Vorschau - Lehrerselbstverlag

Transcrição

Vorschau - Lehrerselbstverlag
Johannes Kollwitz
Guter Kunstunterricht
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oder Kunstlehrer sind glückliche Menschen
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50 neue Unterrichtsideen für
ältere Schüler der Sekundarstufe 1
Themenbereich
Musik/Kunst
Bestellnummer 09-004-289
LEHRER
SELBST
VERLAG
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Stand: 20.05.2015
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Alle Rechte vorbehalten. All rights reserved.
Nachdruck, auch auszugsweise, vorbehaltlich der Rechte,
die sich aus §§ 53, 54 UrhG ergeben, nicht gestattet.
© LehrerSelbstVerlag 2015
Sokrates & Freunde GmbH, Koblenz (Germany) 2015
www.lehrerselbstverlag.de
Druck: www.f-druck.de
Inhalt
6
Tabellarische Übersicht der Unterichtseinheiten ..........................................................................
11
1.
1.1
1.2
1.3
1.4
Der erste Klassiker: Keith Haring und seine Bildwelten
Sprichworte und Redensarten im Stil von Keith Haring oder Wir sitzen alle in einem Boot ..........
Streit- und Schulszenen nach Keith Haring .....................................................................................
Labyrinth-Bilder nach Keith Haring oder Wo bin ich und wenn ja, wie viele? ................................
Holzskulpturen nach Keith Haring oder Lange keine Laubsäge mehr in der Hand gehabt! ............
17
21
24
28
2.
2.1
2.2
2.3
2.4
Der zweite Klassiker: Roy Lichtenstein und die Ben Day Dots
A classical Painting goes Pop oder Mona Lisa á la Lichtenstein ......................................................
Landschaften und Stillleben im Stil von Roy Lichtenstein ...............................................................
Selbstportraits im Stil von Roy Lichtenstein ...................................................................................
Six Animals oder Mutation eines Tieres .........................................................................................
31
35
38
41
3.
3.1
3.2
3.3
Der dritte Klassiker: Niki de Saint Phalle, eine fröhliche Kämpferin
Nanas – gemalt und modelliert ......................................................................................................
Aids-Plakate inspiririert durch Niki oder Mach's mit! .....................................................................
Herzbilder nach Niki oder My heart belongs to daddy ...................................................................
45
49
52
4.
4.1
Der vierte Klassiker: Pointilismus oder der Verläufer der Ben Day Dots
Landschaftsbilder der Romantik im Stil der Pointilisten
oder Caspar David Friedrich meets Georges Seurat .......................................................................
Pointilistische Gesichter oder Punkt für Punkt für Punkt ...............................................................
55
58
4.2
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Vorwort ..........................................................................................................................................
Der fünfte Klassiker: Film und Comic
Comicfiguren im Stil von Romero Britto oder Zerlegt Bambi! ........................................................
Avatare oder Lehrer in Pandora .....................................................................................................
Findet Nemo! Oder Fische sind Freunde, kein Futter .....................................................................
Doppelportraits nach Erró oder Monster sind auch nur Menschen ...............................................
Gestaltung eines Filmplakates/DVD-Covers oder
Fluch der Karibik 7 – Captain Jack Sparrow im Seemannsheim ......................................................
6.
6.1
6.2
6.3
6.4
6.5
6.6
Gemischte Klassiker
Szenen nach Ernst Ludwig Kirchners Berliner Straßenbildern ........................................................ 79
Gesichterreihe nach Alexej von Jawlensky oder Die Menge macht‘s ............................................. 82
Nach Paula Modersohn-Becker: Eine Landschaft – zwei Jahreszeiten ........................................... 84
Fiktive Portraits nach Amedeo Modigliani oder Die Langhälse ...................................................... 86
Scherenschnitte nach den Nus Bleus von Henri Matisse ................................................................ 90
Ausschnittvergrößerungen inspiriert durch Gemälde von Domenico Gnoli
oder Kleine Dinge groß machen ..................................................................................................... 92
Blumenbilder nach Georgia O’Keeffe ............................................................................................. 95
Stadtlandschaften nach Georgia O‘Keeffe oder Viel zu viele Fenster! ........................................... 98
Telefonszenen und Paare nach Richard Lindner ............................................................................. 100
6.7
6.8
6.9
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5.
5.1
5.2
5.3
5.4
5.5
61
64
68
70
74
Übermalungen nach Arnulf Rainer oder Bitte keine Schnurbärte und Brillen ...............................
Kerzenbilder nach Gerhard Richter oder Advent, Advent ..............................................................
Maschinen und Geräte nach Konrad Klapheck oder Die tödlichen Bügeleisen ..............................
Alte Köpfe – neu gestaltet nach Shepard Faireys Hope-Plakat .......................................................
104
108
111
115
7.
7.1
7.2
7.3
7.4
7.5
7.6
7.7.
Collagen und anderer Schnickschnack
Collagen aus gerolltem Papier oder Rolled Paper, roll it, Baby! .....................................................
Geometrische Abstraktion: Collage eines Farbrhythmus ...............................................................
Pop Art-Collage mit „gefüllten“ Silhouetten oder Zwölf Blickwinkel ..............................................
Gefüllte Schrift statt Gefüllter Paprika ............................................................................................
Landschaften aus Mosaik-Schnipseln .............................................................................................
Abstrakte Collagen aus Wellpappe .................................................................................................
Schuhmodelle aus Wellpappe oder Die Blutgrätsche ....................................................................
121
123
127
131
136
139
142
8.
8.1
8.2
8.3
8.4
8.5
Aufwendigeres oder Manchmal muss es eben mehr sein
Faces in Shoes oder Recycling durch Kunst ....................................................................................
Holzmontagen nach Kurt Schwitters oder Da, da statt Dada ..........................................................
Nagelbilder nach Günther Uecker oder If I had a hammer ............................................................
Plastische Bilder nach Boris Kleint ..................................................................................................
Wandskulpturen nach Bruce Gray ..................................................................................................
145
148
152
156
161
9.
9.1
9.2
9.3
9.4
9.5
9.6
9.7
Vermischtes
Falsche Verpackungen oder Die Prinzenflasche .............................................................................
Frauenfiguren nach Roberto Fantini ...............................................................................................
Japanische Tuschmalerei: Bambus .................................................................................................
Käse oder Wurst ? Kunst ist uns nicht Wurst! Kunst ist kein Käse! .................................................
Obst und Gemüse oder Vitamine in der Kunst ...............................................................................
Tieraugen oder Schau mir in die Augen, Kleines I ..........................................................................
Menschenaugen oder Schau mir in die Augen, Kleines II ...............................................................
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6.10
6.11
6.12
6.13
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Nachwort und Ausblick .................................................................................................................. 189
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Literaturliste ................................................................................................................................... 193
Bildnachweise ................................................................................................................................ 195
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Websites ......................................................................................................................................... 197
Jede Art von Kunst ist gut, außer der, die langweilig ist.
Voltaire
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Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.
Karl Valentin
Jede künstlerische Leistung ist ein Sieg
über die menschliche Trägheit.
Herbert von Karajan
Es gibt keine schöpferische Tätigkeit ohne Ungehorsam.
Jean Cocteau
Die Kunst muss nichts. Die Kunst darf alles.
Ernst Fischer
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Kunst ist, wenn man’s nicht kann.
Denn wenn man’s kann, ist’s keine Kunst.
Johann Nepomuk Nestroy
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Vorwort
Guter Kunstunterricht – eine Herausforderung
oder Kunstlehrer sind glückliche Menschen
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Ich unterstelle, Sie, verehrte Leserin und verehrter Leser, sind Fachkollegin bzw. Fachkollege,
haben also Kunstpädagogik studiert und im Referendariat – oder wie es in manchen
Bundesländern heißt - im Vorbereitungsdienst – mehr oder minder gelernt, Kunstunterricht zu
planen und durchzuführen. Ich selber darf sagen, dass ich diese anspruchsvolle Tätigkeit erst in
den ersten Jahren meiner Berufstätigkeit wirklich gelernt habe. Sorry, lieber Professor für
Kunstdidaktik, sorry, liebe Fachseminarleiterin.
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Zu Beginn aller Überlegungen steht bei mir das „WAS“ und dazu können hilfreich sein: ein Blick
in die Kunstgeschichte, ein Werbeplakat, das im Vorübergehen aufgefallen ist, eine Anzeige in
einer Zeitschrift, Ergebnisse beim Googeln, ein Filmvorspann, ein Buch-Cover, ein Blick auf
Schülerarbeiten aus dem Unterricht von Kollegen/innen u.v.a.m. Sie vermissen in meiner
Aufzählung die Begriffe Kerncurricula, Rahmenrichtlinien, Lehr- oder Stoffverteilungspläne? Nun,
die Lektüre der Kerncurricula, früher Rahmenrichtlinien genannt, die ich für unser Fach kenne,
hat mir bei der konkreten Planung meines Unterrichts fast nie helfen können. Ich erspare Ihnen
und vor allem mir, näher auf solches Schriftgut einzugehen. Dementsprechend werden Sie in
diesem Buch auch Begriffe wie Kompetenzen, Kompetenzerwerb, Lernfelder, Bausteine oder
noch schlimmer Module nicht finden. Mich treibt beim Kunstunterricht immer die ganz konkrete Frage an: Was mache ich
morgen mit meiner Klasse? Welche Materialien benötige ich dazu?
Wie lange wird diese Unterrichtseinheit dauern? Und … ganz
entscheidend: Was kann im Idealfall dabei herauskommen? Ich
gebe es gerne zu: Ich bin dabei eher ergebnis- als prozessorientiert.
Entscheidend ist (für mich), was am Ende dabei herauskommt.
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Was ist also guter Kunstunterricht? Trotz aller Zieltransparenz,
ministerieller Vorgaben und allgemein verbindlicher Curricula
bleibt dies m. M. nach eine Fragestellung, die nicht nur
überwiegend subjektiv beantwortet werden kann, sondern muss.
Nun, altersgemäße Fähigkeiten im Zeichnen, Malen, Drucken,
plastischen Gestalten und Design müssen natürlich vermittelt und
Monster, Gouache auf Papier, Klasse 5
immer weiter ausgebaut werden. Dazu gehören auch Kenntnisse
des verwendeten Materials und der verwendeten Werkzeuge. Wann verwende ich einen
Borstenpinsel, wann einen Haarpinsel? Was kann ich grafisch mit einem 6B-Bleistift erreichen,
was mit Kohle, was mit Kreiden? Wie reagiert welches Papier (oder andere Malgründe) auf
Wasser-, Aquarell-, Gouache- oder gar Acrylfarben? Wie reagiert Modelliermasse (oder Ton)
unter meinen Händen, wie lange sind die Trocknungszeiten?
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Neben solch handwerklich/technischen Bereichen sollten die Bereitschaft und die Fähigkeit
treten, sich mit Kunst auseinanderzusetzen, d.h. Kunstwerke aller Epochen zu beschreiben, zu
analysieren, letztendlich zu verstehen und als menschliche Kreativleistung wertzuschätzen. Aber
auch solch kognitive Fähigkeiten können in unserem Fach über die Praxis erworben werden. Dazu
ein Beispiel: In der Unterrichtseinheit A Classical painting goes POP ging es darum, ein berühmtes
Gemälde in die Farb- und Formsprache Roy Lichtensteins zu transformieren. Zwei Schülerinnen
taten dies mit Picassos „Guernica“; durch den Umgestaltungsprozess konnten sie erst einzelne
Bildelemente isolieren, erkennen und benennen und so den komplexen Bildaufbau dieses
Jahrhundertwerks verstehen, weil sie ihn handelnd nachvollzogen.
Transformation des Gemäldes „Guernica“ von Pablo Picasso in den Stil von Roy Lichtenstein, 100 x 40 cm, Klasse 10
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Wichtige Rahmenbedingungen für guten Kunstunterricht werden auch durch Ort, Material und
Werkzeuge für künstlerisches Tun geschaffen: An meiner Schule gibt es mittlerweile nahezu
optimale Voraussetzungen: Fachräume mit guten Lichtverhältnissen und einen entsprechenden
Etat. So konnten meine Fachkollegen und ich von den unsäglichen Farbkästen und dem
minderwertigen Papier herkömmlicher Zeichenblöcke umschwenken auf gutes Zeichenpapier
(170g/m², bläulich-weiß, Format 50 x 70 cm) und gut deckende und gut mischbare
Gouachefarben (in Literflaschen), Paletten, Pinsel und Spachtel verschiedenster Art. Hinzu
kommt eine große Auswahl für den Bereich Zeichnung/Grafik: Blei- und Buntstifte, Kohle und
Grafit, Pitt- und Ölkreiden stehen immer bereit. Unsere alte Diasammlung konnte schon vor
Jahren durch eine Laptop-Beamer-Kombination mit Internetanbindung ersetzt werden, sodass
Bildbesprechungen und -analysen problemlos in den Unterricht eingebaut werden können. All
dies stellt meine Schule jedem Kollegen und allen Schülern kostenlos zu Verfügung. Ein
engagierter Förderverein und eine ebensolche Elternschaft ermöglichen viele dieser Vorteile, die
eine staatliche Schule allein sicher nicht finanzieren könnte.
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Besonders erfreulich ist dadurch die Möglichkeit, großformatig (eben 50 x 70 cm) zu arbeiten, sodass meine Schule immer mit aktuellen und auffallenden, weil großformatigen Schülerarbeiten
dekoriert werden kann. Diese Präsentation der Originale und die Veröffentlichung vieler
Schülerarbeiten auf unserer Homepage (www.ratsschule.de) macht alle Protagonisten stolz und
motiviert zu Höchstleistungen. Um solche zu ermöglichen, ist ein entsprechendes „geistiges“
Umfeld vonnöten: Das Fach Kunst muss ein gewisses „Standing“ in Ihrem Kollegium und bei der
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09-004-289 © 2015 Lehrerselbstverlag
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Schulleitung haben, in Zeiten der Ökonomisierung von Bildung ein nicht ganz einfaches
Unterfangen. Wenn ich regelmäßig unsere Schule mit aktuellen Schülerarbeiten dekoriere, diese
beschrifte und mit Erläuterungen versehe, können Kollegen, Eltern, Mitschüler und Besucher der
Schule nachvollziehen, was im Kunstunterricht geleistet wird, Anteil nehmen und Interesse
bekunden. Der Mathematik- und Physiklehrer wird so staunen gemacht, was seine Schützlinge
im Bereich Kunst zu leisten imstande sind, und sieht so den einen Schüler oder die andere
Schülerin mit anderen Augen.
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Zurück zum eigentlichen Unterricht: Mir ist es sehr wichtig, dass die normale Schulatmosphäre
einer Art Werkstattatmosphäre weicht. Dementsprechend präpariere ich den Kunstraum meist
vor Stundenbeginn und stelle alle notwenigen Materialien und Werkzeuge bereit. Aufgabenstellungen versuche ich so zu formulieren und zu strukturieren, dass es allen möglich ist, zu einer
individuellen Bildlösung zu kommen. Nichts ist schrecklicher als ein dreißigteiliger Satz von
Schülerarbeiten, die sich gleichen wie ein Ei dem anderen.
„Wir machen hier Kunst, nicht Mathematik“, antworte ich oft auf die Frage, ob irgendetwas
richtig oder falsch sei. Sicher ist manchmal eine bestimmte Farbwahl nahezu zwingend, aber oft
obliegt sie dem persönlichen Empfinden und dem Geschmack des einzelnen Schülers.
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Nach einer möglichst kurzen Einführung ins Thema, einer knappen und schnell verständlichen
Aufgabenstellung soll möglichst lange selbstständig gearbeitet werden. Dabei steht der Lehrer
als Berater permanent zur Verfügung, demonstriert – falls gewünscht – auch die ein oder andere
Technik. Auf Schlussbesprechungen am Ende einer Doppelstunde verzichte ich in der Regel, am
Ende einer Einheit erst erfolgt eine Reflexion und gemeinsame Präsentation der Arbeiten. Wie
bereits eingangs erwähnt, sind mir die Endergebnisse wichtiger als der Prozess. „Entscheidend is
auffem Platz“, würde analog ein Fußballtrainer sagen. Und wenn ich in die Augen stolzer Schüler
blicke und lobend-staunende Kommentare von Eltern und Kollegen höre, dann bin ich mir immer
von Neuem sicher: Ein solch ergebnisorientier Ansatz kann so falsch nicht sein. Kunstlehrer/innen
müssen glückliche Menschen sein, dürfen sie doch mit anderen und für andere kreativ sein. Am
Ende einer gelungenen Unterrichtseinheit bin ich ein glücklicher Mensch.
Skripturale Malerei, Gouache auf Papier, je 70 x 50 cm, Klasse 7
Im Folgenden werde ich 50 Unterrichtseinheiten vorstellen, die ich an einer Realschule in
Niedersachsen mehrfach durchgeführt, immer wieder variiert und letztendlich für meine Schüler
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und mich optimiert zu haben glaube. Ich versuche mir vorzustellen, wie Sie bei der Lektüre
reagieren und welche Fragen Sie sich stellen: Funktioniert das auch? Könnten das meine Schüler?
Hätten sie Freude an diesen Themen? Ich selbst hatte und habe immer noch Probleme damit,
fertige Unterrichtseinheiten von anderen, seien sie nun publiziert oder kursieren nur als
Arbeitsblatt im Kollegenkreis, einfach so zu übernehmen. Sei es nun der persönliche Ehrgeiz, nur
eigene Ideen verwirklichen zu wollen, oder die Skepsis, dass diese oder jene Einheit nicht in und
bei jeder Lerngruppe funktioniert, welche Einwände auch immer Sie gegen solche Bücher wie das
vorliegende haben, nehmen Sie meine Vorschläge als Anregungen, als eine Art Steinbruch, aus
dem Sie die für Sie und Ihre Schüler interessanten Stücke herausbrechen und eventuell ganz neu
zusammensetzen. Dennoch kann ich Ihnen wie ein Kochbuchautor versichern: Die „Rezepte“
funktionieren, wurden alle mehrmals nachgekocht.
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Die 50 beschriebenen Unterrichtseinheiten habe ich versucht, mehr oder minder sinnvoll in neun
Kapitel einzuordnen. Die Beschreibung der einzelnen Einheiten folgt immer dem gleichen
dreiteiligen Muster: Einer Darstellung der zugrunde liegenden Idee bzw. des Impulses
(Grundidee) folgt ein Abschnitt, in dem alles zur Durchführung Notwendige aufgelistet wird
(Material/Medien/Werkzeuge); den Abschluss bildet eine Schilderung, wie diese Unterrichtseinheit ablaufen soll bzw. kann (Ablauf). Erwarten Sie aber bitte keine zur Übernahme fertigen
Unterrichtseinheiten mit Arbeitsblättern und Kopiervorlagen. Ich denke, Sie sind Kollege/in und
Profi und können und wollen meine Ideen für Ihre Lerngruppe modifizieren und variieren.
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Bei fast allen Abbildungen in diesem Buch handelt es sich um Schülerarbeiten, die ich selbst
fotografiert habe. In den meisten mir bekannten Publikationen zum Kunstunterricht in der
Sekundarstufe 1 sind m. M. nach meist viel zu wenige Schülerarbeiten abgebildet, um einen
wirklichen Eindruck von der möglichen Vielfalt, aber auch von den möglichen Schwierigkeiten
eines Themas zu bekommen. Auf Abbildungen von Originalen der Kunstgeschichte habe ich i.d.R.
zum einen verzichtet, da es im einen oder anderen Fall rechtliche Probleme gab, zum anderen
weil alle notwendigen Abbildungen heutzutage problemlos im Netz zu finden sind.
Wissenschaftlich anmutende Anmerkungen in Form von Fußnoten werden Sie ebenso vergeblich
suchen, da mein Buch kein wissenschaftliches sein soll, sondern Ideen und Erfahrungen aus der
Praxis für die Praxis enthält. Auch die Literaturliste im Anhang erhebt daher weder den Anspruch
wissenschaftlicher Vollständigkeit, noch wurde bei ihrer Erstellung die letzte Aktualität anstrebt.
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Widmungen sind nicht unbedingt meine Sache, Danksagungen aber schon. So gilt mein Dank
meinen Schülerinnen und Schülern der Ratsschule in Melle, die meine Ideen i.d.R. aufgeschlossen
und interessiert, in nicht wenigen Fällen sogar begeistert aufgenommen haben. Ein weiterer
Dank gilt meinen Fachkollegen der Ratsschule. Manchmal haben sie mich zu Recht gebremst,
manchmal angespornt und dadurch weitergebracht.
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Einer der größten Künstler des 20. Jahrhunderts, der leider aus dem Focus vieler
Kunstinteressierter zu verschwinden scheint, lieferte mir vor Jahren das Motto für mein Tun.
Mehr als nur ein Bonmot, sondern ein wirklich be- und nachdenklich stimmendes Zitat von
Joseph Beuys: „Im Grunde müsste der Kunstunterricht, auch für die Schüler, das schwierigste
Fach sein. Im Augenblick ist er noch das bequemste Fach, in dem man machen kann, was man
will. Ich glaube, die Kinder verachten den Lehrer, weil er zu wenig fordert.“ (zit. nach:
Stachelhaus, Heiner: Joseph Beuys, Düsseldorf 1988, S. 106)
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09-004-289 © 2015 Lehrerselbstverlag
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In diesem Sinne: Holen wir das schönste aller Schulfächer aus der Bastel- und Mandala-Ecke.
Machen wir anspruchsvollsten Kunstunterricht, dessen Ergebnisse Schüler, Eltern und Kollegen
staunen machen. Das tun viele von Ihnen sowieso schon, aber nach der Lektüre der folgenden
Seiten eventuell jedoch mit neuen Inhalten und Themen. Ich wünsche Ihnen und Ihren Schülern
viel Erfolg und Freude bei Ihrer Arbeit.
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P.S. Hoffentlich überflüssig zu erwähnen ist, dass die Wortformen Schüler, Lehrer und Kollege
immer auch die weibliche Form mit einschließen. Um der leichteren Lesbarkeit willen wurde auf
umständliche Doppelformulierungen i.d.R. verzichtet.
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Thema
Technik
Dauer
Aufwand Anspruch Klasse
in Do.-St.
Vorbereitung
Schwierigkeit
Beispiele
Seite
Schülerarbeiten
Malerei
2 bis 3
gering
mittel
9 / 10
95
Stadtlandschaften
nach
Georgia O'Keeffe
Malerei
2 bis 3
gering
mittel
9 / 10
98
Ausschnittvergrößerungen
nach
Domenico Gnoli
Malerei
3 bis 4
gering
hoch
9 / 10
92
Maschinen
& Geräte
im Stil von
Konrad Klapheck
Monster
nach Erró
Alte Köpfe
im Stil
des Hope-Plakates
von Shepard Fairey
Malerei
3 bis 4
gering
sehr hoch
10
111
Malerei
5 bis 6
hoch
sehr hoch
10
70
Malerei
4 bis 5
mittel
mittel
10
115
Malerei
4 bis 5
hoch
mittel
9
165
Malerei
2 bis 4
gering
mittel
9 / 10
86
Malerei
3 bis 4
gering
mittel
9 / 10
79
mittel
hoch
9 / 10
82
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Falsche
Verpackungen
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Blumenbilder
nach
Georgia O'Keeffee
Köpfe
nach
Amedeo Modigliani
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Straßenszenen
nach
Ernst Ludwig Kirchner
Zehnteilige
Gesichterreihe
nach
Alexej Jawlensky
Malerei
Zeichnung
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5 bis 6
11
Thema
Thema
Technik
Technik
Nu bleu
Nu bleu
nach
nach
Henri Matisse
Henri Matisse
Dauer Aufwand Anspruch
Dauer Aufwand Anspruch
Beispiele
Beispiele
ScherenScherenschnitt
schnitt
Collage
Collage
2
2
sehr
gering
sehr
gering
mittel
mittel
8 bis 10
8 bis 10
90
90
Kerzen
Kerzen
nach
nach
Gerhard
Richter
Gerhard Richter
Malerei
Malerei
2 bis 4
2 bis 4
gering
gering
mittel
mittel
8 bis 10
8 bis 10
108
108
Telefonszenen
& Paare
Telefonszenen
&nach
Paare
Richard
Lindner
nach
Malerei
3 bis 4
gering
hoch
10
100
Malerei
3 bis 4
gering
hoch
10
100
Friedrichim
Stil des
Landschaften
Pointilismus
im Stil des
Pointilismus
Pointilistische
Gesichter
Pointilistische
Gesichter
Wurst oder Käse
Malerei
4 bis 5
mittel
mittel
9 / 10
84
Malerei
4 bis 5
mittel
mittel
9 / 10
84
Malerei
2 bis 3
mittel
gering
8/9
55
Malerei
2 bis 3
mittel
gering
8/9
55
Malerei
2 bis 3
mittel
gering
7/8
58
Malerei
2 bis 3
mittel
gering
7/8
58
Malerei
3 bis 4
mittel
mittel
9 / 10
174
Malerei
3 bis 4
mittel
mittel
9 / 10
174
Malerei
3 bis 4
mittel
mittel
9 / 10
177
Malerei
3 bis 4
mittel
mittel
9 / 10
177
Malerei
4 bis 5
mittel
9 / 10
181
Malerei
4 bis 5
mittel
9 / 10
181
9 / 10
185
9 / 10
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Wurst oder Käse
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Schwierigkeit
Schwierigkeit
Eine Landschaft
zwei Jahreszeiten
Eine Landschaft
nach
zwei Jahreszeiten
Modersohn-Becker
nach
Modersohn-Becker
Romantik meets
Pointilismus
Romantik
meets
FriedrichPointilismus
Landschaften
Obst & Gemüse
Obst & Gemüse
Tieraugen
w
Tieraugen
Schülerarbeiten
Schülerarbeiten
Seite
Seite
Vorbereitung
Vorbereitung
Richard Lindner
Menschenaugen
Malerei
4 bis 5
mittel
Menschenaugen
Malerei
4 bis 5
mittel
12
Klasse
Klasse
in Do.-St.
in Do.-St.
mittel
bis
hoch
mittel
bis
hoch
mittel
bis
hoch
mittel
bis
hoch
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Thema
Technik
Dauer
Aufwand
in Do.-St.
Vorbereitung
Anspruch Klasse
Schwierigkeit
Beispiele
Seite
Schülerarbeiten
Malerei
5 bis 6
hoch
sehr
hoch
10
64
Frauenfiguren
nach
Roberto Fantini
Malerei
5 -6
mittel
gering
8/9
168
Japanische
Tuschmalerei
Malerei
Tuschzeichnung
5 bis 6
gering
mittel
8 bis 10
171
Landschaften
& Stillleben
im Stil von
Roy Lichtenstein
Selbstpotraits
im Stil von Roy
Lichtenstein
A Classical Painting
goes Pop
berühmte Gemälde
im Stil von
Roy Lichtenstein
Collage
Malerei
4 bis 5
hoch
mittel
9 / 10
35
Collage
Malerei
4 bis 5
hoch
hoch
9 / 10
38
Collage
Malerei
5 bis 6
hoch
hoch
10
31
Collage
Malerei
6 bis 7
hoch
sehr
hoch
9 / 10
41
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Six Animals
Mutation
eines Tieres
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Avatare
Lehrer in Pandora
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Nanas
in drei
Gemütszuständen
2
gering
gering
8 bis 10
45
Design
Typografie
Zeichnung
2 bis 3
gering
gering
8 bis 10
49
3 bis 4
hoch
gering
10
52
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Aidsplakate
im Stil von
Niki de Saint Phalle
Malerei
Zeichnung
Herzbilder
im Stil von
Niki de Saint Phalle
Montage
Objektkunst
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13
13
Thema
Technik
Dauer
Aufwand Anspruch Klasse
in Do.-St.
Vorbereitung
Schwierigkeit
Beispiele
Seite
Schülerarbeiten
Malerei
2 bis 3
gering
gering
8 bis 10
21
Labyrinth-Bilder
im Stil
von Keith Haring
Malerei
Zeichnung
3 bis 4
gering
mittel
8 bis10
24
Sprichworte &
Redensarten
im Stil
von Keith Haring
Malerei
2 bis 3
mittel
gering
8/9
17
Holzskpulpturen
im Stil
von Keith Haring
Comicfiguren
im Stil
von Romero Britto
Gestaltung
eines Filmplakates
o. einer DVD-Hülle
Skulptur
3 bis 4
hoch
mittel
9 / 10
28
Malerei
Zeichnung
5 bis 6
hoch
hoch
9 / 10
61
Zeichnung
Collage
Texten
3 bis 4
hoch
mittel
8/9
74
Malerei
Zeichnung
3 bis 4
sehr
hoch
mittel
9
104
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Übermalungen
nach
Arnulf Rainer
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Streitund Schulszenen
im Stil von
Keith Haring
Collage
4 bis 5
sehr
hoch
hoch
8/9
123
Gefüllte Schrift
Collage
Zeichnung
5 bis 6
hoch
mittel
9 / 10
131
4 bis 5
mittel
gering
7 bis 9
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Rhythmus
mit farbigem Papier
geometrische
Abstraktion
Neue Schuhmodelle
aus Wellpappe
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Collage
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Thema
Technik
Dauer
Aufwand Anspruch Klasse
in Do.-St.
Vorbereitung
Schwierigkeit
Beispiele
Seite
Schülerarbeiten
Collage
5 bis 6
hoch
mittel
9 / 10
139
Findet Nemo !
Collage
Malerei
2 bis 3
mittel
mittel
6/7
68
Collagen
aus
gerolltem Papier
Collage
5 bis 6
hoch
mittel
7 bis 9
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Abstrakte Collagen
aus Wellpappe
Pop Art-Collage
mit
gefüllten Silhouetten
Collage
Malerei
4 bis 5
hoch
mittel
8 bis 10
127
Landschaft
aus
Mosaikschnipseln
Collage
4 bis 6
hoch
mittel
5 bis 7
136
Plastik
Mixed
Media
5 bis 6
sehr hoch
hoch
9
145
Montage
Objektkunst
7 bis 8
sehr hoch
hoch
10
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Montage
Objektkunst
6 bis 7
sehr hoch
mittel
9 /10
148
Montage
Objektkunst
5 bis 6
sehr hoch
hoch
9 / 10
156
5 bis 6
sehr hoch
hoch
10
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Faces in Shoes
G
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Nagelbilder
nach
Günther Uecker
Holzmontagen
nach
Kurt Schwitters
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Plastische Bilder
nach
Boris Kleint
Wandskulpturen
nach
Bruce Gray
Montage
Objektkunst
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Der erste Klassiker: Keith Haring
1. Der erste Klassiker: Keith Haring und seine Bildwelten
1.1 Bildliche Darstellung von Redensarten und Sprichworten
im Stil von Keith Haring oder Wir sitzen alle in einem Boot
Grundidee
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Keith Haring und seine farbenfrohen „Knubbelmännchen“ zieren Tassen, Bettwäsche,
Handtücher, T-Shirts u.v.a.m. Schnell fanden Kunstlehrer daran Interesse, und so findet man
sowohl im Internet als auch in herkömmlich publizierter Literatur reichlich Beispiele, in denen
sich die farbigen Haring-Figuren tummeln. Seine Bilder mit gesellschaftskritischem Ansatz und
Arbeiten, in denen er die/seine männliche Homosexualität thematisiert, sind eher unbekannt,
manche wegen ihrer Drastik in der Sekundarstufe 1 sicher noch nicht einsetzbar. Da formal recht
einfach nachzuempfinden und malerisch noch simpler umzusetzen, ist also Harings Bildsprache
ideal für neue Unterrichtsideen. Nachdem ich im Deutschunterricht selbst in höheren Klassen
feststellen musste, dass viele Redensarten und Sprichworte nahezu in Vergessenheit geraten
sind, thematisierte ich solche im Literaturunterricht und kam dabei auf die Idee, diese bildlich
darstellen zu lassen.
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Der erste Klassiker: Keith Haring
Material/Medien/Werkzeuge
Neben Zeichenpapier (50 x 35 cm, 170g/m²) , Gouachefarben, Bleistiften und dicken schwarzen
Filzstiften (3 bis 4 mm Strichstärke) benötigen Sie mehrere Abbildungen von Haring-Bildern und
arbeiten mit Ihren Schülern die typischen Gestaltungselemente heraus: nahezu runder Kopf,
halsloser Ansatz an den Rumpf, runde, fast faustartige Hände ohne Finger, monochrome
Farbgestaltung, Beschränkung auf Primär- und Sekundärfarben und grafische Zeichen, die
Bewegung andeuten, wie sie die Schüler auch aus Comics kennen; außerdem eine Liste mit
deutschen Sprichworten und Redensarten. Um Ihnen die Arbeit zu erleichtern, folgt eine Liste,
die nicht mal annähernd Vollständigkeit für sich beansprucht. Einige Redensarten und
Sprichworte sind zudem wirklich veraltet und finden sich im sprachlichen Alltag seit Jahrzehnten
nicht mehr wieder, andere eignen sich für eine bildliche Darstellung nur bedingt oder gar nicht:
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In der Tinte sitzen, Auf dem Schlauch stehen, Morgenstund hat Gold im Mund, Der frühe Vogel
fängt den Wurm, Gespenster sehen, Für jemanden die Hand ins Feuer legen, Etwas auf die
Goldwaage legen, Aus dem Rahmen fallen, Die Arschkarte ziehen, Jemandem in den Arsch
kriechen, Jemandem einen Korb geben, Jemanden oder etwas an der Angel haben, Nicht mehr
alle Latten am Zaun haben, Wir sitzen alle in einem Boot, Wes Brot ich ess, des Lied ich sing, Sein
Fähnchen in den Wind hängen, Mit dem/gegen den Strom schwimmen, Wo man singt, da lass
dich nieder, Auf großem Fuß leben, Den Hals nicht vollkriegen, Einen Frosch im Hals haben, Einen
Vogel haben, Reden ist Silber, Schweigen ist Gold, Wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus,
Den Teufel an die Wand malen, Aus allen Wolken fallen, Auf Wolke sieben schweben, Jemandem
auf den Sack/Wecker/Keks gehen, Mit der Faust auf den Tisch hauen, Alles auf eine Karte setzen,
Am Ball bleiben, Äpfel mit Birnen vergleichen, Auf Rosen gebettet sein, Auf dem Holzweg sein,
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Auf dem Teppich bleiben, Auf den Ohren sitzen, Aus dem letzten Loch pfeifen, Aus der Haut fahren,
Aus einer Mücke einen Elefanten machen, Bekannt sein wie ein bunter Hund, Den Braten riechen,
Den Faden verlieren, Den Kopf verlieren, Den Letzten beißen die Hunde, Den Löffel abgeben, Den
Mund zu voll nehmen, Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen, Die Katze aus dem Sack lassen,
Die Katze im Sack kaufen, Die Ohren steif halten, Die Sau rauslassen, Drei Kreuze machen, Ein
Auge zudrücken, Ein Brett vor dem Kopf haben, Ein Haar in der Suppe finden, Ein Rad abhaben,
Eine dicke Lippe riskieren, Eine lange Leitung haben, Eine Nadel im Heuhaufen suchen, Eine
Schraube locker haben, Einen Denkzettel bekommen, Einen Kater haben, Eine Eselsbrücke bauen,
Etwas an die große Glocke hängen, Etwas auf die lange Bank schieben, Etwas aus dem Ärmel
schütteln, Grün hinter den Ohren sein, Hinter dem Mond leben, Im Trüben fischen, In den Hafen
der Ehe einlaufen, In der Zwickmühle sitzen, In die Luft gehen, Ins Fettnäpfchen treten, Ins Gras
beißen, Im Trüben fischen, Jemandem auf den Zahn fühlen, Jemandem auf den Leim gehen,
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Der erste Klassiker: Keith Haring
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Jemandem den Buckel herunterrutschen,
Jemanden an der Nase herumführen,
Jemandem die Würmer aus der Nase ziehen,
Jemandem einen Bären aufbinden, Jemandem
Honig um den Bart schmieren, Jemanden
anbaggern, Jemanden auf den Arm nehmen,
Jemanden aufs Glatteis führen, Jemanden in die
Wüste schicken, Jemanden nicht riechen können,
Kein Blatt vor den Mund nehmen, Mir ist eine
Laus über die Leber gelaufen, Nicht alle Tassen
im Schrank haben, Perlen vor die Säue werfen,
Sich etwas aus den Fingern saugen, Sich etwas
von der Backe putzen, Schmutzige Wäsche
waschen, Sich im Kreise drehen, Sich ins
Fäustchen lachen, Sich wie das fünfte Rad am
Wagen fühlen, Tomaten auf den Augen haben,
Wer A sagt, muss auch B sagen, Sich aufführen
wie ein Elefant im Porzellanladen, Blut ist dicker
als Wasser, Das Kind mit dem Bade ausschütten,
Scherben bringen Glück, Blut ist dicker als
Wasser, Eine Hand wäscht die andere …
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Der erste Klassiker: Keith Haring
Ablauf
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Beginnen Sie doch mal mit einem kurzen Lehrervortrag, in den so Sie so übertrieben viele
Redensarten und Sprichworte einbauen, dass Ihren Schülern Ihr merkwürdiger Sprachstil
auffallen muss. Einige der verwendeten Redensarten halten Sie an der Tafel fest, wobei in vielen
Fällen sicher eine inhaltliche Klärung vonnöten ist. Anschließend verteilen Sie eine Liste, die
besprochen wird und als Auswahlgrundlage dient. Jeder Schüler sucht sich eine Redensart/ein
Sprichwort aus und entwickelt im Kopf und oder als Skizze eine Grundidee, wie man diese bildlich
darstellen könnte. Dann wird diese auf das große Blatt übertragen und ein Farbkonzept
festgelegt, das möglichst kontrastreich angelegt werden soll. Nach der Ausmalung der Figuren
mit möglichst gleichmäßigem und deckendem Farbauftrag werden die Hintergründe ebenso
gestaltet. Ist alles getrocknet, werden alle Umrisslinien des Bildes sehr breit mit einem schwarzen
Filzstift nachgezogen. Abschließend drucken die Schüler ihre Redensart oder ihr Sprichwort noch
am PC aus. Eine „altmodisch wirkende“
Schrifttype wie Old English, Edwardian Script IT
oder Lucida Blackletter schafft einen wirkungsvollen Kontrast zum Haring-Stil.
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Selbstverständlich ist eine Verknüpfung mit dem
Deutschunterricht von Vorteil, in dem das Thema
„Redensarten & Sprichworte“ eingeführt
und/oder vertieft werden kann nach dem Motto:
Eine Hand wäscht die andere.
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Nachwort und Ausblick
Nachwort und Ausblick
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Was bleibt darüber hinaus noch zu sagen? Ich hoffe, liebe Leserin, lieber Leser, ich konnte Sie mit
der einen oder anderen Idee etwas überraschen. Mein Versuch bestand darin, einige wirklich
neue Ideen zu beschreiben, die problemlos im Kunstunterricht umgesetzt werden können.
Zugegeben, Aufgabenstellungen zu Keith Haring, Niki de Saint Phalle und Roy Lichtenstein
geistern seit Jahrzehnten durch Handreichungen für den Kunstunterricht, aber vielleicht ist es
mir in diesen Fällen dennoch gelungen, einige neue Akzente zu setzen. Außerdem – wie bereits
im Vorwort erwähnt – benutzen Sie dieses Buch als eine Art Steinbruch oder eine Art Puzzle. So
könnte ich mir vorstellen, dass Sie aus dem vorgestellten Fundus eine Unterrichtseinheit zum
Thema Frau zusammenstellen, die mit Nanas beginnt, über Matisse‘ Nus bleus zu den
Frauenfiguren Fantinis, Kirchners und Lindners führt. Und eventuell inspiriert Sie gerolltes Papier
zu ganz anderen Aufgabenstellungen, als ich Sie beschrieben habe.
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Wenn wir Kunstlehrer uns in unserem Schulalltag unserer Verantwortung, der Subjektivität und
der großen Freiheit unseres Planens und Handelns bewusst bleiben, dann kann dabei nur Gutes
in unendlicher Vielfalt entstehen. Freiheit meint in unserem Zusammenhang: Alles ist doch
möglich. Aber wann ist unser Kunstunterricht gut? Ist er gut, wenn er den Kerncurricula
entspricht? Ist er gut, wenn Eltern sagen: „Ach, wie hübsch!“? Ist er gut, wenn zu Wettbewerben
eingereichte Arbeiten mal prämiert werden? Ist er gut, wenn die örtliche Sparkasse die
entstandenen Arbeiten ausstellt? Ist er gut, wenn er neueste Erkenntnisse der Kunstpädagogik
und Kunstdidaktik berücksichtigt? Ist er gut, wenn durch ihn die Schulflure schön dekoriert
werden können? Ist er gut, wenn zu Weihnachten, zu Ostern oder zu Erntedank etwas
Ansprechendes gebastelt wurde? Ist er gut, wenn Schüler Rundbögen der Romanik und
Spitzbögen der Gotik zuordnen können? Trotz ministerieller Vorgaben mit anzustrebenden
Kompetenzen und Kerncurricula ist man doch zufrieden, wenn keine großartigen Beschwerden
über unseren Unterricht und dessen Ergebnisse laut werden, wenn „nette Bildchen“ die
Schulflure und die Homepage schmücken, wenn ab und zu mal erfolgreich an einem
Malwettbewerb teilgenommen wird. Eltern – so sie denn überhaupt Interesse am
Kunstunterricht zeigen – sind zufrieden, wenn ihre Kinder da „mal was Kreatives“ machen.
Schüler sind zufrieden, wenn die Aufgabenstellungen halbwegs interessant und bewältigbar sind
und sie ohne große Anstrengung mindestens zu einer Drei führen.
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Aber wann sind wir zufrieden? Und da sind wir wieder bei der Subjektivität: Allen
Rahmenbedingungen zum Trotz können wir – anders als unsere Mathematik- und Englischkollegen, die die binomischen Formeln und den If-Clause nicht einfach unter den
kerncurricularen Tisch fallen lassen können – allein entscheiden, was Eingang in unseren
Unterricht findet. Ja, ja, ich weiß, auch bei uns gibt es Pflichtthemen, Perspektive zum Beispiel,
aber wie wir dieses Thema aufbereiten und im Unterricht behandeln, können wir ganz allein
kreativ und subjektiv bestimmen. Dabei stellt sich sicher auch die Frage: Kann man Kunst
eigentlich unterrichten? Kunst bedingt totale Freiheit oder, um mit Jonathan Meese zu sprechen,
muss zur Diktatur der Kunst führen. (Meese, Jonathan: Ausgewählte Schriften zur Diktatur der
Kunst, Berlin 2012) Erzählen Sie das mal Ihrem Schulleiter!
Birgit Engel, an der Kunsthochschule Münster lehrende Professorin, stellt in ihrer Dissertation die
für mich entscheidende Frage: Kunst oder Unterricht? (Engel, Birgit: Spürbare Bildung. Über den
Sinn des Ästhetischen im Unterricht, Internationale Hochschulschriften Band 426, Waxman
Verlag, Münster, New York 2004)
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Nachwort und Ausblick
Also: Kann man im schulischen Kunstunterricht überhaupt Kunst machen? Berücksichtigt man
alle Einschränkungen, mit denen wir täglich leben, muss diese Frage eher verneint werden.
Künstlerische Prozesse werden terminiert (z.B. Montag, 1. und 2. Stunde) und nach 90 Minuten
für eine Woche unterbrochen, Material und Räumlichkeiten sind begrenzt, Neigung und Willen
zu künstlerischen Prozessen sind bei den Beteiligten extrem unterschiedlich ausgeprägt. In der
Regel werden künstlerische Prozesse nur ein halbes Jahr lang betrieben, es folgt eine ebenso
lange Pause zugunsten von musikalischen Prozessen, dann wird wieder in Kunst gemacht
(epochaler Unterricht). Kunst im Sinne von subjektiven Kreativleistungen, die nur in totaler
Freiheit gelingen können, kann meiner Meinung nach nicht Inhalt und Ziel schulischen
Kunstunterrichts sein. Prozesse und Arbeitsbedingungen von Kunst und Kunst im Unterricht sind
zu unterschiedlich, wenn nicht gar gegensätzlich.
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Man stelle sich vor, angehende Maler und Bildhauer würden an Akademien so ausgebildet
werden wie Physiker oder Biologen an Universitäten. Dem Bologna-Prozess haben sich alle
Kunsthochschulen entzogen bzw. ihn erfolgreich ignoriert. Kunstlehrer werden aber leider immer
noch so ausgebildet wie ihre Latein- oder Erdkundekollegen, aber sie dürfen und können auch
nicht zu Künstlern oder wie Künstler ausgebildet werden. Oft müssen oder wollen auch Lehrer
vollkommen fachfremd unser Fach unterrichten, weil das ja – zumindest bis Klasse 7 oder 8 –
doch jede/r kann. Das kann gelingen, wenn elementares Interesse an der aktuellen Entwicklung
der Kunst besteht, will sagen, wenn man Jonathan Meese, Neo Rauch, Martin Eder, Ed Ruscha,
Mike Kelley, Francis Alys oder Ai Waiwai kennt oder sich über die letzte Documenta überhaupt
aufregen kann.
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Bernhard Balkenhol bemerkt dazu: „Die Diskussion um fachdidaktische Theorie ist an Schulen oft
völlig unbekannt oder wird – mit dem entschuldigenden Hinweis auf Lehrpläne – verweigert. (…)
Noch schlimmer allerdings ist die Unkenntnis von moderner Kunst, besonders der
Gegenwartskunst und deren Theorien. (Balkenhol: In Kunst, um Kunst und um Kunst herum, S.
10) Auch er beklagt also die Unkenntnis von moderner Kunst, die bei vielen Kunstlehrern
vorherrschen soll. Mal abgesehen davon, dass es sich dabei um eine „Baucheinschätzung“ aus
dem Elfenbeinturm der universitären Wissenschaft handelt, so bleibt umgekehrt zu fragen, wann
geht die Wissenschaft – also die Kunstpädagogik und -didaktik – denn mal an den Ort des
Geschehens ihrer Forschung, um festzustellen, wie konsequenz- und wirkungslos sie eben dort
ist? Mir sind keine Untersuchungen bekannt, die sich mit dem theoretischen Background von
Kunstlehrern, ihren konkreten Arbeitsbedingungen, ihrem täglichen Unterricht und vor allem
dessen Ergebnissen beschäftigt. Die Tür zu meinem Kunstraum ist stets offen, hereinspaziert,
liebe Forschungselite der Kunstdidaktik und Kunstpädagogik.
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Aber zurück zur kunstpädagogischen Realität: Was sind unsere Ziele abseits von
Kompetenzerweiterung und Kerncurricula? In einem älteren Buch zum schülerorientierten
Kunstunterricht fand ich folgendes Zitat: „Schülerarbeiten haben nicht die Aufgabe, den Lehrer
ästhetisch zu befriedigen oder Kunst zu produzieren, sondern den Schüler zu aktivieren.“ (aus
Schmid, Gregor: Schülerorientierter Kunstunterricht, München 1978, S. 167) Es soll im
Kunstunterricht nicht um die Produktion von Kunst gehen? Worum denn sonst, bitte schön? Ich
will mit meinen Schülern schon Kunst machen, aber ihren Möglichkeiten und Fähigkeiten
entsprechende Kunst, die man thematisch und auch handwerklich-technisch ernst nehmen
kann. Kunstunterricht kann sich aber nicht nur an Lüpertz, Koons, Meese, Rauch, Hurst
orientieren, an aktuellsten Formen der Installation, Performance und Konzeptkunst. Darf er auch
nicht. Rückblicke ermöglichen erst Ausblicke.
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Nachwort und Ausblick
Die theoretische Bandbreite ist oft so riesig wie die Qualitätsstreuung. Vom Ausmalen von
Mandalas bis zu gestalterischen Versuchen mit Rinderdärmen. Ja, Sie haben richtig gelesen.
(Zaake, Gerd-Peter: Darmblähungen. Gestalterische Versuche mit Rinderdärmen in KUNST +
UNTERRICHT, Heft 295, 2005, S. 36 - 39) Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, wenn die von mir
beschworene Subjektivität zu gestalterischen Versuchen mit Rinderdärmen führt, bitte sehr.
Nun, Rinderdärme sind meine Sache nicht, aber vielleicht Ihre oder die Ihrer Schüler. Mandalas
jedoch haben in gutem Kunstunterricht nichts zu suchen.
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Aktuelle Tendenzen der Kunstszene wahrzunehmen, zu goutieren oder zu verdammen, ist die
eine Seite. Sie in den Kunstunterricht zu integrieren eine andere. Welchen Stellenwert hat
moderne Kunst in der Breite unserer Gesellschaft? Wie viele Menschen in Deutschland kennen
Jonathan Meese und setzen sich ernsthaft mit seinen Positionen auseinander? Seien wir doch
ehrlich, Kunst – zumindest zeitgenössische – ist etwas für Minderheiten. Warum also in
Dreiteufelsnamen glaubt so mancher, aktuellste Kunst gehöre in die Schule, muss mit
Vierzehnjährigen analysiert werden? Die dazu notwendigen (Vor)Kenntnisse können junge
Menschen in diesem Alter einfach nicht haben. Aber auch dies ist wieder eine sehr subjektive
Einschätzung. Sollten Sie eine Unterrichtseinheit zu Jonathan Meese für eine – sagen wir 9. oder
10. Klasse – konzipiert haben, lassen Sie es mich wissen. Ich wäre wirklich neugierig.
So, genug gelästert. Machen wir uns an die Arbeit. Konzipieren und planen wir den bestmöglichen Kunstunterricht, auch wenn er und seine Ergebnisse viel zu selten entsprechend
gewürdigt werden.
Johannes Kollwitz
Zum Schluss ein paar Ideen, die noch der konkreten Ausarbeitung und Umsetzung harren:
Malerei nach Wirklichkeit
Kopffüßler nach Horst Antes
Spiegeleier nach Dieter Krieg
Schalter und Hebel nach Peter Klasen
Figurative Malerei nach Tim Eitel
Informelle Malerei nach Emil Schumacher,
Rudolf Englert und Fred Thieler
Cupcakes, Kuchen und Torten
Pilze, Teekannen
Bakterien und Viren
Hamburger
Lego- und Playmobil-Figuren
Schmetterlinge
Gestaltung/Design
Skulptur & Objektkunst
Filmplakate nach Saul Bass
Kartenspiele nach Sonja Delaunay
und Salvador Dali
Schilder für die Schule
mit Piktogrammen
Gestaltung eines Schachbretts
und von Schachfiguren
Tische nach den Fallenbildern von Daniel Spoerri
Indirekte Portraits (Typen) mit gefüllten Hosen
Haribo-Plastiken aus Pappmaschee
Akkumulationen, Poubelles, Coupes, Coleres
und Decollagen nach Arman
Objekte nach Lauren Clay
Materialbilder nach Tony Cragg
Objektkunst mit Stühlen
Gipsskulpturen nach Hans Arp
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Malerei nach Vorbildern
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