NAHER OSTEN (23. Mai 2004) Powell gelobt Gerechtigkeit im Fall
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NAHER OSTEN (23. Mai 2004) Powell gelobt Gerechtigkeit im Fall
NAHER OSTEN (23. Mai 2004) Powell gelobt Gerechtigkeit im Fall der misshandelten Iraker und tritt für weitere Friedensbestrebungen im Nahen Osten ein von Colin L. Powell WASHINGTON – (AD) – Nachfolgend veröffentlichen wir einen Namensartikel von Außenminister Colin L. Powell, der auf Deutsch erstmals in der Welt am Sonntag vom 23. Mai 2004 erschien. Unsere vielen Freunde auf der ganzen Welt teilen den Schmerz der Amerikaner über die Enthüllungen von Misshandlungen im Militärgefängnis von Abu Ghraib. Ich kann Ihnen aus tiefstem Herzen sagen: Wir werden uns damit auseinandersetzen. Wir werden sicherstellen, das der Gerechtigkeit Genüge getan wird. Der Präsident hat sich im Namen der Nation entschuldigt. Wir werden diese Entschuldigung untermauern. Ich versichere Ihnen als ehemaliger Soldat, der 35 Jahre im Dienst der Vereinigten Staaten stand, was wir gesehen haben, ist zutiefst beunruhigend. Es steht auch nicht im Einklang mit dem, was ich während meiner Jahre als Soldat gesehen habe. Jene Häftlinge in unserem Gewahrsam hätten niemals so misshandelt werden dürfen - ob sie nun schuldig sind oder nicht. Wir verstecken uns nicht vor dem, was geschehen ist. Die oberste Führung des Verteidigungsministeriums hat sich dem amerikanischen Kongress in offenen Anhörungen gestellt, um vor der ganzen Welt Fragen zu beantworten. Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hat sechs voneinander unabhängige Ermittlungsverfahren in die Wege geleitet. Amerikas Stärke wird sich in unserer Reaktion auf die Vorwürfe zeigen. Wir werden ein Zeichen für Offenheit und Verantwortlichkeit setzen, indem wir sicherstellen, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden und dass solche Misshandlungen nicht wieder vorkommen. Die Welt wird sehen, dass wir eine gerechte Nation sind. Außerdem werden die von uns stets hoch geschätzten Werte die Werte sein, die wir zum Maßstab machen um zu gewährleisten, dass in diesem Fall der Gerechtigkeit Genüge getan wird. Während wir diese Probleme offen und ehrlich angehen, fördern wir weiterhin die Wiederherstellung der irakischen Souveränität und helfen den Irakern, eine sichere und wohlhabende Nation aufzubauen. Wir arbeiten mit den Irakern zusammen, mit den Vereinten Nationen und mit unseren Koalitionspartnern, um den Weg nach vorne festzulegen. Wir unterstützen voll und ganz die von Botschafter Lakhdar Brahimi eingeleiteten Bestrebungen der Vereinten Nationen im Irak, durch umfassende, landesweite Konsultationen mit führenden Irakern eine vollkommen souveräne irakische Übergangsregierung ins Leben zu rufen, die am 30. Juni die Macht übernehmen kann. Ferner arbeiten wir mit unseren Partnern im UN-Sicherheitsrat zusammen, um Unterstützung für die neue Regierung zu gewinnen. Diese irakische Regierung, die mit den Vereinten Nationen und der übrigen der internationalen Gemeinschaft zusammenarbeitet, wird den Irak Anfang nächsten Jahres in freie, faire und offene Wahlen führen. Wahlen, die allen Irakern eine Stimme in der Regierung und bei der Gestaltung der Zukunft ihres Landes geben werden. Wenn Botschafter Bremer Ende Juni abreist, werden wir keinen Ersatz schicken. Die Übergangsregierung der Koalition wird sich auflösen und die Amtsgewalt - die gesamte Amtsgewalt - wird an die irakische Regierung übergehen. Der amerikanische Botschafter im Irak, John Negroponte, wird eine Botschaft aufbauen, die partnerschaftlich mit der irakischen Regierung zusammenarbeiten und den bereits fortgeschrittenen Wiederaufbau des Irak weiter fördern wird. Wir werden an unserem Kurs im Irak festhalten und alles tun, um einen Erfolg zu erzielen. Einen Erfolg, der es den Irakern ermöglicht, ihre eigene Zukunft in einer sicheren und friedlichen Umgebung zu bestimmen. Die Mörder von Mohamed Bakr al Hakim, Sergio Vieira de Mello, Izzedine al Saleem und anderen unschuldigen Opfern werden in ihrem Bestreben scheitern, den Irak in die Tyrannei zurückzuführen. Auch wenn der Irak einen Großteil unseres Denkens beherrscht, wenden wir uns an unsere arabischen und israelischen Freunde, um den Nahost-Friedensprozess neu zu beleben. Bis wir Bewegung in diese Angelegenheit gebracht haben, wird sie immer eine Bürde für die Region bleiben, die unsere Fähigkeiten belastet - und die der politischen Führung in der Region - unsere gemeinsamen Ziele von Wohlstand und Freiheit zu verwirklichen. Präsident Bush engagiert sich uneingeschränkt, ohne jegliche Änderung, für die Vision, die er der Welt im Juni 2002 darlegte, als er über die Gründung eines Palästinenserstaats sprach, der Seite an Seite in Frieden mit Israel als Freund und Nachbar bestehen und für immer und ewig friedlich leben könnte. Er bekannte sich zu diesem Ziel, und wir haben dementsprechend gehandelt. Ministerpräsident Scharon schlug Folgendes vor: die Räumung der Siedlungen im Gazastreifen und der Beginn der Räumung der Siedlungen im Westjordanland. Diese Chance mussten wir ergreifen, weil es zum ersten Mal um eine Räumung von Siedlungen ging, nicht um den Bau neuer Siedlungen. Alles, was in Zukunft getan wird, muss im Einklang mit dem Friedensplan für den Nahen Osten, der Roadmap, stehen. Ich habe mich bereits mit dem palästinensischen Ministerpräsidenten Kureia getroffen, um ihm unsere Hilfsbereitschaft zu zeigen. Bei meinen Gesprächen mit Palästinensern ermutigte ich sie, jetzt darüber nachzudenken, wie sie im Gazastreifen die Führung übernehmen würden, wie sie sich auf diese bevorstehende Veränderung vorbereiten würden. Wie sie Sicherheit gewährleisten würden. Wie sie dem Terrorismus ein Ende bereiten würden, wie ihnen die internationale Gemeinschaft helfen könnte, wie ihnen ihre ägyptischen und jordanischen Freunde helfen könnten. Die Vereinigten Staaten möchten Freund und Partner aller Nationen und aller Völker in diesem Teil der Welt sein. Die Vereinigten Staaten beabsichtigen, die im Irak begonnene Aufgabe zu Ende zu führen. Wir beabsichtigen, das irakische Volk bei der Bildung einer Regierung und dem Aufbau einer Gesellschaft auf Grundlage des Gesetzes zu unterstützen - einer Gesellschaft, die stolzes Mitglied der Familie des Nahen Ostens und der Golfregion werden wird. Dabei werden wir uns nicht unserer Verpflichtung entziehen, eine Lösung für die Probleme des Nahen Ostens zu finden. Wir werden weiterhin mit unseren palästinensischen und israelischen Kollegen daran arbeiten, diesen Prozess voranzubringen. http://www.usembassy.de/us-botschaft-cgi/ad-detail.cgi?lfdnr=1689 Originaltext: Powell Vows Justice on Iraq, Continued Effort on Middle East Peace Secretary Powell on Iraq Abuse, Efforts on Middle East Peace Summarizes his speech at World Economic Forum in Jordan The following article by U.S. Secretary of State Colin Powell summarizes the secretary's speech at the World Economic Forum in Jordan May 15: Powell Vows Justice on Iraq Abuse, Continued Effort on Middle East Peace By Colin L. Powell U.S. Secretary of State Our many friends around the world share the anguish of all Americans about the revelations of abuse that recently occurred at the Abu Ghraib military prison. I can tell you straight from my heart: we will deal with this. We will see that justice is done. The President has expressed an apology on behalf of the nation. We will reinforce that apology. I can tell you as a former soldier of 35 years service to the United States that what we have seen is deeply disturbing. It was also inconsistent with what I have seen during my years as a soldier. Those detainees in our custody, no matter their guilt or innocence, should never have been subject to such abuse. We are not hiding from what happened. The senior leadership of the Department of Defense has been before the U.S. Congress, in open hearings, to answer questions before the world. Six separate investigations have been directed by Defense Secretary Donald Rumsfeld. America's strength will be demonstrated in our response to these allegations. We will set an example of openness and accountability in ensuring that those responsible are held accountable and that such abuses do not happen again. The world will see that we are a nation of justice, and the values that we have always held dear will be the values that we will follow to make sure that justice is done in this instance. While we address these issues forthrightly, we also are moving ahead to restore Iraqi sovereignty and help Iraqis build a secure and prosperous nation. We are working with the people of Iraq, the United Nations, and our Coalition Partners to set the way forward. We fully support the United Nations' effort in Iraq, under Ambassador Lakhdar Brahimi, to consult widely with leading Iraqi figures throughout the country to create a fully sovereign Iraqi Interim Government to take power on June 30. We are working with our partners in the U.N. Security Council to build support for the new government. This Iraqi government, working with the U.N. and the rest of the international community, will lead Iraq to free, fair, and open elections early next year. Elections that will give all Iraqis a voice in the government and future of their country. When Ambassador Bremer departs at the end of June, he will not be replaced. The Coalition Provisional Authority will dissolve, and authority -- all authority -- will pass to the Iraqi Government. U.S. Ambassador to Iraq John Negroponte will establish an embassy that will work in partnership with the Iraqi government and further the rebuilding well under way. We will stay the course in Iraq and are committed to success -- a success which allows Iraqis to determine their own future in a secure and peaceful environment. The murderers of Mohamed Bakr al Hakim, Sergio Vieira de Mello, Izzedine al Saleem and other innocents will fail in their efforts to return Iraq to tyranny. While Iraq has dominated much of our thinking, we are reaching out to our Arab and Israeli friends to jump-start the Middle East peace process. Until we get movement on this issue, it will always be a weight on the region, a weight on our ability -- and the ability of leaders in the region -- to accomplish our shared goals for prosperity and freedom. President Bush is absolutely committed, with no change whatsoever, to the vision that he presented in June 2002, when he spoke of the creation of a Palestinian state that would live side-by-side, in peace, with Israel, as friends and as neighbors, and live in peace together forever. He committed himself to that goal and we took action on it. Prime Minister Sharon came forward with an opportunity: the elimination of settlements in Gaza and the beginning of the elimination of settlements in the West Bank. This was an opportunity we felt we should seize, because for the first time we were seeing the removal of settlements and not the addition of settlements. Everything that is done as we go forward has to be consistent with the Roadmap. I met with Palestinian Prime Minister Qurei, and we want to show him that we are there to help. In my conversations with Palestinians, I have encouraged them to start thinking now about how they would take charge in Gaza, how they would get ready for this transformation that is coming. How they would provide security. How they would work to end terrorism, how the international community can help them, and how their Egyptian and Jordanian friends can help them. The United States of America wants to be a friend and a partner to every nation, and to every people in this part of the world. The United States of America intends to finish the work that we have started in Iraq. We intend to help the Iraqi people build a government and build a society that rests on a foundation of law, a society that will be a proud member of the Middle East and Gulf-area family. We also will not step back from our commitment to trying to find a solution to the Middle East's problems. We will not stop working with our Palestinian and Israeli colleagues to move this process forward. http://usinfo.state.gov/mena/Archive/2004/May/24-499204.html Created: 24 May 2004 Updated: 24 May 2004