TWINTEC AG Halbjahresbericht 2013

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TWINTEC AG Halbjahresbericht 2013
TWINTEC AG Halbjahresbericht 2013
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Inhalt
Konzern-Zwischenlagebericht
I. Wirtschaftsbericht
- Wirtschaftliches Umfeld
- Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2013
- Umsatzentwicklung
- Entwicklung des Geschäftsergebnisses
- Vermögens-und Finanzlage
- Wertsteigernde Faktoren
- Qualität, nichtfinanzielle Leistungsindikatoren, Umweltschutz
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II. Prognose-, Chancen-und Risikobericht
- Risikobericht
- Chancen und Ausblick
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III. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag
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Konzernabschluss
- Konzern-Bilanz zum 30.06.2013
- Konzern-Gewinn-und Verlustrechnung vom 01.01.-30.06.2013
- Konzern-Anhang zum 30.06.2013
- Konzern-Kapitalflussrechnung vom 01.01.- 30.06.2013
- Konzerneigenkapitalspiegel zum 30.06.2013
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TWINTEC AG
Zwischenlagebericht zum 30.06.2013
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Konzern-Zwischenlagebericht
Twintec AG, Königswinter
Konzernzwischenlagebericht zum 30. Juni 2013
I.
GRUNDLAGEN DES KONZERNS
GESCHÄFTSMODELL
Der Twintec-Konzern gliedert sich in die Twintec AG als Konzernobergesellschaft und die beiden
inländischen Tochtergesellschaften Twintec Technologie GmbH und Interkat Katalysatoren GmbH.
Die Twintec AG fungiert dabei als Finanz- und Management-Holding mit Haupt- und Verwaltungssitz
in Königswinter bei Bonn. Die operativen Tätigkeiten sind in den beiden Tochtergesellschaften gebündelt.
Die Twintec AG ist ein führender Anbieter umweltfreundlicher Produkte und Technologien zur
Abgasminderung, vornehmlich für den Automotive-Sektor. Das Unternehmen fertigt in erster Linie
innovative Produkte wie Rußpartikelfilter, Kaltlaufregler oder Katalysatoren zur Nach- und Aufrüstung
bereits zugelassener Fahrzeuge sowie entsprechende Austauschprodukte. Aktuell bereitet sich das
Unternehmen darauf vor, künftig auch Fahrzeughersteller, insbesondere aus dem Off-Road-Bereich,
für die Erstausrüstung zu beliefern. Daneben findet das Know-how in der katalytischen
Beschichtungstechnologie sowie zunehmend in weiteren industriellen Anwendungen Verwendung.
Die Twintec AG hat am 14. März 2013 im Rahmen eine Sachkapitalerhöhung von EUR 4.875.000,00
einen 25% Anteil an der Schweizer Baumot AG erworben. Die Baumot AG ist globaler Spezialist für
Emissionstechnologie und damit verbundene Servicedienstleistungen. Mit eigenen Vertriebs- und
Servicepartnern bietet Baumot weltweit effiziente Lösungen zur Reduktion von Abgasemissionen an.
Kernmarkt des Twintec Konzerns ist Mitteleuropa, vornehmlich der deutschsprachige Raum,
außerdem die Anrainerstaaten Belgien, Niederlande und Polen. Beschichtungsdienstleistungen
werden zusätzlich für Kunden in Drittländern, vor allem in den USA, erbracht. Von erheblicher
strategischer Bedeutung ist der Auf-und Ausbau weitreichender Beziehungen nach China.
Produkte zur Nach- und Aufrüstung von Pkw sind
Twintec-Rußfilterkat (Diesel-Fahrzeuge),
Twintec-Kaltlaufregler (Benzin-Fahrzeuge),
Twintec-Aufrüst-Katalysatoren (Benzin-und Diesel-Fahrzeuge).
Als Austauschprodukte (Ersatzteile) für Pkw werden angeboten:
Twintec-Austausch-Katalysatoren (Benzin-und Diesel-Fahrzeuge),
Twintec-Austausch-Abgaskrümmer (Benzin- und Diesel-Fahrzeuge).
Produkte zur Nachrüstung von Nutzfahrzeugen sind
– Twintec-Rußfilterkat (Nebenstromsystem, für leichte (LDV), mittelschwere (MDV) und schwere
(HDV) Nutzfahrzeuge),
– Twintec-Diesel-Rußpartikelfilter als Wandstromfilter-System mit passiver Regeneration zur
Nachrüstung schwerer und mittelschwerer Nutzfahrzeuge,
– Twintec-Diesel-Rußpartikelfilter als Wandstromfilter-System mit aktiver Regeneration durch
Nacheinspritzung von Kraftstoff zur Nachrüstung zunächst von leichten Nutzfahrzeugen
(zulässiges Gesamtgewicht < 3,5 t).
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Konzern-Zwischenlagebericht
Zielgruppe sind neben Fahrzeugen der Euro-III-Abgasnorm wertstabile ältere Fahrzeuge der Euro-IINorm, z.B. Fahrzeuge mit Sondernutzung und/oder Sonderaufbauten.
Fahrzeuge der Euro-III-Abgasnorm mit Nebenstromsystem sowie Fahrzeuge der Abgasnormen
Euro II und III mit Wandstromfilter-System erhalten durch Nachrüstung die so genannte grüne Feinstaubplakette für die Einfahrt in Umweltzonen. Schwere, mautpflichtige Nutzfahrzeuge werden
Fahrzeugen der mautgünstigeren Euro-IV-Abgasnorm gleichgestellt.
Für verbrennungsmotorische Anwendungen in den Marktsegmenten Automotive, Nonroad mobil und
Stationärmotoren umfasst das Dienstleistungsspektrum katalytische Beschichtungen, die von der
Twintec Tochter Interkat GmbH ausgeführt werden.
Tätigkeitsschwerpunkte der Interkat GmbH sind Entwicklung, Fertigung und Vertrieb von:
Katalysatoren und katalytischen Filtern zur Abgasnachbehandlung von Fahrzeugen für Retrofitund OEM-Anwendungen.
Katalysatoren zur Abgasnachbehandlung von stationären Motoren, insbesondere Biogasanlagen.
Katalysatoren für spezifische Kundenanwendungen wie Anwendungen in der Sicherheitstechnik.
Die technischen Systeme, die dabei zur Anwendung kommen, sind:
Dreiwegekatalysatoren (TWC),
Diesel-Oxidationskatalysatoren,
Dieselpartikelfilter (Wandstromfilter und Nebenstromfilter),
SCR-Systeme (Selektive katalytische Reduktion von Stickoxiden): Hydrolyse-, Reduktions- und
Sperrkatalysatoren. – Dreiwegekatalysatoren (TWC),
Diesel-Oxidationskatalysatoren,
Dieselpartikelfilter (Wandstromfilter und Nebenstromfilter),
– SCR-Systeme (Selektive katalytische Reduktion von Stickoxiden): Hydrolyse-, Reduktions- und
Sperrkatalysatoren.
Darüber hinaus werden Beschichtungen sowie beschichtete Trägerelemente auch für folgende
industrielle Sonderanwendungen geliefert:
Beseitigung flüchtiger organischer Verbindungen (VOC),
Interkat-Katalysatoren für spezifische Kundenanwendungen wie funktionelle Beschichtungen
(z.B. Minderung von H2-Emissionen in der Sicherheitstechnik von Nuklearanlagen).
Neben der Entwicklung neuer Technologien zur Emissionsreduzierung und der katalytischen
Beschichtung umfasst die Wertschöpfung des Konzerns das komplette Applikations-Engineering
inklusive der Homologations- bzw. Zertifizierungsverfahren zur Erlangung einer Allgemeinen
Betriebserlaubnis (ABE), respektive einer internationalen Zertifizierung oder einer entsprechenden
landesspezifischen Genehmigung, sowie für die Produktgruppen Twintec-Austausch-/AufrüstKatalysator und Twintec-Rußfilterkat/Rußpartikelfilter den technologisch anspruchsvollen
katalytischen Beschichtungsprozess der verwendeten Träger, die Twintec jeweils als Vorprodukt
bezieht.
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Konzern-Zwischenlagebericht
Ausgewählte standardisierte Produktionsschritte, wie das so genannte Canning, also die Herstellung
des vornehmlich aus Edelstahl bestehenden Gehäuses um den beschichteten Träger, sowie das
Verschweißen beschichteter Träger mit Konen, Rohren und anderen Metallteilen entsprechend den
Twintec-Konstruktionsvorgaben, sind unter laufender Qualitätskontrolle zu erfahrenen in- und
ausländischen Kooperationspartnern ausgelagert. Ebenso wird die gesamte Logistik durch externe
Dienstleister erbracht.
Twintec vereint kontrollierte, hohe Qualität industrieller Fertigung mit der Flexibilität einer Manufaktur.
Mit ihrer leistungsstarken Entwicklungsabteilung und einem aktiven Vertrieb im In- und Ausland
positioniert sich Twintec als zuverlässiger und innovativer Anbieter von Nischen- und
Spezialanwendungen im Automotivebereich, sowie bei der katalytischen Beschichtung.
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
Effizienter Mitteleinsatz und streng marktorientierte Forschungszielsetzungen sind die Maßgaben zur
Sicherung von Qualität und Marktanteilen. Die Ergebnisse werden stetig überprüft und mit den
Marktbedürfnissen angeglichen. Im Bereich Entwicklung arbeiten derzeit zwölf Mitarbeiter. Folgende
Eckpunkte wurden festgelegt und umgesetzt:
Bündelung der Entwicklungsaktivitäten und Steigerung der Effizienz:
Nach der Übernahme der Twintec AG durch Perseus wurden die Entwicklungsaktivitäten der
Baumot AG und der Twintec Technologie GmbH bei der TTG zusammengefasst. Durch diese
Bündelung steht nun eine effiziente Entwicklungsmannschaft zur Verfügung, die über das
marktwichtige Know-how von SCR- und Steuerungssystemen verfügt. Gemäß der Maßgabe
„Wandel wo nötig, Kontinuität wo möglich“ wurden bereits bei der Baumot gestartete
Entwicklungsprojekte bei der TTG fortgeführt.
Aufwendungen und Investitionen für Entwicklung:
Der Gesamtbetrag der Aufwendungen für Entwicklung betrug im 1. HJ 2013 TEUR 933,3
(einschließlich anteilige Verwaltungskosten; 6,7% vom Umsatz). Investitionen wurden in Höhe
von TEUR 14,8 (Vj.: TEUR 17,4) getätigt. Entwicklungskosten wurden in Höhe von TEUR 159
aktiviert.
Ergebnisse der Abteilung Entwicklung:
Neben neuen Patenten, Lizenzen und Produktentwicklungen wurde ein Schwerpunkt auf die
Optimierung bestehender Produkte gelegt. Die Optimierungsstrategie wurde besonders
erfolgreich bei der Weiterentwicklung des B-NOx-Systems umgesetzt. Eine Reihe weiterer
Entwicklungen dient dazu, im Bereich Retrofit die Margensituation zu verbessern bzw. von OEMs
als kompetenter Zulieferer wahrgenommen zu werden. Ein wichtiges Ziel ist, komplette Systeme
anbieten zu können, um nicht als „Me-too-Lieferant“ wahrgenommen zu werden.
Finanzielle Bedeutung für das Unternehmen:
Die unterschiedlichen Entwicklungsergebnisse tragen jeweils zu einem Teil zur finanziellen
Zukunftssicherung bei. Von primärer Bedeutung ist gegenwärtig das B-NOx-System.
Wesentliche Veränderungen gegenüber dem Vorjahr:
Im Bereich der Entwicklung wurde eine komplette Neuausrichtung vorgenommen. Produkte
werden strukturiert entwickelt. Neue Projekte und Produkte werden unter der strikten Maßgabe
entwickelt, dass für das jeweilige Produkt entweder ein Markt bereits vorhanden bzw. im
Entstehen begriffen ist. Eindeutigen Vorrang haben Projekte und Produkte, bei denen die Twintec
schon gemeinsam mit OEM-Kunden konkrete Entwicklungsziele definiert haben
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Konzern-Zwischenlagebericht
II.
WIRTSCHAFTSBERICHT
WIRTSCHAFTLICHES UMFELD
Die deutsche Wirtschaft gewann nach schwachem Jahresbeginn an Dynamik. Das
Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im zweiten Quartal 2013 – preis-, saison- und kalenderbereinigt – um
0,7% höher als im Vorquartal. Dabei dürfte auch die extrem winterliche Witterung im ersten Quartal
eine Rolle gespielt haben.
Auch im Vergleich zum Vorjahr ist die Wirtschaftsleistung gestiegen. Das preisbereinigte BIP war im
zweiten Quartal 2013 um 0,9% höher als im zweiten Quartal 2012.
Die im Dezember 2011 von der Bundesregierung beschlossene Neuauflage der Förderung von
Nachrüst-Rußpartikelfiltern für Dieselfahrzeuge ist ausgelaufen. Insgesamt standen seit dem 1.
Februar 2012 EUR 30 Mio. zur Verfügung. Die Förderung reichte für circa 90.000 Nachrüstungen
von PKW und leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht und war im Frühjahr 2013
aufgebraucht.
GESCHÄFTSENTWICKLUNG IM ERSTEN HALBJAHR 2013
Umsatzentwicklung
Mit Umsatzerlösen von Mio. EUR 14,0 verzeichnete der Twintec-Konzern im Vergleich zum 1. HJ
2012 (Mio. EUR 15,8) einen Umsatzrückgang von 11%.
Während die Umsatzentwicklung bei den Beschichtungsleistungen in Höhe von Mio. EUR 5,5
deutlich gesteigert werden konnte (1. HJ 2012: Mio. EUR 3,8), sank erwartungsgemäß der Umsatz
bei Rußfilter Pkw auf Grund der im April 2013 ausgelaufenen Förderung. Die Umsatzentwicklung
entspricht nicht vollständig den Erwartungen, konnte aber durch die Zusammenarbeit mit dem
Schweizer Unternehmen Baumot AG beim Vertrieb von Non-Road Produkten stabilisiert werden.
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Konzern-Zwischenlagebericht
Umsätze nach Produktgruppen in Mio. EUR und Prozent
Twintec Konzern, Umsätze nach Produktgruppen,
1. HJ 2013
Beschichtungsdienstl.
KLR
NRMM
Rußfilter PKW
Katalysatoren
Krümmer
Rußfilter Nfz
sonstiges
1%
26%
39%
27%
1%
3%
Produktgruppe
Beschichtungsdienstl.
Katalysatoren
KLR
Krümmer
NRMM
Rußfilter Nfz
Rußfilter PKW
sonstiges
Summe
1%
2%
1. HJ 2013
in MEUR
in %
5,5 39,5%
0,1
0,6%
0,2
1,6%
0,1
0,8%
0,4
2,8%
3,9 27,5%
3,7 26,3%
0,1
0,9%
14,0 100,0%
1. HJ 2012
in MEUR
in %
3,8
24,1%
0,2
1,3%
0,3
1,9%
0,1
0,6%
0,0
0,0%
3,9
24,7%
7,4
46,8%
0,1
0,6%
15,8 100,0%
Im Geschäftsbereich Beschichtungsdienstleistungen gelang es Twintec mit ihrer Tochtergesellschaft
Interkat GmbH, die Umsatzerlöse erneut zu steigern. Die Bereiche Abgasnachbehandlung für
stationäre Anlagen der dezentralen Energieversorgung (z. B. Blockheizkraftwerke) und Beschichtung
von Wasserstoffkatalysatoren für Kernkraftwerke eröffnen nach wie vor gute Marktchancen. Gerade
im letztgenannten Bereich gibt es seit der Katastrophe von Fukushima einen starken Anstieg der
Nachfrage.
Der Absatz von Austausch-Abgaskrümmern und von Austausch- und Aufrüstkatalysatoren ist für den
Gesamtkonzernumsatz seit einigen Jahren von untergeordneter Bedeutung. Hierbei handelt es sich
um einen recht preissensiblen Ersatzteilmarkt, auf dem Marktanteile bei vorgegebener Qualität
vorrangig über die Preisführerschaft gewonnen werden. Das bisherige Programm adressierte vor
allem Fahrzeuge älterer Baujahre, die insbesondere im Wege der Konjunkturprogramme durch die
so genannte Abwrackprämie vermehrt aus dem Fahrzeugbestand ausgeschieden sind. Twintec hat
sich in diesem Wettbewerb mit neuen Anwendungen gestellt.
Der Bereich Nutzfahrzeugfilter liegt weiter unter den Erwartungen. Die Euro III Applikationen für
mautpflichtige Anwendungen werden nicht mehr nachgefragt. Stattdessen verlagert sich die
Nachfrage auf Anwendungen für den Einsatz in Städten mit Umweltzone und für Sonderfahrzeuge.
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Konzern-Zwischenlagebericht
Die sonstigen Erlöse beinhalten unter anderem Umsätze aus erhaltenen Entwicklungsaufträgen.
Umsätze nach Kundengruppen in Mio. EUR und Prozent
Kundengruppe
Dienstleistungen
IAM
OEM/OES
NRMM
sonstige
Summe
1. HJ 2013
in MEUR
in %
5,6
39,5%
5,9
42,3%
2,2
16,0%
0,1
0,9%
0,2
1,3%
14,0 100,0%
1. HJ 2012
in MEUR
in %
3,8
24,1%
8,6
54,4%
3,2
20,3%
0,0
0,0%
0,2
1,2%
15,8 100,0%
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Konzern-Zwischenlagebericht
Umsätze nach geographischen Regionen in Mio. EUR und Prozent
Kundengruppe
Deutschland
EU (ohne Deutschland)
Drittland
Summe
1. HJ 2013
in MEUR
in %
12,5
89,6%
0,9
6,3%
0,6
4,1%
14,0
100,0%
1. HJ 2012
in MEUR
in %
14,7
93,0%
0,5
3,2%
0,6
3,8%
15,8 100,0%
Kernmarkt des Konzerns ist Mitteleuropa, vornehmlich der deutschsprachige Raum. Im 1. HJ 2013
ist es gelungen, den Umsatz mit EU Ländern auf Mio. EUR 0,9 zu verstärken (1. HJ 2012: Mio. EUR
0,5)
Entwicklung des Geschäftsergebnisses
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit betrug im 1. HJ. 2013 Mio. EUR -0,88 (1. HJ
2012: Mio. EUR -1,05) und konnte damit leicht verbessert werden. Während die Umsatzerlöse von
Mio. EUR 14,0 um Mio. EUR 1,8 unter Vorjahreshalbjahr (Mio. EUR 15,8) blieben, konnte das
Rohergebnis auf Vorjahresniveau (1. HJ 2013: Mio. EUR 4,42, 1. HJ 2012: Mio. EUR 4,49) gehalten
werden.
Auch in 2013 wurde weiter an der konsequenten Reduzierung der Kosten gearbeitet. Ein striktes
Cost Cutting Programm ermöglichte die Reduzierung der ‚Sonstigen betrieblichen Aufwendungen‘
auf Mio. EUR 2,4 (1. HJ 2012: Mio. EUR 2,6). Insbesondere wurden die Ausgaben für externe
Forschung und Entwicklung, Werbung, Messen und Vertrieb sowie für Beratungsleistungen gekürzt.
Die Abschreibungen auf Anlagevermögen bewegen sich leicht unterhalb des Vorjahres und enthalten
keine Sondereffekte.
Das Finanzergebnis beträgt TEUR -205 (1. HJ 2012.: TEUR -285), insbesondere die Rückführung
der Bankverbindlichkeiten verschaffte hier Erleichterung.
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Konzern-Zwischenlagebericht
Im 1. HJ 2013 sind außerordentliche Aufwendungen (TEUR 128,2) für die Restrukturierung des
Retrofit Pkw Bereichs angefallen (1. HJ 2012.: EUR 0).
Der Konzernfehlbetrag im für das erste Halbjahr 2013 beträgt damit unter Berücksichtigung von
laufenden Steueraufwendungen TEUR -1.043,2 (1. HJ 2012: -1.055,5).
VERMÖGENS- UND FINANZLAGE
Eine geraffte Darstellung der Konzernbilanz mit Vergleich zum vorherigen Bilanzstichtag kann wie
folgt gegeben werden:
Aktiva in TEUR
Anlagevermögen
Vorräte
Forderungen und sonstige VG
Kasse u. Bankguthaben
ARAP
Aktive latente Steuern
Bilanzsumme
30.6. 2013
10.414,0
6.286,8
3.027,6
177,4
142,8
0,0
20.048,6
31.12. 2012
6.523,1
6.798,8
2.926,5
440,9
55,9
26,8
16.772,0
Passiva in TEUR
Eigenkapital
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Bilanzsumme
30.6.2013
9.894,6
2.175,7
7.978,3
20.048,6
31.12. 2012
6.062,8
2.439,0
8.270,2
16.772,0
Die Konzern-Bilanzsumme hat sich im Vergleich zum Vorjahr erhöht und beträgt zum Bilanzstichtag
Mio. EUR 20,0 (Vj.: Mio. EUR 16,8).
Durch den Erwerb von 25% Baumot Aktien im Wege einer Sacheinlage erhöhte sich das
Anlagevermögen um Mio. EUR 4,875. Zur Verbesserung der Liquidität wurden im Juni 2013 rd. 4,7%
Baumot Aktien für Mio. EUR 0,9 an Perseus verkauft.
Der Vorratsbestand
vorrangig in Form von unter den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen
ausgewiesenen Partikelfilter- und Katalysatorträgern konnte im Verlauf der ersten Hälfte des
Geschäftsjahres kontinuierlich weiter abgebaut werden.
Die Forderungen aus laufender Geschäftstätigkeit, die Bankguthaben und die sonstigen
Vermögensgegenstände (insbesondere Forderungen gegen den Factor) sind gegenüber dem
Vorjahr gesunken.
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen beinhalten die Kaufpreisforderung für die
veräußerten Baumot Aktien.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der in den Konzernabschluss einbezogenen
operativen Gesellschaften sind warenkreditversichert und an einen Factor abgetreten (echtes
Factoring). Damit stehen die aus dem laufenden operativen Geschäft entstehenden Forderungen für
Finanzierungszwecke zur Verfügung, sofern und soweit die Warenkreditversicherung bzw. der Factor
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Konzern-Zwischenlagebericht
für den jeweiligen Forderungsschuldner zuvor ein Kreditlimit vergeben hat.
Sowohl schwankende Umsatzerlöse wie auch eine restriktivere Limitvergabe haben unmittelbar
Auswirkungen auf die Refinanzierungsmöglichkeiten des Unternehmens durch Factoring. Factoring
stellt insoweit kein vollständiges Substitut für kurzfristige Betriebsmittel-Kreditlinien dar. Die Vorfinanzierung der abgetretenen Forderungen wurde im 1. Halbjahr nach Bedarf und unter
Berücksichtigung von Zinskonditionen genutzt. Dieses Verfahren hat sich bewährt und wird daher
auch in Zukunft genutzt.
Das Eigenkapital erhöhte sich durch die Sachkapitalerhöhung von Mio. EUR 4,875 zum Erwerb von
25% der Baumot Aktien. Die Eigenkapitalquote stieg von 36,2% zum 31. Dezember 2012 auf 49,4%
zum 30. Juni 2013.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bewegen sich durch die Inanspruchnahme der
Kontokorrentlinie auf Mio. EUR 5,6 (31.12.2012: Mio. EUR 5,9). Die Verbindlichkeiten gegenüber
Lieferanten wurden gegenüber dem Vorjahr deutlich reduziert (30.06.2013 Mio. EUR 1,6,
31.12.2012: Mio. EUR 2,1).
Der operative Cashflow beläuft sich im 1. HJ 2013 auf Mio. EUR 0,3 (1. HJ 2012: Mio. EUR -1,6) und
verbessert sich damit um Mio. EUR 1,9.
Aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung 2012 erfolgte die Sicherstellung der Liquidität 2013 auf
Basis des Factoring (siehe oben). Gleichzeitig standen dem Konzern Darlehen in Höhe von Mio.
EUR 4 und Kontokorrente von Mio. EUR 2 zur Verfügung. Beide Finanzierungsmöglichkeiten wurden
im Verlauf des Geschäftsjahres 2013 genutzt. Zur Mitte 2013 war die Liquidität zwischenzeitlich so
angespannt, dass durch den Verkauf der Baumot Aktien an Perseus in Höhe von 1 Mio. EUR die
Liquiditätssituation entspannt werden musste.
Die zum Stichtag 30. Juni 2013 verfügbare Liquidität beträgt unter Berücksichtigung der freien
Kontokorrentkreditlinien TEUR 750 (31.12.2012: Mio EUR 1,8).
WERTSTEIGERNDE FAKTOREN
Der EU-Luftqualitätsrichtlinie entsprechend werden sich die Emissionsgrenzen für alle Fahrzeugtypen in den kommenden Jahren teils drastisch verschärfen. Twintec wird dank seiner innovativen,
preiswürdigen und marktfähigen Produkte zur Nach- und zur Erstausrüstung von dieser Entwicklung
profitieren.
Insbesondere zwei Faktoren seien hierbei herausgestellt:
Korrespondierend mit den Vorgaben der EU-Luftqualitätsrichtlinie, haben zahlreiche europäische
Länder Maßnahmenkataloge zur Verbesserung der Luftqualität festgelegt, die den Straßenverkehr im
Fokus haben. Ein Mittel war und ist die Errichtung von Umweltzonen, die Fahrbeschränkungen bzw. verbote für bestimmte Fahrzeugarten respektive Fahrzeuge bestimmter Emissionsstandards
vorsehen. In Deutschland gibt es mittlerweile mehr als 50 Umweltzonen, in welchen Fahrzeugen die
Einfahrt nur dann gestattet ist, wenn sie – je nach Emissionsstandard – mit einer grünen, gelben oder
roten Plakette gekennzeichnet sind. Die europaweite Vorgabe schärferer Immissionsgrenzwerte für
Stickstoffdioxid (NO2) seit dem 01.01.2010 wird diese Entwicklung weiter beflügeln, da nach
amtlichen Messungen mehr als die Hälfte der deutschen Kommunen die gesetzlichen Vorgaben nicht
einhalten kann. Die NO2-Belastung der Luft wird in Städten zu etwa 60% und damit zu einem
überwiegenden Anteil allein vom Straßenverkehr verursacht. Hauptverursacher der primären NO2Emissionen sind dabei Dieselfahrzeuge.
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Konzern-Zwischenlagebericht
Um einen besseren, die Einfahrt in eine Umweltzone noch gestattenden, Emissionsstandard zu
erreichen, müssen Fahrzeuge in der Regel nachgerüstet werden, z.B. mit einem Diesel-Partikelfilter.
Wer nachrüstet, bleibt also mobil. Nachrüstpartikelfilter für Diesel-Pkw reduzieren dabei nicht nur den
Ausstoß feinster Dieselpartikel, sondern zugleich die Stickstoffdioxid-Emissionen der Fahrzeuge.
Die Einfahrbedingungen in die Umweltzonen werden stufenweise verschärft. Mit Berlin, Hannover,
Leipzig, Bremen, Stuttgart, Frankfurt am Main, Osnabrück und München war die grüne Plakette
bereits 2012 in acht Städten Pflicht. Im Laufe des Jahres 2013 schalten weitere 21 deutsche Städte
und Gemeinden auf „Grün“. Noch fast die Hälfte aller Diesel-Pkw erfüllt ohne Nachrüstung nicht die
Voraussetzungen für die Erteilung der grünen Plakette.
Im November 2011 hatte die Bunderegierung beschlossen, für die Nachrüstung von Dieselfahrzeugen mit Rußpartikelfiltern 30 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen – eine Summe, die
für etwa 90.000 Nachrüstungen ausreicht. Twintec adressiert mit seinen Rußfilterkats für Pkw und
Nutzfahrzeuge ca. 90% des Bestandes an Dieselfahrzeugen der Schadstoffklasse Euro 3/III. Bereits
im Juli 2012 waren die Gelder des Förderprogramms nahezu aufgebraucht, so dass die
Bundesregierung die Beschränkung auf 90.000 Nachrüstungen aufhob und die Förderung
ausdehnte.
So konnte im vergangenen Jahr jede Nachrüstung noch mit dem für 2012 festgelegten Förderbetrag
von EUR 330,- berücksichtigt werden. Aufschiebende Bedingung war hierbei lediglich, dass die
Fördermittel im Haushalt für 2013 entsprechende Berücksichtigung finden. Seit Beginn 2013 wird die
Nachrüstung von Diesel-Pkw und leichten Nutzfahrzeugen nur noch mit EUR 260,- gefördert und ist
im April 2013 ausgelaufen.
Neue Kundengruppe: Non-Road Mobile Machinery (NRMM)
Als neue Kundengruppe hat Twintec im vergangenen Jahr Fahrzeuge des so genannten Non-RoadBereichs identifiziert. Auch hier sehen verbindliche neue EU-Emissionsrichtlinien der Stufe III B
gravierende Verschärfungen der Abgasgrenzwerte vor. Zu der großen Gruppe der Mobilen
Maschinen gehören u.a. dieselbetriebene Baumaschinen, also beispielsweise Bagger,
Straßenwalzen oder Fräsen. Deren Partikelausstoß ist durchschnittlich um 90%, der
Stickoxidausstoß um bis zu 50% gegenüber der Vorgängernorm Stufe III A zu reduzieren.
Diese Vorgaben bedeuten weitere technische Herausforderungen sowohl für die Hersteller der
Fahrzeuge und Motoren in der Erstausrüstung als auch später für eine mögliche Nachrüstung von
Bestandsfahrzeugen.
Zudem sind künftig verstärkt umwelt- und gesundheitsschutzbezogene Vorgaben bei öffentlichen
Aufträgen einzuhalten, zum Beispiel nach dem Vorbild der Stadt Frankfurt am Main mit den „Ökologischen Ausschreibungskriterien für Rußfilter bei Baumaschinen“ oder in Berlin mit seinem festgeschriebenen umweltverträglichen Beschaffungswesen. Von 2014 an sollen in Berlin bei
öffentlichen Bauvorhaben nur noch Baumaschinen mit Dieselrußfilter zum Einsatz kommen. Weitere
Städte werden folgen. Twintec mit ihrem Portfolio ist für diese Anforderungen bestens gerüstet: Für
nicht straßengebundene Fahrzeuge und Mobile Maschinen bietet Twintec ein passives und aktives
Wandstromfilter-System an, welche für die Aus- bzw. Nachrüstung der meist langlebigen
Baumaschinen bestens geeignet sind.
Hinzu kommt, dass Interessenvertreter die Bauunternehmen in Bezug auf Arbeitssicherheit bzw.
Arbeitsschutzes zunehmend und mit Nachdruck auffordern, für die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter zu
sorgen und Baumaschinen entsprechend nachzurüsten. Seit Mitte 2012 ist wissenschaftlich
erwiesen, dass die Feinstaubemissionen von Dieselmotoren krebserregend sind.
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Konzern-Zwischenlagebericht
Im Berichtsjahr hat Twintec im Nonroad-Bereich bereits erste Kunden und Partner für Projekte in der
Nachrüstung wie in der Erstausrüstung akquiriert, Im vierten Quartal erfuhr das Geschäft der Twintec
durch Übernahme des Vertriebs der Baumot-Produkte in Deutschland eine deutliche Steigerung. Es
handelt sich um geschlossene Dieselpartikelfilter für Nutzfahrzeuge (Nfz) und Baumaschinen
(NRMM= Non Road Mobile Machinery). Die Erweiterung des Portfolios durch die BaumotKooperation ermöglicht es Twintec nun, alle Nutzfahrzeuge umfassend auszustatten. So steht zum
Beispiel für das Erstausrüstungsgeschäft mit dem neuen B-NOx System ein hochinteressantes
Produkt für den Einsatz in SCR Systemen (SCR= Selective Catalytic Reduction) zur Verfügung. SCR
Systeme werden bereits jetzt für einige Euro V/ 5 Fahrzeuge benötigt und werden für Fahrzeuge der
Schadstoffklasse Euro VI/ 6 obligatorisch sein. Mit dem B-NOx System ist es möglich, das für SCR
Systeme notwendige Ammoniak zur Reduzierung schädlicher Stickoxide, außerhalb der regulären
Abgasanlage unter konstanten Bedingungen gasförmig herzustellen. Erste Projekte mit namhaften
Herstellern, in denen der Einsatz des Produktes für die Serie erprobt wird, laufen.
QUALITÄT, NICHT-FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN, UMWELTSCHUTZ
Höchste, zertifizierte Qualitätsstandards sind für Twintec selbstverständlich – von der
Produktentwicklung über die Auswahl der Kooperationspartner bis hin zu Umweltmanagement und
Arbeitssicherheit.
Die Qualitätssicherung beginnt bereits früh im Entwicklungsprozess. Gemeinsam mit Partnern aus
Hochschulen, Forschungs-, Entwicklungs- und Testinstituten sowie Unternehmen aus den Bereichen
Trägerherstellung und Engineering arbeitet der Twintec-Konzern an neuen Produktgruppen,
einzelnen Produkten, Verfahren und Methoden der katalytischen Beschichtung, neuen
Beschichtungswerkstoffen sowie der Optimierung von Washcoat-Haftung und -Verteilung auf dem
Trägermaterial. Neue Produktgruppen und neue Applikationen werden einem umfangreichen Testund Validierungsverfahren unterzogen, die Systeme auf Wirksamkeit und Dauerhaltbarkeit geprüft.
Der Qualitätsanspruch setzt sich fort in der Produktion und bei der Auswahl der Lieferanten und
Outsourcing-Kooperationspartner, die ebenso wie Twintec selbst nach DIN EN ISO 9001:2008 bzw.
nach ISO/TS 16949:2002 zertifiziert sind. So werden beispielsweise in Zusammenarbeit mit der
hauseigenen Messtechnik und der Konstruktion Prototypen oder Erstmuster hinsichtlich ihrer
Einhaltung
auf
die
Twintec-Vorgaben
wie
verwendetes
Material,
Passgenauigkeit,
schweißtechnische Ausführung und Toleranzen hin überprüft und beurteilt. Entsprechende
Prüflehren werden gegengeprüft und Erstmuster-Prüfberichte erstellt. Durch kontinuierliche
Lieferantenbesuche und -bewertungen wird die Lieferantenperformance anhand der von Twintec
vorgegebenen Qualitätsstandards laufend überwacht. Durch Materialprüfzeugnisse wird die Verwendung von gleich bleibend hochwertigen Qualitätsmaterialien bescheinigt. Die gelieferten Produkte
durchlaufen eine strenge Eingangsprüfung, werden durch geschultes Fachpersonal nach einem
vorgegebenen Stichprobensystem digital vermessen und statistisch erfasst. Die hierbei verwendeten
Prüfmittel werden regelmäßig geeicht und kalibriert. Abschließend werden die fertiggestellten
Produkte einschließlich der fertig konfektionierten Bausätze zusätzlich vor der Auslieferung einer
100%igen Sichtprüfung und stichprobenartig einem Funktionstest unterzogen.
Soweit Abweichungen von den vorgegebenen Qualitätsstandards festgestellt werden, wird dem mit
qualifizierten Qualitätssicherungs- und sonstigen Verbesserungsmaßnahmen begegnet. Sollte dies
nicht gelingen, wird ein Wechsel des Outsourcing-/Kooperationspartners bzw. des Lieferanten
vollzogen.
S e i t e | 15
Konzern-Zwischenlagebericht
Als Unternehmen, welches sich vornehmlich der Verbesserung der Luftqualität verschrieben hat, ist
Twintec hinsichtlich der Gestaltung der Produkte und der angewandten Produktionsverfahren in
besonderem Maße zur Schonung der Umwelt verpflichtet. Diesem Umstand wird vor allem dadurch
Rechnung getragen, dass in diesen definierten Anwendungsbereichen für den Twintec-Rußpartikelfilterkat und Twintec-Katalysatoren Metallträger eingesetzt werden, die im Vergleich zu Keramik ein
kleineres Volumen und damit einen verringerten Edelmetalleinsatz in der Beschichtung erfordern und
zudem den Einsatz von Fasermatten entbehrlich machen.
In der Beschichtung fallen Produktionsabfälle praktisch nicht an oder werden durch Recycling
annähernd vollständig zurückgewonnen. Im Unternehmen werden ferner alle gesetzlichen Standards
zur Schonung der Umwelt eingehalten. Twintec hat ein Umweltmanagementsystem implementiert
und wurde erfolgreich nach DIN EN ISO 14001:2005 zertifiziert. Das Unternehmen ist zudem nach
DIN OHSAS (ISO) 18001 (Arbeitsschutz) zertifiziert.
III.
PROGNOSE-, CHANCEN- UND RISIKOBERICHT
RISIKOBERICHT
Unternehmerisches Handeln ist stetig Risiken ausgesetzt, die das Erreichen der Unternehmensziele
be- oder gar verhindern können.
Twintec hat deshalb ein internes Risikofrüherkennungssystem implementiert und in einem
Systemhandbuch dokumentiert. Dieses umfasst sowohl die operativen Prozesse von der Entwicklung
neuer Produkte bis zu deren späteren Produktion und Auslieferung, als auch das Rechnungswesen
samt Finanzen, inkl. Planungs- und Berichtswesen.
Twintec wendet dabei anerkannte Methoden und Werkzeuge zur Qualitätssicherung gemäß
DIN EN ISO 9001:2008 und VDA 2.4 an und hat zudem ein Umweltmanagementsystem nach
DIN EN ISO 14001:2009 installiert.
Twintec bewegt sich mit seinen Produkten und Dienstleistungen zur Emissionsreduzierung durch
Nachrüstung von Bestandsfahrzeugen in einem besonderen Marktumfeld. Der Geschäftsverlauf ist
neben konjunkturellen Einflüssen vom Verhalten der Kunden und von deren Bereitschaft zur Aufbzw. Nachrüstung mit moderner, emissionsreduzierender Abgastechnik abhängig. Insbesondere
über die Rahmenbedingungen, die Nachfrage in den einzelnen Produktgruppen, deren zeitliche
Verteilung sowie den von Twintec zu erreichenden Marktanteil sind zum Zwecke der Absatz- und
Produktionsplanung auf Basis von Vergangenheitsdaten über das Nachrüstverhalten der
Verbraucher Annahmen zu treffen, die sich trotz aller Vorsicht im aktuellen oder zukünftigen
wirtschaftlichen und politischen Umfeld als unzutreffend erweisen könnten. Nicht selten wirken sich
auch Klima-, Wetter- und damit einhergehende Umweltbedingungen auf das Überschreiten von
Immissionsgrenzwerten und dadurch indirekt auf den Absatz aus. Die meisten der genannten
Faktoren befinden sich außerhalb des Einflussbereichs von Twintec.
S e i t e | 16
Konzern-Zwischenlagebericht
Weiterhin bestehen Risiken, dass
– es krisenbedingt zu einer allgemeinen oder in Bezug auf Nachrüst- und Umrüstprodukte zu einer
spezifischen Kaufzurückhaltung kommen könnte;
– sich insbesondere die Industrieproduktion in einigen Regionen und (potenziellen) Absatzmärkten
langsamer als angenommen wieder auf das Vor-Krisen-Niveau erholt und sich dies negativ auf
Kunden von Twintec, insbesondere im Transportsektor oder in der Baubranche auswirkt;
– die Finanzierungsspielräume für gewerbliche Kunden eingeschränkt werden;
– die Forderungslaufzeiten zunehmen;
– auch Lieferanten, insbesondere in den produktionssensiblen Teilen, hiervon unmittelbar oder
mittelbar in Mitleidenschaft gezogen werden könnten.
Neben diesen allgemeinen gesamtwirtschaftlichen Risiken ist zu berücksichtigen, dass
– der für Twintec bislang vornehmlich relevante Markt für die Nachrüstung umweltfreundlicher
Technologien zur Abgasminderung von Kraftfahrzeugen einem ständigen technologischen
Wandel unterliegt, der eine laufende Weiter- bzw. Neuentwicklung von marktgerechten Produkten
und Dienstleistungen erfordert;
– ein immer größerer Teil der fortlaufend verkauften Diesel-Pkw über einen werkseitig eingebauten
Rußpartikelfilter verfügt und das Marktpotenzial für Nachrüstfilter ab Frühjahr 2013 weitestgehend
wegfällt;
– aufgrund der bereits erfolgten Um- und Nachrüstungen sowie korrespondierend mit dem Baujahr
der Fahrzeuge eine zunehmende Sättigung der Nachfrage hinsichtlich der Nachrüstung von
Twintec-Kaltlaufreglern, Twintec-Aufrüstkatalysatoren bei Pkw mit Ottomotoren, TwintecAufrüstkatalysatoren für Pkw mit Dieselmotoren und Twintec-Rußpartikelfiltern für Nutzfahrzeuge
eintritt;
–
sich Neuentwicklungen trotz klarer technischer und/oder ökonomischer Vorteile nicht im
geplanten Umfang oder zeitlichen Rahmen am Markt durchsetzen könnten;
–
Twintec durch den Markteintritt weiterer Wettbewerber ggf. Preisanpassungen bei den Lieferprogrammen
vornehmen müsste;
–
volatile Rohstoffpreise, vor allem für Edelmetalle, die Herstellungskosten von Rußpartikelfiltern und
Katalysatoren sowie die Kalkulation angebotener Beschichtungsdienstleistungen beeinflussen können;
– die weitere Ausweitung der internationalen Geschäftsaktivitäten stets auch mit Risiken verbunden
sein könnte, z.B. durch unterschiedliche gesetzliche Rahmenbedingungen oder Förderprogramme für die Nachrüstung von emissionsmindernden Produkten, unerwartete regulatorische
Änderungen, Wechselkursrisiken sowie die Notwendigkeit der Einhaltung einer Vielzahl
ausländischer Gesetze und Vorschriften;
– Twintec bei der Entwicklung und Produktion auf die effiziente Zusammenarbeit mit
Vorproduzenten und Lieferanten angewiesen ist.
Das regulatorische Umfeld ist weitgehend durch die europäische Rahmengesetzgebung mindestens
bis 2014 vorgegeben. Gleichwohl muss stets eine Reihe von Vorschriften in nationales Recht
umgesetzt oder in mittelbar wirkendes Recht übersetzt werden, z.B. durch Verordnungen oder
Verwaltungsvorgaben bei Reglementierungen, beim Ausnutzen von Umsetzungs- und
Ermessensspielräumen oder entsprechenden Sanktionsmechanismen. Hier kann es ggf. unerwartet
zu Änderungen oder zu Interessen-, Ziel- und Zuständigkeitskonflikten kommen, die ggf. erst im Rahmen von rechtlichen Auseinandersetzungen geklärt werden können. Daraus könnte eine zumindest
vorübergehende Verunsicherung von gewerblichen und/oder privaten Kunden von Twintec
resultieren.
S e i t e | 17
Konzern-Zwischenlagebericht
Treten eines oder mehrere der genannten Risiken ein, kann dies ggf. einen wesentlichen Einfluss auf
die künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Twintec-Konzerns haben und Anpassungen
und/oder ggf. auch grundlegende Änderungen in der Unternehmensstrategie erforderlich machen.
Darüber hinaus bestehen bestandsgefährdende Finanzierungs- bzw. Liquiditätsrisiken. Die
Rückführung der Finanzierung soll vertragsgemäß über einen Zeitraum von fünf Jahren erfolgen.
Hierzu muss die Twintec den erforderlichen positiven Cashflow erwirtschaften. Sollte die Twintec die
dafür erforderlichen Planzahlen wesentlich verfehlen, wird die planmäßige Rückführung der
Verbindlichkeiten nicht möglich oder gefährdet sein. Die Führungsgesellschaft des Twintec Konzerns
wie auch die Konzerngesellschaften sind dann in ihrem Fortbestand wegen drohender Illiquidität
gefährdet.
Darüber hinaus wurde die Verlängerung der Kontokorrentlinie an Bedingungen geknüpft, die in 2013
hauptsächlich auf Ebene des Mutterunternehmens zu erfüllen sind und teilweise zum Zeitpunkt der
Erstellung dieses Konzernlageberichts erfüllt sind. Die noch nicht erfüllte Bedingung ist die
Eintragung der Erhöhung des Grundkapitals der Twintec AG durch Sacheinlage der
Mehrheitsbeteiligung (Kapitalbeteiligung und Stimmrechte) an der Baumot AG, Glattpark/ Schweiz, in
das Handelsregister bis zu einem bestimmten Zeitpunkt. Wenn diese Bedingung nicht erfüllt wird,
kann daraus eine weitere Bestandgefährdung resultieren.
Aus heutiger Sicht geht der Vorstand davon aus, die Tilgungsleistungen vornehmen zu können und
dass die Kreditlinien aufrecht erhalten werden, auch wenn die oben genannte Bedingung
voraussichtlich nicht termingerecht erfüllt werden kann. und ist bei der Bilanzierung vom Grundsatz
der Fortführung der Unternehmenstätigkeit („Going concern“) ausgegangen.
Soweit möglich, wurde und wird identifizierten Einzelrisiken durch entsprechende Gegenmaßnahmen
begegnet:
– Zinsänderungsrisiken bei den variabel verzinslichen langfristigen Immobilienkrediten wurden ab
einem bestimmten Schwellenwert durch einen sog. Zins-Cap über die Gesamtlaufzeit
abgesichert.
– Aufgrund fester Vereinbarungen mit Vorlieferanten bzw. eines starken Wettbewerbs mit substituierbaren Vorprodukten bestehen auf der Beschaffungsseite für Filtersubstrate und
Katalysatorträger kaum Preisänderungsrisiken. Dies gilt aufgrund einer stark gestiegenen Volatilität jedoch nicht für die in der Beschichtung eingesetzten Edelmetalle wie beispielsweise
Platin.
– Im Geschäftsbereich Dienstleistungen wird für Auftragsbeschichtungen der erforderliche Edelmetallbedarf ohnehin entweder vom Auftraggeber beigestellt oder mit diesem am effektiven
Bestelltag preislich fixiert, so dass eine Änderung des Marktpreises keine Preisrisiken birgt.
Soweit jedoch Twintec-eigene Produkte beschichtet werden, wirkt sich eine Preisänderung im
Durchschnitt in etwa mit Faktor 0,25 auf die Herstellkosten aus. Soweit auf der Absatzseite die
Nachfrage nach Twintec-Produkten zumindest kurzfristig preiselastisch reagieren sollte, führt eine
entsprechende Rohstoffpreisentwicklung auf der Beschaffungsseite in gleichem Maße zu einem
entsprechenden Margendruck. Dieser dürfte sich jedoch angesichts der Tatsache, dass auch alle
Mitbewerber grundsätzlich dem gleichen Preisänderungsrisiko unterliegen, in engen Grenzen
halten.
S e i t e | 18
Konzern-Zwischenlagebericht
CHANCEN UND AUSBLICK
2013 muss die Verlagerung des Hauptgeschäfts von den Nachrüstprodukten für den freien Markt
(IAM) zu den Erstausrüstungsprodukten und in die internationalen Märkte gelingen. Der
Zusammenbruch des (hiesigen) Nachrüstmarktes führt sonst dazu, dass das Unternehmen ohne
diese Verlagerung nicht mehr zukunftsfähig ist. Dementsprechend hat das Ziel der Neuausrichtung
höchste Priorität. So wurde mit Beginn des Jahres 2013 der Bereich Technik deutlich verstärkt, um
die Entwicklung neuer Produkte, wie das B-NOx System, voranzutreiben.
Internationale Chancen nutzen und neue Produkte vermarkten
Mit dem bereits begonnenen Eintritt in den chinesischen Markt eröffnen sich Chancen, wie sie das
Unternehmen bisher selten hatte. Die aktuelle Situation in China hinsichtlich der Luftverschmutzung
einhergehend mit einer neuen Führungsspitze in China, die seit März 2013 einen deutlich
umweltfreundlicheren Kurs fahren will als die bisherige Regierung, werden die Nachfrage nach
umweltfreundlichen Technologien, wie Sie die Twintec entwickelt und vermarktet, deutlich steigen
lassen. Bei dem riesigen Potential des chinesischen Marktes, in dem allein ca. 13 Mio. Pkw und 1
Mio. Nfz pro Jahr zugelassen werden, steht Twintec selbst bei geringem Marktanteil vor einer
positiven Zukunft.
Zusätzlich wurde mit dem B-NOx System ein Produkt entwickelt, das als Türöffner für den OEM
Markt weltweit gesehen werden kann. Das Interesse ist sehr groß, was die laufenden Projekte mit
Motoren- und Maschinenherstellern belegen.
Baumaschinen als Umsatzbringer
Das Geschäftsjahr 2012 hat, wenn auch diesem Mal streckenweise in positivem Sinne, deutlich gezeigt, wie sehr der geschäftliche Erfolg der Twintec AG von Vorgaben des Gesetzgebers abhängig
ist. Erneut wurde aber auch sichtbar, dass die bisherige Strategie der Fokussierung auf den
deutschen Nachrüstmarkt kein Überleben der Gesellschaft ermöglicht. Das erklärte Ziel ist es
deshalb, durch eine Erweiterung der Kundengruppen, dem Eintritt in weniger volatile Märkte, sowie
durch Internationalisierung und innovative Produkte eine stabile Basis für eine erfolgreiche Zukunft
zu legen.
Einen vielversprechenden Wachstumsmarkt für die Abgasnachbehandlung hat Twintec mit dem
Nonroad-Bereich identifiziert (Nonroad Mobile Machinery/NRMM). Zu der großen Gruppe der
Mobilen Maschinen zählen u.a. alle dieselbetriebenen Baumaschinen, also beispielsweise Bagger,
Straßenwalzen oder Fräsen. Insbesondere in der Schweiz dürfen Baumaschinen ohne
Rußpartikelfilter nicht mehr betrieben werden. Twintec hat mit seinen aktiven und passiven DieselRußpartikelfiltern als Wandstromfilter-System die Möglichkeit, an diesem Markt zu partizipieren. Mit
einem modularen Baukastensystem kann das Unternehmen dieser Kundengruppe
maßgeschneiderte Lösungen liefern. Im Berichtsjahr konnte Twintec im Nonroad-Bereich erste
Kunden und Partner akquirieren, für Projekte in der Nachrüstung wie in der Erstausrüstung.
Auch in Deutschland gibt es erste Regionen, wie Stuttgart, Frankfurt am Main und seit Mitte 2012
auch in Berlin, in denen die Auftraggeber der öffentlichen Hand die Abgasnachbehandlung bei den
einzusetzenden Baumaschinen als Vergabekriterium für Aufträge berücksichtigen. So dürfen z. B.
beim Großprojekt Stuttgart 21 ausschließlich Maschinen mit der neuesten Abgastechnologie
eingesetzt werden. Weitere Kommunen werden diesem Vorbild folgen.
S e i t e | 19
Konzern-Zwischenlagebericht
Erstausrüstung: Lösungen aus dem Baukasten auch für Kleinserien – und auf engem Raum
Neben der bereits anlaufenden Nachrüstung im Bereich der Mobilen Maschinen wird von 2014 an
stufenweise eine Verschärfung der Emissionsvorgaben für neue Bau- und Landmaschinen starten.
Ähnlich den Euro5 und Euro 6 Standards bei On-Road-Fahrzeugen gibt es hier die entsprechenden
Emissionsklassen Tier4, bzw. Stage IV, die schrittweise in Abhängigkeit der Leistung des Motors
international eingeführt werden.
Viele dieser Hersteller, die künftig nur noch Motoren entsprechend den aktuell gültigen
Emissionsklassen einsetzen dürfen, stehen dabei vor großen Herausforderungen, denn der benötigte
Bauraum für einen Motor neuester Technologie ist unter Umständen größer als der für herkömmliche
Motoren ohne Abgasnachbehandlung. Auch ergibt sich eine hohe Komplexität und ein großer
Aufwand bei der Serienapplikation geeigneter Systeme durch die Tatsache, dass Bau- und
Landmaschinen in einer Vielzahl von Varianten und Kleinserien gebaut werden, die eine
Großserienlösung wie bei LKW und Bussen weitgehend unmöglich machen. Hier kann Twintec
diesen Hersteller bei der Anpassung der Abgasnachbehandlungssysteme an die vorhandenen
Konstruktionen insbesondere durch das neu entwickelte B-NOx-System eine Lösung bieten.
Durch die schrittweise Erweiterung der Tier4/Stage IV Standards auf weitere Motorenklassen wird
hier für die kommenden Jahre ein wachsender Markt erwartet.
Stationäre Anwendungen
Im Bereich der stationären Anwendungen gibt es insbesondere in Südeuropa Marktpotenziale, denn
dort sind die regional unterschiedlichen, aber dennoch deutlich strengeren Anforderungen an die
Emissionen von z. B. Blockheizkraftwerken (BHKW) für die dezentrale Energieversorgung deutlich
höher als in Deutschland. Erste Projekte wurden in diesem Bereich erfolgreich abgewickelt.
Twintecs neue Marktausrichtung: Von der Nachrüstung zu First Fit und OEM, von On-Road zu
Off-Road, von national zu international bei gleichbleibend hoher Qualität
Um diesen wachsenden Märkten Rechnung zu tragen, hat Twintec seine strategische Ausrichtung
angepasst. Twintec wird das Projektgeschäft in diesen Bereichen ausbauen, ohne dabei die
Marktsegmente Nachrüst-Partikelfilter zu vernachlässigen. Diese werden derzeit aktuell vom wieder
aufgenommenen Förderprogramm für Diesel-Pkw und leichte Nutzfahrzeuge sowie der Verschärfung
vieler Umweltzonen getrieben.
Es hat sich gezeigt, dass die Errichtung von Umweltzonen und deren Verschärfung allen Versuchen
von Interessengruppen, diese wieder aufzuheben, erfolgreich widerstanden; hierauf gerichtete
Klagen sind sämtlich abgewiesen worden. Die angerufenen Gerichte sind mit einer erstaunlichen
Einigkeit zu dem Schluss gekommen, dass Umweltzonen geeignet sind, um die
gesundheitsschädliche Belastung der Anwohner insbesondere mit lungengängigem Feinstaub und
mit dem Atemgift Stickstoffdioxid (NO2) zu reduzieren. Die direkten Kosten allein aufgrund der
gesundheitlichen Folgen der zu hohen Feinstaubbelastungen werden von EU-Experten für Deutschland auf etwa Mrd. EUR 6 jährlich beziffert.
Rußpartikelfilter bei Diesel-Pkw reduzieren nicht nur den Partikelausstoß, sondern – was vielfach
nicht bekannt ist – zugleich die primären Stickstoffdioxid-Emissionen, weil mit diesem im Abgasstrom
vorhandenen Gas gerade die im Filter gesammelten Partikel oxidiert/abgebrannt werden. Darüber
hinaus reduzieren die mittlerweile vorhandenen und erprobten Technologien der Selektiven
Katalytischen Reduktion (SCR) die Stickoxid-Emissionen (NOx) sehr effektiv, selbst in kritischen
Anwendungsbereichen wie innerstädtischem Verkehr. So etwa mit TWINblue®. Entweder als isolierte
Lösung oder in Kombination mit einem Partikelminderungssystem.
S e i t e | 20
Konzern-Zwischenlagebericht
An der Verschärfung der Einfahrbedingungen in die Umweltzonen geht also kein Weg vorbei, zumal
die bislang von der EU gewährten Übergangsregelungen für die Einhaltung der Feinstaubgrenzwerte
im Juni 2011 ausgelaufen waren. Seitdem drohen bei Überschreitung der maximal zulässigen
Grenzwerte empfindliche Strafzahlungen, von möglichen gerichtlichen Auseinandersetzungen mit
betroffenen Bürgern einmal abgesehen. Denn das individuelle Klagerecht der Bürger wurde bereits
im Jahr 2008 vom Europäischen Gerichtshof in Luxemburg ausdrücklich bestätigt.
Die Entwicklung der Auftragseingänge 2013 belegt den unterstützenden Einfluss gesetzlicher
Vorgaben und Förderprogramme auf den Geschäftsverlauf. Da der Markt der Nachrüstung mit
Rußpartikelfiltern mit dem Auslaufen der Förderung sowie dem weiteren Rückgang der Zahl von
nachrüstbaren Pkw und Nutzfahrzeugen ein Ende hat, ist der Wandel vom „Out of the Box“-Geschäft
zum projektbezogenen Nachrüst- und First Fit-Geschäft zwingend erforderlich. Zudem sind für den
Bereich First Fit keine zusätzlichen Investitionen nötig, denn dieses Segment kann mit dem bereits
vorhandenen Baukastensystem bedient werden. Lediglich für die Nachrüstung von SCR-Systemen
und die Nachrüstung von Euro-IV-Nutzfahrzeugen werden noch Investitionen für die Finalisierung der
Entwicklung, sowie die Erlangung der Genehmigungen (Homologationen) entsprechend der neuen
EU-Richtlinie für die Nachrüstung dieser Systeme in Höhe von ca. TEUR 800 anfallen.
In der mittleren Frist sprechen insbesondere folgende Überlegungen und Aspekte für eine positive
Geschäftsentwicklung:
– eine vorgezeichnete Verschärfung der gesetzlichen Rahmenbedingungen zum Schutz der
Umwelt, insbesondere im Hinblick auf weitere Reduzierung von Emissionen durch den
Kraftfahrzeugverkehr (Euro 5 und Euro 6);
– eine konsequente Anwendung geltender oder noch in Kraft tretender gesetzlicher Bestimmungen
z.B. zur Einrichtung und Verschärfung von Umweltzonen oder der Wiederaufnahme der
Förderung von Nachrüstungen durch eine Barprämie;
– eine hierdurch wieder auflebende Nachfrage nach Rußpartikelfiltern zur Nachrüstung von DieselPkw und -Nutzfahrzeugen in Deutschland und nachfolgend auch im europäischen Ausland,
später nach Ersatzteil-Rußpartikelfiltern;
– die drastische Verschärfung der Emissionsgrenzwerte für mobile Maschinen und Traktoren (Euro
Stufe III B) mit Perspektiven für die Erstausrüstung (Spezialanwendungen, Kleinserien) wie für
die Nachrüstung;
– die Einführung von Emissionsminderungssystemen auch in stationären Motoren sowie speziellen
industriellen Anwendungsbereichen;
– eine Ausweitung der Lieferprogramme für Ersatzteilprodukte;
– mehrere Neuentwicklungen von Produkten und Dienstleistungen im Bereich der Kombination von
Rußpartikelfiltern mit SCR-Technologie zur Verminderung der Stickoxid-Emissionen (TWINblue®);
– eine hohe Kosteneffizienz und flexibel anpassungsfähige Produktionskapazitäten.
Maßgeblich für den Geschäftserfolg ist und bleibt dabei das Mengengerüst abgesetzter Produkte.
Aufgrund einer hohen Skalierbarkeit von Produktion und damit Output wirkt sich bei gegebener
Kostenstruktur eine Umsatzsteigerung unmittelbar auf das Betriebs- und damit das Jahresergebnis
des Twintec-Konzerns aus.
2013 wird das Ergebnis des Twintec-Konzerns sich weiter zu einem nicht unerheblichen Teil aus den
Umsätzen in den bisherigen Geschäftsbereichen On-Highway und Umsätzen aus den neuen Märkten im Off-Highway Bereich zusammensetzen. Gerade der On-Highway-Markt wird nur noch in
diesen beiden Jahren entscheidend zum Ergebnis beitragen können, da in Deutschland nur noch
2013 die Nachrüstung von Diesel-Pkw mit Partikelfiltern gefördert wird.
S e i t e | 21
Konzern-Zwischenlagebericht
Zudem werden Ende 2013 die jüngsten nachrüstfähigen Fahrzeuge im On-Highway-Bereich bereits
ein Alter von mindestens acht Jahren erreichen, so dass sich das Verhältnis zwischen Kosten für die
Nachrüstung und Fahrzeugrestwert weiter unvorteilhaft verändern wird.
Bereits im Jahr 2013 wird sich der Umsatz im Bereich Off-Highway, also bei Mobilen Maschinen und
Stationärmotoren, auf mehr als 35% belaufen. Wesentlichen Anteil daran wird der Bereich First Fit
und OEM haben, denn dieser ist unabhängig von der nationalen Gesetzgebung und bereits durch
Regelungen der EU vorgezeichnet. Die Umsatzerlöse werden für 2013 in der Größenordnung
zwischen Mio. EUR 12 und Mio. EUR 13 erwartet.
Das stark rückläufige Pkw – Retrofit Geschäft hat uns zu tiefgreifenden Anpassungen der
Organisations- und Kostenstrukturstruktur veranlasst, die zum Teil schon eingeleitet wurden und bis
Ende 2013 abgeschlossen sein werden.
Für das Gesamtgeschäftsjahr 2013 wird mit einer nochmaligen leichten Ergebnisverbesserung
gerechnet. In 2014 soll ein positives Ergebnis erwirtschaftet werden.
IV.
VORGÄNGE VON BESONDERER BEDEUTUNG NACH DEM BILANZSTICHTAG
Mit Wirkung zum 15. Juli 2013 wurde Herr Roger Kavena, ebenfalls Mitglied des Verwaltungsrates
und Direktor der Baumot AG, als weiteres Vorstandsmitglied (COO) berufen.
Königswinter, den 16. September 2013
Twintec AG
Marcus Hausser
Vorsitzender des Vorstandes
Jörg Prause
Mitglied des Vorstandes
Roger Kavena
Mitglied des Vorstandes
TWINTEC AG Konzernabschluss
zum 30.06.2013
Konzern Bilanz zum 30.06.2013
S e i t e | 23
Aktiva
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und Werte
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte
und ähnliche Recht und Werte sowie Lizenzen an
solchen Rechten und Werten
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
2. Technische Anlagen und Maschinen
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
EUR
30. Juni 2013
EUR
449.417,03
156.926,78
4.526.999,06
594.700,84
725.087,50
0,00
31. Dezember 2012
EUR
EUR
412.495,00
606.343,81
181.561,56
594.056,56
5.846.787,40
4.605.904,00
537.305,00
689.659,90
96.141,30
5.929.010,20
III. Finanzanlagen
- Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen
3. Fertige Erzeugnisse und Waren
4. geleistete Anzahlungen
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
3. Forderungen gegen assoziierte Unternehmen
4. sonstige Vermögensgegenstände
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
C. Rechnungsabgrenzungsposten
D. Aktive latente Steuern
3.960.836,08
4.184.189,06
452.781,03
1.649.846,17
0,00
947.302,22
911.663,92
180.355,91
988.243,39
6.286.816,26
3.027.565,44
177.435,32
142.821,68
0,00
20.048.605,99
0,00
4.377.015,21
1.215.907,51
1.183.960,56
21.951,20
115.550,72
0,00
0,00
2.810.954,36
6.798.834,48
2.926.505,08
440.862,93
55.915,54
26.846,00
16.772.030,79
Konzern Bilanz zum 30.06.2013
S e i t e | 24
30. Juni 2013
Passiva
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital
II. Kapitalrücklage
III.
Bilanzverlust
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen
2. Sonstige Rückstellungen
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
EUR
EUR
14.625.000,00
573.716,87
31. Dezember 2012
EUR
EUR
9.750.000,00
573.716,87
-5.304.158,44
9.894.558,43
-4.260.934,33
6.062.782,54
15.175,00
2.160.528,02
2.175.703,02
15.175,00
2.423.803,00
2.438.978,00
5.574.241,45
5.941.887,60
145.000,00
83.388,75
1.634.387,09
2.113.010,59
493.153,93
0,00
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr
EUR 2.238.861,38 (Vorjahr: EUR: 1.989.946,47)
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr
EUR 145.000,00 (Vorjahr: EUR: 83.388,75)
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr
EUR 1.634.387,09 (Vorjahr: EUR: 2.113.010,59)
4. Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr
EUR 493.153,93 (Vorjahr: EUR: 0,00)
4. Sonstige Verbindlichkeiten
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr
EUR 131.562,07 (Vorjahr: EUR: 131.983,31)
- davon aus Steuern
EUR 71.113,93 (Vorjahr: EUR: 86.233,31)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit
EUR 0,00 (Vorjahr: EUR: 0,00)
131.562,07
7.978.344,54
20.048.605,99
131.983,31
8.270.270,25
16.772.030,79
Konzern Gewinn-und Verlustrechnung
S e i t e | 25
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit
vom 01. Januar 2013 bis 30. Juni 2013
01.01. - 30.06.2013
EUR
1.
Umsatzerlöse
2.
Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen
und unfertigen Erzeugnissen
01.01. - 31.12.2012
EUR
13.989.137,08
30.246.236,28
-280.895,19
-905.548,80
3.
Andere aktivierte Eigenleistungen
159.311,00
0,00
4.
Sonstige betriebliche Erträge
430.649,03
617.811,28
5.
Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
und für bezogene Waren
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
6.
7.
Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung
(davon für Altersversorgung: EUR 10.036,00
im Vj.: EUR 21.516,00)
Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen
b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese
die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibung überschreiten
8.
Sonstige betriebliche Aufwendungen
(davon aus der Währungsumrechnung: EUR 0,00
im Vj.: EUR 1.024,10)
9.562.469,35
314.236,61
9.876.705,96
21.179.857,01
1.258.955,31
22.438.812,32
1.978.108,62
273.158,10
2.251.266,72
4.286.755,37
557.479,39
4.844.234,76
433.077,18
0,00
974.063,23
433.077,18
2.413.966,66
658.277,34
1.632.340,57
4.804.317,76
Konzern Gewinn-und Verlustrechnung
9.
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
(davon aus der Abzinsung: EUR 0,00
im Vj.: EUR 4.400,00)
10.
Aufwendungen aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
11.
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
12.
S e i t e | 26
778,36
6.704,06
2.500,00
0,00
206.695,01
489.697,30
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
-885.231,25
-4.244.199,89
13.
Außerordentliche Aufwendungen/ Außerordentliches Ergebnis
-128.200,00
0,00
14.
Steuern vom Einkommen und vom
Ertrag
(davon Aufwand aus der Veränderung bilanzierter
latenter Steuern: EUR 26.846,00
im Vj. EUR 9.269,00)
25.494,74
9.710,37
15.
Sonstige Steuern
4.298,12
7.024,07
16.
Konzernjahresfehlbetrag
-1.043.224,11
-4.260.934,33
17.
Gewinnvortrag
-4.260.934,33
0
18.
Bilanzverlust
-5.304.158,44
-4.260.934,33
Konzernanhang
S e i t e | 27
Twintec AG, Königswinter
Konzernanhang für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2013
I.
Pflicht zur Aufstellung
Der Konzernhalbjahresabschluss der Twintec AG für das 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2013
wurde nach den geltenden Rechnungslegungsvorschriften der §§ 290 - 314 des Handelsgesetzbuches sowie nach den ergänzenden Bestimmungen des Aktiengesetzes aufgestellt.
Die Gesellschaft ist gemäß § 290 Abs. 1 HGB zur Aufstellung eines Konzernabschlusses verpflichtet
und nimmt die größenabhängigen Erleichterungen nicht in Anspruch.
II.
Stichtag für die Aufstellung
Das Geschäftsjahr der Twintec AG und ihrer im Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften entspricht dem Kalenderjahr. Stichtag für den Halbjahresabschluss ist einheitlich der
30. Juni 2013.
III.
Konsolidierungsgrundsätze und –methoden, Konsolidierungskreis
1.
Konsolidierungskreis
Zum 30. Juni 2013 bestehen 100%ige Beteiligungen an folgenden voll zu konsolidierenden
Unternehmen:
Interkat Katalysatoren GmbH, Königswinter
Twintec Technologie GmbH, Königswinter
Abgänge aus dem Vollkonsolidierungskreis sind nicht zu verzeichnen.
Die durch Sacheinlage erworbene Beteiligung in Höhe von 25% an der Baumot AG, Glattpark
(Schweiz), steht unter maßgeblichem Einfluss der Twintec AG und wird gemäß § 312 HGB „at
Equity“ in den Konzernabschluss einbezogen. Durch die teilweise Veräußerung der Anteile beträgt
die Beteiligungsquote zum 30. Juni 2013 20,3%. Die Anteile an der Baumot AG können auf Grund
der identischen ausländischen Mehrheitsgesellschafterin alternativ als Beteiligung an verbundenen
Unternehmen angesehen werden.
2.
Kapitalkonsolidierung
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt gem. § 301 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 HGB a.F. durch Verrechnung der
Anschaffungskosten der Beteiligung mit dem Eigenkapital nach der Buchwertmethode zum Zeitpunkt
des Erwerbs. Da alle Tochtergesellschaften vom Alleingesellschafter Twintec AG durch Bar-/
Sachgründung gegründet worden sind, ergeben sich keine aufzudeckenden Unterschiedsbeträge
aus stillen Reserven/ Lasten und Firmenwerten.
Zeitpunkte der Erstkonsolidierung:
Interkat Katalysatoren GmbH: 24. Juni 2002
Twintec Technologie GmbH: 01. Januar 2006
3.
Schuldenkonsolidierung
Bei der Schuldenkonsolidierung werden die abgestimmten Forderungen und Verbindlichkeiten der
einbezogenen Tochterunternehmen untereinander gemäß § 303 HGB aufgerechnet.
Konzernanhang
4.
S e i t e | 28
Zwischenergebniseliminierung
Zum 30. Juni 2013 bestehende Zwischengewinne aus dem konzerninternen Lieferungs- und
Leistungsverkehr werden unter Berücksichtigung latenter Steuern ergebniswirksam bereinigt.
Konzerninterne Lieferungen und Leistungen erfolgen zu marktüblichen Bedingungen.
5.
Aufwands- und Ertragskonsolidierung
Bei der Aufwands- und Ertragskonsolidierung werden die abgestimmten Aufwendungen und Erträge
der einbezogenen Konzernunternehmen gemäß § 305 Abs. 1 HGB untereinander aufgerechnet.
Dabei sind konzerninterne Umsätze und Wareneinkäufe sowie bezogene Leistungen zu
konsolidieren, darüber hinaus auch die Kostenumlagen zwischen den einbezogenen Unternehmen.
IV.
Währungsumrechnung
Die Umrechnung von Geschäftsvorfällen in fremder Währung erfolgt gem. § 256a HGB mit dem
Devisenkassamittelkurs am Entstehungstag bzw. mit dem ungünstigeren Devisenkassamittelkurs am
Abschlussstichtag. Die Bilanzposten in fremder Währung mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr
werden stets mit dem Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag bewertet.
V.
Ausweis-, Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Die konsolidierte Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung ist gemäß § 298 Abs. 1 HGB in
Verbindung mit §§ 266 und 275 Abs. 2 HGB gegliedert. Die Halbjahresabschlüsse der in den
Konzernhalbjahresabschluss der Twintec AG einbezogenen Unternehmen wurden gemäß den §§
242 ff. und 264 ff. HGB sowie nach den ergänzenden Bestimmungen des Aktiengesetzes bzw. des
GmbH-Gesetzes aufgestellt.
Soweit Wahlrechte für Angaben in der Bilanz oder im Anhang ausgeübt werden können, wurde der
Vermerk im Anhang vorgenommen.
Für die konsolidierte Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.
Auf Grund der 100%-Beteiligungen an den Tochtergesellschaften haben sich bei der
Kapitalkonsolidierung weder aktive/ passive Unterschiedsbeträge (§ 301 Absatz 1 Satz 3 HGB) noch
Eigenkapitalanteile konzernfremder Gesellschafter (§ 307 HGB) ergeben.
Der (aktive) Unterschiedsbetrag zwischen dem Buchwert und dem anteiligen Eigenkapital der
assoziierten Baumot AG beträgt zum 30. Juni 2013 TEUR 2.797. Der darin enthaltene Geschäftsoder Firmenwert beträgt ebenfalls TEUR 2.797 Bis zum Geschäftsjahresende könnte noch eine
Änderung der Verrechnung des Unterschiedsbetrages gemäß § 312 Abs. 3 Satz 2 HGB erfolgen.
Im Einzelnen werden die folgenden Grundsätze und Methoden in den Einzelabschlüssen wie im
Konzernabschluss angewandt:
Die abnutzbaren immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden zu Anschaffungs-/
Herstellungskosten, vermindert um planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen angesetzt.
Soweit technische Verfahren, Erfahrungen und Entwicklungen von Dritten erworben wurden, wurden
diese als entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände gemäß §§ 246, 247 HGB
aktiviert. Außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert werden - bei
abnutzbaren wie auch nicht abnutzbaren Gegenständen des Anlagevermögens - bei einer
voraussichtlich dauernden Wertminderung vorgenommen. Von dem Wahlrecht gem. § 248 Abs. 2
HGB der Aktivierung selbst geschaffener immaterieller Vermögensgestände wurde Gebrauch
gemacht.
Konzernanhang
S e i t e | 29
Die selbstgeschaffenen gewerblichen Schutzrechte und ähnlichen Rechte und Werte werden zum
30. Juni 2013 separat ausgewiesen. Die Vorjahresbeträge dieser Positionen wurden entsprechend
um EUR 412.495,00 angepasst. Der Vorjahresbetrag der entgeltlich erworbenen immateriellen
Vermögensgegenstände wurde entsprechend vermindert.
Bewegliche abnutzbare Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, die bis einschließlich 31.
Dezember 2009 zugegangen sind, wurden bis zu einem Wert von EUR 150,00 im Zugangsjahr voll
abgeschrieben, bei Anschaffungs- oder Herstellkosten von mehr als EUR 150,00 bis zu
EUR 1.000,00 wegen der untergeordneten wertmäßigen Bedeutung analog der steuerlichen
Vorschriften zu einem Sammelposten zusammengefasst. Dieser Sammelposten wurde auch in
diesem und wird im folgenden Geschäftsjahr mit jeweils 1/5 ergebnismindernd aufgelöst. Ab dem 01.
Januar 2010 zugegangene geringwertige bewegliche abnutzbare Vermögensgegenstände des
Anlagevermögens werden im Zugangsjahr wieder voll abgeschrieben.
Die Finanzanlagen beinhalten ausschließlich die gemäß § 312 HGB „at Equity“ bewertete Beteiligung
an der Baumot AG, Glattpark (Schweiz).
Die Vorräte sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten unter Beachtung des § 255 HGB
angesetzt. Bei der Ermittlung der Herstellungskosten werden die Bestandteile gemäß § 255 Abs. 2
Satz 1 - 3 HGB, d.h. unter Einbezug der notwendigen allgemeinen Verwaltungskosten berücksichtigt.
Wertmindernden Umständen wird nach dem strengen Niederstwertprinzip durch außerplanmäßige
Abschreibungen Rechnung getragen.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind grundsätzlich mit dem Nennwert
angesetzt. Die in den Forderungen liegenden Risiken werden durch Bildung von Einzel- und
Pauschalwertberichtigungen berücksichtigt.
Die liquiden Mittel sind zu Nennwerten bilanziert.
Die Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten transitorische Posten gemäß § 250 Abs. 1 HGB.
Abgrenzungsposten für aktive und passive latente Steuern werden gem. § 274 HGB verrechnet.
Verlustvorträge werden nur einbezogen, soweit hierdurch sich insgesamt ergebende
Steuerbelastungen auszugleichen sind. Ein darüber hinaus gehender Aktivüberhang wurde nicht
angesetzt. Die latenten Steuern nach § 274 HGB und § 306 HGB werden im
Konzernhalbjahresabschluss zusammengefasst.
Rückstellungen werden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung für erkennbare Risiken und
ungewisse Verpflichtungen in Höhe des notwendigen Erfüllungsbetrages gebildet. Rückstellungen
mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz gemäß
§ 253 Abs. 2 HGB abgezinst.
Verbindlichkeiten sind zu ihren Erfüllungsbeträgen angesetzt.
Konzernanhang
VI.
S e i t e | 30
Erläuterungen zur Konzernbilanz
Konzernanlagenspiegel gemäß § 268 Abs. 2 HGB
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Abschreibungen
Stand
Stand
Stand
Buchwerte
Stand
Stand
Stand
01.01.2013
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
30.06.2013
01.01.2013
Zugänge
Abgänge
30.06.2013
30.06.2013
31.12.2012
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
I. Immaterielle
Vermögensgegenstände
1.
Selbst geschaffene gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte
und Werte
2.
Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte
und Werte sowie Lizenzen an
solchen Rechten und Werten
3.
Geleistete Anzahlungen auf
immaterielle
Vermögensgegenstände
II.
Sachanlagen
1.
Grundstücke, grundstücksgleiche
Rechte und Bauten einschl.
Bauten auf fremden Grundstücken
2.
Technische Anlagen und
Maschinen
3.
Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
4.
Geleistete Anzahlungen und
Anlagen im Bau
III.
4.304.684,50
159.311,00
0,00
0,00
4.463.995,50
3.892.189,50
122.388,97
0,00
4.014.578,47
449.417,03
412.495,00
1.132.088,17
21.886,70
0,00
0,00
1.153.974,87
950.526,61
46.521,48
0,00
997.048,09
156.926,78
181.561,56
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
5.436.772,67
181.197,70
0,00
0,00
5.617.970,37
4.842.716,11
168.910,45
0,00
5.011.626,56
606.343,81
594.056,56
5.840.470,33
0,00
0,00
0,00
5.840.470,33
1.234.566,33
78.904,94
0,00
1.313.471,27
4.526.999,06
4.605.904,00
2.270.550,95
15.448,90
0,00
136.619,79
2.422.619,64
1.733.245,95
94.672,85
0,00
1.827.918,80
594.700,84
537.305,00
2.241.975,45
126.017,54
81.036,71
0,00
2.286.956,28
1.552.315,55
90.588,94
81.035,71
1.561.868,78
725.087,50
689.659,90
96.141,30
40.478,49
0,00
-136.619,79
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
96.141,30
10.449.138,03
181.944,93
81.036,71
0,00
10.550.046,25
4.520.127,83
264.166,73
81.035,71
4.703.258,85
5.846.787,40
5.929.010,20
0,00
4.875.000,00
911.663,92
0,00
3.963.336,08
0,00
2.500,00
0,00
2.500,00
3.960.836,08
0,00
0,00
4.875.000,00
911.663,92
0,00
3.963.336,08
0,00
2.500,00
0,00
2.500,00
3.960.836,08
0,00
15.885.910,70
5.238.142,63
992.700,63
0,00
20.131.352,70
9.362.843,94
435.577,18
81.035,71
9.717.385,41
10.413.967,29
6.523.066,76
Finanzanlagen
Beteiligungen an assoziierten
Unternehmen
Anlagevermögen insgesamt
Konzernanhang
2.
S e i t e | 31
Außerplanmäßige Abschreibungen
Außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert wurden im 1. Halbjahr
2013 nicht vorgenommen (Vorjahr EUR 3.572,00).
3.
Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände
Im ersten Halbjahr 2013 wurden Entwicklungskosten in Höhe von EUR 159.311,00 als
selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände aktiviert. Die gesamten Forschungs- und
Entwicklungskosten des ersten Halbjahres 2013 betrugen TEUR 933,3.
4.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Alle Forderungen haben eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr. Die Forderungen gegen
assoziierte Unternehmen resultieren in Höhe von EUR 180.355,91 aus Lieferungen und Leistungen.
5.
Rechnungsabgrenzungsposten
Die betrieblichen Grundstücke und Gebäude wurden durch langfristige, grundschuldrechtlich
abgesicherte Bankdarlehen i.d.R. variabel finanziert. Möglichen Zinsänderungsrisiken wurde durch
ein über die Laufzeit revolvierendes Sicherungsgeschäft in Höhe der jeweiligen Darlehensvaluta
(Zins-Cap) begegnet. Die hierauf im Voraus gezahlte Prämie wird über die Laufzeit verteilt und mit
einem Buchwert zum 30. Juni 2013 in Höhe von EUR 14.254,32 unter den
Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesen.
6.
Latente Steuern
Die latenten Steuern resultieren aus unterschiedlichen handels- und steuerrechtlichen Wertansätzen
bezüglich der selbstgeschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände (Steuerbelastung gemäß §
274 HGB) sowie der unfertigen und fertigen Erzeugnisse (Steuerentlastung gemäß § 306 HGB). Die
sich daraus insgesamt ergebende Steuerbelastung wird durch steuerliche Verlustvorträge
vollumfänglich ausgeglichen. Auf die Aktivierung darüber hinausgehender Steuerentlastungen durch
die Verlustvorträge wurde verzichtet. Der gemischte Steuersatz beträgt 31%.
7.
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital:
Das Grundkapital der Twintec AG beträgt EUR 14.625.000,00, eingeteilt in 14.625.000 auf den
Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien.
Durch Beschluss des Vorstandes vom 21. Februar 2013 wurde in vollständiger Ausnutzung des
Genehmigten Kapitals 2011 gemäß § 4 Absatz 4 der Satzung das Grundkapital der Gesellschaft von
EUR 9.750.000,00 um EUR 4.875.000,00 gegen Sacheinlage auf EUR 14.625.000,00 erhöht.
Die Hauptversammlung vom 13. Juni 2013 hat beschlossen, das Grundkapital durch Sacheinlage um
EUR 14.625.000,00 auf EUR 29.250.000,00 unter Ausschluss des Bezugsrechts zu erhöhen. Der
Beschluss wurde noch nicht umgesetzt.
Konzernanhang
S e i t e | 32
Genehmigtes Kapital:
Die Hauptversammlung vom 15. Juni 2012 hat Änderungen der Satzung in § 4 Absatz 4 (Höhe und
Einteilung des Grundkapitals) beschlossen. Der Vorstand war ermächtigt, in der Zeit bis zum 14. Juni
2017 das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrfach
gegen Bareinlage oder Sacheinlagen um bis zu insgesamt EUR 4.875.000,00 durch Ausgabe neuer,
auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil von EUR 1,00 je Aktie zu
erhöhen (genehmigtes Kapital 2012) und mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten
der Durchführung von Kapitalerhöhungen aus dem genehmigten Kapital festzulegen. Durch
Beschluss des Vorstandes vom 21. Februar 2013 mit Zustimmung des Aufsichtsrates vom 25.
Februar 2013 wurde von der Ermächtigung vollständig gebraucht gemacht.
Die Hauptversammlung vom 13. Juni 2013 hat Änderungen der Satzung in § 4 Absatz 4 (Höhe und
Einteilung des Grundkapitals) beschlossen. Der Vorstand ist ermächtigt, in der Zeit bis zum 12. Juni
2018 das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrfach
gegen Bareinlage oder Sacheinlagen um bis zu insgesamt EUR 7.312.500,00 durch Ausgabe neuer,
auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil von EUR 1,00 je Aktie zu
erhöhen (genehmigtes Kapital 2013) und mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten
der Durchführung von Kapitalerhöhungen aus dem genehmigten Kapital festzulegen.
Der Vorstand war bezüglich des genehmigten Kapitals 2012 und ist bezüglich des genehmigten
Kapitals 2013 ferner ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats über den Ausschluss des
gesetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre zu entscheiden. Das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre
kann ausgeschlossen werden:
a) zum Ausgleich von Spitzenbeträgen,
b) zur Gewährung von Bezugsrechten an Inhaber von zu begebenden Wandlungs- und
Optionsrechten aus Schuldverschreibungen,
c) um Aktien als Belegschaftsaktien an Arbeitnehmer der Twintec AG und der mit der Gesellschaft
im Sinne von § 15 AktG verbundenen Unternehmen auszugeben,
d) zur Gewinnung von Sacheinlagen, insbesondere in
Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen,
Form
von
Unternehmen
oder
e) zur Erschließung neuer Kapitalmärkte durch Aktienplatzierung, insbesondere auch im Ausland,
f) wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen erfolgt und der auf die neuen Aktien, für die das
Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals 10%
des im Zeitpunkt der Ausgabe der neuen Aktien vorhandenen Grundkapitals nicht übersteigt und
der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der Aktien gleicher Gattung und
Ausstattung zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrags durch den Vorstand
nicht wesentlich unterschreitet.
Bedingtes Kapital:
Die ordentliche Hauptversammlung der Gesellschaft hatte am 09. Februar 2007 beschlossen, ein
bedingtes Kapital in Höhe von EUR 500.000,00 zur Durchführung des Aktienoptionsplans 2007 zu
schaffen.
Zum 30. Juni 2013 bestehen insgesamt 7.500 zugeteilte Aktienoptionen. Diese wurden an
Vorstände, Geschäftsführer, Prokuristen und leitende Mitarbeiter der Twintec AG sowie deren
Tochtergesellschaften Twintec Technologie GmbH und Interkat Katalysatoren GmbH gewährt.
Konzernanhang
S e i t e | 33
Die ordentliche Hauptversammlung der Gesellschaft hat am 15. Juni 2012 beschlossen, das
Grundkapital der Gesellschaft um bis zu EUR 3.000.000,00, eingeteilt in bis zu 3.000.000 auf den
Inhaber lautende Stückaktien, auf die jeweils ein rechnerischer Anteil am Grundkapital in Höhe von
EUR 1,00 entfällt, durch Ausgabe neuer Aktien bedingt zu erhöhen (Bedingtes Kapital 2012/1). Die
bedingte Kapitalerhöhung wird durch Ausgabe von bis zu 3.000.000 auf den Inhaber lautende
Stückaktien mit Gewinnberechtigung ab Beginn des Geschäftsjahrs ihrer Ausgabe nur insoweit
durchgeführt, wie die Inhaber beziehungsweise Gläubiger von Wandelschuldverschreibungen oder
von Optionsscheinen aus Optionsschuldverschreibungen, die aufgrund der Ermächtigung des
Vorstands durch die Hauptversammlung der Twintec AG vom 15. Juni 2012 bis zum 14. Juni 2017
begeben werden, von ihrem Wandlungs-/Optionsrecht Gebrauch machen, ihrer Wandlungs/Optionspflicht genügen oder Andienungen von Aktien erfolgen und soweit nicht andere
Erfüllungsformen zur Bedienung eingesetzt werden.
Der Vorstand wurde ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten
Kapitalerhöhung festzusetzen.
Kapitalrücklage:
Die Kapitalrücklage beinhaltet ausschließlich Beträge, die bei der Ausgabe von Anteilen
einschließlich von Bezugsanteilen über den Nennbetrag bzw. über den rechnerischen Anteil am
Grundkapital hinaus erzielt wurden (§ 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB).
8.
Rückstellungen
Die sonstigen Rückstellungen entfallen im Wesentlichen auf Umsatzrückvergütungen an Kunden,
Personalaufwendungen, Sachleistungsverpflichtungen (Lieferung von Edelmetallen), Prozesskosten,
Gewährleistungen, Jahresabschluss- und Prüfungskosten sowie ausstehende Kostenrechnungen.
9.
Verbindlichkeiten
Die Fristigkeit der Verbindlichkeiten ergibt sich aus der folgenden Übersicht. Die Vorjahreswerte sind
in Klammern vermerkt.
Alle Angaben in EUR
Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
Erhaltene Anzahlungen auf
Bestellungen
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und
Leistungen
Verbindlichkeiten
gegenüber assoziierten
Unternehmen
Sonstige Verbindlichkeiten
Insgesamt
davon mit einer
Restlaufzeit bis
1 Jahr
davon mit einer
Restlaufzeit
zwischen 1-5
Jahren
davon mit einer
Restlaufzeit von
mehr als 5
Jahren
davon besichert
5.574.241,45
2.238.861,38
3.310.035,80
25.344,27
5.574.241,46
(5.941.887,60)
(1.989.946,47)
(3.876.425,76)
(75.515,37)
(5.941.887,60)
145.000,00
145.000,00
0,00
0,00
0,00
gesamt
(83.388,75)
(83.388,75)
(0,00)
(0,00)
1.634.387,09
1.634.387,09
0,00
0,00
(0,00)
0,00
(2.113.010,59)
(2.113.010,59)
(0,00)
(0,00)
(0,00)
493.153,93
493.153,93
0,00
0,00
0,00
(0,00)
(0,00)
(0,00)
(0,00)
(0,00)
131.562,07
131.562,07
0,00
0,00
0,00
(131.983,31)
(131.983,31)
(0,00)
(0,00)
(0,00)
7.978.344,54
4.642.964,47
3.310.035,80
25.344,27
5.574.241,46
(8.270.270,25)
(4.318.329,12)
(3.876.425,76)
(75.515,37)
(5.941.887,60)
Art der
Sicherheiten
(Grundpfandrechte,
Bürgschaften,
Sicherungsübereignung)
keine
(keine)
keine
(keine)
keine
(keine)
keine
(keine)
Die Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen resultieren in Höhe von EUR 493.153,93
aus Lieferungen und Leistungen.
Konzernanhang
S e i t e | 34
VII.
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
1.
Aufgliederung der Umsatzerlöse (§ 314 I Nr. 3 HGB)
Die Umsatzerlöse im 1. Halbjahr 2013 entfallen auf folgende Tätigkeitsbereiche:
Produkte zur Emissionsminderung
(Kaltlaufregelsysteme,
Katalysatoren, Abgaskrümmer,
Rußpartikelfilter)
Beschichtungsdienstleistungen
Gesamt
1. HJ 2013
2012
TEUR
TEUR
8.465
5.524
13.989
22.325
7.921
30.246
Nach geographischen Kriterien ergibt sich folgende Darstellung:
Inland
EU-Ausland
Drittländer
Gesamt
2.
1.HJ 2013
2012
TEUR
TEUR
12.533
884
572
13.989
27.803
1.436
1.006
30.246
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Vertriebskosten
Forschung und Entwicklung
Raumkosten
Fahrzeugkosten
Versicherungen & Gebühren
Fremdleistungen
Rechts- und Beratungskosten
Sonstige Kosten
Summe
1. HJ 2013
2012
TEUR
TEUR
658
126
151
110
70
238
541
520
2.414
941
121
227
287
196
670
1.213
1.149
4.804
Konzernanhang
3.
S e i t e | 35
Finanzergebnis
Das Finanzergebnis beträgt TEUR -206 (Vorjahr TEUR -483) und beinhaltet vor allem
Zinsaufwendungen gegenüber Kreditinstituten sowie Zinsaufwendungen aus
Vorfinanzierung / Factoring.
4.
Außerordentliches Ergebnis
Im 1. Halbjahr 2013 fielen EUR 128.200,00 außerordentliche Aufwendungen an (Vorjahr EUR 0,00).
Das außerordentliche Ergebnis entfällt in voller Höhe auf Restrukturierungskosten der
Tochtergesellschaft Twintec Technologie GmbH.
5.
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Der Posten enthält mit EUR 25.494,74 Aufwendungen für aktive latente Steuern (Vorjahr:
EUR 9.269,00) und entfällt nicht auf das außerordentliche Ergebnis.
VIII.
Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung
1.
Finanzmittelfonds
Der Finanzmittelfonds enthält wie im Vorjahr ausschließlich liquide Mittel.
2.
Gezahlte Zinsen und Steuern
Die im Geschäftsjahr gezahlten Zinsen belaufen sich auf EUR 206.695,01 (Vorjahr:
EUR 483.776,63). Die erhaltenen Zinsen belaufen sich auf EUR 778,36 (Vorjahr: EUR 2.304,06).
Die im Geschäftsjahr gezahlten Steuern vom Einkommen und vom Ertrag belaufen sich auf EUR
155,67 (Vorjahr: EUR 37.382,06). Die erhaltenen Steuererstattungen im Geschäftsjahr betragen
EUR 1.506,97 (Vorjahr: EUR 224.070,00).
3.
Bedeutende zahlungsunwirksame Investitions- und Finanzierungsvorgänge und
Geschäftsvorfälle sowie Angaben zum Erwerb und zum Verkauf von sonstigen
Geschäftseinheiten
Im Berichtszeitraum wurden 25% der Anteile an der assoziierten Baumot AG, Glattpark (Schweiz) im
Wege einer Sachkapitalerhöhung um EUR 4.875.000,00 zahlungsunwirksam in die Twintec AG
eingelegt.
Am 26. Juni 2013 wurden ca. 4,7% der Anteile an der Baumot AG zum anteiligen Einlagewert in
Höhe von EUR 911.663,92 veräußert. Die Kaufpreisforderung war zum 30. Juni 2013 noch nicht
beglichen und damit noch nicht zahlungswirksam.
IX.
Angaben zur Eigenkapitalveränderungsrechnung
Übrige Veränderungen
Die übrigen Veränderungen des Geschäftsjahres 2011 betreffen Entnahmen aus der Kapitalrücklage
zum Ausgleich des Bilanzverlustes.
Konzernanhang
X.
Sonstige Angaben
1.
Nicht in der Konzernbilanz enthaltene Geschäfte (§ 314 I Nr. 2 HGB)
S e i t e | 36
Zum 31. Dezember 2012 bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von TEUR 996 (Vorjahr TEUR
3.153). Sie entfallen im Wesentlichen auf bereits durchgeführte Bestellungen bei Materiallieferanten (TEUR
576), im Übrigen auf Verpflichtungen aus Dauerschuldverhältnissen (Miet- und Leasingverträge). Diesbezüglich
besteht das Risiko von zukünftigen Liquiditätsabflüssen und Chancen aus der Verwendung bzw. Nutzung der
bestellten, gemieteten oder geleasten Gegenstände.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der in den Konzernabschluss einbezogenen
Twintec Technologie GmbH sowie der Interkat Katalysatoren GmbH sind warenkreditversichert und
an einen Factor abgetreten (echtes Factoring). Der Bestand an Forderungen, die sich im Factoring
befinden, beträgt zum 30. Juni 2013 TEUR 1.451. Der entsprechende Forderungsposten gegen den
Factor in Höhe von insgesamt EUR 616.560,36 (Vorjahr: EUR 2.508.063,77) wird unter den
sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesen.
Das Factoring dient einer Verkürzung der Zahlungsziele zugunsten der Liquidität und der Eigenkapitalquote. Zudem wird das Ausfallrisiko ausgelagert. Risiken bestehen in der an den Factor zu
entrichtenden Factoringgebühr. Zudem übernimmt der Factor nicht das Verlustrisiko.
Die Twintec AG ist Stillhalter einer Kaufoption bezüglich 3,8% der Anteile an der assoziierten Baumot
AG, Glattpark (Schweiz) zu einem Kaufpreis von TEUR 743. Chancen bestehen in dem Zufluss
weiterer liquider Mittel, während sich das Risiko einer Verminderung der Kapitalbeteiligung und
Stimmrechte an der Gesellschaft ergibt.
2.
Anzahl der Arbeitnehmer (§ 314 I Nr. 4 HGB)
Die Gesellschaft beschäftigte im Jahresdurchschnitt 68 Arbeitnehmer. Sie entfallen auf folgende Gruppen:
Gewerbliche Arbeitnehmer: 16
Angestellte:
48
3.
Organe
Vorstand:
-
Herr Marcus Hausser, CEO, Diplom-Volkswirt, Nänikon/Schweiz, Vorsitzender des Vorstands ab
16.06.2012, gemeinschaftlich mit einem weiteren Vorstandsmitglied oder mit einem Prokuristen
vertretungsberechtigt,
-
Herr Jörg Prause, CFO, Diplom-Kaufmann, Neuenburg am Rhein, Vorstandsmitglied ab
01.04.2012, gemeinschaftlich mit einem weiteren Vorstandsmitglied oder mit einem Prokuristen
vertretungsberechtigt.
-
Herr Roger Kavena, COO, Bachelor (B.A. HSG), Kilchberg/Schweiz, Vorstandsmitglied ab
15.07.2013, gemeinschaftlich mit einem weiteren Vorstandsmitglied oder mit einem Prokuristen
vertretungsberechtigt.
Alle Vorstandsmitglieder sind insoweit von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit, als es ihnen
gestattet ist, Rechtsgeschäfte im Namen eines Vertretenen als Vertreter eines Dritten abzuschließen.
Aufsichtsrat:
-
Herr Christian Staby, Diplom-Kaufmann, Geschäftsführer, Perseus Beteiligungsberatung GmbH,
München, Vorsitzender des Aufsichtsrates seit 15. Juni 2012.
Herr Staby ist Aufsichtsratsmitglied der AGO AG Energie + Anlagen sowie der SEVA Energie AG.
Konzernanhang
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Er ist im Beirat der Deutsche KWK Holding GmbH und im Verwaltungsrat der Baumot AG,
Fehraltorf, Schweiz.
-
Herr Michael Miller, Diplom-Ingenieur, Managing Director Perseus Beteiligungsgesellschaft
L.L.C., Washington, D.C., U.S.A, seit 15. Juni 2012.
Herr Milller ist Aufsichtsratsmitglied der AGO AG Energie + Anlagen sowie der SEVA Energie AG.
Er ist im Beirat der Deutsche KWK Holding GmbH und im Verwaltungsrat der Baumot AG,
Fehraltorf, Schweiz sowie im Board of Directors der Paralube, Inc. sowie Seismic Equipment
Solutions, L.P.
-
Herr Alexander Hunzinger, Diplom-Kaufmann, Investment Manager
Perseus Beteiligungsberatung GmbH, München ab 15. Juni 2012 bis 13. Juni 2013.
Herr Hunzinger ist Aufsichtsratsmitglied der AGO AG Energie + Anlagen Mitglied des Beirats der
Deutsche KWK Holding GmbH.
-
Herr Metehan Sen, Diplom-Kaufmann, MBA, CEO Lesire AG, Frankfurt ab 13. Juni 2013.
4.
Bezüge / Darlehen der Organmitglieder (§ 314 I Nr. 6 HGB)
Die im 1. Halbjahr 2013 gewährten Gesamtbezüge der amtierenden Vorstandsmitglieder belaufen
sich auf insgesamt EUR 252.940,04. Die Bezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder, die im
Geschäftsjahr 2013 ausbezahlt wurden, wurden aufgrund gebildeter Rückstellungen bereits im
Anhang des Geschäftsjahres 2012 angegeben.
Ansprüche gemäß § 314 I Nr. 6c HGB gegen Vorstandsmitglieder bestehen zum 30. Juni 2013 nicht.
Die Bezüge der Mitglieder des Aufsichtsrates belaufen sich im Geschäftsjahr auf insgesamt
EUR 17.500,00.
5.
Gesamthonorar Abschlussprüfer (§ 314 I Nr. 9 HGB)
Das vom Abschlussprüfer des Konzernabschlusses im Berichtsjahr berechnete Gesamthonorar für
alle Konzerngesellschaften beträgt:
EUR
Abschlussprüfungsleistungen
Steuerberatungsleistungen
Sonstige Leistungen
Gesamt
6.
37.160,00
0,00
15.000,00
52.160,00
Derivative Finanzinstrumente (§ 314 I Nr. 11 HGB)
Um Zinsrisiken bei den variabel verzinslichen Immobilienkrediten abzusichern, wurde mit der WGZ
Bank, Düsseldorf, ein Zins-Cap-Kontrakt abgeschlossen. Bei einem Bezugsbetrag von EUR
953.034,31 liegt der negative Marktwert des Cap zum Bilanzstichtag bei EUR 206,81.
Der Marktwert des Zinssicherungsgeschäftes ist auf den 30. Juni 2013 abgezinst und basiert in der
Berechnung auf einem allgemein anerkannten mathematischen Modell (Black-Scholes) sowie auf
zum Berechnungszeitpunkt vorhandenen Marktdaten.
Die auf zukünftige Geschäftsjahre entfallenden Aufwendungen für den Zins-Cap sind unter den
aktiven Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesen.
Konzernanhang
7.
S e i t e | 38
Währungsumrechnung
Zum 30. Juni 2013 besteht eine Fremdwährungsverbindlichkeiten in Höhe von USD 3.929,00
(Umrechnungskurs: USD 1,3067).
In den Konzernabschluss einbezogene Tochterunternehmen (§ 313 II Nr. 1 HGB)
Name
Sitz
Anteil am Kapital
Twintec Technologie GmbH
Königswinter
100 %
Interkat Katalysatoren GmbH
Königswinter
100 %
Assoziierte Unternehmen (§ 313 II Nr. 2 HGB)
Name
Sitz
Baumot AG
Glattpark
(Schweiz)
Anteil am Kapital
20,3 %
Königswinter,den 16. September 2013
Twintec AG
Marcus Hausser
Vorsitzender des Vorstandes
Jörg Prause
Mitglied des Vorstandes
Roger Kavena
Mitglied des Vorstandes
Kapitalflussrechnung
S e i t e | 39
TWINTEC AG, Königswinter
Konzern-Kapitalflussrechnung 1. Januar bis 30. Juni 2013
1.1.-30.06.2013
EUR
Konzernergebnis vor Verwendung
1.1.-31.12.2012
EUR
-1.043.224,11
-4.260.934,33
435.577,18
974.063,23
Abnahme/ Zunahme der Rückstellungen
-263.274,98
482.959,00
Sonstige zahlungsunwirksame Erträge/ Aufwendungen
-159.311,00
658.277,34
1.262.562,64
1.837.006,05
75.720,44
-1.219.593,99
308.050,17
-1.528.222,70
-181.944,93
-252.230,53
-21.886,70
0,00
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
-203.831,63
-252.230,53
Auszahlungen für die Tilgung von Finanzkrediten
-686.442,27
-5.207.162,13
Abschreibungen auf immaterielle
Vermögensgegenstände und Sachanlagen
Zunahme/ Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die
nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit
zuzuordnen sind
Zunahme/ Abnahme der Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva,
die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit
zuzuordnen sind
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit
Auszahlungen für Investitionen in das
Sachanlagevermögen
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle
Anlagevermögen
318.796,12
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten
Einzahlung aus Eigenkapitalzuführungen
3.999.000,00
0,00
3.250.000,00
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
-367.646,15
2.041.837,87
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds
-263.427,61
261.384,64
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode
440.862,93
179.478,29
Finanzmittelfonds am Ende der Periode
177.435,32
440.862,93
Eigenkapitalspiegel
S e i t e | 40
TWINTEC AG, Königswinter
Konzern-Eigenkapital-Veränderungsrechnung zum 30. Juni 2013
Gezeichnetes
Kapital /
Stammaktien
EUR
Stand am 31.12.2010
Kapitalrücklage
EUR
Erwirtschaftetes
Konzerneigenkapital
EUR
Konzerneigenkapital
EUR
6.500.000,00
15.172.025,68
1.776.129,31
23.448.154,99
Übrige Veränderungen
0,00
-14.598.308,81
14.598.308,81
0,00
Konzern-Jahresfehlbetrags
/ Konzerngesamtergebnis
0,00
0,00
-16.374.438,12
-16.374.438,12
Stand am 31.12.2011
6.500.000,00
573.716,87
0,00
7.073.716,87
Ausgabe von Anteilen
3.250.000,00
0,00
0,00
3.250.000,00
0,00
0,00
-4.260.934,33
-4.260.934,33
Stand am 31.12.2012
9.750.000,00
573.716,87
-4.260.934,33
6.062.782,54
Ausgabe von Anteilen
4.875.000,00
0,00
0,00
4.875.000,00
0,00
0,00
-1.043.224,11
-1.043.224,11
14.625.000,00
573.716,87
-5.304.158,44
9.894.558,43
Konzern-Jahresfehlbetrag /
Konzerngesamtergebnis
KonzernHalbjahresergebnis
Stand am 30.06.2013
TWINTEC AG
Eduard-Rhein-Straße 21-23
53639
Königswinter
Deutschland
T + 49(0)22 44 . 91 80 57
F + 49(0)22 44 . 91 83 819
[email protected]