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Im Einklang mit den Jahreszeiten – Mai
Mai, der Monat des Wachstums und des neuen Lebens. Nach mit diesem Thema verbundenen
Göttern und Göttinnen ist der fünfte Monat unseres Jahres auch benannt. Doch schon die
Betrachtung der Herkunft des Namen „Mai“ bringt uns tief in die Wirren patriarchalischer
und matriarchalischer Sichtweisen:
Meist taucht „Jupiter Maius“ als Ursprungsgottheit auf. Er gilt als der Aspekt des Gottes
Jupiter, der für Wachstum zuständig ist. Nun hatten die Römer die Vorliebe, dass sie weniger
wichtige Gottheiten gerne mit den Namen ihrer wichtigsten Götter zusammen nennen. Somit
erscheint in „Jupiter Maius“ Maius als eigene Gottheit. Dieser Name taucht – auch unter der
Schreibweise „Majjus“ – tatsächlich als altrömischer „Wachstums-Bringer“ auf. Doch warum
die männliche Form? In der Tat gibt es bei den Römern auch eine „Majja“ oder später
„Maia“, ursprünglich gleichgesetzt mit „Erde“ oder „Großer Göttin“. Später galt Maia als
älteste der sieben Töchter des Atlas und der Pleione. Sie wurde die Geliebte Jupiters und
infolge die Mutter des Götterboten Hermes oder – römisch – Merkur. Mit ihren Eltern und
Geschwistern wurde Maia später in den Sternhaufen der Plejaden versetzt.
Der Name „Jupiter Maius“ spiegelt die oben beschriebene mythologische Verbindung
zwischen Maia und Jupiter in gewisser Weise wieder. Vielleicht wurde aus dem
mythologischen Paar Jupiter und Maia erst später durch Angleichung der Endung an die
männliche Form „Jupiter Maius“.
Auf jeden Fall hat der Monat Mai vom Namen her immer mit dem Thema „Wachstum“ zu
tun. Und das alte Maifest, Beltane, feiert ebenso die Fruchtbarkeit der Natur wie das heute
noch übliche Aufstellen eines Maibaums.
* 1. Mai: Maifeiertag:
Dieser Tag wird – dem Beltane (siehe Jahreszeittermine April) der Kelten entsprechend –
immer noch in vielen Teilen der Welt gefeiert. Die Maikönigin, Garantin für ein fruchtbares
Jahr, wird erwählt und in Prozessionen mit ihrem Liebespartner „verheiratet“, um die
Fruchtbarkeit der Erde anzuregen. Ställe, Tiere und Felder werden gesegnet. Wenn wir um
den Maibaum (Phallussymbol) tanzen und dessen Bänder (Symbol für die Vulva) entwirren,
spielen wir den Liebesakt in der Natur nach und erbitten die Gaben der Göttin Maia (bzw. des
Jupiter Maius). Oft wurde auch die weibliche Kraft, die Göttin selbst, als Baum dargestellt.
Heute wird am 1. Mai auch – ganz abstrakt – die menschliche Arbeit geehrt. Nicht mehr die
Natur sorgt in diesem „Glauben“ für Fruchtbarkeit und Wachstum, sondern der Mensch muss
sich seinen Lebensunterhalt „im Schweiße seines Angesichts“ verdienen.
* 4. Mai: Fest der Sheila Na Gig (irisch)
Die meisten Menschen erschrecken, wenn sie an irischen Kirchportalen oder im Gebälk ein
Bild dieser Göttin entdecken: Ihr Gesicht ist fast eine Karikatur und ihre Vulva nimmt den
halben Körper ein. Ihre Hände öffnen ihre Schamlippen wie ein Tor. Weibliche Genitalien als
Tor des Lebens waren lange ein religiöses Symbol. Und es hätte in diesen Zeiten große
Verwunderung ausgelöst, dass wir uns heute so schwer tun, die Schönheit in diesem Teil des
weiblichen Körpers zu sehen, durch den wir (nicht-Kaiserschnitt-Geborenen) alle einmal
gegangen sind.
* 6. Mai: Beginn des Sommers im alten Irland. Noch heute wird dort die Göttin in alter
Tradition gefeiert, indem an Quellen und Brunnen heilige Rituale zu ihren Ehren abgehalten
werden.
* Sonntag zwischen 8. und 14. Mai: Muttertag
Was wie eine neuzeitliche Erfindung aussieht, hat seine Wurzeln in den ältesten menschlichen
Gesellschaften, denn Mutterverehrungen sind fast so alt wie die Menschheit selbst.
Fruchtbarkeits- und Muttergöttinnen waren die ersten Göttinnen, die verehrt wurden.
Jahrtausendelang gehörte der Mutterkult zum Alltag ebenso wie die kultische Verehrung des
Weiblichen als Quelle neuen Lebens. Mit den monotheistischen patriarchalischen Religionen
ging die Verehrung des Weiblichen zurück, die Muttergöttinnen blieben aber im Volk
verhaftet, im Christentum als die „Mutter Maria“, die „Patronin aller Frauen“.
Ein „Mothering Day“ ist in England im 17. Jahrhundert während der Fastenzeit nachweisbar.
Hier war mit „Mutter“ allerdings noch die „Mutter Kirche“ gemeint.
Ursache des modernen „Muttertags“ ist ein Vorschlag der amerikanischen Schriftstellerin
Julia W. Howe im Jahr 1872, einen offiziellen Feiertag zu Ehren der Mütter einzuführen. Im
Jahr 1909 feierten dann tatsächlich 45 amerikanische Staaten zum ersten Mal den
„Muttertag.“ 1917 erreichte diese Idee die Schweiz und 1922 gab es in Deutschland zum
ersten Mal den „Muttertag“. Die Nationalsozialisten bestimmten dann den zweiten Sonntag
im Mai – bis heute gültig – zum entsprechenden Feiertag und priesen in völkischer
Propaganda die Vorzüge der Mutterschaft.
* 18. Mai: Fest des Pan (neuheidnischer Kalender)
Pan heißt der große Waldgott der Griechen. Noch heute jagt er so manchem einen „panischen
Schrecken“ ein, der ihm zufällig in Wald und Flur begegnet. Pan stellt den Prototyp des
idealen Mannes dar: Er ist wild und sanftmütig zugleich. Er ist gutaussehend, aber nicht steril.
Allerdings hat er Hufe, weil er viele Tiere mit Hufen vertritt. Aus dem gleichen Grund trägt er
Hörner. Er ist behaart und sein Penis ist in der Regel erigiert. Er spielt die Flöte wie ein Gott
und ist dennoch ein Sohn der Erde. Er ist kein Patriarch, der die Frauen unterdrückt, doch ist
er durch und durch männlich. Er mag Frauen, Wein und Musik.
Die Christen haben untern anderem aus seinem Bild ihren Teufel geformt. Doch wurde Pan,
dieser Vertreter der männlichen Natur deshalb nicht zum Teufel. Gerade heute wird – jenseits
der Polarität von gut und böse – dieses sanfte und doch äußerst erotische männliche Vorbild
wieder benötigt, der singende, tanzende heidnische Priester, der Medizinmann und Liebhaber,
um die verlorene naturnahe Wildheit im Mann wiederzufinden. Ein Mann, der ganz Mann ist
– ohne Gewalt und Rivalität, mit Einfühlungsvermögen und Leidenschaft.
* 30. und 31. Mai: Fest der Himmelskönigin
Königin des Himmels, Göttin des Mai, Jungfrau Maria, in heidnischen wie christlichen Zeiten
ruhmreich gefeiert. Ende der Maiandachten, Erinnerung an ihr Erscheinen in Lourdes und
Fatima und an anderen Orten.
In Rom war der 31. Mai der Göttin der Unterwelt Proserpina und ihrem Gefährten Pluto
geweiht, zu deren Ehren auch Wettkämpfe gefeiert wurden.
* Pfingsten
Das christliche Versprechen, dass für uns Menschen die Erfahrung höheren Bewusstseins
möglich ist.
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