Musik und Schauspiel in vielen Variationen General Sutter auf

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Musik und Schauspiel in vielen Variationen General Sutter auf
Mittwoch, 2. Mai 2007
BASELBIET
Nr. 49
Volksstimme Sissach
Jahreskonzert und Theater des Musikvereins Zunzgen
Musik und Schauspiel in vielen Variationen
Mit ihrer musikalischen Vielfalt
und mit wohltuendem Witz im
Theater-Schwank verdienten
sich der Musik- und der Theaterverein Zunzgen gute Noten
für ihre diesjährigen Aufführungen.
Für jeden Geschmack etwas,
jedem sein Häppchen – so die
erwartungsfrohe Wahrnehmung
bei der Durchsicht des 16 Seiten (!) umfassenden Programmhefts. Ob Schweinsvoressen
mit Kartoffelstock und Gemüse,
vom Küchenchef empfohlen
(Seite 3), das Konzert- und
Theaterprogramm in den Details
(Seite 9) oder das Formular zum
Vereinsbeitritt (Seite 16) – der
Abend wird mit vielen Infos lanciert.
Jung und souverän
Die Zunzger Musikanten
jedenfalls waren am Samstagabend in bester Spiellaune. Sie
präsentierten sich in der Mehrzweckhalle dem zahlreich er-
schienenen Publikum zu einem
Konzertprogramm, das punkto
musikalischem Spektrum und
Originalität in nichts zu wünschen übrig liess.
Rolf Wiesner, mit 23 Jahren der jüngste Dirigent des Kantons, beherrscht sein Metier. Mit
viel Gefühl und erstaunlicher
Abgeklärtheit hat er sein Korps
auch in schwierigen Passagen
jederzeit im Griff. Vom Marsch
über verspielte Musik bis zu
Rock’n’Roll – die Darbietungen
waren stilistisch flächendeckend
und boten angenehmen Hörgenuss.
Vergnügen zum Ersten: Der Musikverein Zunzgen hat auch Gold in der Kehle.
«Vorsänger» Ruedi Bossert und
der fetzig gespielte «Rock around
the Clock» setzten den glanzvollen Schlusspunkt, der aber
Vergnügen
zum Zweiten:
Die Theatergruppe
Zunzgen und
der Schwank
über die
Leiden der
Laienschauspieler.
noch lange nicht Schluss bedeutete. Nach stürmisch geforderten Zugaben gabs dann noch
einen begeisternden Mix aus
Marsch, Polka mit Gesang und
zuallerletzt – das darf an einem
hiesigen Musikabend einfach
nicht fehlen – noch das Baselbieterlied.
Angesprochen auf die Programmvielfalt von traditionell
bis modern sagte der sichtlich
zufriedene Präsident Urs Beyeler: «Wir wollen eine Dorfmusik bleiben!»
Probleme mit den Schuhen
Danach hiess es: Bühne frei
für die Theatergruppe. Wer
kennt sie nicht, die Probleme
einer Theatergruppe. Und genau
dieses Thema hat der Schwank
Bilder Sabina Droll
«Nur ohni Schue...» zum Inhalt.
Der Theaterverein unter der
Regie von Rebecca Gröflin zeigte
sozusagen in eigener Sache, dass
Schauspieler mitunter schön
mühsam sein können.
In einer Probe, geprägt vom
«Terror» des sauberkeitsfanatischen Saalbesitzers führen
Missverständnisse und Verwechslungen zu einem Chaos,
das den Regisseur die letzten
Nerven kostet.
Weder kann irgendjemand
seinen Text auswendig, noch
wissen die Spieler, was sie
überhaupt spielen müssen. Das
Stück überzeugt durch witzige
Dialoge und durch die mit viel
Herzblut gespielten Charaktere.
Ulrich Fluri
Frühjahrskonzert der General Sutter Brass Band
General Sutter auf Besuch in Rünenberg
Wie andere Vereine leidet auch
der Musikverein Rünenberg unter Mitgliederschwund. Für
sein Frühjahrskonzert hat der
Verein deshalb ehemalige Aktive aus der Umgebung reaktiviert, in der Hoffnung, dass diese bleiben.
Mut hat der Musikverein
(MV) Rünenberg bewiesen, dass
er für sein Frühjahrskonzert ehemalige Aktive aus der näheren
Umgebung animiert hat, wieder
aktiv zu werden. Mut auch, weil
diese Ehemaligen mit dem Üben
und dem Probenbetrieb erst im
Laufe des Winters begonnen
haben.
Das einstudierte Programm
drehte sich um General Sutter:
Die markante Persönlichkeit ist
mit Rünenberg eng verbunden,
auch wenn er dort gar nicht
lange gelebt hat. Das ganze Programm unter der Leitung von
Lukas Jauslin zeigte musikalisch
den Weg seiner Reisestationen
von Basel bis nach Kalifornien
auf.
Dazu konnte Präsident
Daniel Meier eine grosse Zuhörerschaft begrüssen. Gestartet
wurde mit dem bekannten
«Wettsteinmarsch» von Hermann Suter, gefolgt von der
«General Sutter Polka», arrangiert vom Einheimischen Bernhard Grieder. Über das Meer
ging es mit der bekannten Suite
«Alla Hornpipe» aus der Was-
sermusik von Georg Friedrich
Händel.
Veteran geehrt
Unterwegs wurde es gefährlich mit «Pirates of the
Caribbean», arrangiert von Ted
Ricketts. Mit «The Stars and Stripes Forever» des bekannten
John Philipp Sousa landete Sut-
Musikverband
beider Basel
Mit der Jugend
in die Zukunft
Die erste Präsidentenkonferenz des neuen Musikverbands
beider Basel zeigte viele neue
«Gesichter», so auch erstmals
die Vereinspräsidenten aus
dem Stadtkanton. Die Musikkommission bringt viele Neuheiten mit der Jugend, der
Zukunft der Vereine.
Sauberes Solo
Einer der Publikumsrenner
war eindeutig Christoph Walters
«Amazing Grace», ursprünglich
in Dudelsackversion komponiert. Für das sauber und anmutig gespielte Trompetensolo der
Gebrüder Ruch wurde denn
auch eine Zugabe gefordert.
Das heitere Medley «Mein
kleiner grüner Kaktus» mit
Seite 5
ter – auch leibhaftig auf der
Bühne – in Amerika.
60 Jahre aktiv Blasmusik zu
spielen ist eine sehr lange Zeit.
Dieses seltene Jubiläum konnte
Willy Müller feiern. Veteranenobmann Franz Emmenegger
(Diegten) war es vorbehalten, das
musikalische Lebensbild des
Geehrten aufzuzeigen und ihn
zum CISM-Veteran zu ernennen.
Als Dankeschön spielte ihm
sein Verein den Marsch «Marignan» von Jean Däetwyler.
Mit dem Welthit «Go West»
zog General Sutter mit der Postkutsche und dem «Post Horn
Galopp» von Koenig weiter nach
Westen. Das Posthornsolo spielte
Werner Bürgin. Unterwegs be-
kam er Ärger mit etlichen Indianern, musikalisch interpretiert mit «Apache», arrangiert
von W. Hautvast.
In der weiten Prärie gab es
auch Begegnungen mit Wölfen,
musikalisch ausgedrückt mit
«Dances with Wolves» oder
«Der mit dem Wolf tanzt» von
John Barry. Im Süden Amerikas kam es zu Begegnungen mit
Sklaven, von diesen stammt der
bekannte Gospel «Go down
Moses», arrangiert von Stefan
Schwarz. In Kalifornien gab es
dann endlich mit dem bekannten Abba-Titel «Money, Money,
Money», arrangiert von André
Waignein.
Am Ende mausarm
Reaktivierte Musiker haben General Sutter musikalisch reaktiviert: Das Euphoniumregister der Brass
Band, in der Mitte der neue CISM-Veteran Willy Müller.
Bild Ueli Oberli
General Sutter wurde trotz
allem Gold wieder mausearm,
wie schon einmal in seinem
Leben in Burgdorf, bevor er nach
Amerika zog. Seine verschiedenen Stationen wurden originell dargestellt vom Ansager
Roger Bürgin und dem General
persönlich, nachgelebt von Louis
Müller.
Die Idee zum Animieren der
ehemaligen Musikantinnen und
Musikanten ist lobenswert. Musikalisch musste das ganze Programm jedoch mit den vielen
Wiedereinsteigern leiden. Als
verlangte Zugabe gaben die
spielfreudigen Aktiven nochmals
die «General Sutter Polka» zum
Besten.
Ueli Oberli
uo. Nebst einigen entschuldigten Vereinen konnte
Verbandspräsident Christian
Wernli (Läufelfingen) alle Präsidentinnen und Präsidenten
sowie einige Gäste zur jährlichen Konferenz im Gemeindezentrum Zunzgen willkommen
heissen.
Einzelne Ressortchefs benutzten die Gelegenheit, die Anwesenden auf administrative
Notwendigkeiten und Möglichkeiten hinzuweisen. Viel Zeit
beanspruchte die Orientierung
der Muko (neuer Präsident Clemens Schmid, Kaiseraugst) über
geplante und bereits eingeführte Neuerungen.
Neues Ausbildungskonzept
Einige Nordwestschweizer
Kantone haben zusammen mit
dem Schweizer Blasmusikverband SBV und dem Kompetenzzentrum für Militärmusik
das neue Ausbildungskonzept
«Espace» ins Leben gerufen. Das
bestehende Ausbildungsreglement ist nach wie vor in Kraft,
jede Ausbildungsstufe wird jedoch separat zertifiziert.
Im Rahmen der Jugendförderung soll die Zusammenarbeit
im «Dreiländereck» Nordwestschweiz, Elsass und Südbaden
ausgebaut und vertieft werden.
So soll jährlich der Jugendblasmusikpreis ausgetragen werden,
dazu kommen Wettbewerbe für
Solisten und Ensemble.
Kantonale Musiktage 2007
Über die Kantonalen Musiktage im Juni orientierten die
OK-Präsidentin respektive die
OK-Präsidenten. Buckten präsentiert am Freitag ein Galakonzert mit der weltbekannten
«Leyland Band» aus England.
Der Samstag ist dem Buckter
Musikpreis gewidmet. 13 Vereine unterziehen sich dem dreiteiligen Wettbewerb. Elf Vereine
treten am Sonntag zum E-Musik-Wettbewerb und zur Marschmusik an.
In Wahlen nehmen am
Samstag sieben und am Sonntag acht Vereine teil. Nach den
Sommerferien macht Diegten
mit 28 Vereinen den Abschluss
der Musiktage. Am Freitag ist
ein Jugendmusik-Wettbewerb
geplant, am Samstag findet
ein U-Musik-Wettbewerb statt.
Samstag/Sonntag findet zudem
ein E-Musik-Wettbewerb statt.
Ausblick
An den Musiktagen 2008
machen in Hölstein bis jetzt 21
und in Laufen 15 Vereine mit.
Für das Kantonale Musikfest
2010 beginnt die Ausschreibung
für Übernahmekandidaten. Der
SBV will oder muss seine Finanzen neu regeln.
Die Beiträge für einen mittleren Verein sollen etwa verdoppelt werden, dafür erscheint
die Verbandszeitschrift «Unisono» nur noch 12-mal pro
Jahr. Im September findet in
Laufen eine Marschmusikparade
statt.