Combine-Paintings – Bildzitate einmal anders

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Combine-Paintings – Bildzitate einmal anders
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Malerei/Farbe 15
Combine-Paintings
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Combine-Paintings – Bildzitate einmal anders
Eva Osberghaus, Bad Orb
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Ausschnitt aus einem Gruppenbild (links) – zitiert nach dem Bild „Das blaue Zimmer“ (1923) von Suzanne Valadon.
Klassenstufe: 12
In dieser Unterrichtseinheit lernen Schülerinnen und Schüler durch Bildzitate die Malerei
des 19. und 20. Jahrhunderts kennen. Doch
hier werden nicht einfach nur bekannte Werke
ausgesucht und nachgemalt, sondern es entstehen Gruppenbilder aus den Einzelbildern der
Jugendlichen und damit neue Bildkonzeptionen. Zusätzlich geht es um die Aneignung von
verschiedenen Malweisen wie pointillistisch
oder geometrisch-abstrakt durch eine praktische Vorübung, bevor diese in der Herstellung
der Gruppenbilder Eingang finden.
Dauer:
8 Doppelstunden
Bereich:
Malerei/Farbe
RAAbits Kunst Mai 2013
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Verlaufsübersicht
Arbeitsschritte
Checkliste: Materialien, Vorbereitung
1. Einstieg mit Bildbetrachtung
M 1, OHP;
Eduardo Arroyo: „In Ehrerbietung vor
den Traditionen“ (1965)
M 2 (auf Folie oder im Klassensatz kopiert)
Analyse verschiedener Malweisen
2. Hinführung zur Übung
M 3, OHP
Beispiel einer Malerei des 19. Jahrhunderts: Paul Cézanne: „Blick auf das Meer
bei L’Estaque“ (um 1900)
3. Malerische Übung und Ergebnissicherung
M 4, M 5 (auf DIN A3 vergrößert oder ein
alternatives Bild in DIN A3), M 2 und M 3
zur Orientierung, OHP, Pinsel, Acrylfarbe,
kleine Bildträger (ca. 15 x 15 cm) aus festem
Papier im Klassensatz
4. Bildbetrachtung
M 6 (zweites Bild auf Folie M 3), OHP;
Combine-Painting aus der Pop-Art:
James Rosenquist: „I love you with my
Ford” (1961)
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M 7 (auf Folie kopiert), OHP
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Analyse und Erarbeitung von LayoutBeispielen
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5. Vorarbeit zur Hauptaufgabe
Gruppenarbeit und Erstellung einer
Skizze
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M 8, Sammlung von Reproduktionen der
modernen Malerei,
M 9 (möglichst im Klassensatz auf DIN A3
vergrößert), Schere bzw. Cutter
Zeichenblock und Bleistifte
M 7 zur Orientierung
6. Hauptaufgabe
malerische Bearbeitung der Vorbilder
und Erstellung der Gemeinschaftsbilder
7. Abschlussbesprechung und eventuelle
Präsentation
M 8, Acrylfarben und Pinsel, festes Papier,
Scheren bzw. Cutter, Papierleim
M 2 und M 7 zur Orientierung
M 10
Zusammenfassung und Wiederholung
der Lerninhalte
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In welcher Weise können Bilder gemalt werden?
a lasierend (feine Übergänge)
b pointillistisch (gepunktet)
c geometrisch-abstrakt
d expressionistisch
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e gestrichelt („Komma-Technik“)
f kubisch
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g flächig
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h eigene Idee
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Erläuterungen (M 2)
Dem Übersichtsblatt liegt das Bild Der Teich von Ville-d’Avray (um 1867) von Camille Corot
zugrunde. Es dient, neben den Notizen an der Tafel, als Ergebnissicherung aus der Bildbetrachtungsphase zuvor. Außer den anhand von M 1 besprochenen Malweisen werden auf M 2
noch drei weitere Variationen ergänzt. Nach der gemeinsamen Durchsicht und Wiederholung
der Malarten können Sie die Schülerinnen und Schüler dazu auffordern, eine eigene Malweise
für die Darstellung der Landschaft zu erfinden und sie in das leere Feld zu skizzieren. Dabei
werden die Lernenden schon mental auf die folgende Malübung (M 4) vorbereitet. Die Ideen
sollen aber nicht vor der Lerngruppe gezeigt und thematisiert werden, weil dies zu viel Zeit
kosten würde. Dagegen können sie bei Bedarf als Gesprächsgrundlage bei der individuellen
Beratung während der Malübung dienen und diese unterstützen.
Erläuterungen (M 3)
Führen Sie nun anhand der Cézanne-Abbildung von M 3 eine Bildbetrachtung durch. Cézannes
Blick auf das Meer bei L’Estaque dient im Anschluss als Grundlage für die Malübung M 4.
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Die Wahl des Bildes
Diese Landschaftsdarstellung Cézannes eignet sich besonders, weil sie gut erkennbare, bekannte
Motive (Häuser, Meer, Bäume und Felsbrocken) zeigt und diese auch nicht zu kompliziert dargestellt wurden. Eine Landschaftsdarstellung passt insofern, weil sie sich thematisch nahtlos an das
Bild Arroyos (vgl. M 1) anschließt. Generell können aber alle Bilder (auch andere Gattungen
neben Landschaft) für die Übung gewählt werden. Es ist dabei sehr wichtig, dass sie möglichst
bekannte, einfache und prägnante Motive zeigen, denn die verschiedenen Malweisen werden
dem Gesamtbild, das aus der Übung entstehen wird, ja schon genug Komplexität bringen.
Cézannes Blick auf das Meer bei L’Estaque ist daher nur ein Beispiel unter vielen anderen möglichen, von denen ich hier noch einige weitere benenne:
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– Beispiel aus M 2: Camille Corot: „Der Teich von Ville d’Avray“, 1865; Öl auf Leinwand.
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– Paul Cézanne: „Der Aquädukt“, 1885; Öl auf Leinwand.
– Carl Blechen: „Das Kloster Santa Scolastica bei Subiaco“, 1834; Öl auf Leinwand.
– Carl Blechen: „Galgenberg bei Gewitterstimmung“, 1835; Öl auf Pappe.
– John Constable: „Kathedrale von Salisbury“, 1820; Öl auf Leinwand.
– Gustave Courbet: „Sonnenuntergang am Genfer See“, 1874; Öl auf Leinwand.
– Meindert Hobbema: „Der Deichweg“, 1663; Öl auf Leinwand.
Fragen/Impulse zur Bildbetrachtung Cézanne
– Was sehen Sie auf den ersten Blick?
– Welche Motive sind im Vordergrund dargestellt, welche treten eher zurück?
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Malexperiment im eigenen Stil
Sie erhalten die Kopie eines Landschaftsbildes und bekommen einen Ausschnitt davon zugeteilt.
Überlegen Sie, in welcher Malweise Sie Ihren Ausschnitt auf ein dafür ausgeteiltes Papier nachmalen möchten.
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Aufgaben
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1. Zeichnen Sie locker und in wenigen Strichen die
Hell-Dunkel-Verteilung Ihres Bildausschnittes auf
das Malpapier nach. Benutzen Sie Ihren Bildausschnitt als Vorlage.
2. Verteilen Sie in einer von Ihnen gewählten
Malweise die Farbe auf Ihre Skizze. Achten Sie
dabei auf helle und dunkle Stellen.
Im Anschluss werden die gemalten Ausschnitte aneinandergefügt und es entsteht ein gemeinsames Bild aus allen – in verschiedenen Malweisen gestalteten – Ausschnitten.
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Beispiel c
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Bild b
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Bild a
Beispiel a
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Layout-Variationen
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Beispiel b
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Erläuterungen (M 10)
Die Angaben zur Wiederholung dienen einer Abrundung der Unterrichtseinheit und sind wichtig, um nach der langen praktischen Arbeitsphase die theoretischen Lerninhalte zurückzurufen.
Es ist sinnvoll, die drei Begriffe zunächst durch die Lernenden definieren zu lassen und erst dann
das Arbeitsblatt als Ergebnissicherung auszugeben.
Die Ergebnisse der Reflexion könnten zusammen mit den Gruppenbildern der ganzen Lerngruppe
vorgestellt werden. Die Fragen dienen zugleich als Leitfaden für die gemeinsame Betrachtung
der Werke innerhalb des Plenums. Wenn die Bilder gut gelungen sind, trägt eine Ausstellung
im Schulgebäude zur Würdigung der getanen Arbeit bei und ist für alle Beteiligten ein schöner
Abschluss der Unterrichtseinheit.
Ergebnis
Schülerbeispiele
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Bei diesem Beispiel haben die Gruppenmitglieder
zum Teil größere Malformate gewählt und diese dann
durchgeschnitten, sodass mehr Teile entstehen. Dies
geschah in der Phase der Anordnung der Einzelbilder
im Gesamtformat.
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