university of greenwich
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AUSLANDSSEMESTER-ERFAHRUNGSBERICHT über das WINTERSEMESTER 2015 / 2016 an der UNIVERSITY OF GREENWICH Old Royal Naval College, 30 Park Row, London SE10 9LS, Vereinigtes Königreich Hiermit erkläre ich mein Einverständnis über die Weitergabe meines Namens, meiner EmailAdresse, meines Erfahrungsberichtes an potentielle Interessenten sowie die Weitergabe des Erfahrungsberichts in anonymisierter Form zum Download von der FK 14-Homepage. Erfahrungsbericht University of Greenwich 1) Tipps zu Vorbereitungen Alle Wege führen nach.... London und somit auch viele Direktflüge von jedem großen deutschen Flughafen. Ein bisschen verwirrender ist die Flughafensituation in London mit sechs internationalen Flughäfen, von denen man aber binnen maximal 90 Minuten (und das ist in Städten wir London eine annehmbare Zeit!) in Greenwich ist: • • • London Heathrow, der größte Airport: Von hier kann man bequem mit der Ubahn (Tube) und dem Bus nach Greenwich fahren. Dauer ca 70 Minuten. London City-Airport: Geographisch fast neben Greenwich gelegen. Transport mit der Ubahn dauert ungefähr 30 Minuten. London Stansted / Luton / Gatwick: Die Flughäfen befinden sich außerhalb der Stadt London. Mit dem Zugshuttle (zB Gatwick-Express) oder dem Bus (National Express, die billigere Alternative zur Bahn) und der Ubahn ist man auch in 90 Minuten in Greenwich. Kurzer Tipp zum ÖPNV in London: Schafft euch unbedingt eine Oyster-Card an, sobald ihr in London ankommt. Man erhält sie an allen Ubahn-Schaltern und gekennzeichneten Kiosks. Die Karte kann man mit Guthaben aufladen, was einem dann bei jeder Fahrt abgezogen wird. Im Vergleich zu einer Einzelfahrt mit „Paper Ticket“ spart man bis zu 50%! Außerdem ist die Karte so gedeckelt, dass man maximal den Betrag eines Tagestickets für seine Fahrten ausgibt. Wer mit viel Gepäck reisen möchte und keine Lust hat, Übergepäck zu bezahlen, kann auch mit dem Zug durch den Eurotunnel anreisen. Die Züge sind super bequem und die Fahrtzeit ab München beträgt ungefähr 10 Stunden. Tickets gibt’s als Sparangebote der DB manchmal schon ab 69 €! Alternativ, kann man sich auch ein Paket aus Deutschland mit beispielweise Küchen- und Bettsachen schicken lassen. Was das Gepäck angeht, würde ich jedem empfehlen Regenjacke / - schirm einzupacken. Die Temperaturen in Greenwich sind im Herbst durchschnittlich zwar höher als in Deutschland (als es im Herbst 2015 in München geschneit hat, sind wir in London noch im Cardigan draußen rumgelaufen), aber vor allem gegen Ende des Jahres ist das Wetter teils unberechenbar. Morgens strahlender Sonnenschein, zwei Stunden später heftiger Regen und nachmittags kann man wieder problemlos im Park spazieren gehen... welcome to England! Ansonsten kann man aber alles (gewohnte Badartikel, Kosmetikprodukte, Essensmarken – vor allem im örtlichen Lidl) zu etwas teureren Preisen auch in London kaufen und somit entspannt anreisen. Ich selbst habe in einem Wohnheim der University of Greenwich gewohnt, weil das für mich persönlich die unkomplizierteste Möglichkeit war, in einer fremdenden Stadt unterzukommen. Für 3-4 Monate ist das auch absolut okay und somit würde ich es jedem empfehlen. Die Bewerbung läuft über den Accommodation Service der Universität, worum man sich selbst (frühzeitig!) kümmern muss. Die Bewerbungsfrist ist zumeist ca 3 Monate vor Semesterbeginn, woraufhin man die finale Zusage gut einen Monat vor Einzug erhält. (weitere Infos zu der Bewerbung unter: http://www2.gre.ac.uk/study/accommodation/campus/apply) 1 Erfahrungsbericht University of Greenwich 2) Information zu Stadt/Land Greenwich befindet sich im Stadtgebiet Londons und zählt somit zu „Greater London“. Im Vergleich zum Stadtkern wirkt Greenwich allerdings wie ein Dorf in der Stadt (mit nettem Markt, großem Park, schönen kleinen Häusern und urigen Pubs direkt an der Themse). Vor allem die maritime Geschichte Greenwichs lockt viele Touristen an. Der Nullmeridian, das Planetarium, der ehemalige Teaclipper „Cutty Sark“ und das UNESCOWeltkulturerbe um das Old Royal Naval College, in dem sich die University of Greenwich befindet, zählen zu den Hauptattraktionen. Wer also mal keine Lust hat zum Sightseeing nach London zu fahren, kann auch einige spannende Nachmittage in Greenwich verbringen. In gut 20-30 Minuten kann man von Greenwich aus auch die touristischen Hotspots Londons erreichen. Neben den Top-Sights (wie Big Ben, Tower Bridge, Tower of London, St Pauls Cathedral) sind die unzähligen Märkte (Camden Town, Portobello Road, Brick Lane Market, Borough Market) sowie die Parks und Grünanlagen auf jeden Fall einen Besuch wert. Ebenso sollte man das vielseitige Kulturangebot der Stadt mit seinen Museen, Theatern und Musicals nutzen (aktuelle Veranstaltungen findet man gut unter http://www.timeout.com/london). Wenn man sich mal die Zeit nimmt, auf die Ubahn verzichtet und durch einige Viertel Londons läuft, sieht man auch wunderbar, wie sich die einzelnen Gebiete unterscheiden. Da gibt’s Glasgebäude und Hochhäuser in the Bank, weiße Steinbauten in Westminster und wunderschön rot-orangene Backsteinhäuser in Mayfair, ebenso wie die kleinen bunten Häuser in Notting Hill und punkige Alternativläden in Camden Town. Langweilige wird es auf jeden Fall nicht! Wer dennoch genug von der Metropole hat, kann von London aus ganz leicht weitere schöne Ecken Englands entdecken. National Rail (Zug) und National Express (Bus) bieten die Möglichkeit, selbstständig in umliegende Städte wie Cambridge, Oxford oder Canterbury zu fahren oder man schließt sich einer organisierten Tour an. Diese gibt es als Tagesausflüge mit einem Busreiseveranstalter oder manchmal sogar auch von Universitäten direkt für ihre Studenten organisiert. Sollte man auf jeden Fall mitnehmen. 3) Vor Ort Wenn man sich rechtzeitig um eine Bewerbung beim Accommodation Service der University of Greenwich gekümmert hat, klappt das mit dem Wohnheimplatz auch ziemlich sicher. Die meisten Zimmer hatten ihr eigenes Bad (Dusche, Waschbecken & WC), während man sich die Küche mit 4-7 andren Mitbewohnern geteilt hat. Man sollte allerdings beachten, dass es in den Küchen kein Geschirr und keine Kochutensilien gibt und man auch seine eigene Bettdecke und ein Kissen mitbringen muss. Wenn man nicht gerade ein Zimmer im modernen Wohnheim Daniel Defoe ergattert, ist die Qualität der Unterkunft eher mäßig. Trotz dem Preis von gut 750€/Monat (ich habe im Laufe der Zeit herausgefunden, dass das noch wenig für London ist.....) sollte man sich also nicht zu viel Luxus erwarten. Aber wie zuvor schon beschrieben, ist das für 3-4 Monate absolut okay. Immerhin gab es kostenloses Internet und multikulturelle Mitbewohner inklusive. In der ersten Uni-Woche ist am Campus die Freshers-Fare, die ich auf jeden Fall empfehlen würde. Im Rahmen des Spektakels präsentieren sich alle Sportclubs/ Vereine/ Societies der Universität und versuchen neue Mitglieder anzuwerben. Einige lokale Unternehmen sind auch vertreten und so waren kostenlose Pizza, eine Clubkarte fürs örtliche Kino und ein gratis Eintritt in einen Club Londons geboten. Zusammenfassend also eine super Möglichkeit, das Freizeitangebot Greenwichs und neue Leute kennen zu lernen. 2 Erfahrungsbericht University of Greenwich Wer dann neue Freunde gefunden hat, muss natürlich auch mit ihnen in Kontakt bleiben und somit würde ich jedem empfehlen, sich einen englischen Handyvertrag zu holen. Billige Angebote gibt es beispielsweise von giffgaff (https://www.giffgaff.com). Der Anruf in die deutsche Heimat kostet bei diesem Anbieter auch nur 4p/Minute, was billiger ist als jedes Roaming. Die Eröffnung eines Bankkontos lief leider nicht so einfach. Viele Banken fordern für die Eröffnung ein offizielles Dokument der Universität, in dem bestätigt wird, dass man länger als 6 Monate in Großbritannien studiert. Da das auf mich leider nicht zutraf, habe ich mich entschlossen kein Konto zu eröffnen und alles mit Kreditkarte / Bargeld bezahlt. Hierfür habe ich mir vor Abflug die DKB-Kreditkarte für Studenten geholt (https://www.dkb.de/privatkunden/student_card/), mit der man weltweit kostenlos Geld abheben kann – egal in welcher Währung. Grundsätzlich würde ich jedem empfehlen, Geld mit der Kreditkarte am Automaten abzuheben und nicht in Deutschland Pfund bei der Heimatbank zu bestellen oder gar am Flughafen zu überteuerten Raten Euro in Pfund zu tauschen. Wer dennoch gerne ein britisches Konto möchte, sollte sich auf der Freshers Fare von der Santander Filiale an der Goldsmiths University beraten lassen, dort klappt das auch ohne Mindestaufenthaltsdauer. Den ersten Schock für den Geldbeutel gibt es schon, wenn man in den kleinen Supermarkt im Zentrum Greenwichs läuft und sich das erste Mal mit Lebensmitteln eindecken möchte. Ja, die Lebenshaltungskosten in Großbritannien sind höher, dennoch muss man nicht so viel bezahlen wie dort. Mein Tipp ist gut 15 Minuten mit dem Bus (Linie 188) zum nächsten Lidl zu fahren (Hier gibt es auch deutsches Sauerteigbrot J) oder den nächsten ASDA aufzusuchen. Vielleicht ist es etwas umständlichen zum Einkaufen irgendwo hinzufahren, aber es macht wirklich einen erheblichen Unterschied und die Auswahl in den größeren Läden ist auch viel besser. Informationen zur Uni Das Bewerbungsverfahren vor dem Auslandsaufenthalt war zugegebenermaßen der komplizierteste Schritt auf dem Weg nach Greenwich. Die Kommunikation mit der Partnerhochschule war schwierig, wodurch sich die Online-Bewerbung auf der englischen Plattform für uns extrem in die Länge zog. Da im Laufe des vergangenen Semesters die Koordinatorin in Greenwich gewechselt hat und wir vor Ort sehr gut betreut wurden, bin ich der Überzeugung, dass auch Rückfragen im Laufe der Bewerbung in Zukunft schneller beantwortet werden. Vor Ort hat sich die ERASMUSKoordinatorin der Business Fakultät um uns gekümmert. Bei Rückfragen konnte man sich jederzeit per Mail / persönlich an das International Office wenden, welches uns auch während der Einführungswoche alle wichtigen Infos bezüglich Leistungsnachweisen, Noten, Campusleben und zusätzlicher Services der Uni (zB ein CV-Check des Employability Services) gegeben hat. Zusätzlich gab es Veranstaltungen wie Stadtrallye oder ein Treffen im Pub, um die ERASMUS-Studenten in Greenwich willkommen zu heißen. Einen Sprachkurs habe ich im Vorfeld des Auslandssemesters nicht besucht. Natürlich sollte jedem bewusst sein, dass er nicht nur die Inhalte der Vorlesungen verstehen muss, sondern am Ende des Semesters teils auch eine mehrseitige Seminararbeit auf Englisch verfassen muss. Beides war aber mit meinen Englischkenntnissen gut machbar und je mehr Artikel mach im Laufe des Semesters liest oder je mehr Arbeiten man selbst schreibt, desto leichter wird es ja auch. Als Masterstudenten war uns vorgegeben, den Kurs „Scholarship and Events Professionals“ zu belegen. In dem Kurs werden die Studierenden auf das Schreiben ihrer „Dissertation“ am Ende des Studiums vorbereitet 3 Erfahrungsbericht University of Greenwich und es werden Einblicke in die möglichen Berufsfelder im Zusammenhang mit Eventsmanagement gegeben. Man lernt dementsprechend etwas zu Zitiertechniken, akademischem Schreiben und Präsentiertechniken. Besonders spannend fand ich die Exkursionen, die wir im Rahmen des Fachs in verschiedene Eventlocations (National Theatre, Maritime Museum, Museum oft he Docklands) unternommen haben. Zusätzlich habe ich noch das Fach „Managing Cultures and People (Events Management)“ belegt. Hier diskutiert man verschiedene Aspekte von „Kultur“ und geht näher auf spezielle Kulturen ein. Beide Fächer hat man mit einer gut 15-seitigen Seminararbeit abgeschlossen. Allgemein wird von Studenten in Großbritannien erwartet, dass sie viel Zeit mit Selbststudium verbringen und sich vieles selber aneignen. Dafür gibt es aber auch eine ausgezeichnete Bibliothek, in der man wirklich alles findet. Ich persönlich habe nicht alle Bücher der Reading-List gelesen, aber sie waren auf jeden Fall eine gute Hilfestellung, Quellen für die abschließende Seminararbeit zu finden. Das Wintersemester an der University of Greenwich ging von Mitte September bis offiziell Anfang Januar. In der ersten Januar werden teils noch Prüfungen geschrieben. Da es im Master allerdings keine Klausuren nach dem ersten Semester gibt, sondern wir nur Präsentationen halten und Seminararbeiten schreiben mussten, fuhr ich vor Weihnachten schon wieder zurück nach Deutschland. Integration und Kontakt mit Einheimischen/ Austauschstudierenden Durch die Einführungswoche für die ERASMUS-Studenten war es unkompliziert, mit anderen Austauschstudenten in Kontakt zu kommen. Auch in den Vorlesungen war es aufgrund der überschaubaren Gruppengröße des Masterstudiengangs Eventmanagement (ca 25 Leute) leicht, mit anderen ins Gespräch zu kommen. Interessant war, dass kaum ein britischer Student in dem Masterkurs zu finden war. Vielmehr waren wir eine internationale Mischung aus asiatischen, südamerikanischen und europäischen Studenten. 4) Allgemeines Fazit & Empfehlungen Alles in allem würde ich jedem ein Auslandssemester an der University of Greenwich empfehlen. Auch wenn man im Voraus viel Papierkram erledigen muss und sich vielleicht der ein oder anderen längeren Emailkontakt mit einem ERASMUS Koordinator oder dem Accommodation Service nicht vermeiden lässt – sobald man angekommen ist, wird man es voll und ganz genießen. Die Vorzüge einer pulsierenden Metropole wie London, das internationale Umfeld und das Leben am Campus in Greenwich möchte ich auf keinen Fall missen. “When a man is tired of London, he is tired of life; for there is in London all that life can afford.“ -Samuel Johnson- 4 Erfahrungsbericht University of Greenwich 5) Bilder des Auslandssemesters Bild 1: Blick aus dem Greenwich Park auf das Old Royal Naval College und den Financial District von London („Bank“) im Hintergrund. Bild 2: London bei Nacht Bild 3: Blick aus dem London Eye Bild 4: Das Old Royal Naval College in dem sich die Universität befindet. Nebenbei bemerkt auch ein beliebter Drehort für Filme wie Pirates of the Caribbean, Thor und Les Misérables. 5