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Jugend und Wirtschaft S E I T E 20 · D O N N E R S TAG , 4 . AU G U S T 2 0 1 6 · N R . 1 8 0 F R A N K F U RT E R A L LG E M E I N E Z E I T U N G Schüler schreiben: Ein Projekt der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und des Bundesverbandes deutscher Banken ügel runter. Es zischt. Dreieinhalb Sekunden später schießt man mit gut 200 Stundenkilometern in die Höhe. Das ist kein Raketenstart, sondern der Beginn einer Fahrt auf der „Kingda Ka“Achterbahn im Freizeitpark Six Flags Great Adventure in den Vereinigten Staaten. Geplant hat sie das Ingenieurbüro Stengel GmbH aus München, das 14 Mitarbeiter beschäftigt. Nach eigenen Angaben ist man Weltmarktführer in der Planung von Achterbahnen. Und die Kingda Ka ist die höchste Achterbahn der Welt und die schnellste Nordamerikas. „Bei der Eröffnung vor fast elf Jahren wurde Kingda Ka als eine der furchteinflößendsten und berauschendsten Achterbahnen gesehen“, berichtet Kristin Siebeneicher von Six Flags Great Adventure. Von allen 700 Achterbahnen, die Stengel in gut fünfzig Jahren geplant habe, sei die Kingda Ka die spektakulärste, sagt Andreas Wild, Geschäftsführer des Ingenieurbüros Stengel. 2017 komme freilich eine noch spektakulärere, verrät er. Die Angebotspalette des Unternehmens reicht von der Qualitätssicherung über die Berechnung der Holz- oder Stahlstrukturen bis hin zur Planung und Konstruktion von Achterbahnen. Wo hat eine Stütze zu stehen, und hält diese die Belastungen des fahrenden Zugs aus? Auf solche Fragen habe man die Antwort, sagt Wild. Beim Berechnen der Stützen sei die Einhaltung aller örtlichen Randbedingungen wie Wege, Straßen, Gebäude und Geländegrenzen wichtig, „denn es darf zum Beispiel keine Stütze in einem Restaurant stehen“. In der Regel arbeitet Stengel für Achterbahnhersteller, die für Freizeitparks bauen, zum Beispiel für die Mack Rides GmbH & Co. KG in Waldkirch. Mack Rides stellt unter anderem Attraktionen für den Europa-Park in Rust her, Deutschlands größten Freizeitpark. Nach eigenen Angaben gehört man zu den drei führenden Achterbahnherstellern der Welt. Pressesprecher Maximilian Röser berichtet, die Achterbahnen würden von vier Ingenieuren entworfen. Auf Wunsch des Kunden werde das Büro Stengel hinzugezogen. Manche Parks legten viel Wert auf den „Stempel Stengel“. Auch könne das Ingenieurbüro Kräfte, die während der Fahrt auf den Passagier einwirken, genau berechnen. „Die auf den Passagier einwirkenden Beschleunigungen müssen verträglich sein.“ Nach Wilds Worten kann man mit Computerprogrammen die Fahrerlebnisse vorhersagen. Man erledige 15 bis 20 Projekte im Jahr. Mindestens 5 bis 6 Millionen Euro koste eine kurze Achterbahn und eine ausgefeiltere 15 bis 20 Millionen Euro, sagt Röser. Die Dekoration sei mitunter am teuersten. Nach Wilds Angaben beginnt ein Auftrag bei 50 000 Euro, er könne aber viel teurer werden. Man arbeite etwa vier Monate an einem Auftrag. Anderthalb bis zwei Jahre vergingen im Normalfall von der Ausschreibung bis zur Eröffnung einer Achterbahn, sagt Röser. In den sechziger Jahren baute der Gründer des Ingenieurbüros, Michael Stengel, die erste Stahlachterbahn Deutschlands, die „Super Acht“ auf dem Münchner Oktoberfest. Er plante auch den ersten Achterbahnlooping der Welt. Hierfür wandte er 1975 das geometrische Prinzip der Klothoide an; auf ihm bauen bis heute alle Loopings auf. Dabei geht es darum, die Belastung beim Einfahren in den Looping zu senken. Weitere Meilensteine waren der erste „Inverted Roller Coaster“ und der „Olympia Looping“ auf dem Oktoberfest. 2001 überließ Stengel das Unternehmen Harald Wanner und seinem Schwiegersohn Andreas Wild. B Entweder wird ihr schlecht, oder sie ist schwanger In Eisdielen gibt es nun Sorten wie Essiggurke-Nutella I Wie man Hals über Kopf die Kurve kratzt Ein Ingenieurbüro aus München, das den ersten Looping der Welt erfunden hat, plant Achterbahnen auf der ganzen Welt. Nun blickt es nach Osten. Ein Kreislauf bringt den Kreislauf in Schwung. Laut Wild ist die Zahl der Achterbahningenieurbüros in Deutschland überschaubar. International gebe es vor allem Büros mit ein, zwei Mitarbeitern und Achterbahnhersteller mit eigenen Ingenieurabteilungen. „Etwas in Stengels Größe gibt es anderswo auf der Welt nicht“, sagt Wild und schätzt den Weltmarktanteil seines Unternehmens auf 40 Prozent. Stengel hat viele Aufträge. Nach der Amtsübernahme 2001 habe man, mehrere hundert Achterbahnen später, den Umsatz verdoppelt. Er liege im einstelligen Millionenbereich. Die bisherigen Absatzmärkte sind Westeuropa und Amerika. Nun blickt man nach Osten. Die Vereinigten Arabischen Emirate investierten stark in den Tourismus und auch in Freizeitparks, sagt Röser. Und Chinas aufstrebende Mittelschicht lasse die Nachfrage nach Angeboten wie Freizeitparks wachsen. Auch der deutsche Markt verändert sich. Das Einbetten der Bahn in ein Motiv habe stark zugenommen, berichtet Röser. „Sich nur passiv von der Technik den Magen umdrehen zu lassen, das wird in Zukunft abnehmen“, sagte Werner Stengel vor fünf Jahren dieser Zeitung. Nun zieht man Virtual-Reality-Brillen an. „Das Verschwimmen von realer und virtueller Welt wird an Bedeutung gewinnen“, sagt der Geschäftsführer des Verbands Deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen, Ulrich Müller-Oltay. „So kann aus Foto Imago dem Alpenexpress an Halloween schnell eine Geisterbahn werden“, erklärt Röser. Während einer Achterbahnfahrt bekomme das Gehirn die Information, dass sich der Körper in einer Ruheposition befinde, erklärt Psychologe Ingo Bögner. Doch die Augen sähen, dass man sich schnell bewege. Evolutionsbiologisch bedingt, bereite sich der Körper auf Flucht oder Kampf vor und schütte die Hormone Adrenalin, Endorphin (Glückshormon) und Cortisol aus. Und wenn man Angst vor Achterbahnen hat? Wild gibt zu bedenken, dass schon die Fahrt zum Park gefährlicher sei als die Achterbahnfahrt. Giovani Francois Nantcha Wentzinger-Gymnasium, Freiburg Kumpel zeigen viel Fleisch Alle Mannen ziehen Leine Berliner Metzgerei geht in der Vermarktung neue Wege Winzige Gemeinde in Baden ist im Tauziehen riesig ir sind kein Betrieb, wir sind Buddy & Bro“, sagt Hendrik Haase. Im Oktober 2015 gründete er mit Jörg Föstera die Kumpel & Keule GmbH in Berlin-Kreuzberg. Hinter einer Glaswand stehen zwei hippe junge Männer und zerlegen vor den Augen der Kunden ein Stück Fleisch. Dabei arbeiten sie wie Chirurgen mit dem Skalpell. Sie tragen Tattoos, Piercings und Caps – und stehen für eine neue Generation von Fleischern, die auf der Suche nach hoher Qualität sind und in der Vermarktung neue Wege gehen. „Die Menschen sollen wieder ein Gefühl dafür entwickeln, dass sie nicht nur zerlegte Fleischstücke essen, sondern ein Tier“, betonen Haase und Föstera. „Und dieses Tier hat eine Herkunft und eine Geschichte.“ Haase, Jahrgang 1984, hat Kommunikationsdesign studiert und sich viel mit Essen auseinandergesetzt. Er fotografierte Lebensmittel, um ihre Geschichte zu erzählen. Er sei Künstler, Autor, kulinarischer Kurator und Wurstelier. Haase veranstaltet Events wie „Wurst & Bier“ in der Markthalle Neun, dem Standort von Kumpel & Keule. Außerdem ist er Blogger, und er kämpft für die Erhaltung des Lebensmittelhandwerks und des kulinarischen Weltkulturerbes. Föstera wurde 1988 geboren, ist mit fünfzehn von der Hauptschule geflogen und hat später eine Metzgerlehre absolviert. Er war Jahrgangsbester, legte die Meisterprüfung ab und war mit 18 Jahren Deutschlands jüngster Metzgermeister. Nebenher machte er das Abitur. Er arbeitete in vielen Berliner Metzgereien, unter anderem in der Blutwurstmanufaktur und im KaDeWe. Er ist Dozent in der 1. Berliner Fleischerfachschule. Die Wege der beiden Männer kreuzten sich 2014 beim „Stadt, Land, Food“- Festival in der Markthalle Neun. Sie hatten die W ch hätte gerne ein Bier und eine Weißwurst mit Senf.“ Diese Bestellung würde man in einem Biergarten erwarten, nicht in einer Eisdiele. Für Matthias Münz, der sich „Der verrückte Eismacher“ nennt, ist dieser Wunsch ganz normal, bietet er doch genau solche Eissorten an. „Einen an der Waffel“ hat er keineswegs, ausgefallene Sorten sind ein wichtiger Teil seines Geschäftsmodells, mit dem er sich von anderen Eisdielen abheben will. Der Name „Der verrückte Eismacher“ sei angelehnt an den verrückten Hutmacher aus dem Kinderbuch „Alice im Wunderland“. Im Eissalon zieren die Abenteuer von Alice, dem weißen Kaninchen, der Grinsekatze und der Herzkönigin die Wände. Dazu passend, gibt es Alice-Eis mit Rosengeschmack und fruchtiges Grinsekatzeneis. „Schon als Kind habe ich immer sieben Kugeln Eis in einer Waffel gegessen“, behauptet Münz. Und da er auch immer gern Hüte getragen habe, gefällt es ihm, seine Kunden mit einem Zylinder auf dem Kopf zu überraschen. Während seines Tourismusstudiums habe er durch die Kontakte seiner italienischen Freundin in Italien das Eismachen erlernt. „Meine Bachelor-Arbeit habe ich über das Thema ,Existenzgründung in der Speiseeis-Branche – Eröffnung eines innovativen Eiscafés in München‘ geschrieben.“ Im Februar 2012 eröffnete er dann im Münchner Universitätsviertel sein Eiscafé. 2013 habe er schon Gewinn erwirtschaftet. Mittlerweile beschäftigt Münz vier Vollzeitangestellte und rund 30 Aushilfen. Jeden Tag bietet er andere Sorten an. „Mehr als 500 Eissorten haben wir schon verwirklicht.“ Die Hälfte seien ausgefallene Sorten wie Gebrannte Mandeln und Apfelmus-Pfannkuchen. Es gibt zudem immer zwei, drei extreme Sorten wie Schweinebraten, Käsespätzle mit Röstzwiebeln oder Stockfisch. „Diese ausgefallenen Sorten sind der absolute Renner.“ Auf der Eistheke steht ein Ideenhut für Wünsche. Selbst den Wunsch nach Kaviareis erfüllte Münz – für 50 Euro die Kugel. Seine neuesten Kreationen sind das Sorbet „Flip, der Grashüpfer“, eine Komposition aus Heulikör und gerösteten Heuschrecken, und „Stracciawurmella“ aus Stracciatellaeis mit gerösteten Mehlwürmern – 50 Gramm auf 2 Liter Eis – und heißer Schokolade. Sauerkraut- und Döner-Eis seien allerdings Flops gewesen, gibt Münz zu. „Ich lasse mir skurrile, lustige Aktionen einfallen wie den kostenlosen Schwangerschaftstest mit Essiggurke-Nutella-Eis. Wenn es den Damen schmeckt, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass sie schwanger sind.“ Seine Wareneinsatzquote sei hoch, sie liege bei 30 bis 35 Prozent. Die erste Kugel kostet 1,60 Euro, zwei Kugeln 3 und drei 4,30 Euro. Nach eigenen Angaben erzielt er einen jährlichen Umsatz im oberen sechsstelligen Bereich und verkauft täglich etliche tausend Kugeln Eis. Im Mai hat Münz in der Münchner Innenstadt ein zweites Café im Stil „Der verrückte Eismacher und die sieben Zwerge“ eröffnet. Eine etwas andere Eiskunst präsentiert die Berliner Eispatisserie „Hokey Pokey“: Inhaber Niko Robert kreiert Edeldesserts. Hokey Pokey, ein Begriff aus englischsprachigen Kinderliedern, steht für Zauberei und benennt gleichzeitig die bestverkaufte Eissorte, die aus einer Vanilleeis-Variante und Karamellstückchen besteht. Robert verwendet eher traditionelle Sorten, das Besondere sei die Komposition. Beliebt seien „Café Noir aus Mousse au Chocolat, Sherry und Espresso“, „Gurke Gin Tonic Sorbet mit Eukalyptus“ und „Schwarze Johannisbeere mit Marzipan und Riesling Beerenauslese“. „In einer Kugel biete ich ein ganzes Dessert“, sagt Robert. Im Idee, eine zweitägige Metzgerwerkstatt zu veranstalten. Ein Jahr später standen acht Metzger hinter einer Glasscheibe und zeigten, wie man eine Wurst macht. Sie traten wie Rockstars auf. Laut Haase verkauften sie an zwei Tagen 8000 Würste. Daraus entstand der Gedanke, eine neuartige Metzgerei aufzubauen. „Wir wollten etwas entwickeln, was unseren ethischen Vorstellungen entspricht“, sagt Haase. An vorderster Stelle steht für sie das Wohl der Tiere, von der Aufzucht bis zur Schlachtung. Und die Qualität des Fleisches. Man legt großen Wert darauf, woher das Fleisch kommt. Ein direkter Kontakt zum Verkäufer wird gepflegt, zum Beispiel zu der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall. Das Schwäbisch-Hällische Landschwein aus der Eichelmast hat 300 Quadratmeter Platz. EU-Bio-Schweine hätten nur 2,3 Quadratmeter und die Schweine aus der Massentierhaltung nur 0,75 Quadratmeter zur Verfügung, heißt es auf der Internetseite von Kumpel & Keule. Bei Kumpel & Keule arbeiten sechs Mitarbeiter und zwei Aushilfen. Ein Gewinnüberschuss zum Ende des Jahres wird unter allen aufgeteilt. Monatlich werden durchschnittlich achtzig Schweine, sechzig Hühner, vier Rinder und drei Ziegen verarbeitet und verkauft. In der Metzgerei gibt es Buletten für 2 Euro und Steaks für 50 Euro. Kunden sind vor allem hippe junge Berliner und Touristen. „Ich glaube, ich habe heute den besten Burger meines Lebens gegessen. Einfach nur bestes Fleisch, hervorragend zubereitet mit würzigem Käse. Da lohnt es sich sogar, extra aus Hamburg anzureisen“, lobt einer. Ein anderer schwärmt, wie saftig das Fleisch sei. Da zahle er gerne 8 Euro für einen Burger. er Seilziehwettkampf sei ein Sport mit langer Tradition, der in Deutschland nicht allzu bekannt sei, sagt der Tauzieher Stefan Heimann. Regelmäßig finden Turniere auf nationaler und Landesebene statt. Außerdem ist das Tauziehen ein Teil der World Games; das ist ein internationaler Wettkampf in Sportarten, die nicht zum Programm der Olympischen Spiele gehören. Im Wettkampf stehen sich je acht Athleten gegenüber, die an einem 34 Meter langen Seil ziehen. Der Wettkampf wird auf einer Rasenfläche ausgetragen; gewonnen hat das Team, das zuerst die gegnerische Mannschaft vier Meter auf seine Seite zieht. Einer der beiden erfolgreichsten Tauziehvereine Deutschlands sitzt in der badischen Gemeinde Böllen, die nur knapp 100 Einwohner zählt. Nach Angaben von Heimann, der Sportler des Vereins ist, D wurden die Tauziehfreunde Böllen e.V. 1989 gegründet; sie haben knapp 200 Mitglieder. Zum Tauziehen komme man meistens über Familie oder Freunde. Neben der erfolgreichen von Männern besetzten Mittelgewichtsklasse bis 640 Kilogramm gibt es in Böllen eine Jugend- und eine Frauenmannschaft. Seit 1991 ziehen die Männer in der Bundesliga und waren seitdem Meister oder Vizemeister. Sie waren auch schon Weltmeister, Vizeweltmeister und Europameister. Diese Titel wurden mit mindestens vier Böllener in der Nationalmannschaft errungen. Ihre stärksten Gegner in der Bundesliga sind die Sportfreunde Goldscheuer aus Kehl. Sie stellen die zweite Hälfte der Nationalmannschaft. Die Sportförderung durch das Bundesministerium des Innern ermöglicht den Tauziehfreunden die Teilnahme an den Turnieren auf der ganzen Welt. So wurde im September 2015 die Reise in das nordirische Belfast finanziert, wo die Europameisterschaft stattfand und die Deutschen den zweiten Platz ergatterten. 2013 nahmen die Sportler an den World Games in Kolumbien teil, von wo sie mit dem dritten Platz zurückkehrten. Für den im April 2014 fertiggestellten Neubau des Vereinsheims, der 80 000 Euro gekostet hat, erhielt der Verein einen Zuschuss vom Badischen Sportbund von 51 307 Euro, wie Beatrix Vogt-Römer vom Badischen Sportbund in Freiburg berichtet. „Die Mitglieder haben für den Bau ehrenamtlich knapp 4800 Stunden Eigenleistung investiert“, ergänzt Heimann. Die jährlichen Einnahmen und Ausgaben des Vereins beliefen sich auf rund 30 000 Euro. Man finanziere sich hauptsächlich durch das einmal im Jahr durchgeführte Tauziehturnier. Laura Klein Laura Raimann Katholische Schule Liebfrauen, Berlin Theodor-Heuss-Gymnasium, Schopfheim ZEITUNG IN DER SC HULE Mehr zu den Projektpartnern im Internet unter www.jugendundwirtschaft.de Verantwortliche Redakteurin: Lisa Becker Verantwortlich im Bankenverband: Anke Papke Pädagogische Betreuung: IZOP-Institut zur Objektivierung von Lern- und Prüfungsverfahren, Aachen Ansprechpartner: Dr. Titus Maria Horstschäfer An dem Projekt „Jugend und Wirtschaft“ nehmen teil: Alzey, Gymnasium am Römerkastell 앫 Aurich, Integrierte Gesamtschule Aurich-West 앫 Bad Iburg, Gymnasium 앫 Bad Segeberg, Städtisches Gymnasium 앫 Bad Zwischenahn, Gymnasium Bad Zwischenahn-Edewecht 앫 Bassum, Lukas Schule 앫 Berlin, Kath. Schule Liebfrauen, Wilma-RudolphOberschule 앫 Bernau, Barnim-Gymnasium 앫 Bonn, Clara-Schumann-Gymnasium, KardinalFrings-Gymnasium, Tannenbusch-Gymnasium 앫 Bremen, Hermann-Böse-Gymnasium, Oberschu- Jahr 2011 eröffnete er seine Manufaktur in Berlin am Prenzlauer Berg, nachdem er zwei Jahre im Fünf-Sterne-Hotel Ritz-Carlton in Berlin als Koch gearbeitet hatte. „Ich wurde von einem Bekannten gefragt, ob ich nicht auch Eis machen könnte, das war in der Eismanufaktur ,Vanille & Marille‘, und dort habe ich dann einen Sommer lang Eis gemacht.“ Innerhalb von drei Jahren habe sich sein Eisladen allein durch Mundpropaganda zur umsatzstärksten Eisdiele Berlins entwickelt, sagt Robert. Genaue Umsatzzahlen will er nicht verraten, nur dass er an heißen Tagen mit neun Verkäufern gleichzeitig agiere. 2013 kamen so viele Kunden, dass der Bürgersteig mit Fahrrädern und Kinderwagen blockiert war, worüber sich die Anwohner beschwerten. Robert schloss den Laden für drei Tage und erhöhte den Preis für eine Kugel um ein Drittel auf 1,60 Euro, um Kunden abzuschrecken. Aber auch das habe den großen Zulauf nicht stoppen können, erzählt Robert. Die Lage entspannte sich, als er 2014 nur 20 Meter weiter einen dreimal größeren Laden zusätzlich eröffnete. Mittlerweile kostet eine Kugel 1,80 Euro. Dafür gibt es zum Beispiel Banane in braunem Rohrzucker karamellisiert, mit einem Schuss Rum, Schoko-Brownie-Stückchen und gerösteten Pekan- und Paranüssen. Ralph Höfges empfängt seine Kunden in seinem Eiscafé in Krefeld, das er mit seiner Frau aufgebaut hat, in authentischem Sylter Ambiente. Er kam auf die Idee, ein Eiscafé zu eröffnen, als er am Strand von Rantum auf Sylt war. In seinem „Sylter Eiscafé“ will er seinen Gästen ein identisches Urlaubsgefühl verschaffen: mit Strandkörben, Sylter Produkten, hausgemachten Kuchen, Waffeln und eigenen Eiskreationen. Höfges gründete im Herbst 2013 ein Franchise-Unternehmen, im Februar 2014 eröffnete er das erste Eiscafé in Krefeld und dann vier weitere in der Umgebung. Zuvor besaßen die Höfges eine Veranstaltungsagentur. Sie beschäftigen sieben Mitarbeiter in Vollzeit und bis zu zwanzig Aushilfen. Höfges bietet abwechselnd rund 45 Eissorten an. „Am besten verkaufen sich die Klassiker Vanille, Schokolade, Erdbeere und im Becher das Spaghettieis“, berichtet Höfges. Er rechnet damit, 2016 rund 70 000 Liter Eis zu verkaufen. In der Winterpause kreiert Höfges neue Sorten. Eine Kugel kostet im Sylter Eiscafé 1,10 Euro, die Nusssorten 1,30 Euro. Für das Orangeneis zum Beispiel werden kistenweise Orangen ausgepresst. „Da wir unser Eis ausschließlich aus natürlichen Zutaten handwerklich herstellen, ist es in der Herstellung deutlich teurer als das bekannte italienische Tüteneis.“ Dieses werde in der Regel mit einem Aromapulver und Wasser beziehungsweise Milch hergestellt. Man erziele einen Jahresumsatz von 300 000 bis 400 000 Euro. Im Jahr 2015 schleckte jeder Deutsche nach Angaben des Eis Info Services rund 7,9 Liter Eis, 3,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Das sind etwa 113 Kugeln. Der Konsum des von Eisdielen produzierten Eises blieb mit durchschnittlich 1,5 Litern je Kopf weitgehend konstant. Die beliebtesten Sorten sind Vanille, Schokolade, Stracciatella, Amarena und Erdbeere. Ernst Kammerinke, Geschäftsführer der Sparte Markeneis im Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie, sagt, die deutschen Eisfans würden immer experimentierfreudiger und die Eismacher immer kreativer. Auch die Markeneishersteller, die laut Kammerinke mehr als 80 Prozent des Speiseeismarktes in Deutschland repräsentieren, setzten zunehmend auf Exotik. So bietet Mövenpick inzwischen Sorten wie Ananas-Thai-Basilikum an. Jasmin Fenzky Berufskolleg Siegburg le Rockwinkel 앫 Brühl, Max-Ernst-Gymnasium 앫 Cochem, Martin-von-Cochem-Gymnasium 앫 Coesfeld, St.-Pius-Gymnasium 앫 Delmenhorst, Gymnasium an der Willmsstraße 앫 Dieburg, Alfred-Delp-Schule 앫 Dillingen, Albert-SchweitzerGymnasium 앫 Dortmund, Mallinckrodt-Gymnasium 앫 Dreieich, Ricarda-Huch-Schule 앫 Duderstadt, Eichsfeld-Gymnasium 앫 Freiburg, Wentzinger-Gymnasium 앫 Fürstenwalde, Kath. Schule Bernhardinum 앫 Fürth, Heinrich-SchliemannGymnasium 앫 Geisenheim, Internat Schloss Hansenberg 앫 Gießen, Landgraf-Ludwigs-Gymnasium 앫 Hadamer, Fürst-Johann-Ludwig-Schule 앫 Hamburg, Gymnasium Ohmoor, Wilhelm-Gymnasium 앫 Herne, Mulvany-Berufskolleg 앫 Heubach, Rosenstein-Gymnasium 앫 Hohenmölsen, Agricolagymnasium 앫 Kaiserslautern, Albert-Schweitzer-Gymnasium 앫 Künzelsau, Schlossgymnasium 앫 Lohr a. Main, Franz-Ludwig-von-Erthal-Gymnasium 앫 Lübeck, Friedrich-List-Schule 앫 Magdeburg, Ökumenisches Domgymnasium 앫 Maxdorf, Lise-Meitner-Gymnasium G8 GTS 앫 Münster, Gymnasium Wolbeck 앫 Münstermaifeld, Kurfürst-Balduin-Gymnasium 앫 Oberursel, Feldbergschule 앫 Oberviechtach, Ortenburg-Gymnasium 앫 Osnabrück, Ursulaschule 앫 Paderborn, Gymnasium Schloß Neuhaus 앫 Riedlingen, Kreisgymnasium 앫 Rodewisch, Johann-Heinrich-PestalozziGymnasium 앫 Rottweil, Droste-Hülshoff-Gymnasium 앫 Schopfheim, Theodor-Heuss-Gymnasium 앫 Schweinfurt, Bayernkolleg 앫 Siegburg, Berufskolleg 앫 Siegen, Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung 앫 Stralsund, Berufliche Schule 앫 Uetersen, Ludwig-Meyn-Gymnasium 앫 Wismar, Geschwister-Scholl-Gymnasium 앫 Zwickau, Peter-Breuer-Gymnasium