Sozialpädagogisches Konzept
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Sozialpädagogisches Konzept
Pädagogisches Konzept für die Betriebliche Kindertagesbetreuungseinrichtung Herz-Jesu-Heim Inhalt Vorwort . . . . . . . 1. Chronik der Kindergruppe Herz-Jesu-Heim 2. Organisation der Kindergruppe . . . 3 . . . 4 . . . . . 4 . . . . . 4 2.2 Öffnungszeiten und Ferienregelung . . . . 4 2.3 Aufnahme der Kinder . . . . . . 4 2.4 Essen und Ernährung . . . . . 5 3. Raumkonzept der Kindergruppe . . . . . 5 4. Unsere pädagogische Arbeit . . . . . . 7 . . . . . 7 . . . . 7 2.1 Kinderbetreuung 4.1 Unser Bild vom Kind . . 4.2 Unsere pädagogischen Angebote 5. Ein Tag in der Kindergruppe . . . . . . 11 6. Zusammenarbeit mit den Eltern . . . . . 12 7. Qualitätssichernde Maßnahmen . . . . . 12 7.1 Jahresklausur/Monatsplanung/Wochenplanung/Tagesplanung 12 7.2 Dokumentation und Beobachtung . . . . 12 7.3 Fort- und Weiterbildung . . . . . 13 . . . . . 13 Literatur . . . . . ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! 2! Vorwort Das vorliegende pädagogische Konzept für die Kindergruppe im HerzJesu-Heim ist speziell zugeschnitten auf die besondere Situation, dass die Kinderbetreuung direkt im Seniorenheim stattfindet. Bereits seit vielen Jahren bewährt sich dieses Betreuungskonzept, das in meinen Augen drei wesentliche Schwerpunkte setzt, die besonders ausgeprägt sind. Erstens: Das Miteinander der Generationen In unserem Seniorenheim leben 140 alte Menschen, teilweise mit hohem Pflegeaufwand, teilweise auf Gehhilfen und Rollstühle angewiesen, oft mit Seh- oder Hörschwäche und den vielen „Kleinigkeiten“, die das Altwerden manchmal mit sich bringen. Unsere Kinder erfahren frühzeitig, was es bedeutet, Rücksicht zu nehmen, zu grüßen, sich nett mit den BewohnerInnen und Angehörigen zu unterhalten, manchmal engere Beziehungen zu einzelnen alten Menschen zuzulassen – oft dann, wenn z.B. in der eigenen Familie die „Oma“ fehlt. Und die ältere Generation erfreut sich an der Lebendigkeit der Kinder, schaut einfach beim Spiel im Garten zu oder ergreift einen aktiven Part beim gemeinsamen Spiel, beim Kochen oder beide genießen den Ausflug in den Salzburger Zoo. Zweitens: Das Miteinander der verschiedenen Kulturen Viele unserer zu betreuenden Kinder haben ihre Wurzeln nicht in Österreich, sondern kommen aus anderen Kulturkreisen. Der Bogen reicht hier von Mitteleuropa bis zu den Philippinen. Toleranz und Neugierde auf das Fremde stehen im Mittelpunkt, das Gemeinsame wird ergänzt durch das Besondere. Der dadurch gelegte Grundstein für ein gutes Miteinander im täglichen Leben ist unschätzbar. Drittens: Die deutsche Sprache Viele Kinder mit Migrationshintergrund besuchen unsere Einrichtung im Vorschulalter. Die oftmals fehlenden Deutschkenntnisse bedeuten eine große Hürde für einen erfolgreichen Schulbesuch, ja für eine erfolgreiche Integration. Daher legen wir großes Augenmerk auf das Erlernen und die richtige Anwendung der deutschen Sprache. Kinder sind somit sowohl lehrend als auch lernend tätig, was Spaß macht und so leicht von der Hand geht. Unsere Kindergruppe ist fester Bestandteil des Lebens im Herz-Jesu-Heim. Unsere PädagogInnen und HelferInnen zeichnet ein hohes Engagement aus – lange Öffnungszeiten, keine Ferien, täglich unterschiedliche Zusammensetzung der Gruppen etc. erfordern hohe Flexibilität und Liebe zum Beruf. Der Erfolg dieses Konzeptes gibt uns recht – diese Form der Betreuung kommt allen zugute: den Kindern, den Eltern und den BewohnerInnen im Herz-Jesu-Heim – und nicht zuletzt unserer Gesellschaft. Mag. Margit Klein Geschäftsführerin ! Herz-Jesu-Heim 3! 1. Chronik der Kindergruppe Herz-Jesu-Heim Die Kindergruppe des Herz-JesuHeims wurde 1998 bestehend aus zwei alterserweiterten Gruppen, mit jeweils 10 Kindern, drei Fachkräften und einer Helferin gegründet. An Räumlichkeiten standen insgesamt 121 m² zur Verfügung, geöffnet war die Kindergruppe schon damals von 7:00Uhr bis 19:00 Uhr und es gab keine Schließzeiten im Sommer. Im Jahr 2000 wurde die Kindergruppe um eine Krabbelgruppe erweitert und es kamen immer wieder neue Räume, auf 3 Stockwerken verteilt hinzu. Im Herbst 2010 verließen die geistlichen Schwestern ihre Klausur im Herz-Jesu-Heim und die Kindergruppe begann im Jänner 2011 mit dem großen Umbau der Räume. Die heutige Kindergruppe besteht mittlerweile aus drei Gruppen, mit 40 Kindern, 9 Mitarbeiterinnen und hat insgesamt 576,77 m² auf einer Ebene zur Verfügung. Bis Juli 2011 haben 150 Kinder über die Jahre hinweg unsere Einrichtung besucht. 2. Organisation der Kindergruppe Alterserweiterte Kindergruppe HerzJesu-Heim Betriebgesellschaft m.b.H 2.1 Kinderbetreuung Es gibt zwei alterserweiterte Gruppen mit jeweils 16 Kinder, die von • 1 Leiterin • 2 gruppenführenden Pädagoginnen • 2 Pädagoginnen und • 1 Helferin betreut werden und eine Krabbelgruppe mit 8 Kinder, für die • 1 gruppenführende Pädagogin • 1 Pädagogin und • 1 Helferin zuständig sind. 2.2 Öffnungszeiten und Ferienregelung Die Kindergruppe ist von Montag bis Freitag zwischen 6:45 Uhr und 19:15 Uhr geöffnet. An Samstagen, Sonnund Feiertagen bleibt die Kindergruppe geschlossen. Am 24.12 und 31.12 haben wir je nach Bedarf bis 12:00 Uhr geöffnet. Es gibt keine Schließzeiten während der Weihnachts- Oster- oder Sommerferien. Hübnergasse 5-7, 5020 Salzburg 2.3 Aufnahme der Kinder Tel.: 0662/8456030 Kinder, ab 18. Monaten können das ganze Jahr über in der Kindergruppe angemeldet und aufgenommen werden. Die Aufnahme erfolgt nach Maßgabe vorhandener freier Plätze, jedoch werden immer einige Plätze für eventuell neue MitarbeiterInnen des Herz-Jesu-Heimes freigehalten. Fax: 0662/84560311 E-Mail: [email protected] ! 4! 2.4 Essen und Ernährung In der alterserweiterten Kindergruppe werden täglich Frühstück, Mittagessen und eine Nachmittagsjause angeboten. Zum Frühstück gibt es abwechselnd Wurst- Käse-, oder Marmeladebrote, Cerealien und Cornflakes, dazu gibt es Tee, Milch oder Kakao. Wir bieten ein gleitendes Frühstück zwischen 8.00 Uhr und 9.00 Uhr an. Das Mittagessen wird täglich frisch von der hauseigenen Küche zubereitet und geliefert. Dabei wird sehr auf eine kindgerechte, gesunde, abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung geachtet. Am Nachmittag bereiten wir eine Jause zu, die täglich aus frischem Obst und Gemüse besteht. 3. Raumkonzept der Kindergruppe Jede alterserweiterte Gruppe, sowie die Krabbekgruppe verfügen über einen eigenen Gruppenraum mit jeweils einem Vorraum, einem Abstellraum und einem Bad. In jedem Gruppenraum befinden sich Mal- und Bastelutensilien, Bücher, Brettspiele, Konstruktionsbausteine und eine Kuschelecke. Gruppenraum Krabbelgruppe „Gänseblümchen“ (42.00m²) Die Krabbelgruppe hat einen eigenen Wickelraum in dem es zusätzlich Autos und Züge zum Spielen gibt. Im Gänseblümchen Raum selbst befinden sich die Puppenecke mit einer Puppenküche, Materialien zum Schminken und Verkleiden für Rollenspiele, Malund Bastelutensilien, Konstruktionsbausteine, eine Kuschelecke und Montessori Materialien. 1.Gruppenraum Alterserweiterte Gruppe „Marienkäfer“ (61.30m²) Neben den zuvor erwähnten Materialien befinden sich in diesem Gruppenraum noch die Finger- und Handpuppen, die Figuren für das Kasperltheater und das passende Theater dazu. 2.Gruppenraum Alterserweiterte Gruppe „Sonnenschein“ (58.04m²) In diesem Gruppenraum liegt der Schwerpunkt beim Basteln, bei Brettspielen und bei den Büchern, dementsprechend ist der Raum auch ausgestattet. ! 5! Schülerzimmer (41.13m²) Kreativraum (29.70m²) Der Raum der Schüler kann durch eine Falttür vom Essraum abgetrennt werden. So können die Schüler in Ruhe Essen und Hausaufgaben machen. Weiters liegen im Schülerzimmer Bücher, Brettspiele, MalBastel- und Konstruktionsmaterialien auf. An der Wand hängt eine große Weltkarte mit der Möglichkeit Städte, Länder, Tiere usw. aufzukleben. Auch eine Kuschelecke steht den Kindern zur Verfügung. Vormittags meist vor dem Frühstück wird der Raum auch von den jüngeren Kindern benützt. Im Kreativraum gibt es Materialien und Platz für großflächiges Malen und größere Bastelprojekte. Es besteht die Möglichkeit die Materialien liegen zu lassen und so längerfristige Projekte durchzuführen. Essraum (60.57m²) Im Essraum werden das Frühstück, das Mittagessen und die Jause eingenommen. Die Ausstattung ist altersund größengerecht. Küche (23.62m²) In der Küche werden das Frühstück und die Jause von den Mitarbeiterinnen vorbereitet. Die Kinder haben die Möglichkeit hier Essen selbst zu kochen, Kekse oder Kuchen selber zu backen. Garderobe (31.50m²) Die Garderobe bietet ausreichend Platz für alle Kinder. Jedem Kind steht eine Ablage für Wechselkleidung zur Verfügung. Im Erdgeschoß gibt es noch einen Raum, in dem die Kinderwagerl, Roller und Fahrräder abgestellt werden können. Toiletten und Naßbereich (18.59m²) Es gibt zwei Toiletten und zwei Waschbecken, passend in der Höhe für die jeweilige Größe der Kinder und eine kindgerechte Dusche. Gang (73.70m²) Der lange Gang wird auch zum Spielen genutzt, am Boden sind Zahlen zum Springen und eine Straße ideal zum Spielen mit Autos aufgeklebt. Bewegungs- und Ruheraum (54.00m²) Im Bewegungsraum gibt es Geräte zum Turnen und Klettern, allerlei Bälle und Reifen, Vesco Teile zum Bauen und Herumtoben. Über Mittag wird der Bewegungsraum zum Ruheraum. Die kleineren Kinder schlafen und die Größeren rasten hier. ! Büro und Besprechungsraum (51.22m²) Der Leiterin steht ein Büro zur Verfügung, in dem auch Elterngespräche stattfinden, den Mitarbeiterinnen steht ein eigenes Besprechungszimmer für die Teamsitzungen, sowie eine kleine Teeküche zur Verfügung. 6! Garten Wir haben einen großflächigen Garten mit Sandkiste, Wippschaukel, Korbschaukel, Reifenschaukel und Schaukel mit Kletterkonstrukt, diversen Obstbäumen und Beerensträuchern, der Möglichkeit mit Rollern und anderen Fahrzeugen zu fahren, um die Wette zu Laufen oder in der Wiese zu liegen. Wir benützen den Garten das ganze Jahr über und bieten der Jahreszeit entsprechende Angebote an. 4. Unsere pädagogische Arbeit 4.1 Unser Bild vom Kind Die Kinder stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit, wir fühlen uns als ein Teil ihrer Entwicklungen und Veränderungen und versuchen auf die individuellen Bedürfnisse eines jeden Kindes einzugehen. Wir fördern die Kompetenzen der Kinder und sind glücklich, sie ein Stück ihres Weges begleiten zu dürfen. Kinder bereichern unseren Arbeitsalltag immer wieder aufs Neue, ein liebevoller, wertschätzender Umgang mit jedem einzelnen Kind ist für uns selbstverständlich. 4.2 Unsere pädagogischen Angebote Im Folgenden werden die pädagogischen Schwerpunkte unserer Angebote näher beschrieben. Dabei handelt es sich nicht um starre Ansätze, sondern um entwicklungsund ausbaufähige, die sich von Zeit zu Zeit verändern und aktualisieren. Bewegung und Pantomime Damit Kinder ihre Motorik optimal entwickeln können, brauchen sie eine Vielzahl an Bewegungsmöglichkeiten. In den Räumen der Kindergruppe, sowie auch im Garten gibt es viele Möglichkeiten Bewegungserfahrungen zu machen, so gibt es zahlreiche Gelegenheiten zum Klettern, Laufen, Herumtoben, Kriechen, Springen, Balancieren, und Schaukeln. Durch unseren wöchentlichen Waldtag und durch zusätzliche Ausflüge zu diversen Spielplätzen, auf den Mönchsberg, in das Hoppolino oder ins Schwimmbad unterstützen wir das Bewegungsbedürfnis und den Aktivitätsdrang der ! 7! Kinder. Neben der allgemeinen positiven Wirkung von Bewegung auf den Körper, fördern wir das Körperbewußtsein der Kinder durch diverse Angebote zur Erprobung des eigenen Gleichgewichtgefühls, der Geschicklichkeit und der Koordinationsfähigkeit. re Basis sein, eine Bindungsperson, auf die sich die Kinder verlassen können, bei der sie sich geborgen und gut aufgehoben fühlen und an die sie sich in schwierigen oder neuen Situationen wenden können. Musik, Rhythmik Musik ist eine elementare kindliche Ausdrucksform, die in jeder Kultur eine zentrale Bedeutung besitzt. Sie kann passiv konsumiert oder aktiv durch Singen, Musizieren und Tanzen ausgedrückt werden. Das Singen und Musizieren birgt eine Fülle von Erfahrungs- und Experimentiermöglichkeiten und ist prädestiniert für die Sprachförderung. Durch das Rhythmisieren von Liedern und Versen entwickeln Kinder ein Gefühl für Sprachmelodie, Takt- bzw. Satzschwerpunkte und Phrasierungen. Neben vielen Kinderliedern lernen die Kinder verschiedene Formen der Musik, den Klang von Instrumenten, Lieder aus verschiedenen Kulturen, in verschiedenen Sprachen, grundlegende Begriffe der Musik, sowie Rhythmik und Tempo, usw. kennen. Emotionale und soziale Erziehung Emotionale und soziale Kompetenzen sind wichtige Vorraussetzungen der Integration in eine Gemeinschaft. In unserer Kindergruppe unterstützen wir die Kinder ihre Gefühle zu zeigen, ohne andere zu verletzten, die eigenen Gefühle und die der anderen Kinder wahrzunehmen und damit umzugehen, bestimmte Normen und Werte zu verinnerlichen, beim Lernen von Regeln und beim Einhalten dieser Regeln und wie man mit Konflikten umgehen und sie lösen kann. Wir Pädagoginnen möchten den Kindern dabei eine siche! Kreative Fähigkeiten Kinder sind von sich aus neugierig und möchten die Welt verstehen und kennen lernen, dazu malen, bauen, formen, greifen, denken, fühlen, verstehen und probieren sie alles aus. Ein wichtiges Ziel der Kinder ist es, über das künstlerische Tun, Klarheit über ihre Umwelt und ihre Gefühle zu gewinnen, hierbei geht es meist gar nicht um das Kunstwerk an sich, sondern vielmehr um die Erkenntnis und der Weg dorthin. In der Kindergruppe erhalten die Kinder die Möglichkeit verschiedenen Materialien kennen zu lernen und mit ihnen zu experimentieren. Wir Pädagoginnen bieten den Kindern Raum für selbst gewählte künstlerische Vorhaben und unterstützen sie dabei, diese umzusetzen. 8! Sprachförderung In unserer Kindegruppe findet Sprachförderung einerseits täglich in Form von Fingerspielen, Reimen, Geschichten und Büchern statt. Andererseits werden mehrmals in der Woche spezielle Angebote in der Kleingruppe zur Sprachförderung angeboten. Weiters bauen wir die unterschiedlichen Muttersprachen der Kinder immer wieder in unsere Aktivitäten mit ein, so singen wir Lieder in allen Muttersprachen oder lernen einfach in verschiedenen Sprachen bis Drei zu zählen. In der Kindergruppe bieten wir für die drei bis sechs Jährigen einmal in der Woche die Englischstunde „Me and my world“ an. Hier erlernen die Kinder auf spielerische Art und Weise englische Wörter, Begriffe und einfache Sätze. Interkulturelle Erziehung Die Beschäftigung mit verschiedenen Kulturen gehört zu unserer täglichen Arbeit, bei uns treffen Kinder aus den unterschiedlichsten Ländern aufeinander. Wir bauen die verschiedensten kulturellen Elemente der Herkunftsländer der Kinder in den Morgenkreis, in diversen Liedern, Projekten, Festen usw. mit ein. So gibt es, zu Geburtstagsfeiern philippinische, süßwürzige Spezialitäten, am Ende des Bayram Baklava für alle, oder Kinder kommen in ihrer jeweiligen Landestracht zu Aufführungen. verhalten an. Zweimal im Jahr kommt uns AVOS (Zahngesundheitserziehung) besuchen. Auch die Eltern werden in die Gesundheitserziehung miteinbezogen, wir bitten die Eltern bei diversen Feiern statt Süßigkeiten, Obst mit zu bringen. Freispiel Das Freispiel ist ein wichtiger Bestandteil in unserem Tagesablauf. Während der Zeit des Freispiels halten sich die Pädagagoginnen eher im Hintergrund und greifen nicht in das Geschehen der Kinder ein. So können die Kinder selbständig und spontan mit unterschiedlichen Spielsachen, Gegenständen, Materialien, Bücher, und in verschiedenen Räumen, sowie auch mit unterschiedlichen Kindern tätig werden. Montessori Montessori ist eine alte pädagogische Richtung, in der sehr viel Wert auf die Entwicklung der „zarten Kinderseelen“ gelegt wird. In einer liebevollen Umgebung wird dem Kind „ansprechendes Montessori Material“ angeboten, welches das Kind selbst auswählt und sich so durch die Arbeit mit dem Material, auf spielerische Art und Weise weiterentwickeln kann. Gesundheitserziehung Neben gesunder Ernährung, bestehend aus abwechslungsreicher Kost, viel Obst und Gemüse, viel Bewegung und viel frischer Luft bieten wir den Kinder immer wieder Themenschwerpunkte zum Gesundheits! 9! Gemeinsame Aktivitäten mit den SeniorInnen Die Kindergruppe ist eingebettet in das Seniorenheim Herz-Jesu-Heim, dadurch besteht die Möglichkeit, dass die unterschiedlichsten Generationen auf natürlichem Wege zusammentreffen. Die Kinder und die SeniorInnen begrüßen sich im Garten beim Spaziergang, oder kommunizieren in den vielen Gängen des Herz-JesuHeims miteinander. Die Kinder sind auf allen Bereichen gerne gesehen und die SeniorInnen sind in der Kindergruppe immer herzlich Willkommen. Es werden gemeinsame Projekte, Ausflüge und Aktivitäten geplant. Einmal im Monat treffen wir uns zu einem gemeinsamen Spiele- und Bastelnachmittag und die Kinder kommen auf die Bereiche und singen und musizieren gemeinsam mit den BewohnerInnen. Bild: Kinder und Bewohnerinnen beim gemeinsamen „Mensch Ärgere Dich Nicht“ Spiel. prozess des Kindes, für die Pädagoginnen, die Eltern und dem Kind selbst, sehr gut sichtbar und nachvollziehbar gemacht werden. Den Kindern selbst macht das Gestalten und das Blättern in ihrer Mappe sehr viel Spaß und ganz stolz zeigen sie die Inhalte auch gerne den Eltern. Soziale Integration Unter sozialer Integration verstehen wir nicht nur die Erziehung und Betreuung von Kindern mit erhöhten Förderbedarf, sondern vielmehr eine Öffnung der Kindergruppe für alle Kinder – gleich welcher Herkunft, Hautfarbe, Kultur, gleich ob sie gesund oder krank sind. Eingewöhnung Die Dauer der Eingewöhnungszeit gestaltet sich individuell nach den Bedürfnissen des Kindes. Die Kinder sollen sich allmählich an die neue Umgebung gewöhnen und langsam von den Eltern lösen. In den ersten Tagen begleitet die Mutter das Kind, damit sie gemeinsam die neue Welt der Kindergruppe entdecken können, dann lässt die Mutter das Kind immer länger in der Kindergruppe, bis das Kind bereit ist, alleine bei uns zu bleiben. Portfolio Jedes Kind besitzt und verwaltet seinen eigenen Ordner, in dem die persönlichen Entwicklungsschritte in allen Entwicklungsbereichen gesammelt und dokumentiert werden. Der Ordner ist Eigentum des Kindes und unterstützt das Kind dabei, ein konkretes Bild von sich selbst zu erhalten. Unserer Meinung nach, kann durch die Arbeit mit dem Portfolio der individuelle Entwicklungs- und Lern! Angebote für Krabbelkinder Krabbelkinder brauchen ruhigere und kürzere Angebote als Kindergartenkinder. Unsere Pädagoginnen bieten eigene Programme der Früherziehung an, die den besonderen Bedürfnissen der Kleinsten entsprechen. 10! Schulvorbereitung für Schulanfänger „Happy Hour“ und Übergang in die Schule 5. Ein Tag in der Kindergruppe Die Schulanfänger besuchen vormittags die Happy Hour. Hier bearbeiten die Kinder spezielle Aufgaben, die sie feinmotorisch, sprachlich und kognitiv auf die Schule vorbereiten. Weiters fördern und optimieren wir durch spezielle Übungen den Wahrnehmungsbereich und das Lern- und Arbeitsverhalten der Kinder. Jedes Kind hat seine eigne Happy Hour Mappe, in der die ganzen Aufgaben und Blätter gesammelt werden, diese dürfen die Kinder dann am Ende des Kindergartenjahres mit nach Hause nehmen. Auch stehen wir im Kontakt mit der Volksschule Mülln und organisieren immer wieder spezielle Aktivitäten für unsere Schulanfänger und die Eltern, um den Übergang in die Schule zu erleichtern. In der Kindergruppe beginnt der Tag um 6:45 Uhr. Je nach Arbeitszeiten der Eltern treffen die Kinder bei uns ein. Nach einer Begrüßung der Kinder und der Eltern, wobei wir erfahren was es gerade so Neues gibt, laufen die Kinder zu ihren Freunden, um sich das Neueste zu erzählen oder stürzen sich gleich auf ihre Lieblingsspielsachen. So gegen 8 Uhr beginnen wir mit dem gemeinsamen Frühstück, dabei erzählen die Kinder was sie gerade beschäftigt. Angebote für Schulkinder Die SchülerInnen werden bei ihren Hausaufgaben betreut und bekommen am Nachmittag eigens für sie abgestimmte Angebote. Auch organisieren wir Ausflüge, die gerade für Schulkinder interessant sind. Gegen 9 Uhr treffen sich alle Kinder zum Morgenkreis. Danach gehen die Kinder in die jeweiligen Gruppenräume und bekommen dort entsprechende Angebote, danach geht es noch in den Garten. Gegen 12 Uhr gehen wir alle gemeinsam zum Mittagessen, dieses beginnen und beenden wir mit einem Tischspruch. Danach gehen die jüngeren Kinder schlafen und die älteren rasten, manche Kinder werden abgeholt. In der Zwischenzeit kommen auch die Schüler von der Volksschule zu uns, sie essen und machen ihre Hausaufgabe. Nach und nach stehen die Kinder auf, holen sich noch ein paar Kuscheleinheiten bei den Pädagoginnen und werden wieder aktiv und kreativ. Ca. um 15 Uhr gibt es eine Jause, die wir bei schönem Wetter auch im Garten einnehmen. Danach werden die meisten Kinder abgeholt, so manche kommen aber auch erst. Zwischen 17 Uhr und 19 Uhr sind weniger Kinder anwesend, deshalb können sie nun ganz individuell bestimmen, was sie gerne machen möchten. Um 19:15 Uhr endet der Tag dann auch für uns und die letzten Kinder. ! 11! 6. Zusammenarbeit mit den Eltern Täglich kommt es zu Gesprächen zwischen Tür und Angel der Pädagoginnen mit den Eltern, bei denen Informationen über das Wohlbefinden des Kindes und organisatorischen Anliegen ausgetauscht werden. Weiters bieten wir halbjährige Entwicklungsgespräche für jedes einzelne Kind an. Zweimal im Jahr findet ein Elternabend statt, hier werden die Eltern über Neuerungen, Änderungen und Angebote informiert. Über das Jahr verteilt, kommt es zu verschiedenen Veranstaltungen, die Pädagoginnen, Kinder und Eltern gemeinsam feiern, wie zum Beispiel das Martinsfest, ein Sommerfest, Werksausstellungen, usw. Allgemeine Informationen zu Terminen und aktuellen Entwicklungen bekommen die Eltern schriftlich über die Elternpost und über die Aushänge auf der Pinnwand. 7. Qualitätssichernde Maßnahmen 7.1 Jahresklausur/ Monatsplanung/ Wochenplanung/Tagesplanung Einmal im Jahr, meist im September, bleibt die Kindergruppe für zwei Tage geschlossen. An diesen Tagen erarbeiten die PädagogInnen gemeinsam im Rahmen der Jahresklausur den Ablauf und die Schwerpunkte für das kommende Jahr. Für jeden Monat werden verschiedene Inhalte festgelegt und die unterschiedlichen Aktivitäten geplant. In den regelmäßig alle zwei Wochen stattfindenden Teamsitzungen wird dann die Monatsplanung im Detail vorgenommen und festgehalten, sowie ein Wochenplan für die Aktivitäten der einzelnen Tage für die nächsten zwei Wochen erstellt. 7.2 Dokumentation und Beobachtung Jede Pädagogin führt eine schriftliche Arbeitsdokumentation über ihre individuelle Arbeit analog zur Schriftlichen Arbeitsdokumentation des Landes Salzburg. Die Planung der themenspezifischen Angebote wird im Wocheplan festgehalten und der Entwicklungs- und Bildungsprozess eines jeden Kindes wird zusätzlich in der Entwicklungs- und Lernmappe dokumentiert. Die standardisierten Bögen des Salzburger Beobachtungskonzeptes unterstützen uns dabei. Das Salzburger Beobachtungskonzept ist ein Instrument, das uns PädagogInnen hilft, das Kind in seiner Entwicklung zu beobachten und zu begleiten. Dabei ist unser Blick auf den ! 12! individuellen Entwicklungsprozess eines jeden einzelnen Kindes gerichtet. 7.3 Fort- und Weiterbildung Die Pädagoginnen der Kindergruppe besuchen laufend Fortbildungen im Ausmaß von mind. 16 Stunden pro Jahr. Sie wählen selbst, je nach Interessensschwerpunkt aus den Angeboten des Zentrums für Kindergartenpädagogik, der pädagogischen Hochschule, der Universität Salzburg, dem Bildungshaus St. Virgil, sowie auch den hausinternen Fortbildungen des Herz-Jesu-Heims aus. Anmerkung: Das vorliegende Konzept wurde von Mag. Claudia Schützinger, im August 2011 erstellt. Literatur Auernheimer, G. (2007). Einführung in die interkulturelle Pädagogik. Wiss. Buchges.. Darmstadt. Becker-Textor, I., Textor, M. (1997). Der offene Kindergarten – Vielfalt der Formen. Herder. Freiburg Bostelmann, A. (Hrsg.). (2007). So gelingen Portfolios in Kita und Kindergarten. Verlag an der Ruhr. Mühlheim an der Ruhr. Bostelmann, A. ,Fink, M. (2007). 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