titelthema installation

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33-35 Titel Projekt v4
16.01.2006
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Umbau mit Gewinn
Bei Familie Kartäuser* wurde umgebaut. Diese Gelegenheit packte der
Hausherr beim Schopf, um sein Domizil auf digitalen Lifestyle zu trimmen.
TV und Sound in mehreren Räumen, dazu lichttechnische Effekte sollen
sein Heim künftig attraktiver gestalten.
Achim B.C. Karpf
Die Familie wünscht sich: richtiges Heimkino mit Klasse
Sound fürs Wohnzimmer. Die Dame des Hauses soll beim
Kochen den Film auf Wunsch mitgucken können. Im
Schlafzimmer und Bad im ersten Stock wäre eine Anlage ebenfalls nicht schlecht, und im Wintergarten ein
paar Lichteffekte …
Ein Projekt also mit Potenzial. Rund 14.000 Euro wollte
der Auftraggeber investieren – inklusive Produkten und
Installation, versteht sich.
»Bei diesem Projekt waren die Voraussetzungen ideal«,
schmunzelt Thomas Scherer von Licht & Technik, der als
Partner des beauftragten Fachhändlers Sound Reference
einen Großteil der Installationen durchführte. »Unsere
Arbeiten konnten noch während der Umbaumaßnahmen im Haus erfolgen. So wurden die Kabel für Lautsprecher, Bildschirmanschluss und Verkabelung der
angeschlossenen Räume sauber unter Putz gelegt, und
sie stören daher nicht.« Dennoch wurde auch hier akribisch geplant, bevor die praktische Arbeit begann, denn
nachträgliche, mit viel Schmutz verbundene Installationen fördern nicht unbedingt die Kundenzufriedenheit.
Da Highlight und Herzstück eines jeden Heimkinos »Leinwand« oder Bildschirm ist, war der Kunde hierfür bereit,
tief in die Tasche zu greifen: Ein Beamer schied für Herrn
Kartäuser aus, da er zu viel Geräuschentwicklung
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befürchtete, ein Plasma sollte es schon aus ästhetischen
Gründen sein. Christian Besold, Geschäftsführer von
Sound Reference, empfahl daher den Plasmabildschirm
55PD5200 von Hitachi, der eine respektable Bildschirmdiagonale von 140 Zentimetern aufweist.
Ein Plasmabildschirm dieser Größe bringt übrigens an die
60 Kilogramm auf die Waage. Es will deshalb gut überlegt sein, wo das Stück installiert wird, welche Standfläche oder welcher stabile Wandmontagewinkel geplant
werden muss. »Da mussten wir trotz genauer Planung
noch ein wenig nacharbeiten«, räumt Scherer ein. Erst
dann passten alle Kabel durch den Schacht, und der
Montagerahmen konnte an der richtigen Stelle fixiert
werden.
Keine Kontaktprobleme
Das Display ist mit einem leistungsfähigen, integriertem
Tuner und einer Vielzahl von Anschlüssen ausgestattet:
Zum Einsatz kommen bei dieser Installation allerdings
lediglich S-Video-Eingang, TV-Ausgang, Antennen-Eingang und Stromversorgung. Alle anderen Funktionen
werden über den AV-Verstärker bedient.
»Um diesen hochwertigen TV auch auszureizen, sprich
* Name von der Redaktion geändert
»Wir empfehlen jedem
Kunden ein umfangreiches Projekt nach
Möglichkeit in einer
Bau- oder Umbauphase zu planen.
Dann lässt sich eine
wirklich optimale
Lösung mit vergleichsweise geringem Aufwand realisieren. Ist
dies nicht möglich,
muss im Vorfeld sehr
sorgfältig geplant
werden, um sicher
zu stellen, dass von
Anfang an alle verlegten Kabel und jedes
installierte Gerät am
richtigen Platz sind.
Denn jede Nachbesserung wird im fertigen
Gebäude teurer.«
Thomas Scherer,
Licht & Technik
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UE ITK DI MO CO SH
Gut fixiert
Schweres Gerät
Erste Aktion bei der Installation ist die Montage des
Rahmens für den riesigen Plasmabildschirm. Er
stellt das Zentrum des Heimkinos dar.
Mit Schlagbohrer, Dübel und Schrauben werden die
Komponenten fixiert. Die Kabel laufen versenkt in
den Wänden und fallen nicht auf.
ein scharfes Bild zu erzeugen, ist natürlich eine entsprechend hochwertige Signalqualität Voraussetzung«,
betont ein Soundreference-Berater. Deshalb wurde dem
Kunden die Verwendung eines digitalen Tuners mit Satelliteneinspeisung oder digitalem Kabelsignal ans Herz
gelegt – und kam auch zur Anwendung. Gleiches gilt für
den DVD-Rekorder, der entsprechende Auflösungen liefern muss: Mit dem Denon DVD-2910 war schnell eine
für alle Seiten zufrieden stellende Lösung gefunden.
Leider hatte der Kunde bei der Verkabelung andere Vorstellungen und entschied, dass der Highend-Anspruch
bei den Verbindungsleitungen seine Grenzen hat: So
muss bei dieser Installation eine S-Video-Verbindung von
Settop-Box und DVD-Player zum Monitor ausreichen.
Damit ist die Signalqualität zwar wesentlich besser als
über den Composite-Anschluss, aber doch qualitativ
unbefriedigender als über einen Component-Video- oder
gar DVI-Ein/Ausgang.
Bewertung
Händler
Erforderliches
Know-how-Level +
Dienstleistungspotenzial
++
Herstellersupport
+
Enduser
Usability
Zuverlässigkeit
Zukunftsorientierung
Technik
Leistungsindex
Kompatibilität
++
+
++
+
+
Stärken/Schwächen
Basislösung im
Heimkinobereich,
Erweiterung möglich,
gute Planung und
Ausführung,
Potenzial der
Installation nicht voll
ausgeschöpft
Kosten
Installation:
zirka 2.500 Euro
Produkte:
zirka 10.000 Euro
Dienstleistung:
zirka 1.500 Euro
Eingesetzte Produkte
P
Plasmabildschirm, Hitachi 55PD5200
P AV-Verstärker, Denon AVR-3805/DD6.1 +
DTS-ES 6.1 Rec. 244Bit/192kHz, silber
P DVD-Player, Denon DVD-2910/DVDAudio/Video SACD-Player, silber
P Subwoofer (2 Stück), B&W PV 1/AktivDesign silber
P Lautsprecher (5 Stück), B&W FPM 5/FlachLautsprecher, passend für 50-Zoll-Plasma,
silber
P Glasregal, Spectral S133 Alu Mattglas
P B&O Passiv-Verstärker für das Bad
P B&O Masterlink und Powerlink
P B&O Auge
P Infrarotweiterleitung
P LCD-Fernseher für die Küche
P Lautsprecher Küche
P Infrarotweiterleitung Küche
Ab in die Küche
Für den TV- und Musikgenuss in der Küche wurde einhellig ein preiswertes 19-Zoll-LCD-Display für ausreichend befunden, das via Infrarotleitung die Daten aus
dem Wohnzimmer empfängt. Dazu verlässt sich der Kunde auf ein einfaches Kat-5-Kabel, über das sowohl das
Videosignal als auch der Ton übertragen werden. Soundmäßig ausgestattet wurde der Kochbereich mit einem
vergleichsweise simplen Lautsprechersystem.
Surround-Sound muss sein
Für den Sound im Wohnzimmer hingegen war nur das
Beste gut genug: Neben einem leistungsfähigen AV-Verstärker Denon AVR-3805 wurden ein B&W-Lautsprechersystem installiert: Sieben Lautsprecher beschallen das
zirka 50 Quadratmeter große Wohnzimmer.
Für den Sound kamen dann auch hochwertige Kabel
zum Einsatz. Die Kabelführung wurde bereits bei der
Renovierung des Gebäudes geplant und umgesetzt,
sodass die Kabel bereits eingezogen waren und direkt an
den Montagepunkten der Lautsprecher herauskommen.
Da die Leitungen unter Putz verlegt wurden und
die genauen Positionen der vier Surround-Lautsprecher bekannt waren, reduzierte sich die Montage auf
je vier Löcher und die Fixierung der Halterungen. Die
zwei Subwoofer fanden ihren Platz hinter der Couch
und garantieren ein reales Sound- und Vibrationserlebnis.
Der AV-Verstärker, der DVD-Player und die Settop wurden direkt unter dem Bildschirm auf einem gläsernen
Rack des HiFi-Möbelherstellers Spectral Audio aufgestellt. Die Kabel zum Bildschirm, zu den Lautsprechern
und dem zweiten Bildschirm in der Küche verschwinden
elegant hinter dem Rack.
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Klangerlebnis
Insgesamt sechs Lautsprecher wurden im Wohnzimmer installiert, um den optimalen dreidimensionalen
Raumklang zu erzeugen.
Projekt-Check
P
Welche Wünsche hat der Kunde?
P Wie passen die Wünsche des Kunden zu
den realen Möglichkeiten?
P Wurden alle Möglichkeiten und Optionen
mit dem Kunden besprochen?
P Ist ausreichend Platz für die Installation der
Geräte vorhanden und ist der Installationsort auch »tragfähig«?
P Welche Geräte und Anschlüsse sind beim
Kunden vorhanden, welche müssen neu
verlegt werden?
P Passen die Qualität der Signalquelle und
die Qualität des Ausgabegeräts zusammen,
ist die Verkabelung optimiert?
P Welche Partner – Architekt, Baugesellschaft, Elektroinstallateur – müssen eingebunden werden?
P In welchen Bereichen gibt es UpsellingMöglichkeiten, sind zusätzliche Integrationen und Erweiterungen möglich?
P Sind die Installationen höherwertiger Systeme sinnvoll und für den Kunden besser?
P Ist der Kunde an Content interessiert (Premiere, Kabel Digital, Video on Demand)?
P Sind im Bereich Haussteuerung zusätzliche
Installationen wie Lichtsteuerungen, Rollosteuerung und Ähnliches möglich?
P Welche Sicherheitsinstallationen hat der
Kunde? Sind weitere Vorkehrungen sinnvoll?
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Küchen-Kino
Die Vernetzung zwischen Wohnzimmer und Küche
erlaubt auch der Köchin bei »Desperate Housewives« dabei zu sein.
Mit dem Kabel durch die Wand
Alles in allem war der Montageaufwand des gesamten
Projekts überschaubar: Durch eine gute Planung und
Vorbereitung sowie die bereits in der Umbauphase integrierten Kabelschächte in den Wohnräumen und der
Küche waren zwei Männer zwei Tage vor Ort beim Kunden. Überschaubar also auf der Kostenseite für den Kunden und dennoch attraktiv für den Partner.
Diese positive Rechnung hat allerdings für den Fachhändler und Dienstleister auch eine Negativseite: Zwar
konnten mit der Installation eines Soundsystems von
Bang und Olufsen in den oberen Geschossen und dem
Wintergarten hochwertige Soundkomponenten ins Projekt verkauft werden – selbst im Bad wurden entsprechende Lautsprecher installiert. Auch erhielten die Räume einige Lichtinstallationen in Boden und Decke. Doch
für die nahe liegende und zukunftsträchtige Lösung, diese Räume über ein fest verlegtes Kabel – alternativ ein
Wireless LAN – mit der Anlage im Wohnzimmer zu vernetzen, war der Kunde nicht zu haben, obwohl es sich
im Zuge der Bauarbeiten unproblematisch hätte umsetzen lassen. Somit fand eine wirkliche »Vernetzung« nur
im Bereich Wohnzimmer/Küche statt, indem der zusätzliche Bildschirm angebunden wurde.
Fazit
Dennoch zeigt das Projekt von Sound Reference und
Licht & Technik, dass Heimkino- und Haussteuerungsinstallationen in der Kombination von Produktverkauf und
Dienstleistung nachgefragt und rentabel sein können.
Wesentlicher Faktor für ein erfolgreiches Projekt ist die
intensive Beratung, die den Kunden auch über zukunftsweisende Technologien aufklärt. Eine möglichst frühzeitige Planung, die Begutachtung der Lokation, die optimale Auswahl der Komponenten und saubere sowie
zügige Einrichtung hat zur Folge, dass der Kunde zufrieden ist.
m
Dienstleister
Händler
Sound Reference Handels GmbH & Co. KG
Christian Besold
Pasinger Str. 16
82166 Gräfelfing b.
München
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Fax +49 (89) 719-4266
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Licht & Technik
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