TWINTEC AG Halbjahresbericht 2013
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TWINTEC AG Halbjahresbericht 2013
TWINTEC AG Halbjahresbericht 2013 Seite |2 Inhalt Konzern-Zwischenlagebericht I. Wirtschaftsbericht - Wirtschaftliches Umfeld - Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2013 - Umsatzentwicklung - Entwicklung des Geschäftsergebnisses - Vermögens-und Finanzlage - Wertsteigernde Faktoren - Qualität, nichtfinanzielle Leistungsindikatoren, Umweltschutz 7 7 7 7 10 11 12 14 II. Prognose-, Chancen-und Risikobericht - Risikobericht - Chancen und Ausblick 15 15 18 III. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag 21 Konzernabschluss - Konzern-Bilanz zum 30.06.2013 - Konzern-Gewinn-und Verlustrechnung vom 01.01.-30.06.2013 - Konzern-Anhang zum 30.06.2013 - Konzern-Kapitalflussrechnung vom 01.01.- 30.06.2013 - Konzerneigenkapitalspiegel zum 30.06.2013 23 25 27 39 40 Seite |3 TWINTEC AG Zwischenlagebericht zum 30.06.2013 Seite |4 Konzern-Zwischenlagebericht Twintec AG, Königswinter Konzernzwischenlagebericht zum 30. Juni 2013 I. GRUNDLAGEN DES KONZERNS GESCHÄFTSMODELL Der Twintec-Konzern gliedert sich in die Twintec AG als Konzernobergesellschaft und die beiden inländischen Tochtergesellschaften Twintec Technologie GmbH und Interkat Katalysatoren GmbH. Die Twintec AG fungiert dabei als Finanz- und Management-Holding mit Haupt- und Verwaltungssitz in Königswinter bei Bonn. Die operativen Tätigkeiten sind in den beiden Tochtergesellschaften gebündelt. Die Twintec AG ist ein führender Anbieter umweltfreundlicher Produkte und Technologien zur Abgasminderung, vornehmlich für den Automotive-Sektor. Das Unternehmen fertigt in erster Linie innovative Produkte wie Rußpartikelfilter, Kaltlaufregler oder Katalysatoren zur Nach- und Aufrüstung bereits zugelassener Fahrzeuge sowie entsprechende Austauschprodukte. Aktuell bereitet sich das Unternehmen darauf vor, künftig auch Fahrzeughersteller, insbesondere aus dem Off-Road-Bereich, für die Erstausrüstung zu beliefern. Daneben findet das Know-how in der katalytischen Beschichtungstechnologie sowie zunehmend in weiteren industriellen Anwendungen Verwendung. Die Twintec AG hat am 14. März 2013 im Rahmen eine Sachkapitalerhöhung von EUR 4.875.000,00 einen 25% Anteil an der Schweizer Baumot AG erworben. Die Baumot AG ist globaler Spezialist für Emissionstechnologie und damit verbundene Servicedienstleistungen. Mit eigenen Vertriebs- und Servicepartnern bietet Baumot weltweit effiziente Lösungen zur Reduktion von Abgasemissionen an. Kernmarkt des Twintec Konzerns ist Mitteleuropa, vornehmlich der deutschsprachige Raum, außerdem die Anrainerstaaten Belgien, Niederlande und Polen. Beschichtungsdienstleistungen werden zusätzlich für Kunden in Drittländern, vor allem in den USA, erbracht. Von erheblicher strategischer Bedeutung ist der Auf-und Ausbau weitreichender Beziehungen nach China. Produkte zur Nach- und Aufrüstung von Pkw sind Twintec-Rußfilterkat (Diesel-Fahrzeuge), Twintec-Kaltlaufregler (Benzin-Fahrzeuge), Twintec-Aufrüst-Katalysatoren (Benzin-und Diesel-Fahrzeuge). Als Austauschprodukte (Ersatzteile) für Pkw werden angeboten: Twintec-Austausch-Katalysatoren (Benzin-und Diesel-Fahrzeuge), Twintec-Austausch-Abgaskrümmer (Benzin- und Diesel-Fahrzeuge). Produkte zur Nachrüstung von Nutzfahrzeugen sind – Twintec-Rußfilterkat (Nebenstromsystem, für leichte (LDV), mittelschwere (MDV) und schwere (HDV) Nutzfahrzeuge), – Twintec-Diesel-Rußpartikelfilter als Wandstromfilter-System mit passiver Regeneration zur Nachrüstung schwerer und mittelschwerer Nutzfahrzeuge, – Twintec-Diesel-Rußpartikelfilter als Wandstromfilter-System mit aktiver Regeneration durch Nacheinspritzung von Kraftstoff zur Nachrüstung zunächst von leichten Nutzfahrzeugen (zulässiges Gesamtgewicht < 3,5 t). Seite |5 Konzern-Zwischenlagebericht Zielgruppe sind neben Fahrzeugen der Euro-III-Abgasnorm wertstabile ältere Fahrzeuge der Euro-IINorm, z.B. Fahrzeuge mit Sondernutzung und/oder Sonderaufbauten. Fahrzeuge der Euro-III-Abgasnorm mit Nebenstromsystem sowie Fahrzeuge der Abgasnormen Euro II und III mit Wandstromfilter-System erhalten durch Nachrüstung die so genannte grüne Feinstaubplakette für die Einfahrt in Umweltzonen. Schwere, mautpflichtige Nutzfahrzeuge werden Fahrzeugen der mautgünstigeren Euro-IV-Abgasnorm gleichgestellt. Für verbrennungsmotorische Anwendungen in den Marktsegmenten Automotive, Nonroad mobil und Stationärmotoren umfasst das Dienstleistungsspektrum katalytische Beschichtungen, die von der Twintec Tochter Interkat GmbH ausgeführt werden. Tätigkeitsschwerpunkte der Interkat GmbH sind Entwicklung, Fertigung und Vertrieb von: Katalysatoren und katalytischen Filtern zur Abgasnachbehandlung von Fahrzeugen für Retrofitund OEM-Anwendungen. Katalysatoren zur Abgasnachbehandlung von stationären Motoren, insbesondere Biogasanlagen. Katalysatoren für spezifische Kundenanwendungen wie Anwendungen in der Sicherheitstechnik. Die technischen Systeme, die dabei zur Anwendung kommen, sind: Dreiwegekatalysatoren (TWC), Diesel-Oxidationskatalysatoren, Dieselpartikelfilter (Wandstromfilter und Nebenstromfilter), SCR-Systeme (Selektive katalytische Reduktion von Stickoxiden): Hydrolyse-, Reduktions- und Sperrkatalysatoren. – Dreiwegekatalysatoren (TWC), Diesel-Oxidationskatalysatoren, Dieselpartikelfilter (Wandstromfilter und Nebenstromfilter), – SCR-Systeme (Selektive katalytische Reduktion von Stickoxiden): Hydrolyse-, Reduktions- und Sperrkatalysatoren. Darüber hinaus werden Beschichtungen sowie beschichtete Trägerelemente auch für folgende industrielle Sonderanwendungen geliefert: Beseitigung flüchtiger organischer Verbindungen (VOC), Interkat-Katalysatoren für spezifische Kundenanwendungen wie funktionelle Beschichtungen (z.B. Minderung von H2-Emissionen in der Sicherheitstechnik von Nuklearanlagen). Neben der Entwicklung neuer Technologien zur Emissionsreduzierung und der katalytischen Beschichtung umfasst die Wertschöpfung des Konzerns das komplette Applikations-Engineering inklusive der Homologations- bzw. Zertifizierungsverfahren zur Erlangung einer Allgemeinen Betriebserlaubnis (ABE), respektive einer internationalen Zertifizierung oder einer entsprechenden landesspezifischen Genehmigung, sowie für die Produktgruppen Twintec-Austausch-/AufrüstKatalysator und Twintec-Rußfilterkat/Rußpartikelfilter den technologisch anspruchsvollen katalytischen Beschichtungsprozess der verwendeten Träger, die Twintec jeweils als Vorprodukt bezieht. Seite |6 Konzern-Zwischenlagebericht Ausgewählte standardisierte Produktionsschritte, wie das so genannte Canning, also die Herstellung des vornehmlich aus Edelstahl bestehenden Gehäuses um den beschichteten Träger, sowie das Verschweißen beschichteter Träger mit Konen, Rohren und anderen Metallteilen entsprechend den Twintec-Konstruktionsvorgaben, sind unter laufender Qualitätskontrolle zu erfahrenen in- und ausländischen Kooperationspartnern ausgelagert. Ebenso wird die gesamte Logistik durch externe Dienstleister erbracht. Twintec vereint kontrollierte, hohe Qualität industrieller Fertigung mit der Flexibilität einer Manufaktur. Mit ihrer leistungsstarken Entwicklungsabteilung und einem aktiven Vertrieb im In- und Ausland positioniert sich Twintec als zuverlässiger und innovativer Anbieter von Nischen- und Spezialanwendungen im Automotivebereich, sowie bei der katalytischen Beschichtung. FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG Effizienter Mitteleinsatz und streng marktorientierte Forschungszielsetzungen sind die Maßgaben zur Sicherung von Qualität und Marktanteilen. Die Ergebnisse werden stetig überprüft und mit den Marktbedürfnissen angeglichen. Im Bereich Entwicklung arbeiten derzeit zwölf Mitarbeiter. Folgende Eckpunkte wurden festgelegt und umgesetzt: Bündelung der Entwicklungsaktivitäten und Steigerung der Effizienz: Nach der Übernahme der Twintec AG durch Perseus wurden die Entwicklungsaktivitäten der Baumot AG und der Twintec Technologie GmbH bei der TTG zusammengefasst. Durch diese Bündelung steht nun eine effiziente Entwicklungsmannschaft zur Verfügung, die über das marktwichtige Know-how von SCR- und Steuerungssystemen verfügt. Gemäß der Maßgabe „Wandel wo nötig, Kontinuität wo möglich“ wurden bereits bei der Baumot gestartete Entwicklungsprojekte bei der TTG fortgeführt. Aufwendungen und Investitionen für Entwicklung: Der Gesamtbetrag der Aufwendungen für Entwicklung betrug im 1. HJ 2013 TEUR 933,3 (einschließlich anteilige Verwaltungskosten; 6,7% vom Umsatz). Investitionen wurden in Höhe von TEUR 14,8 (Vj.: TEUR 17,4) getätigt. Entwicklungskosten wurden in Höhe von TEUR 159 aktiviert. Ergebnisse der Abteilung Entwicklung: Neben neuen Patenten, Lizenzen und Produktentwicklungen wurde ein Schwerpunkt auf die Optimierung bestehender Produkte gelegt. Die Optimierungsstrategie wurde besonders erfolgreich bei der Weiterentwicklung des B-NOx-Systems umgesetzt. Eine Reihe weiterer Entwicklungen dient dazu, im Bereich Retrofit die Margensituation zu verbessern bzw. von OEMs als kompetenter Zulieferer wahrgenommen zu werden. Ein wichtiges Ziel ist, komplette Systeme anbieten zu können, um nicht als „Me-too-Lieferant“ wahrgenommen zu werden. Finanzielle Bedeutung für das Unternehmen: Die unterschiedlichen Entwicklungsergebnisse tragen jeweils zu einem Teil zur finanziellen Zukunftssicherung bei. Von primärer Bedeutung ist gegenwärtig das B-NOx-System. Wesentliche Veränderungen gegenüber dem Vorjahr: Im Bereich der Entwicklung wurde eine komplette Neuausrichtung vorgenommen. Produkte werden strukturiert entwickelt. Neue Projekte und Produkte werden unter der strikten Maßgabe entwickelt, dass für das jeweilige Produkt entweder ein Markt bereits vorhanden bzw. im Entstehen begriffen ist. Eindeutigen Vorrang haben Projekte und Produkte, bei denen die Twintec schon gemeinsam mit OEM-Kunden konkrete Entwicklungsziele definiert haben Seite |7 Konzern-Zwischenlagebericht II. WIRTSCHAFTSBERICHT WIRTSCHAFTLICHES UMFELD Die deutsche Wirtschaft gewann nach schwachem Jahresbeginn an Dynamik. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im zweiten Quartal 2013 – preis-, saison- und kalenderbereinigt – um 0,7% höher als im Vorquartal. Dabei dürfte auch die extrem winterliche Witterung im ersten Quartal eine Rolle gespielt haben. Auch im Vergleich zum Vorjahr ist die Wirtschaftsleistung gestiegen. Das preisbereinigte BIP war im zweiten Quartal 2013 um 0,9% höher als im zweiten Quartal 2012. Die im Dezember 2011 von der Bundesregierung beschlossene Neuauflage der Förderung von Nachrüst-Rußpartikelfiltern für Dieselfahrzeuge ist ausgelaufen. Insgesamt standen seit dem 1. Februar 2012 EUR 30 Mio. zur Verfügung. Die Förderung reichte für circa 90.000 Nachrüstungen von PKW und leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht und war im Frühjahr 2013 aufgebraucht. GESCHÄFTSENTWICKLUNG IM ERSTEN HALBJAHR 2013 Umsatzentwicklung Mit Umsatzerlösen von Mio. EUR 14,0 verzeichnete der Twintec-Konzern im Vergleich zum 1. HJ 2012 (Mio. EUR 15,8) einen Umsatzrückgang von 11%. Während die Umsatzentwicklung bei den Beschichtungsleistungen in Höhe von Mio. EUR 5,5 deutlich gesteigert werden konnte (1. HJ 2012: Mio. EUR 3,8), sank erwartungsgemäß der Umsatz bei Rußfilter Pkw auf Grund der im April 2013 ausgelaufenen Förderung. Die Umsatzentwicklung entspricht nicht vollständig den Erwartungen, konnte aber durch die Zusammenarbeit mit dem Schweizer Unternehmen Baumot AG beim Vertrieb von Non-Road Produkten stabilisiert werden. Seite |8 Konzern-Zwischenlagebericht Umsätze nach Produktgruppen in Mio. EUR und Prozent Twintec Konzern, Umsätze nach Produktgruppen, 1. HJ 2013 Beschichtungsdienstl. KLR NRMM Rußfilter PKW Katalysatoren Krümmer Rußfilter Nfz sonstiges 1% 26% 39% 27% 1% 3% Produktgruppe Beschichtungsdienstl. Katalysatoren KLR Krümmer NRMM Rußfilter Nfz Rußfilter PKW sonstiges Summe 1% 2% 1. HJ 2013 in MEUR in % 5,5 39,5% 0,1 0,6% 0,2 1,6% 0,1 0,8% 0,4 2,8% 3,9 27,5% 3,7 26,3% 0,1 0,9% 14,0 100,0% 1. HJ 2012 in MEUR in % 3,8 24,1% 0,2 1,3% 0,3 1,9% 0,1 0,6% 0,0 0,0% 3,9 24,7% 7,4 46,8% 0,1 0,6% 15,8 100,0% Im Geschäftsbereich Beschichtungsdienstleistungen gelang es Twintec mit ihrer Tochtergesellschaft Interkat GmbH, die Umsatzerlöse erneut zu steigern. Die Bereiche Abgasnachbehandlung für stationäre Anlagen der dezentralen Energieversorgung (z. B. Blockheizkraftwerke) und Beschichtung von Wasserstoffkatalysatoren für Kernkraftwerke eröffnen nach wie vor gute Marktchancen. Gerade im letztgenannten Bereich gibt es seit der Katastrophe von Fukushima einen starken Anstieg der Nachfrage. Der Absatz von Austausch-Abgaskrümmern und von Austausch- und Aufrüstkatalysatoren ist für den Gesamtkonzernumsatz seit einigen Jahren von untergeordneter Bedeutung. Hierbei handelt es sich um einen recht preissensiblen Ersatzteilmarkt, auf dem Marktanteile bei vorgegebener Qualität vorrangig über die Preisführerschaft gewonnen werden. Das bisherige Programm adressierte vor allem Fahrzeuge älterer Baujahre, die insbesondere im Wege der Konjunkturprogramme durch die so genannte Abwrackprämie vermehrt aus dem Fahrzeugbestand ausgeschieden sind. Twintec hat sich in diesem Wettbewerb mit neuen Anwendungen gestellt. Der Bereich Nutzfahrzeugfilter liegt weiter unter den Erwartungen. Die Euro III Applikationen für mautpflichtige Anwendungen werden nicht mehr nachgefragt. Stattdessen verlagert sich die Nachfrage auf Anwendungen für den Einsatz in Städten mit Umweltzone und für Sonderfahrzeuge. Seite |9 Konzern-Zwischenlagebericht Die sonstigen Erlöse beinhalten unter anderem Umsätze aus erhaltenen Entwicklungsaufträgen. Umsätze nach Kundengruppen in Mio. EUR und Prozent Kundengruppe Dienstleistungen IAM OEM/OES NRMM sonstige Summe 1. HJ 2013 in MEUR in % 5,6 39,5% 5,9 42,3% 2,2 16,0% 0,1 0,9% 0,2 1,3% 14,0 100,0% 1. HJ 2012 in MEUR in % 3,8 24,1% 8,6 54,4% 3,2 20,3% 0,0 0,0% 0,2 1,2% 15,8 100,0% S e i t e | 10 Konzern-Zwischenlagebericht Umsätze nach geographischen Regionen in Mio. EUR und Prozent Kundengruppe Deutschland EU (ohne Deutschland) Drittland Summe 1. HJ 2013 in MEUR in % 12,5 89,6% 0,9 6,3% 0,6 4,1% 14,0 100,0% 1. HJ 2012 in MEUR in % 14,7 93,0% 0,5 3,2% 0,6 3,8% 15,8 100,0% Kernmarkt des Konzerns ist Mitteleuropa, vornehmlich der deutschsprachige Raum. Im 1. HJ 2013 ist es gelungen, den Umsatz mit EU Ländern auf Mio. EUR 0,9 zu verstärken (1. HJ 2012: Mio. EUR 0,5) Entwicklung des Geschäftsergebnisses Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit betrug im 1. HJ. 2013 Mio. EUR -0,88 (1. HJ 2012: Mio. EUR -1,05) und konnte damit leicht verbessert werden. Während die Umsatzerlöse von Mio. EUR 14,0 um Mio. EUR 1,8 unter Vorjahreshalbjahr (Mio. EUR 15,8) blieben, konnte das Rohergebnis auf Vorjahresniveau (1. HJ 2013: Mio. EUR 4,42, 1. HJ 2012: Mio. EUR 4,49) gehalten werden. Auch in 2013 wurde weiter an der konsequenten Reduzierung der Kosten gearbeitet. Ein striktes Cost Cutting Programm ermöglichte die Reduzierung der ‚Sonstigen betrieblichen Aufwendungen‘ auf Mio. EUR 2,4 (1. HJ 2012: Mio. EUR 2,6). Insbesondere wurden die Ausgaben für externe Forschung und Entwicklung, Werbung, Messen und Vertrieb sowie für Beratungsleistungen gekürzt. Die Abschreibungen auf Anlagevermögen bewegen sich leicht unterhalb des Vorjahres und enthalten keine Sondereffekte. Das Finanzergebnis beträgt TEUR -205 (1. HJ 2012.: TEUR -285), insbesondere die Rückführung der Bankverbindlichkeiten verschaffte hier Erleichterung. S e i t e | 11 Konzern-Zwischenlagebericht Im 1. HJ 2013 sind außerordentliche Aufwendungen (TEUR 128,2) für die Restrukturierung des Retrofit Pkw Bereichs angefallen (1. HJ 2012.: EUR 0). Der Konzernfehlbetrag im für das erste Halbjahr 2013 beträgt damit unter Berücksichtigung von laufenden Steueraufwendungen TEUR -1.043,2 (1. HJ 2012: -1.055,5). VERMÖGENS- UND FINANZLAGE Eine geraffte Darstellung der Konzernbilanz mit Vergleich zum vorherigen Bilanzstichtag kann wie folgt gegeben werden: Aktiva in TEUR Anlagevermögen Vorräte Forderungen und sonstige VG Kasse u. Bankguthaben ARAP Aktive latente Steuern Bilanzsumme 30.6. 2013 10.414,0 6.286,8 3.027,6 177,4 142,8 0,0 20.048,6 31.12. 2012 6.523,1 6.798,8 2.926,5 440,9 55,9 26,8 16.772,0 Passiva in TEUR Eigenkapital Rückstellungen Verbindlichkeiten Bilanzsumme 30.6.2013 9.894,6 2.175,7 7.978,3 20.048,6 31.12. 2012 6.062,8 2.439,0 8.270,2 16.772,0 Die Konzern-Bilanzsumme hat sich im Vergleich zum Vorjahr erhöht und beträgt zum Bilanzstichtag Mio. EUR 20,0 (Vj.: Mio. EUR 16,8). Durch den Erwerb von 25% Baumot Aktien im Wege einer Sacheinlage erhöhte sich das Anlagevermögen um Mio. EUR 4,875. Zur Verbesserung der Liquidität wurden im Juni 2013 rd. 4,7% Baumot Aktien für Mio. EUR 0,9 an Perseus verkauft. Der Vorratsbestand vorrangig in Form von unter den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen ausgewiesenen Partikelfilter- und Katalysatorträgern konnte im Verlauf der ersten Hälfte des Geschäftsjahres kontinuierlich weiter abgebaut werden. Die Forderungen aus laufender Geschäftstätigkeit, die Bankguthaben und die sonstigen Vermögensgegenstände (insbesondere Forderungen gegen den Factor) sind gegenüber dem Vorjahr gesunken. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen beinhalten die Kaufpreisforderung für die veräußerten Baumot Aktien. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der in den Konzernabschluss einbezogenen operativen Gesellschaften sind warenkreditversichert und an einen Factor abgetreten (echtes Factoring). Damit stehen die aus dem laufenden operativen Geschäft entstehenden Forderungen für Finanzierungszwecke zur Verfügung, sofern und soweit die Warenkreditversicherung bzw. der Factor S e i t e | 12 Konzern-Zwischenlagebericht für den jeweiligen Forderungsschuldner zuvor ein Kreditlimit vergeben hat. Sowohl schwankende Umsatzerlöse wie auch eine restriktivere Limitvergabe haben unmittelbar Auswirkungen auf die Refinanzierungsmöglichkeiten des Unternehmens durch Factoring. Factoring stellt insoweit kein vollständiges Substitut für kurzfristige Betriebsmittel-Kreditlinien dar. Die Vorfinanzierung der abgetretenen Forderungen wurde im 1. Halbjahr nach Bedarf und unter Berücksichtigung von Zinskonditionen genutzt. Dieses Verfahren hat sich bewährt und wird daher auch in Zukunft genutzt. Das Eigenkapital erhöhte sich durch die Sachkapitalerhöhung von Mio. EUR 4,875 zum Erwerb von 25% der Baumot Aktien. Die Eigenkapitalquote stieg von 36,2% zum 31. Dezember 2012 auf 49,4% zum 30. Juni 2013. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bewegen sich durch die Inanspruchnahme der Kontokorrentlinie auf Mio. EUR 5,6 (31.12.2012: Mio. EUR 5,9). Die Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten wurden gegenüber dem Vorjahr deutlich reduziert (30.06.2013 Mio. EUR 1,6, 31.12.2012: Mio. EUR 2,1). Der operative Cashflow beläuft sich im 1. HJ 2013 auf Mio. EUR 0,3 (1. HJ 2012: Mio. EUR -1,6) und verbessert sich damit um Mio. EUR 1,9. Aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung 2012 erfolgte die Sicherstellung der Liquidität 2013 auf Basis des Factoring (siehe oben). Gleichzeitig standen dem Konzern Darlehen in Höhe von Mio. EUR 4 und Kontokorrente von Mio. EUR 2 zur Verfügung. Beide Finanzierungsmöglichkeiten wurden im Verlauf des Geschäftsjahres 2013 genutzt. Zur Mitte 2013 war die Liquidität zwischenzeitlich so angespannt, dass durch den Verkauf der Baumot Aktien an Perseus in Höhe von 1 Mio. EUR die Liquiditätssituation entspannt werden musste. Die zum Stichtag 30. Juni 2013 verfügbare Liquidität beträgt unter Berücksichtigung der freien Kontokorrentkreditlinien TEUR 750 (31.12.2012: Mio EUR 1,8). WERTSTEIGERNDE FAKTOREN Der EU-Luftqualitätsrichtlinie entsprechend werden sich die Emissionsgrenzen für alle Fahrzeugtypen in den kommenden Jahren teils drastisch verschärfen. Twintec wird dank seiner innovativen, preiswürdigen und marktfähigen Produkte zur Nach- und zur Erstausrüstung von dieser Entwicklung profitieren. Insbesondere zwei Faktoren seien hierbei herausgestellt: Korrespondierend mit den Vorgaben der EU-Luftqualitätsrichtlinie, haben zahlreiche europäische Länder Maßnahmenkataloge zur Verbesserung der Luftqualität festgelegt, die den Straßenverkehr im Fokus haben. Ein Mittel war und ist die Errichtung von Umweltzonen, die Fahrbeschränkungen bzw. verbote für bestimmte Fahrzeugarten respektive Fahrzeuge bestimmter Emissionsstandards vorsehen. In Deutschland gibt es mittlerweile mehr als 50 Umweltzonen, in welchen Fahrzeugen die Einfahrt nur dann gestattet ist, wenn sie – je nach Emissionsstandard – mit einer grünen, gelben oder roten Plakette gekennzeichnet sind. Die europaweite Vorgabe schärferer Immissionsgrenzwerte für Stickstoffdioxid (NO2) seit dem 01.01.2010 wird diese Entwicklung weiter beflügeln, da nach amtlichen Messungen mehr als die Hälfte der deutschen Kommunen die gesetzlichen Vorgaben nicht einhalten kann. Die NO2-Belastung der Luft wird in Städten zu etwa 60% und damit zu einem überwiegenden Anteil allein vom Straßenverkehr verursacht. Hauptverursacher der primären NO2Emissionen sind dabei Dieselfahrzeuge. S e i t e | 13 Konzern-Zwischenlagebericht Um einen besseren, die Einfahrt in eine Umweltzone noch gestattenden, Emissionsstandard zu erreichen, müssen Fahrzeuge in der Regel nachgerüstet werden, z.B. mit einem Diesel-Partikelfilter. Wer nachrüstet, bleibt also mobil. Nachrüstpartikelfilter für Diesel-Pkw reduzieren dabei nicht nur den Ausstoß feinster Dieselpartikel, sondern zugleich die Stickstoffdioxid-Emissionen der Fahrzeuge. Die Einfahrbedingungen in die Umweltzonen werden stufenweise verschärft. Mit Berlin, Hannover, Leipzig, Bremen, Stuttgart, Frankfurt am Main, Osnabrück und München war die grüne Plakette bereits 2012 in acht Städten Pflicht. Im Laufe des Jahres 2013 schalten weitere 21 deutsche Städte und Gemeinden auf „Grün“. Noch fast die Hälfte aller Diesel-Pkw erfüllt ohne Nachrüstung nicht die Voraussetzungen für die Erteilung der grünen Plakette. Im November 2011 hatte die Bunderegierung beschlossen, für die Nachrüstung von Dieselfahrzeugen mit Rußpartikelfiltern 30 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen – eine Summe, die für etwa 90.000 Nachrüstungen ausreicht. Twintec adressiert mit seinen Rußfilterkats für Pkw und Nutzfahrzeuge ca. 90% des Bestandes an Dieselfahrzeugen der Schadstoffklasse Euro 3/III. Bereits im Juli 2012 waren die Gelder des Förderprogramms nahezu aufgebraucht, so dass die Bundesregierung die Beschränkung auf 90.000 Nachrüstungen aufhob und die Förderung ausdehnte. So konnte im vergangenen Jahr jede Nachrüstung noch mit dem für 2012 festgelegten Förderbetrag von EUR 330,- berücksichtigt werden. Aufschiebende Bedingung war hierbei lediglich, dass die Fördermittel im Haushalt für 2013 entsprechende Berücksichtigung finden. Seit Beginn 2013 wird die Nachrüstung von Diesel-Pkw und leichten Nutzfahrzeugen nur noch mit EUR 260,- gefördert und ist im April 2013 ausgelaufen. Neue Kundengruppe: Non-Road Mobile Machinery (NRMM) Als neue Kundengruppe hat Twintec im vergangenen Jahr Fahrzeuge des so genannten Non-RoadBereichs identifiziert. Auch hier sehen verbindliche neue EU-Emissionsrichtlinien der Stufe III B gravierende Verschärfungen der Abgasgrenzwerte vor. Zu der großen Gruppe der Mobilen Maschinen gehören u.a. dieselbetriebene Baumaschinen, also beispielsweise Bagger, Straßenwalzen oder Fräsen. Deren Partikelausstoß ist durchschnittlich um 90%, der Stickoxidausstoß um bis zu 50% gegenüber der Vorgängernorm Stufe III A zu reduzieren. Diese Vorgaben bedeuten weitere technische Herausforderungen sowohl für die Hersteller der Fahrzeuge und Motoren in der Erstausrüstung als auch später für eine mögliche Nachrüstung von Bestandsfahrzeugen. Zudem sind künftig verstärkt umwelt- und gesundheitsschutzbezogene Vorgaben bei öffentlichen Aufträgen einzuhalten, zum Beispiel nach dem Vorbild der Stadt Frankfurt am Main mit den „Ökologischen Ausschreibungskriterien für Rußfilter bei Baumaschinen“ oder in Berlin mit seinem festgeschriebenen umweltverträglichen Beschaffungswesen. Von 2014 an sollen in Berlin bei öffentlichen Bauvorhaben nur noch Baumaschinen mit Dieselrußfilter zum Einsatz kommen. Weitere Städte werden folgen. Twintec mit ihrem Portfolio ist für diese Anforderungen bestens gerüstet: Für nicht straßengebundene Fahrzeuge und Mobile Maschinen bietet Twintec ein passives und aktives Wandstromfilter-System an, welche für die Aus- bzw. Nachrüstung der meist langlebigen Baumaschinen bestens geeignet sind. Hinzu kommt, dass Interessenvertreter die Bauunternehmen in Bezug auf Arbeitssicherheit bzw. Arbeitsschutzes zunehmend und mit Nachdruck auffordern, für die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter zu sorgen und Baumaschinen entsprechend nachzurüsten. Seit Mitte 2012 ist wissenschaftlich erwiesen, dass die Feinstaubemissionen von Dieselmotoren krebserregend sind. S e i t e | 14 Konzern-Zwischenlagebericht Im Berichtsjahr hat Twintec im Nonroad-Bereich bereits erste Kunden und Partner für Projekte in der Nachrüstung wie in der Erstausrüstung akquiriert, Im vierten Quartal erfuhr das Geschäft der Twintec durch Übernahme des Vertriebs der Baumot-Produkte in Deutschland eine deutliche Steigerung. Es handelt sich um geschlossene Dieselpartikelfilter für Nutzfahrzeuge (Nfz) und Baumaschinen (NRMM= Non Road Mobile Machinery). Die Erweiterung des Portfolios durch die BaumotKooperation ermöglicht es Twintec nun, alle Nutzfahrzeuge umfassend auszustatten. So steht zum Beispiel für das Erstausrüstungsgeschäft mit dem neuen B-NOx System ein hochinteressantes Produkt für den Einsatz in SCR Systemen (SCR= Selective Catalytic Reduction) zur Verfügung. SCR Systeme werden bereits jetzt für einige Euro V/ 5 Fahrzeuge benötigt und werden für Fahrzeuge der Schadstoffklasse Euro VI/ 6 obligatorisch sein. Mit dem B-NOx System ist es möglich, das für SCR Systeme notwendige Ammoniak zur Reduzierung schädlicher Stickoxide, außerhalb der regulären Abgasanlage unter konstanten Bedingungen gasförmig herzustellen. Erste Projekte mit namhaften Herstellern, in denen der Einsatz des Produktes für die Serie erprobt wird, laufen. QUALITÄT, NICHT-FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN, UMWELTSCHUTZ Höchste, zertifizierte Qualitätsstandards sind für Twintec selbstverständlich – von der Produktentwicklung über die Auswahl der Kooperationspartner bis hin zu Umweltmanagement und Arbeitssicherheit. Die Qualitätssicherung beginnt bereits früh im Entwicklungsprozess. Gemeinsam mit Partnern aus Hochschulen, Forschungs-, Entwicklungs- und Testinstituten sowie Unternehmen aus den Bereichen Trägerherstellung und Engineering arbeitet der Twintec-Konzern an neuen Produktgruppen, einzelnen Produkten, Verfahren und Methoden der katalytischen Beschichtung, neuen Beschichtungswerkstoffen sowie der Optimierung von Washcoat-Haftung und -Verteilung auf dem Trägermaterial. Neue Produktgruppen und neue Applikationen werden einem umfangreichen Testund Validierungsverfahren unterzogen, die Systeme auf Wirksamkeit und Dauerhaltbarkeit geprüft. Der Qualitätsanspruch setzt sich fort in der Produktion und bei der Auswahl der Lieferanten und Outsourcing-Kooperationspartner, die ebenso wie Twintec selbst nach DIN EN ISO 9001:2008 bzw. nach ISO/TS 16949:2002 zertifiziert sind. So werden beispielsweise in Zusammenarbeit mit der hauseigenen Messtechnik und der Konstruktion Prototypen oder Erstmuster hinsichtlich ihrer Einhaltung auf die Twintec-Vorgaben wie verwendetes Material, Passgenauigkeit, schweißtechnische Ausführung und Toleranzen hin überprüft und beurteilt. Entsprechende Prüflehren werden gegengeprüft und Erstmuster-Prüfberichte erstellt. Durch kontinuierliche Lieferantenbesuche und -bewertungen wird die Lieferantenperformance anhand der von Twintec vorgegebenen Qualitätsstandards laufend überwacht. Durch Materialprüfzeugnisse wird die Verwendung von gleich bleibend hochwertigen Qualitätsmaterialien bescheinigt. Die gelieferten Produkte durchlaufen eine strenge Eingangsprüfung, werden durch geschultes Fachpersonal nach einem vorgegebenen Stichprobensystem digital vermessen und statistisch erfasst. Die hierbei verwendeten Prüfmittel werden regelmäßig geeicht und kalibriert. Abschließend werden die fertiggestellten Produkte einschließlich der fertig konfektionierten Bausätze zusätzlich vor der Auslieferung einer 100%igen Sichtprüfung und stichprobenartig einem Funktionstest unterzogen. Soweit Abweichungen von den vorgegebenen Qualitätsstandards festgestellt werden, wird dem mit qualifizierten Qualitätssicherungs- und sonstigen Verbesserungsmaßnahmen begegnet. Sollte dies nicht gelingen, wird ein Wechsel des Outsourcing-/Kooperationspartners bzw. des Lieferanten vollzogen. S e i t e | 15 Konzern-Zwischenlagebericht Als Unternehmen, welches sich vornehmlich der Verbesserung der Luftqualität verschrieben hat, ist Twintec hinsichtlich der Gestaltung der Produkte und der angewandten Produktionsverfahren in besonderem Maße zur Schonung der Umwelt verpflichtet. Diesem Umstand wird vor allem dadurch Rechnung getragen, dass in diesen definierten Anwendungsbereichen für den Twintec-Rußpartikelfilterkat und Twintec-Katalysatoren Metallträger eingesetzt werden, die im Vergleich zu Keramik ein kleineres Volumen und damit einen verringerten Edelmetalleinsatz in der Beschichtung erfordern und zudem den Einsatz von Fasermatten entbehrlich machen. In der Beschichtung fallen Produktionsabfälle praktisch nicht an oder werden durch Recycling annähernd vollständig zurückgewonnen. Im Unternehmen werden ferner alle gesetzlichen Standards zur Schonung der Umwelt eingehalten. Twintec hat ein Umweltmanagementsystem implementiert und wurde erfolgreich nach DIN EN ISO 14001:2005 zertifiziert. Das Unternehmen ist zudem nach DIN OHSAS (ISO) 18001 (Arbeitsschutz) zertifiziert. III. PROGNOSE-, CHANCEN- UND RISIKOBERICHT RISIKOBERICHT Unternehmerisches Handeln ist stetig Risiken ausgesetzt, die das Erreichen der Unternehmensziele be- oder gar verhindern können. Twintec hat deshalb ein internes Risikofrüherkennungssystem implementiert und in einem Systemhandbuch dokumentiert. Dieses umfasst sowohl die operativen Prozesse von der Entwicklung neuer Produkte bis zu deren späteren Produktion und Auslieferung, als auch das Rechnungswesen samt Finanzen, inkl. Planungs- und Berichtswesen. Twintec wendet dabei anerkannte Methoden und Werkzeuge zur Qualitätssicherung gemäß DIN EN ISO 9001:2008 und VDA 2.4 an und hat zudem ein Umweltmanagementsystem nach DIN EN ISO 14001:2009 installiert. Twintec bewegt sich mit seinen Produkten und Dienstleistungen zur Emissionsreduzierung durch Nachrüstung von Bestandsfahrzeugen in einem besonderen Marktumfeld. Der Geschäftsverlauf ist neben konjunkturellen Einflüssen vom Verhalten der Kunden und von deren Bereitschaft zur Aufbzw. Nachrüstung mit moderner, emissionsreduzierender Abgastechnik abhängig. Insbesondere über die Rahmenbedingungen, die Nachfrage in den einzelnen Produktgruppen, deren zeitliche Verteilung sowie den von Twintec zu erreichenden Marktanteil sind zum Zwecke der Absatz- und Produktionsplanung auf Basis von Vergangenheitsdaten über das Nachrüstverhalten der Verbraucher Annahmen zu treffen, die sich trotz aller Vorsicht im aktuellen oder zukünftigen wirtschaftlichen und politischen Umfeld als unzutreffend erweisen könnten. Nicht selten wirken sich auch Klima-, Wetter- und damit einhergehende Umweltbedingungen auf das Überschreiten von Immissionsgrenzwerten und dadurch indirekt auf den Absatz aus. Die meisten der genannten Faktoren befinden sich außerhalb des Einflussbereichs von Twintec. S e i t e | 16 Konzern-Zwischenlagebericht Weiterhin bestehen Risiken, dass – es krisenbedingt zu einer allgemeinen oder in Bezug auf Nachrüst- und Umrüstprodukte zu einer spezifischen Kaufzurückhaltung kommen könnte; – sich insbesondere die Industrieproduktion in einigen Regionen und (potenziellen) Absatzmärkten langsamer als angenommen wieder auf das Vor-Krisen-Niveau erholt und sich dies negativ auf Kunden von Twintec, insbesondere im Transportsektor oder in der Baubranche auswirkt; – die Finanzierungsspielräume für gewerbliche Kunden eingeschränkt werden; – die Forderungslaufzeiten zunehmen; – auch Lieferanten, insbesondere in den produktionssensiblen Teilen, hiervon unmittelbar oder mittelbar in Mitleidenschaft gezogen werden könnten. Neben diesen allgemeinen gesamtwirtschaftlichen Risiken ist zu berücksichtigen, dass – der für Twintec bislang vornehmlich relevante Markt für die Nachrüstung umweltfreundlicher Technologien zur Abgasminderung von Kraftfahrzeugen einem ständigen technologischen Wandel unterliegt, der eine laufende Weiter- bzw. Neuentwicklung von marktgerechten Produkten und Dienstleistungen erfordert; – ein immer größerer Teil der fortlaufend verkauften Diesel-Pkw über einen werkseitig eingebauten Rußpartikelfilter verfügt und das Marktpotenzial für Nachrüstfilter ab Frühjahr 2013 weitestgehend wegfällt; – aufgrund der bereits erfolgten Um- und Nachrüstungen sowie korrespondierend mit dem Baujahr der Fahrzeuge eine zunehmende Sättigung der Nachfrage hinsichtlich der Nachrüstung von Twintec-Kaltlaufreglern, Twintec-Aufrüstkatalysatoren bei Pkw mit Ottomotoren, TwintecAufrüstkatalysatoren für Pkw mit Dieselmotoren und Twintec-Rußpartikelfiltern für Nutzfahrzeuge eintritt; – sich Neuentwicklungen trotz klarer technischer und/oder ökonomischer Vorteile nicht im geplanten Umfang oder zeitlichen Rahmen am Markt durchsetzen könnten; – Twintec durch den Markteintritt weiterer Wettbewerber ggf. Preisanpassungen bei den Lieferprogrammen vornehmen müsste; – volatile Rohstoffpreise, vor allem für Edelmetalle, die Herstellungskosten von Rußpartikelfiltern und Katalysatoren sowie die Kalkulation angebotener Beschichtungsdienstleistungen beeinflussen können; – die weitere Ausweitung der internationalen Geschäftsaktivitäten stets auch mit Risiken verbunden sein könnte, z.B. durch unterschiedliche gesetzliche Rahmenbedingungen oder Förderprogramme für die Nachrüstung von emissionsmindernden Produkten, unerwartete regulatorische Änderungen, Wechselkursrisiken sowie die Notwendigkeit der Einhaltung einer Vielzahl ausländischer Gesetze und Vorschriften; – Twintec bei der Entwicklung und Produktion auf die effiziente Zusammenarbeit mit Vorproduzenten und Lieferanten angewiesen ist. Das regulatorische Umfeld ist weitgehend durch die europäische Rahmengesetzgebung mindestens bis 2014 vorgegeben. Gleichwohl muss stets eine Reihe von Vorschriften in nationales Recht umgesetzt oder in mittelbar wirkendes Recht übersetzt werden, z.B. durch Verordnungen oder Verwaltungsvorgaben bei Reglementierungen, beim Ausnutzen von Umsetzungs- und Ermessensspielräumen oder entsprechenden Sanktionsmechanismen. Hier kann es ggf. unerwartet zu Änderungen oder zu Interessen-, Ziel- und Zuständigkeitskonflikten kommen, die ggf. erst im Rahmen von rechtlichen Auseinandersetzungen geklärt werden können. Daraus könnte eine zumindest vorübergehende Verunsicherung von gewerblichen und/oder privaten Kunden von Twintec resultieren. S e i t e | 17 Konzern-Zwischenlagebericht Treten eines oder mehrere der genannten Risiken ein, kann dies ggf. einen wesentlichen Einfluss auf die künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Twintec-Konzerns haben und Anpassungen und/oder ggf. auch grundlegende Änderungen in der Unternehmensstrategie erforderlich machen. Darüber hinaus bestehen bestandsgefährdende Finanzierungs- bzw. Liquiditätsrisiken. Die Rückführung der Finanzierung soll vertragsgemäß über einen Zeitraum von fünf Jahren erfolgen. Hierzu muss die Twintec den erforderlichen positiven Cashflow erwirtschaften. Sollte die Twintec die dafür erforderlichen Planzahlen wesentlich verfehlen, wird die planmäßige Rückführung der Verbindlichkeiten nicht möglich oder gefährdet sein. Die Führungsgesellschaft des Twintec Konzerns wie auch die Konzerngesellschaften sind dann in ihrem Fortbestand wegen drohender Illiquidität gefährdet. Darüber hinaus wurde die Verlängerung der Kontokorrentlinie an Bedingungen geknüpft, die in 2013 hauptsächlich auf Ebene des Mutterunternehmens zu erfüllen sind und teilweise zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Konzernlageberichts erfüllt sind. Die noch nicht erfüllte Bedingung ist die Eintragung der Erhöhung des Grundkapitals der Twintec AG durch Sacheinlage der Mehrheitsbeteiligung (Kapitalbeteiligung und Stimmrechte) an der Baumot AG, Glattpark/ Schweiz, in das Handelsregister bis zu einem bestimmten Zeitpunkt. Wenn diese Bedingung nicht erfüllt wird, kann daraus eine weitere Bestandgefährdung resultieren. Aus heutiger Sicht geht der Vorstand davon aus, die Tilgungsleistungen vornehmen zu können und dass die Kreditlinien aufrecht erhalten werden, auch wenn die oben genannte Bedingung voraussichtlich nicht termingerecht erfüllt werden kann. und ist bei der Bilanzierung vom Grundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit („Going concern“) ausgegangen. Soweit möglich, wurde und wird identifizierten Einzelrisiken durch entsprechende Gegenmaßnahmen begegnet: – Zinsänderungsrisiken bei den variabel verzinslichen langfristigen Immobilienkrediten wurden ab einem bestimmten Schwellenwert durch einen sog. Zins-Cap über die Gesamtlaufzeit abgesichert. – Aufgrund fester Vereinbarungen mit Vorlieferanten bzw. eines starken Wettbewerbs mit substituierbaren Vorprodukten bestehen auf der Beschaffungsseite für Filtersubstrate und Katalysatorträger kaum Preisänderungsrisiken. Dies gilt aufgrund einer stark gestiegenen Volatilität jedoch nicht für die in der Beschichtung eingesetzten Edelmetalle wie beispielsweise Platin. – Im Geschäftsbereich Dienstleistungen wird für Auftragsbeschichtungen der erforderliche Edelmetallbedarf ohnehin entweder vom Auftraggeber beigestellt oder mit diesem am effektiven Bestelltag preislich fixiert, so dass eine Änderung des Marktpreises keine Preisrisiken birgt. Soweit jedoch Twintec-eigene Produkte beschichtet werden, wirkt sich eine Preisänderung im Durchschnitt in etwa mit Faktor 0,25 auf die Herstellkosten aus. Soweit auf der Absatzseite die Nachfrage nach Twintec-Produkten zumindest kurzfristig preiselastisch reagieren sollte, führt eine entsprechende Rohstoffpreisentwicklung auf der Beschaffungsseite in gleichem Maße zu einem entsprechenden Margendruck. Dieser dürfte sich jedoch angesichts der Tatsache, dass auch alle Mitbewerber grundsätzlich dem gleichen Preisänderungsrisiko unterliegen, in engen Grenzen halten. S e i t e | 18 Konzern-Zwischenlagebericht CHANCEN UND AUSBLICK 2013 muss die Verlagerung des Hauptgeschäfts von den Nachrüstprodukten für den freien Markt (IAM) zu den Erstausrüstungsprodukten und in die internationalen Märkte gelingen. Der Zusammenbruch des (hiesigen) Nachrüstmarktes führt sonst dazu, dass das Unternehmen ohne diese Verlagerung nicht mehr zukunftsfähig ist. Dementsprechend hat das Ziel der Neuausrichtung höchste Priorität. So wurde mit Beginn des Jahres 2013 der Bereich Technik deutlich verstärkt, um die Entwicklung neuer Produkte, wie das B-NOx System, voranzutreiben. Internationale Chancen nutzen und neue Produkte vermarkten Mit dem bereits begonnenen Eintritt in den chinesischen Markt eröffnen sich Chancen, wie sie das Unternehmen bisher selten hatte. Die aktuelle Situation in China hinsichtlich der Luftverschmutzung einhergehend mit einer neuen Führungsspitze in China, die seit März 2013 einen deutlich umweltfreundlicheren Kurs fahren will als die bisherige Regierung, werden die Nachfrage nach umweltfreundlichen Technologien, wie Sie die Twintec entwickelt und vermarktet, deutlich steigen lassen. Bei dem riesigen Potential des chinesischen Marktes, in dem allein ca. 13 Mio. Pkw und 1 Mio. Nfz pro Jahr zugelassen werden, steht Twintec selbst bei geringem Marktanteil vor einer positiven Zukunft. Zusätzlich wurde mit dem B-NOx System ein Produkt entwickelt, das als Türöffner für den OEM Markt weltweit gesehen werden kann. Das Interesse ist sehr groß, was die laufenden Projekte mit Motoren- und Maschinenherstellern belegen. Baumaschinen als Umsatzbringer Das Geschäftsjahr 2012 hat, wenn auch diesem Mal streckenweise in positivem Sinne, deutlich gezeigt, wie sehr der geschäftliche Erfolg der Twintec AG von Vorgaben des Gesetzgebers abhängig ist. Erneut wurde aber auch sichtbar, dass die bisherige Strategie der Fokussierung auf den deutschen Nachrüstmarkt kein Überleben der Gesellschaft ermöglicht. Das erklärte Ziel ist es deshalb, durch eine Erweiterung der Kundengruppen, dem Eintritt in weniger volatile Märkte, sowie durch Internationalisierung und innovative Produkte eine stabile Basis für eine erfolgreiche Zukunft zu legen. Einen vielversprechenden Wachstumsmarkt für die Abgasnachbehandlung hat Twintec mit dem Nonroad-Bereich identifiziert (Nonroad Mobile Machinery/NRMM). Zu der großen Gruppe der Mobilen Maschinen zählen u.a. alle dieselbetriebenen Baumaschinen, also beispielsweise Bagger, Straßenwalzen oder Fräsen. Insbesondere in der Schweiz dürfen Baumaschinen ohne Rußpartikelfilter nicht mehr betrieben werden. Twintec hat mit seinen aktiven und passiven DieselRußpartikelfiltern als Wandstromfilter-System die Möglichkeit, an diesem Markt zu partizipieren. Mit einem modularen Baukastensystem kann das Unternehmen dieser Kundengruppe maßgeschneiderte Lösungen liefern. Im Berichtsjahr konnte Twintec im Nonroad-Bereich erste Kunden und Partner akquirieren, für Projekte in der Nachrüstung wie in der Erstausrüstung. Auch in Deutschland gibt es erste Regionen, wie Stuttgart, Frankfurt am Main und seit Mitte 2012 auch in Berlin, in denen die Auftraggeber der öffentlichen Hand die Abgasnachbehandlung bei den einzusetzenden Baumaschinen als Vergabekriterium für Aufträge berücksichtigen. So dürfen z. B. beim Großprojekt Stuttgart 21 ausschließlich Maschinen mit der neuesten Abgastechnologie eingesetzt werden. Weitere Kommunen werden diesem Vorbild folgen. S e i t e | 19 Konzern-Zwischenlagebericht Erstausrüstung: Lösungen aus dem Baukasten auch für Kleinserien – und auf engem Raum Neben der bereits anlaufenden Nachrüstung im Bereich der Mobilen Maschinen wird von 2014 an stufenweise eine Verschärfung der Emissionsvorgaben für neue Bau- und Landmaschinen starten. Ähnlich den Euro5 und Euro 6 Standards bei On-Road-Fahrzeugen gibt es hier die entsprechenden Emissionsklassen Tier4, bzw. Stage IV, die schrittweise in Abhängigkeit der Leistung des Motors international eingeführt werden. Viele dieser Hersteller, die künftig nur noch Motoren entsprechend den aktuell gültigen Emissionsklassen einsetzen dürfen, stehen dabei vor großen Herausforderungen, denn der benötigte Bauraum für einen Motor neuester Technologie ist unter Umständen größer als der für herkömmliche Motoren ohne Abgasnachbehandlung. Auch ergibt sich eine hohe Komplexität und ein großer Aufwand bei der Serienapplikation geeigneter Systeme durch die Tatsache, dass Bau- und Landmaschinen in einer Vielzahl von Varianten und Kleinserien gebaut werden, die eine Großserienlösung wie bei LKW und Bussen weitgehend unmöglich machen. Hier kann Twintec diesen Hersteller bei der Anpassung der Abgasnachbehandlungssysteme an die vorhandenen Konstruktionen insbesondere durch das neu entwickelte B-NOx-System eine Lösung bieten. Durch die schrittweise Erweiterung der Tier4/Stage IV Standards auf weitere Motorenklassen wird hier für die kommenden Jahre ein wachsender Markt erwartet. Stationäre Anwendungen Im Bereich der stationären Anwendungen gibt es insbesondere in Südeuropa Marktpotenziale, denn dort sind die regional unterschiedlichen, aber dennoch deutlich strengeren Anforderungen an die Emissionen von z. B. Blockheizkraftwerken (BHKW) für die dezentrale Energieversorgung deutlich höher als in Deutschland. Erste Projekte wurden in diesem Bereich erfolgreich abgewickelt. Twintecs neue Marktausrichtung: Von der Nachrüstung zu First Fit und OEM, von On-Road zu Off-Road, von national zu international bei gleichbleibend hoher Qualität Um diesen wachsenden Märkten Rechnung zu tragen, hat Twintec seine strategische Ausrichtung angepasst. Twintec wird das Projektgeschäft in diesen Bereichen ausbauen, ohne dabei die Marktsegmente Nachrüst-Partikelfilter zu vernachlässigen. Diese werden derzeit aktuell vom wieder aufgenommenen Förderprogramm für Diesel-Pkw und leichte Nutzfahrzeuge sowie der Verschärfung vieler Umweltzonen getrieben. Es hat sich gezeigt, dass die Errichtung von Umweltzonen und deren Verschärfung allen Versuchen von Interessengruppen, diese wieder aufzuheben, erfolgreich widerstanden; hierauf gerichtete Klagen sind sämtlich abgewiesen worden. Die angerufenen Gerichte sind mit einer erstaunlichen Einigkeit zu dem Schluss gekommen, dass Umweltzonen geeignet sind, um die gesundheitsschädliche Belastung der Anwohner insbesondere mit lungengängigem Feinstaub und mit dem Atemgift Stickstoffdioxid (NO2) zu reduzieren. Die direkten Kosten allein aufgrund der gesundheitlichen Folgen der zu hohen Feinstaubbelastungen werden von EU-Experten für Deutschland auf etwa Mrd. EUR 6 jährlich beziffert. Rußpartikelfilter bei Diesel-Pkw reduzieren nicht nur den Partikelausstoß, sondern – was vielfach nicht bekannt ist – zugleich die primären Stickstoffdioxid-Emissionen, weil mit diesem im Abgasstrom vorhandenen Gas gerade die im Filter gesammelten Partikel oxidiert/abgebrannt werden. Darüber hinaus reduzieren die mittlerweile vorhandenen und erprobten Technologien der Selektiven Katalytischen Reduktion (SCR) die Stickoxid-Emissionen (NOx) sehr effektiv, selbst in kritischen Anwendungsbereichen wie innerstädtischem Verkehr. So etwa mit TWINblue®. Entweder als isolierte Lösung oder in Kombination mit einem Partikelminderungssystem. S e i t e | 20 Konzern-Zwischenlagebericht An der Verschärfung der Einfahrbedingungen in die Umweltzonen geht also kein Weg vorbei, zumal die bislang von der EU gewährten Übergangsregelungen für die Einhaltung der Feinstaubgrenzwerte im Juni 2011 ausgelaufen waren. Seitdem drohen bei Überschreitung der maximal zulässigen Grenzwerte empfindliche Strafzahlungen, von möglichen gerichtlichen Auseinandersetzungen mit betroffenen Bürgern einmal abgesehen. Denn das individuelle Klagerecht der Bürger wurde bereits im Jahr 2008 vom Europäischen Gerichtshof in Luxemburg ausdrücklich bestätigt. Die Entwicklung der Auftragseingänge 2013 belegt den unterstützenden Einfluss gesetzlicher Vorgaben und Förderprogramme auf den Geschäftsverlauf. Da der Markt der Nachrüstung mit Rußpartikelfiltern mit dem Auslaufen der Förderung sowie dem weiteren Rückgang der Zahl von nachrüstbaren Pkw und Nutzfahrzeugen ein Ende hat, ist der Wandel vom „Out of the Box“-Geschäft zum projektbezogenen Nachrüst- und First Fit-Geschäft zwingend erforderlich. Zudem sind für den Bereich First Fit keine zusätzlichen Investitionen nötig, denn dieses Segment kann mit dem bereits vorhandenen Baukastensystem bedient werden. Lediglich für die Nachrüstung von SCR-Systemen und die Nachrüstung von Euro-IV-Nutzfahrzeugen werden noch Investitionen für die Finalisierung der Entwicklung, sowie die Erlangung der Genehmigungen (Homologationen) entsprechend der neuen EU-Richtlinie für die Nachrüstung dieser Systeme in Höhe von ca. TEUR 800 anfallen. In der mittleren Frist sprechen insbesondere folgende Überlegungen und Aspekte für eine positive Geschäftsentwicklung: – eine vorgezeichnete Verschärfung der gesetzlichen Rahmenbedingungen zum Schutz der Umwelt, insbesondere im Hinblick auf weitere Reduzierung von Emissionen durch den Kraftfahrzeugverkehr (Euro 5 und Euro 6); – eine konsequente Anwendung geltender oder noch in Kraft tretender gesetzlicher Bestimmungen z.B. zur Einrichtung und Verschärfung von Umweltzonen oder der Wiederaufnahme der Förderung von Nachrüstungen durch eine Barprämie; – eine hierdurch wieder auflebende Nachfrage nach Rußpartikelfiltern zur Nachrüstung von DieselPkw und -Nutzfahrzeugen in Deutschland und nachfolgend auch im europäischen Ausland, später nach Ersatzteil-Rußpartikelfiltern; – die drastische Verschärfung der Emissionsgrenzwerte für mobile Maschinen und Traktoren (Euro Stufe III B) mit Perspektiven für die Erstausrüstung (Spezialanwendungen, Kleinserien) wie für die Nachrüstung; – die Einführung von Emissionsminderungssystemen auch in stationären Motoren sowie speziellen industriellen Anwendungsbereichen; – eine Ausweitung der Lieferprogramme für Ersatzteilprodukte; – mehrere Neuentwicklungen von Produkten und Dienstleistungen im Bereich der Kombination von Rußpartikelfiltern mit SCR-Technologie zur Verminderung der Stickoxid-Emissionen (TWINblue®); – eine hohe Kosteneffizienz und flexibel anpassungsfähige Produktionskapazitäten. Maßgeblich für den Geschäftserfolg ist und bleibt dabei das Mengengerüst abgesetzter Produkte. Aufgrund einer hohen Skalierbarkeit von Produktion und damit Output wirkt sich bei gegebener Kostenstruktur eine Umsatzsteigerung unmittelbar auf das Betriebs- und damit das Jahresergebnis des Twintec-Konzerns aus. 2013 wird das Ergebnis des Twintec-Konzerns sich weiter zu einem nicht unerheblichen Teil aus den Umsätzen in den bisherigen Geschäftsbereichen On-Highway und Umsätzen aus den neuen Märkten im Off-Highway Bereich zusammensetzen. Gerade der On-Highway-Markt wird nur noch in diesen beiden Jahren entscheidend zum Ergebnis beitragen können, da in Deutschland nur noch 2013 die Nachrüstung von Diesel-Pkw mit Partikelfiltern gefördert wird. S e i t e | 21 Konzern-Zwischenlagebericht Zudem werden Ende 2013 die jüngsten nachrüstfähigen Fahrzeuge im On-Highway-Bereich bereits ein Alter von mindestens acht Jahren erreichen, so dass sich das Verhältnis zwischen Kosten für die Nachrüstung und Fahrzeugrestwert weiter unvorteilhaft verändern wird. Bereits im Jahr 2013 wird sich der Umsatz im Bereich Off-Highway, also bei Mobilen Maschinen und Stationärmotoren, auf mehr als 35% belaufen. Wesentlichen Anteil daran wird der Bereich First Fit und OEM haben, denn dieser ist unabhängig von der nationalen Gesetzgebung und bereits durch Regelungen der EU vorgezeichnet. Die Umsatzerlöse werden für 2013 in der Größenordnung zwischen Mio. EUR 12 und Mio. EUR 13 erwartet. Das stark rückläufige Pkw – Retrofit Geschäft hat uns zu tiefgreifenden Anpassungen der Organisations- und Kostenstrukturstruktur veranlasst, die zum Teil schon eingeleitet wurden und bis Ende 2013 abgeschlossen sein werden. Für das Gesamtgeschäftsjahr 2013 wird mit einer nochmaligen leichten Ergebnisverbesserung gerechnet. In 2014 soll ein positives Ergebnis erwirtschaftet werden. IV. VORGÄNGE VON BESONDERER BEDEUTUNG NACH DEM BILANZSTICHTAG Mit Wirkung zum 15. Juli 2013 wurde Herr Roger Kavena, ebenfalls Mitglied des Verwaltungsrates und Direktor der Baumot AG, als weiteres Vorstandsmitglied (COO) berufen. Königswinter, den 16. September 2013 Twintec AG Marcus Hausser Vorsitzender des Vorstandes Jörg Prause Mitglied des Vorstandes Roger Kavena Mitglied des Vorstandes TWINTEC AG Konzernabschluss zum 30.06.2013 Konzern Bilanz zum 30.06.2013 S e i t e | 23 Aktiva A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Recht und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2. Technische Anlagen und Maschinen 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau EUR 30. Juni 2013 EUR 449.417,03 156.926,78 4.526.999,06 594.700,84 725.087,50 0,00 31. Dezember 2012 EUR EUR 412.495,00 606.343,81 181.561,56 594.056,56 5.846.787,40 4.605.904,00 537.305,00 689.659,90 96.141,30 5.929.010,20 III. Finanzanlagen - Beteiligungen an assoziierten Unternehmen B. Umlaufvermögen I. Vorräte 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 3. Fertige Erzeugnisse und Waren 4. geleistete Anzahlungen II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 3. Forderungen gegen assoziierte Unternehmen 4. sonstige Vermögensgegenstände III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten C. Rechnungsabgrenzungsposten D. Aktive latente Steuern 3.960.836,08 4.184.189,06 452.781,03 1.649.846,17 0,00 947.302,22 911.663,92 180.355,91 988.243,39 6.286.816,26 3.027.565,44 177.435,32 142.821,68 0,00 20.048.605,99 0,00 4.377.015,21 1.215.907,51 1.183.960,56 21.951,20 115.550,72 0,00 0,00 2.810.954,36 6.798.834,48 2.926.505,08 440.862,93 55.915,54 26.846,00 16.772.030,79 Konzern Bilanz zum 30.06.2013 S e i t e | 24 30. Juni 2013 Passiva A. Eigenkapital I. Gezeichnetes Kapital II. Kapitalrücklage III. Bilanzverlust B. Rückstellungen 1. Steuerrückstellungen 2. Sonstige Rückstellungen C. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten EUR EUR 14.625.000,00 573.716,87 31. Dezember 2012 EUR EUR 9.750.000,00 573.716,87 -5.304.158,44 9.894.558,43 -4.260.934,33 6.062.782,54 15.175,00 2.160.528,02 2.175.703,02 15.175,00 2.423.803,00 2.438.978,00 5.574.241,45 5.941.887,60 145.000,00 83.388,75 1.634.387,09 2.113.010,59 493.153,93 0,00 - davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 2.238.861,38 (Vorjahr: EUR: 1.989.946,47) 2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen - davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 145.000,00 (Vorjahr: EUR: 83.388,75) 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 1.634.387,09 (Vorjahr: EUR: 2.113.010,59) 4. Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen - davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 493.153,93 (Vorjahr: EUR: 0,00) 4. Sonstige Verbindlichkeiten - davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 131.562,07 (Vorjahr: EUR: 131.983,31) - davon aus Steuern EUR 71.113,93 (Vorjahr: EUR: 86.233,31) - davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 0,00 (Vorjahr: EUR: 0,00) 131.562,07 7.978.344,54 20.048.605,99 131.983,31 8.270.270,25 16.772.030,79 Konzern Gewinn-und Verlustrechnung S e i t e | 25 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01. Januar 2013 bis 30. Juni 2013 01.01. - 30.06.2013 EUR 1. Umsatzerlöse 2. Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 01.01. - 31.12.2012 EUR 13.989.137,08 30.246.236,28 -280.895,19 -905.548,80 3. Andere aktivierte Eigenleistungen 159.311,00 0,00 4. Sonstige betriebliche Erträge 430.649,03 617.811,28 5. Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 6. 7. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung (davon für Altersversorgung: EUR 10.036,00 im Vj.: EUR 21.516,00) Abschreibungen a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibung überschreiten 8. Sonstige betriebliche Aufwendungen (davon aus der Währungsumrechnung: EUR 0,00 im Vj.: EUR 1.024,10) 9.562.469,35 314.236,61 9.876.705,96 21.179.857,01 1.258.955,31 22.438.812,32 1.978.108,62 273.158,10 2.251.266,72 4.286.755,37 557.479,39 4.844.234,76 433.077,18 0,00 974.063,23 433.077,18 2.413.966,66 658.277,34 1.632.340,57 4.804.317,76 Konzern Gewinn-und Verlustrechnung 9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge (davon aus der Abzinsung: EUR 0,00 im Vj.: EUR 4.400,00) 10. Aufwendungen aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 12. S e i t e | 26 778,36 6.704,06 2.500,00 0,00 206.695,01 489.697,30 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -885.231,25 -4.244.199,89 13. Außerordentliche Aufwendungen/ Außerordentliches Ergebnis -128.200,00 0,00 14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (davon Aufwand aus der Veränderung bilanzierter latenter Steuern: EUR 26.846,00 im Vj. EUR 9.269,00) 25.494,74 9.710,37 15. Sonstige Steuern 4.298,12 7.024,07 16. Konzernjahresfehlbetrag -1.043.224,11 -4.260.934,33 17. Gewinnvortrag -4.260.934,33 0 18. Bilanzverlust -5.304.158,44 -4.260.934,33 Konzernanhang S e i t e | 27 Twintec AG, Königswinter Konzernanhang für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2013 I. Pflicht zur Aufstellung Der Konzernhalbjahresabschluss der Twintec AG für das 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2013 wurde nach den geltenden Rechnungslegungsvorschriften der §§ 290 - 314 des Handelsgesetzbuches sowie nach den ergänzenden Bestimmungen des Aktiengesetzes aufgestellt. Die Gesellschaft ist gemäß § 290 Abs. 1 HGB zur Aufstellung eines Konzernabschlusses verpflichtet und nimmt die größenabhängigen Erleichterungen nicht in Anspruch. II. Stichtag für die Aufstellung Das Geschäftsjahr der Twintec AG und ihrer im Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften entspricht dem Kalenderjahr. Stichtag für den Halbjahresabschluss ist einheitlich der 30. Juni 2013. III. Konsolidierungsgrundsätze und –methoden, Konsolidierungskreis 1. Konsolidierungskreis Zum 30. Juni 2013 bestehen 100%ige Beteiligungen an folgenden voll zu konsolidierenden Unternehmen: Interkat Katalysatoren GmbH, Königswinter Twintec Technologie GmbH, Königswinter Abgänge aus dem Vollkonsolidierungskreis sind nicht zu verzeichnen. Die durch Sacheinlage erworbene Beteiligung in Höhe von 25% an der Baumot AG, Glattpark (Schweiz), steht unter maßgeblichem Einfluss der Twintec AG und wird gemäß § 312 HGB „at Equity“ in den Konzernabschluss einbezogen. Durch die teilweise Veräußerung der Anteile beträgt die Beteiligungsquote zum 30. Juni 2013 20,3%. Die Anteile an der Baumot AG können auf Grund der identischen ausländischen Mehrheitsgesellschafterin alternativ als Beteiligung an verbundenen Unternehmen angesehen werden. 2. Kapitalkonsolidierung Die Kapitalkonsolidierung erfolgt gem. § 301 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 HGB a.F. durch Verrechnung der Anschaffungskosten der Beteiligung mit dem Eigenkapital nach der Buchwertmethode zum Zeitpunkt des Erwerbs. Da alle Tochtergesellschaften vom Alleingesellschafter Twintec AG durch Bar-/ Sachgründung gegründet worden sind, ergeben sich keine aufzudeckenden Unterschiedsbeträge aus stillen Reserven/ Lasten und Firmenwerten. Zeitpunkte der Erstkonsolidierung: Interkat Katalysatoren GmbH: 24. Juni 2002 Twintec Technologie GmbH: 01. Januar 2006 3. Schuldenkonsolidierung Bei der Schuldenkonsolidierung werden die abgestimmten Forderungen und Verbindlichkeiten der einbezogenen Tochterunternehmen untereinander gemäß § 303 HGB aufgerechnet. Konzernanhang 4. S e i t e | 28 Zwischenergebniseliminierung Zum 30. Juni 2013 bestehende Zwischengewinne aus dem konzerninternen Lieferungs- und Leistungsverkehr werden unter Berücksichtigung latenter Steuern ergebniswirksam bereinigt. Konzerninterne Lieferungen und Leistungen erfolgen zu marktüblichen Bedingungen. 5. Aufwands- und Ertragskonsolidierung Bei der Aufwands- und Ertragskonsolidierung werden die abgestimmten Aufwendungen und Erträge der einbezogenen Konzernunternehmen gemäß § 305 Abs. 1 HGB untereinander aufgerechnet. Dabei sind konzerninterne Umsätze und Wareneinkäufe sowie bezogene Leistungen zu konsolidieren, darüber hinaus auch die Kostenumlagen zwischen den einbezogenen Unternehmen. IV. Währungsumrechnung Die Umrechnung von Geschäftsvorfällen in fremder Währung erfolgt gem. § 256a HGB mit dem Devisenkassamittelkurs am Entstehungstag bzw. mit dem ungünstigeren Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag. Die Bilanzposten in fremder Währung mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr werden stets mit dem Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag bewertet. V. Ausweis-, Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Die konsolidierte Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung ist gemäß § 298 Abs. 1 HGB in Verbindung mit §§ 266 und 275 Abs. 2 HGB gegliedert. Die Halbjahresabschlüsse der in den Konzernhalbjahresabschluss der Twintec AG einbezogenen Unternehmen wurden gemäß den §§ 242 ff. und 264 ff. HGB sowie nach den ergänzenden Bestimmungen des Aktiengesetzes bzw. des GmbH-Gesetzes aufgestellt. Soweit Wahlrechte für Angaben in der Bilanz oder im Anhang ausgeübt werden können, wurde der Vermerk im Anhang vorgenommen. Für die konsolidierte Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt. Auf Grund der 100%-Beteiligungen an den Tochtergesellschaften haben sich bei der Kapitalkonsolidierung weder aktive/ passive Unterschiedsbeträge (§ 301 Absatz 1 Satz 3 HGB) noch Eigenkapitalanteile konzernfremder Gesellschafter (§ 307 HGB) ergeben. Der (aktive) Unterschiedsbetrag zwischen dem Buchwert und dem anteiligen Eigenkapital der assoziierten Baumot AG beträgt zum 30. Juni 2013 TEUR 2.797. Der darin enthaltene Geschäftsoder Firmenwert beträgt ebenfalls TEUR 2.797 Bis zum Geschäftsjahresende könnte noch eine Änderung der Verrechnung des Unterschiedsbetrages gemäß § 312 Abs. 3 Satz 2 HGB erfolgen. Im Einzelnen werden die folgenden Grundsätze und Methoden in den Einzelabschlüssen wie im Konzernabschluss angewandt: Die abnutzbaren immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden zu Anschaffungs-/ Herstellungskosten, vermindert um planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen angesetzt. Soweit technische Verfahren, Erfahrungen und Entwicklungen von Dritten erworben wurden, wurden diese als entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände gemäß §§ 246, 247 HGB aktiviert. Außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert werden - bei abnutzbaren wie auch nicht abnutzbaren Gegenständen des Anlagevermögens - bei einer voraussichtlich dauernden Wertminderung vorgenommen. Von dem Wahlrecht gem. § 248 Abs. 2 HGB der Aktivierung selbst geschaffener immaterieller Vermögensgestände wurde Gebrauch gemacht. Konzernanhang S e i t e | 29 Die selbstgeschaffenen gewerblichen Schutzrechte und ähnlichen Rechte und Werte werden zum 30. Juni 2013 separat ausgewiesen. Die Vorjahresbeträge dieser Positionen wurden entsprechend um EUR 412.495,00 angepasst. Der Vorjahresbetrag der entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände wurde entsprechend vermindert. Bewegliche abnutzbare Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, die bis einschließlich 31. Dezember 2009 zugegangen sind, wurden bis zu einem Wert von EUR 150,00 im Zugangsjahr voll abgeschrieben, bei Anschaffungs- oder Herstellkosten von mehr als EUR 150,00 bis zu EUR 1.000,00 wegen der untergeordneten wertmäßigen Bedeutung analog der steuerlichen Vorschriften zu einem Sammelposten zusammengefasst. Dieser Sammelposten wurde auch in diesem und wird im folgenden Geschäftsjahr mit jeweils 1/5 ergebnismindernd aufgelöst. Ab dem 01. Januar 2010 zugegangene geringwertige bewegliche abnutzbare Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden im Zugangsjahr wieder voll abgeschrieben. Die Finanzanlagen beinhalten ausschließlich die gemäß § 312 HGB „at Equity“ bewertete Beteiligung an der Baumot AG, Glattpark (Schweiz). Die Vorräte sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten unter Beachtung des § 255 HGB angesetzt. Bei der Ermittlung der Herstellungskosten werden die Bestandteile gemäß § 255 Abs. 2 Satz 1 - 3 HGB, d.h. unter Einbezug der notwendigen allgemeinen Verwaltungskosten berücksichtigt. Wertmindernden Umständen wird nach dem strengen Niederstwertprinzip durch außerplanmäßige Abschreibungen Rechnung getragen. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind grundsätzlich mit dem Nennwert angesetzt. Die in den Forderungen liegenden Risiken werden durch Bildung von Einzel- und Pauschalwertberichtigungen berücksichtigt. Die liquiden Mittel sind zu Nennwerten bilanziert. Die Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten transitorische Posten gemäß § 250 Abs. 1 HGB. Abgrenzungsposten für aktive und passive latente Steuern werden gem. § 274 HGB verrechnet. Verlustvorträge werden nur einbezogen, soweit hierdurch sich insgesamt ergebende Steuerbelastungen auszugleichen sind. Ein darüber hinaus gehender Aktivüberhang wurde nicht angesetzt. Die latenten Steuern nach § 274 HGB und § 306 HGB werden im Konzernhalbjahresabschluss zusammengefasst. Rückstellungen werden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung für erkennbare Risiken und ungewisse Verpflichtungen in Höhe des notwendigen Erfüllungsbetrages gebildet. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz gemäß § 253 Abs. 2 HGB abgezinst. Verbindlichkeiten sind zu ihren Erfüllungsbeträgen angesetzt. Konzernanhang VI. S e i t e | 30 Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernanlagenspiegel gemäß § 268 Abs. 2 HGB Anschaffungs- und Herstellungskosten Abschreibungen Stand Stand Stand Buchwerte Stand Stand Stand 01.01.2013 Zugänge Abgänge Umbuchungen 30.06.2013 01.01.2013 Zugänge Abgänge 30.06.2013 30.06.2013 31.12.2012 EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 2. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 3. Geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögensgegenstände II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschl. Bauten auf fremden Grundstücken 2. Technische Anlagen und Maschinen 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau III. 4.304.684,50 159.311,00 0,00 0,00 4.463.995,50 3.892.189,50 122.388,97 0,00 4.014.578,47 449.417,03 412.495,00 1.132.088,17 21.886,70 0,00 0,00 1.153.974,87 950.526,61 46.521,48 0,00 997.048,09 156.926,78 181.561,56 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 5.436.772,67 181.197,70 0,00 0,00 5.617.970,37 4.842.716,11 168.910,45 0,00 5.011.626,56 606.343,81 594.056,56 5.840.470,33 0,00 0,00 0,00 5.840.470,33 1.234.566,33 78.904,94 0,00 1.313.471,27 4.526.999,06 4.605.904,00 2.270.550,95 15.448,90 0,00 136.619,79 2.422.619,64 1.733.245,95 94.672,85 0,00 1.827.918,80 594.700,84 537.305,00 2.241.975,45 126.017,54 81.036,71 0,00 2.286.956,28 1.552.315,55 90.588,94 81.035,71 1.561.868,78 725.087,50 689.659,90 96.141,30 40.478,49 0,00 -136.619,79 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 96.141,30 10.449.138,03 181.944,93 81.036,71 0,00 10.550.046,25 4.520.127,83 264.166,73 81.035,71 4.703.258,85 5.846.787,40 5.929.010,20 0,00 4.875.000,00 911.663,92 0,00 3.963.336,08 0,00 2.500,00 0,00 2.500,00 3.960.836,08 0,00 0,00 4.875.000,00 911.663,92 0,00 3.963.336,08 0,00 2.500,00 0,00 2.500,00 3.960.836,08 0,00 15.885.910,70 5.238.142,63 992.700,63 0,00 20.131.352,70 9.362.843,94 435.577,18 81.035,71 9.717.385,41 10.413.967,29 6.523.066,76 Finanzanlagen Beteiligungen an assoziierten Unternehmen Anlagevermögen insgesamt Konzernanhang 2. S e i t e | 31 Außerplanmäßige Abschreibungen Außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert wurden im 1. Halbjahr 2013 nicht vorgenommen (Vorjahr EUR 3.572,00). 3. Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände Im ersten Halbjahr 2013 wurden Entwicklungskosten in Höhe von EUR 159.311,00 als selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände aktiviert. Die gesamten Forschungs- und Entwicklungskosten des ersten Halbjahres 2013 betrugen TEUR 933,3. 4. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Alle Forderungen haben eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr. Die Forderungen gegen assoziierte Unternehmen resultieren in Höhe von EUR 180.355,91 aus Lieferungen und Leistungen. 5. Rechnungsabgrenzungsposten Die betrieblichen Grundstücke und Gebäude wurden durch langfristige, grundschuldrechtlich abgesicherte Bankdarlehen i.d.R. variabel finanziert. Möglichen Zinsänderungsrisiken wurde durch ein über die Laufzeit revolvierendes Sicherungsgeschäft in Höhe der jeweiligen Darlehensvaluta (Zins-Cap) begegnet. Die hierauf im Voraus gezahlte Prämie wird über die Laufzeit verteilt und mit einem Buchwert zum 30. Juni 2013 in Höhe von EUR 14.254,32 unter den Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesen. 6. Latente Steuern Die latenten Steuern resultieren aus unterschiedlichen handels- und steuerrechtlichen Wertansätzen bezüglich der selbstgeschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände (Steuerbelastung gemäß § 274 HGB) sowie der unfertigen und fertigen Erzeugnisse (Steuerentlastung gemäß § 306 HGB). Die sich daraus insgesamt ergebende Steuerbelastung wird durch steuerliche Verlustvorträge vollumfänglich ausgeglichen. Auf die Aktivierung darüber hinausgehender Steuerentlastungen durch die Verlustvorträge wurde verzichtet. Der gemischte Steuersatz beträgt 31%. 7. Eigenkapital Gezeichnetes Kapital: Das Grundkapital der Twintec AG beträgt EUR 14.625.000,00, eingeteilt in 14.625.000 auf den Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien. Durch Beschluss des Vorstandes vom 21. Februar 2013 wurde in vollständiger Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2011 gemäß § 4 Absatz 4 der Satzung das Grundkapital der Gesellschaft von EUR 9.750.000,00 um EUR 4.875.000,00 gegen Sacheinlage auf EUR 14.625.000,00 erhöht. Die Hauptversammlung vom 13. Juni 2013 hat beschlossen, das Grundkapital durch Sacheinlage um EUR 14.625.000,00 auf EUR 29.250.000,00 unter Ausschluss des Bezugsrechts zu erhöhen. Der Beschluss wurde noch nicht umgesetzt. Konzernanhang S e i t e | 32 Genehmigtes Kapital: Die Hauptversammlung vom 15. Juni 2012 hat Änderungen der Satzung in § 4 Absatz 4 (Höhe und Einteilung des Grundkapitals) beschlossen. Der Vorstand war ermächtigt, in der Zeit bis zum 14. Juni 2017 das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrfach gegen Bareinlage oder Sacheinlagen um bis zu insgesamt EUR 4.875.000,00 durch Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil von EUR 1,00 je Aktie zu erhöhen (genehmigtes Kapital 2012) und mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Durchführung von Kapitalerhöhungen aus dem genehmigten Kapital festzulegen. Durch Beschluss des Vorstandes vom 21. Februar 2013 mit Zustimmung des Aufsichtsrates vom 25. Februar 2013 wurde von der Ermächtigung vollständig gebraucht gemacht. Die Hauptversammlung vom 13. Juni 2013 hat Änderungen der Satzung in § 4 Absatz 4 (Höhe und Einteilung des Grundkapitals) beschlossen. Der Vorstand ist ermächtigt, in der Zeit bis zum 12. Juni 2018 das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrfach gegen Bareinlage oder Sacheinlagen um bis zu insgesamt EUR 7.312.500,00 durch Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil von EUR 1,00 je Aktie zu erhöhen (genehmigtes Kapital 2013) und mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Durchführung von Kapitalerhöhungen aus dem genehmigten Kapital festzulegen. Der Vorstand war bezüglich des genehmigten Kapitals 2012 und ist bezüglich des genehmigten Kapitals 2013 ferner ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats über den Ausschluss des gesetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre zu entscheiden. Das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre kann ausgeschlossen werden: a) zum Ausgleich von Spitzenbeträgen, b) zur Gewährung von Bezugsrechten an Inhaber von zu begebenden Wandlungs- und Optionsrechten aus Schuldverschreibungen, c) um Aktien als Belegschaftsaktien an Arbeitnehmer der Twintec AG und der mit der Gesellschaft im Sinne von § 15 AktG verbundenen Unternehmen auszugeben, d) zur Gewinnung von Sacheinlagen, insbesondere in Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen, Form von Unternehmen oder e) zur Erschließung neuer Kapitalmärkte durch Aktienplatzierung, insbesondere auch im Ausland, f) wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen erfolgt und der auf die neuen Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals 10% des im Zeitpunkt der Ausgabe der neuen Aktien vorhandenen Grundkapitals nicht übersteigt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der Aktien gleicher Gattung und Ausstattung zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrags durch den Vorstand nicht wesentlich unterschreitet. Bedingtes Kapital: Die ordentliche Hauptversammlung der Gesellschaft hatte am 09. Februar 2007 beschlossen, ein bedingtes Kapital in Höhe von EUR 500.000,00 zur Durchführung des Aktienoptionsplans 2007 zu schaffen. Zum 30. Juni 2013 bestehen insgesamt 7.500 zugeteilte Aktienoptionen. Diese wurden an Vorstände, Geschäftsführer, Prokuristen und leitende Mitarbeiter der Twintec AG sowie deren Tochtergesellschaften Twintec Technologie GmbH und Interkat Katalysatoren GmbH gewährt. Konzernanhang S e i t e | 33 Die ordentliche Hauptversammlung der Gesellschaft hat am 15. Juni 2012 beschlossen, das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu EUR 3.000.000,00, eingeteilt in bis zu 3.000.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien, auf die jeweils ein rechnerischer Anteil am Grundkapital in Höhe von EUR 1,00 entfällt, durch Ausgabe neuer Aktien bedingt zu erhöhen (Bedingtes Kapital 2012/1). Die bedingte Kapitalerhöhung wird durch Ausgabe von bis zu 3.000.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit Gewinnberechtigung ab Beginn des Geschäftsjahrs ihrer Ausgabe nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber beziehungsweise Gläubiger von Wandelschuldverschreibungen oder von Optionsscheinen aus Optionsschuldverschreibungen, die aufgrund der Ermächtigung des Vorstands durch die Hauptversammlung der Twintec AG vom 15. Juni 2012 bis zum 14. Juni 2017 begeben werden, von ihrem Wandlungs-/Optionsrecht Gebrauch machen, ihrer Wandlungs/Optionspflicht genügen oder Andienungen von Aktien erfolgen und soweit nicht andere Erfüllungsformen zur Bedienung eingesetzt werden. Der Vorstand wurde ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen. Kapitalrücklage: Die Kapitalrücklage beinhaltet ausschließlich Beträge, die bei der Ausgabe von Anteilen einschließlich von Bezugsanteilen über den Nennbetrag bzw. über den rechnerischen Anteil am Grundkapital hinaus erzielt wurden (§ 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB). 8. Rückstellungen Die sonstigen Rückstellungen entfallen im Wesentlichen auf Umsatzrückvergütungen an Kunden, Personalaufwendungen, Sachleistungsverpflichtungen (Lieferung von Edelmetallen), Prozesskosten, Gewährleistungen, Jahresabschluss- und Prüfungskosten sowie ausstehende Kostenrechnungen. 9. Verbindlichkeiten Die Fristigkeit der Verbindlichkeiten ergibt sich aus der folgenden Übersicht. Die Vorjahreswerte sind in Klammern vermerkt. Alle Angaben in EUR Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen Sonstige Verbindlichkeiten Insgesamt davon mit einer Restlaufzeit bis 1 Jahr davon mit einer Restlaufzeit zwischen 1-5 Jahren davon mit einer Restlaufzeit von mehr als 5 Jahren davon besichert 5.574.241,45 2.238.861,38 3.310.035,80 25.344,27 5.574.241,46 (5.941.887,60) (1.989.946,47) (3.876.425,76) (75.515,37) (5.941.887,60) 145.000,00 145.000,00 0,00 0,00 0,00 gesamt (83.388,75) (83.388,75) (0,00) (0,00) 1.634.387,09 1.634.387,09 0,00 0,00 (0,00) 0,00 (2.113.010,59) (2.113.010,59) (0,00) (0,00) (0,00) 493.153,93 493.153,93 0,00 0,00 0,00 (0,00) (0,00) (0,00) (0,00) (0,00) 131.562,07 131.562,07 0,00 0,00 0,00 (131.983,31) (131.983,31) (0,00) (0,00) (0,00) 7.978.344,54 4.642.964,47 3.310.035,80 25.344,27 5.574.241,46 (8.270.270,25) (4.318.329,12) (3.876.425,76) (75.515,37) (5.941.887,60) Art der Sicherheiten (Grundpfandrechte, Bürgschaften, Sicherungsübereignung) keine (keine) keine (keine) keine (keine) keine (keine) Die Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen resultieren in Höhe von EUR 493.153,93 aus Lieferungen und Leistungen. Konzernanhang S e i t e | 34 VII. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 1. Aufgliederung der Umsatzerlöse (§ 314 I Nr. 3 HGB) Die Umsatzerlöse im 1. Halbjahr 2013 entfallen auf folgende Tätigkeitsbereiche: Produkte zur Emissionsminderung (Kaltlaufregelsysteme, Katalysatoren, Abgaskrümmer, Rußpartikelfilter) Beschichtungsdienstleistungen Gesamt 1. HJ 2013 2012 TEUR TEUR 8.465 5.524 13.989 22.325 7.921 30.246 Nach geographischen Kriterien ergibt sich folgende Darstellung: Inland EU-Ausland Drittländer Gesamt 2. 1.HJ 2013 2012 TEUR TEUR 12.533 884 572 13.989 27.803 1.436 1.006 30.246 Sonstige betriebliche Aufwendungen Vertriebskosten Forschung und Entwicklung Raumkosten Fahrzeugkosten Versicherungen & Gebühren Fremdleistungen Rechts- und Beratungskosten Sonstige Kosten Summe 1. HJ 2013 2012 TEUR TEUR 658 126 151 110 70 238 541 520 2.414 941 121 227 287 196 670 1.213 1.149 4.804 Konzernanhang 3. S e i t e | 35 Finanzergebnis Das Finanzergebnis beträgt TEUR -206 (Vorjahr TEUR -483) und beinhaltet vor allem Zinsaufwendungen gegenüber Kreditinstituten sowie Zinsaufwendungen aus Vorfinanzierung / Factoring. 4. Außerordentliches Ergebnis Im 1. Halbjahr 2013 fielen EUR 128.200,00 außerordentliche Aufwendungen an (Vorjahr EUR 0,00). Das außerordentliche Ergebnis entfällt in voller Höhe auf Restrukturierungskosten der Tochtergesellschaft Twintec Technologie GmbH. 5. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Der Posten enthält mit EUR 25.494,74 Aufwendungen für aktive latente Steuern (Vorjahr: EUR 9.269,00) und entfällt nicht auf das außerordentliche Ergebnis. VIII. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung 1. Finanzmittelfonds Der Finanzmittelfonds enthält wie im Vorjahr ausschließlich liquide Mittel. 2. Gezahlte Zinsen und Steuern Die im Geschäftsjahr gezahlten Zinsen belaufen sich auf EUR 206.695,01 (Vorjahr: EUR 483.776,63). Die erhaltenen Zinsen belaufen sich auf EUR 778,36 (Vorjahr: EUR 2.304,06). Die im Geschäftsjahr gezahlten Steuern vom Einkommen und vom Ertrag belaufen sich auf EUR 155,67 (Vorjahr: EUR 37.382,06). Die erhaltenen Steuererstattungen im Geschäftsjahr betragen EUR 1.506,97 (Vorjahr: EUR 224.070,00). 3. Bedeutende zahlungsunwirksame Investitions- und Finanzierungsvorgänge und Geschäftsvorfälle sowie Angaben zum Erwerb und zum Verkauf von sonstigen Geschäftseinheiten Im Berichtszeitraum wurden 25% der Anteile an der assoziierten Baumot AG, Glattpark (Schweiz) im Wege einer Sachkapitalerhöhung um EUR 4.875.000,00 zahlungsunwirksam in die Twintec AG eingelegt. Am 26. Juni 2013 wurden ca. 4,7% der Anteile an der Baumot AG zum anteiligen Einlagewert in Höhe von EUR 911.663,92 veräußert. Die Kaufpreisforderung war zum 30. Juni 2013 noch nicht beglichen und damit noch nicht zahlungswirksam. IX. Angaben zur Eigenkapitalveränderungsrechnung Übrige Veränderungen Die übrigen Veränderungen des Geschäftsjahres 2011 betreffen Entnahmen aus der Kapitalrücklage zum Ausgleich des Bilanzverlustes. Konzernanhang X. Sonstige Angaben 1. Nicht in der Konzernbilanz enthaltene Geschäfte (§ 314 I Nr. 2 HGB) S e i t e | 36 Zum 31. Dezember 2012 bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von TEUR 996 (Vorjahr TEUR 3.153). Sie entfallen im Wesentlichen auf bereits durchgeführte Bestellungen bei Materiallieferanten (TEUR 576), im Übrigen auf Verpflichtungen aus Dauerschuldverhältnissen (Miet- und Leasingverträge). Diesbezüglich besteht das Risiko von zukünftigen Liquiditätsabflüssen und Chancen aus der Verwendung bzw. Nutzung der bestellten, gemieteten oder geleasten Gegenstände. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der in den Konzernabschluss einbezogenen Twintec Technologie GmbH sowie der Interkat Katalysatoren GmbH sind warenkreditversichert und an einen Factor abgetreten (echtes Factoring). Der Bestand an Forderungen, die sich im Factoring befinden, beträgt zum 30. Juni 2013 TEUR 1.451. Der entsprechende Forderungsposten gegen den Factor in Höhe von insgesamt EUR 616.560,36 (Vorjahr: EUR 2.508.063,77) wird unter den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesen. Das Factoring dient einer Verkürzung der Zahlungsziele zugunsten der Liquidität und der Eigenkapitalquote. Zudem wird das Ausfallrisiko ausgelagert. Risiken bestehen in der an den Factor zu entrichtenden Factoringgebühr. Zudem übernimmt der Factor nicht das Verlustrisiko. Die Twintec AG ist Stillhalter einer Kaufoption bezüglich 3,8% der Anteile an der assoziierten Baumot AG, Glattpark (Schweiz) zu einem Kaufpreis von TEUR 743. Chancen bestehen in dem Zufluss weiterer liquider Mittel, während sich das Risiko einer Verminderung der Kapitalbeteiligung und Stimmrechte an der Gesellschaft ergibt. 2. Anzahl der Arbeitnehmer (§ 314 I Nr. 4 HGB) Die Gesellschaft beschäftigte im Jahresdurchschnitt 68 Arbeitnehmer. Sie entfallen auf folgende Gruppen: Gewerbliche Arbeitnehmer: 16 Angestellte: 48 3. Organe Vorstand: - Herr Marcus Hausser, CEO, Diplom-Volkswirt, Nänikon/Schweiz, Vorsitzender des Vorstands ab 16.06.2012, gemeinschaftlich mit einem weiteren Vorstandsmitglied oder mit einem Prokuristen vertretungsberechtigt, - Herr Jörg Prause, CFO, Diplom-Kaufmann, Neuenburg am Rhein, Vorstandsmitglied ab 01.04.2012, gemeinschaftlich mit einem weiteren Vorstandsmitglied oder mit einem Prokuristen vertretungsberechtigt. - Herr Roger Kavena, COO, Bachelor (B.A. HSG), Kilchberg/Schweiz, Vorstandsmitglied ab 15.07.2013, gemeinschaftlich mit einem weiteren Vorstandsmitglied oder mit einem Prokuristen vertretungsberechtigt. Alle Vorstandsmitglieder sind insoweit von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit, als es ihnen gestattet ist, Rechtsgeschäfte im Namen eines Vertretenen als Vertreter eines Dritten abzuschließen. Aufsichtsrat: - Herr Christian Staby, Diplom-Kaufmann, Geschäftsführer, Perseus Beteiligungsberatung GmbH, München, Vorsitzender des Aufsichtsrates seit 15. Juni 2012. Herr Staby ist Aufsichtsratsmitglied der AGO AG Energie + Anlagen sowie der SEVA Energie AG. Konzernanhang S e i t e | 37 Er ist im Beirat der Deutsche KWK Holding GmbH und im Verwaltungsrat der Baumot AG, Fehraltorf, Schweiz. - Herr Michael Miller, Diplom-Ingenieur, Managing Director Perseus Beteiligungsgesellschaft L.L.C., Washington, D.C., U.S.A, seit 15. Juni 2012. Herr Milller ist Aufsichtsratsmitglied der AGO AG Energie + Anlagen sowie der SEVA Energie AG. Er ist im Beirat der Deutsche KWK Holding GmbH und im Verwaltungsrat der Baumot AG, Fehraltorf, Schweiz sowie im Board of Directors der Paralube, Inc. sowie Seismic Equipment Solutions, L.P. - Herr Alexander Hunzinger, Diplom-Kaufmann, Investment Manager Perseus Beteiligungsberatung GmbH, München ab 15. Juni 2012 bis 13. Juni 2013. Herr Hunzinger ist Aufsichtsratsmitglied der AGO AG Energie + Anlagen Mitglied des Beirats der Deutsche KWK Holding GmbH. - Herr Metehan Sen, Diplom-Kaufmann, MBA, CEO Lesire AG, Frankfurt ab 13. Juni 2013. 4. Bezüge / Darlehen der Organmitglieder (§ 314 I Nr. 6 HGB) Die im 1. Halbjahr 2013 gewährten Gesamtbezüge der amtierenden Vorstandsmitglieder belaufen sich auf insgesamt EUR 252.940,04. Die Bezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder, die im Geschäftsjahr 2013 ausbezahlt wurden, wurden aufgrund gebildeter Rückstellungen bereits im Anhang des Geschäftsjahres 2012 angegeben. Ansprüche gemäß § 314 I Nr. 6c HGB gegen Vorstandsmitglieder bestehen zum 30. Juni 2013 nicht. Die Bezüge der Mitglieder des Aufsichtsrates belaufen sich im Geschäftsjahr auf insgesamt EUR 17.500,00. 5. Gesamthonorar Abschlussprüfer (§ 314 I Nr. 9 HGB) Das vom Abschlussprüfer des Konzernabschlusses im Berichtsjahr berechnete Gesamthonorar für alle Konzerngesellschaften beträgt: EUR Abschlussprüfungsleistungen Steuerberatungsleistungen Sonstige Leistungen Gesamt 6. 37.160,00 0,00 15.000,00 52.160,00 Derivative Finanzinstrumente (§ 314 I Nr. 11 HGB) Um Zinsrisiken bei den variabel verzinslichen Immobilienkrediten abzusichern, wurde mit der WGZ Bank, Düsseldorf, ein Zins-Cap-Kontrakt abgeschlossen. Bei einem Bezugsbetrag von EUR 953.034,31 liegt der negative Marktwert des Cap zum Bilanzstichtag bei EUR 206,81. Der Marktwert des Zinssicherungsgeschäftes ist auf den 30. Juni 2013 abgezinst und basiert in der Berechnung auf einem allgemein anerkannten mathematischen Modell (Black-Scholes) sowie auf zum Berechnungszeitpunkt vorhandenen Marktdaten. Die auf zukünftige Geschäftsjahre entfallenden Aufwendungen für den Zins-Cap sind unter den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesen. Konzernanhang 7. S e i t e | 38 Währungsumrechnung Zum 30. Juni 2013 besteht eine Fremdwährungsverbindlichkeiten in Höhe von USD 3.929,00 (Umrechnungskurs: USD 1,3067). In den Konzernabschluss einbezogene Tochterunternehmen (§ 313 II Nr. 1 HGB) Name Sitz Anteil am Kapital Twintec Technologie GmbH Königswinter 100 % Interkat Katalysatoren GmbH Königswinter 100 % Assoziierte Unternehmen (§ 313 II Nr. 2 HGB) Name Sitz Baumot AG Glattpark (Schweiz) Anteil am Kapital 20,3 % Königswinter,den 16. September 2013 Twintec AG Marcus Hausser Vorsitzender des Vorstandes Jörg Prause Mitglied des Vorstandes Roger Kavena Mitglied des Vorstandes Kapitalflussrechnung S e i t e | 39 TWINTEC AG, Königswinter Konzern-Kapitalflussrechnung 1. Januar bis 30. Juni 2013 1.1.-30.06.2013 EUR Konzernergebnis vor Verwendung 1.1.-31.12.2012 EUR -1.043.224,11 -4.260.934,33 435.577,18 974.063,23 Abnahme/ Zunahme der Rückstellungen -263.274,98 482.959,00 Sonstige zahlungsunwirksame Erträge/ Aufwendungen -159.311,00 658.277,34 1.262.562,64 1.837.006,05 75.720,44 -1.219.593,99 308.050,17 -1.528.222,70 -181.944,93 -252.230,53 -21.886,70 0,00 Cashflow aus der Investitionstätigkeit -203.831,63 -252.230,53 Auszahlungen für die Tilgung von Finanzkrediten -686.442,27 -5.207.162,13 Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen Zunahme/ Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind Zunahme/ Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen 318.796,12 Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten Einzahlung aus Eigenkapitalzuführungen 3.999.000,00 0,00 3.250.000,00 Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -367.646,15 2.041.837,87 Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds -263.427,61 261.384,64 Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 440.862,93 179.478,29 Finanzmittelfonds am Ende der Periode 177.435,32 440.862,93 Eigenkapitalspiegel S e i t e | 40 TWINTEC AG, Königswinter Konzern-Eigenkapital-Veränderungsrechnung zum 30. Juni 2013 Gezeichnetes Kapital / Stammaktien EUR Stand am 31.12.2010 Kapitalrücklage EUR Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital EUR Konzerneigenkapital EUR 6.500.000,00 15.172.025,68 1.776.129,31 23.448.154,99 Übrige Veränderungen 0,00 -14.598.308,81 14.598.308,81 0,00 Konzern-Jahresfehlbetrags / Konzerngesamtergebnis 0,00 0,00 -16.374.438,12 -16.374.438,12 Stand am 31.12.2011 6.500.000,00 573.716,87 0,00 7.073.716,87 Ausgabe von Anteilen 3.250.000,00 0,00 0,00 3.250.000,00 0,00 0,00 -4.260.934,33 -4.260.934,33 Stand am 31.12.2012 9.750.000,00 573.716,87 -4.260.934,33 6.062.782,54 Ausgabe von Anteilen 4.875.000,00 0,00 0,00 4.875.000,00 0,00 0,00 -1.043.224,11 -1.043.224,11 14.625.000,00 573.716,87 -5.304.158,44 9.894.558,43 Konzern-Jahresfehlbetrag / Konzerngesamtergebnis KonzernHalbjahresergebnis Stand am 30.06.2013 TWINTEC AG Eduard-Rhein-Straße 21-23 53639 Königswinter Deutschland T + 49(0)22 44 . 91 80 57 F + 49(0)22 44 . 91 83 819 [email protected]