ganz wohl:
Dass man sie jetzt auf die Rolle der
jungen Nackten fest­
legen könnte, denn
«nur weil man mich
jetzt einmal nackt
gesehen hat, hat
man noch lange
nicht alles von mir
gesehen. Im Gegen­
teil.»

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